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Stolpe: Keine Entwarnung bei Rechtsextremismus

berlin­er morgenpost:

Stolpe: Keine Ent­war­nung bei Rechtsextremismus 

dpa Pots­dam — Der Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg muss nach Ein­schätzung von Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe (SPD) unver­min­dert hart bekämpft wer­den. Hier gebe es keine Ent­war­nung, sagte Stolpe in ein­er Sitzung des Aktions­bünd­niss­es gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit am Mon­tag. Mit seinem Engage­ment sei das Aktions­bünd­nis als gesamt­ge­sellschaftliche Bewe­gung unverzichtbar. 

berlin­er zeitung:

Im Kampf gegen Rechts keine Entwarnung

Wis­chnath als Chef des Aktions­bünd­niss­es bestätigt 

POTSDAM. Rolf Wis­chnath bleibt für weit­ere zwei Jahre Vor­sitzen­der des bran­den­bur­gis­chen Aktions­bünd­niss­es gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit. In ein­er Plenumssitzung am Mon­tag wurde der 54-jährige Cot­tbuser Gen­er­al­su­per­in­ten­dent der Evan­ge­lis­chen Kirche in Berlin-Bran­den­burg mit 26 Stim­men — bei ein­er Gegen­stimme und ein­er Enthal­tung — wiedergewählt. Auch die übri­gen Vor­standsmit­glieder wur­den im Amt bestätigt.
Wis­chnath zufolge ist inzwis­chen deut­lich mehr Zivil­courage im Land zu beobacht­en. Den­noch dürfe im Kampf gegen Frem­den­feindlichkeit nicht nachge­lassen wer­den. Ähn­lich äußerte sich Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe (SPD) vor den Vertretern der 48 Mit­glied­sor­gan­i­sa­tio­nen im Bünd­nis. Allerd­ings sei noch nicht von ein­er Trendwende zu reden. Das Bünd­nis war 1997 als Kon­se­quenz ein­er Rei­he bru­taler Über­fälle auf Aus­län­der entstanden. 

Stolpe schloss nicht aus, dass nach In-Kraft-Treten des Zuwan­derungs­ge­set­zes in Bran­den­burg per Rechtsverord­nung eine Härte­fal­lkom­mis­sion ein­gerichtet wird. Zuvor hat­te Wis­chnath auf diesem Gebi­et erneut eine Regelung angemah­nt, um beson­ders schwierige Einzelfälle von Ausweisung bedro­hter Aus­län­der human zu lösen. 

In der Sitzung des Bünd­niss­es wurde darauf hingewiesen, dass der Umgang staatlich­er Stellen mit Aus­län­dern entschei­dend die Öffentlichkeit beeinflusse. 

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Auf Grenzpatrouille an Oder und Neiße

Auf Gren­z­pa­trouille an Oder und Neiße 

Gefährliche Nachtschicht beim Bundesgrenzschutz 

Forst — Es ist so dunkel, dass man die Hand kaum vor Augen sieht. Mit Hil­fe von Nacht­sicht­geräten bah­nen sich Polizei­haup­tkom­mis­sar Matthias Kripp­städt und Ober­meis­ter Chris­t­ian Lobe­dan einen Weg durchs Gestrüpp. Sie gehen Streife an der deutsch-pol­nis­chen Gren­ze. Ein Stück weit­er begin­nt Sach­sen. Die Beamten von der Bun­des­gren­zschutzin­spek­tion Forst sind am südlich­sten Punkt ihres Gren­z­ab­schnitts und am Beginn ihrer nächtlichen Tour.

Über ein Wehr rauscht die Neiße der Oder ent­ge­gen. Nie­mand würde ver­muten, dass Schleuser hier ille­gale Ein­wan­der­er oder Schmug­gler unver­zollte Zigaret­ten über den Fluss brin­gen. Zu gut ist das Wehr mit Stachel­draht gesichert, den man im Licht ein­er Lat­er­ne auf pol­nis­ch­er Seite sieht. Doch dann schal­tet Lobe­dan die Stab­taschen­lampe ein. Im Wass­er liegen große Steine vorm Wehr. Der Gren­züber­tritt wäre hier ein Spaziergang.

