Döbern/Forst. Die beiden großen Wahlplakate am Bahnübergang an der Forster Straße in Döbern sind von unbekannten Tätern beschmiert worden. Eine Polizeistreife stellte gestern morgen fest, dass auf der Stirn des Edmund-Stoiber-Porträts ein Hakenkreuz aufgemalt war. Darunter waren die Schriftzüge “NSDAP ” und “Hitlers Helfer wählen? ” aufgekritzelt worden. Das Gesicht von Stoiber und Merkel, aber auch das daneben stehende Porträt von Kanzler Gerhard Schröder auf dem SPD-Plakat bekamen einen Schnauzbart verpasst. Die Plakate wurden sichergestellt, die Parteien haben sie mittlerweile ersetzt. Nun ermittelt die Kriminalpolizei wegen der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole. Die Attacke auf die Wahlplakate ist bisher eine Ausnahme, erklärte die Döberner Ordnungsamts-Chefin Hannelore Guckenberger gestern auf RUNDSCHAU-Anfrage. Auch Bernd Frommelt, ihr Amtskollege in Forst, hat noch keine besonders schweren Beschädigungen an den Wahlplakaten festgestellt. Manche Exemplare mussten aber schon stark unter der Arbeit unbekannter “Künstler ” leiden: So schmückt Kanzler Gerhard Schröder in Briesnig nun ein Ulbricht-Bärtchen.
Autor: redax
POTSDAM. In der V‑Mann-Affäre will die PDS nun auf parlamentarischem Weg die Akteneinsicht erzwingen: Am Donnerstag soll der Landtag auf Antrag der PDS-Fraktion darüber abstimmen, ob Kerstin Kaiser-Nicht, die PDS-Vertreterin in der vierköpfigen Parlamentarischen Kontrollkomission (PKK), umfassende Akteneinsicht erhalten darf. “Nur so kann Vertrauen wiederhergestellt werden”, formuliert es PDS-Fraktionschef Lothar Bisky. Bisher hatten die drei anderen PKK-Mitglieder der PDS-Vertreterin die Akteneinsicht verweigert.
Der PKK-Vorsitzende Christoph Schulze (SPD) hat dies bisher damit begründet, dass Informationen über die Zusammenarbeit mit anderen Geheimdiensten geschützt werden sollen. Der PDS warf Schulze am Dienstag vor, mit ihrem Antrag gegen geltendes Recht zu verstoßen. Konkret geht es um den V‑Mann Toni S., der am 20. Juli von der Berliner Polizei festgenommen wurde. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Toni S. wegen Volksverhetzung und Propagandadelikten, gegen den V‑Mann-Führer des Potsdamer Verfassungsschutzes wird wegen Strafvereitelung ermittelt. Offen ist die Frage, inwieweit die Verfassungsschützer die Straftaten von Toni S. beim Vetrieb rechtsextremer Hass-Musik gezielt gefördert haben.
Am Freitagmorgen kommen Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) und sein Berliner Amtskollege Ehrhart Körting (SPD) zu einem klärenden Gesräch zusammen.
Klaus Linten, der Anwalt des enttarnten V‑Mannes, sagte am Dienstag, dass er in der kommenden Woche erneut mit einem Haftprüfungstermin für Toni S. rechne. Dubioserweise habe aber selbst er als Rechtsanwalt noch nicht die Ermittlungsakten studieren dürfen.
I wanna define your sex laws!
Seminar vom 06.–8.9.
die sexuelle befreiung ist verkündet. männer dürfen mit männern ficken (zumindest in der stadt — auf dem land wird das bei bekanntwerden immer noch körperlich bestraft), vom onanieren bekommt man keine krummen finger mehr und frau darf auch schon mal vor der ehe sex haben. wir wollen uns mit den grenzen der scheinbaren sexuellen freiheit auseinandersetzen.
wir schauen uns an, wie und warum der staat in die sexualität eingreift. wir werden uns mit pornografie und prostitution jenseits von: “ist das schlimm, die armen menschen, das gehört doch verboten” beschäftigen. wir werden uns mit theorien über sexualität beschäftigen (z.b. foucaults “macht der sprache”), werden schulbücher auf darstellungen von sexualität und ihre normierende funktion untersuchen und vieles andere mehr. selbsthilfegruppenmentalität liegt uns natürlich fern — wir freuen uns auf ein politisches seminar mit spannenden diskussionen. vor- und foucaultkenntnisse sind nicht erforderlich.
das seminar findet in einer jugendherberge im lande brandenburg statt. anmeldung und weitere infos unter
unten gennannter adresse.
fick das system!
