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(Anti-)Rassismus

FLUCHTWEGE freihalten – ASYL ist Menschenrecht!

Die bran­den­bur­gis­che Lan­desregierung will die neu gebaute Internierung­sein­rich­tung für ank­om­mende Flüchtlinge am 1. August in Betrieb nehmen.

 

Am Sam­stag, den 28. Juli ver­anstal­tet der Bran­den­burg­er Frieden­sritt 2012 in Schöne­feld eine Aktion gegen die Internierung von Flüchtlin­gen, das Asylschnel­lver­fahren auf dem Flughafen BER und die Abschot­tung Europas gegen Schutz­suchende unter dem Motto:

 

FLUCHTWEGE frei­hal­ten — ASYL ist Menschenrecht!

Aufzug­be­ginn: Sam­stag, 28. Juli

 

11 UHR in der Wal­ters­dor­fer Chaussee am Ort­sein­gang Schöne­feld ca. 12 UHR Beginn der Kundge­bung vor dem Flughafenge­bäude bis ca. 15 Uhr Rede­beiträge, Infor­ma­tio­nen über die Friedensreiter_innen, den Flughafen-“Asyl-Knast” und das Schnel­lver­fahren, über die Lebens­be­din­gun­gen von Flüchtlin­gen. Außer­dem: Seifen­blasen, Ponyre­it­en für Kinder

 

Mehr Infor­ma­tio­nen unter: www.friedensritt.net

 

Das Bünd­nis gegen Lager Berlin-Bran­den­burg ruft für 14 Uhr zu ein­er Demon­stra­tion vom Flughafenge­bäude zur Internierungsan­lage und ein­er Kundge­bung davor auf. Um die Genehmi­gung wird aktuell noch gestritten.

 

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(Anti-)Rassismus

Fluchtwege freihalten – Asyl ist Menschenrecht“

Die Friedensreiter_innen sind wieder in Bernau. Seit vie­len Jahren reit­en und radeln die Friedensreiter_innen durch Land und Stadt. Sie unter­stützen örtliche Ini­tia­tiv­en in ihrer poli­tis­chen Arbeit für den Frieden, für Men­schen­rechte, Umweltschutz, Tierschutz.

In diesem Jahr wid­men sich die Reiter_innen dem The­ma Asyl­recht. Unter dem Mot­to „Fluchtwege frei­hal­ten – Asyl ist Men­schen­recht“ wird am 21. Juli in Bernau 12 Uhr ein Demon­stra­tionsritt von der Bahn­hof­s­pas­sage bis zum Deser­teuer­denkmal stat­tfind­en. Der diesjährige Ritt find­et seinen Auf­takt dann am Deser­teur­denkmal. Mit STraßenthe­ater, Trans­par­enten und Reden wird ins­beson­dere auf die Inbe­trieb­nahme der Internierung­sein­rich­tung auf dem Flughafen­gelände in Schöne­feld hingewiesen.
Am Abend des 21.07. laden die Reiter_innen des Friedens 19 Uhr dann zu einem Film- und Dis­sku­sion­s­abend in das Eis­cafe “Alte Post” am Bahn­hof ein.

Flüchtlinge, die es bis Europa schaf­fen, Ver­fol­gung, Folter, Verge­wal­ti­gung, Krieg zu entkom­men und keine gülti­gen Papiere vor­weisen kön­nen, sollen bei ihrer Ankun­ft auf dem Berlin­er Flughafen BBI inhaftiert wer­den. Es ist hier­bei egal ob es sich um Män­ner, Frauen, Kinder oder alte Men­schen han­delt. Inner­halb von von zwei Tagen müssen die Men­schen glaub­haft machen, dass
sie in ihrem Heimat­land in Lebens­ge­fahr sind. Kön­nen sie das nicht, dro­ht die sofor­tige Abschiebung. Men­schen, die die Spache nicht ver­ste­hen, trau­ma­tisiert sind von Folter und Krieg, haben keine Chance, ein solch­es Schnel­lver­fahren zu bestehen.

