Kategorien
Antifaschismus Verschwörungsideologie

Das Bündnis verurteilt Übergriff auf Pressevertreter*innen

Am Rande der let­zten Mon­tags­de­mo der selb­ster­nan­nten “Frank­furter Freigeis­ter”, kam es zu min­destens einem Über­griff auf Pressevertreter*innen. Dazu erk­lärt der Sprech­er des Bünd­niss “Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)”, Jan Augustyniak:

Dieser Über­griff ist aus unser­er Sicht klar als Angriff auf die Presse­frei­heit zu ver­ste­hen. Den Betrof­fe­nen gilt unsere Sol­i­dar­ität. Eben­so war zu beobacht­en, dass wieder ver­mehrt Men­schen aus der recht­en Szene den Schul­ter­schluss mit dem Freigeister‑, Ver­schwörungs- und Quer­denker­m­i­lieu suchen, um ihre recht­sex­tremen und demokratiefeindlichen Ide­olo­gien zu ver­bre­it­en sowie die Gesellschaft zu spal­ten. Für uns gilt ein­mal mehr, sich sol­i­darisch mit allen von der Pan­demie Betrof­fe­nen zu ver­hal­ten und nicht auf ver­schwörungside­ol­o­gis­che Erzäh­lun­gen reinz­u­fall­en, denn diese sind ein bil­liges Geschäft zur Abschaf­fung der Demokratie, sowie Mei­n­ungs- und Pressefreiheit.”

Kategorien
Antifaschismus Klima & Umwelt Law & Order

Auf zum JWD!

Wann? Vom 17.–21. August 2022
Wo? Im Haus des Wan­dels bei Fürsten­walde (Spree)

Das Janz Weit Draußen, kurz JWD CAMP, ist ein Zusam­men­schluss linkspoli­tis­ch­er Grup­pen und Akteur*innen aus dem ganzen Land Bran­den­burg, ​​​​von Wit­ten­berge bis Cot­tbus, die in diesem Jahr das vierte Mal das antifaschis­tis­che Camp organ­isieren. Auch in diesem Jahr soll das JWD, nach 2‑jähriger Pause wieder stat­tfind­en und entsprechend unserem Anspruch regelmäßig neue Orte zu ent­deck­en und Regio­nen anzus­prechen, wer­den wir in diesem Jahr vom 17. bis 21. August im „Haus des Wan­dels“ bei Fürstenwalde/Spree zu Besuch sein.

Das JWD CAMP ist ein antifaschis­tis­ches Camp von und für Jugendliche, Erwach­sene, Fam­i­lien und Men­schen in unter­schiedlichen Lebenssi­t­u­a­tio­nen, Herkün­ften und Iden­titäten. Aus diesem Grund wird es neben Musik und Work­shops auch Vorträge, Diskus­sio­nen und Kinderbe- treu­ung für Men­schen jeden Alters geben. Das Camp richtet sich an Leute, die bere­its im bran­den­burg­er Raum poli­tisch aktiv sind und an Men­schen, die poli­tisch aktiv wer­den möcht­en. Außer­dem ist uns die Ein­bindung der jew­eili­gen Region, in der das JWD CAMP stat­tfind­et, enorm wichtig. Deswe­gen sind Nachbar*innen und Freund*innen eben­falls her­zlich ein­ge­laden. Ins­ge­samt bietet das JWD einen Ort zum Ver­net­zen, Bilden, Unter­stützten und Unter­stützt wer­den, Spaß haben, kreativ sein, erholen uvm.

Alle Infos & Anmel­dung unter: jwd-camp.org (Seite im Aufbau)

Kategorien
Antifaschismus Bildung & Kultur

22. Frierock Festival

Logo und Bier­dusche, kopfnick­end den Gitar­ren­sound spüren — und das qua­si vor der Haustür ohne kilo­me­ter­lange Märsche über Fes­ti­val­wiesen. Endlich ist es wieder soweit und das 22. Frie­rock-Fes­ti­val öffnet am 12. und 13. August ein­mal mehr die Pforten zur schön­sten Freilicht­bühne Brandenburgs.

