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Wegesin und Lüdders werden vernommen

V‑Mann-Affäre: Staat­san­waltschaft nimmt Ermit­tlun­gen auf / Innen­min­is­teri­um erteilt Aussagegenehmigungen

(MAZ) POTSDAM In der V‑Mann-Affäre wird die Pots­damer Staat­san­waltschaft in Kürze
etliche hochrangige Sicher­heits­beamte der bran­den­bur­gis­chen Landesregierung
vernehmen. Darunter befind­en sich nach Infor­ma­tio­nen der MAZ auch
Ver­fas­sungss­chutzchef Hein­er Wegesin sowie der Direk­tor des Lan­deskrim­i­nalamts (LKA),
Axel Lüdders. 

“Die Aus­sage­genehmi­gun­gen des Innen­min­is­teri­ums iegen jet­zt vor”, erklärte
gestern der Sprech­er der Staat­san­waltschaft, Ralf Roggen­buck. Ver­nom­men werden
sollen Per­so­n­en, die über die Hin­ter­gründe ein­er im Feb­ru­ar 2001 von einem
Spitzel des bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes ver­rate­nen Polizeirazzia
gegen die recht­sex­treme Szene informiert sein kön­nten. Nach Recherchen der MAZ
stand die Aktion im Kon­text mit Ermit­tlun­gen des Gen­er­al­bun­de­san­walts gegen
die Ter­ror­gruppe “Nationale Bewe­gung”, die am 8. Jan­u­ar 2001 einen
Bran­dan­schlag auf den jüdis­chen Fried­hof in Pots­dam verübt hatte. 

Mit den Vernehmungen solle nun etwas Licht in das Dunkel der V‑Mann-Affäre
gebracht wer­den, hieß es in Sicher­heit­skreisen. Demge­genüber herrscht unter
Poli­tik­ern die Ein­schätzung vor, die Hin­ter­gründe des Ver­rats seien schon
hin­re­ichend aufgek­lärt. Es gebe keinen V‑Mann-Skan­dal, hat­te die für die
Überwachung des Geheim­di­en­stes zuständi­ge Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK) am
Dien­stag erneut befunden. 

In der geheimen Sitzung ist es der Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde offenbar
gelun­gen, alle vier PKK-Mit­glieder von ihrer Sichtweise zu überzeu­gen und die
Glaub­würdigkeit des ehe­ma­li­gen V‑Manns Chris­t­ian K. zu erschüttern. 

Der 27-jährige Neon­azi hat­te im Gespräch mit der MAZ behauptet, sein
V‑Mann-Führer “Max” habe ihm am 6. Feb­ru­ar 2001 den genauen Razz­i­ater­min genannt -
was die Geheimen behar­rlich bestre­it­en. Daraufhin habe er am sel­ben Nachmittag
vom Fes­t­net­zan­schluss der Woh­nung sein­er Mut­ter in Dams­dorf seinen Freund
angerufen, den bekan­nten Neon­azi Sven S. im Nach­bar­dorf Bork­walde. Da jedoch
dieses Tele­fonat vom LKA abge­hört wurde und sodann die für den 17. Februar
geplante Razz­ia hastig auf den 7. Feb­ru­ar vorver­legt wer­den musste, habe “Max”
eine Geschichte erfun­den, die den Ver­ratsver­dacht auf die Polizei lenken
sollte: K. solle behaupten, er habe in der Bork­walder Gast­stätte “Pipi Langstrumpf”
das Gespräch zweier Polizis­ten belauscht, in dem das Datum laut erwähnt
wurde. Dass die “Pipi Langstrumpf”-Geschichte ein Lügen­märchen war, habe er etwa
ein Jahr später seinem dama­li­gen V‑Mann-Führer “Dirk” berichtet, sagte K. der
MAZ

Den zur Ver­schwiegen­heit verpflichteten PKK-Mit­gliedern sind am Dienstag
ver­mut­lich jene dien­stlichen Erk­lärun­gen präsen­tiert wor­den, die der Sprecher
des Innen­min­is­teri­ums, Heiko Hom­burg, Ende ver­gan­gener Woche erst­mals erwähnt
hat­te. Nach Infor­ma­tio­nen der MAZ hat­te der ver­gan­genen am Fre­itag publizierte
Bericht mit den Aus­sagen des V‑Manns beim Ver­fas­sungss­chutz erhebliche
Unruhe aus­gelöst. Dem Vernehmen nach mussten die V‑Mann-Führer des Ex-Spitzels
Erk­lärun­gen abgeben. In dem Zusam­men­hang hat dann wohl auch V‑Mann-Führer “Dirk”
bestrit­ten, jemals über die wahren Hin­ter­gründe der ver­rate­nen Razzia
informiert wor­den zu sein. 