«Nor­maler­weise bleibt das Licht aus, damit wir nicht ent­deckt wer­den», sagt der Ober­meis­ter. «Aber heute wollen wir nur Präsenz zeigen.» Von 22 bis 5 Uhr kon­trol­lieren sie die 50 Kilo­me­ter lange «grüne Gren­ze» im Bere­ich der Inspek­tion Forst und das Hinterland. 

Ein paar Schritte geht es vom Grenzze­ichen 311 flussab­wärts. Plöt­zlich ein Schnauben. Im Dunkeln klingt jedes Geräusch gefährlich. Dann taucht eine Rotte Wild­schweine im Lichtkegel auf. «Etwas unheim­lich ist das. Aber es ist noch kein Beamter von Wild­schweinen ange­grif­f­en wor­den», so Krippstädt. 

Weit­er geht es über erstaunlich gute Wege nach Nor­den. Jedes Auto ist verdächtig. Doch ein voraus­fahren­der Opel ent­pup­pt sich als Zoll-Streife. «Die gut aus­ge­baut­en Wege sind für uns ein Prob­lem», sagt Kripp­städt. «Mit dem Auto sind Ille­gale und Schmug­gler schnell verschwunden.» 

Auch son­st haben Schleuser und Schmug­gler aufgerüstet. Kripp­städt: «Die haben auch Nacht­sicht­geräte, klären unsere Streifen und Beobach­tungspunk­te auf und tüfteln immer neue Wege aus.» Die Zeit­en von über­füll­ten, auf­fäl­lig tiefhän­gen­den Klein­trans­portern sei vor­bei. Kleine, flex­i­ble Grup­pen bes­tim­men heute das Bild. 

«Mitte der 90er Jahre haben wir in Forst noch 45 Ille­gale aus einem Bun­ga­low geholt und 26 aus einem Klein­laster», so Kripp­städt. Der Stadt­park Forst, die Laubenkolonie «Mor­gen­röte», der Brück­enkopf in Klein­bade­meusel — fast jed­er Gren­z­ab­schnitt ist für die Beamten mit Auf­grif­f­en ver­bun­den. Spuren am Ufer zeu­gen davon, dass der ille­gale Gren­z­touris­mus nicht abreißt. Sauer sind die Gren­zschützer, wenn sie vor diesem Hin­ter­grund als Men­schen­jäger dif­famiert oder für Todes­fälle an der Gren­ze ver­ant­wortlich gemacht wer­den. «Ich habe an der Gren­ze noch keinen Toten gese­hen», so Kripp­städt, der seit sechs Jahren beim BGS ist. Die 60 Toten, die es im Land zwis­chen 1993 und 2001 an der Gren­ze gab, ver­mutet er vor allem in den ersten Jahren, als die Schleuser «Anfangs­fehler» beg­in­gen und die Men­schen bei zu großer Kälte und zu stark­er Strö­mung übers Wass­er brin­gen woll­ten. Mit den Ille­galen fühlt er dur­chaus mit. «Wenn ich in deren Lage wäre, würde ich auch um jeden Preis ver­suchen, nach Deutsch­land zu kom­men.» Deshalb haben es die Gren­zschützer vor allem auf die Schleuser abge­se­hen, die sich am Elend der Flüchtlinge bereichern. 

Um mit den Schleusern mitzuhal­ten, rüstet der BGS ständig auf. Mit Wärme­bild­kam­eras machen sie die Nacht zum Tag. Heute sitzen die Ober­meis­ter Marek Krüger und Rene Kunz vorm Mon­i­tor im Kam­er­awa­gen und schauen bis zu fünf Kilo­me­ter tief ins Land. Jedes Reh ist auf dem Bild­schirm zu sehen. Unter­stützt wer­den die Deutschen von Kor­po­ral Krysztof Matrunionek vom pol­nis­chen Grenzschutz. 

Als Lobe­dan und Kripp­städt den Kam­er­awa­gen ver­lassen, platscht es plöt­zlich am Ufer. Das Nacht­sicht­gerät vor Augen, gehen sie in Deck­ung. «Nur ein Tier», kommt per Funk die Entwarnung. 

