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Geheimdienst politisch benutzt?

POTSDAM. Die Innen­poli­tik­er im Pots­damer Land­tag sind aufgeschreckt. Für
Don­ner­stag ist eine Son­der­sitzung der par­la­men­tarischen Kontrollkommission
für den Ver­fas­sungss­chutz (PKK) anber­aumt. Auch der Innenauss­chuss hat am
gle­ichen Tag drin­gen­den Infor­ma­tions­be­darf. Es geht um zwei völlig
unter­schiedlich gelagerte Fälle. Zum einen geht es um die Frage, ob der
CDU-Gen­er­alsekretär Sven Petke Erken­nt­nisse des Ver­fas­sungss­chutzes unbefugt
öffentlich machte. Zum anderen geht es darum, ob der SPD-Poli­tik­er Norbert
Langer­wisch beim Ober­bürg­er­meis­ter-Wahlkampf in Brandenburg/Havel mit
krim­inellen Mit­teln von einem V‑Mann des Lan­deskrim­i­nalamtes unterstützt
wurde. Auch für SPD-Frak­tion­schef Gün­ter Baaske haben aber bei­de Fälle etwas
gemein­sam: “Das schürt den Ver­dacht, dass Ver­fas­sungss­chutz und Polizei
poli­tisch instru­men­tal­isiert wur­den. Ich sehe das mit großer Sorge.” 

In Sachen Petke prüft seit Mon­tag auch die Staat­san­waltschaft, ob der
Anfangsver­dacht eines Geheimnisver­rates vor­liegt. Bis­lang ermit­telt die
Behörde gegen den Poli­tik­er wegen Ver­leum­dung. Im Sep­tem­ber hat­te er den
Pots­damer Imam Kamal A. als “Has­spredi­ger gegen den West­en” und “Kaplan von
Pots­dam” ange­grif­f­en. Daraufhin hat­te dieser Anzeige gegen Petke erstattet.
Der CDU-Poli­tik­er, der bis 1999 Mitar­beit­er des Ver­fas­sungss­chutzes war,
wies am Mon­tag erneut zurück, dass er seine Infor­ma­tio­nen vom Geheimdienst
erhal­ten habe. Vielmehr habe er aus der mus­lim­is­chen Gemeinde her­aus von
aufwiegel­nden Reden des Imam erfahren und sich selb­st “vor Ort kundig
gemacht”, sagte Petke. 

Allerd­ings sieht der Ver­fas­sungss­chutz seit einiger Zeit einen neuen
Arbeitss­chw­er­punkt in der Beobach­tung des Aus­län­derex­trem­is­mus. PDS- und
SPD-Poli­tik­er sehen Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) unter
Recht­fer­ti­gungs­druck, weil bis­lang kaum Erken­nt­nisse erzielt wur­den. Über
die Bew­er­tung des Aus­län­derex­trem­is­mus soll es auch Dif­feren­zen im
Innen­min­is­teri­um geben. Deswe­gen waren alle PKK-Mit­glieder nach den
Petke-Anwür­fen kurz vor den Land­tagswahlen auch “pappe­satt”, wie der
Vor­sitzende Christoph Schulze sagte. Wenn es Auswüchse in der Potsdamer
Moschee gegeben habe, seien die Akteure damit gewarnt wor­den: “Das macht man
nicht, das sollte Petke als ehe­ma­liger Ver­fas­sungss­chützer wis­sen.” Da das
Innen­min­is­teri­um seit Jahren auf Indiskre­tio­nen rig­oros mit Anzeigen wegen
Geheimnisver­rats reagiere, wun­dere er sich sehr, dass es in diesem Fall
nicht geschehen sei, sagte Schulze. Min­is­teri­umssprecherin Dorothee Stacke
hält dage­gen: Eine öffentlich gehal­tene Predigt sei nicht geheim. 

