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Mahler verhöhnt Opfer des Faschismus

Der Neon­azi und ehe­ma­lige NPD-Anwalt Horst Mahler hat vor dem Landgericht Pots­dam Opfer des Faschis­mus ver­höh­nt. »Soge­nan­nte Zeitzeu­gen« des Holo­caust seien »Lach­num­mern«, sagte Mahler am Mittwoch als Angeklagter vor der vierten Strafkam­mer. Der 72jährige muß sich in dem Ver­fahren wegen Volksver­het­zung ver­ant­worten. Die Anklage wirft ihm vor, im Inter­net und in E‑Mails den Holo­caust geleugnet haben. Gerichtssprech­er Frank Tie­mann betonte, daß die Aus­sagen vor Gericht neue Anzeigen und Strafver­fahren nach sich ziehen kön­nten. Für die Ver­hand­lung sind zunächst sieben Tage bis Mitte Novem­ber angesetzt.

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Vattenfall geht gegen rechts vor

Der wegen sein­er Atom- und Kohle­poli­tik umstrit­tene Energiekonz­ern Vat­ten­fall will sich in Bran­den­burg kün­ftig gegen Recht­sex­trem­is­mus engagieren. Eine Koop­er­a­tionsvere­in­barung mit der Lan­desregierung zur Beteili­gung am Hand­lungskonzept “Tol­er­antes Bran­den­burg” soll am Mon­tag in Cot­tbus unterze­ich­net wer­den, teilte das bran­den­bur­gis­che Bil­dungsmin­is­teri­um gestern in Pots­dam mit. Vat­ten­fall ist das erste Wirtschaft­sun­ternehmen, das sich offiziell zur Umset­zung des Pro­gramms verpflichtet. Zu den bis­lang 18 Koop­er­a­tionspart­nern zählen Sport‑, Wohlfahrts- und Jugend­ver­bände, die Evan­ge­lis­che Kirche Berlin-Bran­den­burg-schle­sis­che Ober­lausitz und der Verkehrsver­bund Berlin-Brandenburg.

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Hauptverhandlung im Strafverfahren gegen kurdischen Flüchtling

Am Don­ner­stag um 9:00 Uhr begin­nt die Hauptver­hand­lung gegen den Schweißer Musa E., der im Jahre 2003 vor poli­tis­ch­er Ver­fol­gung nach Deutsch­land geflüchtet ist und hier Asyl beantragt hat. Er und seine Frau, die kurze Zeit danach mit ihrer kleinen Tochter eben­falls nach Deutsch­land flüchtete, lei­den immer noch psy­chisch unter den Fol­gen von Folter und Mißhand­lung. Das Ver­wal­tungs­gericht Dres­den hat den Man­dan­ten nach umfan­gre­ich­er Ver­hand­lung im August 2007 als asyl­berechtigt anerkan­nt. (Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.)

Am 18.03.2007 wurde in ihrer Woh­nung in Pots­dam, Gaußs­traße, wo die Fam­i­lie mit einem weit­eren Kleinkind seit län­gerem lebt, Sturm gek­lin­gelt, als Musa E. ger­ade dabei war, in der Küche das Essen vorzu­bere­it­en, und dabei aus dem Fen­ster auf der Straße an der Hal­testelle der Straßen­bahn eine Gruppe ran­dalieren­der Jugendlich­er bemerk­te. Als er über die Sprechan­lage fragte, was los ist, hörte er wüstes Geschrei, ras­sis­tis­che aus­län­der­feindliche Parolen und die Auf­forderung, er sollte her­auskom­men. die Kinder began­nen zu weinen. In ihrer Angst ver­ständigten sie die Polizei, die ver­sprach eine
Streifen­wa­gen vorbeizuschicken.

Einige Zeit später hörten sie, wie eine Gruppe der Jugendlichen durch das Trep­pen­haus zu ihnen hoch stürmten und gegen die Woh­nungstür trat­en und schlu­gen. Mein Man­dant rief erneut bei der Polizei an und berichtete, daß die Jugendlichen jet­zt hochgekom­men seien und die Tür ein­schla­gen woll­ten, um reinzukom­men. Der Polizist stellte immer neue Fra­gen nach Zahl, Alter und Vorge­hen der Angreifer, während die Sit­u­a­tion eskalierte, ohne daß die Polizei erschien oder auch nur defin­i­tiv zusagte, die Fam­i­lie unter­stützen zu wollen. In panis­ch­er Angst um Frau und Kinder nahm Musa E. schließlich ein Tis­chbein, riß die
Woh­nungstür auf und schlug die Jugendlichen in die Flucht.

