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Andere Schule nicht durchsetzbar

Der Entwurf für ein neues Schulge­setz »enthält keine Antworten auf die drän­gen­den Prob­leme«, meint die Land­tagsab­ge­ord­nete Ger­rit Große (Linkspartei.PDS). »Deshalb wird er von mein­er Frak­tion abgelehnt.« Es han­delt sich mit­tler­weile um die 16. Änderung des bran­den­bur­gis­chen Schulge­set­zes. Hand­lungs­be­darf sieht Bil­dungsmin­is­ter Hol­ger Rup­precht (SPD) vor allem wegen des schlecht­en Abschnei­dens im PISA-Test. Im Ver­gle­ich mit anderen Bun­deslän­dern belegte Bran­den­burg die hin­teren Plätze. Im März stellt Rup­precht den Geset­zen­twurf auf Kon­feren­zen in allen sechs Schu­lamts­bezirken vor. Die ersten drei Etap­pen waren Eber­swalde, Fürsten­walde und Cottbus.

»Die Diskus­sion auf den Ver­anstal­tun­gen mit immer­hin bis zu 300 Teil­nehmern war äußerst müde und es hat kaum Nach­fra­gen gegeben«, erzählte Große gestern. Auf Drän­gen von Vere­inen und Ver­bän­den stelle Rup­precht inzwis­chen einen verän­derten und entschärften Entwurf vor. Wieder gestrichen wur­den die ursprünglich beab­sichtigten Auf­nah­me­tests für Schüler der 6. Klasse beim Wech­sel zum Gym­na­si­um, die Beno­tung bere­its ab Klasse 2 sowie der Besuch von Förder­schulen erst ab der drit­ten Klasse.

Die Linkspartei begrüße diese Kor­rek­turen, ver­sicherte Große. Doch es blieben zahlre­iche Punk­te im Gesetz, die ihre Frak­tion keines­falls mit­tra­gen könne. Große nan­nte hier die von der CDU durchge­set­zte Ein­führung von Leis­tungs- und Begabungsklassen. 35 davon sind zunächst vorge­se­hen. Die Begabungsklassen führen beson­ders leis­tungsstarke Schüler bere­its ab Klasse 5 nach zwölf Jahren zum Abitur. »Damit wird das Tor für das Ende der sech­sjähri­gen Grund­schule in Bran­den­burg geöffnet«, erk­lärte Große.

Die SPD/C­DU-Koali­tion set­ze nicht auf eine demokratis­che, son­dern auf eine vor­mund­schaftliche und damit autoritäre Schule. Mit den vorgenomme­nen Änderun­gen am Geset­zen­twurf sei die Hand­schrift der CDU zwar abgeschwächt, aber nach wie vor unübersehbar.

Das Konzept der Linkspartei gehe von ein­er völ­lig anderen Schule aus, so Große. »Wir wollen ein möglichst langes gemein­sames Lern­ern aller Kinder bis zur 9. Klasse.« Lei­der sei das poli­tisch nicht durch­set­zbar. Die SPD-Abge­ord­nete Ingrid Siebke wies die Kri­tik zurück: »Inhaltlich ist die PDS mit ihrer Kri­tik in der Ver­gan­gen­heit steck­en geblieben.«

Rup­precht sig­nal­isierte inzwis­chen, dass die Beruf­saus­bil­dung mit Abitur wieder einge­führt wer­den kön­nte. Sich auf dieses Mod­ell aus DDR-Tagen zu besin­nen, hat­te die Links­frak­tion im Feb­ru­ar gefordert. SPD und CDU hat­ten den Antrag im Par­la­ment jedoch abgeschmettert. Das neue Schulge­setz soll im Herb­st ver­ab­schiedet wer­den und im Schul­jahr 2007/2008 in Kraft treten.

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Bericht und Bilder von der Spontandemo in KW nach Halbe

von Antifas aus Berlin/Brandenburg — 14.03.2006.

