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Nazigedenken in Halbe misslungen

Deut­lich weniger Neon­azis als in den Vor­jahren demon­stri­erten am Sonnabend in Halbe. Nach stun­den­langem Herum­ste­hen im Regen waren viele der aus dem gesamten Bun­des­ge­bi­et angereis­ten Recht­sex­trem­is­ten schlicht vorzeit­ig nach Hause gefahren. Am eigentlichen »Trauer­marsch« für die 1945 im Kessel von Halbe gefal­l­enen deutschen Sol­dat­en am späten Nach­mit­tag nah­men nur etwa 150 Neon­azis teil.

Oben­drein blieb ihnen die geplante Strecke bis zum Fried­hofsvor­platz ver­sagt: Das Oberver­wal­tungs­gericht Berlin-Bran­den­burg hat­te strik­te Aufla­gen erteilt, weil son­st »mit dem Aufzug an For­men oder Inhalte nation­al­sozial­is­tis­chen Heldenge­denkens angeknüpft« wer­den könnte.

Doch auch der Wider­stand gegen die Neon­azis fiel klein­er als son­st aus. An den Gegenkundge­bun­gen, die unter anderem vom Aktions­bünd­nis Halbe und von Antifa­grup­pen organ­isiert waren, beteiligten sich ins­ge­samt etwa 150 Men­schen. Eine Ska­band spielte, in der Kirche fand eine Andacht für Opfer rechter Gewalt statt und in ein­er »anti­held­is­chen Lesung« wurde aus Front­briefen von Sol­dat­en zitiert.

»Ich hoffe, dass die Nazis bald die Nase voll haben«, kom­men­tierte SPD-Land­tags­frak­tion­schef Gün­ter Baaske das schwache Aufge­bot der Recht­sex­tremen. Auch viele andere Nazigeg­n­er äußerten die Hoff­nung, dass durch eine Kom­bi­na­tion aus Polizeiau­fla­gen und Gegen­ver­anstal­tun­gen den Neon­azis ihr »Heldenge­denken« auf lange Sicht ver­mi­est wer­den könnte.

Als der Nazi-Marsch schließlich auf­brach, drängte die Polizei eine Block­ade von Gegen­demon­stran­ten zügig und rigide zurück. Trotz­dem verzögerte sich der Aufzug um eine weit­ere Vier­tel­stunde: Drei Antifaschis­ten hat­ten sich an Seilen über die Straße gehängt. Die Polizei musste erst umständlich eine Hebe­bühne her­an­schaf­fen, um die Men­schen dort wegzubekom­men. Ihr Trans­par­ent »NS-Ver­her­rlichung stop­pen« blieb in den Seilen hän­gen. Die Nazis mussten zu ihrem Ärg­er dann darunter hindurchlaufen.

Den Tag über waren 1200 Polizis­ten im Ein­satz. Fünf Neon­azis wur­den wegen Ver­stöße gegen das Waf­fen- beziehungsweise das Ver­samm­lungs­ge­setz festgenommen.

Im Novem­ber 2006 hat­ten die Neon­azis ihren Auf­marsch zum Volk­strauertag von Halbe nach Seelow ver­legt – dort marschieren 1000 Neon­azis, während gle­ichzeit­ig in Halbe 8000 Men­schen einen »Tag der Demokrat­en« beg­in­gen. Zulet­zt waren die Neon­azis im März 2006 mit 500 Per­so­n­en in Halbe präsent. Im Novem­ber 2005 waren etwa 1600 Recht­sex­treme in den Ort gekom­men. Das war der bish­er größte der seit 1990 unregelmäßig stat­tfind­en­den Neon­azi-Aufmärsche in Halbe. In und um Halbe fand 1945 eine der let­zten großen Schlacht­en des Zweit­en Weltkriegs statt. Die dort beerdigten 24 000 deutschen Sol­dat­en wer­den von den Neon­azis für eine haarstäubende Unsinn­stat als »fanatis­che Vertei­di­ger des Nation­al­sozial­is­mus« verehrt, weil sie in mil­itärisch aus­sicht­slos­er Lage nicht vor der Roten Armee kapit­ulierten, son­dern sich aufreiben ließen.