Die SPD-geführte Lan­desregierung Bran­den­burg hat beschlossen eine Bun­desratsini­tia­tive zur Abschaf­fung der Flughafen-Ver­fahren auf den Weg zu brin­gen, hinge­gen will die Bun­desregierung diese deutsche Asyl­prax­is im Euro­parecht ver­ankern. Über 70 Organ­i­sa­tio­nen protestieren gegen die Inbe­trieb­nahme dieser Internierungsrein­rich­tung. Mit dem diesjähri­gen Ritt hof­fen wir  Friedensreiter_innen auf ein große Bere­itschaft, sich anzuschließen, wir hof­fen darauf viele Men­schen zu erre­ichen und let­z­tendlich fordern wir gerechte Asylver­fahren für alle Flüchtlinge.

Kon­takt & Infor­ma­tio­nen:
www.friedensritt.net

 

Aktu­al­isiert am 19.7.2012:

Sa. 21.07. in Bernau
11 Uhr Demon­star­tion­sritt von der Bahn­hof­s­pas­sage zum Deser­teur­denkmal, Straßenthe­ater
ab 19 Uhr Film und Diskus­sion in der Alten Post 

Do. 26.07. in Königs Wuster­hausen
Kundge­bung vor dem Amts­gericht. Es wird zuständig für alle Haf­tanträge bei Abschiebung­shaft aus der neuen Internierung­sein­rich­tung auf dem Flughafen Schönefeld 

Sa. 28.07., 12 Uhr in Schöne­feld
Kundge­bung vor dem Flughafen gegen das Flughafenverfahren

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(Anti-)Rassismus

Women in Exile feiert das zehnjährige Bestehen

Wir haben Demos organ­isiert oder an Demos teilgenom­men, wir haben Sem­i­nare organ­isiert, um Frauen über ihre Rechte aufzuk­lären, wir haben an Kon­feren­zen teilgenom­men und Reden auf ver­schiede­nen Ver­anstal­tun­gen gehal­ten, wir haben die Poli­tik und Ver­wal­tung unsere Forderun­gen durch offene Briefe und andere Tex­ten wis­sen lassen, wir haben Infor­ma­tio­nen über die Sit­u­a­tion von Frauen in den Lagern gesam­melt, veröf­fentlicht und zuständi­ge Behör­den informiert und wir haben mit Unter­stützung ander­er die Kam­pagne „No Lager for Women“ begonnen, mit der wir die Land­kreise und das Min­is­teri­um für Arbeit, Soziales, Frauen und Fam­i­lie auf­fordern, dafür zu sor­gen, dass Frauen und Kinder nicht in Lagern son­dern in Woh­nun­gen unterge­bracht wer­den.
Diese und andere Aktiv­itäten, mit denen wir uns für die Rechte von Flüchtlings­frauen engagiert haben, sind es wert gefeiert zu wer­den.
Mit ein­er Jubiläumsver­anstal­tung möcht­en wir allen danken, die uns in unser­er Arbeit unter­stützt haben, und auch denen die sich immer noch mit uns gemein­sam für Flüchtlings­frauen ein­set­zen.
Um die Jubiläumsver­anstal­tung, von der wir träu­men, zu real­isieren, brauchen wir Ihre und eure Sol­i­dar­ität und finanzielle Unterstützung.

Wir wün­schen uns ein Woch­enende gemein­sam mit vie­len Flüchtlings­frauen aus Bran­den­burg, um über die The­men zu sprechen die uns bewe­gen: Diskri­m­inierung, sex­u­al­isierte Gewalt in Lagern, Meth­o­d­en Frauen in den Lagern zu poli­tis­chem Engage­ment zu motivieren, Strate­gien für unsere Kam­pagne und vieles mehr.
Wir wün­schen uns, die Grün­derin­nen von Women in Exile ein­laden zu kön­nen, um gemein­sam mit ihnen über poli­tis­che Strate­gien und Meth­o­d­en der poli­tis­chen Bil­dungsar­beit von und für Flüchtlings­frauen nachzu­denken.
Und wir wün­schen uns eine große Podi­ums­diskus­sion mit Weg­be­glei­t­erIn­nen:
„Was motiviert uns dazu Flüchtlingspoli­tik zu machen und welche Verbindun­gen sehen wir – aus Basis unser per­sön­lichen Sit­u­a­tion und unseres poli­tis­chen Hin­ter­grun­des- zu anderen Kämpfen?“ Sie soll aufzeigen, welche Verbindun­gen wir mit unseren Kämpfen zu anderen anti­ras­sis­tis­chen, fem­i­nis­tis­chen, queeren oder ganz anderen Kämpfen haben.