In Halbe war wiedere­in­mal Nazi­auf­marsch. Danach zogen noch 40 Antifaschist_Innen durch Königs Wusterhausen.
Am 11.03.2006 woll­ten wieder ein­mal Nazis durch das kleine Dör­fchen Halbe in Bran­den­burg marschieren. Das woll­ten wir natür­lich nicht völ­lig rei­bungs­los über die Bühne gehen lassen, allerd­ings wur­den vor Ort eines besseren belehrt. Schön­bohm selb­st hat­te ange­ord­net von jedem Gegen­demon­stran­ten die Per­son­alien aufnehmen zu lassen und mit einem riesi­gen Bul­lenaufge­bot jeglichen Protest an den Stad­trand gedrängt. 

Nach­dem wir erkan­nt hat­ten das bei der Anzahl an Cops in Halbe sel­ber nichts mehr gehen würde, entschlossen wir uns stattdessen nach Königs Wuster­hausen zu fahren und dort eine Spon­tande­mo durchzuführen.
Da wir nach­dem wir Halbe ver­lassen hat­ten, die Gesellschaft ein­er größeren Gruppe Bun­de­spolizis­ten und Zivi­cops genießen durften, melde­ten wir die Spon­ti kurz­er­hand an. Wir waren lei­der nicht ganz 50 Leute und somit kon­nten wir nur auf dem Gehweg protestieren. Nach ca. 10 min. laut­starken Parolen ging der Ver­anstal­tungsleit­er der Bullen auf den Anmelder rufend zu und erk­lärte, dass ?volksver­het­zende Parolen? nicht weit­er geduldet wür­den, speziell: “Nazis mor­den, der Staat schiebt ab, das ist das gle­iche Faschis­ten­pack” wurde auf Nach­frage angegeben.
Auf der Höhe vom Denkmal/Amtsgerich wurde gerufen “Chris­t­ian Worch — aus der Traum, auch du liegst bald im Kof­fer­raum”, was zur folge hat­te das der Ober­bulle dies­mal sichtlich aufge­bracht mit Kon­se­quen­zen dro­hte. Bis zum Bahn­hof gings weit­er mit den sel­ben Parolen, Kon­se­quen­zen fol­gten keine.
Auf der Rück­fahrt Rich­tung Berlin ver­sucht­en sich ein Bun­de­spolizist noch wichtig zu tun und dro­hte mit der Beschlagnah­mung ein­er Jacke auf­grund des, nach­weis­lich nicht Strafrechtlich rel­e­van­ten, Auf­druck­es ACAB, was dieser als Belei­di­gung werten wollte. Der Betrof­fene sollte seine Jacke umgewen­det anziehen und ein Anzeige soll folgen. 

Den Orig­i­nal-Artikel mit Bildern find­et Ihr hier.

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Klobrillenbart und urinsteinfarbene Hemden

Auch die Bran­den­burg­er Polizei präsen­tiert sich auf der Cebit. Wer den Mut hat, kann dem Grauen auf der
Inter­net­seite der Bran­den­burg­er Polizei ins Auge schauen. 

Auch die bish­er schon trashige Seite www.Kinderwache.de, welche wohl vor allem dazu dient, junge Men­schen vor dem Polizei­di­enst zu bewahren, wurde anlässlich der CEBIT erneuert. Wichtig­ste Verän­derung hier: Der “Onkel Polizist” durfte seinen klas­sis­chen Schnau­zer gegen einen mod­erneren “Klo­bril­len­bart” eintauschen. 

Hier schon mal ein Vorgeschmack, was den/die unerschrockene/n SurferIn erwartet.

