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Es ist schön in Vetschau

Vetschau ist ein schönes Städtchen. Direkt an der Auto­bahn, bekan­nt für Gurken, Wurscht und Nazis. Beweis dafür boten die Vorkomm­nisse am 18.5.

Die örtliche Band Warn­dreieck, die bere­its beim Laut gegen Rechte Gewalt-Konzi in CB auf­trat, hat­te zu diesem Tag ihre Anhänger­schaft in den Prober­aum geladen. Grund dafür war dicke Luft in der hiesi­gen Nasen­szene, die bere­its einige Wochen zuvor ver­sucht hat­te, eine Geburt­stags­feier zu sprengen. 

Es kamen immer­hin ca. 25 Leute, u.a. auch 2 Autos aus Guben. à Par­ty à gegen halb 2 war die Mehrzahl der Gäste ver­schwun­den und auch wir macht­en uns auf den Heimweg. Außer MEGA-Besuch und Bullen-Stip­pvis­ite wg. Ruh­estörung waren keine Zwis­chen­fälle zu verze­ich­nen. Kaum waren wir allerd­ings ver­schwun­den, rück­ten zeit­gle­ich 2 Feind­grup­pen an: Polizei und Nazis. Die Grü­nen mal wieder wg. ange­blich­er Lärm­beläs­ti­gung und den Glazis­ten wollen wir mal keine bösen Hand­lungsab­sicht­en unterstellen… 

Jeden­falls war die Bullerei aus­nahm­sweise nicht deplaziert und kon­trol­lierte die Per­son­alien der Nazis; einen nah­men sie mit. 

Wiederum einige Stun­den später war der Prober­aum leer, auch die Vetschauer waren gegan­gen. Die Nazis kamen wieder und bewar­fen das Haus, in dem sich der Prober­aum befind­et, mit Brand­sätzen. Wahrschein­lich dem arischen Intel­li­gen­zquo­tien­ten geschuldet (oder kif­f­en sie doch?), ver­fehlten sie jedoch das eigentliche Ziel und bewar­fen eine ungenutzte Tür. Immer­hin musste die Feuer­wehr zum Löschen anrück­en, größer­er Schaden ent­stand nicht, am näx­ten Mor­gen fan­den sich nur Brandflecke. 

Noch mal Glück gehabt?

Der Bran­dan­schlag auf die Band entspricht dur­chaus dem Empfind­en der Spree­waldge­meinde. Wenige Tage nach dem Anschlag erre­ichte den Mieter eine Mah­nung wegen “Ver­stoss­es gegen die Brandschutzverordnung”. 

Anwohn­er beschw­eren sich seit län­gerem über den Raum, der nicht nur von Band­mit­gliedern als Tre­ff­punkt genutzt wird. Da wer­den Lis­ten geführt, Tele­fon­num­mern erkund­schaftet und es tauchen Vor­würfe über Lärm­beläs­ti­gung durch abge­spielte Musik auf, wenn nicht ein­mal eine Anlage vorhan­den war u.v.a.m.

Das Ziel ist klar: Anwohn­er und Teile der Stadt wollen die Ansätze ein­er linken Sub­kul­tur vertreiben und aus­gren­zen. In Vetschau regt sich der Beginn ein­er Gegen­strö­mung zur recht­en All­t­ags-Ide­olo­gie, die über­all akzep­tiert wird. Doch Unter­stützung bekom­men sie von seit­en der Stadt nicht. Dort find­et man ihre Idee ja ganz gut, aber konkrete Ange­bote kön­nen sie nicht machen. Die Vetschauer brauchen einen Tre­ff­punkt als Aus­gangspunkt für Aktio­nen und Kom­mu­nika­tion. Aber nie­mand will sie haben. Das ist wie mit den Müllcontainern… 

Mehr zu Vetschau: hier

Dieser Artikel stammt aus dem monatlich erscheinen­den Guben­er Zine La Tique

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Aktion Analyse nähert sich dem Ende

Der anti­ras­sis­tis­che Jugendwet­tbe­werb “Aktion Analyse” — am 1. Sep­tem­ber 2001 vom anti­ras­sis­tis­chen Jugend­bünd­nis “Aktion Notein­gang ins Leben gerufen — find­et am 1. Juli mit der Präsen­ta­tion der Ergeb­nisse und der Prämierung der Gewin­ner seinen Abschluß. “Aktion Analyse” ist die Nach­fol­gekam­pagne der “Aktion Notein­gang”, bei der nicht das Öffentlich- und Trans­par­ent­machen von Ras­sis­mus im Vorder­grund ste­ht, son­dern Aktio­nen, die dage­gen stattfinden. 