In dieser Nacht geht kein Gren­zver­let­zer ins Netz. Während sich nebe­nan im Tage­bau Jän­schwalde der hell erleuchtete Abraum­bag­ger in Rich­tung Horno frisst, bleibt an der Neiße alles ruhig.

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Aktion Noteingang” in Rheinsberg

RHEINSBERG An 13 Rheins­berg­er Behör­den und Geschäften hän­gen sie bere­its, die gelb-schwarzen Schilder der Aktion Notein­gang. Vor zwei Wochen hat­te eine Gruppe von Jugendlichen begonnen, die Schilder mit der Auf­schrift “Wir bieten Schutz und Infor­ma­tion bei faschis­tis­chen und ras­sis­tis­chen Über­grif­f­en” in der Innen­stadt zu verteilen. 20 bis 30 Aufk­le­ber, hat­ten die Organ­isatoren da geschätzt, woll­ten sie in der Stadt verteilen. Dass es bish­er noch weniger sind, ent­täusche sie nicht, sagt Stadtju­gendpflegerin Alexan­dra Willers. Sie hofft, dass noch einige Läden dazukom­men. “Genau so wichtig ist aber, dass Leute sich Gedanken machen, sich posi­tion­ieren. Das haben wir mit den Frage­bö­gen zum Notein­gang erre­icht”, sagt sie. 

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Wittstock — Terrortown

Hil­fe von der “Opfer­per­spek­tive”

VEREIN BETREUT AUCH DIE BETROFFENEN NACH DEM VORFALL IN ALT DABER

WITTSTOCK/POTSDAM Die Ermit­tlun­gen wegen des bru­tal­en Über­falls auf Rus­s­land­deutsche am Woch­enende in Witt­stock dauern an. Mit schw­er­sten inneren Ver­let­zun­gen schwebt eines der Opfer, ein 24-jähriger Mann, weit­er in Lebens­ge­fahr. Sein Fre­und, ein 21-Jähriger, liegt eben­falls noch im Krankenhaus. 

Inzwis­chen hat sich die Pots­damer Ini­tia­tive “Opfer­per­spek­tive” eingeschal­tet und die bei­den Opfer im Kranken­haus besucht. “Dur­chaus ist zu ver­muten, dass hin­ter dem Über­griff ein ras­sis­tis­ches Motiv ste­ht”, sagt Judith Porath vom Pots­damer Vere­in Opfer­per­spek­tive. Seit rund einem Jahr arbeit­et die Ini­tia­tive zur Unter­stützung von Betrof­fe­nen rechter Gewalt in Witt­stock, so Porath, “Ein ras­sis­tis­ch­er Hin­ter­grund würde nach unseren bish­eri­gen Erfahrun­gen vor Ort unbe­d­ingt ins Bild passen.” Im Amts­bere­ich Witt­stock beobachtete die Opfer­per­spek­tive in let­zter Zeit “eine Serie von Angrif­f­en und Anfein­dun­gen gegenüber Aussiedlern.” 

Wie schon der Polizei, berichtete das 21-jährige Opfer gegenüber der Opfer­per­spek­tive, dass er und sein Fre­und unver­mit­telt von hin­ten ange­grif­f­en wor­den seien. “Viele Details kon­nte er uns nicht nen­nen”, so Porath. Schnell sei er bewusst­los gewor­den und habe nur noch eine ver­schwommene Erin­nerung an weit­ere Schläge und Tritte. 

Dem zweit­en Opfer wurde laut Staat­san­waltschaft ein etwa 30 mal 40 mal 30 Zen­time­ter großer Feld­stein “mit voller Wucht” auf die Brust gewor­fen. Weit­er­hin sei, so die Neu­rup­pin­er Staat­san­wältin Loli­ta Lodenkäm­per, sein Zus­tand kritisch. 

Der inhaftierte Verdächtige sei jedoch bish­er nicht als Anhänger der recht­en Szene bekan­nt und auch nicht vorbestraft. 

