Kategorien
Uncategorized

Antifa kommt nach Zeuthen

Am 2.3.2002 geht unsere Antifa-Info-Tour in Zeuthen weit­er — erste Sta­tion war bekan­nter­maßen Lübben, ein Stich ins braune Wespennest. Los gehts in Zeuthen um 11.00 Uhr vor dem “Kaisers-Super­markt”!

Check die Home­page für mehr Infos:

www.info-tour.da.ru

Recherche Zeuthen/Eichwalde

Man mag Zeuthen, aus objek­tiv­er Sicht, für ein sehr beschaulich­es Plätzchen, nahe am südlichen Rande Berlins hal­ten. Viele Bäume und das klein­bürg­er­liche Tun auf den Straßen ver­mit­telt, einen sehr pos­i­tiv­en Ein­druck von Zeuthen. Sein Nach­barort Eich­walde ste­ht diesem Image in nichts nach. 

Die bre­ite Öffentlichkeit lebt nahezu unter Auss­chluss von den neo­faschis­tis­chen Aktiv­itäten auf lokaler Ebene. Vorkomm­nisse, wie die Beläs­ti­gung und kör­per­liche Nöti­gung eines Viet­name­sen (12. Dezem­ber, 1998 ) oder des öfteren Rufe von faschis­tis­chen Parolen, erfahren kaum ein Echo der Medien. 

So lebt man als Nor­mal­bürg­er in dem Glauben, Zeuthen und umliegende Gemein­den müssten eine Auss­nahme in Sachen faschis­tis­che Über­griffe sein. Doch dem ist nicht so. 

Vor­fälle, wie die Kon­fronta­tion von 30 Antifas und Nazis auf dem Eich­walder Bahn­hof, bei dem Per­so­n­en durch CS Gas und kör­per­liche Gewalt ver­let­zt wur­den, im Jahre 1999 (22.01.) oder regelmäßige Auseinan­der­set­zun­gen von Nazis und alter­na­tiv­en Jugendlichen sind nur Ran­der­schei­n­un­gen der hierorts wohn­haften Neo­faschis­ten. So leben zwar einige organ­isierte Schüler, z.T. Stu­den­ten bzw. Azu­bis, in Eich­walde, Zeuthen und den umliegen­den Gemein­den, welche jedoch nicht ihr eigenes Nest beschmutzen. ‚Aktiv’ wird man auswärts, das nahe gele­gene Berlin bietet eine bedeu­tende Plat­tform für ihr Gedankegut und die Publikationen. 

Zudem wird die Zeuthen­er Szene durch die direk­te Nähe von Königs Wuster­hausen geprägt. 

Weit­ere Auszüge aus ein­er unvoll­ständi­gen Über­griff­schronik wären u.a. die Verübung eines Bran­dan­schlages auf einen Dön­er­laden im benach­barten Wildau (6.2.99), welch­er danach, am 13.6.99 erneut mit einem weit­eren Bran­dan­schlag kon­fron­tiert war. 

Die neo­faschis­tis­che Szene aus Zeuthen/Eichwalde/Wildau ist oft in Eich­walder Bahn­hof­skneipe “Schwarz­er Adler” anzutreffen. 

Zumeist wird jedoch dort der Geschmack des Bieres genossen, wohinge­gen andere Tre­ff­punk­te weit­er­hin unbekan­nt sind.

Kategorien
Uncategorized

Das Ende der Toleranz

POTSDAM. Der Satz ließ aufhorchen: “Ich wollte es ein­fach nicht wahrhaben”, sagte Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe (SPD) vor anderthalb Jahren in einem Inter­view. Gemeint war: Er, Stolpe, der “Lan­des­vater”, habe über Jahre den gewalt­täti­gen Recht­sex­trem­is­mus in Bran­den­burg unter­schätzt und ver­harm­lost — und damit let­ztlich frem­den­feindliche Ten­den­zen gefördert. Dies sei nun jedoch vor­bei, sagte Stolpe damals auf dem Höhep­unkt des “Auf­s­tands der Anständi­gen” im Jahr 2000, als es kaum ein deutsch­er Poli­tik­er ver­säumte, seinen Abscheu über dumpfe Neon­azis­chläger zu formulieren.
Doch das war ein­mal. “Heute kom­men von Stolpe wieder die ganz plat­ten Parolen”, sagt Judith Gleitze vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg, der gegen die neuen The­sen der Lan­desregierung im Stre­it um das Zuwan­derungs­ge­setz scharf protestiert. Der Min­is­ter­präsi­dent sei inzwis­chen voll auf die uner­bit­tliche Lin­ie seines Innen­min­is­ters Jörg Schön­bohm (CDU) eingeschwenkt. Erst kür­zlich hat­te Stolpe etwa vor einem “kaum noch zu reg­ulieren­den Zus­trom” von Aus­län­dern gewarnt — den der Geset­zen­twurf allerd­ings in kein­er Phase vor­sah; dann sprach der Regierungschef von einem Zusam­men­hang zwis­chen Zuwan­derung und Frem­den­feindlichkeit — während ger­ade die Dat­en Bran­den­burgs das glat­te Gegen­teil zeigen: unverän­dert hohe Gewalt gegen Fremde bei unverän­dert weni­gen Ausländern. 