Bürg­er­meis­ter beurlaubt 

Die Affäre um Bran­den­burgs Bürg­er­meis­ter Langer­wisch bringt dage­gen die SPD
unter mas­siv­en Druck. Langer­wisch, einst Polize­ichef von Bran­den­burg, musste
ein­räu­men, dass ein stadt­bekan­nter Akteur aus dem Dro­gen­m­i­lieu 2003 seinen
Wahlkampf unter­stützte. Zunächst hat­te er das bestrit­ten. Jen­er Dirk R.
sitzt seit ein­er Dro­gen­razz­ia im Som­mer in Unter­suchung­shaft und hat dort
angegeben, von einem Polizeikom­mis­sar — einem Ver­traut­en Langer­wischs — zur
Pro­duk­tion gefälschter Wahlzettel und ein­er Bomben­dro­hung bei einer
CDU-Wahlver­anstal­tung anges­tiftet wor­den zu sein. Das Innenministerium
erk­lärt, erst am ver­gan­genen Don­ner­stag erfahren zu haben, dass Dirk R. in
dieser Zeit V‑Mann des Lan­deskrim­i­nalamtes war. Er sei im Jan­u­ar 2004
“abgeschal­tet” worden. 

Am Mon­tagabend sagte Bran­den­burgs Ober­bürg­er­meis­terin Dietlind Tiemann
(CDU), sie habe Langer­wisch für drei Monate beurlaubt, um die Affäre zu
klären. 

Bürg­er­meis­ter suspendiert

V‑Mann erhebt schwere Vor­würfe gegen das Landeskriminalamt

(MAZ) BRANDENBURG/HAVEL Wegen ange­blich­er Ver­wick­lung in eine ver­suchte Wahlma­nip­u­la­tion ist der
Bürg­er­meis­ter von Brandenburg/Havel, Nor­bert Langer­wisch (SPD), gestern mit
sofor­tiger Wirkung vom Dienst sus­pendiert wor­den. Dies geschehe zu dessen
Schutz und dem der Ver­wal­tung, hieß es aus dem Umfeld von
Ober­bürg­er­meis­terin Dietlind Tie­mann (CDU).

Der ver­meintliche Dro­gen­händler und hochkarätige V‑Mann des
Lan­deskrim­i­nalamts (LKA), Dirk Rauch, hat­te den Ex-Polize­ichef der
Havel­stadt zuvor beschuldigt, von der ver­meintlich versuchten
Wahlma­nip­u­la­tion bei der Ober­bürg­er­meis­ter­wahl 2003 gewusst zu haben.
Langer­wisch, der damals gegen Tie­mann kan­di­dierte, bestre­it­et dies und
erstat­tete am Son­ntag Strafanzeige gegen Rauch. 

Nach eige­nen Angaben hat­te Rauch auch seinen V‑Mann-Führer mit Tarnnamen
“Hotte” über die behaupteten Vorgänge in Bran­den­burg informiert. Zudem habe
“Hotte” ihn zu Aufk­lärungszweck­en zur Mitar­beit in ein­er Drogenbande
aufge­fordert, die vom LKA am 30. Juni 2004 aus­ge­hoben wurde. Sei­ther sitzt
Rauch in Unter­suchung­shaft und fühlt sich vom LKA ver­rat­en und missbraucht. 

Rauch wurde im Juli 2002 als V‑Mann verpflichtet. Danach trug er zur
Aufk­lärung zahlre­ich­er schw­er­er Straftat­en bei. Sein V‑Mann-Führer lobte ihn
als zuver­läs­sig und gewis­senhaft. Im Jan­u­ar 2004 sei die Zusammenarbeit
aber, so das Innen­min­is­teri­um, “unverzüglich eingestellt” wor­den, nachdem
“Hin­weise auf Unzu­ver­läs­sigkeit” Rauchs vor­la­gen. “Das entspricht nicht der
Wahrheit”, kon­tert Rauchs Anwalt Veikko Bar­tel. Eine Beendi­gung der
V‑Mann-Tätigkeit sei Rauch nie mit­geteilt wor­den — schon gar nicht in der
“erforder­lichen schriftlichen Form unter Ent­bindung von jeglichen erteilten
Aufträ­gen”. Gegen eine ordentliche “Abschal­tung” des V‑Manns spricht der
wieder­holte SMS-Kon­takt von “Hotte” mit Rauch noch in diesem Jahr. Am 9.
Juni, drei Wochen vor Rauchs Fes­t­nahme, grat­ulierte “Hotte” so zum
Geburt­stag: “Zum heuti­gen Helden­tag alles Gute aus der Landeshauptstadt.
Hof­fen, unser Baupro­jekt in der Ferne ist bald been­det und kön­nen mit dir
wieder was reißen.”

