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Grüne: Panzer-Spaßfahrten in Brandenburg verbieten

Pots­dam Die Bran­den­burg­er Bun­destagsab­ge­ord­nete der Grü­nen, Cor­nelia Behm, hat die Regierungskoali­tion in Pots­dam aufge­fordert, soge­nan­nte Panz­er-Spaß­fahrten in Bran­den­burg zu unterbinden. Der Peti­tion­sauss­chuss des Bun­destages wies gestern eine Eingabe eines Anwohn­ers in Jäh­nick­endorf bei Fürsten­walde (Oder-Spree) zurück. “Die Ablehnung der Peti­tion durch Union und SPD ist unver­ant­wortlich und zeigt die Dop­pel­bödigkeit der Regierungsparteien im Umgang mit gewaltver­her­rlichen­den Spie­len”, kri­tisierte Behm. “Wer lau­thals verkün­det, dass Kriegsspiele am Com­put­er ver­boten gehören, gle­ichzeit­ig jedoch an Kriegsspie­len in echter Kulisse keinen Anstoß nimmt, ist unglaub­würdig und eine Gefahr für die innere Sicher­heit.” Der Petent hat­te sich an den Bun­destag gewandt, weil er und seine Fam­i­lie unter ein­er “nicht mehr zumut­baren” Lärm­beläs­ti­gung lei­den. 50 Meter von seinem Haus ent­fer­nt wür­den starke Motoren auf einem Bauern­hof instand geset­zt, 400 Meter vom Anwe­sen ent­fer­nt wür­den von mor­gens bis abends Panz­er fahren. Das Bun­deswirtschaftsmin­is­teri­um ver­wies in der Stel­lung­nahme darauf, dass eine Über­prü­fung der Ruh­estörung nur durch die zuständi­gen Behör­den vor Ort erfol­gen könne. Die Eingabe wurde an den Pots­damer Land­tag weitergeleitet.

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Ausstellung über Opfer rechter Morde

Vom 24.09. bis 12.10.2007 präsen­tieren wir
im Haus der Jüdis­chen Gemeinde (Halbe Stadt 30) in Frank­furt (Oder) die Wan­der­ausstel­lung der Opfer­per­spek­tive „Opfer rechter Gewalt“. Die Ausstel­lung ist öffentlich zugängig
mon­tags bis fre­itags von 10.00 bis 16.00 Uhr.

Die Ausstel­lung porträtiert 134 Men­schen, die rechter Gewalt seit 1990 bis 2004 zum Opfer fie­len. Viele wur­den getötet, weil für sie im Welt­bild von Recht­sex­trem­is­ten kein Platz ist; manche, weil sie den Mut hat­ten, Nazi-Parolen zu
wider­sprechen. Einige Schick­sale bewegten die Öffentlichkeit, viele wur­den kaum zur Ken­nt­nis genom­men, vergessen sind die meisten.

Die Ausstel­lung ruft diese Men­schen in Erinnerung.

Bei Fra­gen zu Führun­gen von Schulk­lassen oder päd­a­gogis­ch­er Begleitung wen­den Sie sich bitte an die BetreuerIn­nen der Ausstel­lung Antje Sim­nack und Kon­rad Hoff­mann., unter
der Telfnr. 0335–665 9994 oder 0151–59100107 (dien­stags bis don­ner­stags von 9.00 bis 13.00 Uhr) sowie per e‑mail, borg-ffoATgmx.net.

Wir freuen uns auf Ihr Interesse.

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Akteure tagen im Oktober in der Lausitz

Cot­tbus. Das Pro­gramm für das Zweite Sozial­fo­rum in Deutsch­land ste­ht: Vom 18. bis zum 21. Okto­ber wer­den sich in Cot­tbus lokale und bun­desweite Umwelt­grup­pen, Men­schen­rechts­grup­pen, Gew­erkschafter und soziale Ini­tia­tiv­en zum Erfahrungsaus­tausch treffen.

Die Kon­feren­zen wür­den sich unter anderem mit den The­menkom­plex­en «Arbeitswelt und Men­schen­würde» , «Ökol­o­gis­che und soziale Ver­ant­wor­tung» und «Die Lausitz in Europa» auseinan­der­set­zen, teilt Hugo Braun von der Ini­tia­tive Sozial­fo­rum mit. Darauf hät­ten sich jet­zt rund 30 Vertreter lokaler und bun­desweit­er Ini­tia­tiv­en, Net­zw­erke und Gew­erkschaften verständigt.

