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A Lesson in History

Demo

Son­ntag, 11. Juli

15 Uhr

Mark­t­platz in Spremberg

Zugegeben, es gibt in den meis­ten ost­deutschen Kle­in­städten genü­gen Gründe und Anlässe für eine Demon­stra­tion. Sprem­berg in Bran­den­burg ist nur eine von ihnen. Und doch gibt es derzeit­ig einen beson­deren Grund der Stadt einen son­ntäglichen Besuch abzustatten. 

Alljährlich find­et im Juni ein Tre­f­fen der alten Kam­er­aden der SS-Divi­sion “Frunds­berg” statt. Sie nutzen das Woch­enende um gemein­sam mit jun­gen Neon­azis aus ganz Deutsch­land die Schau­plätze des 2. Weltkrieges in Süd­bran­den­burg zu besuchen, ihrer “toten Kam­er­aden” zu gedenken und Erleb­nisse auszutauschen. 

Am sog. “Volk­strauertag” nehmen jährlich alte und junge Nazis an Lan­des­feier der Stadt teil und leg­en ihre Kränze nieder. Manch­es Jahr fand sich ein Teilnehmender,
den dieser offen­sichtliche Auf­marsch störte, manch anderes Jahr kon­nte er kom­men­tar­los stat­tfind­en. Unter­bun­den wurde er nie. 

Über Anlässe, an denen sich die Bevölkerung für “Heimat­feste” auf den Straßen und Plätzen trifft, wis­sen nicht-rechte Jugendliche und Migran­tInnen vor allem von
Pöbelein, Belei­di­gun­gen und Angrif­f­en zu berichten. 

Die Gedenkstätte für die Opfer des Faschis­mus, welche auf dem Geor­gen­berg ste­ht, soll, da sie aus denkmalschutz-tech­nis­chen Grün­den nicht zu ent­fer­nen ist, die Namen von “11 Opfern” des Stal­in­is­mus aufnehmen. Die einzel­nen Biogra­phien wur­den nicht öffentlich gemacht, manch einem Stadtverord­neten beschlich immer­hin der Ver­dacht, es
kön­nte sich auch um Men­schen mit ein­er ein­deuti­gen NS-Biogra­phie han­deln. Eine offizielle Stel­lung­nahme oder Entschei­dung ste­ht bis heute aus. 

1998 wollte der dama­lige Bürg­er­meis­ter Egon Wochatz auf dem Geor­gen­berg einen Gedenkstein mit dem SS-Mot­to “Unsere Ehre heißt Treue” auf­stellen lassen. Unter­stützer fand die Ini­tia­tive viele, unter­bun­den kon­nte sie nur wer­den, weil es
let­ztlich doch noch zuviel Protest und Aufmerk­samkeit gab. Wer den bere­its ange­fer­tigten Stein am Ende mit nach Hause nahm, ist nicht überliefert. 

All dies und noch einiges mehr ist seit Jahren bekan­nt. Und auch der Name des Frak­tionsvor­sitzen­den der CDU und ehe­ma­li­gen Bürg­er­meis­ters Egon Wochatz kann immer wieder in diesen Zusam­men­hän­gen gele­sen wer­den. Denn auch aus sein­er Geis­te­shal­tung machte er noch nie ein Geheim­nis. Eins der promi­nen­testen Beispiele waren seine Äußerun­gen zum Tod des algerischen Asyl­be­wer­bers Farid Guen­doul in Guben. Die
Ver­ant­wor­tung für die tödliche Het­z­jagd beant­wortete er mit der Frage “Was hat­te der auch nachts auf der Straße zu suchen?” und weit­er “Die bran­den­bur­gis­che Heimordnung
für Über­gangswohn­heime, die unter anderem (…) eine Nachtruhe von 22 — 6 Uhr vor­sieht, ist durchzusetzen.” 

Und weil es dieses Jahr ein­mal aufge­fall­en war, dass Egon Wochatz regelmäßig an den Tre­f­fen der SS-Vet­er­a­nen teil­nimmt, gab es so etwas wie eine “Empörung”. Und die war
kurz, blieb bish­er ohne Kon­se­quenz und für so manche Sprem­berg­erIn noch dazu unverständlich. 

Und so wollen wir die Ein­schätzung der Lausitzer Rund­schau vom 05.07.04, dass sich “die Empörung über die Kon­tak­te des Sprem­berg­er Alt­bürg­er­meis­ters Egon Wochatz (CDU) zu Vet­er­a­nen der Waf­fen-SS” gelegt hat, nicht ein­fach teilen und rufen auf, gemein­sam mit uns am 11.o7.2oo4 um 15 Uhr in Sprem­berg (Tre­ff­punkt: Mark­t­platz) “a les­son in his­to­ry” zu erteilen. 

Bünd­nis gegen Geschichts-Revisionismus

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Alles für alle!

Am 10.7. wird es von 15 bis 22 Uhr eine große Din­nertafel am Bran­den­burg­er Tor in Pots­dam geben und Du bist dazu eingeladen!

Warum?

In Pots­dam müssen dem­nächst alle Asyl­suchen­den in einem Flüchtlingsheim
außer­halb der Stadt neben der Kläran­lage wohnen. Wir wollen mit diesem Essen
fordern, dass alle Men­schen dieser Stadt die gle­ichen Rechte zugesprochen
kriegen müssen. Freie Wohnort­wahl, gle­ich­er Zugang zur alltäglichen
Infra­struk­tur, wie Läden, Behör­den, Freizeit und Arbeit. Des halb sind an
diesem Tag alle Men­schen der Stadt und ins­beson­dere die Flüchtlinge eingeladen,
um es sich mit­ten in der Stadt gut gehen zu lassen. 

Was Du damit zu tun hast?

Du bist natür­lich auch ein­ge­laden, an der Tafel Platz zu nehmen. Am besten ist,
Du bringst selb­st etwas zu essen mit für das große Büf­fet. Oder Dir fällt ein
klein­er Beitrag ein, um die Leute an der Tafel zu unter­hal­ten. Ob nun Musik,
The­ater, Jonglage oder was auch immer. 

Wer ver­anstal­tet das ganze?