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Togoischer Flüchtling soll am 16.3.2006 aus Brandenburg abgeschoben werden

Am 16.3.2006 soll der aus Togo stam­mende Flüchtlinge HOUDOU TCHANILEY aus er Abschiebung­shaft Eisen­hüt­ten­stadt über den Flughafen Berlin-Tegel abgeschoben wer­den. Durch die Teil­nahme an öffentlichen Protestver­anstal­tun­gen gegen das Mil­itär­regime ist Herr Tchani­ley den Sicher­heit­sor­ga­nen Togos bekan­nt. Wir fürcht­en im Falle ein­er Zwangsrück­führung, dass sein Leben und seine per­sön­liche Sicher­heit in Gefahr sind.
Lei­der kon­nten alle rechtlichen Schritte bish­er die geplante Abschiebung nicht ver­hin­dern. So wird in einem ober­fläch­lich ver­fassten Beschluss des VG Pots­dam vom 02.03.2006 aus­ge­führt, dass die exilpoli­tis­che Tätigkeit von Her­rn T. und seine Mit­glied­schaft in ein­er oppo­si­tionellen Exilor­gan­i­sa­tion keine Gefahren­prog­nose begründe. Das Gericht berück­sichtigt damit in kein­er Weise, dass sowohl UNHCR als auch jüng­ste Augen­zeu­gen­berichte von Men­schen­rechtlern zu völ­lig ent­ge­gen geset­zten Erken­nt­nis­sen gekom­men sind und ein­drück­lich vor Abschiebun­gen nach Togo warnen. 

Der Hohe Flüchtlingskom­mis­sar der Vere­in­ten Natio­nen (UNHCR) hat­te sich bere­its Ende August 2005 vor dem Hin­ter­grund der Sicher­heit­slage in Togo für ein Mora­to­ri­um zwangsweis­er Rück­führun­gen abgelehn­ter Asyl­be­wer­ber einge­set­zt. Die gewalt­same Unter­drück­ung oppo­si­tioneller Kräfte unter­schei­de inzwis­chen nicht mehr zwis­chen rang­ho­hen Vertretern und ein­fachen Anhängern der Oppo­si­tions­be­we­gung. Die Argu­men­ta­tion, nur her­aus­ge­hobene Regimegeg­n­er seien im Falle ein­er Rück­kehr gefährdet, Opfer von Ver­fol­gung zu wer­den, lässt sich deshalb nicht aufrecht erhalten.
Auch die Lan­desregierung Meck­len­burg-Vor­pom­mern sieht nach den Vor­fällen um die Rückschiebung des Togo­ers Alas­sane Mous­baou im let­zten Monat eine deut­liche Gefährdung – sie hat einen zeitweili­gen Abschiebungsstopp nach Togo verhängt. 

Auf­grund der prekären Lage in Togo hat auch die Schweiz reagiert – hier wur­den im Jahr 2005 71,6 % der Flüchtlinge aus Togo anerkan­nt (im Gegen­satz dazu in Deutsch­land: nur 7,45 %!).

Dem Bericht des Auswär­ti­gen Amtes, es sei keine Ver­fol­gung nach Rück­kehr nach­weis­bar wird von dem togo­is­chen Men­schen­rechtler Siméon Clum­son-Eklu wider­sprochen – er habe sehr wohl erlebt, wie Alas­sane M. bei sein­er Rück­kehr im Flughafen zum Ver­hör geführt wurde und seine Adresse hin­ter­lassen musste – dort taucht­en kurze Zeit später die bewaffneten Milizen der Regierungspartei RPT auf. Alas­sane M. ist seit dem auf der Flucht. 

Aus diesem Grunde fordern wir die sofor­tige Aus­set­zung der Abschiebung von Her­rn TCHANILEY sowie einen Abschiebestop für togo­is­che Flüchtlinge!
Wir fordern zudem die Flugge­sellschaften auf, sich nicht an diesen men­schen­rechtswidri­gen Abschiebun­gen zu beteiligen.

