Die Landesvorsitzenden von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN AXEL VOGEL und SKA KELLER rufen zur Teilnahme an der Demonstration der bundesweiten Klimaallianz gegen neue Tagebaue und neue Kohlekraftwerke an diesem Sonnabend vor dem Kraftwerk Jänschwalde auf. „Wir appellieren an die Brandenburgerinnen und Bran-denburger, sich mit den von der Abbaggerung bedrohten Dörfern zu solidarisieren und ein deutliches Zeichen für eine Energiewende in Brandenburg zu setzen“, sagte die Landesvorsitzende SKA KELLER. Die Landesregierung forderte sie zum Einstieg in den Ausstieg aus der Braunkohleverstromung auf, der gegenwärtig schmutzigsten Form der Energiegewinnung, die Natur und Kultur der Lausitz schwere Schäden zufüge und Tausende Menschen aus ihren Dörfern vertreibe. „Der Klimawandel verlangt jetzt nach Weichenstellungen. Halbherzige Bekenntnisse, wie sie die schwarz-rote Koalition von sich gibt, bieten keinen Ausweg“, sagte SKA KELLER. Vor dem Hintergrund der Empfehlung zur bevorzugten Inanspruchnahme von sieben neuen Tagebau-Feldern in der „Clausthal-Studie“ des Wirtschaftsministeriums allein im brandenburgischen Teil der Lausitz sei zudem nicht davon auszugehen, dass die Förderung nach drei Feldern beendet werde. „Das Problem wird fortbestehen und weitaus mehr Dörfer und Menschen betreffen als derzeit diskutiert.“ Die Klimaallianz, ein Zusammenschluss von rund 40 Organisationen, darunter die großen deut-schen Umwelt- und Naturschutzverbände, veranstaltet an diesem Sonnabend, dem 13. September, zeitgleich Demonstrationen vor den Kohlekraftwerken Staudinger in Hessen und in Jänschwalde — Brandenburg. Die Brandenburger Demonstration beginnt um 14 Uhr (Anreise per Bahn über Peitz-Ost). Neben SKA KELLER reden auf der Demonstration Carolin Steinmetzer-Mann von der Linksfraktion; Ulla Gahn, Preisträgerin des „Deutschen Klimaschutzpreises 2007“; Mathias Berndt, Ev. Kirchengemeinde Region Guben und Pfarrer aus dem bedrohten Dorf Atterwasch; René Schuster, Vertreter des von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN mitinitiierten Volksbegehrens „Keine neuen Tagebaue“; Nur-zat Abdyrasulova aus Kirgistan und Heide Schinowsky vom BUND Berlin/Brandenburg. Moderiert wird die Kundgebung von Sven Giegold, Mitbegründer von Attac-Deutschland. Mehr Informationen:<a href=”/ hier.”>http://www.die-klima-allianz.de”>hier.
Jahr: 2008
Der DVU die Show stehlen!
Am 20. September wird die DVU versuchen, ihre “Kommunalwahlkampfabschlusskundgebung” durchzuführen.
Bis dahin gab es seit 3 Jahren in Potsdam keine angemeldeten Naziaufmärsche mehr. Lediglich zwei wenig öffentlichkeitswirksame Spontanaufmärsche, die beide mitten in der Nacht stattfanden. Der letzte fand am 21.3.08 statt, begann an der Kneipe “Moonlight” am Stern, führte einmal um den Block und endete auch dort. Allein hieran ist zu sehen, dass die Potsdamer Neonaziszene aus kaum mehr besteht als aus jugendlichem Aktionismus, politische Inhalte sind nur peripher wahrzunehmen. So diese denn auftreten, sind sie eine krude Melange aus Hass auf Andersdenkende, pseudorevolutionärem Gebaren und plattem Geschichtsrevisionismus. Dies alles spiegelt sich wider in der Teilnahme an Aufmärschen in Ostdeutschland, sowie das Verkleben von Aufklebern und Plakaten. Aufgrund ihres Selbstbildes bestehen kaum Verbindungen zu faschistischen Parteien.
Gemein mit der DVU ist ihnen allerdings, dass sie es nicht schaffen, kontinuierlich politische Arbeit zu leisten. Die DVU Potsdam, namentlich Günther Schwemmer, glänzt vor allem durch das nicht Erscheinen auf Sitzungen und das Stellen von Anträgen, die kein Gehör finden.