Die Ini­tia­tive für Begeg­nung, eine Gruppe ver­schieden­ster Einzelper­so­n­en und
Grup­pen. Seit Jahren ver­suchen wir mit Flüchtlin­gen zusam­men die soziale und
poli­tis­che Iso­la­tion von Flüchtlin­gen in Pots­dam aufzubrechen. 

Kon­takt

Am besten erre­ichst Du uns per Mail: ifbpotsdam@yahoo.com. Auf unser­er Homepage
www.ifbpotsdam.de erfährst Du mehr über uns und die Aktion. 

Wir hof­fen, dass Du am 10.7. vor­beis­chaust. Und was zu essen nicht vergessen. Alles für alle ? mit­ten­drin statt nur dabei.

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Rechte randalierten

(LR, 6.7., Polizeibericht) Eine Gruppe von 10 bis 15 Jugendlichen ran­dalierte gegen 17 uhr auf dem
Bahn­hofsvor­platz in Lübbe­nau. Es wur­den rechte Parolen gerufen, Reisende angepö­belt und der Dön­er Imbiss beschädigt. Wegen Kör­per­ver­let­zung nahm die Polizei eine Anzeige gegen unbekan­nt auf.

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Alltagsrassismus thematisiert

Am 29. und 30. August 2003 fand in Lübben erst­ma­lig das Gren­zen­los-Fes­ti­val statt. Die Organ­isatoren — etwa 20 Jugendliche, eine Lübben­er Street­work­erin und
das in Lübben ansäs­sige Forum gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und
Frem­den­feindlichkeit — woll­ten «auf das oft­mals ver­harm­loste oder sogar
ver­leugnete The­ma des Recht­sex­trem­is­mus in der Stadt aufmerk­sam machen» ,
erin­nern sie in ein­er Pressemitteilung. 

Das Fes­ti­val sei mit rund 600 Besuch­ern ein voller Erfolg gewor­den. Davon
ange­s­pornt plane man bere­its seit Jahre­san­fang ein zweites
Gren­zen­los-Fes­ti­val: Der Ter­min ist der 3. und 4. September,
Ver­anstal­tung­sort der Sport­platz in der Berlin­er Chaussee. Am Freitagabend
sollen mehrere Bands, darunter Kilo­herz und Garp, das Fes­ti­val eröffnen. 

Der the­ma­tis­che Schw­er­punkt liege auf dem All­t­agsras­sis­mus. «Gren­zen­los geht
in diesem Jahr der Frage nach, wie man Vorurteile im Umgang mit anderen, die
meist auf Unwis­sen basieren, abbauen kann. Der Fes­ti­valbe­such­er soll dazu
angeregt wer­den, sich mit eige­nen Denk- und Hand­lungsmustern kritisch
auseinan­der zu set­zen» , heißt es in der Pressemitteilung. 

So wird es ab Sam­stag­mit­tag eine Diskus­sion­srunde und Work­shops zum Thema,
eine Diashow, in der ver­schiedene Län­der vorgestellt wer­den, und ein
Kinder­pro­gramm, geben. Mit dabei wird auch wieder das Pro­jekt Cul­ture on the
Road aus Berlin sein, das über ver­schiedene Jugend­sub­kul­turen informiert. 

Der Sam­stag klinge mit Bands wie Beat Olympic und Teheran Taxi aus. Weitere
Infos: www.grenzenlos-festival.de.

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Gentechnikaktionstag in Strausberg

Mit Flugzetteln bewaffnet, macht­en wir uns auf zu sämtlichen Einkaufs­fil­ialen in Straus­berg. Wir macht­en mit einem kurzen und präg­nan­ten The­ater­stück darauf aufmerk­sam, dass seit dem 18. April alle gen­tech­nisch verän­derten Lebens­mit­tel EU-weit gekennze­ich­net wer­den müssen. 

Wir gin­gen erst völ­lig unauf­fäl­lig in die Fil­ialen rein und an einem bes­timmten, gut über­sichtlichen Punkt wurde dann die Per­for­mance durchge­zo­gen. Am Ende der Per­for­mance fie­len alle (aus wahrschein­lich Gen­food­kon­sum her­rüren­den Grün­den) zu Boden. Eine Per­son, die erst laut „Wider­stand“ rief, blieb ste­hen und verkün­dete, dass es neue Kennze­ich­nungsrichtlin­ien gibt. Danach wur­den die Flug­blät­ter mit dem Einkaufrat­ge­ber von Green­peace verteilt. Der Einkauf­s­rat­ge­ber kosten­los bei (http://www.greenpeace.org) zu bestellen weißt auf Pro­duk­te mit Gen­ma­nip­ulierten Inhaltsstof­fen hin.
Auf dem von uns verteil­ten Flug­blät­tern wur­den die Bürg­erIn­nen auf fol­gende Fol­gen bzw. Prob­leme hingewiesen: 

1. auf das Gesund­heitrisiko für Men­sch und Tier durch den Kon­sum von Gen­food, das nahezu uner­forscht und daher nicht abschätzbar ist 

2. auf die steigende Abhängigkeit der Bauern/Bäuerinnen von Konz­er­nen durch teures, patent­geschütztes Saatgut 

3. auf eine erhe­bliche Gefahr für die Umwelt durch die Freiset­zung gen­ma­nip­uliert­er Pflanzen, denn Pollen fliegen bis zu 25 km weit und kreuzen sich beliebig mit anderen Organismen 

Zu dem wiesen wir darauf hin, dass Eine-Welt- und Biolä­den Alter­na­tiv­en zu Gen­food-Erzeug­nis­sen bieten. 

Wir alle haben die Macht gen­ma­nip­ulierte Waren zu boykottieren!!!
Nutzen wir das Recht als Ver­braucherIn­nen diese Pro­duk­te aus den Regalen zu verbannen!!! 