JungdemokratInnen / Junge Linke Brandenburg
‑radikaldemokratisch-emanzipatorisch-parteiunabhängig-
R. Luxemburg Strasse 19, 10178 Berlin
tel 030/24729747
fax 030/23459626
Mehr Hilfe für die Opfer von Gewalt
POTSDAM Das Tückische ist diese Angst. Sie nagt und lähmt und trennt. “Gewaltopfer haben massive Ängste, oft trauen sich nicht mehr aus der Wohnung, nicht mehr auf bestimmte Plätze”, sagt Rosmarie Priet. Das Erlebnis der Gewalttat “schafft eine große Distanz zu anderen Menschen”, erklärt die Diplom-Psychologin. Sie leitet die Opferberatung in der Potsdamer Gutenbergstraße, eine von fünf Kontaktadressen des Vereins zur Förderung des Täter-Opfer-Ausgleichs Brandenburg e.V.
Justizministerin Barbara Richstein (CDU), die den Opferschutz besonders fördern will, hat dem Verein gestern eine Förderurkunde über 161 700 Euro ausgehändigt. “Damit können wir wieder ein Jahr arbeiten”, freute sich Opferberaterin Priet. 260 Rat suchende Opfer haben allein im vergangenen Jahr die fünf Mitarbeiterinnen des Vereins aufgesucht, dabei wurden mehr als 1300 Beratungsgespräche geführt. Seit der Gründung des Vereins 1995 haben etwa 1000 Menschen in mehr als 4000 Gesprächen die Hilfe des Vereins kostenlos in Anspruch genommen. “Wir wollen ihnen helfen, damit die Opfer aus ihrer Hilflosigkeit wieder heraustreten und ihr Leben wieder selbst bestimmen können”, sagt Priet.
Meistens sind es Frauen, die den Weg in die streng vertraulich arbeitenden Beratungsstellen in Potsdam, Brandenburg/Havel, Cottbus, Senftenberg und neuerdings auch Frankfurt (Oder) finden. Oft sind sie in der eigenen Wohnung vom Partner geschlagen oder missbraucht worden. “Viele schämen sich”, weiß die Psychologin — ein Grund dafür, dass 30 Prozent der Opfer ihre Peiniger nicht bei der Polizei anzeigen. Ein Prozess würde die Tat öffentlich machen, die sie als Demütigung empfinden und an der sich häufig zerbrechen. Viele Opfer sind traumatisiert.
In jüngster Zeit haben die Berater verstärkt mit potentiellen Opfern rechtsextremer Gewalt zu tun. Immer wieder kommt es vor, dass vor Gerichtsverhandlungen Zeugen extremistischer Straftaten durch Drohgebärden eingeschüchtert werden. Für Asylbewerber und Migranten sei dies in manchen Städten mit einer latent fremdenfeindlichen Grundstimmung “ein generelles Problem”, berichtet Priet. Zwar werde nur in den seltensten Fällen zugeschlagen, “doch die Zeugen wissen, wozu die Täter fähig sind”. Der Verein versucht auch , den Opfern die Angst vor der Rache zu nehmen.
Ministerin Richstein wirkt generell bemüht, den Opferschutz in Brandenburg zu stärken. Dazu soll, wie sie sagte, ein Finanzfonds aus Spendengeldern eingerichtet werden. Wirtschaftsunternehmen mit Verantwortungsgefühl für die Gesellschaft könnten zur Einzahlung ermuntert werden. Sie selbst habe seit ihrer Amtseinführung vor vier Wochen schon mit etwa 20 Firmen und Unternehmern Vorgespräche geführt. Offenbar halten sich jedoch die Unternehmen derzeit mit verbindlichen Finanzzusagen zurück. “Nach dem Hochwasser haben viele schon gespendet”, dämpft Richstein zu viel Zuversicht.