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Protest gegen Neonazis in Halbe

(Stand: 19:30 Uhr) In Halbe (Dahme-Spree­wald) haben mehrere hun­dert Men­schen am Sam­stag ein Zeichen gegen Rechts gesetzt.

Sie beteiligten sich an Demon­stra­tio­nen gegen einen neuer­lichen Auf­marsch von Neon­azis. Die Polizei war mit mehr als 1000 Beamten im Ein­satz, um bei­de Grup­pen auseinan­der zu hal­ten. Zu Zwis­chen­fällen kam es nicht.

Allerd­ings wur­den fünf Recht­sex­trem­is­ten unter anderem wegen Waf­fenbe­sitzes vorüberge­hend festgenom­men. Neon­azis ver­anstal­ten in Halbe immer wieder ein so genan­ntes Heldenge­denken, weil sich in der Gemeinde Deutsch­lands größter Sol­daten­fried­hof befindet. 

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Tafel erinnert an Nazi-Anschlag von Großbeeren

(Andreas Fritsche)An dem schmuck­en Häuschen in der Berlin­er Straße 58 in Großbeeren deutete bish­er nichts auf die Ereignisse hin, die sich hier in der Nacht zum 23. Feb­ru­ar 1933 zutru­gen. Das ändert sich jet­zt. An den Bran­dan­schlag in dieser Nacht und an die Fol­gen wird mit ein­er Gedenk­tafel erinnert.
Die Nazis woll­ten das Opfer als den Täter hin­stellen. Ange­blich hat­te der Sozialdemokrat Karl Schlom­bach das Gemein­de­haus in dem südlich von Berlin gele­ge­nen Ort angezün­det – also das Haus, in dem er selb­st wohnte. Tat­säch­lich gab es einen faschis­tis­chen Über­fall, bei dem Schlom­bach angeschossen wurde. Er musste ins Kranken­haus. Neun Fam­i­lien ver­loren ihre Unterkunft.
Zur Erin­nerung an die dama­li­gen Vorgänge wird am Son­ntag um 10.45 Uhr die Gedenk­tafel enthüllt. Finanziert wird dies durch den Eigen­tümer der Immo­bilie, die Woh­nungs­bauge­sellschaft Großbeeren. Das ist aber noch nicht alles. Am 20. März kommt ein »Stolper­stein« vor das let­zte Wohn­haus von Schlom­bach in der Birk­buschstraße 89 in Berlin-Steglitz. Mit dem Bran­dan­schlag von 1933 und mit dem Leben von Karl Schlom­bach beschäftigt sich der Region­al­forsch­er Fred Brud­er. Er set­zte sich für eine Gedenk­tafel ein. Karl Schlom­bach war Jugendleit­er der SPD-Wehror­gan­i­sa­tion Reichs­ban­ner in Großbeeren. Der Ver­such, ihm den Bran­dan­schlag unterzuschieben, scheit­erte. Offen­bar man­gels Beweisen ließ man die Anklage fall­en. Trotz­dem blieb der Mann in Haft, wurde erst zur Jahreswende 1933/34 aus dem KZ Son­nen­burg ent­lassen. 1944 sper­rten die Nazis ihn erneut ein. Im Feb­ru­ar 1945 starb Schlom­bach 47-jährig im KZ Bergen-Belsen. 