Dafür möcht­en wir Sie/euch um Spenden bit­ten.
Spenden kön­nen unter dem Stich­wort „Women in exil“ auf fol­gen­des Kon­to
über­wiesen werden:

Inhab­er: Zusam­men Leben e.V:
KOn­to: 17449653
BLZ: 12030000
Bank: Dt. Kreditbank.

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Gemeinsame Presseerklärung der Flüchtlingsräte Brandenburg und Berlin

Die Eröff­nung des neuen Flughafens BER „Willy Brandt“ wurde auf März 2013 ver­schoben – die Internierung­sein­rich­tung für Flüchtlinge am BER zur Durch­führung des soge­nan­nten Flughafen-Asylver­fahrens ist jedoch bezugs­fer­tig und soll nach Willen der Lan­desregierung Bran­den­burg noch im Juli in Betrieb gehen. Nach Auskun­ft der Press­es­telle den Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­ums sollen in der neu richteten Unterkun­ft die Abläufe für das Flughafen­ver­fahren erprobt und Asyl­suchende, die am alten Flughafen Schöne­feld ankom­men, interniert werden.

Gegen diese Pläne protestieren die Flüchtlingsräte Berlin und Bran­den­burg scharf. Sie haben eine Online-Peti­tion ges­tartet, in der sie die Lan­desregierung auf­fordern, die Inbe­trieb­nahme der Ein­rich­tung zu ver­weigern. (http://openpetition.de/petition/online/keine-internierung-von-asylsuchenden-am-flughafen-willy-brandt)

Darin heißt es: „Im Feb­ru­ar 2012 hat der Bran­den­burg­er Land­tag mit einem frak­tion­süber­greifend­en Beschluss seine Ablehnung des Flughafen-Asylver­fahrens erk­lärt. Die Lan­desregierung wurde beauf­tragt, sich dafür einzuset­zen, dass auf das Flughafen-Asylver­fahren am BER verzichtet wird.

Durch die ver­schobene Eröff­nung des Flughafens gewin­nt die Lan­desregierung Zeit, diesen wichti­gen Auf­trag umzuset­zen. Eine Inbe­trieb­nahme der Internierung­sein­rich­tung am BER Monate vor der Eröff­nung des neuen Flughafens stünde jedoch im ekla­tan­ten Wider­spruch dazu. Mit der vorzeit­i­gen Inbe­trieb­nahme der Ein­rich­tung würde die Lan­desregierung Bran­den­burg Fak­ten schaf­fen, die der rigi­den Asylpoli­tik der Bun­desregierung in die Hände spielen.“

Dorothea Lin­den­berg vom Flüchtlingsrat Bran­den­burg erk­lärt dazu: „Die Lan­desregierung macht sich unglaub­würdig, wenn sie sich öffentlich gegen das Flughafen­ver­fahren ausspricht und gle­ichzeit­ig schon Monate vor der Flughafen­eröff­nung die Internierung von Flüchtlin­gen trainiert, damit das Flughafen­ver­fahren ab März 2013 möglichst rei­bungs­los ablaufen kann.”

Auch Mar­ti­na Mauer vom Flüchtlingsrat Berlin fordert vom Bran­den­burg­er Min­is­ter­präsi­den­ten Platzeck mehr Courage: „Wenn es der Lan­desregierung wirk­lich ernst ist mit ihrer Ablehnung des Flughafen-Asylver­fahrens, dann hätte sie jet­zt die Chance, dies zu beweisen. Die vorzeit­ige Inbe­trieb­nahme ist absurd: //Flughafen kön­nen sie nicht, Knast schon.“

Mit der ges­tarteten Online-Peti­tion wird die Lan­desregierung Bran­den­burg aufgefordert,

1. die Internierung­sein­rich­tung für Asyl­suchende am Flughafen BER „Willy Brandt“ nicht in Betrieb zu nehmen.

2. sich gegenüber der Bun­desregierung inten­siv dafür einzuset­zen, dass am BER keine Flughafen-Asylver­fahren durchge­führt werden.

3. alle ihre Entschei­dun­gen hin­sichtlich des Flughafen­ver­fahrens am BER trans­par­ent zu machen und sofort der Öffentlichkeit zu kommunizieren.