Zur Eröff­nungsver­anstal­tung in der Cot­tbuser Stadthalle wer­den nach Angaben von Braun die Schrift­stel­lerin Daniela Dahn, der Mit­be­grün­der der Welt­sozial­foren, Chico Whit­tack­er, sowie Repräsen­tan­ten aus Polen und Tschechien erwartet. Auch Oskar Lafontaine, Parteivor­sitzen­der und Bun­destags-Frak­tion­schef der Linken, ste­he auf der Teilnehmerliste.

Für die viertägige Tagung in Cot­tbus haben sich bish­er rund 70 Ver­anstal­ter von Kon­feren­zen und Sem­i­naren angemeldet. Weit­ere Teil­nehmer seien willkom­men, heißt es. Infos und Anmel­dun­gen unter www.sozialforum2007.de

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Bunte Farben und Musik statt Heldengedenken in Halbe

Karin Weber hat am Woch­enende auf dem Feld­bett im Zelt auf ein­er großen Wiese im Gewer­bege­bi­et in Halbe über­nachtet. Die Schön­walderin wollte ganz nah dran sein, wenn junge Musik­er Posi­tion gegen rechts beziehen. Weber, die für Die Linke im Bran­den­burg­er Land­tag sitzt, gehört zu den Ini­tia­toren des zweitägi­gen Jugend­konz­erts „send a sign – Halbe bleibt bunt“. Die Idee: Mit Musik gegen rechts und für ein tol­er­antes Miteinan­der ein Zeichen setzen.

„Halbe gehört nicht den Nazis“, sagte der Ein­wohn­er Arnold Mossham­mer. „Wir wehren uns gegen ihr Heldenge­denken. Krieg darf es nie wieder geben.“ Der 73-Jährige über­lebte die Kesselschlacht 1945 in Halbe und engagiert sich heute im Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit – der Plat­tform des Jugend­konz­erts. „Wir wollen jun­gen Musik­er eine Chance geben, ihre Posi­tion gegen rechts zum Aus­druck zu brin­gen“, erk­lärte Mosshammer.

21 Bands zeigten Flagge

21 Grup­pen aus Bran­den­burg, Berlin, Sach­sen und Eng­land woll­ten dabei sein. „16 wäre zeitlich opti­mal gewe­sen“, sagte Weber, „doch wer unsere Sache unter­stützt, soll auch spie­len.“ Rock, Pop, Blues, Hip Hop – allein schon die ganz unter­schiedlichen Musik­stile zeigten ein buntes Spek­trum. Auch „Kopfüber“ aus Gehren hat­te sich bewor­ben. „Solch eine Chance lassen wir uns nicht ent­ge­hen“, sagte Felix Hege­wald (20). „Das Konz­ert ist schließlich eine Ver­anstal­tung mit über­re­gionaler Bedeu­tung. Hier kön­nen wir unsere Musik einem bre­it­en Pub­likum präsentieren.“

Allerd­ings ver­fol­gten sehr wenige Zuhör­er den Auftritt des Trios. Das Fest­gelände füllte sich am Sam­sta­gnach­mit­tag nur sehr langsam. „Schade, dass wir als Erste spie­len mussten“, bedauerte Ron­ny Jank. Den­noch: „Wir wollen deut­lich machen, dass wir gegen Nazis sind, deshalb sind wir hier.“ Der 17-jährige Gym­nasi­ast ist Tex­ter und Ideenge­ber der Gruppe, zu der noch Sebas­t­ian Neu­mann (20) gehört. Inzwis­chen haben die jun­gen Musik­er ihre erste CD pro­duziert. „Auch mit klar­er Aus­sage gegen rechts“, sagte Ron­ny Jank.
„Es ist super und macht Hoff­nung, wenn sich junge Leute so deut­lich posi­tion­ieren“, sagte der engagierte Hal­ber Mossham­mer. „Jugendliche drück­en ihre Emo­tio­nen halt über die Musik aus.“ Für den 73-Jähri­gen war das zweitägige Konz­ert deshalb sin­nvoll: „Wir wollen nicht nur aktiv sein, wenn die Nazis in Halbe marschieren, son­dern selb­st ein Sig­nal setzen.“