Ex-V-Mann K. bleibt bei sein­er Ver­sion. Sich­er, räumt K. ein, habe die “Pipi
Langstrumpf”-Geschichte “irre” gek­lun­gen. “Max” und er hät­ten sog­ar selbst
lau­thals darüber gelacht. Doch um “Max” zu schützen, habe er das Märchen
erzählt.

Staat­san­waltschaft in V‑Mann-Affäre am Zug

(MOZ) Pots­dam (ddp-lbg). In der Affäre um den Ver­rat ein­er Razz­ia in der
recht­sex­tremen Szene ist jet­zt die Staat­san­waltschaft Pots­dam am Zug. Sie habe vom
Innen­min­is­teri­um die beantragten Aus­sage­genehmi­gun­gen erhal­ten, berichtet der
«Tagesspiegel» (Don­ner­sta­gaus­gabe). Dies bedeute zwangsläu­fig, dass hohe Beamte
als Zeu­gen zum Ver­rat der Razz­ia befragt wer­den. Geladen wür­den offenkundig
auch Ver­fas­sungss­chutzchef Hein­er Wegesin und der Leit­er des
Lan­deskrim­i­nalamts, Axel Lüdders. 

Im Feb­ru­ar 2001 soll ein V‑Mann des Ver­fas­sungss­chutzes einen Neon­azi vor
Durch­suchun­gen gewarnt haben. Ein Beamter mit dem Deck­na­men «Max» habe ihm
vor­ab das Datum mit­geteilt und auch berichtet, dass die Razz­ia die Ermittlungen
gegen die recht­sex­treme Ter­ror­gruppe «Nationale Bewe­gung» voran­brin­gen solle,
sagte der ehe­ma­lige Spitzel in einem Gespräch mit zwei Zeitun­gen. Die
Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion wies die Vor­würfe zurück. Seit Mai ermit­telt die
Staat­san­waltschaft Pots­dam wegen des Ver­dachts, der Spitzel und Bedienstete
der Sicher­heits­be­hör­den hät­ten Dien­st­ge­heimnisse verraten. 

Ver­fas­sungss­chützer vor dem Staatsanwalt

V‑Mann-Affäre: Behör­den-Chef muss zum Ver­rat der Razz­ia aus­sagen – auch
Leit­er des Lan­deskrim­i­nalamts geladen

(Tagesspiegel) Pots­dam. In der V‑Mann-Affäre ist jet­zt die Staat­san­waltschaft Pots­dam am
Zug. Aus dem Innen­min­is­teri­um seien alle beantragten Aussagegenehmigungen
einge­gan­gen, hieß es gestern bei der Anklage­be­hörde. Das bedeutet zwangsläufig:
Führende Beamte der Sicher­heits­be­hör­den wer­den als Zeu­gen zum Ver­rat einer
Polizeirazz­ia befragt, darunter der Chef des Bran­den­burg­er Verfassungsschutzes,
Hein­er Wegesin und der Leit­er des Lan­deskrim­i­nalamts, Axel Lüd­ders. Im Februar
2001 hat­te, wie berichtet, ein V‑Mann des Ver­fas­sungss­chutzes einen Neonazi
vor Durch­suchun­gen gewarnt. Die Staat­san­waltschaft erfuhr erst im Mai 2003
davon und ermit­telt seit­dem wegen des Ver­dachts, der Spitzel sowie Bedienstete
der Sicher­heits­be­hör­den hät­ten Dien­st­ge­heimnisse verraten. 

Als Zeu­gen sollen auch Polizis­ten und Ver­fas­sungss­chützer gehört wer­den, die
in irgen­dein­er Weise mit dem Ver­rat der Razz­ia befasst waren. Dies betrifft
zum Beispiel die Beamten des Lan­deskrim­i­nalamts, die am 6. Feb­ru­ar 2001 das
entschei­dende Tele­fonat des recht­sex­tremen V‑Manns Chris­t­ian K. mit dem
Neon­azi Sven S. abhörten. In dem Gespräch äußerte der Spitzel, er habe von einem
ihm bekan­nten Polizis­ten erfahren, am 17. Feb­ru­ar 2001 solle die rechte Szene
mit ein­er Razz­ia über­zo­gen wer­den. Die LKA-Beamten informierten das
Polizeiprä­sid­i­um Pots­dam, das die Durch­suchun­gen eilig auf den 7. Feb­ru­ar vor­zog, aber
wenig fand. 

Dass Chris­t­ian K. in dem Tele­fonat von einem Polizis­ten sprach, ist nach
Ansicht mehrerer Sicher­heit­sex­perten eine Finte. Hätte K. einen
Ver­fas­sungss­chützer erwäh­nt, wäre er automa­tisch in der recht­en Szene in Verdacht
geraten,
als V‑Mann für den Nachrich­t­en­di­enst zu spitzeln. 

