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Weiterer Erfolg für “Bombodrom”-Gegner

Die Geg­n­er des “Bom­bo­drom” bei Witt­stock haben einen weit­eren juris­tis­chen Sieg erzielt. 

In dem Eil-Ver­fahren der Gemeinde Lärz in Meck­len­burg-Vor­pom­mern kam das Bran­den­burg­er Oberver­wal­tungs­gericht (OVG) am Mittwoch in Frank­furt (Oder) zu dem Schluss, dass die Lärm­berech­nung des Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­ums für den Flug­be­trieb am Trup­penübungsplatz bei Witt­stock “erhe­blichen Zweifeln unterliegt”. 

Wie Kläger-Anwalt Rein­er Geulen in Berlin sagte, haben die Richter zudem betont, dass die Lärm­berech­nung nicht das wirk­liche Aus­maß der Belas­tun­gen der Bevölkerung wiedergebe. Dies sei nach ins­ge­samt 16 gewonnenen Prozessen ein “entschei­den­der Durch­bruch” für die “Bom­bo­drom-Geg­n­er, unter­strich Geulen. 

Er forderte Bun­desvertei­di­gungsmin­is­ter Peter Struck (SPD) auf, von der Inbe­trieb­nahme des Luft-Boden-Schieß­platzes im nord­west­lichen Bran­den­burg nun endgültig Abstand zu nehmen. Das OVG hat­te bere­its zuvor in Sachen Wege- und Straßeneigen­tum zugun­sten der Städte Rheins­berg und Witt­stock entsch­ieden. In diesem Ver­fahren ging es nun erst­mals um Lärmbelästigung.

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2000 protestierten gegen das “Bombodrom”

Die Ver­anstal­ter sprachen von etwa 2000 Demonstranten. 

Sie fol­gten damit einem Aufruf der Bürg­erini­tia­tive “Freie Hei­de”. Bun­desvertei­di­gungsmin­is­ter Peter Struck (SPD) wurde aufge­fordert, zur poli­tis­chen Lösung des jahre­lan­gen Stre­its um das “Bom­bo­drom” Gespräche mit den Min­is­ter­präsi­den­ten von Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern, Matthias Platzeck und Har­ald Ringstorff (bei­de SPD), aufzunehmen, wie ein Sprech­er der Ini­tia­tive sagte. 

Zudem sei das Berlin­er Abge­ord­neten­haus aufgerufen wor­den, sich für eine zivile Nutzung der Kyritz-Rup­pin­er-Hei­de auszus­prechen. Die Demon­stran­ten appel­lierten an den Bun­destag, dem Grup­penantrag zu ein­er Debat­te über die zivile Nutzung des “Bom­bo­droms” zuzustimmen. 

Vor Beginn der Protest­wan­derung zu dem Mil­itärareal wurde am Sam­sta­gnach­mit­tag in Schwein­rich (Ost­prig­nitz-Rup­pin) ein Gedenkstein für den Mitte 2004 gestor­be­nen Vor­sitzen­den der Ini­tia­tive, Hel­mut Schön­berg, enthüllt. 

Gegen­wär­tig ver­hin­dern mehrere Gericht­surteile die mil­itärische Nutzung. Erst vor weni­gen Tagen scheit­erte eine Beschw­erde des Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­ums vor dem bran­den­bur­gis­chen Oberver­wal­tungs­gericht (OVG) gegen einen Beschluss des Ver­wal­tungs­gerichts Potsdam. 

Mehr als 2000 Men­schen protestieren gegen Bombodrom

Witt­stock (dpa) Die Bürg­erini­tia­tive “Freie Hei­de” hat ihren Protest gegen den geplanten Luft-Boden-Schieß­platz Bom­bo­drom in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de im neuen Jahr fort­ge­set­zt. An der ersten Aktion im Jahr 2005 beteiligten sich am Sam­stag nach Ver­anstal­terangaben mehr als 2000 Men­schen. Es waren deut­lich mehr als am Neu­jahrstag 2004, sagte ein Sprech­er der Ini­tia­tive am Sam­stag dpa. Die Stim­mung unter den Teil­nehmer dieser 93. Protest­wan­derung sei gut gewe­sen. Die Polizei ging von rund 1500 Teil­nehmern aus. 