“Scheiß Neger, wir kriegen Dich!”
Ein aus Sierra Leone stammender Mann fühlt sich im brandenburgischen Prenzlau nicht mehr sicher, nachdem er vor gut zwei Wochen brutal zusammengeschlagen wurde. Aus Furcht vor weiteren Angriffen möchte er in die Landeshauptstadt Potsdam umziehen. Die Ausländerbeauftragte des Landes unterstützt ihn dabei.
Eigentlich schien der Fall schnell gelöst: Nur wenige Stunden, nachdem Neil D. in der Nacht zum 16. August auf offener Straße mit Schlagring und Knüppeln niedergeprügelt worden war, nahm die Polizei drei tatverdächtige junge Männer und eine Frau fest. Die Staatsanwaltschaft in Neuruppin rechnet sie der rechten Szene zu, einer der Männer ist mehrfach wegen Gewaltdelikten aufgefallen. Die Justiz griff konsequent durch: Drei der mutmaßlichen Angreifer sitzen in Untersuchungshaft.
Doch Neil D., der seit zweieinhalb Jahren im Prenzlauer Flüchtlingsheim lebt, hat weiterhin große Angst. “Prenzlau ist eine kleine Stadt, und die kennen mich”, sagt der 34-Jährige. “Die”, damit meint D. Freunde der Täter. Dass während des Überfalls mehrere Autos vorbeigefahren seien, ohne dass die Fahrer reagierten, hat sein Vertrauen in die Prenzlauer noch weiter erschüttert.
Nur in seiner Unterkunft fühlt sich Neil D. noch einigermaßen sicher. Er verlässt sie nur, wenn er einkaufen oder zu Behörden gehen muss. Neil D. schläft schlecht. “Ich will weg”, sagt er.
Helfer des Vereins “Opferperspektive”, die sich um Neil D. kümmern, sind überzeugt, dass ihn der brutale Angriff traumatisiert hat. Es sei am besten, ihn nach Potsdam zu verlegen, meint Vereinsmitglied Claudia Luza. Denn dort gibt es, ebenso wie in Berlin, Psychologen, die sich um Opfer rassistischer Gewalt kümmern.
Zudem nehmen die Helfer einen Vorfall sehr ernst, der sich nach Darstellung von Neil D. eine Woche nach dem Überfall ereignet hat. Vor einem Supermarkt hätten zwei Männer auf ihn gewartet und ihn beschimpft: “Scheiß Neger, du bist schuld, dass unsere Freunde im Knast sitzen.” Und sich mit der Drohung verabschiedet: “Wir kriegen dich.”
Die Polizei hat keine Zeugen für diese Pöbelei gefunden. Polizeisprecher Ingo Heese sagt deshalb: “Das mit der Bedrohung ist nicht ganz rund.” Im Allgemeinen gehe es in Prenzlau auch gar nicht so gefährlich zu, beteuert er. “Schlimme” ausländerfeindliche Übergriffe wie der auf D. kämen nur selten vor. Eigentlich lebten Flüchtlinge hier sicher — weshalb die Attacke auch nicht zum Anlass genommen wurde, das Asylbewerberheim zusätzlich zu sichern: “Wir schauen wie immer regelmäßig vorbei. Aber wir gehen davon aus, dass es sich um einen Einzelfall handelt.”
Almuth Berger, Ausländerbeauftragte der Landesregierung in Potsdam, hält einen Umzug von Neil D. trotzdem für richtig. Obwohl die Aufnahmestellen der Landeshauptstadt ausgelastet sind, will Berger beim amtierenden Potsdamer Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) für den Flüchtling aus Sierra Leone eine Ausnahmeerlaubnis erreichen. Dass die Prenzlauer Rechtsextremen sich die Hände reiben dürften, wenn D. die Stadt verlässt, nimmt die Ausländerbeauftragte in Kauf: “Man kann es nicht verantworten, auf dem Rücken eines einzelnen Opfers einen Kampf um Toleranz vor Ort zu führen.”