Was viele nicht wissen: Schwemmer ist auch Mitglied der NPD und bezeichnete sich schon 1980 als “aufrechten Nationaldemokraten”. Dadurch zeigt sich, dass die DVU ihre Abgrenzung zur NPD lediglich erklärte, um Wähler zu halten, die zwar erzkonservative und nationalistisch geprägte Anschauungen haben, aber mit den “Nazischlägern von der NPD”(so die DVU) nichts zu tun haben möchten. So versuchen sie, sich als nicht-rechtsextreme, demokratische Partei darzustellen. Besucht mensch jedoch die Homepage der DVU Potsdam, fällt der “demokratische” Vorhang. Zitate wie 2Wir wehren uns gegen die Überfremdung unserer Stadtviertel durch Afrikaner, Türken, Araber und sonstige kulturfremde Ausländer” oder die Forderung nach dem “zügigen Wiederaufbau der Garnisonskirche, mehr Sicherheit durch Polizeipräsenz im Straßenbild, weniger Geld für Asylanten — mehr Geld für junge deutsche Familien” (Rechtschreibfehler im Original) sprechen für sich. Sie zeigen, dass die DVU viel tiefer in dem Sumpf aus Rassismus, nationalistischem Habitus und Geschichtsrevisionismus tätig ist, als sie öffentlich zugeben will.
Trotz fehlendem politischen Konzept aller rechtsradikalen Parteien und Organisationen ist Potsdam weiterhin ein Hort rechter Gewalt. Der Verein Opferperspektive e.V. registrierte allein 2008 elf rechte Übergriffe in Potsdam. Davon waren fünf rassistisch motiviert. Betroffene berichten immer wieder von alltäglichen rassistischen Beleidigungen. Dabei sind die Täter_Innen nur selten politisch gefestigte Neonazis, sondern viel mehr ganz “normale” Potsdamer_Innen.
Konzepte wie “Potsdam bekennt Farbe” oder das “Potsdamer Toleranzedikt” greifen an dieser Stelle nicht. Außerhalb einer bildungsbürgerlichen Öffentlichkeit diskutiert niemand darüber. Zivilcourage wird gepredigt, aber Ansätze zur Umsetzung fehlen. Was daran funktioniert, ist eine mehr oder weniger interne Diskussion, die das Bild Potsdams in der bürgerlichen Öffentlichkeit reinwäscht.
Alltagsrassismus und rechte Übergriffe werden hierbei ausgeklammert oder deren Existenz gar geleugnet. Wie zum Beispiel der Überfall auf den Döner-Imbiss in der Brandenburger Straße. Einen Tag später sagte der Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs gegenüber der Presse, es sei kein rassistisches Tatmotiv erkennbar. Jedoch zeigt allein schon die Äußerung der Täter “Scheiß Türken” das rassistische Motiv.
Wir wollen keinen falschen Frieden à la Toleranzedikt, um einen Imageschaden zu verhindern, sondern auf das rechte Gedankengut auch in der vielgepriesenen Zivilgesellschaft hinweisen.
Uns geht es darum Alltagsrassimus, Antisemitismus, Geschichtsrevisionismus bedingungslos zu kritisieren und aktiv zu bekämpfen. Dabei bringt die DVU-Kundgebung am 20. September lediglich zusammen was zusammen gehört. Sie ist nur das Abbild all dessen wogegen wir uns in unserem Alltag immer und immer wieder wenden müssen. Wenn also die DVU nur der Gipfel der Schlechtigkeit ist, dann wird unser Widerstand gegen diese Kundgebung auch nur ein erster Schritt sein in unserem Bemühen ums Ganze zu kämpfen.
Der DVU die Show stehlen!
Für den globalen Ponyhof!
20.09 — 11 Uhr Antifa-Demonstration Potsdam — Mehr Infos gibt es hier.
Browntown reloaded
Am 28. September finden in Brandenburg wieder Kommunalwahlen statt. Doch diesmal versucht auch die NPD in vielen Regionen in die Parlamente zu kommen. So auch im südlich von Berlin gelegenen Königs Wusterhausen. Der Wahlkampf läuft auf Hochtouren, in fast allen Straßen der Stadt hängen NPD-Plakate, Faltblätter wurden im großen Umfang verteilt und fast wöchentlich gibt es Aktionen des örtlichen Kreisverbandes. Doch das Treiben bleibt nicht unbeantwortet.
Königs Wusterhausen – ein knapp 30.000 Einwohner/innen zählendes Städtchen südlich von Berlin. Weit ab vom hektischen Treiben der Großstadt, aber dank S‑Bahn-Anschluß doch nah genug um nicht komplett abgeschnitten zu sein von den Vorzügen Berlins. Der nah gelegene Spreewald und die vielen Seen in der direkten Umgebung könnten das Bild der Idylle komplettieren. Doch der Schein trügt. Schon seit den neunziger Jahren ist Königs Wusterhausen als Browntown bekannt. Und das ist nicht nur mit dem starken Interesse der Nazis am nahe gelegenen Waldfriedhof von Halbe zu erklären.
Browntown – Ein Rückblick
Nach dem Fall der Mauer nutzten die vielen Nazis in und um Königs Wusterhausen ihre Chance und gründeten den Landesverband Berlin-Brandenburg der „Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei“ (FAP) und die erste Sektion des rassistischen KuKluxKlan in Deutschland. Darauf fanden bald auch viele Kader verschiedener Neonazi-Organisationen, wie z.B. dem „Internationale Hilfskomitee für nationale politische Verfolgte und deren Angehörige e.V.“ in Königs Wusterhausen und Umgebung ihre Heimat. Mit dem Entstehen gefestigter Nazistrukturen ließ die rechte Gewalt auch nicht mehr lange auf sich warten.