Zu Beginn der Protest­wan­derung zu dem Mil­itärareal wurde in Schwein­rich (Ost­prig­nitz-Rup­pin) ein Gedenkstein für den Mitte 2004 gestor­be­nen Vor­sitzen­den der Ini­tia­tive, Hel­mut Schön­berg, enthüllt. Von dort zogen die Demon­stran­ten zu dem 12 000 Hek­tar großen Mil­itärgelände, um das seit 13 Jahren gestrit­ten wird. In den Ansprachen ging es auch um den von SPD-Bun­destagsab­ge­ord­neten geplanten Grup­penantrag gegen den Schieß- und Übungsplatz. Den Antrag hat­ten auch die bei­den PDS-Abge­ord­neten im Bun­destag, Petra Pau und Gesine Lötzsch, unter­schrieben. Das Pro­jekt solle über Partei­gren­zen hin­weg gekippt wer­den, sagte der Sprecher. 

Die Land­tage und Regierun­gen von Bran­den­burg und Meck­len­burg- Vor­pom­mern lehnen die Wieder­auf­nahme des Mil­itär­be­triebs ab. Anwohn­er und Kom­munen befürcht­en durch den geplanten Übungs­be­trieb der Luft­waffe Lärm­beläs­ti­gung und in der Folge Ein­bußen im Touris­mus- Geschäft. Frieden­sak­tivis­ten wer­fen der Bun­desregierung außer­dem vor, Krieg­sein­sätze im Aus­land üben zu wollen. 

Zu dem Kon­flikt sind mehrere Gerichtsver­fahren anhängig. Dabei erlitt das Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um kurz vor Jahre­sende erneut eine Nieder­lage. Das bran­den­bur­gis­che Oberver­wal­tungs­gericht lehnte eine Beschw­erde des Bun­des gegen einen Beschluss des Ver­wal­tungs­gerichts Pots­dam ab. Das Min­is­teri­um hat­te es ver­säumt, die Gemeinde Lärz (Müritzkreis), die in ihrer Pla­nung­shoheit von Lärm durch den Flug­be­trieb betrof­fe­nen wird, anzuhören.

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500 DemonstrantInnen gegen Hartz IV

Gegen die Refor­men auf dem Arbeits­markt haben am Fre­itag nach Polizeiangaben etwa 500 Men­schen in Anger­münde (Uck­er­mark) und Sen­ften­berg (Ober­spree­wald-Lausitz) protestiert. 

Die Aktio­nen mit je etwa 250 Teil­nehmern ver­liefen störungs­frei, sagte ein Polizeis­prech­er. Bei­de Protestkundge­bun­gen richteten sich gegen die Arbeits­mark­tre­form Hartz IV. Die Ver­anstal­tun­gen seien unter dem Mot­to angemeldet wor­den: “Wir tra­gen den Sozial­staat zu Grabe”. 

Teil­nehmer des Protestes tru­gen einen Sarg mit der Auf­schrift “Sozial­staat” durch die Alt­stadt und legten ihn vor dem Rathaus nieder. Ins­ge­samt waren 250 Men­schen dem Aufruf ein­er Bürg­erini­tia­tive gefol­gt, die sich im Som­mer gegen die Arbeits­mark­tre­for­men gebildet hatte. 

Die Organ­isatoren riefen die Anger­mün­der auf, ihre Proteste im kom­menden Jahr fortzuset­zen und zu ver­stärken. Dabei soll­ten die Demon­stran­ten auch zu unkon­ven­tionellen Mit­teln wie Mah­nwachen greifen. Men­schen mit so genan­nten Ein-Euro-Jobs soll­ten Stirn­bän­der mit der Auf­schrift “Hartz IV” tra­gen und auf diese Weise ihren Protest deut­lich machen. 

Die Bürg­erini­tia­tive kämpfe nicht für Verbesserun­gen bei der Sozial­re­form, son­dern für ihre kom­plette Abschaf­fung, erk­lärten mehrere Red­ner auf der anschließen­den Kundgebung.

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Nazi-Übergriff in Lübben

(von Autor) Lübben ist eine kleine Stadt im Herzen des Spree­waldes. Viele Berlin­er nutzen dieses Stück Natur zur Erhol­ung und Entspan­nung. Die touris­tis­che Attrak­tiv­ität stieg in den let­zten Jahren deut­lich. Neue Hafe­nan­la­gen, Restau­rierung der Innen­stadt nach his­torischem Mod­ell und nicht zulet­zt wurde der neugestal­tete Bahn­hof zum schön­sten Kle­in­stadt­bahn­hof Deutsch­lands gekürt. 