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Wie weiter mit dem Gurkenwasser?

(MOZ, 29.11.) Bernau. Die Zukun­ft des Jugend­klubs Gurken­wass­er in Bernau-Frieden­stal ist ungewiss. Mitte Sep­tem­ber war das Gelände, auf dem sich der gut besuchte Jugendtr­e­ff befind­et, vom Besitzer eines benach­barten Auto­haus­es erwor­ben wor­den. Jet­zt ist dem Klub der Mietver­trag offiziell
zum 31.Dezember gekündigt worden. 

Wie es weit­erge­hen soll, wird bei einem gemein­samen Gespräch am morgi­gen Dien­stag berat­en. Die Gurken­wass­er-Jugendlichen haben dazu Vertreter der Stadt, des Inter­na­tionalen Bun­des, Träger des Klubs, und den Auto­haus­be­sitzer ein­ge­laden. Sie alle haben auch sofort ihre Teil­nahme zugesagt.

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34-Jähriger zeigt in Gaststätte Hitlergruß

Ein der Polizei bere­its bekan­nter 34-Jähriger hat in
der Nacht zum Son­ntag in ein­er Worm­lager Gast­stätte bei ein­er Disko den
Hit­ler­gruß gezeigt. 

Der Mann muss sich jet­zt für das Ver­wen­den von Kennzeichen
ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen verantworten.

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Mix” soll vereinen und Kontakte vermitteln

(LR) Kann ein Jugend­klub für Spä­taussiedler dazu beitra­gen, dass sich die jungen
Leute in Forst inte­gri­eren? Kat­ja Wigrim, die das Pro­jekt “Unternehmen
Füreinan­der” der Regionalen Arbeitsstelle für Aus­län­der­fra­gen, Jugendarbeit
und Schule (RAA) seit drei Monat­en leit­et, erläuterte zur Eröff­nung des
Jugend­klubs “Mix” am Woch­enende im Park 7 das Anliegen. Der Klub sei ein
zen­traler Anlauf­punkt für Rus­s­land-Deutsche. Von dort aus suche man die
Koop­er­a­tion und Kon­tak­te mit anderen Jugen­dein­rich­tun­gen und Pro­jek­ten, um
so zu helfen, damit die Jugendlichen in Forst ihre neue Heimat finden. 

Andreas Kaiser, Amt­sleit­er für Kul­tur, Soziales und Sport der Stadt Forst
räumte ein, dass auch er zuerst Bauch­schmerzen hat­te, als er von dem Klub
hörte. Er wün­schte sich, dass die Jugendlichen noch mehr die Ange­bote der
Vere­ine und Freizeit­ein­rich­tun­gen der Stadt nutzen. Beim Aus­bau ihres neuen
Dom­izils haben etwa 40 Mäd­chen und Jun­gen im Alter von 15 bis 20 Jahren
geholfen. Olga Golikow und ihr Fre­und Alexan­der Mar­graf gehören zu den
ältesten Jugendlichen. Sie wollen vor allem den Jün­geren helfen, ihren Weg
in Deutsch­land zu gehen. Dazu gehört auch, dass man sich über­wiegend in
deutsch ver­ständigt. Olga Golikow will im neuen Klub eine Tanzgruppe
aufbauen. 

Zu den­jeni­gen, die den Jugend­klub unter­stützen, gehört das Ehep­aar Irma und
Wladimir Nasarow. Irma Nasarow ist so etwas wie die gute Seele des Klubs,
während ihr Mann den Jun­gen helfen möchte, sich beim Sport richtig
auszutoben. 

Abge­ord­nete Doris Dreßler freute sich, dass die jugendlichen Spätaussiedler
endlich einen Anlauf­punkt haben. Sie ist überzeugt, dass sich die Jun­gen und
Mäd­chen nach außen öff­nen werden.