Witere Informationen: 

http://www.genofood.de.vu
http://www.greenpeace.org (Einkauf­s­rat­ge­ber)
http://www.foel.de (Bio-Einkauf­s­rat­ge­ber)

oder unter: 

Förderge­mein­schaft Ökol­o­gis­ch­er Land­bau Berlin- Bran­den­burg e.V.
Runges­traße 19
10179 Berlin
Tel.: 030 — 24 72 90 22

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«Heimatgeschichte» am rechten Rand

Der Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge in Sprem­berg und ein dubios­es Kriegs-Buch

(LR) Die Empörung über die Kon­tak­te des Sprem­berg­er Alt­bürg­er­meis­ters Egon
Wochatz (CDU) zu Vet­er­a­nen der Waf­fen-SS, die bei Sprem­berg gekämpft haben,
hat sich gelegt. Wochatz hat­te den Kon­takt mit sein­er Arbeit im Volksbund
Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge begrün­det. Im Sprem­berg­er Ver­band der
Kriegs­gräber­für­sorge ist auch Chris­t­ian Lucia aktiv. Er hat ein Buch über
die Kämpfe im April 1945 bei Kausche her­aus­ge­bracht, das Wass­er auf die
Mühlen von Recht­sradikalen ist. 

Chris­t­ian Lucia hat ein Ehre­namt und ein Hob­by. Der 34-Jährige aus dem
Spree-Neiße-Kreis ist im Sprem­berg­er Stadtver­band des Volks­bun­des Deutsche
Kriegs­gräber­für­sorge und als ehre­namtlich­er Umbet­ter aktiv. Für diese Arbeit
wurde er bere­its aus­geze­ich­net. In sein­er Freizeit beschäftigt er sich seit
Jahren mit der let­zten großen Schlacht des zweit­en Weltkrieges in der
Region. Zunächst in Sprem­berg, dann in der Nähe von Kausche standen damals
Infantrieein­heit­en zusam­men mit der Waf­fen-SS-Divi­sion Frunds­berg und der
«Führer-Begleit-Divi­sion» in erbit­terten Kämpfen der Roten Armee gegenüber.
Darüber hat Lucia ein Buch her­aus­ge­bracht. Das beein­druckt durch exakte
Schilderung der mil­itärischen Ereignisse und entset­zt durch eine das
Naziregime erschreck­end ver­harm­losende, ein­seit­ige Geschichtsdarstellung. 

Auf fast 170 Seit­en kom­men in dem Buch «Von Kausche bis Ressen» umfangreich
ehe­ma­lige Ange­hörige der Waf­fen-SS-Ver­bände, die in der Lausitz eingesetzt
waren, mit ihren Schilderun­gen unkom­men­tiert zu Wort. Der aussichtslose
Kampf, der Tausende das Leben kostete, wird als helden­haftes Opfer
geschildert, um die Zivil­bevölkerung möglichst lange vor den anrückenden
rus­sis­chen Trup­pen zu schützen. Von der Roten Armee ist nur in
Anführungsze­ichen als Befreiern die Rede, rus­sis­che Gräueltat­en an
Zivilis­ten wer­den aus­führlich geschildert. 

Zweifel­hafte Quelle

Als häu­fige Quelle dient dabei «Die Helle­barde» , ein nur für Insider
zugänglich­es Blatt der «Kam­er­ad­schaftsvere­ini­gung Such­di­enst Frundsberg» ,
einem Vet­er­a­nenkreis ehe­ma­liger Waf­fen-SS-Mit­glieder. In einem Zitat daraus
wer­den beispiel­sweise rus­sis­che Sol­dat­en als «Iwan» und als «bre­it­grin­sende,
schlitzäugige Bolschewis­ten» beschrieben. 

Im Anhang find­en sich Kurzbi­ografien der an den Kämpfen beteiligten
Gen­eräle, darunter Otto-Ernst Remer, Kom­man­deur der
«Führer-Begleit-Divi­sion» und nach 1945 bis 1997 ein­er der führen­den Köpfe
der recht­sex­trem­istis­chen Szene in Deutsch­land. Die Biografie endet jedoch,
wie in einem ähn­lichen Buch des Sprem­berg­er CDU-Land­tagskan­di­dat­en Andreas
Kot­twitz (die RUNDSCHAU berichtete), im Mai 1945. Während bei Kottwitz
ein­fach ver­schwiegen wurde, dass Remer auch an der Nieder­schla­gung des
Offizier­sauf­s­tandes vom 20. Juli 1944 beteiligt war, wird das bei Christian
Lucia aus­drück­lich erwäh­nt. Der Auf­s­tand der Män­ner um Stauf­fen­berg wird
dabei jedoch als das beze­ich­net, was er in den Augen viel­er Ewiggestriger
heute noch ist, als «Putsch» .

In Neu­peter­shain-Nord, wo sich Lucia um den Sol­daten­fried­hof küm­mert, hatte
sein Buch scharfe Kri­tik her­vorgerufen. Udo Kit­tan, ein Neu­peter­shain­er, der
Lucia Fotos zur Ver­fü­gung stellte, war davon entset­zt. Er warf dem Autor
vor, die Ereignisse völ­lig ein­seit­ig dargestellt zu haben. Lucias
Darstel­lung zeige «helden­mütig deutsche Sol­dat­en, die gegen erbarmungslose
und blutrün­stige Russen kämpfen» , so Kit­tan. Von den Halb­wahrheit­en des
Buch­es und dem Geist, der aus den Zeilen spreche, füh­le er sich abgestoßen.
«Hier liegen Schuldige und Unschuldige nebeneinan­der» , sagt Udo Kit­tan über
die Sol­daten­gräber auf dem Neu­peter­shain­er Fried­hof: «Gedenken ja, aber zu
ehren gibt es hier nichts.» 

Chris­t­ian Lucia sieht das ganz anders. Die Waf­fen-SS, die in den Nürnberger
Kriegsver­brecher­prozessen zur ver­brecherischen Organ­i­sa­tion erk­lärt wurde,
ist für ihn auch heute noch «eine kämpfende Truppe wie jede andere auch» .
Er vertei­digt sein Buch, an dem er mehrere Jahre gear­beit­et hat: «Das ist
nichts als die Wahrheit.» Die Anre­gung dazu habe er von einem Bekannten
bekom­men, den er bei Umbet­tun­gen Gefal­l­en­er der Kämpfe bei Sprem­berg und
Kausche ken­nen­gel­ernt habe. Den Namen will er nicht nen­nen: «Die Leute
wollen ihre Ruhe haben.» Die Her­stel­lungskosten der 1000 Exem­plare habe er
selb­st aufge­bracht, ver­sichert er, die Hälfte der Büch­er deutschlandweit
verkauft, die andere Hälfte ver­schenkt. Lucia beschreibt den Sinn und Zweck
sein­er Veröf­fentlichung als «Ver­such ein­er Aufklärung» . 