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Neuruppin — Solidarität mit dem Ungdomshuset

Auch in der kleinen Stadt Neu­rup­pin kam es heute zu ein­er kleinen Solidarisierungsaktion.
Schade, dass es lei­der nicht möglich war etwas mehr mobil­isieren zu können!
Heute ist nicht alle Tage, es passiert mehr, keine Frage!
Auf­grund der Räu­mung des Ung­domshuset wurde heute Nacht eine kleine Sol­i­darisierungsak­tion durchgeführt.
Kurz­er­hand wur­den zwei Transpi‘s aufgehängt.
Eins in der Neu­rup­pin­er Innen­stadt und ein weit­eres wurde auf der Auto­bahn­brücke in Rich­tung Berlin befestigt.
Es ist nur ein klein­er Beitrag, aber 1000 kleine Mück­en­stiche sind schlim­mer als ein Schlag auf den Kopf!
Den­noch bekun­den hier­mit die Neu­rup­pin­er Autonomen ihre volle Sol­i­dar­ität mit dem Ungdomshuset!
Anteil­nahme und Unter­stützung ken­nt keine Grenzen!
Linke Freiräume erschaf­fen und verteidigen!
Sol­i­darische Grüsse nach Kopen­hagen und an den Rest der Welt! 

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Linke Spontan-Demo

Pots­dam

Wegen ein­er Spon­tandemon­stra­tion am Don­ner­stagabend in der Pots­damer Innen­stadt ermit­telt nun die Polizei. Den Demon­stran­ten wird Land­friedens­bruch, Ver­stoß gegen das Ver­samm­lungs­ge­setz und Wider­stand gegen Vol­lzugs­beamte vorge­wor­fen. Bürg­er hat­ten die Polizei gegen 17.30 Uhr über einen Demon­stra­tionszug von etwa 100 Ver­mummten, die Plakate trü­gen und Feuer­w­erk­skör­p­er wer­fen wür­den, in der Bran­den­burg­er Straße Höhe Schopen­hauer­straße informiert. Als sich die Besatzung eines Funkwa­gens dem Aufzug näherte, reagierten die Teil­nehmer aggres­siv. Sie zün­de­ten Pyrotech­nik und attack­ierten die Beamten. Anschließend flüchteten die Teil­nehmer in ver­schiedene Rich­tun­gen. Die Polizei kon­nte 16 Per­so­n­en, davon neun weib­liche, im Bere­ich des Luisen­platzes stellen. Sie wur­den vor­läu­fig festgenom­men, und in der Polizei­wache wur­den ihre Per­son­alien erhoben. Es han­delte sich um Pots­damer im Alter von 15 bis 19 Jahren. Die Aktion stand offen­bar in Zusam­men­hang mit Protesten über die Räu­mung eines beset­zten Haus­es in Kopen­hagen (Däne­mark). Die Festgenomme­nen wur­den nach Beendi­gung der polizeilichen Maß­nah­men ihren Eltern übergeben bzw. entlassen.

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Friedenspreis für »Freie Heide«

Die Bürg­erini­tia­tive »Freie Hei­de« aus Nord­bran­den­burg erhält an diesem Sonnabend den Göt­tinger Frieden­spreis 2007. Die mit 3000 Euro dotierte Ausze­ich­nung wird der Ini­tia­tive bei ein­er Festver­anstal­tung in der Göt­tinger Uni­ver­sität über­re­icht. Die Lau­da­tio hält die Vizepräsi­dentin des Deutschen Bun­destages, Katrin Göring-Eckardt (Grüne).

Den Preis erhal­ten die »Bombodrom«-Gegner nach Angaben der Jury für ihren seit 14 Jahren andauern­den Kampf gegen die mil­itärische Nutzung des 142 Quadratk­ilo­me­ter großen ehe­ma­li­gen Trup­penübungsplatzes der sow­jetis­chen Armee in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de. Für ihr Engage­ment wurdedie Bürg­erini­tia­tive bere­its 2003 mit der Carl-von-Ossi­et­zky-Medaille der Inter­na­tionalen Liga für Men­schen­rechte und dem Öku­menis­chen Umwelt­preis 2005 der bei­den großen Berlin­er Kirchen geehrt. 