Zu den Teil­nehmern auf der Bühne gehörte auch „Excusez-moi“ aus Lübben. „Wir machen halt gern Musik“, sagte Vin­cent Höck (16). „Die Ver­anstal­tung hat uns einen Auftritt ermöglicht.“ Allerd­ings sei es schw­er, eine poli­tis­che Botschaft zu ver­mit­teln, da «Excusez-moi» Instru­men­tal­musik mache.
Lau­ra M. Schweng­ber ist eine der Organ­isatoren der Ver­anstal­tung, bei der beispiel­sweise auch Sprayer Stel­lung bezo­gen und das Fest­gelände bunt gestal­teten. Die 17-jährige Gym­nasi­astin aus Lübben knüpfte den Kon­takt zu den Grup­pen, plante den Ablauf mit. „Tol­er­anz und Respekt sind mir wichtig. Ich will helfen, ein klares Zeichen gegen rechts zu set­zen, allerd­ings auch nicht in ein anderes Extrem zu ver­fall­en. Wir wollen ein­fach Spaß haben für Demokratie“, sagte Lau­ra, weshalb sie sich engagiert.

Wer aber garantiert, dass das auch wirk­lich alle Teil­nehmer wollen? „Wir haben uns zuvor über jede Gruppe informiert“, erk­lärte die 17-Jährige, die selb­st Musik macht. Es gebe klare Regeln für das Konz­ert: Springer­stiefel seien tabu, auch andere Klei­dung in die eine oder andere extreme Richtung.

Ver­fas­sungss­chutz war mit dabei

Allerd­ings ist die Bedeu­tung von Sym­bol­en und Kennze­ichen etwa des Recht­sex­trem­is­mus nicht leicht zu durch­schauen. Deshalb war der Ver­fas­sungss­chutz mit einem Stand in Halbe dabei. „Wir wollen informieren, aufk­lären, mit den jun­gen Leuten ins Gespräch kom­men“, erk­lärte ein Mitarbeiter.
Laut Karin Weber ver­fol­gten mehrere Hun­dert Teil­nehmer das zweitägige Konz­ert. Auch wenn sie mit mehr Besuch­ern gerech­net habe, sei die Ver­anstal­tung ein Erfolg gewe­sen: „Immer­hin“, so die Land­tagsab­ge­ord­nete, „haben sich rund 250 Helfer für ‚Halbe wird bunt’ engagiert.“ Das Pro­jekt wurde vom Land­kreis Dahme-Spree­wald gefördert und von zahlre­ichen Spon­soren und Part­nern unterstützt.

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Dunkelhäutige verprügelt und als Nigger beschimpft

Am Him­melfahrt­stag hat es in Werder offen­bar einen ras­sis­tis­chen Über­fall gegeben, der erst jet­zt bekan­nt wurde. Dem­nach hat die Polizei den frem­den­feindlichen Hin­ter­grund der Tat verschwiegen.

WERDER (HAVEL) — „Es ist unge­heuer­lich, dass die Polizei so etwas nicht öffentlich gemacht hat“, sagt Hans-Hartwig Lau vom Bünd­nis für Kul­tur­aus­tausch, gegen Ras­sis­mus und Gewalt in Werder. Der Vere­in küm­mert sich eben­so wie Mitar­beit­er der „Opfer­per­spek­tive“ Pots­dam um die drei zusam­mengeschla­ge­nen Män­ner, von denen zwei Deutsche mit dun­kler Haut­farbe sind.

Sie waren ihren Aus­sagen zufolge am 17. Mai dieses Jahres in Werder von ein­er Gruppe junger Män­ner als „Nig­ger“ beschimpft und mit einem Schla­gring sowie später mit einem soge­nan­nten Totschläger trak­tiert wor­den. Die her­beigerufe­nen Polizis­ten stell­ten Hämatome und Schür­fwun­den bei den zwis­chen 19 und 23 Jahre alten Opfern fest. Der Haup­tan­greifer, ein wegen Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­ten bekan­nter 23-Jähriger, wurde in Gewahrsam genommen.

Während die Beamten vor Ort in ihrem ersten Bericht von einem mut­maßlich frem­den­feindlichen Hin­ter­grund der Tat schrieben, war in Mit­teilun­gen an die Polizei­press­es­telle später keine Rede mehr von der dun­klen Haut­farbe der mut­maßlichen Opfer und auch nicht von den Beschimp­fun­gen als „Nig­ger“.