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Protest der DKP Brandenburg an Landesinnenminister Schönbohm

* Wir doku­men­tieren in Auszü­gen ein Protestschreiben des Lan­desvor­standes Bran­den­burg der DKP vom Son­ntag an den Innen­min­is­ter des Lan­des, Jörg Schön­bohm (CDU):

Sehr geehrter Herr Min­is­ter, wie Ihnen bekan­nt sein dürfte, ist der Lan­desver­band der Deutschen Kom­mu­nis­tis­chen Partei, Land Bran­den­burg, Grün­dungsmit­glied des Bünd­niss­es „Gegen das Heldenge­denken und die Nazi-Aufmärsche in Halbe. (…) 

Die DKP – Land Bran­den­burg – wirkt in enger Zusam­me­nar­beit mit anderen demokratis­chen Parteien des Lan­des in diesem Bünd­nis mit und hat Gege­nak­tio­nen zu den Aktiv­itäten der Faschis­ten in Halbe mitor­gan­isiert. So auch dies­mal zum Auf­marsch der Faschis­ten am 11. März 2006. (…) 

Wie mir von vie­len Gegen­demon­stran­ten mit­geteilt wurde, mußten alle Bürg­er, ob alt, ob jung, die sich den Faschis­ten ent­ge­gen­stellen woll­ten, vor Betreten des ihnen von der Polizei zugewiese­nen Are­als, den Polizeikräften ihren Per­son­alausweis zur Kon­trolle aushändi­gen. Er wurde einge­zo­gen, in einem Kraft­fahrzeug der Polizei wur­den die Dat­en aufgenom­men. Diese Proze­dur wurde bis zu ein­er dreivier­tel Stunde hingezogen. 

Nach mein­er Ken­nt­nis sieht das Ver­samm­lungs­ge­setz nicht vor, daß Teil­nehmer ein­er genehmigten Ver­anstal­tung unter freiem Him­mel sich von der Polizei reg­istri­eren lassen müssen. Hier hat also die Ihnen unter­stellte Polizeibehörde geset­zwidrig gehan­delt und Men­schen­rechte, wie von ihrer Partei und auch von Ihnen per­sön­lich, gegenüber anderen ständig gefordert, in mil­i­tan­ter Form ver­let­zt. Ich erwarte von Ihnen eine strenge Über­prü­fung dieses Vor­ganges und Kon­se­quen­zen daraus. 

Neben dieser juris­tis­chen Frage ergibt sich noch eine poli­tis­che. Diese ist noch viel prob­lema­tis­ch­er. Kön­nen Sie sich, Herr Min­is­ter Schön­bohm, in einen Teil­nehmer der Gegen­demon­stra­tion hinein­ver­set­zen, dessen Ange­hörige von den Faschis­ten in Konzen­tra­tionslagern gepeinigt und getötet wur­den? Der, damit sich so etwas nicht wieder­holt, sich in den Kreis der Anständi­gen ein­rei­ht und gegen das Erstarken der gle­ichen poli­tis­chen Kräfte, die seine Ange­höri­gen ermorde­ten, auftritt. (…) 

Viele Teil­nehmer, mit denen ich sprach, ver­muteten in dieser Aktion der Polizei eine direk­te Unter­stützung der Faschis­ten. Bürg­er, die Zivil­courage beweisen, sollen eingeschüchtert, abgeschreckt und somit von kün­fti­gen Aktio­nen gegen Auftritte der Faschis­ten fer­nge­hal­ten wer­den. Diesen Argu­menten kon­nte ich nichts entgegensetzen. 

Wenn die Forderun­gen der Bun­desregierung nach dem Auf­s­tand der Anständi­gen im Kampf gegen den Neo­faschis­mus noch irgen­deinen Wert haben sollen, ist eine scho­nungslose Über­prü­fung dieser Vorgänge unbe­d­ingt erforder­lich. Des weit­eren erwarten wir Regelun­gen, die solche geset­zwidri­gen Hand­lungsweisen von Polizeibeamten unterbinden. 

Diese Über­prü­fung fordere ich von Ihnen. 