Als Zeuge wird offenkundig auch der ehe­ma­lige V‑Mann-Führer von K. geladen.
Die Aus­sage des Beamten mit dem Deck­na­men „Max“ ist von beson­derem Interesse.
Denn Chris­t­ian K. behauptet, Ver­fas­sungss­chützer „Max“ habe ihn Anfang 2001
vor der Razz­ia gewarnt – ungewöhn­lich präzise. Der Beamte soll zum Beispiel
den 17. Feb­ru­ar als Datum genan­nt haben. Außer­dem habe „Max“ erwäh­nt, die
Durch­suchun­gen stün­den in Zusam­men­hang mit den Ermit­tlun­gen von
Gen­er­al­bun­de­san­walt Kay Nehm gegen die Ter­ror­gruppe „Nationale Bewegung“. 

Soll­ten die Angaben von K. zutr­e­f­fen, hätte sich Ver­fas­sungss­chützer „Max“
des Ver­rats von Dien­st­ge­heimnis­sen schuldig gemacht – überdies in einem als so
brisant gel­tenden Ver­fahren, dass der Gen­er­al­bun­de­san­walt im Jan­u­ar 2001 die
Ermit­tlun­gen an sich zog. „Max“ gab jedoch in ein­er dien­stlichen Erklärung
an, er habe den V‑Mann nur „codiert“ vor ein­er Razz­ia gewarnt. 

Chris­t­ian K. belastet den Ver­fas­sungss­chützer mas­siv. Als der Ver­rat der
Razzi
a bekan­nt wurde, soll „Max“ den V‑Mann gedrängt haben, ein Märchen zu
erzählen. Dem­nach habe Chris­t­ian K. nicht von „Max“ erfahren, dass eine Razzia
dro­hte, son­dern zufäl­lig in der Bork­walder Kneipe „Pip­pi Langstrumpf“ einen
Polizis­ten über die Durch­suchun­gen lau­thals reden hören. Diese Ver­sion wird
selb­st im Innen­min­is­teri­um hin­ter vorge­hal­tener Hand als „aben­teuer­lich“
beze­ich­net. Was die Staat­san­waltschaft Pots­dam von der Geschichte hält, sagt sie
bis­lang nicht.

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Potzlow-Prozess: Marinus starb an Schädel-Verletzung


BERLINER MORGENPOST

 

Pot­zlow-Prozess: Mar­i­nus starb an Schädel-Verletzung

 


Neu­rup­pin — Der 16-jährige Mar­i­nus Schöberl ist höchst­wahrschein­lich an schw­er­sten Schädelver­let­zun­gen gestorben. 


Das sagte der Pots­damer Rechtsmediziner
Diet­mar Schröpfer gestern vor dem Landgericht Neu­rup­pin. Angeklagt sind
dort
drei junge Män­ner im Alter von 18 und 24 Jahren, die im Juli 2002 den
Schüler in Pot­zlow erst gefoltert, dann erschla­gen und schließlich in
ein­er fast
ganz aus­getrock­neten Jauchegrube begraben hat­ten. Die Leiche wurde erst
vier
Monate später dort entdeckt.

 

An den Über­resten hät­ten eine Hand und ein Bein gefehlt, so der
Gutachter.
Mar­i­nus war gezwun­gen wor­den, in einen stein­er­nen Fut­tertrog zu beißen,
einer
der Täter war dann von hin­ten auf den Kopf seines Opfers gesprungen.
Das habe
zu mehreren Brüchen unter anderem der Schädel­ba­sis geführt. Schröpfer
sagte,
es sei “sehr wahrschein­lich”, dass Mar­i­nus kurz nach den Tritten
gestorben
sei. Die anschließen­den Stein­würfe auf seinen Kopf hätten
Hirn­schädelver­let­zun­gen nach sich gezogen.

 

 


MAZ

 

Tod durch schw­er­ste Kopfverletzungen

 

Pot­zlow-Prozess in Neu­rup­pin: Zeu­gen beschreiben Angeklagte als rechtsextrem

 


NEURUPPIN — Die Vor­lage des Obduk­tions­berichts hat gestern im
Mittelpunkt
des siebten Prozesstages um die Ermor­dung des 16-jähri­gen Marinus
Schöberl
ges­tanden. Danach ist der grausame Tod mit “sehr großer
Wahrschein­lichkeit” auf
schw­er­ste Schädelver­let­zun­gen zurück­zuführen, wie der Potsdamer
Rechtsmedi­zin­er Diet­mar Schröpfer betonte. Solche habe er bis­lang “noch
nicht gesehen”.
Zuvor beschrieben Mitschüler aus dem Aus­bil­dungswerk für Lernbehinderte
in
Buck­ow die Mitangeklagten Mar­cel Sch. und Sebas­t­ian F. vor dem
Neuruppiner
Landgericht als rechtsextrem.