Doch dun­kle Schat­ten liegen über dieser idyl­lis­chen Kle­in­stadt. Am Rande der Stadt befind­et sich ein Tre­ff­punkt für Neon­azis! In Lübben keimt schon lange ein organ­isiert­er brauner Mob auf. Die weni­gen alter­na­tiv­en Leute sind sehr ängstlich und an Direk­tak­tio­nen denkt dort auch Nie­mand, weil sich die Nazis auf bru­tal­ste Art und Weise rächen würden! 

Als ich während der Wei­h­nacht­szeit mal wieder selb­st in Lübben war und meine Lieblingskneipe besuchte, wurde mir von einem Vor­fall berichtet der mich fast umhaute. Im fol­gen­dem werde ich das wiedergeben was mir von zweit­en und drit­ten erzählt wurde mit der Bitte dies zu veröffentlichen. 

–Inhaltliche Fehler, die jemand ent­deckt der davon bescheid weiß, bitte ich in Ergänzun­gen einzufügen.– 

Der Tre­ff­punkt der Faschos, soge­nan­nter “Bunker 88”, befind­et sich in der alten Brauerei in Gleis­nähe in einem Eigen­heimge­bi­et, dass eigentlich sehr ruhig gele­gen ist. Eines Nachts (Mitte Dezem­ber von Fre­itag auf Sonnabend), die Glatzen feierten wohl mal wieder sehr aus­ge­lassen und laut, passierte es. Auf dem unbeleuchteten Hof des Haus­es gegenüber hielt sich ein dort wohnen­der 21jähriger allein auf. Sein Ausse­hen soll wohl nicht mal an links erin­nert haben, nur seine Haare waren wohl etwas länger. Plöt­zlich sprang ihm ein Fascho in den Rück­en. Diese waren natür­lich auch gle­ich wieder zu dritt oder viert und prügel­ten den schon am Boden liegen­den, wehrlosen Jun­gen bewusst­los. Doch damit nicht genug. Sie holten eine Scheer­mas­chine raus und rasierten ihm den Kopf bis auf ein kleines Büschel, das sie ste­hen ließen weil sie es wohl lustig fan­den. Als sie damit fer­tig waren schleppten sie ihn zu den Gleisen und ließen ihn auf diesen liegen! Er hat­te wohl einen Schutzen­gel der ihn wieder aufwachen ließ und dadurch nicht von einem Zug über­rollt wurde! Er ver­lor 8 Zähne und lan­dete im Kranken­haus. Nun ist es so, dass sich seine Eltern und er selb­st nicht trauen eine Anzeige zu machen. Was irgend­wie auch ver­ständlich ist, sie bleiben dort wohnen und was passieren würde, wenn die Täter gefasst wür­den, will ich mir gar nicht aus­malen. Dieser ver­suchte Mord sollte als Selb­st­mord durchge­hen und wäre das wahrschein­lich auch. Denn wie hiesige Polizeiar­beit in punk­to Recht­sradikalis­mus aussieht, brauch ich wohl nicht näher erläutern. Selb­stver­ständlich wurde das nicht ein­fach so hin­genom­men und eine bekan­nte Naz­ifresse, die sich im “Bunker 88” aufhält, wurde auf diesen Vor­fall ange­sprochen. Dieser demen­tierte das natür­lich und meinte sie hät­ten wohl keine Scheer­mas­chine die nur mit Akku betrieben wird. Zu diesem Zeit­punkt des Gesprächs wurde diese Tat­sache noch nicht ein­mal ange­sprochen. Sehr verdächtigt, dass er darauf von allein zu sprechen kam um sich und seine Kam­er­aden ver­meintlich zu entlasten. 

Dies ist nur ein weit­eres, aber bish­er das erschreck­end­ste Beispiel, welch­es darauf hin­weist das in Lübben etwas passieren muss! Die Ein­heimis­chen bit­ten regel­recht um Hil­fe, wollen aber aus Angst nicht selb­st aktiv wer­den. Da liegt ein sehr großes Prob­lem! Solange wie sich die ansäs­sige Linke nicht organ­isiert und eher auf Diskus­sio­nen mit den Faschos set­zt, wird sich nichts ändern! Da kann jeden Monat ein Gren­zen­los­fes­ti­val stattfinden… 

Deshalb werte Lübbener­In­nen organ­isiert euch! Klärt die Leute auf, führt antifaschis­tis­che Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen durch! Bildet Kampf­grup­pen! Nur gemein­sam seid ihr stark! Antifa heißt Angriff! 

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Täter ohne Reue

BRÜCK Das Prozessende hat für Über­raschung gesorgt. Zum einen hat­te sich die Ver­hand­lung am Landgericht Pots­dam zunächst hinge­zo­gen, zum anderen ist das Straf­maß disku­tiert worden. 