Für etwas mehr Plan­barkeit und finanzielle Absicherung gehen wir dieses Jahr zum ersten Mal mit dem Online-Tick­et-Verkauf an den Start. Das Gesamtkontin­gent mussten wir lim­i­tieren, da es für uns son­st im Rah­men ein­er ehre­namtlichen Tätigkeit nicht mehr möglich wäre, das Fes­ti­val mit Liebe und Sorgfalt ansprechend zu gestal­ten. Wer also sich­er dabei sein will, sollte sich ein Tick­et online unter https://frierock-festival.ticket.io/ ein­fach und unkom­pliziert kaufen. Zum ersten Mal gibt’s das Tick­et auch als Hard­cov­er Vari­ante im wun­der­vollen diesjähri­gen Frie­rock Design — per­fekt für die Erin­nerungssamm­lung am Kühlschrank.”, erk­lärt Josefin Ger­icke, die neu im Fes­ti­val-Team dabei ist.

Jet­zt blickt das Organ­i­sa­tions-Team sehn­süchtig in Rich­tung August und freut sich, den Besucher*innen auch in diesem Jahr wieder einiges bieten zu kön­nen. Da sind zum Beispiel ‘Ulti­ma Radio’, eine Mis­chung aus Ston­er und Psy­che­del­ic Rock, die aus Graz (Öster­re­ich) kom­mend den weitesten Weg nach Frie­sack auf sich nehmen. Dage­gen haben es die Lokalmata­dore und Fre­unde des Fes­ti­vals ‘Punch up Pogos’ aus Elstal und ‘Hey­ohman’ aus Pots­dam nicht sehr weit. Die ‘Flug­platzkapelle Stölln’ kommt mit eini­gen Songs zum Schun­keln und Schmun­zeln ange­flo­gen – der Gassen­hauer „Der Kack­e­mann“ ist nur ein­er von vie­len Mits­ing­songs der sym­pa­this­chen Liedermacher.

Richtig auf die Mütze gibt’s dann von der Hard­core-Band Slope aus dem Ruhrpott. Aber auch der Punk-Ursprung des Fes­ti­vals find­et sich im Punkrock der ‘Kaput Krauts’ aus Berlin/ Mül­heim, dem 77iger Pow­er­punk aus Oranien­burg von John­ny Wol­ga und im Akustik-Punk von ‘Wonach Wir Suchen’ (Leipzig) wieder. Wie vielfältig das Musik-Spek­trum den­noch gewor­den ist, zeigen die Psy­chobil­ly und Hor­ror Ska-Band ‘Pad­dle­cell’ aus Wup­per­tal und die Berlin­er Melod­ic Thrash Met­al Band ‘Thwart’. Mit dem 20-köp­fi­gen Ros­tock­er Punk-Chor ‘Rot­er Her­ing’ beweist das Fes­ti­val-Team gle­ich zwei Dinge: Die tra­di­tionelle Ver­bun­den­heit zur Hans­es­tadt und den Drang, den Zuschauen­den immer wieder neue Über­raschun­gen zu bieten. Beson­ders freut sich das Frie­rock-Kollek­tiv auf die Band ‘Pinoreks’ aus Pots­dam, die im bewährten zufäl­li­gen Rhyth­mus (ca. alle 10 Jahre) wieder dabei sind. Bere­its 2000 und 2010 rock­te die Post-Punk-Band die Freilicht­bühne. Zum Abschluss bläst das Berlin­er Trio ‘Brass Riot’ ins Horn – oder viel mehr in die Sax­o­phone. Begleit­et vom Schlagzeug wird die Mis­chung aus Brass-Musik und House den Sam­stagabend abrunden.

Wir freuen uns tierisch, nach zwei lan­gen Jahren endlich wieder die Tore öff­nen und mit unseren Gästen feiern zu kön­nen. Uns hat das Fes­ti­val wirk­lich sehr gefehlt“, sagt Valentin Franklyn, ein­er der Organ­isatoren des Frie­rocks. Chris­t­ian Brüg­gmann, der unter anderem die Finanzen im Blick hat, fügt hinzu: „Lei­der mussten wir den Ein­trittspreis von 20 auf 30 Euro erhöhen. Damit haben wir uns natür­lich im Kollek­tiv sehr schw­er getan und viele Diskus­sio­nen geführt. Das Frie­rock-Fes­ti­val ist nicht gewin­nori­en­tiert aus­gerichtet, son­dern kos­ten­deck­end. Dabei müssen wir stets mit Augen­maß kalkulieren. Die zulet­zt stark gestiege­nen Einkauf­spreise in nahezu allen Bere­ichen tre­f­fen uns da auch hart.”

Wie gewohnt wird an drei Essensstän­den für das leib­liche Wohl gesorgt sein und Einiges um das Musikalis­che herum ange­boten wer­den. Auch der Bunte Don­ner­stag, ein Fam­i­lien­fest für alle Jung-und Altrocker*innen, wird am 11.08.2022 wieder mit ein­er Stadtwette stattfinden.