 

Jugend­grup­pen aus 11 Bran­den­burg­er Städten haben sich an dem Wet­tbe­werb “Aktion Analyse” beteiligt und wer­den ihre Ergeb­nisse am 

 


1.Juli in Frankfurt/Oder im Rathaus um 11 Uhr

 

präsen­tieren. Neben ein­er aus­führlichen Darstel­lung der Sit­u­a­tion in den ver­schiede­nen Städten wer­den die unter­schiedlich­sten Aktio­nen, die durch lokale Jugend­grup­pen gegen Ras­sis­mus entwick­elt und durchge­führt wur­den, präsen­tiert. Darüber hin­aus gibt es Film­premieren von Kurz­fil­men, die im Rah­men der “Aktion Analyse” ange­fer­tigt wur­den sowie eine Ausstel­lung. Die einzel­nen Gewin­ner wer­den durch die Lauda­toren Anet­ta Kahane (Amadeu Anto­nio Stiftung), Ger­hard Diefen­bach (Aach­en­er Frieden­spreis) und Bir­git Rom­melspach­er (Sozial­wis­senschaft­lerin) gewürdigt. 

 


www.aktion-analyse.org

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Das Land stellt Wittstock unter Polizeiaufsicht

WITTSTOCK. Das Spä­taussiedler­heim liegt mit­ten im Wald an ein­er unbe­fes­tigten Straße in Alt Daber, einem Ort­steil von Witt­stock (Ost­prig­nitz-Rup­pin). In dem alten dreigeschos­si­gen Haus, in dem einst Lehrlinge unterge­bracht waren, leben 30 Rus­s­land­deutsche. Der Heim­leit­er ist ger­ade im Urlaub. Und so sind die Leute unter sich. Kajrat, sagt eine ältere Frau, sei ein guter Junge gewe­sen. “Den haben sie ein­fach tot­geschla­gen.” Doch dann schweigt sie. Sie wolle nichts sagen. “Bess­er nicht.”
Ganz in der Nähe ist es passiert. Dort ist der 24-jährige Kajrat Bate­sow in der Nacht zum 4. Mai über­fall­en wor­den. Der Spä­taussiedler wurde niedergeschla­gen, mit einem Feld­stein wurde ihm der Brustko­rb zertrüm­mert. Die Staat­san­waltschaft geht von einem frem­den­feindlichen Hin­ter­grund der Tat aus, auch wenn die Tatverdächti­gen bish­er nicht als Rechte bekan­nt gewe­sen sind. 

Seit dieser Blut­tat reißt die Welle der Gewalt in Witt­stock nicht ab. Rechte Schläger über­fall­en Spä­taussiedler. Die wiederum rächen sich und ver­prügeln ver­meintliche Rechte. “Die Stadt hätte der Spi­rale der Gewalt nicht aus eigen­er Kraft Ein­halt gebi­eten kön­nen”, sagt Bürg­er­meis­ter Lutz Schei­de­mann (FDP) am Don­ner­stagabend. Und so ist er “dankbar dafür”, dass die Lan­desregierung ein Krisen­tr­e­f­fen ini­ti­iert hat. Denn bish­er sei die Stadt alleine gelassen wor­den. “Außer ein paar guten Ratschlä­gen kam da nichts”, sagt Scheidemann. 

An diesem Abend sind Vere­ine gekom­men, die Aus­län­der­beauf­tragte ist da und die Tol­er­anzbeauf­tragte. Ein Vertreter der rund 400 in Witt­stock leben­den Rus­s­land­deutschen fehlt. “Es ist schw­er, an sie her­anzukom­men”, sagt Schei­de­mann. Daher soll dem­nächst eine Selb­stvertreter­gruppe der Spä­taussiedler ins Leben gerufen werden. 