Ob dies jemand bewusst ver­an­lasste oder es sich nur um grobe Nach­läs­sigkeit han­delte, ist unklar. Aus dem Pots­damer Polizeiprä­sid­i­um hieß es dazu gestern, man prüfe den Vor­gang, könne aber noch nicht erk­lären, warum die Umstände der Tat der Presse nicht zur Ken­nt­nis gelangten. Im Innen­min­is­teri­um ver­wahrte man sich gegen Speku­la­tio­nen, der Vor­fall sei auf Anweisung ver­tuscht wor­den, weil sich am Tag nach dem Vor­fall die Finanzmin­is­ter der G‑8-Staat­en im Werder­an­er Ort­steil Pet­zow trafen. „Es gab zu keinem Zeit­punkt eine solche Weisung an die Polizeibehör­den“, sagte eine Sprecherin.

Die Behör­den bestre­it­en auch Ver­mu­tun­gen, dass sie sich nach Erfahrun­gen im Fall Ermyas M. mit der Ein­schätzung „ras­sis­tisch motivierte Tat“ extrem zurück­hal­ten wür­den. M. war Ostern 2006 in Pots­dam lebens­ge­fährlich ver­let­zt wor­den. Der Gen­er­al­bun­de­san­walt ging früh von ein­er ras­sis­tis­chen Tat aus, was später aber nicht bewiesen wer­den konnte.

Bei dem Vor­fall von Werder sei die Staat­san­waltschaft auch heute noch nicht überzeugt, dass es sich um ras­sis­tis­che Motive han­delte, sagte ein Sprech­er. Es würde weit­er ermittelt.

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Zahl rechter Gewalttaten soll konstant geblieben sein

Der Vere­in Opfer­per­spek­tive weist Berichte zurück, nach denen recht­sex­treme Gewalt in Bran­den­burg zurück­ge­gan­gen ist. Vielmehr sei die Zahl der gemelde­ten Fälle ähn­lich hoch wie im Vor­jahr geblieben.

POTSDAM — Im ersten Hal­b­jahr habe der Vere­in 54 rechtsmo­tivierte Angriffe reg­istri­ert, teilte ein Sprech­er in Pots­dam mit. Im Ver­gle­ich­szeitraum des Vor­jahres waren der Opfer­per­spek­tive 52 Fälle gemeldet wor­den. Die im ersten Hal­b­jahr 2007 erfassten Straftat­en richteten sich den Angaben zufolge gegen 76 Per­so­n­en. Bei 51 Delik­ten ging es um Kör­per­ver­let­zung. Daneben erfasste die Opfer­per­spek­tive zwei Brand­s­tiftun­gen und eine Sachbeschädi­gung. In 27 Fällen sei Ras­sis­mus das Motiv der Tat gewe­sen, sagte der Sprech­er. In 13 Fällen seien die Opfer äußer­lich einem alter­na­tiv­en Milieu zuzuord­nen gewesen.

Der Sprech­er fügte hinzu, es han­dele sich um vor­läu­fige Angaben. Erfahrungs­gemäß wür­den noch einige Fälle nachgemeldet. Das sei auch für das Jahr 2006 der Fall. Bis­lang seien für das ver­gan­gene Jahr 139 Fälle rechter Gewalt gemeldet wor­den. 2005 hat­te der Vere­in 140 rechtsmo­tivierte Gewalt­tat­en reg­istri­ert. Vor diesem Hin­ter­grund ent­behrten Ein­schätzun­gen über eine Entspan­nung auf dem Feld rechter Gewalt jed­er Grund­lage, betonte der Sprecher.

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Mit »Katjuscha« zur neuen LINKEN

»Wir haben genau geguckt, es war ein ein­stim­miger Beschluss«, hieß es am Sonnabend. Das Licht ging aus, eine Torte mit Wun­derk­erzen und der Auf­schrift »DIE LINKE« wurde hereingeschoben. Auf der Vide­olein­wand spielte die Regie ein Feuer­w­erk ein und Musik­er Thomas Putensen häm­merte in die Tas­ten eines Flügels, sang lei­den­schaftlich die deutsche Ver­sion des rus­sis­chen Liedes »Katjuscha«. Delegierte klatscht­en, summten mit, tanzten, forderten eine Zugabe. Damit erfol­gte am Woch­enende nun auch im Land Bran­den­burg die Fusion von Linkspartei.PDS und Wahlal­ter­na­tive Arbeit & soziale Gerechtigkeit (WASG).