Das sind Sprüche aus der Stammtis­chli­ga”, sagt Judith Gleitze. “Und das in einem Land, das sich selb­st als tol­er­ant beze­ich­net.” Der Flüchtlingsrat ist nicht die einzige Organ­i­sa­tion, die sich über den Rückschritt im Umgang mit Frem­den empört. Es herrscht inzwis­chen viel Frus­tra­tion bei Bran­den­burg­er Ini­tia­tiv­en gegen den Recht­sex­trem­is­mus. Sie sahen sich bish­er vom Land unter­stützt — und fühlen sich nun um jahre­lange Arbeit bet­ro­gen. “Da ver­suchen wir müh­samst, Vorurteile abzubauen — und der Min­is­ter­präsi­dent reißt alles in drei Sätzen wieder ein”, sagt Knut Stein­hoff vom Jugend­bünd­nis “Aktion Notein­gang”, das für seine Aufk­le­ber mit Hil­f­sange­boten für Ras­sis­mus-Opfer den Aach­en­er Frieden­spreis bekam. Poli­tik­er hät­ten eine riesige Ver­ant­wor­tung bei diesen sen­si­blen The­men, sagt Stein­hoff. “Sie wer­den gehört — und die Recht­sex­tremen fühlen sich bestätigt.”

Auch große Zusam­men­schlüsse wie das lan­desweite “Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit” ger­at­en allmäh­lich an den Rand der Res­ig­na­tion. Die Debat­te fördere eher Aus­län­der­feindlichkeit als das Gegen­teil, sagt der Vor­sitzende Rolf Wis­chnath. “Frus­tri­erend” sei das, zumal “immer klar­er wird, wie begren­zt unser Ein­fluss ist”. Schon im Jan­u­ar hat­te das Bünd­nis von der Lan­desregierung eine “Härte­fall­regelung” für Asyl­be­wer­ber in Not­la­gen gefordert, unter­stützt von der kün­fti­gen Lan­des­beauf­tragten für ein “Tol­er­antes Bran­den­burg”, Uta Leich­sen­ring. Auf eine Antwort wartet man sei­ther vergeblich.

Ohne­hin hat sich an dem, was das Land von sich aus zu Gun­sten von Asyl­be­wer­bern tun kön­nte, rein gar nichts geän­dert: Immer noch leben sie in abgeschiede­nen Wald­heimen, müssen immer noch per Gutschein einkaufen, immer noch gilt das strik­te Gebot, den Land­kreis nicht zu ver­lassen. “Das Pro­jekt ‚Tol­er­antes Bran­den­burg’ ist in wichti­gen Teilen gescheit­ert”, sagt Judith Porath vom Pots­damer Vere­in “Opfer­per­spek­tive”. Die Poli­tik nähere sich alten Vorurteilen wieder an, statt sie wie angekündigt zu bekämpfen. Christo­pher Nsoh, Sprech­er der Flüchtlingsini­tia­tive Rathenow, sagt es noch drastis­ch­er: “Wer gegen Aus­län­der redet, bekommt hier mehr Wäh­ler­stim­men. So ein­fach ist das.”

Kategorien
Uncategorized

Kurzatmiger Kampf gegen Rechtsextremismus

POTSDAM/BERLIN Gut gedacht, schlecht gemacht — auf diese Kurz­formel lässt sich das Bun­de­spro­jekt “Civ­i­tas” brin­gen. Die Ini­tia­tive gegen Recht­sex­trem­is­mus in den neuen Län­dern war im ver­gan­genen Som­mer von der Bun­desregierung ins Leben gerufen wor­den. Drei Jahre, so ver­sprach Jugend­min­is­terin Chris­tine Bergmann (SPD) damals großzügig, sollte die Finanzierung gesichert sein, um tragfähige Struk­turen vor Ort aufzubauen. Das Mot­to: Nachhaltigkeit. 

Doch der lange Atem der Bun­desregierung im Kampf gegen den Recht­sex­trem­is­mus ist schon nach weni­gen Monat­en kurzat­mig gewor­den. Von den ver­sproch­enen För­der­mit­teln haben die meis­ten Mobilen Beratung­steams, lokalen Ini­tia­tiv­en und Opfer­ver­bände in diesem Jahr noch keinen einzi­gen Euro gese­hen. Grund: Der Beirat, der für die Ver­gabe der zehn Mil­lio­nen Euro für Ost­deutsch­land in diesem Jahr zuständig ist, hat sich noch immer nicht kon­sti­tu­iert. Deshalb liegen viele der 79 Einzel­pro­jek­te in Bran­den­burg auf Eis. 