Im Mai 1992 wurde der aus Nigeria stammende Steve E. schwer misshandelt und konnte nur knapp mit dem Leben davonkommen. Mehrere Nazis schlugen auf ihn ein bis er bewusstlos am Boden lag. Im Anschluss wollten sie ihn im Scharrmützelsee ertränken. Doch dies konnte in letzter Sekunde nur durch das Eingreifen einer anwesenden, unbeteiligten Person verhindert werden. Im selben Jahr wurden zwei Jugendliche zwischen Wildau und Königs Wusterhausen tot neben den Gleisen aufgefunden. Zuvor wurden sie schon mehrfach von Nazis bedroht, so das ein politisches Motiv als wahrscheinlich gilt. Außerdem ermordeten drei Naziskins den 51-jährigen Obdachlosen Rolf Schulze aus Zossen. Sie verschleppten ihn an den Kolpinsee und erschlugen ihn. Anschließend übergossen sie ihn mit Benzin und steckten ihn an.
Ein Jahr später, im Mai 1993, wurde der 25-jährige Jeff, dessen Vater Ägypter ist, auf der Autobahn von Berlin nach Dresden verfolgt und angefahren. Als er auf der Raststätte Waldeck bei Königs Wusterhausen anhielt, um den Schaden an seinem Motorrad zu reparieren, wurde er von Daniel K. aus Königs Wusterhausen überfahren. Doch trotz der erschreckenden Vorfälle nahm die Gewalt kein Ende. So wurde im Jahr 1997 der 60-jährige August Blotzki ermordet. Er wurde in seiner Wohnung von rechten Jugendlichen überfallen und unter Rufen wie „Ausländerschwein“ und „Bulgarensau“ totgeschlagen.
Erst nachdem ein führender Nazikader der “United Skins” als V‑Mann aufflog und eine der wichtigsten Finanzquellen verloren ging beruhigte sich die Situation zeitweilig wieder. Trotzdem gab es weiterhin Übergriffe auf Migranten/innen und linke Jugendliche. So bewarfen in der Nacht vom 13. zum 14. Juli 2001 zwei Nazis die Bühne des antirassistischen Festivals „Le monde est á nous“ mit Brandsätzen. Dasselbe geschah zwei Wochen später mit einer Gruppe von Roma in Wildau, die ihr Lager in der Nähe der Autobahn aufgeschlagen hatten.
Die Restukturierung
Nachdem es zeitweilig etwas ruhiger wurde, formierte sich eine neue Generation von Nazis in Königs Wusterhausen. So gründete sich ein Ortsverband der NPD und erstmalig traten auch “Autonome Nationalisten” unter dem Laben “Freie Kräfte Königs Wusterhausen” (FKKW) auf. Auch ehemalige Mitglieder der “United Skins” fanden in den neuen Strukturen ihren Platz. So ist es nicht verwunderlich, dass auch wieder vermehrt rechte Übergriffe geschahen.
Im Jahr 2005 wurde ein junger Punker brutal geschlagen und mit einer abgebrochenen Flasche schwer im Gesicht verletzt. Im selben Jahr wurde das Auto eines Polizisten, welcher Mitglied der Spezialeinheit „Tomeg“ (Täterorientierte Maßnahmen gegen extremistische Gewalt) war, von einem jungen Nazi angezündet. Der Polizist war daraufhin gezwungen mit seiner Familie die Stadt zu verlassen. Doch dies sind bei Weitem keine Einzelfälle. Pöbeleien und Übergriffe auf Antifaschisten/innen und Migranten/innen gehören auch heute zum Alltag.
Zeitgleich mit der Restukturierung der Naziszene machte auch die Königs Wusterhausener Firma “Mediatex GmbH” Schlagzeilen. Diese hatte bis vor kurzem ihren Sitz im Ortsteil Zeesen und produziert Bekleidung der Marke “Thor Steinar”. Uwe Meusel, Geschäftsführer von Mediatex, betreibt außerdem einen Laden in der Königs Wusterhausener Bahnhofsstraße, in dem unter anderem die Produktpalette von Thor Steinar erworben werden kann. Mittlerweile gibt es eine weitere, ähnliche Marke, welche im Treibsand von „Thor Steinar“ willige Käufer sucht: “Eric & Sons”. Geschäftsführer ist Udo Siegmund, ein ehemaliger Mitarbeiter von Mediatex. Die Markenrechte liegen bei Dr. Petra Meier aus Königs Wusterhausen. Und auch “Eric & Sons” ist auf dem besten Weg sich zu etablieren. So ist Bekleidung dieser Mark im Online-Shop des „Deutsche Stimme Verlags“ erhältlich.