 

Vor Gericht ste­hen drei junge Män­ner aus Pot­zlow und Tem­plin im Alter
von 18
und 24 Jahren. Ihnen wirft die Staat­san­waltschaft vor, Mar­i­nus aus
niederen
Beweg­grün­den und zur Verdeck­ung ein­er vor­ange­gan­genen Körperverletzung
ermordet und seine Leiche in einem still gelegten Stall im
uck­er­märkischen Potzlow
ver­graben zu haben. Die Ermit­tlun­gen hat­ten laut Staatsanwaltschaft
ergeben,
dass die drei Täter ihr Opfer wegen Klei­dung und Frisur als
“Unter­men­schen”
ansahen.

 

Laut Schröpfer resul­tierten die schw­er­sten Schädelver­let­zun­gen aus den
Fol­gen eines so genan­nten Bor­d­stein­kicks. Mar­i­nus war gezwun­gen worden,
in einen
stein­er­nen Fut­tertrog zu beißen, und Mar­cel war dann von hin­ten auf den
Kopf
seines Opfers gesprun­gen. Das habe zu mehreren Brüchen unter anderem
der
Schädel­ba­sis geführt. Schröpfer sagte, es sei “sehr wahrscheinlich”,
dass Marinus
kurz nach den Trit­ten gestor­ben sei. Die anschließen­den Stein­würfe auf
seinen
Kopf hät­ten Hirn­schädelver­let­zun­gen nach sich gezogen.

 

Die Dro­ge­n­analyse ergab, dass Mar­cel Sch. Speed und Ecstasy
kon­sum­ierte. Ob
er auch im Juni und Juli 2002 unter dem Ein­fluss dieser Dro­gen war,
konnte
nicht her­aus­ge­fun­den werden.

 

 


LAUSITZER RUNDSCHAU

 

Leiche von Mar­i­nus wurde geschändet

 


Gerichtsmedi­zin­er sagte im Pot­zlow-Prozess aus
Der auf beson­ders grausame Art umge­brachte 16-jährige Schüler Marinus
Schöberl ist auch nach seinem Tod noch mis­shan­delt wor­den. Der Schädel
der Leiche
sei mit ein­er Axt trak­tiert wor­den, sagte ein Gerichtsmedi­zin­er gestern
vor
dem Landgericht Neuruppin.
Zudem habe er vier Monate nach der Tat frische Knochen­brüche am Rumpf
des
ver­grabenen Toten ent­deckt. Dies stimmt mit den Aus­sagen von Zeugen
überein,
die berichteten, dass der Haup­tangeklagte lange nach dem Ver­brechen auf
der
Leiche herum­sprang und mit ein­er Axt auf den Schädel schlug.
Der 18 Jahre alte Haup­tangeklagte, sein 24 Jahre alter Brud­er und ein
weit­er­er 18-Jähriger hat­ten zu Prozess­be­ginn schriftliche Geständnisse
abgelegt
(die RUNDSCHAU berichtete).
Am sieben­ten Ver­hand­lungstag berichteten zudem mehrere ehemalige
Mitschüler
der bei­den Gle­ichal­tri­gen, dass diese der recht­en Szene zuzuord­nen sind
und
Spaß an Gewalt haben. „Er hat gesagt, er suche jeman­den, den er
verprügeln
wolle. Ein­fach so“, sagte ein Zeuge über den Haup­tangeklagten. Der habe
eine
far­bige Mitschü­lerin oft als „Negersau“ beschimpft.
Auf Frage der Rich­terin, wie die Lehrer darauf reagierten, sagte der
Zeuge:
„Was sollen die denn da sagen? Davon abge­se­hen: Ich habe es auch
gesagt.“

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Risse in die Festung — Was bleibt in Eisenhüttenstadt?


Die Demo

Gefesselt 


Eine Pas­san­tin informiert sich


Die Kundgebung 


Fes­t­nahme an der “Gren­ze”


Flugblätter-Verteilung 

Risse in die Fes­tung — Was bleibt in Eisenhüttenstadt?
Einige der Ver­anstal­terIn­nen des Anti­ras­sis­tis­chen Pfin­gst­camps ziehen Bilanz

Auf den ersten Blick schien das diesjährige Anti­ras­sis­tis­che Pfin­gst­camp ein Erfolg. Vier Tage Diskus­sio­nen und Arbeits­grup­pen, eine Innen­stad­tak­tion und eine Aktion an der Abschiebe­haf­tanstalt. Ein Camp, an dem sich neben Linken und Anti­ras­sistIn­nen aus dem Land Bran­den­burg eben­so viele
Migran­tInnen beteiligten. 