Dass von ihm zu den Ursachen des Zweit­en Weltkrieges und zu den Verbrechen
der Deutschen in den über­fal­l­enen Län­dern kein Wort gesagt wird, dass er
nicht auf die Rolle Remers als unbelehrbar­er Neon­azi nach 1945 eingeht,
vertei­digt der 34-jährige Lausitzer mit einem schlicht­en Argu­ment: «Das war
nicht mein The­ma, ich wollte nur die Ereignisse hier in der Gegend
schildern» . Sein Buch sei «Heimat­geschichte» , mehr nicht. 

In der DDR sei immer nur die rus­sis­che Seite beleuchtet wor­den, jet­zt habe
er das Blatt gewen­det. So ein­fach ist das für Lucia. Doku­men­tarfilme über
die Naz­izeit, wie sie das ZDF-Team um Gui­do Knop pro­duzierte, lehnt er ab:
«Da wer­den die Sachen immer so gedreht, dass die deutschen Sol­dat­en schuldig
sind.» Dann fügt er hinzu, Befehle seien nun mal dazu da, aus­ge­führt zu
wer­den. Mit Recht­sradikalen habe er nichts zu tun, er sei auch nicht
«poli­tisch» .

Im Spree-Neiße-Kreisver­band des Volks­bun­des Deutsche Kriegsgräberfürsorge
will man sich nun auf Grund der RUND­SCHAU-Nach­frage das Buch von Christian
Lucia, das bere­its im Jahr 2000 erschienen ist, genauer anschauen. Auf der
näch­sten Vor­standssitzung, die allerd­ings erst im Okto­ber stat­tfind­et, werde
man sich mit Lucia, der auch im Vor­stand sitzt, darüber unter­hal­ten, kündigt
Kreis­geschäfts­führer Bernd Hahn an. Mit recht­sradikalem Gedankengut oder
«Heldenge­denken» wolle man nichts zu tun haben, so Hahn. Die Gefahr einer
recht­en Unter­wan­derung des Volks­bun­des sei vorhan­den, sagt er: «Die Leute
kom­men ja sich­er aus sehr unter­schiedlichen Motiv­en zu uns.» 

Der Kreisver­band hat ins­ge­samt etwa 250 Mit­glieder, ein Drit­tel davon in
Sprem­berg, wo Egon Wochatz langjähriger Bürg­er­meis­ter war und bis heute
neben Chris­t­ian Lucia aktives Volks­bund­mit­glied ist. Die Sprem­berg­er haben
deshalb sog­ar den einzi­gen eige­nen Stadtver­band des Volks­bun­des in der
Region. Nach RUND­SCHAU-Infor­ma­tion hat Lucia sein Buch auch unter
Volks­bund­mit­gliedern verteilt. Neben Wochatz soll auch die Spremberger
Geschäfts­führerin des Volks­bun­des, Ruth Bar­nasch, ein Exem­plar bekommen
haben. Wochatz ist zurzeit im Urlaub und deshalb für eine Ein­schätzung des
Textes nicht zu erre­ichen. Ruth Bar­nasch been­det eine tele­fonis­che Nachfrage
zu dem Buch, indem sie den Hör­er auflegt. 

Neuau­flage in Planung

Chris­t­ian Lucia will in Kürze eine zweite, über­ar­beit­ete Auflage seines
Buch­es «Von Kausche bis Ressen» her­aus­brin­gen. Wesentliche Änderun­gen seien
nicht vorge­se­hen. Die gute Nach­frage nach den ersten 1000 Exem­plaren habe
ihn dazu ermutigt. Dies­mal will er den Ver­trieb jedoch nicht selb­st in die
Hand nehmen: «Ich suche noch einen Verlag.» 

Dass es für so ein Buch Absatz gibt, ist für Ulrich Freese, Spremberger
Land­tagsab­ge­ord­neter der SPD, erschreck­end. «Es gibt hier offen­bar eine
ganze
Rei­he von Leuten, die ver­suchen, das Gedenken an die Waf­fen-SS und
ihre “Helden­tat­en” hochzuhal­ten, statt über die Schand­tat­en zu berichten,
die in den let­zten Kriegsta­gen noch geschehen sind» , sagt Freese. Soldaten
und Volkssturm­leute seien in Sprem­berg vielfach zum sinnlosen Kämpfen
gezwun­gen wor­den, indem man ihnen die Hand­granate in die Hand drück­te. Viele
davon seien ums Leben gekom­men. «Das sind die Geschicht­en, die man
auf­schreiben sollte» , so Freese. Damit ger­ade Jugendlichen in der Region
nicht ein völ­lig gek­lit­tertes Geschichts­bild ver­mit­telt wird, sei es höchste
Zeit, dass dazu parteiüber­greifend mal ein klares Wort gesagt wird. 

Stich­wort Volks­bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

(LR) Der Volks­bund ist ein 1919 gegrün­de­ter Vere­in, der Kriegs­gräber im In- und
Aus­land erhält. Er ver­an­lasst die Umbet­tung von Krieg­sopfern, die gefunden
wer­den. Er arbeit­et im Auf­trag der Bun­desregierung und betreut etwa zwei
Mil­lio­nen Kriegs­gräber auf mehr als 842 Friedhöfen. 

Der Volks­bund ver­anstal­tet Jugend­camps und unter­hält auch
Jugend­begeg­nungsstät­ten im Aus­land. Sein Mot­to ist «Ver­söh­nung über den
Gräbern — Arbeit für den Frieden» . 

Vom Volks­bund betreute Fried­höfe, auf denen auch Ange­hörige der Waffen-SS
bestat­tet sind, wer­den immer wieder zu Auf­marsch­plätzen von Rechtsradikalen
und Ort ihres «Heldenge­denkens» . Ein bekan­ntes Beispiel dafür ist der
Sol­daten­fried­hof in Halbe nördlich von Lübben, wo jahre­lang mit einem
Großaufge­bot an Polizei recht­sradikale Demon­stra­tio­nen zum Volkstrauertag
ver­hin­dert wurden.