Ein Parteitag im Cul­tur­Con­gress­Cen­trum der Stadt Bran­den­burg an der Hav­el beschloss die Grün­dungs­doku­mente und wählte den Vor­stand. Lan­desvor­sitzen­der und Stel­lvertreterin sind wie schon zu PDS-Zeit­en Thomas Nord (89 Prozent der Stim­men) und Kirsten Tack­mann (94 Prozent). Von der WASG kam als zweit­er Stel­lvertreter mit 76 Prozent der Stim­men der Cot­tbuser Richter Chris­t­ian Eicke hinzu. Eicke stammt ursprünglich aus West­deutsch­land und gehörte einst der SPD an. »Wir sind die LINKE und wir sind auf dem richti­gen Weg«, sagte Eicke. Knapp 200 WASG-Leute und 100 neue Mit­glieder sind seit Mitte Juni zur märkischen LINKEN gestoßen, die nun 9680 Mit­glieder zählt.

In Bran­den­burg klappte das schrit­tweise Zusam­menwach­sen von PDS und WASG ab dem Jahr 2005 viel rei­bungslos­er als ander­swo. »Wir waren uns darüber klar, dass es keinen real­is­tis­chen Spiel­raum für zwei linke Parteien gab«, erin­nerte der ein­stige WASG-Lan­desvor­sitzende Stef­fen Hultsch, der am Sonnabend in den Vor­stand gewählt wurde. Bran­den­burg sei das erste Bun­des­land mit einem Koop­er­a­tions­abkom­men der bei­den Grup­pierun­gen gewe­sen, Pots­dam-Mit­tel­mark der erste Land­kreis in der BRD.
Ein starkes Ergeb­nis bei der näch­sten Bun­destagswahl und in Bran­den­burg nach der Land­tagswahl 2009 Koali­tionsver­hand­lun­gen mit der SPD »auf gle­ich­er Augen­höhe«, stellte Thomas Nord in Aus­sicht. Die bran­den­bur­gis­che LINKE werde sich aber nicht für eine Hand­voll Posten dazu brin­gen lassen, »wegzuse­hen, wegzuhören, nicht mehr die Prob­leme beim Namen zu nen­nen«. Für die Fort­set­zung des lan­despoli­tis­chen Still­standes habe Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) ja die CDU.
»Wir ste­hen dafür nicht zur Ver­fü­gung!« Eine »Sta­tis­ten­rolle« bei der Umset­zung des SPD-Pro­gramms lehnte Nord ab.

Zunächst ver­sprach der Lan­desparte­ichef angesichts von Sozial­ab­bau, Kinder­ar­mut und anderen Sor­gen: »Kon­struk­tive Oppo­si­tion dort, wo es möglich ist, außer­par­la­men­tarisch­er Druck dort, wo er notwendig ist.«

In Sichtweite des Kon­gresszen­trums hat­ten sich zwei Dutzend Neon­azis postiert. Sie schwenk­ten NPD-Fah­nen, zeigten die Parole »Volks­ge­mein­schaft statt Klassenkampf«, ein Herr im Anzug nuschelte ins Megaphon. Die Sozial­is­ten antworteten mit dem Trans­par­ent »Nazis raus aus den Köpfen«, einige junge Antifas stell­ten sich dazu.

Ober­bürg­er­meis­terin Dietlind Tie­mann (CDU) begrüßte die Parteitags­delegierten her­zlich in ihrer Stadt und betonte unter großem Beifall, dass doch bei allen poli­tis­chen Dif­feren­zen Einigkeit beste­he, dass die NPD hier keinen Platz haben sollte. Vor dem Parteitag gedacht­en der Lan­desvor­stand und der Vor­stand der Land­tags­frak­tion der Opfer des Faschis­mus. Man legte Kränze im alten Zuchthaus Bran­den­burg nieder und suchte die Euthanasie-Gedenkstätte am Nico­laiplatz auf. Zum Nico­laiplatz kam auch Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch (SPD).