Die Inbe­trieb­nahme des von der Bun­deswehr geplanten Luft-Boden-Schieß­platzes wird seit 1992 mit Protes­tak­tio­nen und seit 1994 auch auf gerichtlichem Weg ver­hin­dert. Die Bun­deswehr plant auf dem Are­al jährlich bis zu 8500 Tief­flüge. Bis­lang übt die Luft­waffe auf den wesentlich kleineren Arealen in Nord­horn (Nieder­sach­sen) und Siegen­burg (Bayern).Zu den über 100 Protestver­anstal­tun­gen der BI »Freie Hei­de« kamen in den ver­gan­genen Jahren mehr als 300000 Men­schen, zulet­zt etwa 2000 bei der tra­di­tionellen Neu­jahr­swan­derung. Die bran­den­bur­gis­che Lan­desregierung und die Mehrheit des Pots­damer Land­tags sind inzwis­chen für die zivile Nutzung des Geländes. 

Die Frak­tion der Linkspartei.PDS im Schw­er­iner Land­tag grat­ulierte der Bürg­erini­tia­tive zum Göt­tinger Frieden­spreis. Die Ini­tia­tive habe sich mit ihrem Engage­ment gegen die Wieder­in­be­trieb­nahme des Luft-Boden­schieß­platzes her­aus­ra­gend ver­di­ent gemacht, sagte der innen­poli­tis­che Sprech­er der Frak­tion, Peter Ritter. 

Mit dem jährlich vergebe­nen Göt­tinger Frieden­spreis will die »Stiftung Dr. Roland Röhl« die Kon­flikt- und Friedens­forschung fördern. Der Preis wurde von dem Göt­tinger Wis­senschaft­sjour­nal­is­ten Roland Röhl ges­tiftet, der 1997 anKrebs starb. Röhl befaßte sich mit natur­wis­senschaftlichen Fra­gen sowie mit Sicher­heit­spoli­tik und Friedensforschung.

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Unbekannte Täter zerstörten eine Fensterscheibe des Bürgerbüros der DVU

Müncheberg — Unbekan­nte Täter zer­störten in der ver­gan­genen Nacht eine Fen­ster­scheibe des Bürg­er­büros der Frak­tionsvor­sitzen­den der DVU, Liane Hes­sel­barth und ihres Stel­lver­streters, Nor­bert Schulze. Zudem beschädigten die Unbekan­nten ein Wer­be­plakat der DVU, so dass ein Gesamtschaden in Höhe von 1000,- Euro entstand. 

Die Beschädi­gun­gen wur­den am Fre­itagvor­mit­tag durch Her­rn Schulze fest­gestellt und angezeigt. Die krim­i­nalpolizeilichen Ermit­tlun­gen wegen Sachbeschädi­gung dauern an.

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Aktionismus statt Prävention

Das lan­desweite Bran­den­burg­er Aktions­bünd­nis gegen Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit sieht erhe­blichen Klärungs­be­darf bei der Umset­zung des neuen Bun­de­spro­gramms ´´Förderung von Beratungsnet­zw­erken – Mobile Kris­en­in­ter­ven­tion­steams gegen Recht­sex­trem­is­mus´´, das nur noch kurzfristig reagiert, wo langfristig agiert wer­den müsste. 

Kern dieses Entwur­fes ist die, so wörtlich „Ein­rich­tung und Entwick­lung von lan­desweit­en Beratungsnet­zw­erken, aus denen anlass­be­zo­gen, unmit­tel­bar und zeitlich befris­tet Mobile Kris­en­in­ter­ven­tion­steams gebildet werden“. 

Aus Sicht des Aktions­bünd­niss­es bewährt sich der präven­tive und bera­tende Ansatz in der Auseinan­der­set­zung mit dem Recht­sex­trem­is­mus, wie er in Bran­den­burg sowohl mit dem Hand­lungskonzept der Lan­desregierung „Tol­er­antes Bran­den­burg, als auch mit dem Wirken ein­er Vielzahl von bürg­er­schaftlichen Organ­i­sa­tio­nen und lokalen Bünd­nis­sen für Vielfalt und Tol­er­anz. Demokratis­che Poten­ziale vor Ort wer­den so langfristig unter­stützt, um auch im Krisen­fall weit­ge­hend selb­ständig mit eige­nen Ressourcen reagieren zu kön­nen bzw. um ihr Koop­er­a­tionspart­ner­net­zw­erk – lokal, region­al und lan­desweit — wis­sen und dieses aktivieren können. 