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Rechte verletzen Polizisten

WITTSTOCK/UECKERMÜNDE dpa/epd Mehrere junge Män­ner aus der recht­en Szene haben in Witt­stock zwei Polizis­ten teils schw­er ver­let­zt. Gegen einen 21-Jähri­gen erg­ing Haft­be­fehl, teilte die Polizei gestern mit. Die Rechten
hat­ten sich Fre­itagabend gewehrt, als die Beamten wegen Ruhe stören­den Lärms auf einem Tankstel­len­gelände gegen eine Gruppe von etwa 20 Per­so­n­en ein­schrit­ten. Die Polizis­ten nah­men 11 Per­so­n­en vorüberge­hend fest. Gegen drei ein­schlägig bekan­nte Män­ner war Haft­be­fehl beantragt wor­den, zwei von ihnen wur­den jedoch wieder freige­lassen. Bei einem “Fest der Mit­men­schlichkeit” haben Sam­stag in Ueck­er­münde rund 50 Mit­glieder der “Bürg­er für Inte­gra­tion, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie” gegen einen
Auf­marsch von Recht­sex­trem­is­ten protestiert. Am Mit­tag ver­sam­melten sich nach Polizeiangaben rund 150 Anhänger der recht­en Szene, um gegen ein neues Asyl­heim zu demon­stri­eren. Das Fest solle ein Zeichen gegen die “Atmo­sphäre
der Ein­schüchterung” set­zen, sagte BI-Sprech­er Pfar­rer Hans Lücke.

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Kreistag distanziert sich von Egon Wochatz

In Urlaubs-Abwe­sen­heit des CDU-Frak­tionsvor­sitzen­den Egon Wochatz war dessen
Teil­nahme an einem SS-Vet­er­a­nen­tr­e­f­fen Anfang Juni in Sprem­berg (RUNDSCHAU
berichtete) Mittwoch auch The­ma im Kreistag. 

SPD-Frak­tion­schef Jörg Rakete beze­ich­nete die Zusam­me­nar­beit mit Wochatz im
Kreistag als schw­er vorstell­bar. Die PDS-Abge­ord­nete Bir­git Wöllert wollte
das The­ma nicht nur auf Wochatz beschränkt wis­sen. Man müsse dessen
Geis­te­shal­tung begeg­nen. Kreistagsvor­sitzen­der Michael Haidan (CDU)
verurteilte unwider­sprochen im Namen aller Abge­ord­neten die Teil­nahme an dem
SS-Vet­er­a­nen-Tre­f­fen «auf das Schärf­ste» . Die CDU-Frak­tion schwieg, will
sich im Juli mit Wochatz treffen.

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Mann angezündet — Täter in Haft

Zwei Jugendliche aus Beeskow als Verdächtige festgenom­men — Opfer liegt lebens­ge­fährlich ver­let­zt im Krankenhaus

(BM, M. Lukasche­witsch) Beeskow — Zwei junge Män­ner aus Beeskow ste­hen unter Ver­dacht, vor drei Wochen einen 35 Jahre alten Obdachlosen im Stadt­park auf ein­er Bank
angezün­det zu haben. Steven G. (19) und Ste­fan K. (22) sind jet­zt von der Polizei als mut­maßliche Täter ver­haftet wor­den. Die bei­den wur­den vor drei Tagen in der Woh­nung des Älteren festgenom­men. Der Jün­gere habe inzwischen
die Tat ges­tanden, sagte Michael Neff, Sprech­er der Staat­san­waltschaft Frank­furt (Oder).

Das Opfer, Jür­gen W. (35), musste mit lebens­ge­fährlichen Ver­let­zun­gen ins Berlin­er Unfal­lkranken­haus Marzahn ein­geliefert wer­den. W. erlitt Ver­bren­nun­gen drit­ten Grades auf rund einem Drit­tel der Hau­to­ber­fläche. Sein
Zus­tand, so die Ärzte, habe sich inzwis­chen sta­bil­isiert, er schwebe nicht mehr in Lebens­ge­fahr. Er liege jedoch noch immer im kün­stlichen Koma, damit ihm die Schmerzen durch die erlit­te­nen Ver­bren­nun­gen erspart bleiben. 

Der Mann hat­te sich am Tattag wie gewohnt auf der Bank zum Schlafen gelegt. Doch gegen 23 Uhr an jen­em Mittwoch schlen­derten die bei­den jun­gen Män­ner an der Bank vor­bei. Der alko­ho­lab­hängige W. war ein willkommenes, weil durch
zahlre­iche Biere bere­its heftig benebeltes Opfer. Sie durch­sucht­en die Taschen der Jacke des Schlafend­en nach Geld und Zigaret­ten. Doch Jür­gen W. hat­te an diesem Tag keinen einzi­gen Cent mehr in der Tasche und auch keine
Zigarette mehr übrig. 

Aus “Frust und Verärgerung” über die aus­ge­bliebene Beute, so gab Steven G. gestern in sein­er Vernehmung an, entzün­dete er schließlich sein Feuerzeug und hielt es an die Nylon­jacke von Jür­gen W., der immer noch schlief. Die bil­lige Kun­st­faser­jacke stand in Sekun­den­schnelle in Flam­men. Steven G. und Ste­fan K. ran­nten davon. 

Eine Pas­san­tin kam kurz danach vor­bei und sah den bren­nen­den Mann auf der Park­bank. Beson­ders per­fide: Aus­gerech­net der eben­falls tatverdächtige Ste­fan K., der nach der Tat noch unweit des Tatorts mit seinem Hund spazieren ging, leis­tete dem Opfer sog­ar noch Hil­fe. Doch in sein­er Vernehmung ver­wick­elte sich der Mann immer mehr in Wider­sprüche. Schnell war den Ermit­tlern klar, dass Ste­fan K. zum Kreis der Tatverdächti­gen gehören würde. 

Der Tatort, eine beschauliche Stelle kurz hin­ter der his­torischen Stadt­mauer von Beeskow, ist unter den Jugendlichen der Gegend ein beliebter Treffpunkt.
Die Krim­i­nal­is­ten kon­nten den Kreis der jun­gen Leute, die fast täglich hier­her kamen, ein­gren­zen, was let­ztlich auch mit zur Ermit­tlung der mut­maßlichen Täter führte. 