4. Die angekündigte Bun­desratsini­tia­tive zur bun­desweit­en Abschaf­fung des Flughafen­ver­fahrens zügig umzuset­zen. Im Juli pla­nen ver­schieden anti­ras­sis­tis­che Organ­i­sa­tio­nen weit­ere Protes­tak­tio­nen gegen die Inbe­trieb­nahme der Internierung­sein­rich­tung und das Flughafen­ver­fahren. Außer­dem rufen die Flüchtlingsräte dazu auf, am Tag X nach Inbe­trieb­nahme den „Asylk­nast“ vor Ort in Augen­schein zu nehmen und laut­stark dessen Schließung zu fordern.

Am 21.7.2012 endet die Zeich­nungs­frist dann wer­den die gesam­melten Unter­schriften an Min­is­ter­präsi­dent Platzeck übergeben.

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(Anti-)Rassismus Arbeit & Soziales

Demo gegen das Gutscheinsystem in Oberspreewald-Lausitz am 21. Juni

Um uns sol­i­darisch mit den davon betrof­fe­nen Flüchtli­gen zu zeigen, und zusam­men den Abge­ord­neten des Land­kreis­es klar zu machen, das Gutscheine scheiße sind, gibt es eine Demo vom Vetschauer Bahn­hof bis zum Sitzung­sort des Kreistages, sowie eine Kundge­bung davor.

Ort: Vetschau Bahn­hof (Beginn)

Datum: 21.06.2012

Zeit: 14:45 Uhr
In Berlin gibt es einen Tre­ff­punkt um 13.30 Uhr am Ost­bahn­hof (Gleis 2).

Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg hat einen Press­espiegel zum The­ma zusammengetragen.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Fußball-Europameisterschaft und Rassismus

In dieser Woche begin­nt die Fußball-Europameis­ter­schaft in Polen und der Ukraine. Auch die Frank­furter Bürger_innen freuen sich auf ein rauschen­des Fußballfest. Die ver­gan­genen Turniere haben aber auch gezeigt, dass Europa- und Welt­meis­ter­schaften immer wieder Anlass zu ausufer­n­dem Nation­al­is­mus und gewalt­täti­gen Auss­chre­itun­gen geben kön­nen.
So kam es bei den Welt­meis­ter­schaften 2006 und 2010 sowie bei der Europameis­ter­schaft 2008 wieder­holt zu ras­sis­tisch motivierten Belei­di­gun­gen und Über­grif­f­en von Neon­azis. Als Beispiel ist ein Vor­fall (während der Welt­meis­ter­schaft) von 2006 zu nen­nen, als ein argen­tinis­ch­er Fan ras­sis­tisch belei­digt und ange­grif­f­en wurde. Nach einem anderen Spiel wur­den Antifaschist_innen von Anhänger_innen der rechts­gerichteten Hooli­gans des FFC Vik­to­ria ’91 e.V. durch die Straßen gejagt. Auch 2008 und 2010 gab es schwere gewalt­tätige Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen deutschen Hooli­gans und der Polizei. 2008 ver­sucht­en sie gar die Grenzbrücke zu über­schre­it­en um pol­nis­che Fans anzu­greifen. Ein Großteil der gewalt­bere­it­en Fußball­fans ist der Polizei bere­its bekan­nt, denn seit etwa sechs Jahren sind die neon­azis­tis­chen Hooli­gans des FFC Vik­to­ria ’91 e.V. in Frank­furt (Oder) aktiv.