Innen­staatssekretär Eike Lan­celle macht an diesem Abend deut­lich, was das Prob­lem dieser Stadt ist. “Die NPD spielt in Witt­stock die ver­häng­nisvolle Rolle des Brand­s­tifters”, sagt er. Die Witt­stock­er dürften dies nicht länger tolerieren. Immer­hin gebe es schon ein Men­schen­leben zu beklagen. 

In Witt­stock gibt es nach Ansicht Lan­celles eine gut organ­isierte rechte Szene. 25 Rechte sind bekan­nt, 17 davon wer­den als gewalt­bere­it eingeschätzt. “Der Ver­fas­sungss­chutz wird diese Leute weit­er stark beobacht­en”, sagt er. Zudem werde die Polizeipräsenz ver­stärkt, solange es notwendig sei, ver­sichert Lan­celle. Der Schutzbere­ich müsse nicht fürcht­en, dass Beamte im Zuge der Polizeire­form für den Auf­bau der Auto­bah­n­polizei abge­zo­gen wer­den. Die 15-köp­fige Soko Tomeg Nord (Täteror­i­en­tierte Maß­nah­men gegen extrem­istis­che Gewalt), die sich um poten­zielle Täter der recht­sex­tremen Szene in Witt­stock und Umge­bung küm­mert, bleibt in der gle­ichen Stärke erhal­ten. “Vielle­icht wird sie sog­ar aufge­stockt”, sagt Lancelle. 

Bürge­meis­ter Schei­de­mann, der seine Stadt nicht in der recht­en Ecke sehen will, sagt, er wolle ver­suchen, sowohl mit den Spä­taussiedlern als auch mit den Recht­en ins Gespräch zu kom­men. “Damit wir hier erst ein­mal einen Burgfrieden haben”, sagt er. 

Erste Gespräche mit den Rus­s­land­deutschen sind bere­its geplant. “Sie öff­nen sich langsam und bericht­en über den Ras­sis­mus, den sie täglich erleben”, sagt Bran­den­burgs Aus­län­der­beauf­tragte Almut Berg­er. Die Repres­salien fin­gen schon in der Schule an. “Kinder drangsalieren dort Kinder. Das darf nicht sein”, sagt Berger. 

Für die Fam­i­lie von Kajrat kom­men alle Vorschläge, die Sit­u­a­tion der Rus­s­land­deutschen zu verbessern, zu spät. Sie will weg aus Bran­den­burg und zu Ver­wandten nach Baden-Würt­tem­berg ziehen. Dort ist auch Kajrat begraben worden.

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XII. lacoma dorffest

laco­ma, ein´kleines dorf am stad­trand von cot­tbus sollte schon vom ddr-braunkohlenkom­bi­nat für tot erk­lärt wer­den. doch das schon ein­mal leerge­zo­gene dorf wurde neu besiedelt. was 1992 als beset­zung begann,ist inzwis­chen durch nutzungsverträge legal­isiert. der laco­ma-vere­in, der mehrere höfe nutzt, set­zt sich für den erhalt des dor­fes und des wertvollen teichge­bi­etes ein. doch schon im näch­sten jahr will die laubag einen teil des dor­fes abreis­sen lassen.

wider­stand zweck­los? nein! 

Pro­gram­müber­sicht

Fre­itag, 28.Juni

* ab 17:00 Uhr Anreise der Zeltcamp-Gäste

* 20:00 Uhr Wan­derung zum Unkenkonzert

* 21.00 Uhr Konzert

Die Kolporteure

Rot­er Mohn (Ex-Skep­tik­er): Caruso-Punk 

Sonnabend 29.Juni

* ab 10:00 Uhr Handw­erks- und Infostände

Schmied, Imk­er, Korbflechter,Werkzeug und Musik aus der Steinzeit,… 

Holz­bild­hauer­sym­po­sium “Gren­zen­los für die Lausitz”
mit deutschen, pol­nis­chen und wendis­chen Künstlern 

* 10:30 Uhr geführte Wanderungen

Dorf, Teich­land­schaft und Tagebau

* 12:00 Uhr Märchenstunde

für Kinder jeden Alters

* 13:00 Uhr Eas­dale — eine Insel kommt zurück

Vor­trag und Diskus­sion mit Lars Scharnholz 

* 14:00 Uhr Ist Laco­ma noch zu retten?