Kommunalwahlen 2008
Am 13. April 2007 gründete sich in Waltersdorf bei Königs Wusterhausen der Ortsverband der NPD. Strategie hinter der Gründung ist es über den Einzug in die verschiedenen Kreistage den Sprung in den brandenburgischen Landtag zu schaffen. So gründete sie im selben Zeitraum mehrere Ortsverbände in ganz Brandenburg.Im vergangenen Herbst organisierte der Verband eine Demonstration unter dem Motto “Jugend braucht Perspektive — hier und jetzt!” an der ca. 300 Nazis teilnahmen. Ansonsten gab es einige Infotische und Mahnwachen. Erst nach der Fusion der Verbände Dahme-Spreewald und Teltow-Fläming zum Kreisverband Dahmeland nahmen die Aktivitäten erheblich zu.
Mittlerweile läuft der Wahlkampf auf Hochtouren. In der letzten Woche wurden in Königs Wusterhausen überall Wahlplakate aufgehangen und Faltblätter in großem Umfang verteilt. Am vergangenen Samstag fand ein Infotisch der NPD statt, der mehrmals den Ort wechselte und von ca. 15 Nazis bewacht wurde. Und das obwohl fast 100.000 Menschen den Brandenburgtag in Königs Wusterhausen feierten. Brandenburg feiert sich als aufstrebenes Bundesland und die NPD ist mittendrin dabei. Die Präsenz von Nazis war kaum zu übersehen und so wurden auch des Öfteren vermeintliche Antifaschisten/innen bedroht.
Doch Widerstand regt sich …
Angesichts dieser erschreckenden Zustände taten sich zu Beginn des Jahres Antifaschisten/innen aus Berlin und der Region zusammen, um Gegenaktivitäten zu organisieren. So wurden im Rahmen der brandenburgweiten Kampagne “Keine Stimme den Nazis” antifaschistische Aktionswochen unter dem Motto “Keine Schweigenden Provinzen” initiiert. Am vergangenen Samstag fand deshalb ein Skate- & Grafitti-Jam im Plattenbauviertel Königs Wusterhausens statt. In dieser Gegend dominieren die Nazis die Straße, so dass viele alternative Jugendliche diese Gegend meiden. So versammelten sich bei warmen Wetter zeitweilig bis zu 200 Jugendliche auf dem Gelä
nde des Skateparks. Es gab Live-Musik, u.a. politischen HipHop von Holger Burner, einen Grafitti-Contest, Workshops, eine Skateshow, Kinderbespaßung und Informationsstände. Viele Jugendliche äußerten sich positiv darüber, dass sie wenigstens an einen Tag im Jahr ohne Nazistress in dieser Angstgegend abhängen konnten. Auch schauten viele interessierte Passanten/innen vorbei und zeigten sich angesichts der Nazisituation Überrascht. Auch wurde der Brandenburgtag genutzt, um Material der Kampagne “Keine Stimme den Nazis” zu verteilen. Aber trotz der antifaschistischen Präsenz ließen es sich einzelne Nazis nicht nehmen am Rande zu pöbeln. Nur die massive Polizeipräsenz auf Grund des Brandenburgtages konnte vermutlich einen gezielten Angriff verhindern.
Aber auch am nächsten Wochenende versuchen wir mit einen OpenAir-Konzert den Nazis ihre Dominanz zu entreißen. Ab 15 Uhr spielen auf der Festwiese Königs Wusterhausen Mal eleve (Sänger von Irie Revoltes), Marycones (Chanson-Ska), Tiefenrausch (Ska/Punk), Kleingeldprinzessin (Liedermacherin), Schlagzeiln (HipHop) und Knockout Allstars (Progressive Hardcore). Auch wird es wieder einen Grafitti-Contest, ein Kickerturnier und Informationsstände geben. Es bleibt zu hoffen, dass sich viele Leute nach Königs Wusterhausen aufmachen, schließlich hetzt die NPD unverblümt gegen die “kriminelle Antifa” und Pöbeleien oder Angriffe, wie sie regelmäßig beim antirassistischen Festival „Le monde est á nous“ passiert sind, scheinen nicht unwahrscheinlich.
An dieser Stelle sei natürlich auch noch auf die “Keine Stimme den Nazis” Bündnisdemo in Potsdam am Samstag hingewiesen. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Bahnhof Medienstadt. Trotz der ungünstigen Terminüberschneidung würden wir uns freuen, wenn ihr wenigstens nach der Demo den Weg nach Königs Wusterhausen findet.
Außerdem wird es am 27. September, einen Tag vor den Kommunalwahlen, eine Demonstration unter dem Motto “Keine Schweigenden Provinzen“durch Königs Wusterhausen geben. Treffpunkt ist 16 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz. Also raus in die Provinz – machen wir den Nazis ihre Rückzugsräume streitig.
Mehr Infos gibt es hier: hier.