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Wahlkampfhilfe vom V‑Mann


SPD-Poli­tik­er in Brandenburg/Havel ließ sich von LKA-Spitzel und
mut­maßlichem Deal­er unterstützen

(Tagesspiegel, Thorsten Met­zn­er) Brandenburg/Havel — Das Land Bran­den­burg hat eine neue V‑Mann-Affäre — und
die gle­ich­namige Stadt einen hand­festen Rathaus-Skan­dal: Der
SPD-Kom­mu­nalpoli­tik­er Nor­bert Langer­wisch hat am Son­ntag bestätigt, dass er
im Wahlkampf um das Ober­bürg­er­meis­ter­amt vor einem Jahr von einer
stadt­bekan­nten Größe aus dem Dro­gen- und Rotlicht­m­i­lieu, dem Unternehmer
Dirk R., unter­stützt wurde — was er bis­lang bestrit­ten hat­te. “Ich war
blauäugig. Ich ging davon aus, dass der Herr keine Straftat­en bege­ht”, sagte
Langer­wisch, der im Novem­ber 2003 der CDU-Kan­di­datin Dietlind Tiemann
unter­lag und heute als Bürg­er­meis­ter ihr Stel­lvertreter im Rathaus ist. 

Aber die Verbindun­gen zwis­chen Langer­wisch und Dirk R. reichen ein wenig
weit­er: R. war nach Tagesspiegel-Infor­ma­tio­nen von Juli 2002 bis Jan­u­ar 2004
ein V‑Mann des Lan­deskrim­i­nalamtes (LKA) — und es war dem Vernehmen nach
Langer­wisch, der ihn emp­fohlen hat­te, als er noch Leit­er der Abteilung für
Zen­trale Krim­i­nalpolizeiliche Dien­ste des Polizeiprä­sid­i­ums Pots­dam war.
Doch R. lief aus dem Rud­er: Gegen­wär­tig sitzt er wegen Dro­gen­de­lik­ten in
Untersuchungshaft. 

Die Beziehung zwis­chen bei­den war ruch­bar gewor­den, als nach der Stichwahl
fürs Ober­bürg­er­meis­ter­amt während ein­er Razz­ia bei R. 1500 nachgedruckte
Wahlzettel gefun­den wur­den. Zwar soll­ten diese nicht zur Wahlfälschung
dienen, wie die Ermit­tlun­gen des LKA inzwis­chen ergeben haben. Kiez­größe R.
hat­te sie nach eigen­er Aus­sage mit Aufk­le­bern “Nor­bert for President”
verse­hen und verteilen wollen — als Wahlhil­fe für Langer­wisch. Warum die
Aktion abge­blasen wurde, ist unklar. 

Den­noch kämpft SPD-Bürg­er­meis­ter Langer­wisch jet­zt um sein politisches
Über­leben, weil er nach der Beschlagnah­mung der gefälscht­en Wahlzettel
öffentlich bestrit­ten hat­te, von R. unter­stützt wor­den zu sein. “Das war ein
Fehler”, sagt Langer­wisch dazu nun. “R.′s Beitrag war nur ger­ing.” Er habe
von diesem “nie Geld” für den Wahlkampf bekom­men; R. habe nur einige Plakate
gek­lebt und bei ein­er Ver­anstal­tung geholfen. Deshalb sei er nach der
OB-Wahl auch Gast bei einem Danke­sessen gewe­sen, zu dem Langer­wisch geladen
hatte. 

R. soll in den Vernehmungen auch aus­ge­sagt haben, dass der Anstoß für die
Wahlzettel eben­so wie für eine Bomben­dro­hung gegen eine CDU-Wahlpar­ty im
Okto­ber 2003 aus dem Unter­stützerkreis für Langer­wisch gekom­men sein soll.
“Das ist abstrus”, sagt Langer­wisch dazu. Wegen dieser falschen Behauptungen
habe er gegen R. jet­zt Strafanzeige erstattet. 

Halb­welt-Boss war Spitzel

Polit- und Polizeiskan­dal in Bran­den­burg an der Hav­el weit­et sich aus

(MAZ) BRANDENBURG/H. Der Skan­dal um SPD-Wahlkampfhil­fe aus der Halb­welt in Bran­den­burg an der
Hav­el weit­et sich aus. Der amtierende Bürg­er­meis­ter Nor­bert Langer­wisch und
die im Juli bei ein­er Dro­gen­razz­ia ver­haftete Milieu­größe Dirk Rauch stehen
sich näher als bis­lang von Langer­wisch zugegeben. Das zumin­d­est geht aus
Aus­sagen her­vor, die Rauch aus dem Gefäng­nis her­aus gemacht hat. 