Podiumsdiskussion

* 17:00 Uhr Ein klein­er Matrose

Vorstel­lung des Jugend­klub Theaterlabor 

* 18:00 Uhr Holzskulpturen-Versteigerung 

* 20:00 Uhr Reibeisen und Wimmerman

Kokaink­abarett / Rand­grup­pen­rock aus Berlin

omberg & Schlausz und di Grisn allstars

Klezmerfolkrockpunkreggaepolkajazz

Son­ntag 30.Juni

* 11:00 Uhr — Muggefug goes Lacoma

…und zeigt nen Film (Casablan­ca)

weit­eres unter www.lacoma.de oder mailt an
lacoma@lacoma.de.

ver­anstal­ter: laco­ma e.v. | laco­maer dorf­s­trasse 12 | 03053 cottbus

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Ukrainischer Fahrer wurde gestoppt

NOL.
Ein nicht alltäglich­er Auf­griff ereignete sich in der Nacht zum Dien­stag im Bere­ich der BGSI Lud­wigs­dorf. Kurz nach Mit­ter­nacht wurde eine Per­so­n­en­gruppe beobachtet, die sich zu Fuß über die Auto­bahn­brücke nach Deutsch­land bewegte. Nur wenig später wur­den in diesem Zusam­men­hang zwei Frauen und ein Mann aus der Ukraine aufge­grif­f­en, die es inzwis­chen auf ein Feld unter­halb der Brücke geschafft hat­ten. Unge­fähr zur gle­ichen Zeit fiel ein Ukrain­er mit seinem Klein­bus auf, der auf die Ein­reise nach Deutsch­land wartete. Eine Streife ver­fol­gte den Bus und stoppte mit Unter­stützung der Gör­l­itzer Nach­bar­di­en­st­stelle den Fahrer in Gör­litz. Während ein­er Durch­suchung des Fahrzeuges fan­den die Beamten u.a. Fotos von den bere­its aufge­grif­f­e­nen Per­so­n­en. Nun­mehr gab es an dem Ver­dacht des Ein­schleusens keine Zweifel mehr. Der festgenommene Fahrer, nach dem übri­gens per Haft­be­fehl in Deutsch­land gefah­n­det wurde, sitzt mit­tler­weile auf Antrag der Staat­san­waltschaft Gör­litz in Unter­suchung­shaft. Den krö­nen­den Abschluss dieser erleb­nis­re­ichen Nacht bilde­tet die Inge­wahrsam­nahme von zwei weit­eren ukrainis­chen Frauen. Auch diesen bei­den sollte bei der uner­laubten Ein­reise durch den Inhaftierten geholfen werden. 

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Nato trainiert in der Jessener Region