Wie beim Vere­in Vil­la Fohrde im gle­ich­nami­gen Ort, nur wenige Kilo­me­ter nördlich von Brandenburg/Havel. Das selb­st ver­wal­tete Bil­dungs- und Kul­turhaus hat das Konzept “Schülervertre­tun­gen gegen Recht­sex­trem­is­mus und Ras­sis­mus” ent­wor­fen. Schüler aus ver­schiede­nen Schulen kön­nen fünf Tage lang in Fohrde unter Anleitung eines Regis­seurs und Filmemach­ers ein The­ater­stück zu diesem The­ma schreiben und insze­nieren sowie ein Video drehen. Die Filme sollen dann in den Schulen zu Debat­ten anre­gen, for­muliert Wern­er Böv­in­gloh, Leit­er der Heim­fort­bil­dungsstätte, das Konzept. Der Vorteil: “Damit kann man Jugendliche bess­er sen­si­bil­isieren, weil Gle­ichal­trige nicht gle­ich den Zeigefin­ger raus­holen.” Das habe im ver­gan­genen Jahr sehr gut geklappt. 

Doch inzwis­chen hat Böv­in­gloh die Anmel­dun­gen für das Pro­jekt in diesem Jahr gestoppt. Denn er weiß noch immer nicht, ob er für den näch­sten Durch­gang Anfang März die beantragten Mit­tel erhält. Ins­ge­samt hat er 60 000 Euro in diesem Jahr für das Civ­i­tas-Konzept einge­plant. Muss er ein Sem­i­nar kurzfristig absagen, ste­he das Tagung­shaus leer. Für den Heim­leit­er ste­ht mehr auf dem Spiel als nur sechs Sem­i­nare in diesem Jahr. “Wir kön­nen die Ver­luste durch einen Aus­fall kaum tra­gen”, erk­lärt Böv­in­gloh. Jed­er Aus­fall sei exis­tenzbedro­hend. “So kann man keine pro­fes­sionelle, geschweige denn nach­haltige Arbeit machen.” 

Auch Gio­van­na Bonomet­ti, Geschäfts­führerin der Lan­desar­beits­ge­mein­schaft für poli­tisch-kul­turelle Bil­dung in Bran­den­burg sorgt sich um einige Ini­tia­tiv­en in Bran­den­burg. Das Civ­i­tas-Pro­jekt der Bun­desregierung sei extra gegrün­det wor­den, um schnell und unbürokratisch Hil­fe zu leis­ten. Doch der Beirat für dieses Jahr sei noch immer nicht arbeits­fähig. “Und deshalb sind noch immer Mit­tel blockiert.” 

Auswirkun­gen habe das vor allem auf die freien Träger, die nicht auf Rück­la­gen zurück­greifen kön­nen und außer­dem kaum Chan­cen haben, bei Banken einen Über­brück­ungskred­it zu erhal­ten, berichtet Wol­fram Hülse­mann, Leit­er des Mobilen Beratung­steams in Bran­den­burg. Mit kom­plizierten Ver­gabev­er­fahren demor­al­isiere man engagierte Leute vor Ort, so Hülse­mann. “Das ist fatal — die sind näm­lich der demokratis­che Goldstaub.” 

Im Berlin­er Jugend­min­is­teri­um ist man sich kein­er Schuld bewusst. Die Fol­geaufträge der ins­ge­samt 314 Pro­jek­te in den ost­deutschen Län­dern lägen nun auf dem Tisch, so die Sprecherin Chris­tine Mühlbach. Nun werde der Beirat in den kom­menden Wochen darüber entschei­den. Wann genau, könne sie jedoch noch nicht sagen. Nur so viel: “Zügig, ohne größere Verzögerungen.”

Kategorien
Uncategorized

Grusel-Image nicht verdient

Analyse der Auss­chre­itun­gen im Sep­tem­ber 1991 

Es war nicht nur der dumpfe Aus­län­der­hass von Skin­heads und die Sym­pa­thie einiger Anwohn­er, die zu den tragis­chen Ereignis­sen im Sep­tem­ber 1991 führten. Vielmehr gal­ten die Angriffe auch der Polizei und einem über­mächti­gen Sys­tem, durch das man sich über­rollt fühlte. Mit dieser gewagten These fasste gestern der Kul­tur­sozi­ologe Detlef Pol­lack seine Studie über die Geschehnisse zusam­men. Und ern­tete viel Zustimmung.
Hoyerswerda. 