Brigitte Müller, Landesvorsitzende

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Protest gegen Polizeieinsatz in Halbe

Halbe. Der Polizeiein­satz am Sam­stag in Halbe gegen 350 Men­schen, die gegen einen Neon­azi­auf­marsch protestierten (jW berichtete), ste­ht weit­er in der Kri­tik. Dem Protest von Grü­nen, Linkspartei, DGB und eines Aktions­bünd­niss­es schloß sich jet­zt auch die Gew­erkschaft ver.di an. Die Polizei hat­te auf Weisung des Innen­min­is­ters von Bran­den­burg, Jörg Schön­bohm (CDU), die Per­son­alausweise der Demon­stran­ten einge­sam­melt und somit deren Dat­en erfaßt. Ver.di bit­tet Betrof­fene, mit­tels zweier im Inter­net zur Ver­fü­gung gestell­ter Doku­mente gegen die Schikane beim Polizeiprä­sid­i­um in Frankfurt/O. und dem Daten­schutzbeauf­tragten zu protestieren.

(jW)

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Heldengedenken in faschistischer Traditionspflege

Als die Ver­anstal­ter erst­mals für den 11. März 2006 die Demon­stra­tion in Halbe
anmelde­ten, hat­ten sie offen­sichtlich in den Tausend­jähri­gen Kalen­der der Nazis
geschaut. 1939 ver­fügte Hitler, am 16. März, dem Tag der Wiedere­in­führung der
all­ge­meinen Wehrpflicht im Jahre 1935, den Heldenge­denk­tag zu bege­hen. Wenn der 16.
März nicht auf den Son­ntag fiel, sollte er am Son­ntag zuvor stat­tfind­en. Für den
ver­brecherischen Krieg bedurfte es wieder tot­er Helden. Der sinnlose Kriegstod wurde
zum Helden­tod umgedeutet.
Der gespen­stige Demon­stra­tionszug am 11. März in Halbe stand in Kon­ti­nu­ität zu den
kriegsver­her­rlichen­den Insze­nierun­gen der braunen Wel­ter­ober­er und ihrer
mil­lio­nen­fachen Ver­brechen. Statt die Ver­anstal­tung in Halbe als
“nation­al­sozial­is­tis­che Helden­verehrung” und damit als ein­deutiges Propagandadelikt
zu ver­bi­eten, sorgten die Zuständi­gen dafür, dass die Nazis in Halbe die Trommeln
schla­gen, marschieren und den “Heldenge­denk­tag” in Kon­ti­nu­ität zu ihren
nation­al­sozial­is­tis­chen Vor­bildern bege­hen konnten.
Die Polizei schirmte die Ver­anstal­tung der Nazis weiträu­mig ab. Gegendemonstranten
standen mit ihrem Protest nicht nur weit weg von dem gespen­sti­gen Aufzug. Sie
mussten zuvor entwürdi­gende Kon­trollen über sich erge­hen lassen, und ihre
Per­son­alien wur­den fest­ge­hal­ten. Die Berlin­er Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des
Naziregimes- Bund der Antifaschis­ten protestiert gegen die Kriminalisierung
antifaschis­tis­chen und zivilge­sellschaftlichen Engage­ments und erwartet, dass
Pro­pa­gan­dav­er­anstal­tun­gen der Neon­azis ver­boten wer­den, auf denen die Geschichte
ver­fälscht, die Ver­brechen des Naziregimes mit “Heldenkundge­bun­gen” rel­a­tiviert und
die Opfer des Faschis­mus ver­leumdet werden. 

Dr. Hans Coppi
Vor­sitzen­der der Berlin­er VVN-BdA

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Hier mordeten neue Nazis

»Den Opfern einen Namen geben« will die Ausstel­lung, die ab dem 23. März im Rathaus von Lübbe­nau zu sehen ist. Sie ver­sam­melt die Lebens­geschicht­en von Men­schen, die von Neon­azis umge­bracht wor­den sind. Ins­ge­samt 131 Men­schen wur­den seit 1990 in Deutsch­land von Recht­sex­trem­is­ten getötet.