HOLZDORF.
Von der Bevölkerung nahezu unbe­merkt, läuft im €päis­chen Raum gegen­wär­tig eine der größten Übun­gen der Nato-Stre­itkräfte. Ein wesentlich­er Unter­schied zu vie­len anderen Übun­gen der Allianz ist der Umstand, dass diese live und nicht als Plan­spiel an der Karte durchge­führt wird. Für die teil­nehmenden Sol­dat­en hießt das, es wird geflo­gen, gesprun­gen und geschossen. Mehrere Mit­gliedsstaat­en trainieren im Nord­bere­ich des Mil­itär­bünd­niss­es den tak­tis­chen Ein­satz von Luft­trans­portver­bän­den. Eine der Grun­dideen der Übung ist es beispiel­sweise, Fallschir­mjäger aufzunehmen und punk­t­ge­nau an einem fest vere­in­barten Ort wieder abzuset­zen. Mil­itärs nen­nen dieses Train­ing TOT, Time over Tar­get. “Der Fliegerhorst Holz­dorf dient während­dessen als Plat­tform ” , erläutert der stel­lvertre­tende Kom­man­deur der Luft­trans­port­gruppe 62, Ober­stleut­nant Utz Hen­nig. In diesem Zusam­men­hang starten an ins­ge­samt sechs Tagen jew­eils zwei Transall­maschi­nen vom Typ C 160 des LTG-62 von Holz­dorf aus, um Sprung­grup­pen von 60 Sol­dat­en nahe Berns­dorf oder Reins­dorf abzuset­zen. Der übliche Rou­tine­flug der Holz­dor­fer hat dem gegen­wär­tig Rech­nung zu tra­gen und sich zeitlich unterzuord­nen. Zusät­zlich wur­den vom Fliegerhorst Holz­dorf zwei Hub­schrauber nach Pilsen (Tschechien) ver­legt. Bei­de Maschi­nen gehören zur unlängst in Holz­dorf sta­tion­ierten Spezial­gruppe CSAR. Einge­bun­den in die Übung sind auch Flu­gab­wehrsys­teme und die Radar­führungskräfte des CRC in Schönewalde. Die Übung begann am 10. Juni und endet am 21. Juni.

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www.asncottbus.org

Hal­lo Inforiot-LeserInnen

nach langer Offline-Exis­tenz, Serverumzug, fiesen tech­nis­chen Hin­ter­häl­ten, neuem konzept und run­dum schniekem out­fit sind wir offiziell seit 12.06.02 | 23.36 wieder da.

Warum diese Seite?

Diese seite ist. Und daran wird sich nur vielle­icht was ändern.

Außer­dem ist sie da. Und zwar dazu, Ein­blick ins ASN zu geben; zu zeigen wer wir sind, was wir machen, wo wir was machen und wom­it wir uns beschäftigen.

Dann soll sie auch einen Überblick geben, was in * cot­tbus * bran­den­burg * dem Rest der Welt so passiert — oder zumin­d­est auf Seit­en zu ver­weisen, die einen solchen Überblick geben.

Anson­sten ist sie Archiv, Aus­tauschort (wir ham ja ein Gäste­buch und ein Diskus­sion­fo­rum) und lokaler Ter­minkalen­der (sicher­lich unvoll­ständig — liegt aber auch an euch). 

Am Ende ist sie ein­fach unsa! Basta! 

Das State­ment ist kurz, asncottbus.org sicher­lich noch lange nicht fehler­frei und Infori­ot ist sowieso besser… 

Aber trotz­dem: Besucht mal www.asncottbus.org oder mailt an mail@asncottbus.org

bis dahin…

euer ASN Cottbus

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IWG-Demo genehmigt

Wie jet­zt bekan­nt wurde, ist der näch­ste Bran­den­burg­er Auf­marsch der revan­chis­tis­chen “Inter­es­sen­ge­mein­schaft für die Wiedervere­ini­gung Gesamt­deutsch­lands e.V.” genehmigt wor­den. Am 13. Juli wollen Georg Palet­ta und Co. in Cot­tbus demon­stri­eren. Weit­ere Infos — eine sehr gute Doku der bish­eri­gen IWG-Aufmärsche zum Beispiel — find­est du unter www.infofool.asncottbus.org

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Off Filmtage: Das Programm

OFFFILMTAGE POTSDAM

14. — 16. JUNI BASSINPLATZ

Bei Regen im Buch­laden Sput­nik, Charlottenstrasse

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Kannst Du Dir vorstellen, in dieser Welt 90 Jahre alt zu werden? 

Utopi­en — Schrei nach Verän­derung, danach, die Fes­seln abzuschüt­teln und den
Geist zu erle­ichtern, ihn zu befreien aus den Fes­seln der herrschenden
Zustände — sie begleit­eten jede Zeit und set­zten gesellschaftlich­es Potenzial
frei. den­noch blieb der utopis­che Ort ein Nicht-Ort. Hat sich die Reise trotzdem
gelohnt? 

Die Utopie befre­it von gel­tenden Werten und birgt deshalb die Gefahr, sich
in ihr Gegen­teil zu verkehren und in Gestalt eines total­itären Systems
bit­tere Real­ität zu werden. 