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Ein treuer Diener Deutschlands

Er war ein treu ergeben­er Diener, ein braver Unter­tan des deutschen Reich­es, zuweilen etwas unbe­quem und aufmüp­fig – bis seine Haut­farbe ihm zum Ver­häng­nis wurde. Im Alter von 40 Jahren starb Mahjub bin Adam Mohamed Hus­sein oder auch Bayume Mohamed Husen 1944 im KZ Sach­sen­hausen, wohin ihn die Nazis wegen »Rassen­schande« im Sep­tem­ber 1941 ver­schleppt hat­ten. Ihm ist ein »Stolper­stein« gewid­met, der in dieser Woche in der Brun­nen­straße 193, dem dama­li­gen Wohn­haus sein­er Fam­i­lie, ver­legt wird.

Dabei hat­te er doch alles getan, um zu deutschen Ehren zu gelan­gen. 1904 in der dama­li­gen Kolonie Deutsch-Ostafri­ka geboren, verd­ingte er sich noch als Kind, als Zehn­jähriger, als Sol­dat der Kolo­nial­trup­pen. Er wurde ein Askari, ein Kämpfer, der im 1. Weltkrieg an der Seite der Deutschen gegen die britis­chen Trup­pen kämpfte.

Die Askari tru­gen die Haupt­last der deutschen Kriege in Afri­ka. Die Deutschen hat­ten es unter Paul von Let­tow-Vor­beck geschickt ver­standen, sich als die besseren Kolo­nial­her­ren zu präsen­tieren, sie genossen einen größere Sym­pa­thiew­ert, und so kämpften viele Schwarze frei­willig an der Seite der Deutschen.

Als Askari hat­te man Anspruch auf eine lebenslange Pen­sion – ein Priv­i­leg, das auch in der alten Bun­desre­pub­lik noch galt, bis der let­zte schwarzafrikanis­che Krieger in deutschen Dien­sten starb. Das Askari-Heer hat­te zwis­chen 1890 und 1918 eine Stärke von 40 000 Mann.

Nach dem 1. Weltkrieg arbeit­ete Hus­sein bei deutschen Fir­men in Afri­ka, heuerte als »Boy« auf deutschen Schif­f­en an und wan­derte 1929 nach Deutsch­land aus, vor allem, um den noch ausste­hen­den Sold einzu­fordern – verge­blich, wie sich zeigte. Er kon­nte nicht die erforder­lichen Papiere vor­weisen, da war die deutsche Bürokratie eis­ern. In Berlin heiratete er 1932.

Bunt und bizarr sein weit­er­er Lebensweg: Er tin­gelte mit »Afri­ka-Shows« durch deutsche Lande, wollte eine Kün­stler­a­gen­tur für Schwarzafrikan­er betreiben und war der weib­lichen Welt sehr zugeneigt. Zweimal beantragte er das Fron­tkämpfer­abze­ichen, unter­richtete deutsche Beamte am »Ori­en­tal­is­chen Sem­i­nar der Friedrich-Wil­helm-Uni­ver­sität«, um sie auf einen Ein­satz im zukün­fti­gen neuen deutschen Kolo­nial­re­ich in Afri­ka vorzu­bere­it­en, und kell­nerte in der »Wild­west-Bar« des »Haus­es Vater­land« am Pots­damer Platz, wurde ent­lassen. Verge­blich verk­lagte er seinen Dien­s­ther­ren Kempinski.

Als Hitler den 2. Weltkrieg begann und Eng­land in den Krieg ein­trat, wollte er als Kriegs­frei­williger dabei sein, doch man nahm ihn nicht. Zwis­chen 1934 und 1941 spielte er in 23 Fil­men mit – meist als tapfer­er Krieger in deutschen Dien­sten und Diener deutsch­er Her­ren. An der Seite von Hans Albers zeigte er sich als untertäniger Adju­tant Ramas­sanin im Nazipro­pa­gandafilm »Carl Peter«.