Die Opfer­per­spek­tive — 1998 gegrün­det — ist seit 2000 ein selb­st­ständi­ger Vere­in. Er betreut Men­schen, die Opfer recht­sex­tremer oder ras­sis­tis­ch­er Gewalt wur­den. Der Name ist Pro­gramm. In ein­er Selb­st­darstel­lung heißt es: “Wir wollen in der öffentlichen Diskus­sion die Per­spek­tive der Opfer stärk­er in den Vorder­grund rück­en.” Das prak­tis­che Ange­bot für Betrof­fene bein­hal­tet unter anderem Hil­fe in rechtlichen Fragestel­lun­gen, Unter­stützung bei Behör­dengän­gen, Ver­mit­tlung von psy­chother­a­peutis­ch­er Hil­fe und die Begleitung bei Gerichtsver­fahren. Zudem bemühen sich die fünf haup­tamtlichen Mitar­beit­er, lokale Ini­tia­tiv­en gegen Rechts zu unter­stützen und zu ver­net­zen. Die Arbeit des Vere­ins wurde 2000 mit der “Carl-von-Ossi­et­zky-Medaille” geehrt. 

Schon ein­mal war die Opfer­per­spek­tive in Witt­stock aktiv: Vor einem Jahr drangen Rechte in eine Woh­nung ein, in der sich der Inhab­er und sein dunkel­häutiger Fre­und aufhiel­ten. Dieser hat­te daraufhin ver­sucht, sich über den Balkon zu ret­ten, stürzte jedoch aus dem drit­ten Stock ab und ver­let­zte sich. Der Wohungsin­hab­er wurde geschla­gen, die Ein­rich­tung demoliert. Die Opfer­per­spek­tive betreute die bei­den Opfer des recht­en Angriffs und begleit­ete die Prozesse gegen die Haupt­täter vor dem Neu­rup­pin­er Amtsgericht. 

“Schon seit Jahren ist Witt­stock ein Schw­er­punkt-Gebi­et für die rechte Szene in Bran­den­burg”, weiß Porath. Die Neon­azi-Szene sei sehr aktiv und sollte nicht unter­schätzt wer­den. Witt­stock habe Züge ein­er so genan­nten “No Go Area”, in der Ander­sausse­hende und Ander­s­denk­ende ständig gefährdet seien. 

Die Grün­dung des “Bünd­nis für ein Witt­stock ohne Gewalt” im Novem­ber ver­gan­genen Jahres ist nach Ein­schätzung Poraths ein wichtiger Schritt gewe­sen. “Es gibt Städte, in denen der­ar­tige Bünd­nisse es geschafft haben, das Kli­ma pos­i­tiv zu beeinflussen.” 

Aufmärsche und Gewalt

20. April 2002: Nach einem Konz­ert “Rock gegen Rechts” gröhlen Rechte “Sieg Heil”. Die Polizei nimmt sechs der Pro­voka­teure fest. 

7. März 2002: In den Hongkong-Imbiss in der Witt­stock­er Post­straße wird einge­brochen. Die Täter stehlen Getränke und Geld und entleeren dann einen Feuer­lösch­er im Laden. 

15. Feb­ru­ar 2002: In den Abend­stun­den marschieren 50 Rechte mit Fack­eln “im Gedenken an den alli­ierten Bomben­ter­ror” durch Wittstock. 

29. Okto­ber 2001: Rund 30 Recht­sradikale demon­stri­eren in Witt­stock. Wegen eines Trans­par­entes “Arbeit durch nationalen Sozial­is­mus” kommt es zu Festnahmen. 

15. Okto­ber 2001: Die Polizei ver­sucht eine Feier im Jugend­klub “Havan­na” aufzulösen, bei der recht­sradikale Musik gespielt wird. Die Recht­en ver­bar­rikadieren sich und bew­er­fen die Beamten mit Flaschen, Tis­chen und Stühlen. 

19. August 2001: 70 NPD-Anhänger demon­stri­eren in Witt­stock, nach­dem das zeitweilige Ver­bot des Auf­marsches durch die Polizei gerichtlich aufge­hoben wurde. Mehrere Demon­stran­ten wer­den unter anderem wegen Zeigens ver­fas­sungswidriger Zeichen festgenommen. 