Nach MAZ-Infor­ma­tio­nen warb SPD-Mann Langer­wisch während sein­er Amt­szeit als
Polize­ichef den 41-Jähri­gen als V‑Mann für das Lan­deskrim­i­nalamt. In dessen
Dien­sten soll Rauch, der derzeit in der Jus­tizvol­lzugsanstalt Wulkow sitzt,
an der Aufk­lärung mehrerer schw­er­er Straftat­en mit­gewirkt haben. Als
Gegen­leis­tung soll die Behörde Rauch bei einem Schutzgeldstreit
Rück­endeck­ung gegeben haben. 

Die Verbindung soll sich Langer­wisch nach Infor­ma­tio­nen des
Nachricht­en­magazins “Focus” per­sön­lich zu Nutze gemacht haben. So soll Rauch
dem SPD-Ober­bürg­er­meis­terkan­di­dat­en bei der Kom­mu­nal­wahl 2003 mit zum Teil
krim­inellen Mit­teln Wahlkampfhil­fe geleis­tet haben. Eine Vertrauensperson
Langer­wischs, der Krim­i­nalkom­mis­sar Carsten E., hat laut “Focus” Rauch
aufge­tra­gen, eine Wahlkampfver­anstal­tung der CDU mit ein­er fingierten
Bomben­dro­hung zu stören. Außer­dem habe E. den an ein­er Druckfirma
beteiligten Rauch ange­hal­ten, 1500 Wahlscheine nach­druck­en zu lassen. Diese
soll­ten im Falle ein­er Nieder­lage Langer­wischs in Umlauf gebracht werden,
damit die Wahl anfecht­bar sei, so “Focus”.

Langer­wisch und Carsten E. bestre­it­en jede Beteili­gung und jedes Wissen
darum. Langer­wisch erstat­tete gestern gegen Rauch Anzeige wegen Verleumdung.
Der Bürg­er­meis­ter befind­et sich allerd­ings in dem Dilem­ma, über sein
Ver­hält­nis zu Rauch nicht reden zu dür­fen, weil er Dienstgeheimnisse
preis­geben müsste. Carsten E. sagte der MAZ, er gebe sein “Ehren­wort, dass
ich keine straf­bare Hand­lung in Auf­trag gegeben habe”. Allerd­ings besteht
kein Zweifel, dass Rauch im Kom­mu­nal­wahlkampf 2003 Plakate für Langerwisch
klebte und bei Wahlver­anstal­tun­gen aushalf. Als Dank lud ihn der
SPD-Kan­di­dat nach gescheit­ert­er Wahl zu ein­er Feier ein.

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Scheibe des Infocafes beschädigt

Belzig (Pots­dam-Mit­tel­mark). In den frühen Son­ntag­mor­gen­stun­den hörte eine Anwohner­in auf der Straße
einen laut­en Knall. Als sie nach­schaute kon­nte sie keine Personen
fest­stellen. Am Tage bemerk­te sie dann, dass die linke Scheibe neben der
Ein­gangstüre des Info­cafes einen ca. fünf cm großen Ein­schlag aufwies. Auf
dem Gehweg davor wur­den Glass­plit­ter ein­er Flasche fest­gestellt. Vermutlich
wurde mit dieser Flasche gegen die Scheibe gewor­fen. Der Sach­schaden beträgt
ca. 1 000 Euro. Die Kripo Belzig hat die weit­eren Ermit­tlun­gen übernommen.

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Neonazis werden gewalttätiger

POTSDAM Die recht­sex­trem­istis­che Gewalt in Bran­den­burg nimmt deut­lich zu. Wie
Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) auf eine par­la­men­tarische Anfrage
mit­teilte, hat die Polizei zwis­chen Jan­u­ar und Sep­tem­ber ins­ge­samt 720 Fälle
rechter Krim­i­nal­ität reg­istri­ert. Davon seien 143 Straftaten
frem­den­feindlich und 76 poli­tisch motiviert gewe­sen. Bei 75 rechtsextremen
Ver­brechen in den ersten neun Monat­en dieses Jahres habe es sich um
Gewalt­de­lik­te gehan­delt. Im gesamten Jahr 2003 ereigneten sich 54 solcher
Straftat­en. Im Jahr 2002 gab es nach Angaben des Innen­min­is­teri­ums 81
rechtsmo­tivierte Gewalt­tat­en, 2001 waren es 87.