Neil D. hofft nun, Prenzlau möglichst schnell verlassen zu dürfen. Dass örtliche Ausländerfeinde durch strenges Vorgehen gegen seine mutmaßlichen Peiniger zur Räson gebracht werden, glaubt er nicht. Im Gegenteil, fürchtet er: “Wenn die hart bestraft werden sollten, dann hassen mich die Rechten doch noch viel mehr.”
“Für ein schöneres Brandenburg”
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Potsdam — Die Potsdamer Polizei hat gemeinsam mit BGS- Kräften in der Nacht zum Sonntag 13 Jugendliche in der Innenstadt vorläufig festgenommen. Sie hatten nach Zeugenangaben zuvor rechtsradikale Parolen gesungen. Bei der Personalienfeststellung leisteten die alkoholisierten Jugendlichen Widerstand. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verdachts der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.
V‑Schutz unter Verdacht
Im Zusammenhang mit der aktuellen V‑Mann-Affäre ermittelt, laut Medienberichten, die Staatsanwaltschaft Cottbus gegen Mitarbeiter des brandenburgischen Verfassungsschutzes.
Sie stünden im Verdacht, den in der Neonazi-Szene eingesetzten Mann genötigt zu haben. Ein anderer, im Jahr 2000 enttarnter V‑Mann müsse sich im Dezember wegen eines illegalen Waffengeschäfts vor dem Amtsgericht Potsdam verantworten. Verfassungsschützer sollen den führerscheinlosen Neonazi, der mittlerweile in U‑Haft sitzt, bei einer illegalen Fahrt gestoppt haben. Unter Androhung einer Anzeige hätten sie ihn zur Kooperation gezwungen.
NPD blamiert sich in Schwedt
Mit einem Reinfall endete die angemeldete Aktion der NPD in Schwedt, heute am 31.08.2002. Statt der angemeldeten 300 Leute kamen nicht einmal 30. Die marschierten bei schönsten Sommerwetter ein paar hundert Meter zum Platz der Befreiung, wo sie von rund 50 Antifas mit Spiel, Spaß und Sport erwartet worden. Der angemietete Lauti rammte erst einmal eine Leuchtreklame am Kaufhaus, um dann nicht einmal zu funktionieren. Der extra angereiste Bundesvorsitzende Voigt hielt seine halbstündige Rede dann unter ziemlichen Lärm mit dem Megaphon, verstanden hat ihn keiner. Interessant, dass die Kameradschaften vor Ort die NPD völlig auflaufen ließen, Reinholz und sein Märkischer Heimatschutz hatte eine Beobachterdelegation geschickt,
die sich in weiter Entfernung peinlich versteckt hielt.
Nach etwa 2 Stunden war der Spuk vorbei. Bürgermeister und Stadtverordnete (außer PDS) hatten übrigens in guter Tradition dazu aufgerufen, die Nazis zu ignorieren. Soweit aus Schwedt. Zur Erinnerung: Als nächstes steht bei uns die Bundeswehrausstellung “Unser Heer” genau zur Bundestagswahl auf der Tagesordnung.
(AutorInnen: PUKK Schwedt, Pfeffer und Salz
Antifa-Fußball mitten in der Nazidemo
Aus einer Mail an Inforiot
(…) Letztendlich haben wir zwischen den Nazis Fussball gespielt und alles ins lächerliche gezogen, womit wir auch Erfolg hatten. Es kamen auf jeden Nazi ungefähr 10 Bullen
und 5 Gegendemonstranten. Insgesamt war diese Demo einfach nur peinlich und lächerlich für die NPD.
Die Stadt gehört uns!