Auch in der jüng­sten Ver­gan­gen­heit machte diese Grup­pierung wieder auf sich aufmerk­sam. Wie der Presse zu ent­nehmen war, wur­den bei dem Pokalspiel am 11. Novem­ber 2011 gegen SV Babels­berg 03 mehrfach anti­semi­tis­che Parolen skandiert und Spiel­er des Pots­damer Fußbal­lvere­ins von etwa 60 Hooli­gans ras­sis­tisch belei­digt. Am 27. Dezem­ber ver­gan­genen Jahres, beim „2. Krom­bach­er Hal­len­turnier“ in der Bran­den­burg Halle, kam es zu gewalt­täti­gen Über­grif­f­en auf die als antifaschis­tisch und anti­ras­sis­tisch gel­tenden Fans von Ten­nis Borus­sia Berlin. Obwohl die Polizeikräfte in Frank­furt (Oder) im Vor­feld des Turniers über das Gewalt­poten­zial der rechts­gerichteten Hooli­gans informiert waren, trafen diese viel zu spät ein und die Fans des Ten­nis Borus­sia sahen sich Stein- und Flaschen­wür­fen aus­ge­set­zt. Diese Beispiele sind möglicher­weise nur ein Vorgeschmack auf die anste­hen­den Wochen in Frank­furt (Oder). Wenn die deutsche Fußball­na­tional­mannschaft der Män­ner in Polen und der Ukraine um den Europameis­ter­schaft­sti­tel spie­len, wer­den ihr sicher­lich auch in Frank­furt (Oder) wieder viele Men­schen die Dau­men drück­en. Doch geht es dabei um mehr als nur um Fußball. Denn wie die Erfahrun­gen der Ver­gan­gen­heit zeigen geht es eini­gen Deutsch­land-Fans um mehr als Erfol­gswün­sche für die eigene Mannschaft. Sie nutzen solch ein Event, um unge­hemmt ihren Nation­al­is­mus und Ras­sis­mus auszuleben und stellen eine akute Gefahr für alle diejeni­gen Mit­bürg­er dar, die anders denken, anders ausse­hen, von ander­er Nation­al­ität sind. Es darf nicht sein, dass Frank­furt (Oder) für die Dauer der „EURO“ zu ein­er „no-go-area“ für Migranten, Besuch­er und den Großteil unser­er Mit­bürg­er wird.

Das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ fordert daher: – ein rechtzeit­iges und ggf. präven­tives Han­deln der Polizei, um ras­sis­tis­che und nation­al­is­tis­che Auss­chre­itun­gen zu unterbinden – einen kri­tis­chen Umgang aller Bürger_innen mit Nation­al­stolz und Nation­al­is­mus – eine klare Posi­tion­ierung der Stadt und ihrer Vertreter_innen für ein weltof­fenes Frank­furt (Oder)

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(Anti-)Rassismus

Gegen das Gutscheinsystem in Oberhavel

Wir sehen diese Preisver­lei­hung nicht nur als Anerken­nung ihres Engage­ments, son­dern auch als Ermu­ti­gung für alle Flüchtlinge und Ini­tia­tiv­en in Ober­hav­el, die sich für eine sol­i­darische Gesellschaft ohne Ras­sis­mus einsetzen.

Eine der großen Stärken des Protests gegen das Gutschein­sys­tem in Hen­nigs­dorf waren die Kom­mu­nika­tions- und gemein­samen Lern­prozesse unter den beteiligten Akteur_innen. Sie schlossen dauer­hafte Bünd­nisse, in denen Flüchtlinge, die sich für ihre Rechte ein­set­zen, und Ini­tia­tiv­en, die sich seit Jahren für Flüchtlingsrechte engagieren, gemein­sam agieren und auf Augen­höhe zusam­me­nar­beit­en. Zum Beispiel in der Ini­tia­tive u.r.i., in der sich Tan­naz Bidary, Patrick Kiz­ito, andere Flüchtlinge und anti­ras­sis­tis­che Grup­pen gemein­sam gegen das diskri­m­inierende Gutschein­sys­tem engagieren.

Dies und die über­wälti­gende Unter­stützung, die der Boykott erfuhr, hat­te Auswirkun­gen im ganzen Land Bran­den­burg: Zum Beispiel starteten Flüchtlinge in Cot­tbus im Som­mer 2011 eine Unter­schrifte­nak­tion gegen das Gutschein­sys­tem, Flüchtlinge aus der Uck­er­mark, aus dem Land­kreis Ober­spree­wald-Lausitz und aus anderen Kreisen demon­stri­erten in Oranien­burg mit und zum Beispiel in der Uck­er­mark wurde mit Ver­weis auf die Proteste in Hen­nigs­dorf auf Bargeld umgestellt.
Dass aus­gerech­net Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck Bidary und Kiz­ito diese Ehrung über­re­icht, sehen viele Engagierte gegen das Gutschein­sys­tem als Ironie des Schick­sals: “Wir fra­gen uns oft, ob die Lan­desregierung außer Presserk­lärun­gen und ‘Empfehlun­gen’ nichts zur Abschaf­fung des Gutschein­sys­tems in Bran­den­burg beitra­gen kon­nte oder nicht wollte.” So Tobias Beck­er, von der Ini­tia­tive u.r.i. (Unit­ed against Racism and Iso­la­tion). “Wir hof­fen, dass die Lan­desregierung die Preisver­lei­hung zum Anlass nimmt, ihre halb­herzige Rolle zu über­denken und endlich Anstren­gun­gen untern­immt, durch einen ein­deuti­gen Erlass das Gutschein­sys­tem im ganzen Land abzuschaffen.”