FRANKFURT (ODER). Der Gütetermin um die Räumung eines geplanten Schulungszentrums der rechtsextremen NPD vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) ist gescheitert. 100 000 Euro forderte die NPD. Dann würde sie das Grundstück in Rauen (Oder-Spree) verlassen. So sah es der Kompromiss vor, den NPD-Anwalt Jürgen Rieger gestern vor dem Landgericht in Frankfurt (Oder) vorschlug. Doch darauf gingen die neuen Eigentümer des 19,6 Hektar großen Anwesens nicht ein. Sie hatten Räumungsklage eingereicht. Anfang November will das Gericht nun entscheiden.
Es galt als Coup, als die Rauener Zahnärztin Rosemarie Arenstedt und ihr Schwager, der Kölner Wirtschaftsprüfer Johannes Stelten, das Grundstück der NPD quasi vor der Nase weggekauft hatten. Das war im September vorigen Jahres — vier Monate, nachdem Gonda Molau, die Frau des NPD-Vorstandsmitglieds Andreas Molau, den Kaufvertrag für das Gut Johannesberg im Auftrag der schwedischen Firma Starplatan unterschrieben hatte. 200 000 Euro wollte die Firma für den Gutshof zahlen. Molau wollte dort ein Schulungszentrum für “national gesinnte Familien” aufbauen.
Nach öffentlichen Protesten stornierte der Alteigentümer den Vertrag mit Starplatan wegen unzulässiger Nebenabsprachen und verkaufte das Grundstück erneut — diesmal für 210 000 Euro. Schon im Januar dieses Jahres standen Stelten und Arenstedt, die beide 71 Jahre alt sind, als rechtmäßige Eigentümer im Grundbuch. Im Mai erhoben sie Räumungsklage gegen das Ehepaar Molau, die schwedische Firma Starplatan sowie gegen den NPD-Landesverband Brandenburg. Der soll für das Areal bis zum Jahr 2013 einen Mietvertrag mit Starplatan abgeschlossen haben.
Die NPD witterte hinter diesem erneuten Verkauf Betrug, gar eine Verschwörung des Alteigentümers mit den neuen Besitzern und der Notarin. “Es kann doch nicht sein, dass ein Grundstück einfach so mehrfach verkauft wird”, sagte Andreas Molau gestern vor Gericht. Zudem sei die Notarin von den neuen Eigentümern beeinflusst worden. Sie hätte es deshalb versäumt, rechtzeitig eine Vormerkungseintragung für das Grundbuch zu beantragen. Und außerdem seien der Alteigentümer und Frau Arenstedt gute Bekannte; sie hätten sogar einst zusammengelebt.
Die Richterin befand gestern, die Behauptungen der NPD seien durch nichts belegt. Sie machte deutlich, dass sie die Räumungsklage für durchaus gerechtfertigt halte. Die Vormerkungseintragung sei durch einen Rechtsfehler nicht erfolgt, wohl auch, weil die Käufer lange Zeit erforderliche Dokumente nicht eingereicht hatten. Dafür könne man aber die neuen Eigentümer nicht verantwortlich machen. “Es besteht lediglich ein Erfüllungsanspruch gegen den Alteigentümer, nicht aber ein Besitzrecht der Beklagten”, so die Richterin.
“Meine Frau stammte aus Rauen. Es war für mich unvorstellbar, dass Rechtsextremisten dort ein Schulungszentrum aufbauen”, sagte Stelten nach der Verhandlung. Er und seine Schwägerin wollen das Anwesen an eine soziale Einrichtung verpachten.
Auch für Rosemarie Arenstedt war es oberstes Ziel, dass die NPD das Grundstück nicht bekommt. Sie sagt, der 84-jährige Alteigentümer habe nicht geahnt, dass hinter Starplatan die NPD stecke. “Er hätte niemals an die Rechtsextremisten verkauft.” Sie war bis 2003 ehrenamtliche Bürgermeisterin von Rauen. Am 28. September kandidiert sie bei den Kommunalwahlen erneut für das Amt.
Räumungsklage gegen NPD-Mieter
Vor dem Landgericht Frankfurt (Oder) wird am Mittwoch der Prozess um eine Räumungsklage gegen die rechtsextreme NPD eröffnet. Dabei geht es um ein Grundstück in Rauen bei Fürstenwalde, das von der Partei derzeit als Schulungszentrum genutzt wird. Geklagt haben eine Zahnärztin und ihr Schwager, die das Grundstück gekauft haben.
Haftbefehl gegen Brandstifter
Bad Freienwalde — Der 20-jährige rechtsextreme Marcel Stechert aus Bad Freienwalde, der bereits einschlägig wegen verschiedener Gewaltdelikte mit rassistischem Hintergrund bekannt ist, wird per Haftbefehl gesucht.