“… es mutet an wie ein blutiger Trep­pen­witz, dass es die Polizis­ten sind,
die als let­zte an einem grossen Entwurf basteln. Sie wollen uns ein neues
Atlantis der all­ge­meinen Inneren Sicher­heit bescheren, einen
sozialdemokratis­chen Son­nen­staat, eine Insel Felsen­burg für Sozialau­to­mat­en, gelenkt
und
ges­teuert von den all­wis­senden und aufgek­lärten Hohe­p­riestern des Orakels von
Wies­baden.” (Hans Mag­nus Enzens­berg­er, 1979) 

Wird auch ein Kol­laps des Welt­sys­tems von ein­er Utopie begleit­et sein?
spie­len wir nicht her­vor­ra­gend eine uns zugedachte rolle? Die Rolle
der­jeni­gen, die immer dage­gen sind.
ist es nicht auch ein biss­chen schön, den Wohl­stand zu ver­acht­en, der uns
umgibt?
Auch der Ruf nach Rev­o­lu­tion ist ein Rad der Maschine

Es geht nicht um eine heile Welt, son­dern um die Ent­fes­selung der Träume.
Zu vergessen ist eine Fähigkeit, vor allem zu vergessen, dass
es Sicher­heit­en gibt.
Frei­heit ist anstren­gend, Befreiung ist schmerzhaft
Ein­mal vom Boden abheben und mit einem anderen Blick zurückkehren.

Diese Ver­anstal­tung soll dazu beitra­gen, die aus­ge­fegte Pots­damer Innenstadt
mit einem kri­tis­chen Freiraum zu bere­ich­ern, der allen zugänglich ist.
Kul­tur braucht keinen Kom­merz, keine Bürokratie und keine finanzielle
Förderung, son­dern Men­schen und Ideen. 

UMSONST UND DRAUSSEN

DAS PROGRAMM

FREITAG, 14. JUNI

19.00 SUBCOMA Teil I — Lesung aus P.M s hilfreichem
Haushalts­buch für das Leben nach der Wirtschaft
(CH 2000)

19.50 CRASH 2030 — Ermit­tlung­spro­tokoll einer
Katastrophe
Doku-Fake von Joachim Faulstich (D 1994)

10 min. Pause

20.45 INFOMERCIAL — Josch­ka als Panzerfetischist
Ani­ma­tions­film von Sönke Gut­ten­berg ( D 1998)

20.50 DER UNBEKANNTE DESERTEUR — Krieg ken­nt nicht
den Unter­schied zwis­chen Ver­lier­ern und Gewinnern
Kurzspielfilm von Thomas Frick und Karen Wendland
(D 1994)

10 min. Pause

21.40 MUCKSMÄUSCHENSTILL — Aktivbürg­er in Aktion
Kurzspielfilm von Jan Stahlberg und Mar­cus Mittermeyer
(D 2001)

21.50 DER PEITSCHENMEISTER — Satire auf die bewaffnete
Rev­o­lu­tion und das Danach
Ani­ma­tions­film von Daniel Nocke (D 1997)

10 min. Pause

23.00 FAHRENHEIT 451 — warum die Utopie der Gleichheit
totale Kon­trolle bedeuten kann und diese niemals
möglich ist
Sci­ence Fic­tion von Fran­cois Truf­fault, nach dem Roman
von Ray Brad­bury (UK/USA 1966) 

SAMSTAG, 15. JUNI

15.00 Kinderprogramm
— Ser­afin und die Wun­der­mas­chine. Lesung
— Der kleine Prinz. Zeichentrickfilm 

19.00 STILLER — Lesung aus dem Roman von Max Frisch und
aus seinen Tagebüchern

10 min. Pause

19.45 DAS LEBEN IN EINER SCHACHTEL …spielt sich
auf ein­er ger­aden Lin­ie zwis­chen zwei Häuserblöck­en ab
Ani­ma­tions­film von Bruno Bozzet­to (It 1967) 