1. Juni 2001: Ein 14-Jähriger schlägt einen dop­pelt so alten Rus­s­land­deutschen ins Gesicht und wirft mit ein­er Flasche nach ihm. Ein 16-jähriges Mäd­chen, das dabei ste­ht, ruft: “Deutsch­land den Deutschen, Russen raus”. 

20. Mai 2001: Ein dunkel­häutiger Junge stürzt aus dem drit­ten Stock ab, als er sich vor Recht­en in Sicher­heit brin­gen will. 

15. April 2001: Eine amerikanis­che Reiseg­ruppe wird in der Witt­stock­er McDon­alds-Fil­iale ange­grif­f­en. Einem der Touris­ten mit dun­klerer Haut­farbe wird das Nasen­bein gebrochen. 

Witt­stock Sonderseite

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Festnahmen in Wittstock

Ost­prig­nitz-Rup­pin Nation­al­sozial­is­tis­che Sym­bole wur­den Jugendlichen zum Ver­häng­nis, die am Mittwochabend in Witt­stock von der Polizei aufge­grif­f­en wur­den. Beamten der Mobilen Ein­greiftruppe gegen Gewalt und Aus­län­der­feindlichkeit (Mega) fiel eine Gruppe auf, in der zwei Män­ner Base­caps mit der Auf­schrift ?Polizei? tru­gen. Während der polizeilichen Maß­nahme ver­sucht­en die bei­den Män­ner zu tele­fonieren. Dabei kon­nte auf einem Handy ein Halenkreu­zl­o­go und auf dem anderen ein Hitler­bild fest­gestellt wer­den. Des Weit­eren wurde bei ein­er Durch­suchung eine Stahlkugel von drei Zen­time­tern Durchmess­er gefun­den. Die Tatverdächti­gen wur­den vor­läu­fig festgenommen.

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Rechter Schund vom Boot

Zip­pels­förde (Ost­prig­nitz-Rup­pin) Musik recht­sradikaler Skin­head-Bands schallte am Him­melfahrts-Tag von einem Motor­boot, das sich am Ufer des Möl­lensees (bei Zip­pels­förde) befand. Die Polizei nahm den 16-Jähri­gen Boots­führer fest, der mit drei weit­eren jun­gen Män­nern am Strand zel­tete und sich dem zweifel­haften Hör­genuss der Skin­head­musik am Lager­feuer hingab. Zwei Kaset­ten kon­nten sichergestellt wer­den. Nach der Beschuldigten­vernehmung bei der Rheins­berg­er Polizei wurde der aus Salzgit­ter stam­mende Jugendliche seinen Eltern übergeben. Die Ermit­tlun­gen wegen Ver­wen­dens ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen dauern an.

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Massenschlägerei in Bad Liebenwerda

Massen­schlägerei in der Kurstadt 

Rechte und Linke liefer­ten sich Straßenschlacht 

Bad Liebenwerda.
Jugendliche liefer­ten sich am Him­melfahrt­stag eine Massen­schlägerei am Park­platz an der Querspange in Bad Lieben­wer­da, in deren Folge Per­so­n­en zum Teil schw­er ver­let­zt wur­den. Die Auseinan­der­set­zung, an der Ange­hörige rechter und link­er Grup­pierun­gen beteiligt waren, began­nen kurz nach 21 Uhr und dauerten bis gegen 23.30 Uhr an. Die Zahl der Beteiligten, darunter auch etliche Mäd­chen, schwank­te zwis­chen 15 und mehr als 50 Per­so­n­en, die zum Teil alko­holisiert waren. Wie ein Augen­zeuge berichtet, stürmten gegen 21 Uhr plöt­zlich so genan­nte Linke und Glatzen, die sich ver­fol­gten, aus dem Wäld­chen, und liefer­ten sich auf der Kreuzung an der Querspange eine Straßen­schlacht. Sie bewar­fen sich sich mit leeren Bier­flaschen, die zum Teil auch vor­beifahrende Autos trafen und prügel­ten mit Base­ballschlägern und Stan­gen aufeinan­der ein. Über Handy holten die jew­eili­gen Grup­pierun­gen Ver­stärkung her­an. Ein schw­er­er Zwis­chen­fall ereignete sich, als ein junger Mann mit seinem Auto plöt­zlich Gas gab und in zwei Per­so­n­en hinein­raste. Ein­er der bei­den Ver­let­zten liegt auf der Inten­sivs­ta­tion im Elster­w­er­daer Kranken­haus. Weit­ere Per­so­n­en tru­gen Ver­let­zun­gen davon, unter anderem eine Bein­frak­tur, Schädel­hirn­trau­ma und Prel­lun­gen. Die Polizei war bere­its eine Vier­tel­stunde nach ihrer Alarmierung vor Ort und ver­suchte der Lage Herr zu wer­den. Angesichts der Schwere der Auss­chre­itun­gen und der Ver­let­zun­gen ermit­telt die Staat­san­waltschaft Cot­tbus wegen schw­erem Land­friedens­bruch. Im Laufe des gestri­gen Tages kam es zu mehreren Fes­t­nah­men und Ver­hören. Die Ermit­tlun­gen der Kripo Herzberg dauern an.