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Grüne wollen Rechtsextremismus gezielter bekämpfen


Parteitag ver­ab­schiedete Res­o­lu­tion / Katrin Schröder in neuer Doppelspitze
an der Seite von Joachim Gessinger

(MAZ, Torsten Müller) KÖNIGS WUSTERHAUSEN Bran­den­burgs Grüne wollen sich in den kom­menden Jahren ver­stärkt mit dem
Recht­sex­trem­is­mus im Land auseinan­der­set­zen. Um die Mitte der Gesellschaft
vor einem Abrutschen nach rechts zu bewahren, müsse die Zivilgesellschaft
gestärkt wer­den, sagte Lan­deschef Joachim Gessinger am Sam­stag auf einem
Parteitag in Königs Wuster­hausen (Dahme-Spree­wald). Die etwa 60 Delegierten
ver­ab­schiede­ten ein­stim­mig eine Res­o­lu­tion gegen Recht­sex­trem­is­mus und
Gewalt. Zudem wurde die 45-jährige Katrin Schröder aus Klein­mach­now zur
Nach­fol­gerin der zurück­ge­trete­nen Lan­deschefin Mar­i­anne Gehrke gewählt.
Damit ist die Dop­pel­spitze wieder kom­plett. Die näch­sten regulären
Vor­standswahlen ste­hen Ende 2005 an. 

“Wir wer­den diese Auseinan­der­set­zung eine ganze Zeit lang — vielle­icht bis
zur näch­sten Bun­destagswahl — offen­siv führen müssen”, betonte der
Lan­desvor­sitzende Joachim Gessinger. Große Zus­tim­mung erhielt er, als er das
nach sein­er Mei­n­ung zynis­che Verkün­den des “grandiosen Scheit­erns der
Mul­ti-Kul­ti-Gesellschaft” durch Unions-Chefin Angela Merkel und Brandenburgs
CDU-Vor­sitzen­den Jörg Schön­böhm mit der Forderung eines Farbenblinden
ver­glich, Verkehrsam­peln abzuschaf­fen, weil sie in dessen Augen nicht
funktionierten. 

Dass die mul­ti­kul­turelle Gesellschaft kein Kampf­be­griff und keine Ideologie
sei, müssten sich jedoch auch einige Grüne kri­tisch sagen lassen, ermahnte
Bran­den­burgs Aus­län­der­beauf­tragte Almuth Berg­er. “Mulikul­turelle
Gesellschaft” sei vielmehr die Zus­tands­beschrei­bung ein­er Real­ität, zu der
es keine Alter­na­tive gebe. Das The­ma, so Berg­er, sei jedoch “inzwis­chen so
neg­a­tiv beset­zt wie lange nicht mehr”. Und “das ver­schafft Zus­tim­mung für
recht­sex­treme Posi­tio­nen bis in die Mitte der Gesellschaft”. 

Diese Gefahr wollen die märkischen Grü­nen der Res­o­lu­tion zufolge abwenden,
indem sie für eine Kul­tur der Offen­heit und Anerken­nung gegenüber Frem­den in
Bran­den­burg ein­treten. Dazu müsse man inter­na­tionale Austauschprogramme,
engagierte Kinder- und Jugen­dar­beit zur Sen­si­bil­isierung gegenüber
recht­sex­tremen Posi­tio­nen und lokale Pro­jek­te zur Inte­gra­tion und Stärkung
der Zivilge­sellschaft fördern. Außer­dem ver­fol­gen die Grü­nen das Ziel, die
bran­den­bur­gis­che DVU-Land­tags­frak­tion “aus ihrem Schat­ten­da­sein zu holen und
ihre poli­tis­che Unfähigkeit ans Licht zu bringen”. 

Daneben wollen sich Bünd­nis 90/Die Grü­nen mit dem Pro­gramm “Weg vom Öl”
ver­stärkt für die Nutzung nicht-fos­siler Energi­eträger ein­set­zen und dabei
das ökol­o­gis­che Pro­fil schär­fen. Einen weit­eren Arbeitss­chw­er­punkt werde
unter dem Slo­gan “Gemein­sam bilden macht Schule” das Wer­ben um eine
ein­heitliche Schul­form im Land für alle Kinder bis zur zehn­ten Klasse
einnehmen. 