Weit­ere Infor­ma­tio­nen zum diesjähri­gen Fes­ti­val und eini­gen anderen Pro­jek­ten find­en Sie auf www.frierock-festival.de und den ein­schlägi­gen Socialmedia-Plattformem.

Kategorien
Sonstiges

Gedenkkundgebung für Hans-Georg Jakobson

Es ist der 28.7.1993, als Hans-Georg Jakob­son nicht­sah­nend in die S‑Bahn Rich­tung Ost-Berlin steigt. Gegen 23 Uhr steigen die 3 recht­en Jugendlichen René Berg­er, Hen­ry Gün­ther und Thomas Domke am Bahn­hof Straus­berg in das Bahn­abteil, in dem er sitzt. Die drei Neon­azis haben das Ziel, einen Raub zu begehen.
Als sie Hans-Georg Jakob­son ent­deck­en, beschließen sie ihn zu attack­ieren, da er als Arbeit­slos­er nicht in ihr recht­es, klas­sis­tis­ches Welt­bild passt. Mit Schlä­gen und Trit­ten trak­tieren die drei den Schlafend­en. Schließlich find­en sie 2,50 DM in seinen Taschen und stoßen Hans-Georg Jakob­son bei Peter­sha­gen aus der fahren­den S‑Bahn. 
Schw­erver­let­zt wird er schließlich in ein Kranken­haus gebracht und erliegt am Fol­ge­tag seinen Verletzungen.
Die Täter wer­den zu Haft­strafen von 6 und 8 Jahren verurteilt.
Um die Erin­nerung an Hans-Georg Jakob­son aufrechtzuer­hal­ten und ihn nicht als „einen unter vie­len” ver­schwinden zu lassen, möcht­en wir am 28. Juli 2022 zu einem Gedenken auf dem Bahn­hofsvor­platz am S‑Bahnhof Straus­berg laden. Es wird es Rede­beiträge ver­schieden­er Grup­pen und Organ­i­sa­tio­nen geben.
Eine lebendi­ge Erin­nerungs- und Gedenkkul­tur ist angesichts alter und neuer Nazistruk­turen in der Region unabdingbar.
Kein Vergeben, kein Vergessen!
Erin­nern heißt Kämpfen!
Don­ner­stag, 28.07.22 | 17 Uhr | S‑Bahnhof Strausberg
Kategorien
(Anti-)Rassismus Flucht & Migration

Aktionswoche gegen den Investor des Abschiebezentrum BER

Aktionswoche gegen den Investor des Abschiebezentrum BER:
“Harder & Partner”

Das Bünd­nis “Abschiebezen­trum BER ver­hin­dern” startet heute (04.07.2022) eine
Online-Aktionswoche gegen “Hard­er und Part­ner” – der Abschiebein­vestor  soll das
geplante Abschiebezen­trum am Flughafen BER bauen.

Das Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um plant den Bau eines neuen Abschiebezentrums
in Schöne­feld, ein­schließlich eines Tran­sit– und Gewahrsams­ge­bäudes mit 120
Haft­plätzen. Der Bau soll noch in diesem Jahr begin­nen. Das in Frage kommende
Grund­stück am Flughafen BER gehört der Immo­bilienge­sellschaft “Hard­er und
Part­ner”, die Teil des Fir­menim­peri­ums von Jür­gen B. Hard­er ist. Die  Hockenheimer
Fir­ma soll die Haftein­rich­tung bauen und nach Fer­tig­stel­lung an das  Brandenburger
Innen­min­is­teri­um ver­mi­eten. Auf diese Weise wird ver­mieden, das  Par­la­ment um die
Bere­it­stel­lung von Haushaltsmit­teln zu bitten.

Jür­gen B. Hard­er ist schon in der Ver­gan­gen­heit durch einen Korruptionsskandal
bekan­nt gewor­den. Nun erweit­ert er sein Geschäft­spro­fil und möchte aus
Abschiebun­gen Prof­it schla­gen. Alex­is Mar­tel, Pressesprecher*in des  Bündnisses,
sagt hierzu: “Der Ukraine Krieg und die in Deutsch­land ank­om­menden  Geflüchteten
verdeut­lichen gegen­wär­tig, wie wichtig eine Kul­tur des Willkom­mens und  Bleibens ist.
Dass den­noch am Flughafen Schöne­feld ein neues Abschiebezen­trum  entste­hen soll,
ist nicht halt­bar. Abschiebun­gen kreieren ein Kli­ma der Angst, reißen Familien
auseinan­der und gehen mit men­sche­nun­würdi­ger Behand­lung ein­her. Wir brauchen
keine Forcierung der men­schen­feindlichen Abschiebe­poli­tik, wir brauchen ein
Bleiberecht für alle!”