Wegen gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung an einem der Jugendlichen ste­ht er jet­zt vor Gericht, während das Strafver­fahren gegen den Jugendlichen eingestellt wor­den ist. Auf­grund der Ein­las­sung des Man­dan­ten im vor­ange­gan­genen Hauptver­hand­lung­ster­min im Feb­ru­ar d.J. hat die Amt­srich­terin ein Sachver­ständi­gengutacht­en zur Frage der Schuld­fähigkeit des Angeklagten einge­holt. Zur Hauptver­hand­lung am Don­ner­stag sind vier der Jugendlichen als Zeu­gen geladen.

Das Ver­fahren wird unter anderem beobachtet von dem Vere­in Opfer­per­spek­tive in Potsdam.

Ort: Amts­gericht Pots­dam Jäger­allee 10 — 12, 14469 Potsdam

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(Anti-)Rassismus

Streit endete in Messerstecherei

Zwei Jugendliche wur­den am Don­ner­stagabend bei ein­er Messer­stecherei auf dem Park­platz eines Super­mark­tes an der Füsten­walder Eisen­bahn­straße ver­let­zt. Offen­bar war ein Stre­it zwis­chen einem 29-Jähri­gen, einem 16-jähri­gen Jugendlichen ara­bis­ch­er Herkun­ft mit deutschem Pass und einem 19-Jähri­gen aus Kamerun eskaliert. Der 16-Jährige wurde dabei leicht und der 19-Jährige durch ein Mess­er schw­er ver­let­zt. Bei­de wur­den in ein Klinikum gebracht und sind außer Lebensgefahr.

Mit Hil­fe eines Ein­satzkom­man­dos wurde am Fre­itagvom­it­tag der 29-Jährige in sein­er Woh­nung in Fürsten­walde vor­läu­fig festgenom­men. Der mehrfach wegen Gewalt­de­lik­ten vorbe­strafte Mann soll die bei­den ver­let­zten jun­gen Män­ner angepö­belt haben, woraufhin es zu der Auseinan­der­set­zung kam. Der 29-Jährige ver­let­zte dabei den 19-Jähri­gen mit einem Mess­er. Die näheren Umstände der Tat wer­den weit­er ermit­telt. Zum Motiv kön­nen noch keine Aus­sagen getrof­fen werden.

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(Anti-)Rassismus jüdisches Leben & Antisemitismus

Denkmal für die Opfer des Faschismus beschmiert

Unbekan­nte beschmierten in der Nacht zum Sam­stag in Wuster­mark das Denkmal “Den Opfern des Faschis­mus zu Ehren” sowie mehrere Wer­betafeln und Hauswände in unmit­tel­bar­er Umge­bung mit schwarz­er Farbe. Die Polizei ermit­telt. Die Schmier­ereien wur­den durch das Ord­nungsamt beseitigt.

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Antifaschismus

Übergriff von Rechtextremen auf Strausberger Jugendklub

In der Nacht vom 27. zum 28. Sep­tem­ber 2008 ver­schafften sich 10 der recht­sex­tremen Szene zuge­höri­gen Män­ner gewalt­sam Zugang zu ein­er im Jugend­klub in Straus­berg Vorstadt stat­tfind­en­den Technopar­ty. Unter den Män­nern befan­den sich Mit­glieder der recht­skräftig ver­bote­nen Neon­azikam­er­ad­schaft “ANSDAPO”, wie Falko Hes­sel­barth dem Sohn der Land­tagsab­ge­ord­neten der DVU Liane Hes­sel­barth. Gegen drei der Män­ner, Daniel Her­mann, Kay Her­mann und Sven Wart­mann bestand schon im Vor­feld ein durch den Bürg­er­meis­ter Hans-Peter Thier­feld unter­schriebenes Hausver­bot. Der Jugend­klub, genan­nt „Club“ befind­et sich in Träger­schaft des Vere­ins „Alter­na­tives Jugend­pro­jekt 1260 e.V.“

 

Gegen 1.20 Uhr ver­schafften sich die Män­ner gewalt­sam Zugang zu den Räum­lichkeit­en des „Clubs“, indem sie die am Ein­lass arbei­t­en­den Per­so­n­en bei­seite schoben. Sie bezahlten keinen Ein­tritt und betrat­en den Saal. Ihre Sachen waren mit Schriftzü­gen wie „Brud­er­schaft“ und „Bran­den­burg“ in

Frak­turschrift, „88“ und „H8“ als Syn­onym für „Heil Hitler“ und „Hate“ und dem Pfeilkreuz als Parteisym­bol der nation­al­sozial­is­tis­chen Partei Ungar­ns bedruckt. Der mehrma­li­gen Auf­forderung das Gebäude zu ver­lassen und der erneuten Aussprache des Hausver­botes wurde nicht gefol­gt. Die gerufene Polizei set­zte das Hausver­bot vor­erst durch. Nach­dem sie ver­schwand, wieder­set­zte sich die Gruppe jedoch den polizeilichen Weisun­gen und betrat das Gelände erneut. Dabei bedro­ht­en sie einzelne Gäste und ver­sucht­en eine Schlägerei zu provozieren. Bevor die Polizei das zweite Mal ein­traf, ver­ließen sie das Gelände.