Zu ein­er Haft­strafe von acht Jahren sind Fabi­an Th. (19), Mario H. (20) und Gre­gor Lud­wig H. (21) wegen ver­sucht­en Mordes in Tatein­heit mit ver­suchter schw­er­er Brand­s­tiftung und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung verurteilt wor­den. Das Trio hat­te in der Nacht zum 6. Feb­ru­ar 2004 einen Bran­dan­schlag auf den Imbiss des Türken Kay­i­han Kut­lu nahe dem Bahn­hof aus­geübt. Halil T., der im Gebäude über­nachtet hat­te, war mit ein paar Schnit­twun­den von der zer­borste­nen Fen­ster­scheibe davongekom­men. Die Tatverdächti­gen waren zügig ermit­telt wor­den. Bis zur Verurteilung im Novem­ber, wo nicht zulet­zt die Hal­tung der Eltern kri­tisiert wor­den ist, hat­ten sie keine Reue gezeigt. 

Ein gerecht­es Urteil, wie nicht zulet­zt deshalb all­ge­mein kom­men­tiert wor­den ist. Ein Exem­pel, wie mit Frem­den­feindlichkeit und Gewalt in der Mark Bran­den­burg umge­gan­gen wer­den muss. Jedoch hat es nicht nur Zus­tim­mung gegeben. Für einen Sach­schaden von 300 Euro sei die Strafe zu hart, die Per­spek­tive der Jugendlichen und ihrer Fam­i­lien sei nicht aus­re­ichend abge­wogen wor­den, sagen die Kri­tik­er. Im Planestädtchen und darüber hin­aus ist der Fall noch nicht zu Ende debattiert.

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Sozialstaat begraben

(Michael Mau­r­er, 01.01.05, auf Indy­media) Am 31.12.2004 um 11:55 Uhr fand in Jüter­bog, die Aktion “Begräb­nis des Sozial­staats” statt. Es fan­den sich über 200 Teil­nehmer, über­wiegend aus dem Kreis der Mon­tags­demon­stran­ten, ein. Aber auch zwei Vertreter mit Gew­erkschafts­fah­nen (IG-Met­all und AUB) waren vertreten.

Sabine Hilber begrüßte die Teil­nehmer und eröffnete das “Begräb­nis”.
Stef­fen Marsch, Michael Mau­r­er, Rain­er Wei­gl und Marit­ta Böttch­er hiel­ten die Nachrufe.
Unter den Klän­gen des “Gefan­genen­chors” tauchte der Sarg, getra­gen von vier Sargträgern und ange­führt von Anton Gorisek, welch­er ein Kreuz vor­weg trug, auf. Die Ver­sam­melten trauern­den schlossen sich spon­tan dem Zug an, welch­er einen großen Hal­bkreis auf dem Jüter­boger Mark­t­platz beschrieb. 

Am End­punkt angekom­men, set­zten die Träger den Sarg feier­lich ab, ver­har­rten noch einige Zeit, bis sich die Trauern­den wieder auf ihren Plätzen einge­fun­den hat­ten. Anschliessend ver­beugten sie sich und die Musik klang aus.
Stef­fen Marsch ver­band seinen Nachruf geschickt mit einem Seit­en­hieb auf ein, in der Lan­despoli­tik gescheit­ertes, Jüter­boger SPD-Mit­glied, welch­es sich in der Lokal­presse abfäl­lig über die Mon­tags­demon­stran­ten äusserte.
Rain­er Weigel hat­te seinen Nachruf in Vers­form gepackt, und schloss ihn mit einem Apell an die Anwe­senden, nicht aufzugeben. 

Michael Mau­r­er nahm seinen Nachruf zum Anlass, um auf die schi­er unerträgliche Heuchelei hinzuweisen, welche Angesichts der offiziellen Ver­laut­barun­gen von Poli­tik­ern und Medi­en, zu der Naturkatastophe in Asien, zu Tage tritt: 

“Wer trauert um hinge­mordete Kinder­see­len — See­len 10jähriger zur Pros­ti­tu­tion gezwun­gener Mäd­chen, um die von Sklave­nar­beit für Konz­erne zer­störten See­len ganz­er Fam­i­lien und Gen­er­a­tio­nen? Um die See­len der in Vere­len­dung Leben­der? Mil­liar­den Men­schen­leben auf dem Altar der Rentabil­ität und Gewin­n­max­imierung geopfert. — Gemordet -!” 