Parte­ichefin Schröder äußerte schließlich die Überzeu­gung, dass das
Poten­tial der Partei in Bran­den­burg weit über fünf Prozent liege und dass
“wir diese Hürde bei der näch­sten Land­tagswahl ganz sich­er überwinden
werden”.

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Holocaust-Opfer in Wittstock beleidigt

OSTPRIGNITZ-RUPPIN Der 83-jährige Zeitzeuge Pavel Strán­ský ist am Mittwoch Opfer recht­sradikaler Pöbeleien gewor­den, als er in der Witt­stock­er Gesamtschule über seine Lei­dens-Odyssee durch drei Konzen­tra­tionslager bericht­en wollte. Während eine Schü­lerin seinen Vor­trag demon­stra­tiv durch laute Wortein­würfe störte und von der Lehrerin des Raumes ver­wiesen wurde, drang ein ander­er Schüler in den Raum ein und schrie den Vor­tra­gen­den an: „Du bist ein Jude!“ 

Strán­ský ist ein­er von weni­gen tschechis­chen Juden, die die Depor­ta­tion in das Ver­nich­tungslager Birke­nau über­lebt haben. Der poly­glotte Prager ist weltweit unter­wegs, um seine Erleb­nisse zu schildern und hat mehrere Schulen in Ost­prig­nitz-Rup­pin besucht. Die Vor­fälle von Witt­stock sind „schmer­zlich“ gewe­sen, sagte Strán­ský den Schülern des Evan­ge­lis­chen Gym­na­si­ums gestern bei sein­er Sta­tion in der Fontanestadt. 

Die auf­fäl­lige Schü­lerin wolle sich jet­zt kaut Lehrerin Ute Meier, die die Zeitzeu­gen­reise begleit­et, bei Pavel Strán­ský entschuldigen. Gegen den Schüler sei Anzeige erstat­tet wor­den. Polizeis­precherin Beat­rix Kühnbe­stritt dies allerd­ings: „Nach vor­liegen­den Infor­ma­tio­nen lieget eine Anzeige zu solch einem Fall nicht vor.“ 

Nein, den Glauben an Gott habe ich ver­loren. Das einige woran ich glaube, ist die Liebe.“

Schaut zum Hor­i­zont“, haben Mithäftlinge die Neuankömm­linge im Ver­nich­tungslager Auschwitz-Birke­nau begrüßt. „Seht ihr den Rauch aus dem Schorn­stein steigen? Das ist der einzige Ausweg hier.“ Pavel Strán­ský hat­te Glück. Für ihn sollte es noch einen anderen Weg geben. 

Gestern erzählte der Holo­caust-Über­lebende den Schülern des Evan­ge­lis­chen Gym­na­si­ums von sein­er Odyssee durch drei Konzen­tra­tionslager. Es war eine Odyssee der Lei­den, die die etwa zwanzig Schüler des Deutschkurs­es der zwölften Klasse zu hören beka­men: Unvorstell­bare Kälte, steter Hunger und Demü­ti­gun­gen musste Pavel Strán­ský über sich erge­hen lassen. 

Mein Vater hat das Unheil kom­men sehen, als die Nazis 1938 unser Land beset­zten“, erzählte der 83-jährige Prager in ein­wand­freiem Deutsch den aufmerk­sam lauschen­den Schülern. Der Vater hin­ter­ließ seinem Sohn Pavel und der Frau nur einen Abschieds­brief und eine leere Schlaftablet­ten­dose. Strán­ský hat­te einen trifti­gen Grund, es ihm nicht gle­ich zu tun, auch wenn 1938 die Repres­salien bere­its unerträglich gewor­den waren. Denn er war ver­liebt. „Wir woll­ten heirat­en“, erzählte er über seine Beziehung zu Vera, eben­falls Jüdin, „und hat­te Eheringe schon gekauft – aus Edel­stahl, Gold ist uns abgenom­men worden.“

Im Dezem­ber 1943 wur­den Vera und Pavel, der inzwis­chen Lehrer war, zusam­men mit den Müt­tern nach There­sien­stadt deportiert. Irgend­wann sollte Pavel dem Weg fol­gen, den seine Mut­ter zuvor schon gehen musste – „in den Osten“ wie es damals nur hieß. Vera wollte ihn nicht alleine gehen lassen und sie heirateten in There­sien­stadt. Ohne die Ringe, die Pavel bei sein­er Tante abgegeben hatte. 