Stechert hatte unter anderem am 13.06.2008 mit weiteren Neonazis den Brand im Alternativen Jugendzentrum (AJZ) “Maquis” gelegt. Am 30.06.2008 gestand er die Tat auf der Bad Freienwalder Polizeiwache, am darauf folgenden Tag wurde er einem Haftrichter vorgeführt und wieder entlassen.
Am 16.07.2008 drohte er mit weiteren Neonazis vermeintliche Antifas und klebte wenig später weiträumig Aufkleber der so genannten “Kameradschaft Märkisch Oder Barnim”.
Lena Serath, Pressesprecherin der Antifa Bad Freienwalde sagt dazu: “Wir haben in der Vergangenheit mehrfach auf die Gefahr hingewiesen, die von den Neonazis dieser Kameradschaft ausgeht, Drohungen und gezielte Angriffe auf Antifas sind bei diesen Personen keine seltenheit mehr. Wir fordern deshalb die Stadt Bad Freienwalde (Oder) weiterhin dazu auf, öffentlich Stellung gegen Neonazis und deren menschenverachtendes Weltbild zu beziehen!”
Wie aus einem Politkrimi
Der »Freundeskreis Ernst-Thälmann-Gedenkstätte Ziegenhals« e. V. nahm den »Brandenburg-Tag«, der am Wochenende in Königs Wusterhausen bei Berlin stattfand, zum Anlaß, ein Flugblatt zu verteilen:
Eine bedeutende antifaschistische Gedenkstätte in Ziegenhals soll vernichtet werden – auch das ist Brandenburg! Oder?
Es hört sich manchmal an wie aus einem Politkrimi. Doch es geht nicht um Fiktion und schon gar nicht um Unterhaltung; es geht um eine bittere, ja, skandalöse Realität! Ein Spitzenbeamter des Landes Brandenburg, tätig im Ministerium für Infrastruktur und Raumplanung, ersteigert sich billig ein Grundstück auf der eine denkmalgeschützte Gedenkstätte steht, tauscht die Schlösser zur Gedenkstätte aus, läßt alles verkommen und will schließlich die Gedenkstätte abreißen lassen. Als seine Pläne, die Gedenkstätte durch Sommervillen zu ersetzen, wegen bundesweiter und internationaler Proteste nicht zu realisieren sind, will er wieder verkaufen und das mit höchstmöglichem Profit. Doch scheinbar sind seine Preisvorstellungen zu hoch – die Verhandlungen enden ergebnislos. Anstatt die Aussichtslosigkeit seines Tuns einzusehen, versucht er nun die Einheit von Grundstück und Inventar zu trennen, um beides separat – mit noch höheren Gewinnaussichten – zu verhökern. Abgesehen davon, daß er zum Verkauf des Inventars nicht berechtigt ist, will er sich dadurch der letzten Hürde entledigen, die einem Abriß noch im Wege stehen. Die Gedenkstätte ist augenblicklich wieder akut bedroht! (…)
Anfangs bezeichnete der Spitzenbeamte nämlich das Inventar uns gegenüber als »wertloses Gerümpel« und wollte es auf die Straße stellen, dann wollte er es für 3000 Euro verkaufen und nun soll es plötzlich über 100000 Euro wert sein! (…)
Der Eigentümer bot dem Bürgermeister der Stadt Königs-Wusterhausen (KW) das Inventar zum Verkauf an. Dabei hat er in einer Anlage erstmalig eine Liste über das Inventar vorgelegt und Preisvorstellungen zu einzelnen Stücken geäußert. Uns wurde diese Liste mit der Bitte um Prüfung und Stellungnahme vorgelegt. Wir haben sie eingehend überprüft und können bislang sagen: Die vorliegende Inventarliste ist oberflächlich erstellt, manche Gegenstände sind ausgepreist, manche nicht, die Preise sind beliebig festgelegt. (…)
Der ganze hier geschilderte Sachverhalt, ist nun seit mehreren Wochen den größeren politischen Parteien in Brandenburg, der SPD, der Partei die Linke und der CDU bekannt und keiner hat bisher etwas getan. Alle sehen zu, wie ein leitender Beamter Brandenburgs versucht, möglichst viel Geld zu scheffeln. (…) Reagiert hat nur die deutsche Justiz. Das Gericht nahm das Urteil quasi vorweg, indem es schriftlich mitteilte: »in dem verwaltungsgerichtlichen Verfahren (…) wird darauf hingewiesen, daß erhebliche Zweifel an der Klagebefugnis des Klägers bestehen. Die Vorschriften des Denkmalschutzgesetzes dienen ausschließlich dem öffentlichen Erhaltungsinteresse. Privatpersonen werden nicht dadurch zu Begünstigten dieser Vorschriften, daß sie ein eigenes Interesse an der Erhaltung bestimmter Sachen haben.« Welche Interessen vertritt dann eigentlich der Herr, der diese Gedenkstätte verkommen läßt, der diese wichtige Mahnstätte des deutschen Widerstands abreißen lassen will, um hier Sommervillen zu errichten? Welches Interesse vertritt jemand, der auf Kosten eines denkmalgeschützten Ortes sich bereichern will? (…)
Wir rufen auf, uns in dieser äußerst kritischen Situation zu unterstützen und fordern:
Die Abrißgenehmigung muß vom Tisch! Stoppt den Verfall von Gebäude und Areal!