19.50 FRAUEN IN NEBENROLLEN
— Col­lage in Eigen­pro­duk­tion, 2002

19.55 DAS VERORDNETE GESCHLECHT — jeden Tag werden
in Deutsch­land durch­schnit­tlich drei Kinder mit
unein­deutigem Geschlecht sex­uell Verstümmelt
Doku­men­tarfilm von Oliv­er Tolmein und Bertram
Roter­mund (D 1998)

10 min. Pause

21.10 WOLFGANG WILHELM — ein Leben, rekonstruiert
aus ein­er Berlin­er Mülltonne
Kurz­film in 2 Teilen von Sönke Gut­ten­berg (D 1999)

21.20 WALKSHORT — jed­er in seinem Film aus
gesellschaftlichem Zwang, Kommunikationsunfähigkeit,
Ober­fläch­licheit und Komplexen
Kurz­film von William Toepfer (Aus­tralien 1987)

21.30 WELT AM DRAHT — ist unsere Exis­tenz nur eine
Computersimulation?
Spielfilm von Rain­er Wern­er Fass­binder nach einem Roman
von Daniel F. Galouye (BRD 1973) 

23.30 SOLARIS — eine Reise durch die eige­nen Innenwelten
Spielfilm von Andrej Tarkowskij nach dem Roman von
Stanislav Lem (UdSSR 1972) 

Son­ntag, 16. Juni

14.00 Kinderprogramm
— Janosch s Traumstunde
— MOMO

16.00 HERR FRESSACK UND DIE BREMER
STADTMUSIKANTEN — Hör­spiel von Hoff­mann s Comic
The­ater und Ton Steine Scherben

16.30 VORWÄRTS IHR FREIEN SCHWEINE! — Col­lage aus
Sci­ence-Fic­tion-Fil­men, gemacht und kom­men­tiert von der
Bre­mer Medi­en Coop, 2002

17.00 NARRENLAND IST ABGEBRANNT — Dokumentarfilm
über die Suche nach For­men alter­na­tiv­en Zusammen-
lebens von Diet­mar Haiduk (Pots­dam 1992)

18.00 DIE VERLOHRENE STRASSE — Kurzspielfilm über
Stadt­säu­berung und Widerstand
von Mar­co Wilms (D 1994)

15 min. Pause

18.45 TIME IS ON MY SIDE — kom­men­tierte Col­lage aus
Sci­ence-Fic­tion-Fil­men über die For­mulierung von Utopien
Von der Bre­mer Medi­en Coop 2002

19.15 SUBCOMA Teil II — Zitate aus P.M s hilfreichem
Haushalts- buch für das Leben nach der Wirtschaft und
aus Bolo Bolo

20.00 DIE LANGE HOFFNUNG von 36 ‑zwei AktivistInnen
bericht­en über Anar­cho-Syn­dikalis­mus und den Zustand
des dama­li­gen Spaniens
Medi­en­werk­statt Freiburg (BRD 1984)

21.30 ARGENTINIEN — Inter­views über die aktuelle Situation
von KanalB 2002 

23.00 “The Pre­mi­um Pop Illu­sion” — a puper­ty rap and 2nd hand music show von
Jere­my Clarke per­formed by joc mit: Filme von Her­rn Schmacke Licht von Wolf
Gref­fe­nius und Musik von 6 Atari Vin­tage Computern

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Wittstock droht ein Image-Verlust

12.06.02
Witt­stock kommt nicht aus den Schlagzeilen her­aus: Erst ver­lor ein Rus­s­land­deutsch­er auf bru­tale Weise sein Leben, und jet­zt wurde ein Anschlag auf ein türkisches Restau­rant verübt. Ver­mut­lich aus Rache ver­prügel­ten außer­dem Spä­taussiedler am ver­gan­genen Woch­enende zwei mut­maßliche Rechte ­ zwei 17- und 18-Jährige erhiel­ten daraufhin Haft­be­fehle, kamen aber gegen Aufla­gen auf freien Fuß. 