 

Der Vere­in “Alter­na­tives Jugend­pro­jekt 1260 e.V.” erstat­tete Anzeige wegen

Haus­friedens­bruch und Nötigung.

 

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Arbeit & Soziales

Stellungnahme zur Besetzung der Villa Wildwuchs

Das Spar­ta­cus begrüßt die Beset­zung der Vil­la Wild­wuchs am Babels­berg­er Park. 

Die junge alter­na­tive Szene in Pots­dam nimmt sich damit, was sie drin­gend braucht – und fol­gt den Aufrufen von Lokalpoli­tik­ern, z.B. von den Grü­nen oder vom Bürg­er­Bünd­nis. Die hat­ten im August auf ein­er Podi­umsver­anstal­tung zur anges­pan­nten Lage der Jugend- und Soziokul­tur sin­ngemäß gesagt: „Ihr wisst, was Ihr wollt, also holt es Euch…!“ 

ABER: Unab­hängig von „Gesprächen“, die Ober­bürg­er­meis­ter Jakobs über die Zukun­ft der DER VILLA angekündigt hat, sollte der Öffentlichkeit klar sein: 

Die prekäre Sit­u­a­tion der Jugend- und Soziokul­tur in Pots­dam ist ein FAKTUM. Mit der Vil­la Wild­wuchs wird ger­ade ein Ort für kreative Ideen zurückgewonnen. 

Doch ein „KULTUR“-Raum im Wortsinne wäre damit noch nicht geschaffen. 

Damit Jugend- und Soziokul­tur in der Stadt eine Zukun­ft hat, braucht es mehr! 

Mit dem Spar­ta­cus-Club und ‑Kul­turzen­trum sowie dem S 13-Jugend­club ist der Stadt ein entschei­den­der Teil Vielfalt ver­loren gegan­gen. Wenn die Pots­damer Ver­wal­tung weit­er­hin plant, die alter­na­tive Kul­turszene am Stan­dort Schiff­bauer­gasse zu zen­tral­isieren, dann hat sie keine Ahnung wie Jugend- und alter­na­tive Kul­tur funktioniert: 

*Junges Kul­turleben braucht ver­schiedene Orte, ver­schiede­nen Szenen.
*Eine junge alter­na­tive Szene und Kul­tur lebt auss­chließlich aus ihrer Vielfalt.
*Keine junge Kul­tur in der Innen­stadt bedeutet, eine Innen­stadt ohne Jugend. 

Also: Wenn Ihr (Poli­tik­er) das so wollt, dann wan­dert das junge Pots­dam geschlossen nach Berlin aus… Dann kön­nt Ihr ja sehen, wer Euch später um Eure Schlöss­er und Gar­nisonkirchen schiebt. 

Viel Spaß! 

Zur Klarstel­lung von jüng­sten Presseartikeln: Sym­pa­thisan­ten und Mit­glieder des ehe­ma­li­gen Spar­ta­cus hal­ten sich zeitweise in der Vil­la auf,

– um Zeichen für Alter­na­tivkul­tur zu set­zen
– um sich mit den Beset­zerIn­nen zu solidarisieren 

Nichts desto trotz ist die Vil­la kein geeignetes Objekt für den Spartacus!!! 

Für Rück­fra­gen kön­nt Ihr uns unter buero@spartacus-potsdam.de erreichen.

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Antifaschismus

SPD gewinnt Wahl zum Kreistag des Landkreises Uckermark

Pin­now (ipr) Die SPD hat die Kreistagswahlen in der Uck­er­mark gewon­nen. Nach dem vor­läu­fi­gen Ergeb­nis hat SPD bei der Wahl zum Kreistag 23,3 Prozent der Stim­men gewon­nen. Die Linke lan­dete mit 20,6 Prozent knapp vor der CDU (20,3 Prozent) auf Platz 2. Mit einem Stim­menan­teil von 4 Prozent wird die NPD im kün­fti­gen Kreistag zwei Plätze besetzen.