Ein solch­es gesellschaftlich­es Pro­gramm ver­langt einen lan­gen Atem und ist deshalb aus­drück­lich nicht als kurzfristige Kam­pagne „von oben“ konzip­iert. Bei der Erar­beitung des Hand­lungskonzeptes sei klar gewe­sen, dass es „keines der üblichen, von vorn­here­in befris­teten Son­der­pro­gramme der öffentlichen Hand“ sei – so fest­ge­hal­ten im 1. Zwis­chen­bericht der Lan­desregierung zur Umset­zung des Hand­lungskonzeptes. Vielmehr wolle die Lan­desregierung mit dem „Tol­er­an­ten Bran­den­burg“ als Leitgedanken ihrer Poli­tik über einen län­geren Zeitraum die gesellschaftliche Entwick­lung hin zu mehr Tol­er­anz und Weltof­fen­heit begleit­en und unterstützen. 

Das vor­liegende Konzept der Kris­en­in­ter­ven­tion des Bun­des­fam­i­lien­min­is­teri­ums verkürzt aus unser­er Sicht die Aus­rich­tung auf kurzfristige und zen­tral ges­teuerte „Ein­sätze“, die nicht mehr als eine Reak­tion auf ras­sis­tis­che und recht­sex­treme Vor­fälle sein kann. 

Im Rah­men des Hand­lungskonzeptes hat die Lan­desregierung in Bran­den­burg die Ver­ant­wor­tung für die Bere­it­stel­lung von Ressourcen für die langfristige Mobile Beratung und die Opfer­ber­atungsstellen über­nom­men und insofern einen Schw­er­punkt auf präven­tive und die demokratis­chen Struk­turen langfristig vor Ort unter­stützen­den Beratungssys­teme gelegt. 

Wenn wir den Blick über die Gren­zen des Lan­des wer­fen, so sind in der Regel in den anderen Bun­deslän­dern diese Lan­desstruk­turen nicht vorhan­den. Die Bun­desregierung hat auf Druck der Öffentlichkeit neben den lokalen Aktion­splä­nen und den weni­gen Mod­ell­pro­jek­ten, die gefördert wer­den kön­nen, auch die Mit­fi­nanzierung von Opfer­ber­atungs- und mobil­er Beratung, sowie eine weit­ere Unter­stützung von Net­zw­erk­stellen zuge­sagt. Die vor­liegen­den Entwürfe lassen nicht erken­nen, wie diese Arbeit mit dem Konzept der „Kris­en­in­ter­ven­tion“ nach­haltig geleis­tet wer­den kann. 

Wenn wir davon aus­ge­hen, dass die Krisen­si­t­u­a­tio­nen immer nur Extreme darstellen, die auf lang­wierig wirk­enden Ein­stel­lun­gen, Ein­stel­lungsmustern etc. ruhen, so erscheint der Ansatz des Bun­des als aktion­is­tisch und ver­ab­schiedet sich von einem – in Bran­den­burg bewährten und prak­tizierten — präven­tiv­en Ansatz der Arbeit gegen Rechtsextremismus. 

Anliegen des Bun­de­spro­gramms hätte es sein müssen, die langjähri­gen Erfahrun­gen des zivilge­sellschaftlichen Engage­ment zu berück­sichti­gen und bei der Abstim­mung eines neuen Pro­gramms die Bun­des- und Lan­deskonzepte auf einan­der zu beziehen. Diese Chance ist beim bish­eri­gen Stand der Pro­gram­men­twick­lung aus unser­er Sicht aktion­is­tisch ver­tan worden. 