Das Ganze nur wenig getrübt durch kleinere Zwis­chen­fälle mit Nazis und Beschimp­fun­gen durch Beamte der LESE (Polizeiein­heit aus Pots­dam — Strafanzeigen wur­den bere­its erstattet). 

Jet­zt, nach­dem das Camp vor­bei ist, stellt sich die Frage: Was bleibt? Die Sit­u­a­tion in der ZABH, der Zen­tralen Erstauf­nah­meein­rich­tung für Asyl­be­wer­berIn­nen, und in der Abschiebe­haf­tanstalt sind nach wie vor schlecht.
Außer einem Pfar­rer aus Berlin, der alle zwei Wochen Men­schen in Abschiebe­haft besucht, gibt es kein­er­lei Kon­takt nach außen. Vor­fälle, wie der Selb­st­mord­ver­such ein­er jun­gen Keni­aner­in, die in Haft Haar­färbe­mit­tel zu sich nahm, drin­gen nicht an die Öffentlichkeit. 

Wie es genau in dem durch mehrere Stachel­drahtzäune von der Außen­welt abgeschot­teten Abschiebek­nast zuge­ht weiß kaum jemand. Hier sind Men­schen einges­per­rt, deren einziges Verge­hen es ist, in der Fes­tung Europa nicht
erwün­scht zu sein. 

Gab es vor zwei Jahren noch Ver­suche von anti­ras­sis­tis­chen Grup­pen einen kon­tinuier­lichen Kon­takt und eine juris­tis­che Betreu­ung zu gewährleis­ten, ist davon nichts mehr übrig geblieben. Die Flüchtlinge aus der ZABH, die sich oft erst seit kurz­er Zeit in Deutsch­land befind­en, haben auf dem Camp
ver­mut­lich Hoff­nun­gen geschöpft, die sich so sich­er nicht ein­lösen lassen. 

Es wird ihnen, wenn über­haupt, sich­er nicht häu­fig wieder passieren, dass sie ohne von Nazis bedro­ht und von ras­sis­tis­chen Nor­mal­bürg­ern miß­trauisch beäugt mehrere Tage mit anderen Men­schen ver­brin­gen werden. 

Wenn die Wirkung des Camps nicht ver­puffen soll, muss also mehr geschehen. Deshalb laden wir alle ein, die Inter­esse haben — egal in welch­er Weise — zur ZABH oder zum Abschiebek­nast zu arbeit­en, sich mit uns und
Flüchtlings­selb­stor­gan­i­sa­tio­nen in Verbindung zu set­zen. Eisen­hüt­ten­stadt ist am äußer­sten Rand von Bran­den­burg, uns ist daher klar, dass es sehr schwierig sein wird, mit mehreren Leuten kon­tinuier­lich zu diesem The­ma zu
arbeit­en. Allerd­ings ist auch klar: Wer, wenn nicht wir? 

Wer Inter­esse hat, sich weit­er mit dem Abschiebek­nast und der ZABH zu beschäfti­gen — sei es durch Besuche von Häftlin­gen oder durch Öffentlichkeit­sar­beit etc. — kann sich
unter post@jdjl-brandenburg.de melden. 


(Infori­ot) Einen kleinen Ein­blick in das Cam­pleben über Pfin­g­sten bieten zwei auf Infori­ot erschienene Berichte: Über die Innen­stad­tak­tion und die Demo sowie über die Kundge­bung vor der ZAST. Desweit­eren lohnt sich das Lesen des Cam­paufrufs und ein Blick ins Infori­ot-Archiv für all­ge­meinere Infos über ZABH und ZAST in Eisenhüttenstadt.



Abschiebeknäste öffnen!


Gren­zen auf! 


Die Abschiebung


Ein Blick auf den echt­en Abschiebeknast 

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Po-po-litisch musizieren…

Musik ist min­destens seit den 60ern ein wichtiger Bestandteil im Leben Jugendlicher,
was durch Musikvideos auf MTV und VIVA in den let­zten 20 Jahren nur noch verstärkt
wurde. Am Anfang war Pop­musik zumeist tief poli­tisch — Rock&Roll als
Ent­fal­tungsmöglichkeit für Kinder aus Arbeit­er­m­i­lieus, der Hip­pie-Kult der 70er
Jahre als Stimme der Antikriegs­be­we­gung gegen den Viet­namkrieg. Heute wird Popmusik
in Deutsch­land oft als unpoli­tisch ange­se­hen, doch das dies nicht immer so sein muß,
hat zulet­zt das Pro­jekt „Broth­ers Keep­ers“ bewiesen. 