Dabei erzielte die 1936 geborene NPD Kan­di­datin Irm­gard Hack mit 2.278 Stim­men im Wahlkreis 2,Stadt Pren­zlau, Gemeinde Nord­wes­t­uck­er­mark, Gemeinde Uck­er­land, Amt Brüs­sow (Uck­er­mark), Amt Gram­zow das ins­ge­samt achtbeste Einzel­ergeb­nis unter allen Kan­di­datIn­nen. Die gel­ernte Kranken­schwest­er lebt seit 1978 in der Uck­er­mark und arbeit­ete hier als Gemein­de­schwest­er. Sie ist seit 1993 in der NPD.

Der zweite Sitz fällt an den 22-jähri­gen Schwedter Andy Kucharzewsky, der als einziger NPD Kan­di­dat im Wahlkreis 1, Anger­münde, Amt Gartz (Oder), Amt Oder-Welse antrat. Es wird genauer zu betra­cht­en sein, in wie weit die Angst vor einem ver­stärk­ten Zuzug pol­nis­ch­er Bürg­er in den bei­den Wahlkreisen bei der Stim­ma­b­gabe für die NPD eine Rolle spielte.

Laut neuer Kom­mu­nalver­fas­sung beste­ht zukün­ftig eine Frak­tion aus min­destens vier Abge­ord­neten, die dann auch defin­i­tiv Anspruch auf Sitze in den Auss­chüssen hat. Damit kann der NPD — soll­ten sich die drei großen Frak­tio­nen SPD, Linke und CDU — die Auss­chuss­mi­tar­beit ver­weigert wer­den. Entschei­dend wird dafür die Geschäft­sor­d­nung des neuen Kreistages sein. Die anderen Kleinen wie BLR, Grüne, 50Plus und WBv wer­den gezwun­gen sein, Frak­tions­bünd­nisse einzuge­hen, um in den Auss­chüssen mitar­beit­en zu kön­nen. Man kann nur hof­fen das die CDUler nicht ähn­lich wie in Sach­sen die Linke als neuen Feind ent­deck­en, um sie mit der NPD auf eine Stufe zu stellen.

Ein erster Kelch ist knapp am neuen Kreistag vorüberge­gan­gen. Irm­gard Hack ist mit 72 Jahren eine sehr altes Kreistagsmit­glied und hätte dur­chaus als Alter­spräsi­dentin bei der kon­sti­tu­ieren­den Sitzung des Kreistages dessen Vor­sitz übernehmen kön­nen. Dies bleibt den demokratis­chen Parteien wahrschein­lich erspart, da mit Klaus Büt­tner-Jan­ner (Ret­tet die Uck­er­mark) und Joachim Hans (Bauern — Ländlich­er Raum) zwei noch ältere Per­so­n­en in den Kreistag gewählt wurden.

Gefun­dene Ergebnisse

Im Wahlkreis 3, Schwedt kam die NPD auf 4,2 Prozent der Stim­men.
Bei ein­er Wahlbeteili­gung von 67,9 Prozent kam die NPD in Bagemühl (ca 150 Ein­wohn­er), einem Ort­steil von Brüs­sow, auf 18 Prozent. Hier wird seit ger­aumer Zeit der Gasthof „Zur Linde“ durch einen pol­nis­chen Investor betrieben. In der Stadt Brüs­sow ins­ge­samt erre­icht die NPD über 8 Prozent. Ähn­lich hoch ist der Stim­man­teil der NPD in Car­m­zow.
Das in Anger­münde kan­di­dierende ein­stige Mit­glied des “Märkischen Heimatschutzes”, Otto-Mar­tin Reblé, musste sich mit 11 Stim­men auf der Liste “Bürg­er für Gerechtigkeit” zufrieden geben.


Wahlergeb­nisse auf einen Blick

Reak­tio­nen

In der Pren­zlauer Zeitung äußerten CDU-Frak­tion­schef Hen­ryk Wich­mann und der SPD-Bun­destagsab­ge­ord­nete Markus Meck­el zum teil­weise hohen Stim­man­teil der NPD. Während Wich­mann den NPD Wäh­lern dro­ht: “Wir wis­sen jet­zt orts­ge­nau, wo das NPD-Poten­zial sitzt und kön­nen ziel­gerichtet etwas tun.”, beschimpft Markus Meck­el die NPD Wäh­ler als Ver­wirrte: “Es ist erschreck­end, wie viele Men­schen in der Region die NPD gewählt haben. Die Auseinan­der­set­zung damit wird eine zen­trale Frage für alle demokratis­chen Parteien sein. Wir müssen direkt auf die Men­schen zuge­hen und sie aus ihrer Verir­rung holen.”