Dazu Alfred Roos, stel­lvertre­tender Vor­sitzen­der des Aktionsbündnisses: 

„Aus unser­er Sicht sind langfristig Mod­elle erfol­gre­ich, die Mul­ti­p­lika­tore­nan­sätze mit lokalen und regionalen Koop­er­a­tio­nen verbinden. Mod­elle müssen die Akteure vor Ort zur Koop­er­a­tion befähi­gen und bewe­gen. Nur so lassen sich schw­er­fäl­lige und behar­rliche Organ­i­sa­tio­nen und Insti­tu­tio­nen für gesellschaftliche Verän­derun­gen auf­schließen. Es geht also um einen Mix aus lokaler Pro­jek­to­ri­en­tierung und fach­lich­er Beratung und Qual­i­fizierung, um die Kon­ti­nu­ität in der Auseinan­der­set­zung mit Recht­sex­trem­is­mus sichern.“

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Erneut braune Pilger in Halbe

Halbe. Am kom­menden Sam­stag wollen in Halbe, südlich von Berlin, alte und neue Faschis­ten wieder ein­mal ihrer »Helden« gedenken. Mag­net der recht­en Pil­gerei ist der nahe Halbe gele­gene Wald­fried­hof, auf dem etwa 20000 Sol­dat­en Nazideutsch­lands begraben liegen, die kurz vor der Befreiung im Jahr 1945 bei den Schlacht­en gegen die Rote Armee umgekom­men waren. In den Hal­ber Wäldern star­ben zudem rund 20000 Rotarmis­ten sowie Zwangsar­bei­t­er­i­nen und Zwangsar­beit­er, Wehrma­chts­de­ser­teure und Zivilisten. 

Die Gerichte hat­ten zu Wochen­be­ginn die Weichen für den recht­en Auf­marsch gestellt: Das zuständi­ge Ver­wal­tungs­gericht erk­lärte ein vom Polizeipräsidum Frankfurt/Oder ver­hängtes Ver­bot für rechtswidrig. Im Vor­jahr beteiligten sich etwa 700 Recht­sex­treme an der Aktion anläßlich des von den deutschen Faschis­ten in »Heldenge­denk­tag« umbe­nan­nten »Volk­strauertages«.

Ein antifaschis­tis­ches Bünd­nis »NS-Ver­errlichung stop­pen« hat gemein­sam mit der VVN-BdA zu ein­er Gegenkundge­bung (10 Uhr) in die Hal­ber Teich­mannstraße Ecke Baruther Straße aufgerufen. Das »Aktions­bünd­nis gegen Heldenge­denken und Nazi­aufmärsche« ver­anstal­tet ab 12 Uhr an der Hal­ber Kirche eine »Anti­held­is­che Lesung«. 

* Infor­ma­tio­nen: redhalbe.de.vu sowie aktionsbuendnis-halbe.de

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Anti-G8-Bündnis in Potsdam gegründet

Pots­dam. Bere­its seit eini­gen Wochen disku­tiert und plant ein Bünd­nis ver­schieden­er Pots­damer Ini­tia­tiv­en und Grup­pen den Protest zu den anste­hen­den drei Min­is­tertr­e­f­fen der G8 in Pots­dam. Hol­ger Zschoge, Sprech­er des Bünd­niss­es über dessen Ziel: „Wir wollen die Fach­min­is­tertr­e­f­fen dazu nutzen, unsere Sicht auf die von den G8 vertretene Wel­tord­nung deut­lich zu machen.“ Gemein­sam will das Bünd­nis dazu aufzu­rufen, sich in den kom­menden Monat­en für eine andere Welt zu engagieren.

In der gemein­samen Erk­lärung der Pots­damer Ini­tia­tiv­en heißt es unter anderem:

Die Fol­gen der kap­i­tal­is­tis­chen Glob­al­isierung sind inzwis­chen über­all spür­bar und bergen zunehmend die Gefahr der Zer­störung der Grund­lage men­schlichen Lebens.