Obdachlos­er wurde bestohlen und angezündet

Zwei junge Beeskow­er wegen ver­sucht­en Mordes in Haft / Motiv der Tat war offen­bar Wut

(Berlin­er Zeitung) BEESKOW. Es war in der Nacht zum 16. Juni: Gegen 0.30 Uhr bemerk­ten Spaziergänger ein Feuer am Frö­bel­park in Beeskow (Oder-Spree). Als sie näher
her­antrat­en, sahen sie einen bren­nen­den Men­schen auf ein­er Park­bank liegen. Heute, zwei Wochen später, ist klar: Es war kein Unfall und kein Selb­st­mord­ver­such, durch den der 35-jährige Jür­gen W. lebens­ge­fährliche Brand­ver­let­zun­gen erlitt. Der obdachlose Mann wurde angezün­det. Zwei junge
Män­ner aus Beeskow sollen die schreck­liche Tat verübt haben. Offen­bar hat­ten sie Jür­gen W. bestehlen wollen und sich geärg­ert, dass es bei ihm nicht genug zu holen gab. Am Don­ner­stagabend wur­den gegen den 18-jähri­gen Steven
G. und den 22-jähri­gen Ste­fan K. Haft­be­fehle wegen ver­sucht­en Mordes erlassen. 

Opfer liegt im kün­stlichen Koma

Wie Michael Neff, Sprech­er der Staat­san­waltschaft Frank­furt (Oder), am Fre­itag bestätigte, war der Tat ein Dieb­stahl vor­ange­gan­gen. Jür­gen W. hat­te in jen­er Nacht auf der Park­bank geschlafen, als der 18-jährige Steven G. und
der 22-jährige Ste­fan K. vor­beigekom­men sein sollen. Die bei­den jun­gen Män­ner durch­sucht­en Neffs Angaben zufolge den Schlafend­en, nah­men ihm Zigaret­ten ab. “Ver­mut­lich waren sie dann wütend, weil sie kein Geld bei ihrem Opfer fan­den”, sagte der Sprech­er. Nach Erken­nt­nis­sen der Ermittler,
holten die mut­maßlichen Täter dann ihre Feuerzeuge her­vor und hiel­ten die Falm­men an den aus syn­thetis­chem Mate­r­i­al beste­hen­den und damit leicht ent­flamm­baren Anorak von Jür­gen W. Kurz darauf bran­nte der Mann lichter­loh. Zwei Zeu­gen kon­nten die Flam­men offen­bar mit ein­er Jacke erstick­en. Sie
alarmierten die Polizei. Wie sich offen­bar später her­ausstellte, soll es sich bei einem der Ret­ter um Ste­fan K., einen der nun Beschuldigten, gehan­delt haben. 

Der 35-jährige Opfer kam mit lebens­ge­fährlichen Ver­let­zun­gen ins Unfal­lkranken­haus nach Berlin-Marzahn, das auf Brand­ver­let­zun­gen spezial­isiert ist. Bei dem Anschlag ver­bran­nten mehr als 30 Prozent der Haut von Jür­gen W.. Angaben der Staat­san­waltschaft zufolge liegt er seit­dem in
einem kün­stlichem Koma. “Sein Zus­tand ist aber mit­tler­weile sta­bil”, sagte der Sprech­er der Ermittlungsbehörde. 

Laut Neff bestre­it­et der 22-Jährige, Jür­gen W. in Brand gesteckt zu haben. “Der 18-jährige Mann hinge­gen hat die Tat zugegeben”, sagte der Sprech­er der Staat­san­waltschaft. Bei­de Beschuldigten seien polizeibekan­nt und mehrfach
vorbe­straft. Ihr Opfer Jür­gen W. soll zudem schon im ver­gan­genen Jahr von Jugendlichen durch Tritte ver­let­zt wor­den sein. “Allerd­ings hat­te er damals keine Anzeige erstat­tet”, so Michael Neff. 

“Es ist eine entset­zliche Tat”, sagte Fritz Taschen­berg­er, der Bürg­er­meis­ter von Beeskow, am Fre­itag. Die schlimm­ste aller denkbaren Vari­anten sei eingetrof­fen. “Es ist für mich unvorstell­bar, wie junge Leute so etwas
Furcht­bares machen kön­nen”, sagte der Bürg­er­meis­ter. Man müsse nach­forschen, wo die Ursachen für so ein Ver­hal­ten lägen. “Auch wir als Stadt müssen Schlussfol­gerun­gen aus der Tat ziehen.” 

Weit­ere Drohungen

Zu Angaben, denen zufolge der Frö­bel­park in der Ver­gan­gen­heit häu­figer durch
angetrunk­ene und aggres­sive Jugendliche aufge­fall­en sei, sagte
Taschen­berg­er, es habe in der Ver­gan­gen­heit schon Anlass zur Kri­tik gegeben.
Doch habe man die Sache in den Griff bekom­men. Der Spielplatz könne wieder
von Kindern genutzt wer­den. Ord­nungsamt, Polizei und angren­zende Schule
arbeit­eten zusam­men. “Wir unter­stützen die Jugen­dar­beit in der Stadt, müssen
aber zugeben, dass wir gewisse Prob­lem­grup­pen nicht erre­ichen”, so
Taschenberger. 

Offen­bar waren nach der Tat am 16. Juni weit­ere Obdachlose in Angst versetzt
wor­den. “Bald brennst auch Du”, sollen Jugendliche gedro­ht haben, berichtete
eine Zeitung. Den Angaben zufolge hät­ten mehrere Betrof­fene den Betreiber
des Obdachlosen­heimes darüber informiert.

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Brandstifter-Bande zerschlagen

(MAZ, Frank Schau­ka) POTSDAM/NAUEN Die bran­den­bur­gis­che Polizei hat eine recht­sex­treme Jugend­bande aus dem Havel­land zer­schla­gen, die seit August 2003 acht Bran­dan­schläge auf aus­ländis­che Imbissstände verübt und einen Schaden von
etwa 770 000 Euro angerichtet hat­te. Dies teilte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) gestern in Pots­dam mit. Kopf und Koor­di­na­tor der frem­den­feindlichen Gewalt­serie rund um Nauen sei der 19-jährige Abi­turi­ent Christo­pher H. gewe­sen, ergänzte Ober­staat­san­walt Hein­rich Junker, Leiter
der Staat­san­waltschaft Pots­dam. Men­schen wur­den bei den Anschlä­gen nicht verletzt. 