Überprüfung von Rechtmäßigkeit und Gültigkeit des Gesamtdeals! Wiedereröffnung und Erhalt der Ernst-Thälmann-Gedenkstätte am authentischen Ort! Die Gedenkstätte gehört der Öffentlichkeit! Schreibt Briefe an die Landesregierung und Leserbriefe an alle Zeitungen, macht diese Fakten öffentlich! Die Thälmann-Gedenkstätte in Ziegenhals bleibt!
Streit um Gut Johannesberg
RAUEN — Missmutig schaut Günter Zippan die Ziegeleistraße in Rauen (Oder-Spree) hinauf. Der schmale Asphaltweg mündet in einem Feldweg, der in ein Wäldchen führt. „Die sollen machen, dass sie hier wegkommen“, knurrt der alte Mann mit Blick auf die Bäume. Versteckt dahinter liegt Gut Johannesberg, das die rechtsextreme NPD zum Schulungszentrum ausbauen will.
Zwar hatte die Partei das 20 Hektar große Anwesen mit Gutshaus, Scheune, Kneipe, Stallgebäuden sowie weitläufigen Apfelplantagen 2007 vom hochverschuldeten früheren Eigentümer gekauft, doch im Grundbuch stehen inzwischen andere Eigentümer: die Fürstenwalder Zahnärztin und frühere Rauener Bürgermeisterin Rosemarie Arenstedt und ihr in Köln lebender Schwager Johannes Stelten. Beide haben die NPD auf Räumung von Gut Johannesberg verklagt. Die Zivilsache wird heute vor dem Frankfurter Landgericht verhandelt.
Groß von sich reden gemacht haben die NPD-Leute nach Beobachtungen von Rauener Anwohnern bisher nicht. „Es gab ja keinen Krawall und keine Aufmärsche“, erzählt die Verkäuferin in der Bäckerei. „Von denen ist eigentlich nichts zu merken“, ergänzt Gemeinde-Mitarbeiterin Ute Pötschke.
Die Anwesenheit der NPD ist in Rauen dennoch unübersehbar. An fast jedem Laternenpfahl hat die Partei plakatiert. Zudem landeten schon einige Postwurfsendungen in den Briefkästen der Rauener – offenbar nicht völlig wirkungslos.
„Dass die NPD die Familie Plenske unterstützt, ist richtig“, sagt Zippan, „geschröpft werden ja wirklich immer nur die Kleinen.“ Die Plenskes aus Rauen haben mit ihrem Kampf gegen den Zwangsanschluss an das zentrale Abwassernetz landesweit Schlagzeilen gemacht. Barbara Plenske kandidiert allerdings bei den Kommunalwahlen für die Linke und protestiert inzwischen öffentlich gegen eine Vereinnahmung durch die Rechtsextremisten.
Bis jetzt saß die NPD mit zwei Vertretern im Kreistag des Landkreises Oder-Spree. Einer von ihnen ist der Brandenburger Landesvorsitzende Klaus Beier, der andere heißt Lars Beyer und kandidiert in Rauen erneut bei den anstehenden Kommunalwahlen. Der 38-jährige Familienvater wohnt inzwischen auf Gut Johannesberg. So sorgt die NPD dafür, dass immer jemand dort ist und auf das juristisch umkämpfte Gelände aufpasst. Am zweiflügeligen hohen Tor wird vor Hunden gewarnt, ohne Voranmeldung kommt niemand einfach auf den Hof.
Die Frau des niedersächsischen NPD-Funktionärs Andreas Molau hatte das Gut im Mai 2007 als Bevollmächtigte einer schwedischen Firma für 200 000 Euro gekauft. Aufgrund massiver Proteste und öffentlichen Drucks machte der alte Besitzer den Transfer jedoch rückgängig – noch bevor Frau Molau ins Grundbuch eingetragen worden war – und verkaufte das Anwesen erneut, diesmal an Arenstedt und ihren Schwager.
„Wir haben einen gültigen Kaufvertrag“, beharrt indes NPD-Sprecher Beier. Nebenabsprachen in Form von zusätzlichen Barzahlungen an den Verkäufer, wie der NPD vorgeworfen wurde und die den Vertrag ungültig machen würden, habe es nie gegeben.
Während Molau zunächst erklärt hatte, für eine Entschädigung von 50 000 Euro das Feld freiwillig zu räumen, hat er die Immobilie inzwischen bis zum Jahr 2013 an den Brandenburger NPD-Landesverband vermietet, wie dessen Vorsitzender bestätigt. „Wir verwalten das Objekt seitdem“, sagt Beier. Zu einem Begegnungs- und Schulungszentrum solle das an der Autobahn 12 gelegene Gut Johannesberg ausgebaut werden, sobald die Sache juristisch entschieden sei.