Entschei­dende Ursache für Armut, Hunger, Umweltzer­störung, Arbeit­slosigkeit etc. sind gesellschaftliche Struk­turen wie Prof­i­to­ri­en­tierung, Besitz- und Aus­beu­tungsver­hält­nisse sowie die Ver­w­er­tungs­be­din­gun­gen von Kapital.

Men­schen, Staat­en und Organ­i­sa­tio­nen ste­hen sym­bol­haft für diese Strukturen.

Eine andere Glob­al­isierung, eine andere Wel­tord­nung begin­nt mit Wider­stand gegen die Sym­bole und Träger der Strukturen.

Wirk­liche Verän­derun­gen bedür­fen mehr: Konzepte und Ideen, neue Eigen­tums- und Ver­w­er­tungs­be­din­gun­gen, neue Lebens- und Arbeitsformen.

Solche Dinge entste­hen und ver­bre­it­en sich nur, wenn sich viele Men­schen mit den aktuellen Struk­turen auseinan­der­set­zen und Ein­sicht in ihre Bedin­gun­gen gewinnen.

Deshalb macht jede Form von Wider­stand, Öffentlichkeit und Diskus­sion über das Tre­f­fen der G 8 als Sym­bole und Träger der kap­i­tal­is­tis­chen Wel­tord­nung Sinn!

Demon­stra­tion anlässlich der G8-Umweltminister-Tagung

Vom 15.- 17. März 2007 find­et in Pots­dam ein Tre­f­fen der G8-Umwelt­min­is­ter statt. Hierzu ruft das Bünd­nis zu ein­er satirischen Demon­stra­tion auf. „Es ist ein mak­aber­er Scherz, dass aus­gerech­net die Repräsen­tan­ten der Staat­en, welche die Hauptver­ant­wor­tung für die Zer­störung der Umwelt tra­gen, über halb­herzige Maß­nah­men zu deren Erhalt reden wollen.“ begrün­det Hol­ger Zschoge die Idee zu der Aktion. Für das Anti-G8-Bünd­nis macht es deshalb Sinn, ihnen auf satirische Weise den Spiegel vor die Nase zu hal­ten. Die scherzhafte „Jubelde­mo“ wird unter dem Mot­to: „Gemein­sam die Welt zer­stören, den G8 unter die Arme greifen!“ ste­hen. Sie find­et am Sam­stag, 17. März 2007 statt, begin­nt 14.00 Uhr am Platz der Ein­heit und endet vor dem Ein­gang zum Schloss Cecilienhof.

Der Sprech­er des Bünd­niss­es iro­nisch: „Wir wollen unsere uneingeschränk­te Sol­i­dar­ität für die Umwelt­poli­tik der G8 bekun­den!“ Im gemein­samen Aufruf heißt es deshalb:

„Lassen Sie sich nicht von Ihrem Weg abbrin­gen. Es sind nur wenige Spin­ner, die Ihnen vor­w­er­fen für Kli­mawan­del, Atom­müll und Ressourcenver­schwen­dung ver­ant­wortlich zu sein. Sie haben schon soviel hin­bekom­men: die Meere leerge­fis­cht, Urwälder in Viehwei­den ver­wan­delt, Land­schaften zube­toniert. Gemein­sam schaf­fen wir auch den Rest! Dabei helfen wir gern: Wir kön­nten Atom­müll­trans­porte vor den Chaoten beschützen, mehr Fleisch essen, giftige Abfälle in Flüsse kippen.
Deshalb rufen wir Ihnen zu: Weit­er so! Nur noch ein paar Jahre Aus­beu­tung von Men­sch und Natur, nur noch ein paar Jahre alles den Inter­essen von Kap­i­tal und Prof­it unterord­nen, dann haben Sie es geschafft!“

Das Bünd­nis kündigte weit­ere Ver­anstal­tun­gen und Proteste im April und Mai an. Außer­dem betreibt sie für diese Zeit eine gemein­same Inter­net­plat­tform. Diese ist erre­ich­bar unter: www.anti-g8-buendnis-potsdam.de.tc

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