Von Ralf Krüger 

Es ist eine trau­rige Berühmtheit, die Hoy­er­swer­da im Sep­tem­ber 1991 erlangte, als Skin­heads Aus­län­der drangsalierten und dabei von Anwohn­ern beklatscht wur­den. So war bei dem Vor­trag von Pro­fes­sor Detlef Pol­lack von der Viad­ri­na-Uni­ver­sität in Frank­furt vor der Seniore­nakademie die Beschä­mung zu spüren, dass Hoy­er­swer­da mancherorts noch immer das Sym­bol für Aus­län­der­feindlichkeit ist. Dass diese Scham allmäh­lich ein­er Empörung über die gefährliche Pauschal­isierung gewichen ist, liegt auch daran, dass man sich zunehmend sach­lich dem The­ma wid­met. Pol­lack erk­lärte, warum die Auseinan­der­set­zun­gen eskalierten. Es habe ­ über­all im Osten ­ Exis­ten­zangst geherrscht. Aus­län­der seien als Konkur­renz emp­fun­den wor­den, Sozial­neid war die Folge. Anges­tachelt durch einige Skin­heads hät­ten Anwohn­er ihrer Wut über nächtliche Par­tys und “unge­wohnte Gepflo­gen­heit­en geäußert. Dass diese dif­fusen Anfein­dun­gen let­ztlich in Belagerun­gen der Wohn­heime gipfel­ten, hätte außer­dem schwere Ver­säum­nisse zur Ursache. Die Polizei habe nicht rechtzeit­ig hart durchge­grif­f­en, von Seit­en der Poli­tik­er seien Schlich­tungsver­suche nur zaghaft gewe­sen und deshalb unge­hört ver­hallt. Zunehmend hät­ten sich die Feind­seligkeit­en von den Aus­län­dern auf die Polizei ver­lagert. Darin komme auch die Ohn­macht zum Aus­druck, die man gegenüber dem neuen über­mächti­gen Sys­tem ver­spürte, so Pol­lack. Ins­ge­samt habe eine Ver­ket­tung von sozialen Prob­le­men und falschen Reak­tio­nen zur Eskala­tion geführt. In der Diskus­sion erk­lärte Ober­bürg­er­meis­ter Horst-Dieter Bräh­mig, dass sich das Bild Hoy­er­swer­das inzwis­chen gewan­delt habe und auch die Aus­län­der­feindlichkeit hier nicht höher sei als in anderen Städten, auch nicht im West­en. Mit zahlre­ichen Ini­tia­tiv­en und inter­na­tionalen Part­ner­schaften werde ver­sucht, dem Aus­län­der­hass jeglichen Boden zu entziehen. Mehrere Gäste beschw­erten sich über eine unfaire Darstel­lung in den Medi­en, ließen jedoch auch spüren, dass es selb­st aus der Bevölkerung kaum Ver­suche gab, die sich zus­pitzende Entwick­lung aufzuhal­ten. Es seien zahlre­iche Nicht-Hoy­er­swer­daer gewe­sen, die in diesen Tagen der Stadt zu ihrem Grusel-Image ver­halfen. Pol­lack ließ die Ein­wände gel­ten, warnte jedoch gegenüber der RUNDSCHAU davor, die Ver­ant­wor­tung wegzuschieben. “Es wäre falsch und poli­tisch unklug, sich dahin­ter zu ver­ber­gen, dass nicht nur Hoy­er­swer­daer an den Auss­chre­itun­gen beteiligt waren. Sie haben hier begonnen. Und von hier aus muss auch der Kampf gegen ähn­liche Entwick­lun­gen stat­tfind­en. Dass auch er begonnen hat, macht Mut.”

Kategorien
Uncategorized

Richter stellt Verfahren gegen Opferverein ein

Der Stre­it um einen ver­meintlich aus­län­der­feindlichen Polizeiein­satz in Rathenow (Havel­land) vom August 2000 ist vor­bei. Das Amts­gericht Pots­dam stellte am Dien­stag das Ver­fahren wegen übler Nachrede gegen einen Mitar­beit­er des Vere­ins “Opfer­per­spek­tive” ein. Begrün­det wurde dies mit der gerin­gen Schuld des Angeklagten. Der Mann war beschuldigt wor­den, fälschlicher­weise in ein­er Pressemit­teilung behauptet zu haben, Rathenow­er Polizis­ten seien “mit Gewalt” gegen einen britisch-chi­ne­sis­chen Jour­nal­is­ten vorge­gan­gen, der eigentlich Opfer der ras­sis­tis­chen Attacke eines jun­gen Deutschen war. 

Kategorien
Uncategorized

Libanese brutal zusammengeschlagen

berlin­er morgenpost:

Libanese bru­tal zusammengeschlagen
vok Waß­manns­dorf — Wie erst gestern bekan­nt wurde, ist am Sonnabend in Waß­manns­dorf (Dahme-Spree­wald) ein 30 Jahre alter Libanese bru­tal zusam­mengeschla­gen wor­den. Wie der Mann später angab, sei er am Sonnabend­vor­mit­tag beim Joggen am Ein­gang zum Sport­platz des Ortes unver­mit­telt von mehreren Per­so­n­en ange­grif­f­en wor­den. Diese hät­ten ihn gefragt, ob er Aus­län­der sei und dann mit ein­er Flasche und weit­eren Gegen­stän­den auf ihn eingeschla­gen. Selb­st am Boden liegend sei er noch getreten wor­den, gab der Libanese an.
——–
berlin­er zeitung:

Libanese beim Joggen zusammengeschlagen
Ein 30-jähriger Libanese ist bere­its am Sonnabend in Waß­manns­dorf (Dahme-Spree­wald) Opfer eines Über­falls gewor­den. Der Mann wurde beim Joggen auf einem Sport­platz des Ortes von mehreren Per­so­n­en zusam­mengeschla­gen, sagte ein Polizeis­prech­er am Dien­stag. Die jun­gen Män­ner hät­ten den 30-Jähri­gen gefragt, ob er Aus­län­der sei und anschließend unter anderem mit ein­er Flasche auf ihn eingeschla­gen. Der Ver­let­zte musste mit Prel­lun­gen am ganzen Kör­p­er in eine Klinik gebracht werden.