Die Sit­u­a­tion in Ober­hav­el, in Havel­land und Ober­spree­wald-Lausitz, den let­zten drei Land­kreisen in Bran­den­burg, in denen noch Gutscheine aus­gegeben wer­den, doku­men­tiert aber auch die undemokratis­che Macht von Lan­dräten in Bran­den­burg. Absurd lange Amt­szeit­en bieten Men­schen wie zum Beispiel Lan­drat Schröter die Möglichkeit, sich eine loyale Ver­wal­tung aufzubauen und insti­tu­tionellen Ras­sis­mus in seinem kleinen Kön­i­gre­ich auszuleben. Für die ‘Ver­wal­tungskom­man­dan­tur’ in Oranien­burg scheint jed­er human­itäre Aufen­thalt eine per­sön­liche Nieder­lage zu sein, jede Abschiebung ein Erfolg.
Eine demokratis­che Zivilge­sellschaft muss solche Lan­dräte nicht nur abwählen. Sie muss auch auf eine demokratis­che Umgestal­tung der Kom­mu­nalver­wal­tung drän­gen, sowie – natür­lich – auf die Abschaf­fung des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes. Bis dies erre­icht ist, wer­den Tan­naz Bidary und Patrick Kiz­ito, zahlre­iche Flüchtlingsaktivist_innen, Men­schen-und Bürg­er­rechtsini­tia­tiv­en und der Flüchtlingsrat Bran­den­burg sich weit­er für die Abschaf­fung des diskri­m­inieren­den Gutschein­sys­tems ein­set­zen. Nicht nur in den Land­kreisen, son­dern auch von der Lan­desregierung wer­den wir gemein­sam und laut fordern: Gutscheine abschaf­fen! Gle­iche soziale Rechte für alle !

Der Flüchtlingsrat hat anlässlich der Preisver­lei­hung eine Doku­men­ta­tion des Gutschein­boykotts her­aus­gegeben, die hier herun­terge­laden wer­den kann: http://www.fluechtlingsrat-brandenburg.de/materialienabschiebungen/leistungen/gutscheine

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(Anti-)Rassismus

Behördenwillkür bringt William Ikor in Lebensgefahr

 

Williams Stimme wird nun in Deutsch­land nicht mehr gehört. Auf seine Bitte hin informiert das
Refugees Eman­ci­pa­tion Project nun die Öffentlichkeit über den Vor­gang
.

 

William lebt seit 11 Jahren in Deutsch­land und ist nie straf­fäl­lig gewor­den. Er erfüllt die Voraus­set­zun­gen für eine Dul­dung. Über denAntrag auf Dul­dung sollte  die Härte­fal­lkom­mis­sion am  24. Mai entschei­den. Der Antrag wurde aus for­malen Grün­den ohne Anhörung abgelehnt.

Die  evan­ge­lis­che Kirche in Rathenow war der Aus­län­der­be­hörde als Aufen­thalt­sort von William Ikor vom ersten Tag an bekan­nt.  Auch das Innen­min­is­teri­um war informiert. Trotz­dem wurde er wegen ange­blich unbekan­nten Aufen­thalt­sortes zur Fah­n­dung aus­geschrieben. Diese Fah­n­dung ist die Grund­lage der Entschei­dung der Härtefallkommission.