Mit großen Anzeigen wirbt unterdessen die neue Gutsbesitzerin Arenstedt für sich. Unter dem Motto „Rauen kann mehr“ helfe sie gegen Rechtsextremismus, verspricht die 72 Jahre alte Zahnärztin, die erneut Bürgermeisterin von Rauen werden will. (Von Jeanette Bederke)
Pläne für ein Heim:
Andreas Molau — dessen Frau die Immobilie in Rauen für eine schwedische Firma gekauft hatte — war in diesem Jahr Spitzenkandidat der NPD bei der Landtagswahl in Niedersachsen.
Eckart Bräuniger, der Berliner NPD-Chef, hielt sich des öfteren in Rauen auf. Im Kroatien-Krieg soll Bräuniger als Söldner gedient haben. Nach MAZ-Informationen wurde er 2004 bei einer Wehrsportübung in einem Wald in Brandenburg von einem Spezialeinsatzkommando der Polizei festgenommen.
Im Januar 2007 hatte es erstmals Berichte über Pläne der NPD für ein Schulungsheim in Brandenburg gegeben. Damals ging es um eine ehemalige LPG in Kleinow (Prignitz). Hunderte Menschen demonstrierten gegen das Geschäft, das nie zu Stande kam. Als Interessent galt NPD-Vorstandsmitglied Jürgen Rieger, der dies jedoch bestritt.
Über das Stadtfest gejagt…
Am Donnerstag, den 11. September 2008 findet vor dem Amtsgericht Guben
die Gerichtsverhandlung gegen zwei Männer statt, die sich im Juni 2006
an einem Überfall von etwa 50 Rechten auf alternative Jugendliche beim
Gubener Stadtfest beteiligt haben sollen. Der öffentliche Prozess
beginnt um 9.45 Uhr im Saal 201.
Die Staatsanwaltschaft wirft den Angeklagten gefährliche
Körperverletzung vor. Willi R. und Silvio G. sollen am 3. Juni 2006 mit
zahlreichen Mittätern alternative Jugendliche angegriffen haben.
Nach Augenzeugenberichten ging eine Gruppe von etwa 50 äußerlich als
Rechte erkennbare Personen gezielt und koordiniert gegen etwa 20
Jugendliche vor, die das Stadtfest in Guben besuchten. Zunächst
beleidigten sie diese unter anderem als »Scheiß-Zecken« und schubsten
sie herum. Dann schlugen und traten die Rechten auf die Jugendlichen ein
und jagten sie über den Festplatz. Dabei wurden einige der Betroffenen
erheblich verletzt; zwei Personen mussten stationär im Krankenhaus
behandelt werden.
Die zu Hilfe gerufene Polizei und ein Sicherheitsdienst hatten
Augenzeugen zufolge versucht, den Angriff zu unterbinden. Aufgrund der
zahlenmäßigen Überlegenheit der Rechten sei es jedoch nicht gelungen,
die Opfer zu schützen.
Nur gegen zwei Tatverdächtige konnte Anklage erhoben werden. Für den
Prozess gegen Willi R. und Silvio G. sind zwei Verhandlungstage
angesetzt. Der zweite Termin ist für Donnerstag, den 2. Oktober 2008,
13.00 Uhr vorgesehen.
Vier Geschädigte treten als Nebenkläger im Gerichtsverfahren auf.
Informationen: Anne Kretzschmar
Telefon: 0151 59100085
oder auf der Website der Opferperspektive
Demostart um 14 Uhr am Bahnhof Eisenhüttenstadt
Weil es immer wieder zu willkürlichen Verhaftungen von Asylsuchenden kommt und es immer Zeit ist, gegen die Verhältnisse des Abschiebeknastes zu demonstrieren, wollen wir entschlossen und kämpferisch gegen die Abschiebehaftanstalt in Eisenhüttenstadt demonstrieren. Im Jahre 2000 war das Europäische Komitee zur Verhütung von Folter (CPT) dort, um sich ein Bild über die Zustände zu machen und auch den Aussagen von dort inhaftierten Flüchtlingen nachzugehen, die über Folterungen berichteten. In der so genannten Beruhigungszelle gab und gibt es immer noch Fesselwerkzeuge und Fixierungsringe für Arm- und Beinknöchel, an denen Flüchtlinge mehrere Stunden gefesselt, bzw. fixiert werden. Das Land Brandenburg gab auf Anfrage offen zu, dass es solche Zustände dort gibt, zeigt sich aber nicht bereit sie zu ändern. Wir hoffen also auf zahlreiche Unterstützung, um gegen staatlichen Rassismus und Justizwillkür auf die Straße zu gehen.
Die Demonstration findet im Rahmen der Aktionswochen „Another break in the walls“ statt. Mehr Infos dazu findet ihr hier.