Kategorien
Uncategorized

Jugendliche überfielen Polen

vok Frank­furt (O.) — Ein 29-jähriger Pole wurde am späten Mon­tagabend in Frank­furt (O.) von vier Jugendlichen über­fall­en. Zunächst fragte ein­er nach ein­er Zigarette. Als der Mann angab, Nich­trauch­er zu sein, schlug ihn der 16 bis 18 Jahre alte Angreifer mit dem Ellen­bo­gen ins Gesicht. Ein zweit­er Jugendlich­er sprang hinzu und nahm den Polen in den Schwitzkas­ten und schlug ihn mit der Faust ins Gesicht. Der Mann kon­nte sich los­reißen und flüchten.

Kategorien
Uncategorized

Der gehört da nicht hin”

Obdachlos­er bru­tal ermordet: Dieter Manzke starb, weil fünf junge Män­ner Lust beka­men zu prügeln

«Der gehört da nicht hin»

POTSDAM (Berlin­er Mor­gen­post) Wegen der Tötung eines Obdachlosen müssen sich seit gestern fünf junge Män­ner vor dem Landgericht Pots­dam ver­ant­worten. Sie sollen im ver­gan­genen August im bran­den­bur­gis­chen Dahle­witz ihr Opfer aus Ver­ach­tung zu Tode gequält haben. Vier der Män­ner im Alter zwis­chen 21 und 22 Jahren sind des Mordes angeklagt, einem 17-Jähri­gen wird Totschlag vorge­wor­fen. Ein mut­maßlich­er Täter räumte das Ver­brechen zu Prozess­be­ginn ein und zeigte Zeichen von Reue. Die anderen sollen am kom­menden Mon­tag gehört werden. 

Die fünf stäm­mi­gen jun­gen Män­ner wur­den in Hand­schellen in den Gerichtssaal geführt. Nach­dem der Staat­san­walt die Anklage ver­lesen hat­te, bestätigte der mut­maßliche Täter Dirk R. die Vor­würfe in weit­en Teilen. Während der Ermit­tlun­gen hat­ten auch die anderen bere­its ges­tanden, den Obdachlosen Dieter Manzke am Abend des 8. August 2001 in dessen Unter­schlupf in Dahle­witz am südlichen Stad­trand von Berlin bru­tal mis­shan­delt zu haben. An den Ver­let­zun­gen war der Mann gestorben. 

Am ersten von elf geplanten Prozessta­gen schilderte Dirk R., mit welch unbeschreib­lich­er Grausamkeit die jun­gen Män­ner gegen Manzke vorgin­gen. Zunächst hät­ten sie den 61-Jähri­gen ver­prügelt und mit schw­erem Schuh­w­erk immer wieder auf dessen Gesicht einge­treten. Ein­er der Schläger habe dem Opfer eine glühende Zigarette auf die Wange gedrückt, während ein ander­er ihm mit einem Feuerzeug den Bart anzün­dete. Ein Drit­ter habe ver­sucht, dem Mann einen Stock in den After zu ram­men, berichtete der Angeklagte. Während der Quälerei hät­ten sie gelacht. 

Nach der Gewal­torgie zer­rten sie den reglosen Kör­p­er in ein Gebüsch und ließen ihn dort liegen, wie R. erk­lärte. «Mir tut diese Tat Leid. Lei­der kommt diese Reue etwas zu spät», sagte er. «Ich habe nichts gegen Obdachlose und nichts gegen Alko­ho­lik­er. Der Ver­stor­bene hat­te uns nichts getan.» Auf die Frage des Richters Klaus Przy­bil­la, warum fünf starkgewach­sene Jungs auf einen betrunk­e­nen, hil­flosen, fliegengewichti­gen Mann eingeschla­gen hät­ten und ihn sein­er Men­schen­würde beraubt hät­ten, antwortete R.: «Ich weiß es nicht.» 

Während der Ermit­tlun­gen hat­ten die Män­ner erk­lärt, ihnen habe nicht gepasst, dass der Obdachlose in einem ver­lasse­nen Bun­ga­low wohnte. «Der gehört da nicht hin», hät­ten sie gedacht. Laut Staat­san­waltschaft beschlossen vier aus der Gruppe vor der Tat, von ihnen so genan­nte «Pen­ner» zu jagen. Sie hät­ten ihr Opfer «grund­los aus Ver­ach­tung wegen dessen Lebensweise über­fall­en», hieß es in der Anklage. Der fün­fte sei später hinzugekom­men. Deshalb habe er von diesen niederen Beweg­grün­den nicht gewusst. 