“Die Aggres­sio­nen haben sich lei­der hochgeschaukelt und wir wer­den alles dafür tun, um die Sit­u­a­tion zu entschär­fen”, sagte Bürg­er­meis­ter Lutz Schei­de­mann (FDP). “Witt­stock darf aber nicht in die rechte Ecke gestellt wer­den”, warnte er. Kaum hat­te die Oranien­burg­er Polizei am Mon­tag die zwei Haft­be­fehle gegen zwei Rus­s­land­deutsche ver­meldet ­ sie sollen mit drei weit­eren Aussiedlern in der Nacht zum Sam­stag an ein­er Tankstelle zwei ein­heimis­che Jugendliche geschla­gen und getreten haben (die RUNDSCHAU berichtete) ­, kam die näch­ste Hiob­s­botschaft: Unbekan­nte hat­ten in der Nacht zum Son­ntag mit faust­großen Feld­steinen zwei Fen­ster­scheiben eines türkischen Restau­rants eingeschla­gen und mit ein­er Bier­flasche eine Wand beschädigt. Auch gestern gab es noch keine Spur zu den Tätern. “Ein aus­län­der­feindlich­er Hin­ter­grund ist nicht auszuschließen”, ergänzte Polizeis­prech­er Rudi Son­ntag trock­en. Dem, der sich erin­nerte, standen sofort wieder die Bilder vom Feb­ru­ar 1999 vor Augen: Damals schleud­erte ein Schüler “aus blind­wütigem Aus­län­der­hass” ­ so später die Richter ­ wegen ein­er 50-Mark-Wette einen Brand­satz in einen Dön­er-Imbiss. Diese Verkauf­sstelle ist laut Schei­de­mann jet­zt nicht betrof­fen. Der Haupt­täter von damals erhielt unter anderem wegen ver­sucht­en Mordes sechs Jahre Haft. Bei dem Anschlag wurde das Haus zer­stört; ein Feuer­wehrmann und ein türkisch­er Beschäftigter erlit­ten leichte Verletzungen. 

Serie von schw­eren Übergriffen 

Die aktuelle Serie von schw­eren Vor­fällen in der 12500-Ein­wohn­er-Stadt begann am 4. Mai. Damals grif­f­en drei inzwis­chen inhaftierte Jugendliche zwei Rus­s­land­deutsche an und war­fen unter anderem einen 15 Kilo­gramm schw­eren Feld­stein auf eines der Opfer. Der 24-Jährige starb knapp drei Wochen später. “Sollte sich bestäti­gen, dass Frem­den­feindlichkeit das Motiv war, wer­den wir Anklage wegen Mordes erheben”, sagte Loli­ta Lodenkäm­per von der Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin. Nach ihren Angaben sind die Verdächti­gen nicht als Anhänger der recht­en Szene bekan­nt. “In Witt­stock kommt es lei­der immer wieder zu Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen über­wiegend recht­en Jugendlichen und Spä­taussiedlern”, erläutert Polizeis­prech­er Son­ntag. Ganz bewusst sei deshalb dort im Jan­u­ar die Polizei-Son­derkom­mis­sion TOMEG Nord zur “täteror­i­en­tierten” Bekämp­fung von Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt ins Leben gerufen wor­den. Gemein­sam mit der TOMEG und der Kirche will Schei­de­mann durch Gespräche mit den Kon­flik­t­parteien deeskalierend ein­greifen. “Ein run­der Tisch mit allen Beteiligten wäre wün­schenswert, aber dafür ist die Lage derzeit noch zu brisant.” Nach Ein­schätzung des Bürg­er­meis­ters gibt es in Witt­stock etwa 50 bis 60 Anhänger und Sym­pa­thisan­ten der recht­en Szene; die TOMEG geht von 25 Recht­en, darunter 17 gewalt­bere­it­en aus. 

Bürg­erini­tia­tive gegen Rechts 

“Die Mehrheit der Witt­stock­er ste­ht aber entsch­ieden gegen Rechts auf”, sagt der Bürg­er­meis­ter. So engagiert sich seit Monat­en die Ini­tia­tive “Für ein tol­er­antes Witt­stock ­ Couragiert gegen Rechts”. Am ver­gan­genen Fre­itag organ­isierte sie einen Schweige­marsch zum Gedenken an den toten Rus­s­land­deutschen, an dem sich 200 Men­schen beteiligten.

Inforiot