Wieder ein­mal ist ein Men­sch hil­f­los dem Sys­tem aus­geliefert und gerät dadurch in Lebens­ge­fahr“ so  Herr Chu, Sprech­er des Refugees Eman­ci­pa­tion Project. „Wir fordern, dass dieses Vorge­hen geah­n­det und für alle Zukun­ft ver­hin­dert wird.“

Möglicher­weise gelingt es noch, William bei der Ankun­ft in Kamerun durch Bestechung der kamerunis­chen Polizei zu ver­hin­dern und so sein Leben zu ret­ten.  Refugees Emaci­pa­tion Project: „Die deutsche Ver­wal­tung treibt Asyl­be­wer­ber und Men­schen, die ihnen helfen wollen, in die Arme von kor­rupten Beamten und in die Ille­gal­ität. Wir treten jedoch ein für Demokratie und gegen Kor­rup­tion und sehen unsere Arbeit sabotiert.“

In Rathenow sam­meln evan­ge­lis­che Kirchenge­mein­den Spenden für die Zukun­ft von William in Kamerun. Für die Forderung nach ein­er Zukun­ft in Sicher­heit und Frei­heit für alle Flüchtlinge ste­ht das Refugees Eman­ci­pa­tion Project.  Herr Chu: „Der Behör­den­willkür ste­hen in Deutsch­land Türen und Tore offen, wie man am Fall William Ikor sehen kann. Wir fordern: Bleiberecht­sregelung für Flüchtlinge mit langjährigem Aufenthalt.

 

Für Rück­fra­gen ste­hen wir Ihnen gerne unter Tel. 0176–362 66043 zur Ver­fü­gung

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Rechtsmissbräuche führten zur Ablehnung von William Ikor bei der Härtefallkommission

Heute (Fre­itag) reist William Ikor, der seit Jan­u­ar im Kirchenasyl in Rathenow lebte, nach Kamerun aus. „Frei­willig“ ist diese Reise jedoch nicht, es blieben ihm keine anderen Möglichkeit­en, nach­dem die Härte­fal­lkom­mis­sion das Ersuchen eines Bleiberechts für ihn ablehnte. Diese Entschei­dung ist sehr bit­ter.  Ein Men­sch, der elf Jahre in Bran­den­burg gelebt hat, der sich ehre­namtlich in Ini­tia­tiv­en für interkul­turelle Ver­ständi­gung und gegen Frem­den­feindlichkeit engagiert hat, der Aus­sicht auf einen Job hat­te, ein solch­er Men­sch soll kein Aufen­thalt­srecht erhalten.

Es ist sehr zu bedauern, dass sich die Härte­fal­lkom­mis­sion angesichts der derzeit­i­gen HFK- Verord­nung, die aus ein­er Auflis­tung von Auss­chlussgrün­den beste­ht, nicht in der Lage sah, diese beson­deren human­itären Gründe in den Vorder­grund zu stellen und angemessen zu würdigen.

Es ist bekan­nt, dass der Land­kreis Havel­land an der Schaf­fung eben dieser Auss­chlussgründe eifrig und wil­lentlich mitwirk­te. So hielt die Aus­län­der­be­hörde  it Rück­endeck­ung des Lan­drats Schröder gezielt an der Fah­n­dungsauschrei­bung für William Ikor fest, obwohl sie schon am ersten Tag des Kirchenasyls  über Iko­rs Aufen­thalt­sort informiert wurde. Die Auss­chrei­bung zur Fah­n­dung war von vorn­here­in nicht recht­mäßig. Spätestens als Anfang Feb­ru­ar in der  Presse über das Kirchenasyl berichtet wurde, hätte die Aus­län­der­be­hörde Rathenow die Fah­n­dung „unverzüglich“ aufheben lassen müssen – wenn in Rathenow ein Wille zur Ein­hal­tung von Rechtsvorschriften vorhan­den gewe­sen wäre.

Es ist schon bemerkenswert, dass in einem Land­kreis angesichts eines offe­nen Kirchenasyls rechtsmiss­bräuch­lich über Wochen an ein­er  Fah­n­dungsauss­chrei­bung fest­ge­hal­ten wer­den kann, ohne dass seit­ens des Innen­min­is­teri­ums als auf­sichts­führen­der Behörde dies unter­bun­den wird. Diese Dul­dung eines offe­nen Rechtsmiss­brauchs ist schw­er­lich mit der Auf­sicht­spflicht des Min­is­teri­ums in Ein­klang zu bringen.