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Attacke gegen Ausländer

Attacke gegen Ausländer 

vok Neu­rup­pin — Zwei 19 und 20 Jahre alte Jugendliche haben am Don­ner­stag in Neu­rup­pin drei Aus­län­der ange­grif­f­en. Zunächst beschimpften die Jugendlichen aus ein­er Gruppe her­aus den Jor­danier und die bei­den Algerier mit aus­län­der­feindlichen Parolen, dann kam es zu einem Handge­menge. Wie die Polizei mit­teilte, standen die bei­den unter erhe­blichem Alkoholeinfluss.

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Demo freier Kameradschaften am 25.05. in Frankfurt (Oder)

Nach­dem die ins­ge­samt neun Nasen am 20.04. ein ganz schönes Debakel erlebt haben und von Polizei sowie Antifas wieder nach Hause geschickt wur­den, wollen sie es am 25.05. noch mal probieren. 

Unter dem Mot­to: “Gegen EU-Oster­weiterung, Volk­sentscheid jet­zt” soll es eine Demon­stra­tion freier Kam­er­ad­schaften mit 250 angemelde­ten Teil­nehmerIn­nen geben (real­is­tisch sind wohl so 100). Ihr Kom­men zuge­sagt haben bere­its Gor­don Rein­holz mit seinem Märkischen Heimatschutz und Frank Odoy mit seinen Hanseln aus Fürstenwalde. 

Als Red­ner sind Chris­t­ian Worch und René Bethage angekündigt. 

Tre­ff der Nasen ist der Bahn­hof in Frank­furt (Oder) und zwar um 11.00 Uhr. Die Nasen wollen dann gegen 12.00 Uhr losziehen. 

Wer bei den Nasen noch mal nach­fra­gen will, kann das tun unter 0174/400 89 84 oder 0171/150 56 09. 

Für alle, die das nicht kom­men­tar­los hin­nehmen wollen, wird es am Vor­mit­tag des 25.05. einen Tre­ff­punkt in Frank­furt (Oder) geben. Der genaue Ort wird noch bekan­nt gegeben. Es wer­den ver­schiedene Aktio­nen laufen. 


Faschis­ten bekämpfen!

Den Nazis keinen Meter!

Für mehr Infos über die erschreck­ende Anzahl rechter Demos in den let­zten Monat­en in Frank­furt lohnt sich ein Blick ins Infori­ot-Archiv: Ein­fach “Frank­furt” als Stich­wort in die Such­mas­chine rechts oben eingeben.