Marit­ta Böttch­er (PDS) zerpflück­te in ihrem Nachruf Punkt für Punkt die Agen­da 2010 noch ein­mal als das, was sie ist:
Keine “Ret­tung” oder “Sicherung” der Sozial­sys­teme, son­dern Ret­tung und Sicherung der Profit-Systeme.
Abschliessend machte sie den Trauergästen Mut nicht nachzu­lassen und die Demon­stra­tio­nen weit­erzuführen, und am 03.01.2005 um 08:00 Uhr vor dem Arbeit­samt in Luck­en­walde zu erscheinen. 

Anton Gorisek bat die Trauern­den noch ein wenig bei ein­er Trauer­minute inne zu hal­ten, und unter den Klän­gen des “Marche funèbre” von Fred­er­ic Chopin fand das Begräb­nis ein nach­den­klich­es Ende. 

montagsdemo-jueterbog.de

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Agenturschluß auch in Brandenburg

INFORIOT An den bun­desweit angekündigten Protes­tak­tio­nen gegen die Ein­führung von Hartz IV wird sich auch in Bran­den­burg­er Städten beteiligt. Am 3. Jan­u­ar — dem ersten reg­ulären Arbeit­stag im neuen Jahr — soll vor allem vor den jew­eili­gen Arbeit­sagen­turen demon­stri­ert wer­den. Das Spek­trum der aufrufend­en Grup­pen und damit das der anvisierten Aktions­for­men ist höchst unter­schiedlich. Eine größere Demon­stra­tion soll zudem in Berlin stat­tfind­en. Im fol­gen­den die Infor­ma­tio­nen zu den Bran­den­burg­er Pro­tes­torten aus dem Nachricht­en­por­tal labournet.de

Eber­swalde

ist auch am 3.1.05 dabei ab 10.00 an der Arbeitsagentur 

Eisen­hüt­ten­stadt

Aktion Agen­turschluss ab 6:45 Uhr, Agen­tur für Arbeit — Karl- Marx — Str. 

Luck­en­walde

Das “Bünd­nis gegen Sozial­ab­bau — Jüter­bog”, wird an der Aktion
Agen­turschluss am 03.01.2005 teil­nehmen. Der Ort wird das Arbeit­samt in 14943 Luck­en­walde sein. Die Uhrzeit 08:00 Uhr. Aus dem Aufruf extern­er Link: „Wir kehren zurück zur Stätte der Angst, der Demü­ti­gun­gen, der Entwürdi­gung und der Res­ig­na­tion. Wir haben es satt. Nun drehen wir den Spieß um. WIR sind die “KUNDEN”! WIR sind diejeni­gen die zu fordern haben! UNS braucht man nicht zu aktivieren!

Wir beto­nen aus­drück­lich das wir friedlich und gewalt­frei demon­stri­eren. Unsere Aktion richtet sich nicht gegen die Mitar­bei­t­er­i­nen und Mitar­beit­er des Arbeit­samts. Wir wis­sen das viele von ihnen uns wohlgeson­nen sind. Wir wollen mit ihnen ins Gespräch kommen…“

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Neue Schattenberichte erschienen

INFORIOT Soeben wurde die dritte Aus­gabe der “Schat­ten­berichte” veröf­fentlicht. Das von der Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt in Bran­den­burg, der Opfer­per­spek­tive her­aus­gegebene vier­seit­ige Heftchen berichtet schw­er­punk­t­mäßig dies­mal über recht­sex­treme Organ­i­sa­tio­nen im Land Bran­den­burg. Ein Down­load als PDF-Datei ste­ht hier bereit.

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Asylbewerberheim: Kreis soll Vertrag kündigen


Flüchtlingsrat fordert, die Arbeit­er­wohlfahrt Havel­land als Träger abzulösen

(MAZ, 30.12., Joachim Wil­isch) RATHENOW
Die Mit­glieder des Kreistagsauss­chuss­es für Land­wirtschaft, Umwelt, Ordnung
und Sicher­heit sind um eine ihrer ersten Auf­gaben im Jahr 2005 nicht zu
benei­den. Sie müssen eine Stel­lung­nahme der Arbeit­er­wohlfahrt Havel­land zu
einem Urteil des Amts­gericht­es Rathenow bew­erten. Im konkreten Fall geht es
um den Ver­leum­dung­sprozess gegen den Asyl­be­wer­ber Abdel Amine aus dem
Rathenow­er Heim am Birken­weg, dessen Träger die Arbeit­er­wohlfahrt ist. Amine
hat­te mit anderen einen Brief geschrieben, in dem stand, die Heimleitung
öffne pri­vate Post an die Asyl­be­wer­ber und betrete unge­fragt Zim­mer. Nach
einem lan­gen Ver­fahren wurde Amine freige­sprochen. Dies bedeutet: Die
behaupteten Tat­sachen — uner­laubtes Öff­nen von Briefen und widerrechtliches
Betreten von Zim­mern — gel­ten als erwiesen. 