Natür­lich ist auch Musik nicht
selb­stver­ständlich links, son­dern genau­so leicht von rechts zu beset­zen, nicht
zulet­zt von den „Böh­sen Onkelz“, deren 96er Album, mit Songs wie „Türken­sau“
immer­hin auf Platz 2 der Verkauf­scharts stürmte. Wie poli­tisch ist Pop­musik heute
und welche Inhalte wer­den ver­mit­telt? Gibt es auch in der Musik­szene den sogenannten
Recht­sruck? Ist der oft sex­is­tis­che HipHop-Jar­gon eine eigene Szene­sprache bzw. nur
Kun­st oder ein­fach het­ero­sex­is­tis­che Scheiße?
Vorken­nt­nisse zum The­ma sind unwichtig da wir Song- und andere Texte lesen, CDs
hören, Musikvideos guck­en und viel disku­tieren werden. 

Anmel­dung & weit­ere Infos bei post@jdjl-brandenburg.de oder per fon: 030–24729747.

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Kontrollkommission weist Berichte über V‑Mann-Affäre zurück

Kon­trol­lkom­mis­sion ent­lastet den Verfassungsschutz

(BM) Pots­dam — Die Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion zur Überwachung des
Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutzes hat die V‑Mann Affäre vor­erst für beendet
erk­lärt. “Nach allen uns vor­liegen­den Infor­ma­tio­nen sind die in der Presse erhobenen
Vor­würfe nicht zutr­e­f­fend”, sagte der Auss­chuss-Vor­sitzende Christoph
Schulze (SPD).

Die Sitzung war ein­berufen wor­den, nach­dem öffentlich der Vor­wurf erhoben
wor­den war, ein V‑Mann-Führer und damit Beschäftigter des Verfassungsschutzes
habe den Zeit­punkt ein­er Razz­ia in recht­sex­tremen Kreisen ver­rat­en, so dass
diese belas­ten­des Mate­r­i­al rechtzeit­ig beseit­i­gen kon­nten. Den Berichten
zufolge soll dies der V‑Mann selb­st gesagt haben. Der Verfassungsschutz-Beamte
wider­sprach dieser Ver­sion jedoch. Weit­ere Belege, die den Vor­wurf erhärten
kön­nten, wur­den nicht gefun­den. Der von dem V‑Mann geschilderte Ablauf sei
zweifel­haft. Es sei ohne­hin beden­klich, wenn ein vorbe­strafter Neon­azi zum
Kro­nzeu­gen gemacht werde. 

Indessen rüf­felte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) gestern den
innen­poli­tis­chen Sprech­er Sven Petke vor der CDU-Land­tags­frak­tion. Petke hat­te der
Staat­san­waltschaft vorge­wor­fen, die Ermit­tlun­gen gegen den
Ver­fas­sungss­chutz-Spitzel verzögert zu haben, was diese als “grob unrichtig”
zurück­wies. Schönbohm
warf dem Nicht-Kom­mis­sions-Mit­glied Petke vor, “in der eigenen
Jagdge­sellschaft zu schießen”. Denn für die Staat­san­waltschaften ist die
CDU-Jus­tizmin­is­terin Bar­bara Rich­stein zuständig. 

Kon­trol­lkom­mis­sion weist Berichte über V‑Mann-Affäre zurück

(MOZ) Pots­dam (ddp-lbg). In der Affäre um den Ver­rat ein­er Razz­ia in der
recht­sex­tremen Szene ste­ht die Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK) weit­er hinter
dem Bran­den­burg­er Ver­fas­sungss­chutz. «Nach allen uns vorliegenden
Infor­ma­tio­nen sind die in der Presse erhobe­nen Vor­würfe nicht zutr­e­f­fend», sagte der
PKK-Vor­sitzende Christoph Schulze (SPD) am Mittwoch nach ein­er mehrstündigen
Sitzung des Gremi­ums. Der geschilderte Ablauf und die Zeu­gen seien nicht nur
nicht glaub­haft, son­dern auch aktenkundig widerlegt. 

Die PKK hat die Auf­gabe, den Ver­fas­sungss­chutz zu kon­trol­lieren. Bere­its bei
sein­er ersten Sitzung zu dem Fall hat­te das Gremi­um betont, dass es keine
V‑Mann-Affäre gebe. Zeitungs­bericht­en zufolge soll der V‑Mann Chris­t­ian K. die
Infor­ma­tio­nen über die geplante Razz­ia von seinem V‑Mann-Führer bekommen
haben. Ein Beamter mit dem Deck­na­men «Max» habe ihm vor­ab das Datum mitgeteilt
und auch berichtet, dass die Razz­ia die Ermit­tlun­gen gegen die rechtsextreme
Ter­ror­gruppe «Nationale Bewe­gung» voran­brin­gen solle, sagte K. in einem
Gespräch mit zwei Zeitun­gen. Gegen die Gruppe ermit­telt seit Jan­u­ar 2001
Gen­er­al­bun­de­san­walt Kay Nehm.