“Ich denke, daran ist der Alko­hol mit dran Schuld”

Prozes­sauf­takt um den Mord an dem Obdachlosen Dieter Manzke: Der 21-jährige Angeklagte behauptet, die Tat tue ihm leid

POTSDAM (Märkische All­ge­meine, Frank Schau­ka) Dieter Manzke kön­nte noch leben, wenn er den
Rat sein­er Peiniger beherzigt und sich inner­halb von
fünf Minuten “vom Ack­er” gemacht hätte. Doch mit zwei
gebroch­enen Augen­höhlen, einem Nasen‑, einem
Schlüs­sel­bein­bruch und mehreren, von zahllosen Tritten
zertrüm­merten Rip­pen war der 61-Jährige Obdachlose
dazu nicht mehr fähig. Er röchelte nur noch.
Vielle­icht hat­te Dieter Manzke schon vorher nicht mehr
hören kön­nen, wie die fünf jun­gen Män­ner “etwas
lacht­en”, als ein­er von ihnen, der 21-jährige Ronny
R., ver­suchte, ihm einen Stock in den After zu
stecken. 

Nach ein­er kurzen Rauch­pause, so berichtete der wegen
Mordes Angeklagte Dirk R. aus Dahle­witz gestern zum
Prozes­sauf­takt vor dem Pots­damer Landgericht, wandten
sie sich erneut dem schmächti­gen Mann zu, der auf dem
Boden lag. Der 22 Jahre alte Dirk B. aus Mahlow habe
mit dem Fin­ger auf das geschwol­lene linke Auge
gedrückt, durch das Manzke schon nichts mehr sehen
kon­nte, und ihn gefragt: Tut das weh? Manzke habe nur
noch Laute von sich gegeben. 

Anschließend schleiften die jun­gen Män­ner — die wegen
Mordes Angeklagten Ralf W., Ron­ny R., Dirk B. und Dirk
R. sowie der 17-jährige wegen Totschlags angeklagte
Uwe R. — Dieter Manzkes Kör­p­er in ein Gebüsch vor
sein­er Holzhütte in Dahle­witz. Diese Entschei­dung fiel
offen­bar spon­tan. Während der halb­stündi­gen Folterung,
sagte der 21-jährige Dirk R. gestern aus, habe er -
“man muss ja vom Schlimm­sten aus­ge­hen” — das Gelände
inspiziert, wobei ihm der Gedanke gekom­men sei: “Wenn
er draufge­ht, kön­nte man ihn ja im Plumpsklo
verstecken.” 

Wieso Dieter Manzke am späten Abend des 8. August 2001
ster­ben musste, blieb auch gestern ein Rät­sel. “Ich
weiß es nicht”, sagte Dirk R. Fast gleichlautend
beton­ten alle Angeklagten, sie hät­ten nichts gegen
Obdachlose und Alko­ho­lik­er gehabt. Er sei doch selbst
eine Zeit­lang obdach­los gewe­sen, meinte Dirk R., er
habe sog­ar mit Obdachlosen gezecht. 

An dem Abend, an dem Dieter Manzke umge­bracht wurde,
trafen sich die fünf Fre­unde gegen 18 Uhr, um beim
Bier “anzuhän­gen”, erzählte Dirk R. Er habe Lust
ver­spürt, sich zu schla­gen. Der 21-jährige Ralf W.
habe “irgend­wann” vorgeschla­gen, zu Manzkes Hütte zu
gehen. Gegen 22 Uhr seien sie los­ge­zo­gen. Wenig später
begann Dieter Manzkes Todeskampf. 

Dass die fünf jun­gen Män­ner aus Mahlow, Blankenfelde
und Dahle­witz an jen­em Abend nicht noch einen weiteren
Men­schen töteten, ist möglicher­weise nur “ein Zufall”,
wie Klaus Przy­bil­la, Vor­sitzen­der Richter der
Jugend­kam­mer am Pots­damer Landgericht, gestern
ein­schätzte. Als die fünf Täter Dieter Manzke
regungs­los in seinem Blut und Erbrochenem
zurück­ge­lassen hat­ten, habe Dirk B. den Vorschlag
gemacht, “Suff­is aufzuk­latschen”, berichtete Dirk R.
“Es war klar, dass die Gewalt an ander­er Stelle
fort­ge­set­zt wer­den sollte.” Der Ex-Junkie und
Alko­ho­lik­er, den die fünf dann auf­sucht­en, hatte
jedoch zwei Bekan­nte zu Besuch. Das ret­tete ihm
wahrschein­lich das Leben. 

“Mir tut diese Tat leid, mehr kann ich dazu nicht
sagen”, meinte Dirk R. Er habe in der Haft einen
Psy­cholo­gen auf­suchen müssen — “alles nur wegen dieser
Scheiß­tat”. “Ich denke, daran ist der Alko­hol mit dran
Schuld.” 

