Der Neonazi und ehemalige NPD-Anwalt Horst Mahler hat vor dem Landgericht Potsdam Opfer des Faschismus verhöhnt. »Sogenannte Zeitzeugen« des Holocaust seien »Lachnummern«, sagte Mahler am Mittwoch als Angeklagter vor der vierten Strafkammer. Der 72jährige muß sich in dem Verfahren wegen Volksverhetzung verantworten. Die Anklage wirft ihm vor, im Internet und in E‑Mails den Holocaust geleugnet haben. Gerichtssprecher Frank Tiemann betonte, daß die Aussagen vor Gericht neue Anzeigen und Strafverfahren nach sich ziehen könnten. Für die Verhandlung sind zunächst sieben Tage bis Mitte November angesetzt.
Wie heute früh durch die Lokalpresse bekannt wurde, wird der Oberbürgermeister von Potsdam Jann Jacobs keine sofortige Räumung des seit Freitag besetzten Hauses veranlassen. Ausserdem will die Stadt angeblich ein Gesprächsangebot an die BesetzerInnen machen. Dieses Angebot ist bis zur jetzigen Stunde aber noch nicht im Haus angekommen. Heute früh patrollierte zum ersten mal seit Freitag ein Streifenwagen und der Wachschutz vorbei. Es blieb aber bei einem Vorbeifahren und schauen. Mit der neuen Entwicklung zeigten sich die Besetzerinnen zufrieden. So scheint es, dass eine gewaltsame Räumung, wie sie oft bei anderen Projekten in Potsdam stattgefunden hat (zu letzt beim Boumanns und der Breiti) vor erst ausgeschlossen werden kann. Die BesetzerInnen dementieren zu dem, dass die “Villa” ein Ausweichobjekt für den Mitte des Jahres geschlossenen Spartacus sein soll oder könnte. Die besetzte “Villa” soll ein eigenständiger und weiterer neuer Ort für eine lebendige subkultur im preussisch-geraden Potsdam sein. Die BesetzerInnen streben zu dem ein anderes Konzept als der ehemalige Spartacus an. Trotzallem unterstützen die Besetzerinnen voll und ganz die Forderungen der Leute aus dem Spartacus nach einem neuen Ort um ihr Konzept von Konzerten, Workshops und Partys weiterhin durchführen zu können. Der Spartacus war zu letzt ein selbstverwalteter Club und Konzertraum in der Innenstadt von Potsdam. Seit Kündigung des Mietvertrags für die Räume in der Schloßstraße befinden sich MacherInnen des Clubs auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten und stehen mit der Stadtverwaltung in Verhandlung um verschiedene Objekte, die städtisch verwaltet werden. Bisher kamen die Verhandlungen zu keinem positiven Ergebnis.