Der Vere­in “Opfer­per­spek­tive” Bran­den­burg, die “Flüchtlingsini­tia­tive
Bran­den­burg” und der “Flüchtlingsrat Bran­den­burg” fordern nun die
Ver­ant­wortlichen bei der Kreisver­wal­tung Havel­land auf, “Kon­se­quen­zen aus
dem Urteil zu ziehen und den Ver­trag mit dem dis­qual­i­fizierten Heimbetreiber
Awo Havel­land endgültig zu kündigen”. 

Der Prozess habe erwiesen, dass im Asyl­be­wer­ber­heim unberechtigt Post
geöffnet wurde. Eben­so seien die Zim­mer unge­fragt betreten wor­den. “Das sind
keine Bagatellen”, heißt es in ein­er Mit­teilung der Flüchtlingsinitiative.
“Die rechtswidri­gen Kon­troll­maß­nah­men kön­nen nur als Aus­druck einer
feindlichen und mis­strauis­chen Hal­tung gegenüber den Heimbewohnern
ver­standen wer­den, ins­beson­dere, wenn diese es wagen, poli­tisch aktiv zu
wer­den und ihre Rechte ein­fordern.” Nach wie vor ver­weigere die Heimleitung
den Asyl­be­wer­bern, die Beschw­er­den vor­brin­gen wollen, ein klärendes
Gespräch. 

“Wir befürcht­en”, heißt es in der Mit­teilung weit­er, “dass die Awo Havelland
darauf set­zt, den Skan­dal, den sie selb­st pro­duziert hat, aus­sitzen zu
kön­nen, als ob nichts geschehen wäre.” Die Vertreter von “Opfer­per­spek­tive”,
“Flüchtlingsini­tia­tive” und “Flüchtlingsrat” appel­lieren an die
Ver­ant­wortlichen im Land­kreis, den Ver­trag mit dem Heim­be­treiber “umge­hend
zu kündigen”. 

Wie Kreis­sprecherin Anett Kleinke dazu sagte, habe die Kreisver­wal­tung beim
Geschäfts­führer der Arbeit­er­wohlfahrt Havel­land eine Stel­lung­nahme zum
Ver­lauf des Prozess­es und dem Urteil abge­fordert. “Wenn diese vor­liegt, dann
soll sich der zuständi­ge Kreistagsauss­chuss damit befassen.” Weil für
Asy­lan­gele­gen­heit­en in der Kreisver­wal­tung die Ord­nungs­be­hörde zuständig
ist, wird das der Auss­chuss für Land­wirtschaft, Umwelt, Ord­nung und
Sicher­heit sein. 

Weit­er­er Kom­mentare enthielt sich die Kreisver­wal­tung. Zunächst sollte das
Gespräch mit der Awo gesucht werden.

AWO-Heim­leitung nicht mehr tragbar

Flüchtlingsrat, Opfer­per­spek­tive und Flüchtlingsini­tia­tive Brandenburg
fordern Kon­se­quen­zen aus Urteil

(Flüchtlingsrat, 22.12.) Am 1. Novem­ber 2004 sprach das Amts­gericht Rathenow das Urteil im so genan­nten “AWO-Ver­leum­dungs-Prozess”. Zwei ehe­ma­lige Bewohn­er des Rathenow­er Asyl­be­wer­ber­heims wur­den von der Anklage der üblen Nachrede freige­sprochen. Die schw­eren Vor­würfe gegen den Betreiber des Flüchtling­sheims, die AWO Havel­land, haben sich in der Gerichtsver­hand­lung bestätigt. Wir appel­lieren an die poli­tisch Ver­ant­wortlichen auf Kreis- und Lan­desebene, endlich die Kon­se­quen­zen aus dem Urteil zu ziehen und den Ver­trag mit dem dis­qual­i­fizierten Heim­be­treiber AWO Havel­land unverzüglich zu kündigen. 