Das Bünd­nis “Abschiebezen­trum BER ver­hin­dern” hat heute ein Action Kit
veröf­fentlicht, um online gegen den Abschiebein­vestor zu mobil­isieren.  Mit E‑Mails und
Social Media Posts soll die Kund­schaft von “Hard­er und Part­ner” auf  den geplanten
Bau des Abschiebezen­trums hingewiesen wer­den. Zu der Kund­schaft gehört unter
anderem Lufthansa Bom­bardier Avi­a­tion Ser­vices, DHL, Pfiz­er und Simon
Hegele. Hard­er besitzt Lager­hallen in ganz Deutsch­land. Laut Mar­tel  hat die Firma
eine Entschei­dung zu tre­f­fen: “Wir fordern “Hard­er & Part­ner” auf,  ihre Beteili­gung am
Bau des Abschiebezen­trums zu stop­pen. Son­st wer­den zukün­ftige Kund*innen die
Fir­ma mit Abschiebung und Ras­sis­mus in Verbindung brin­gen”. Heute Morgen
besucht­en Aktivist*innen schon das Büro von Hard­ers Fir­ma in Hock­en­heim. Das
Action Kit richtet sich auch an Politiker*innen in Bran­den­burg und  Schöne­feld, die
aufge­fordert wer­den, ihre Posi­tion zu überdenken.

Laut Antwort der Bran­den­burg­er Lan­desregierung auf Kleine Anfra­gen der
Abge­ord­neten Andrea Johlige soll das neue Abschiebezen­trum mehrere Funktionen
erfüllen: Zum einen soll ein Bere­ich für Aus­reisege­wahrsam entste­hen, in dem
Men­schen für max­i­mal zehn Tage vor ihrer Abschiebung inhaftiert wer­den  können (§
62b Aufen­thG) – schon jet­zt gibt es eine Ein­rich­tung für  Aus­reisege­wahrsam mit 20
Plätzen in Schöne­feld. Außer­dem wird es ein Tran­sit­ge­bäude geben, in dem
min­destens zwei weit­ere For­men der Inhaftierung stat­tfind­en wer­den:  Erstens werden
Men­schen, die bei ihrer Ankun­ft am Flughafen BER einen Asy­lantrag  stellen, in einem
unfairen Asyl-Schnel­lver­fahren ohne Zugang zu unab­hängiger Rechts­ber­atung oder
Unter­stützung fest­ge­hal­ten (§ 18a Abs. 1 AsylG). Durch dieses Flughafen-
Asylver­fahren kön­nen ganze Fam­i­lien – inklu­sive Kinder – wochen­lang  legal inhaftiert
wer­den. Zweit­ens kön­nen Men­schen bei der Anreise mit dem Flugzeug im
Tran­sit­ge­bäude inhaftiert wer­den, wenn sie an der Gren­ze  zurück­gewiesen wurden.
Sie gel­ten dann während ihrer max­i­mal 12 Monate lan­gen Haftzeit, bis zu ihrer
Abschiebung, als nicht in Deutsch­land ein­gereist (§ 15 Abs. 6  Aufen­thG). Zulet­zt sollen
im Abschiebezen­trum, speziell im Rück­führungs­ge­bäude, Hun­derte Abschiebungen
im Jahr durch die Bun­de­spolizei durchge­führt wer­den — sowohl in EU-Länder
(soge­nan­nte Dublin-Über­stel­lun­gen) als auch in Nicht-EU-Länder.

Pressesprecher*in Alex­is Mar­tel appel­liert an die Öffentlichkeit, sich  an der Kampagne
zu beteili­gen: “Die Verträge sind noch nicht unter­schrieben. Jet­zt  liegt es an euch allen,
aktiv zu wer­den. Schöne­feld darf nicht zu einem inter­na­tionalen  Abschiebedrehkreuz
wer­den. Lasst uns gemein­sam ver­hin­dern, dass die ras­sis­tis­che und neokoloniale
Prax­is der Abschiebe­poli­tik einen neuen Schau­platz bekommt.”

Inforiot