Wir wur­den dann in Viehwag­gons gepfer­cht. Es gab nur einen Eimer für die Not­durft. Zwei Nächte und einen Tag lang hat­ten wir nichts zu essen und zu trinken.“ Bar­fuß im Schnee angekom­men gab es „die let­zte Demü­ti­gung“: „Wir beka­men eine Num­mer tätowiert und ver­loren unsere Namen.“ Dass Vera die kar­gen Essen­sra­tio­nen für die Lagerin­sassen austeilte, war ein Glück für bei­de. Sie durfte die Behäl­ter auskratzen, was für sie eine zweite und über­lebenswichtige Ration bedeutete. Strán­ský hat­te außer­dem das Glück, bei ein­er Art Pro­jekt mitwirken zu dür­fen: einem Block für Kinder. „Hier schufen wir eine Märchen­welt. Es war keine schwere Arbeit und wir hat­ten ein Dach.“ Unter anderem probten sie Stücke mit Kindern ein, Stücke voll Hoff­nung uns Opti­mis­mus. Die wur­den vor Nazi-Per­son­al aufge­führt. „Men­gele, der berüchtigte Lager­arzt, nahm danach oft die Kinder auf seinen Schoß“, erin­nerte sich Pavel Strán­ský. „’Nen­nt mich Onkel’, hat er gesagt und sie später ver­gasen lassen.“ Der Arzt spielte auch Schick­sal in seinem Leben. 

Als in den let­zten Jahren des zweit­en Weltkrieges immer mehr Juden angeliefert und ver­gast wur­den, wurde Pavel Strán­ský wie einige andere bei einem Lau­fap­pell durch einen kurzen Wink Men­ge­les her­aus­se­lek­tiert: Er kam nach Schwarzhei­de bei Dres­den und wurde Zwangsar­beit­er. Im Mai 1945 über­lebte er den Todes­marsch und lan­dete wieder in There­sien­stadt. Von dort schaffte er den Weg zurück nach Prag.

Auch seine Frau fand den Weg aus Auschwitz her­aus und über­lebte sog­ar eine Typhuskrankheit. Über die Zeit des Holo­caust woll­ten die bei­den bis vor weni­gen Jahren nicht reden. Das er es jet­zt tue, sehe er als „moralis­che Pflicht“, auch wenn es zu einzel­nen Aus­fällen komme. Jüngst erlebte er in Witt­stock etwas, was ihn geschmerzt habe. Die gute Reak­tion der Mehrheit der Schüler darauf habe ihn aber bestärkt. 

Die Evi-Gym­nasi­as­ten zeigten sich mit der Deutsch-Lek­türe „Der Vor­leser“ von Bern­hard Schlink im Gespräch gut informiert und inter­essiert. Ihre Fra­gen fokussierten sich auf den Umgang mit der Ver­gan­gen­heit. Wieso hat er beispiel­sweise so lange geschwiegen? „Das Schick­sal der Juden war lange Zeit tabu. Ger­ade meine Frau hat nie ein Wort dazu gesagt. Nicht mal zu unseren Söhnen.“ 

Zur Frage, ob das Schick­sal seine Reli­giosität bee­in­flusst habe, sagte er: „Nein, den Glauben an Gott habe ich ver­loren. Das einige woran ich glaube, ist die Liebe.“ Der Ring, den er gestern trug, hat immer noch die Prä­gung „Edel­stahl“.

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Nazidemo in Pritzwalk?

INFORIOT Nach bis­lang unbestätigten Infor­ma­tio­nen sollen Neon­azis pla­nen, am Sam­stag eine Demon­stra­tion in der nord­west­bran­den­bur­gis­chen Stadt Pritzwalk durchzuführen. Bis auf die Startzeit, die bei 16 Uhr liegen soll, sind keine weit­eren Details bekan­nt. Weit­er­hin ist zu vernehmen, dass am fol­gen­den Mittwoch eine Aktion gegen Recht­sex­trem­is­mus in Reak­tion auf die erwäh­nte Demon­stra­tion ange­set­zt sein soll.

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