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Ich wollte sie nicht erschrecken”

Ich wollte sie nicht erschrecken”

Prozess wegen Attacke auf türkische Familie

BERNAU. Dro­hbriefe, Angriffe und Beschimp­fun­gen. Der­ar­tiger Attack­en muss sich die deutsch-türkische Fam­i­lie Canay­din erwehren, seit sie im Juli 2001 aus Berlin in ein Häuschen nach Bas­dorf (Barn­im) gezo­gen ist. Die Canay­dins wur­den — wie berichtet — unter Polizeis­chutz gestellt, es gab eine Ein­wohn­erver­samm­lung und die Jus­tiz ver­sprach, die Tat­en rasch zu ahnden.
Und so musste sich am ver­gan­genen Mittwoch im ersten Prozess ein 22-jähriger Mann aus Berlin vor dem Amts­gericht Bernau ver­ant­worten. Doch wie sich her­ausstellte, gehört er wohl nicht zu den Jugendlichen, die der Fam­i­lie das Leben in Bas­dorf absichtlich schw­er machen wollen. 

Ben­jamin D., so for­mulierte es Staat­san­wältin Petra Marx zunächst, soll am 11. März mit seinem Ford auf die Fam­i­lie Canay­din zugerast sein. Nur durch einen Sprung zur Seite hät­ten sich Mut­ter Mar­ti­na Canay­din und ihre drei Töchter vor dem Fahrzeug ret­ten kön­nen. Am Ende der Ver­hand­lung wurde das Ver­fahren gegen den jun­gen Mann wegen Ger­ingfügigkeit eingestellt. Es sei durch einen Täter-Opfer-Aus­gle­ich gelun­gen, in diesem Fall den Rechts­frieden wieder herzustellen, sagte Staat­san­wältin Marx. 

Ben­jamin D. hat­te vor Gericht beteuert, er habe die Canay­dins vor dem 11. März nicht gekan­nt und auch nicht gewusst, dass sie seit Monat­en tyran­nisiert wer­den. An jen­em Tage habe er seine Fre­undin abholen wollen, die in einem Bas­dor­fer Schreib­warengeschäft arbeite. Mar­ti­na Canay­din und ihre Töchter will er nicht am Straßen­rand gese­hen haben, als er mit seinem Wagen “ver­mut­lich wirk­lich zu schnell” um die Kurve gefahren ist. “Ich wollte sie nicht erschrecken.” 

Die Canay­dins erstat­teten damals Anzeige gegen den Fahrer des Fords. Ben­jamin D. musste seinen Führerschein abgeben. Schon wenig später ging er aus eigen­em Antrieb zu den Canay­dins und entschuldigte sich. “Ich kann die Fam­i­lie hun­dert­prozentig ver­ste­hen”, sagte er vor Gericht. Auch er hätte in dieser Lage den Aut­o­fahrer angezeigt. Am Ende des Prozess­es bekam Ben­jamin D. seinen Führerschein wieder — auf Wun­sch der Canaydins. 

Sylvia Hen­ning vom Vere­in “Sprung­brett e. V.” war als Medi­a­torin am Täter-Opfer-Aus­gle­ich zwis­chen der Fam­i­lie und Ben­jamin D. beteiligt. “Der junge Mann hat sich wirk­lich nicht als Täter gefühlt”, sagte sie. Es sei ihm anzurech­nen, dass er ein Gespräch mit der Fam­i­lie gesucht habe. “Die Canay­dins haben zulet­zt gesagt, dass sie wohl keine Anzeige erstat­tet hät­ten, wenn es nicht im Vor­feld die vie­len Über­griffe gegeben hätte”, sagte Sylvia Henning. 

Sie hat inzwis­chen in fast allen Fällen von Angrif­f­en auf die deutsch-türkische Fam­i­lie — nach ihren Angaben sind es sechs oder sieben — einen Täter-Opfer-Aus­gle­ich ver­mit­telt. So etwas führe vor Gericht nicht automa­tisch zur Ein­stel­lung des Ver­fahrens, wirke sich aber strafmildernd aus. “Der Täter hat die Chance, sich zu entschuldigen und das Opfer kann men­schliche Größe zeigen, und die Entschuldigung annehmen”, sagte die Mediatorin. 

Nur in einem Fall ist so ein Tre­f­fen zwis­chen einem der Tatverdächti­gen und den Canay­dins noch nicht zu Stande gekom­men. Aber die Medi­a­torin hofft noch auf eine solche Kon­flik­tlö­sung. Die Mut­ter des jun­gen Mannes saß am Mittwoch zwis­chen den Zuschauern.

Inforiot