Carl Peter, ein deutsch­er Kolo­nial­herr der Son­derk­lasse und Anti­semit, der im Auf­trage des deutschen Kaisers afrikanis­ches Land zusam­men­raubte und gnaden­los Auf­stände nieder­schlug, ließ auch ohne mit der Wim­per zu zuck­en seine Geliebte und einen Neben­buh­ler ermor­den, wofür er dann wegen »Pflichtver­let­zung« seines Amtes als Reich­skom­mis­sar für Deutsch-Ostafri­ka enthoben wurde. Ihn set­zte die Nazi-Kine­matografie ein Denkmal, und Hus­sein spielte mit.
Er glaubt sich sich­er in Nazi-Deutsch­land, schließlich beg­ing er den entschei­den­den Fehler, außere­he­liche Beziehun­gen aufzunehmen. Ein Anlass, ihn ohne Gerichtsver­fahren ins KZ zu steck­en, wo er drei Jahre über­lebte. Wer ihn denun­zierte, blieb unbekannt
Dem Schick­sal des Schwarzen in deutschen Dien­sten ist ein Buch gewid­met, das der Ch. Links Ver­lag jet­zt her­aus­ge­bracht hat. »Treu bis in den Tod« heißt die Lebens­geschichte von Mahjub bin Adam Mohamed, aufgeschrieben von der Afrikanistin Mar­i­anne Bech­haus-Gerst. Das neben­ste­hende Bild ließ sich Hus­sein selb­st als Auto­grammkarte anfertigen. 

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Gegen das Vergessen

Anlässlich des inter­na­tionalen Gedenk­tages für die Opfer des Faschis­mus fand heute eine Kranznieder­legung am OdF-Denkmal in Bernau statt. DIE LINKE.Bernau rief alle Bürg­erIn­nen, AntifaschistIn­nen, Mit­glieder der Linkspartei und ander­er demokratis­chen Parteien in Bernau zur Teil­nahme auf. Rund 50 Men­schen ver­sam­melten sich mit Blu­men und Sträußen zum Gedenken. 

Mit dieser Ver­anstal­tung sollte auch der fes­ten Willen bekun­det wer­den, dass Neon­azis und Ras­sis­mus in der Stadt keine Chance haben. 

Weit­ere Bilder gibt es unter www.antifa-bernau.tk

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Nazipräsenz beim Wasserturmfest

(Süd­bran­den­burg­er Antifas am 8.9. auf Indy­media) Wie angekündigt tum­melten sich am gestri­gen Tag auf dem Wasser­turm­fest in der Bran­den­burg­er Kreis­stadt Forst (Lausitz) viele Neon­azis. Sie genossen die Frei­heit provozieren zu dür­fen und ihre Parolen in die Welt zu streuen.

Bere­its am Nach­mit­tag zogen Mit­glieder der Lausitzer Kam­er­ad­schaft NWL und der JN Forst sowie Cot­tbus durch die Forster Straßen. Stetig ver­fol­gt von einem Trans­porter der Polizei wan­derten die hand­voll Neon­azis ver­tieft in Gesprächen die Forster Straßen entlang.

Im Schutze der Dunkel­heit ver­sam­melten sich gegen 22 Uhr etwa 15 bis 20 Neon­azis am Bahn­hof, die sich wenig später Rich­tung Wasser­turm­fest bewegten. Der Sicher­heits­di­enst vor Ort – blind auf dem recht­en Auge – hat­te wed­er etwas gegen die Trunk­en­heit der braunen Gäste, noch ver­hin­derte er die Pro­voka­tio­nen der Nazis, sich mit „Hess- Es war Mord“ sowie „Frei­heit für Lunikoff“-Pullovern auf dem Volks­fest zu zeigen. Die Polizei hat­te mehrere Streifen­wa­gen im Dienst, allerd­ings wur­den keine poli­tisch-motivierten Vor­fälle bekan­nt gemacht.

Ein weit­er­er heftiger Vor­fall ereignete sich im Stadtzen­trum gegen 2 Uhr nachts, als eine alter­na­tive Jugendliche knapp einem Angriff ent­ging. Dies­mal war die Polizei zufäl­lig zur Stelle und kon­nte Schlimm­steres ver­hin­dern! Zwei Neon­azis jagten die junge Frau die Straße ent­lang, da diese linke Parolen auf ihrer Klei­dung trug. Die Polizei wurde zufäl­lig Beobachter der Faschis­ten und stoppte die Tat.

Heute ist ein weit­er­er Tag und wieder wer­den Nazis ver­suchen das Wasser­turm­fest in Forst (Lausitz) als Plat­tform zu nutzen.

Inforiot