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Doppelmörder in Brandenburg gesucht

HERZBERG. Vom 1. Juli an weit­et die säch­sis­chen Polizei ihre Suche nach
einem Dop­pelmörder auch auf das Land Bran­den­burg aus. Rund 5 000 Män­ner aus
Herzberg (Land­kreis Elbe-Elster) und umliegen­den Gemein­den wür­den aufgefordert,
Spe­ichel und Fin­ger­ab­drücke abzugeben, sagte am Dien­stag Bir­git Ziegen­horn, die
Sprecherin der Polizei­di­rek­tion Tor­gau. Eine Woche lang soll die Aktion in
Bran­den­burg zunächst dauern. “Wir sprechen damit Män­ner der Jahrgänge 1949 bis
1974 an”, sagte Ziegen­horn. Der Spe­ichel­test werde zen­tral und ver­mut­lich im
Herzberg­er Rathaus durchge­führt und erfolge frei­willig. Zur Information
werde die säch­sis­che Polizei eine Anzeige in der wöchentlich erscheinenden
Zeitschrift Blick­punkt schal­ten sowie in den Ortschaften über 200 Plakate
aushängen. 

Die Aktion in Herzberg ist Teil des bish­er größten Spe­ichel­tests in der
säch­sis­chen Krim­i­nalgeschichte. Die Son­derkom­mis­sion geht davon aus, ins­ge­samt 15.000 bis 16.000 Män­ner zu testen. Die DNA-Analyse ist für die Ermit­tler die
let­zte Chance, den Mord an der 17-jähri­gen Antje Köh­ler und ihrer 18 Monate
alten Cou­sine Sandy Hof­mann doch noch aufzuk­lären. Die Tat geschah vor fast
neun Jahren. 

Im Wald verschwunden

Die Mäd­chen waren am 8. Sep­tem­ber 1994 in einem Wald­stück bei Zwethau in der
Nähe von Tor­gau beim Pilze­suchen spur­los ver­schwun­den. Das Wald­stück liegt
an der Bun­desstraße B 87, die direkt nach Bran­den­burg führt. Fast drei Wochen
nach dem Ver­schwinden ent­deck­te ein Spaziergänger die stark ver­west­en Leichen
der Mäd­chen in der Nähe von Ham­burg. In dem Wald­stück bei Zwethau und am
Fun­dort der Leichen stell­ten Polizis­ten damals Spuren sich­er, die offen­bar vom
Täter stammten. Doch erst im Früh­jahr ver­gan­genen Jahres gelang es den
Krim­inal­tech­nikern mit Hil­fe verbessert­er wis­senschaftlich­er Meth­o­d­en, die alten
gesicherten DNA-Spuren des Mörders der Mäd­chen zu entschlüsseln. 

Seit dieser Zeit ver­suchen die Ermit­tler, den Täter mit Hil­fe des
Auss­chlussver­fahrens zu find­en. Die Fah­n­der hof­fen auch, dass sich der Täter auf Grund
des größer wer­den­den Druck­es selb­st stellt. Bis zum Ende der vorigen Woche,
so sagt Polizeis­precherin Ziegen­horn, hät­ten 9 272 Män­ner frei­willig eine
Spe­ichel­probe und ihre Fin­ger­ab­drücke abgegeben. Einen Tre­f­fer gab es bish­er noch
nicht.

(Infori­ot) Siehe auch die Stel­lung­nahme der Roten Hil­fe zu den geplanten frei­willi­gen Spe­ichel­tests nach einem Baby­mord in Pots­dam: 1700 Pots­damerIn­nen sollen Spe­ichel­probe abgeben

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Potsdam: Ruhestörung mit rechter Musik

Bei einem Polizeiein­satz wegen Ruh­estörung im Wohnge­bi­et Stern stell­ten die Beamten CDs mit rechter Musik sich­er und nah­men den Woh­nungsin­hab­er und einen Gast in Gewahrsam. Die Polizei war durch Bürg­er­hin­weise in den Hans-Grade-Ring zu ein­er laut­starken Feier gerufen wor­den. In ein­er Woh­nung in der drit­ten Etage wur­den sieben Per­so­n­en im Alter von 14 bis 25 Jahren, darunter zwei Mäd­chen, fest­gestellt, die zum Teil erhe­blich unter Alko­hol standen. 