Die Entschei­dung der Härte­fal­lkom­mis­sion zu William Ikor lässt sich heute nicht mehr rev­i­dieren. Im Blick auf zukün­ftige Fälle fordern wir jedoch eine  Über­ar­beitung der Verord­nung für die Härte­fal­lkom­mis­sion. Sie soll die Inte­gra­tionser­folge von Migrant/innen prüfen, doch in der derzeit­i­gen Ver­sion scheit­ern die Anträge oft schon an absur­den Auss­chlusskri­te­rien. Und generell fordern wir eine neue Bleiberecht­sregelung für Flüchtlinge mit langjährigem Aufenthalt.

Wir möcht­en auf den Spende­naufruf der evan­ge­lis­chen Kirchenge­meinde Rathenow für die Flugkosten von William Ikor hin­weisen. Spenden bitte an:  Evan­ge­lis­ch­er Kirchenkreis Rathenow, Kto.-Nr. 3861008890, Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse, BLZ 1605 0000, Ver­wen­dungszweck: „für William“.
Für Rück­fra­gen ste­hen wir Ihnen gern unter Tel. 0170 – 965 90 42 (Kay Wen­del) zur
Ver­fü­gung.

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Spenden für William Ikor

Am ver­gan­gen Don­ner­stag traf die Härte­fal­lkom­mis­sion eine Entschei­dung gegen William Ikor, der seit Jan­u­ar bei uns im Kirchenasyl lebt. William soll kein Bleiberecht erhal­ten. Wir bedauern diese Entschei­dung außeror­dentlich. Nach inten­siv­en Gesprächen mit uns hat sich William nun für die beste der schlecht­en Möglichkeit­en, die ihm noch bleiben, entsch­ieden: Er wird frei­willig nach Kamerun ausreisen.

Diese Entschei­dung hat William auch deshalb getrof­fen, um das Risiko ein­er Fes­t­nahme am Flughafen in Kamerun zu min­dern. Denn bei ein­er von Beamten der Bun­de­spolizei begleit­eten Abschiebung wäre er mit hoher Wahrschein­lichkeit festgenom­men und wom­öglich in Haft genom­men wor­den. Derzeit sind wir dabei, mit ein­er Rück­kehrhil­f­sor­gan­i­sa­tion in Kamerun zu vere­in­baren, dass er direkt am Flughafen abge­holt und unter­stützt wird. Auch das soll, so hof­fen wir, das Risiko für ihn verringern.

Mit dem Leit­er der Aus­län­der­be­hörde, Her­rn Döbel, haben wir die frei­willige Aus­reise von William bere­its vere­in­bart. Damit wird ver­hin­dert, dass William in Abschiebe­haft genom­men wird, das hat uns Herr Döbel zugesichert. Noch heute hat William von der Zeit in der Abschiebe­haft in Eisen­hüt­ten­stadt ein Trau­ma. Mit der frei­willi­gen Aus­reise bleiben ihm die Hand­schellen bei der Abschiebung erspart.

Eine frei­willige Aus­reise bedeutet aber auch, dass William den Flug selb­st bezahlen soll. Es ist klar, dass William dazu nicht in der Lage ist. Wir haben daher für ihn das Geld für den Flug vorgestreckt und ein Flugtick­et für Fre­itag, 1. Juni, gekauft.

Wir brauchen unbe­d­ingt noch ein­mal Ihre Hil­fe. Aber dieses Mal geht es nur mit Geld und Gebet! Wir brauchen Geld für den Flug und wir möcht­en William eine Starthil­fe in Kamerun geben. Nach elf Jahren in Bran­den­burg wird es für ihn in Kamerun nicht leicht wer­den. Er braucht unsere Unterstützung.

Bitte über­weisen Sie das Geld an:

Evan­ge­lis­ch­er Kirchenkreis Rathenow
Kto.-Nr. 3861008890
Mit­tel­bran­den­bur­gis­che Sparkasse
BLZ 1605 0000
Ver­wen­dungszweck: „für William“

Sie kön­nen Ihre Spende auch im Kirchen­büro, Kirch­platz 10 in Rathenow abgeben. Bitte schreiben Sie auf die Umschläge „für William“.

Im Namen der Näch­sten­liebe
geseg­nete Pfingsten

Wolf Schöne

Evan­ge­lis­che Kirchenge­meinde St. Marien-Andreas zu Rathenow
Kirch­platz 10
14712 Rathenow
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