Wir haben den Ein­druck, dass das Urteil bis zum heuti­gen Tag noch nicht ver­standen wurde. In einem Prozess wegen übler Nachrede freige­sprochen zu wer­den, bedeutet, dass es den Beschuldigten gelun­gen ist, den Wahrheits­be­weis für die bean­stande­ten Behaup­tun­gen zu erbrin­gen. Auf den Fall bezo­gen heißt das, dass die Vor­würfe, die Bewohn­er des Heims im Rathenow­er Birken­weg in einem offe­nen Brief im Som­mer 2002 erhoben, tat­säch­lich zutr­e­f­fen. Es geht hier um keine Bagatellen, son­dern um den Ver­dacht von Straftat­en, ins­beson­dere um die Ver­let­zung des Briefge­heimniss­es. Diesen Vor­wurf kon­nten mehrere Zeu­gen bestäti­gen, so ein ehe­ma­liger Sozialar­beit­er des Heims, der ver­sichert hat, dass er geöffnete Briefe in den Fäch­ern der Heim­be­wohn­er gese­hen hat, sowie ein Bil­dungsref­er­ent des DGB, der an einen Heim­be­wohn­er eine Ein­ladung zu einem Sem­i­nar geschickt hat­te und sich wenige Tage später wun­dern musste, warum die Heim­lei­t­erin ihn wegen des Sem­i­nars anrief. Seine Tele­fon­durch­wahl kon­nte sie nur aus dem ver­schlosse­nen Ein­ladungs­brief haben. 

Auch wenn keine bes­timmte Per­son über­führt wer­den kon­nte, Briefe geöffnet zu haben, so lässt das Urteil nur den Schluss zu, dass die Heim­leitung für das Öff­nen der Briefe ver­ant­wortlich war. Eben­so bestätigt wurde der Vor­wurf, Heim­per­son­al habe mehrmals ohne anzuk­lopfen Zim­mer von Heim­be­wohn­ern betreten und kon­trol­liert. Auch diese Ver­let­zung der Pri­vat­sphäre muss dem Ver­ant­wor­tungs­bere­ich der Heim­leitung zugeschrieben werden. 

Bei­de Vor­würfe hat­te die Heim­lei­t­erin Frau Pagel bei ihrer ersten Aus­sage vor Gericht bestrit­ten. Bei ihrer zweit­en Vernehmung musste sie hinge­gen ihre erste Aus­sage kor­rigieren und ein­räu­men, dass sie schon vor Veröf­fentlichung des offe­nen Briefes Ken­nt­nis von Beschw­er­den über geöffnete Briefe hat­te. Mit dem Öff­nen der Briefe will sie jedoch weit­er­hin nichts zu tun gehabt haben – eine Aus­sage, deren Glaub­haftigkeit von allen Prozess­beteiligten in starke Zweifel gezo­gen wurde. “Bei den Aus­sagen der Heim­leitung hat es mir zum Teil die Kehle zugeschnürt”, so Staat­san­walt Gerd Heininger (Jun­gle World, 47/2004). Es ist uns unver­ständlich, warum die Staat­san­waltschaft noch kein Ermit­tlungsver­fahren gegen Frau Pagel wegen unei­dlich­er Falschaus­sage ein­geleit­et hat. 

Wie ist dieses Ver­hal­ten der Heim­leitung zu bew­erten? Die Heim­leitung ist für rechtswidrige Kon­troll­maß­nah­men gegenüber Heim­be­wohn­ern und für die Ver­let­zung ihrer Grun­drechte ver­ant­wortlich. Ein solch­es Ver­hal­ten kann nur als Aus­druck ein­er mis­strauis­chen und feind­seli­gen Hal­tung gegenüber Heim­be­wohn­ern ver­standen wer­den, ins­beson­dere wenn diese es wagen, poli­tisch aktiv zu wer­den und ihre Rechte einzu­fordern. Die Heim­leitung hat damit gröblich gegen ihre Für­sorgepflicht­en ver­stoßen. Nach unserem Dafürhal­ten lässt das nur den Schluss zu, dass sich das gegen­wär­tige Per­son­al der AWO für die Leitung des Heims und die Betreu­ung sein­er Bewohn­er dis­qual­i­fiziert hat. 