Neben dem 19-jähri­gen Hauptverdächti­gen gehörten drei junge Erwach­sene, von denen zwei arbeit­s­los sind, sowie drei Schüler zu der Gruppe. Drei Her­anwach­sende sitzen in Unter­suchung­shaft, ein­er ist gegen strenge
Meldeau­fla­gen zunächst ent­lassen wor­den, ein­er der drei Schüler befind­et sich in der Jugendarrestanstalt. 

Ob die aus sieben Mit­gliedern beste­hende Gruppe über feste
Organ­i­sa­tion­sstruk­turen oder Kon­tak­te zu recht­sex­trem­istis­chen Parteien wie der NPD ver­fügte, kon­nten die Ermit­tlungs­be­hör­den gestern noch nicht abschließend bew­erten, so Pots­dams Polizeipräsi­dent Bruno Küpper. 

Eine Verbindung zur organ­isierten Neon­aziszene könne kaum über­raschen. Nach Darstel­lung des Vere­ins “Opfer­per­spek­tive” het­zt die NPD-Jugend offen gegen Dön­er-Läden und ruft auf ihren Inter­net-Seit­en dazu auf, den “Ein­drin­glin­gen
die wirtschaftliche Grund­lage zu entziehen”, wie die “Opfer­per­spek­tive” die NPD-Jugend zitiert. 

Innen­min­is­ter Schön­bohm bew­ertete es gestern als “erschreck­end”, dass es sich um sehr junge Verdächtige han­delte. “Hier muss auch gefragt wer­den, was
schiefge­laufen ist — im Eltern­haus, in der Schule und im weit­eren sozialen Umfeld”, sagte Schön­bohm. Es sei für ihn unvorstell­bar, dass junge Leute sich zusam­men­schließen, um Straftat­en zu bege­hen, ohne dass dies auffalle -
zumal die Polizei bei dem Abi­turi­en­ten mehrere Gewehre sowie neon­azis­tis­ches Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al ent­deck­te und auch die anderen Ban­den­mit­glieder geord­neten Fam­i­lien­ver­hält­nis­sen entstam­men sollen. 

Die sieben jun­gen Män­ner im Alter von 16 bis 20 Jahren sind bei weit­em nicht für alle Bran­dan­schläge auf Dön­er- und Asia-Imbisse der ver­gan­genen Jahre in Bran­den­burg ver­ant­wortlich. Seit dem Jahr 2000 hat “Opfer­per­spek­tive” etwa 45 der­ar­tige Anschläge reg­istri­ert, allein 13 im Jahr 2003. Etliche Bran­dan­schlag­sopfer hät­ten ihre Exis­ten­z­grund­lage dauer­haft ver­loren, manche
hät­ten Bran­den­burg danach ver­lassen, so die “Opfer­per­spek­tive”.

Trotz seit Jahren inten­siv­er Bekämp­fung durch die Polizei ist der Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg nach wie vor ein großes Prob­lem. Im ver­gan­genen Jahr hat­te die Zahl der recht­sex­trem­istisch motivierten Straftat­en sog­ar drastisch zugenom­men. Nach Angaben des Innen­min­is­teri­ums wur­den 982 Delik­te im Ver­gle­ich zu 744 Straftat­en im Jahr 2002 reg­istri­ert. Das entspricht ein­er Zunahme von 32 Prozent. Die Zahl der recht­sex­tremen Gewalt­straftat­en stieg in dem­sel­ben Zeitraum um elf Prozent von 78 auf 87.
Laut “Opfer­per­spek­tive” ist jed­er fün­fte Märk­er unter 30 Jahren frem­den­feindlich gesinnt. 

Anschlagserie gegen Imbisse aufgeklärt

(MOZ) Pots­dam (dpa) Eine Serie von Bran­dan­schlä­gen gegen Asia- und Dön­er-Imbisse im Havel­land ist aufgek­lärt. Die Polizei habe sieben Män­ner im Alter zwis­chen 16 und 20 Jahren aus der gewalt­bere­it­en recht­sex­trem­istis­chen Szene
als Tatverdächtige ermit­telt, teilte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) am Fre­itag in Pots­dam mit. Mit dem Schlag werde verdeut­licht: “Poli­tis­che Gewalt­täter haben bei uns keine Chance.” Für Gewalt und Extrem­is­mus gebe es
keine Tol­er­anz. Die Anschlagserie hat­te die Region vom August 2003 an in Atem gehalten. 

Ins­ge­samt sollen die Verdächti­gen neun Tat­en verübt haben. Einige von ihnen sitzen laut Innen­min­is­teri­um in Unter­suchung­shaft. Ver­let­zt wor­den sei bei den Anschlä­gen nie­mand, sagte ein Sprech­er des Pots­damer Polizeipräsidiums.
Aber bei einem Anschlag auf einen Imbiss in Nauen, bei dem im August 2003 die Flam­men auch auf einen angren­zen­den Super­markt überge­grif­f­en hat­ten, werde der Schaden auf mehrere 100 000 Euro geschätzt. 

Schüler-Clique ges­tand Anschläge

Türkische und asi­atis­che Imbisse brannten

(Tagesspiegel) Pots­dam — Die Bran­den­burg­er Polizei hat eine Clique aus­ge­hoben, die im Havel­land eine Serie von Bran­dan­schlä­gen gegen türkische und asiatische
Imbisse verübt haben soll. Sieben Tatverdächtige kon­nten in den let­zten Tagen festgenom­men wer­den, teilte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) am Fre­itag in Pots­dam mit. Nach seinen Worten gehen die Ermit­tlungs­be­hör­den von einem recht­sex­trem­istis­chen Hin­ter­grund aus. 