Das Opfer war völ­lig wehrlos

POTSDAM (Berlin­er Zeitung) Dieter Manzke starb einen erbärm­lichen Tod. In ein Gebüsch geschleift, den Kör­p­er zer­schun­den von Trit­ten und Faustschlä­gen, mis­shan­delt, Gesicht­shaut und Bart versen­gt mit Zigaret­teng­lut: So fand man den 61-Jähri­gen, erstickt am eige­nen ver­schluck­ten Blut, Anfang August vorigen Jahres mit­ten in Dahle­witz, einem Vorort im Süden Berlins. Fünf junge Män­ner — alle aus der Gegend, der jüng­ste 17, der älteste 22 Jahre alt — ges­tanden wenig später die Tat. Sie gaben ein lap­i­dares Motiv an: Sie hät­ten Manzke, den Obdachlosen, “vertreiben” wollen aus einem leer ste­hen­den Garten­häuschen, in dem er seit kurzem über­nachtete. Er habe dort “nichts zu suchen” gehabt, sagten sie der Polizei. Die fünf ste­hen seit Mon­tag vor der Jugend­kam­mer des Landgerichts Pots­dam; vier von ihnen sind wegen Mordes angeklagt, der jüng­ste wegen Totschlags. 

Eine halbe Stunde lang habe das Mar­tyri­um von Dieter Manzke gedauert, sagte Staat­san­walt Peter Petersen. Das Opfer habe schon “röchel­nd am Boden” gele­gen, als die vier älteren Täter, ange­führt vom 21-jähri­gen Dirk R., dem jüng­sten anboten, er könne Manzke ins Gesicht schlag
en. Dreimal tat der 17-jährige Uwe R. das, so der Staat­san­walt. Dieter Manzke war betrunk­en und völ­lig wehr­los. Ein­er der älteren, der 19-jährige Ron­ny R., habe gar ver­sucht, dem schw­er Ver­let­zten einen Stock in den After einzuführen. Dann zogen die fünf ihr Opfer in ein Gebüsch, damit die Tat nicht gle­ich ent­deckt werde. Dort starb Manzke. “Das Schick­sal ihres Opfers war den Tätern egal”, sagte Staat­san­walt Petersen. Die Obduk­tion ergab etliche Rip­pen­brüche, Frak­turen des Schlüs­sel­beins, der Augen­höhlen; das Rip­pen­fell geris­sen, Magen und Darm ver­let­zt. Dieter Manzke, geboren 1939 in Pom­mern, starb am 8. August 2001 in Dahle­witz, wo er seit Jahrzehn­ten gelebt, gear­beit­et, eine Fam­i­lie gehabt hat­te. Erst nach der Wende hat­te er keinen Job mehr, begann zu trinken, dann starb seine Frau. Erst ganz zulet­zt wurde er obdachlos. 

Die fünf Angeklagten gaben am Mon­tag bere­itwillig Auskun­ft über sich. Alle stam­men aus schwieri­gen Ver­hält­nis­sen: Beim einen sind die Eltern schon lange arbeit­s­los, der näch­ste hat seinen Vater seit zwölf Jahren nicht gese­hen. Zwei brachen die Schule ab, eine Lehre hat kein­er zu Ende gebracht, anson­sten waren sie jobben und “abhän­gen”. Der mut­maßliche Anführer der fünf, Dirk R., wurde von seinem Adop­tiv­vater regelmäßig geschla­gen, wie er sagt, ein­mal gar mit einem Gür­tel regel­recht ver­droschen: “Bis ich mich später dann gewehrt habe.” 

Vor allem auf den 21-Jähri­gen konzen­tri­ert sich das Inter­esse von Richter Klaus Przy­bil­la. Dirk R. ist kräftig, trägt Brille, Ohrring, kurze Haare, ein helles Kapuzen­shirt. Er spricht hastig, fast der einzige voll­ständi­ge Satz sein­er Selb­st­beschrei­bung lautet: “Ich bin jemand, der ein großes Maul hat und es nicht hal­ten kann.” Er neige zur Aggres­sion, räumt er ein, könne “richtig aus­ras­ten”. Ans tägliche Saufen war er schon so gewöh­nt, dass er im Knast Entzugser­schei­n­un­gen hatte. 

Zum Saufen trafen sich die fünf auch am Abend des 8. August. Irgend­wann, sagt Dirk R., habe er “Lust” bekom­men sich zu prügeln. Gemein­sam gin­gen sie zu Manzkes Laube direkt neben dem Haus in der Bahn­hof­sstraße, in dem Dirk R. seit kaum einem Viertel­jahr wohnte — er war zuvor selb­st eine Zeit lang obdach­los gewe­sen, hat­te in ein­er Garage über­nachtet. Doch an diesem Abend soll­ten andere büßen. Sein Kom­pagnon, der 22-jährige mitangeklagte Dirk B., habe “Suff­is aufk­latschen” wollen. Ein “richtiger Sadist” sei der gewe­sen, sagt Dirk R., habe Manzke noch mit dem Fin­ger aufs geschwol­lene Auge gedrückt und “Tut’s weh?” gefragt. Sie woll­ten sog­ar noch weit­er ziehen, als sie von Manzke abließen, weit­er zum näch­sten Alki, den sie in Dahle­witz kan­nten. Doch der war nicht aufzutreiben. Son­st hätte es “wahrschein­lich noch einen zweit­en Toten” gegeben, sagt Dirk R. 