Diese man­gel­hafte Eig­nung lässt sich auch am Umgang mit den Beschw­er­den der Heim­be­wohn­er able­sen. Statt die Vor­würfe ernst zu nehmen, sie direkt mit den Heim­be­wohn­ern zu klären und die rechtswidri­gen Kon­trollen abzustellen, ver­weigerte die Heim­leitung wieder­holt eine Auseinan­der­set­zung mit den Beschw­erde­führern und dem öku­menis­chen Begeg­nungskreis, der sich für Flüchtlinge in Rathenow ein­set­zt. Stattdessen startete die AWO einen Gege­nan­griff, erk­lärte die Beschw­erde­führer zu Lügn­ern, die andere Heim­be­wohn­er getäuscht und manip­uliert hät­ten. Wer sich beschw­erte, sollte krim­i­nal­isiert wer­den, so die Maxime der AWO. Die Heim­leitung führte polizeiähn­liche Ver­höre mit Heim­be­wohn­ern durch. Diese in ein­er Atmo­sphäre der Angst ent­stande­nen Aus­sagen benutzte Herr Schröder, der Geschäfts­führer der AWO Havel­land, als Beweis­ma­te­r­i­al für die Anzeige. Im Prozess hinge­gen rel­a­tivierten alle Flüchtlingszeu­gen diese unter Druck gemacht­en Aus­sagen und bestätigten zum großen Teil die Vor­würfe gegen die Heim­leitung. Wenn Herr Schröder in einem Leser­brief an die
MAZ vom 03.11.2004 die Auf­nahme von Ermit­tlun­gen durch die Staat­san­waltschaft als Erfolg ver­bucht, so zeugt das von sein­er völ­li­gen Unein­sichtigkeit. Wer so mit Kon­flik­ten umge­ht, hat sich selb­st dis­qual­i­fiziert. Auch Herr Schröder ist als Geschäfts­führer der AWO Havel­land nicht mehr tragbar. 

Zu erin­nern ist hier auch an die Affäre um die Beschäf­ti­gung von Recht­sex­trem­is­ten in der Sicher­heits­fir­ma Zarnikow, die bis März 2003 auch das Asyl­be­wer­ber­heim im Birken­weg bewachte. Erst als Reak­tion auf Veröf­fentlichun­gen in der Presse im Dezem­ber 2002 und auf Druck des dama­li­gen Sozialmin­is­ters Baaske wurde der Ver­trag mit der Fir­ma Zarnikow gekündigt, auf die Beschw­er­den von Heim­be­wohn­ern hat­te die AWO nicht reagiert. Auch damals zeigte sich der AWO-Geschäfts­führer Herr Schröder bis zulet­zt uneinsichtig. 

Wir befürcht­en, dass die AWO Havel­land darauf set­zt, den Skan­dal, den sie selb­st pro­duziert hat, aus­sitzen zu kön­nen, als ob nichts geschehen wäre. Wir appel­lieren an Sie als poli­tisch Ver­ant­wortliche im Kreis, den Ver­trag mit diesem Heim­be­treiber, der das Fehlen sein­er Qual­i­fika­tion so offen­sichtlich unter Beweis gestellt hat, umge­hend zu kündi­gen und einen bess­er geeigneten Betreiber zu suchen. Ein­er baldigen Stel­lung­nahme sehen wir erwartungsvoll entgegen. 

Mohamed Abdel Amine, Flüchtlingsini­tia­tive Brandenburg

Kay Wen­del, Opferperspektive

Judith Gleitze, Flüchtlingsrat Brandenburg

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Dokumentation fertiggestellt

(LR, 24.12.) Die Mitar­beit­er der Acol GmbH haben inner­halb eines Pro­jek­tes “Guben in der
Zeit des Nation­al­sozial­is­mus von 1936–1940” Fak­ten aus dieser Zeit
zusam­menge­tra­gen und in ein­er Doku­men­ta­tion zusammengefasst. 

Ziel dieser Doku­men­ta­tion ist es, Inter­esse zu weck­en und sich tiefgründiger
mit der Guben­er Geschichte in dieser Zeit zu befassen. 

Die Mitar­beit­er möcht­en sich im Namen der Gesellschafts­führerin der Acol
GmbH ganz her­zlich bei allen Zeitzeu­gen sowie den Per­so­n­en und Gubener
Vere­inen, die Mate­r­i­al und Infor­ma­tio­nen zur Ver­fü­gung stell­ten, und bei der
Agen­tur für Arbeit in Guben, die das Pro­jekt finanziert hat, bedanken. 

Inter­essen­ten für diese Doku­men­ta­tion kön­nen sich an die Acol-Gesellschaft
für Arbeits­förderung mbH Cot­tbus, Wern­er-See­len­binder-Ring 44/45, 03840
Cot­tbus, Tele­fon (0355) 87 41 21, Frau Mehlhorn, oder über die
E‑Mail-Adresse info@acol.de, wen­den.

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