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(Anti-)Rassismus

Türke zusammengeschlagen

Zwei der Polizei bere­its bekan­nte Män­ner haben Son­ntagabend in Sprem­berg einen 35 Jahre alten türkischen Staat­sange­höri­gen zusam­mengeschla­gen und noch auf den am Boden liegen­den Mann einge­treten. Die alko­holisierten Män­ner wur­den in Gewahrsam genom­men. Die Polizei schließt nicht aus, dass eine frem­den­feindliche Straftat vorliegt.

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Arbeit & Soziales

Potsdam: Keine Räumung des besetzten Hauses

Wie heute früh durch die Lokal­presse bekan­nt wurde, wird der Ober­bürg­er­meis­ter von Pots­dam Jann Jacobs keine sofor­tige Räu­mung des seit Fre­itag beset­zten Haus­es ver­an­lassen. Ausser­dem will die Stadt ange­blich ein Gespräch­sange­bot an die Beset­zerIn­nen machen. Dieses Ange­bot ist bis zur jet­zi­gen Stunde aber noch nicht im Haus angekom­men. Heute früh patrol­lierte zum ersten mal seit Fre­itag ein Streifen­wa­gen und der Wach­schutz vor­bei. Es blieb aber bei einem Vor­beifahren und schauen. Mit der neuen Entwick­lung zeigten sich die Beset­zerin­nen zufrieden. So scheint es, dass eine gewalt­same Räu­mung, wie sie oft bei anderen Pro­jek­ten in Pots­dam stattge­fun­den hat (zu let­zt beim Boumanns und der Bre­iti) vor erst aus­geschlossen wer­den kann. Die Beset­zerIn­nen demen­tieren zu dem, dass die “Vil­la” ein Auswe­i­chob­jekt für den Mitte des Jahres geschlosse­nen Spar­ta­cus sein soll oder kön­nte. Die beset­zte “Vil­la” soll ein eigen­ständi­ger und weit­er­er neuer Ort für eine lebendi­ge sub­kul­tur im preussisch-ger­aden Pots­dam sein. Die Beset­zerIn­nen streben zu dem ein anderes Konzept als der ehe­ma­lige Spar­ta­cus an. Trotza­llem unter­stützen die Beset­zerin­nen voll und ganz die Forderun­gen der Leute aus dem Spar­ta­cus nach einem neuen Ort um ihr Konzept von Konz­erten, Work­shops und Par­tys weit­er­hin durch­führen zu kön­nen. Der Spar­ta­cus war zu let­zt ein selb­stver­wal­teter Club und Konz­er­traum in der Innen­stadt von Pots­dam. Seit Kündi­gung des Mietver­trags für die Räume in der Schloßs­traße befind­en sich MacherIn­nen des Clubs auf der Suche nach neuen Räum­lichkeit­en und ste­hen mit der Stadtver­wal­tung in Ver­hand­lung um ver­schiedene Objek­te, die städtisch ver­wal­tet wer­den. Bish­er kamen die Ver­hand­lun­gen zu keinem pos­i­tiv­en Ergebnis.

Mit der neu gewon­nen Sicher­heit im Haus vor erst bleiben zu kön­nen wurde in den let­zten Stun­den ein Pro­gramm für die kom­menden Tage entwick­elte.

Heute abend um 20.00 uhr wird es einen DIA-abend geben mit Fotos aus Pots­dam in den 90er Jahren als Pots­dam noch eine Hochburg der Haus­be­set­zer-szene war. Die ein oder andere Anek­dote zu den ver­schiede­nen Häusern und Pro­jek­ten wird bes­timmt erzählt.

Mor­gen (Dien­stag) ist noch offen

Mittwoch gibt es 20.00 Uhr eine Lesung mit Bor­ris Schöpp­n­er. Er liest aus seinem Buch “Nach­beben- Chile zwis­chen Pinochet und Zukunft”

Don­ner­stag ist noch offen

Fre­itag wird es wahrschein­lich ein Konz­ert geben mit “hight soc­i­ty” und “Kurz­er Prozess”

ausser­dem gibt es tagsüber immer einen kleinen Umson­st­laden, kaf­fee, kuchen, Dis­sku­sio­nen und spon­tane kleine aktionen.

Weit­ere Ankündi­gun­gen fol­gen an dieser Stelle (indy­media)!!

Danke an alle für die grosse Sol­i­dar­ität in Pots­dam, aber auch von ausser­halb!!!! So sollte das immer sein und so soll es bleiben!!

Sol­i­dar­ität mit allen Haus- und Kul­tur­pro­jek­ten, die um ihren Erhalt kämpfen — in Pots­dam und überall!

Inforiot