Kategorien
Uncategorized

Aktion gegen Rassismus in Potsdam

Bran­den­burg spielt eine entschei­dende Rolle bei der Ver­ab­schiedung des Zuwan­derungs­ge­set­zes im Bun­desrat. Min­is­ter­präsi­dent Stolpe hat sich in einem Inter­view hin­ter die Forderun­gen von CDU-Innen­min­is­ter Schön­bohm gestellt.
Grund genug, die SPD daran zu erin­nern, welche Fol­gen z.B. die Senkung des Nachzugsalters und die fehlende Anerken­nung nicht-staatlich­er Ver­fol­gung für Asyl­suchende haben. 

Im Rah­men der Kundge­bung soll es auch ein kleines Strassentheater
geben. 

22. Feb­ru­ar, 13 Uhr, Haus des SPD-Lan­desver­ban­des, Friedrich-Ebert-Str. 61, Potsdam

Für ein Zuwan­derungs­ge­setz, das Zuwan­derung ermöglicht und nicht verhindert!!! 

Für eine Abschaf­fung der diskri­m­inieren­den Sondergesetze
für Flüchtlinge!!! 

Macht Wer­bung und kommt zahlreich.

Kategorien
Uncategorized

Mord an Dieter Manzke jetzt vor Gericht

Fall Manzke” vor Gericht 

Vier junge Män­ner unter Mordverdacht

POTSDAM/DAHLEWITZ (MAZ/Frank Schau­ka) Die Inschrift auf Dieter Manzkes Grab auf dem Fried­hof in Dahle­witz deutet das
Ver­brechen nur an. “Das hat kein Men­sch ver­di­ent so zu
ster­ben”, ließen seine Töchter in den Stein
gravieren.Wie Dieter Manzke am 8. August 2001 ums
Leben kam, skizziert das Landgericht Pots­dam, das den
“Fall Manzke” an elf Tagen heute ab 13 Uhr verhandelt,
so: “Die Angeklagten sollen am Tattag einen 61 Jahre
alten Obdachlosen mit Schlä­gen und Fußtritten
mis­shan­delt haben. Ein­er der Angeklagten soll versucht
haben, dem Opfer einen Stock in den After einzuführen.
Ein ander­er Angeklagter soll dem Opfer eine glühende
Zigarette in das Gesicht gedrückt haben, während ein
weit­er­er Angeklagter mit dem Feuerzeug Barthaare
abge­sen­gt haben soll.” Anschließend schleiften die
fünf jun­gen Män­ner den regungslosen Kör­p­er aus der
Holzhütte, in der Dahle­witz einziger Obdachloser
seine let­zten Monate zuge­bracht hat­te, in ein Gebüsch
im Garten, wo der Geschun­dene verreckte. 

Vier der fünf Angeklagten aus Dahle­witz, Mahlow und
Blanken­felde hat die Pots­damer Staatsanwaltschaft
wegen Mordes angeklagt. Der jüng­ste, ein 17-Jähriger,
ste­ht nur deshalb wegen Totschlags vor Gericht, weil
er erst hinzukam, als seine Fre­unde den Obdachlosen
schon quäl­ten. Die Staat­san­waltschaft hält dem
17-Jähri­gen zugute, dass er noch nicht dabei war, als
die anderen sich zum Angriff auf “Pen­ner”
verabre­de­ten, und ihm die niederen Beweg­grün­den daher
unbekan­nt waren. 

Wed­er um Geld noch um Rache ging es den jungen
Män­nern, als sie Manzke erschlu­gen. Sie hat­ten sich,
so die Staat­san­waltschaft, “durch den Obdachlosen
gestört gefühlt”, weil sie dessen “Lebensweise
mis­sacht­en”. Sie hät­ten Manzke nicht töten wollen,
doch sei die Sit­u­a­tion eskaliert, erklärt
Behör­den­sprecherin Sigrid Komor. 

Ob es sich um eine poli­tisch motivierte Tat mit
recht­sex­tremem Hin­ter­grund han­delt, ist strit­tig. Die
Pots­damer Staat­san­waltschaft wertet die Tat als
unpoli­tis­chen Mord, auch das brandenburgische
Innen­min­is­teri­um hat für das Jahr 2001 kein
recht­sex­tremes Tötungsver­brechen veröffentlicht. 

Erstaunlich ist das deshalb, weil die neuen,
ver­fein­erten Kri­te­rien zur Erfas­sung politischer
Krim­i­nal­ität auf den “Fall Manzke” anwend­bar wären.
Nach Ein­schätzung des Bun­desin­nen­min­is­teri­ums gilt
eine Tat ins­beson­dere dann als poli­tisch motiviert,
“wenn die Umstände der Tat oder die Ein­stel­lung des
Täters darauf schließen lassen, dass sie sich gegen
eine Per­son auf­grund ihrer poli­tis­chen Einstellung,
Nation­al­ität, Volk­szuge­hörigkeit, Rasse, Hautfarbe,
Reli­gion, Weltan­schau­ung, Herkun­ft, sexuellen
Ori­en­tierung, Behin­derung oder ihres äußeren
Erschei­n­ungs­bildes bzw. ihres gesellschaftlichen
Sta­tus richtet”. Die zwei let­zten Kri­te­rien könnten
auf den Mord an dem obdachlosen Alko­ho­lik­er Dieter
Manzke anwend­bar sein. 

Inforiot