Die Polizei stellte mehrere CDs mit recht­sradikaler Musik sowie die Musikan­lage sich­er. Von den Anwe­senden wur­den die Per­son­alien aufgenom­men. Sie sind bis auf eine 14-Jährige alle der Polizei aus früheren Delik­ten bekan­nt. Der
Woh­nungsin­hab­er sowie ein Gast, der beim Ein­tr­e­f­fen der Polizei den Hit­ler­gruß gezeigt hat­te, wur­den in Gewahrsam genom­men. Die 14-Jährige wurde ihren Eltern übergeben.

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Gedenktafel wurde wieder aufgestellt

Nach einem hal­ben Jahr wurde die Gedenk­tafel an alle in der Neiße
umgekomme­nen Flüchtlinge gestern wieder an der ehe­ma­li­gen Lan­gen Brücke aufgestellt.
Das Holzschild musste nach knapp zwei Jahren vor allem wegen der
Wit­terung­se­in­flüsse von einem Fach­be­trieb aufgear­beit­et und gesäu­bert werden.

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Trügerische Ruhe

Zwei Über­fälle durch rechte Schläger an einem Woch­enende in Cot­tbus – die Ruhe zuvor war trügerisch. Die rechte Szene, so hieß es in den jüng­sten Analy­sen, habe sich in Woh­nun­gen zurück­ge­zo­gen, sei kaum greifbar. 

Und somit war sie aus der öffentlichen Wahrnehmung verschwunden.
Jet­zt hat sich die Szene auf erneut empörende Weise zurück­gemeldet. Die
Bru­tal­ität wird auch nicht dadurch gemindert, dass einige Jugendliche offenbar
den Über­fall auf die chi­ne­sis­chen Stu­den­ten ver­hin­dern woll­ten. Es ist ihnen
trotz Überzahl nicht gelun­gen. Zumin­d­est im Fall Brun­schwig sind jetzt
Staat­san­waltschaft und hof­fentlich schnell auch Gerichte am Zuge.
Doch nicht die Richter schaf­fen eine Lösung der Prob­leme. Die Gesellschaft
ist gefordert, eine Cot­tbuser Gemein­schaft gegen rechte Gesin­nung und Gewalt.

Doch schein­bar ist nie­mand da, der die Arbeit mit Jugendlichen bün­delt, bevor
diese Straftat­en bege­hen. Leere öffentliche Kassen führten zulet­zt dazu,
dass die Förderung von freien Jugen­dini­tia­tiv­en block­iert, die Zuschüsse gekürzt
wurden.

Die Cot­tbuser Parteien sind sich ihrer Hil­flosigkeit offen­bar bewusst. Sie
schwiegen gestern zu den Vorfällen. 

(Infori­ot) Siehe auch die Berichte von gestern.

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Kirchenasyl und Bleiberecht wird diskutiert

Bere­its im Okto­ber let­zten Jahres startete Pro Asyl bun­desweit eine Bleiberecht­skam­pagne, der sich der Flüchtlingsrat für Bran­den­burg sowie viele weit­ere Organ­i­sa­tio­nen, Grup­pen und engagierte Men­schen anschließen. Mit dieser Kam­pagne set­zen wir uns für lang hier lebende geduldete Flüchtlinge ein und fordern Inte­gra­tionschan­cen für lang hier lebende Men­schen, die sich nach Jahren immer noch im Asylver­fahren befind­en und kein­er­lei Chan­cen auf Aus­bil­dung und Studi­um haben. 

Im Rah­men der Aktio­nen zum Bleiberecht im Juni 2003 möcht­en wir Sie her­zlich ein­laden zur Podi­ums­diskus­sion am 3.7.2003 um 19:30 Uhr 

Kirchenasyl und Bleiberecht

in der FRIEDRICHSKIRCHE zu Pots­dam-Babels­berg, am Weberplatz. 

Zu den Themen 

· Geschichte der Kirchenasyle in Brandenburg 

· Aktuelle Kirchenasyle und die prak­tis­chen Erfahrun­gen damit 

· Staat und Kirche — poli­tis­che Diskus­sio­nen um das Kirchenasyl 

diskutieren 

· José Ndu­alu, Betroffener 

· Pfar­rer Johannes Köl­bel, Schwante 

· Almuth Berg­er, Aus­län­der­beauf­tragte des Lan­des Bran­den­burg (ange­fragt)

· Hanns Thomä-Venske, Aus­län­der­beauf­tragter der evan­ge­lis­chen Kirche Berlin-Brandenburg 

· Jörg Schön­bohm, Innen­min­is­ter des Lan­des Bran­den­burg (ange­fragt).

Inforiot