NEURUPPIN Bei einer mobilen Reclaim the Streets Party in Neuruppin feierten am Sonnabend 60 Menschen alternative Lebensentwürfe und linke Politk. Bunt verkleidet und lärmend zogen die TeilnehmerInnen rund zwei Stunden lang durch große Teile des Stadtgebietes: das Touri-lastige Seeviertel, das Neubaugebiet und auch einmal rund um die Polizeiwache. Zum Erstaunen aller zeigte die Polizei übrigens keinerlei Interesse an der (nicht angemeldeten und auch nicht öffentlich angekündigten) Spontanparty.
Die PassantInnen wurden zur am Abend staffindenen 9‑Jahres-Party des Neuruppiner Alternativcafés Mittendrin eingeladen; Melonenstückchen, politische und subkulturelle Literatur sowie Flugblätter wurden verteilt. Inhaltlich wurde u.a. dazu aufgefordert, die Wahlzettel bei den Bundestagswahlen ungültig zu machen (sinngemäß: “Regiert zu werden, egal von wem, ist Scheiße!”) und die Wichtigkeit alternativer Kultur — gerade im Antinazi-Kampf in Brandenburg — hervorgehoben.
Vorneweg lief eine Pink/Silver-Tanzgruppe, dahinter eine Sambaband und anschließlich viele wilde Gestalten: ein kleiner Nacktblock, Figuren wurden umhergeschoben, jongliert, ein Mini-Soundsystem im Kinderwagen, ein Krachmobil, …
Die Reaktionen der PassantInnen waren, von einigen Pöbeleien abgesehen, überwiegend positiv und aufgeschlossen. Wermutstropfen: Einige glaubten in der Reclaim the Streets Party eine Art Generalprobe für den eine Woche später stattfindenen Brandenburgtag erkannt zu haben.
Im folgenen dokumentieren wir Auszüge aus einem bei der Parade verteilten Flugblatt. In einigen Tagen folgen an dieser Stelle Fotos von der Aktion.
Spaß und Politik
Sie fragen sich vielleicht gerade, was dieser verrückte Umzug soll, der Ihnen gerade über den Weg gelaufen ist. Nun, wir sind alternative Jugendliche und Erwachsene, die zeigen wollen, was unsere Kultur zu bieten hat, wie vielfältig, kontrovers, spaßig und auch einfach lustig sie sein kann. Schließlich gibt es uns auch in Neuruppin: Wir zeigen hier Präsenz und demonstrieren alternatives Leben, zeigen, dass wir einen anderen Alltag bieten können.
Übrigens feiert heute Abend das Alternativcafé Mittendrin seinen neunten Geburtstag — Sie sind gerne eingeladen, mitzufeiern.
Da in drei Wochen die Bundestagswahlen anstehen, geht die Kanzlerfrage durch alle denkbaren Massenmedien. Wir grenzen uns von Parteien ab, da wir nicht als “die Jugend von Partei XY” angesehen werden möchten. Wir trauen uns zu, uns zu organisieren und selbstbestimmt (ohne Chefe ähnlichem Quatsch) ein Leben jenseits von kapitalistischem Konkurrenzdenken zu finden.
Das REIZ dient mittlerweile als Jugendtreff. Wir finden es fade und perspektivlos, den ganzen Tag in einem Einkaufszentrum herumzusitzen. In Neuruppin gibt es abseits stumpfer Konsum-Kultur nette Treffs wie zum Beispiel die Junge Gemeinde (Breitscheidstr. 34), das Mittendrin (Schinkelstraße 15a) oder das Tasca (Am Neuen Markt), die wir hiermit empfehlen möchten. Als erfreulich bewerten wir die in Neuruppin langsam zusammenschrumpfende Naziszene. Das ist eine tolle Entwicklung, doch der Kampf gegen Rassismus und Unterdrückung ist nicht zu Ende und geht selbstverständlich weiter.
Die TrommlerInnen, TänzerInnen und andere AkteurInnen zeigen Ihnen, dass alternative Kultur Spaß und auch Sinn macht. Diese so genannte “Pink and Silver” Performance wird auf vielen Aktionen (etwa bei Protesten gegen Treffen neoliberaler Organisationen wie der WTO oder der Weltbank) angewandt.