Erschrock­en zeigte sich Schön­bohm darüber, dass die sieben Verdächti­gen — im Alter von 16 und 20 Jahren — vor­wiegend Schüler seien. “Wieso hat nie­mand etwas gemerkt, im Eltern­haus, im Umfeld, in der Schule?” Der
Hauptbeschuldigte, nach Erken­nt­nis­sen der Ermit­tler Rädels­führer und Kopf der Clique, hat ger­ade sein Abitur gemacht. Er soll die Ziele aus­gewählt und die Brand­sätze gemis­cht haben. Bei der Durch­suchung sein­er Woh­nung fand die
Polizei diverse recht­sex­treme Mate­ri­alien und Pro­pa­gan­da-Papiere, eine Schreckschusspis­tole, mehrere Luft­druck­gewehre, Brandbeschle­u­niger, Uni­for­men mit Hak­enkreuz-Aufnäh­ern und eine Reichskriegsflagge. 

Die Festgenomme­nen sind nach Angaben von Ober­staat­san­walt Hein­rich Junker, amtieren­der Chef der Pots­damer Staat­san­waltschaft “im Wesentlichen geständig.” Sie sollen zwis­chen August 2003 und Mai 2004 in Nauen, Briese­lang und Falkensee jew­eils in den Nacht­stun­den und ver­mummt auf Asia-
und Dön­er-Imbisse Brand­sätze gewor­fen haben. Der schw­er­ste Fall: Am 31. August 2003 wurde gegen 4.15 Uhr ein Brand­satz in einen Asia-Imbiss in Nauen gewor­fen. Das Feuer bre­it­ete sich so schnell aus , dass ein angren­zen­der Super­markt völ­lig zer­stört wurde, Schaden: 700 000 Euro. Die Täter müssen, wenn sie recht­skräftig verurteilt sind, dafür aufkom­men. Zusam­men mit den anderen Anschlä­gen geht die Polizei von einem Schaden in Höhe von 770 000
Euro aus. 

Die Täter sollen meist aus “nor­malen” Fam­i­lien kom­men. Zwei seien arbeit­s­los, sagte der Pots­damer Polizeipräsi­dent Bruno Küp­pers. “Die anderen sind Schüler.” Nur ein­er der Verdächti­gen war bere­its durch rechtsextreme
Straftat­en aufge­fall­en und stand deshalb im Visi­er der so genan­nten “Tomeg”-Einheit der Polizei, die auf­fäl­lige Recht­sex­treme präven­tiv “betreut”. Offen ist bis­lang, ob die Clique noch weit­ere Straftat­en began­gen hat. Polizeipräsi­dent Bruno Küp­pers: “Die Ermit­tlun­gen ste­hen erst am Anfang.” 

Bran­den­burg­er Polizei hebt recht­sex­treme Clique aus

Jugendliche verübten Bran­dan­schläge auf Dön­er- und Asia-Imbisse

(LR) Die Bran­den­burg­er Polizei hat eine recht­sex­treme Clique aus­ge­hoben, die im Havel­land eine Serie von Bran­dan­schlä­gen gegen türkische und asi­atis­che Imbisse verübt hat. Sieben Tatverdächtige kon­nten in den let­zten Tagen
festgenom­men wer­den, teilte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) gestern in Pots­dam mit. 

Nach seinen Worten gehen die Ermit­tlungs­be­hör­den von einem
recht­sex­trem­istis­chen Hin­ter­grund aus. Betrof­fen äußerte sich Schön­bohm darüber, dass die festgenom­men sieben Verdächti­gen — im Alter von 16 und 20 Jahren — fast alle Schüler seien. “Wieso hat nie­mand etwas gemerkt, im
Eltern­haus, im Umfeld, in der Schule?” Beson­ders brisant: Der Hauptbeschuldigte Christoph H., nach Erken­nt­nis­sen der Ermit­tler der Rädels­führer und Kopf der Clique, hat ger­ade Abitur gemach
t. 

Bei ein­er Durch­suchung sein­er Woh­nung fand die Polizei diverse recht­sex­treme Mate­ri­alien, Pro­pa­gan­da-Papiere, eine Schreckschusspis­tole, mehrere Luft­druck­gewehre, Brandbeschle­u­niger, Uni­for­men mit Hak­enkreuz sowie eine
Reich­skriegs­flagge. Die Festgenom­men sind nach Angaben von Ober­staat­san­walt Hein­rich Junker “im Wesentlichen geständig.” Sie sollen zwis­chen August 2003 und Mai 2004 in Nauen, Briese­lang und Falkensee jew­eils in den
Nacht­stun­den und ver­mummt auf mehrere Asia- und Dön­er-Imbisse Bran­dan­schläge verübt haben. Der schw­er­ste Fall: Am 31. August 2003 war gegen 4.15 Uhr ein Brand­satz in einen Asia-Imbiss in Nauen gewor­fen wor­den — das Feuer bre­it­ete sich aus, so dass ein angren­zen­der Super­markt völ­lig zer­stört wurde. Der Schaden betrug nach Angaben Junkers 700 000 Euro. Die Täter müssen, wenn sie
recht­skräftig verurteilt sind, dafür aufkom­men. Zusam­men mit anderen Anschlä­gen geht die Polizei von einem Schaden in Höhe von 770 000 Euro aus. 

Die Täter sollen aus “nor­malen” Fam­i­lien kom­men. Zwei sind arbeit­s­los, sagte der Pots­damer Polizeipräsi­dent Bruno Küp­pers. “Die anderen sind Schüler.” Nur ein­er der Verdächti­gen war bere­its durch Straftat­en mit rechtsextremen
Hin­ter­grund aufge­fall­en. Er stand im Visi­er der so genan­nten Tomeg-Ein­heit, die auf­fäl­lige Recht­sex­treme präven­tiv “betreut”.

Offen ist bis­lang, ob die Clique weit­ere Straftat­en began­gen hat. Bis­lang gebe es zwar noch keine Hin­weise, auch nicht auf Verbindun­gen zur NPD, sagte Küp­pers. “Doch die Ermit­tlun­gen ste­hen erst am Anfang.” Geprüft wer­den soll
auch, ob die Clique weit­ere Bran­dan­schläge began­gen haben kön­nte — etwa gegen die Trauer­halle des Jüdis­chen Fried­hofes in Pots­dam vor drei Jahren. Der Anschlag, der bun­desweit für Auf­se­hen sorgte, ist bis heute noch nicht aufgeklärt.

Inforiot