Die chro­nol­o­gis­che Auflis­tung begin­nt mit einem Mord, der sich in Lübbe­nau zutrug. Am Abend des 7. Okto­ber 1990 attack­ierten drei junge Män­ner Andrzej Fratczak vor ein­er Diskothek. Der Pole wurde durch einen Messer­stich tödlich verletzt.

In der Ausstel­lung ist jedem Opfer eine eigene Tafel gewid­met, auf denen kurze Noti­zen zu den Umstän­den des Mordes zu sehen sind. Eigentlich sollte jew­eils auch ein Porträt­fo­to dazu kom­men, aber »oft war ein­fach kein Bild aufzufind­en«, erzählt die Ausstel­lungs­macherin Rebec­ca Forner. Die Idee für die Expo­si­tion kam ihr im Jahr 2000, als Jour­nal­is­ten recher­chierten, dass die Bun­desregierung weniger faschis­tis­che Morde zählte als es tat­säch­lich gab: 24 soll­ten es nach offizieller Lesart gewe­sen sein, auf 94 kamen die Jour­nal­is­ten bei ihren Rechnungen.
Seit 2002 reist Forners Ausstel­lung nun von Ort zu Ort und wird fort­laufend ergänzt – lei­der ist dies notwendig. Besuch­er zeigen sich immer wieder erstaunt, wie ver­schieden die Men­schen sind, die den recht­en Schlägern zum Opfer gefall­en sind. Da sind das vier­jährige türkische Mäd­chen, dass beim Anschlag von Solin­gen ver­bran­nte, oder der 58-jährige deutsche Obdachlose, der 1992 in Berlin erschla­gen wurde. Zum Schluss hängt ein Spiegel. »Opfer?« ste­ht darunter geschrieben. Und noch zwei weit­ere Spiegel sind aufge­hängt, unter­legt mit den Worten »Zuschauer?« und »Täter?«.


Ausstel­lung »Opfer rechter Gewalt«, Eröff­nung am 23. März um 17.30 Uhr im Rathaus Lübbe­nau, Kirch­platz 1, zu sehen bis 27. April, Mo., Mi., und Do. von 9 bis 15.30 Uhr, Di. von 9 bis 18 und Fr. von 9 bis 13 Uhr.

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Antifaschisten wie Kriminelle behandelt

Halbe: Etwa 600 Alt- und Neon­azis marschierten am Sam­stag für ihre »Helden« auf. Scharfe Kri­tik an Polizeieinsatz

(Andreas Sieg­mund-Schultze) Ein unver­hält­nis­mäßiger Polizeiein­satz gegen Antifaschis­ten am Sonnabend im bran­den­bur­gis­chen Halbe (Kreis Dahme-Spree­wald) wird ein par­la­men­tarisches Nach­spiel haben. Rund 1000 Polizis­ten aus ver­schiede­nen Bun­deslän­dern waren mit­samt Wasser­w­er­fern, Räumpanz­ern und einem Hub­schrauber herkom­mandiert wor­den, um dem neo­faschis­tis­chen »Fre­un­deskreis Halbe« ein rei­bungslos­es »Heldenge­denken« zu ermöglichen. 

Um sich einen Überblick über die rund 350 Gegen­demon­stran­ten zu ver­schaf­fen, sam­melten Beamte Per­son­alausweise der Nazigeg­n­er ein und erfaßten deren Per­son­alien. Antifaschis­ten seien »wie Krim­inelle« behan­delt wor­den, sagte Thomas Nord, Lan­desvor­sitzen­der der Linkspartei. Grü­nen-Lan­deschef Axel Vogel forderte den Daten­schutzbeauf­tragten des Lan­des und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) auf, zu den »€paweit einzi­gar­ti­gen« Per­son­alien­auf­nah­men Stel­lung zu beziehen. Proteste kamen auch vom DGB

Während sich die Ver­anstal­ter der Gegen­demon­stra­tion, das »Aktions­bünd­nis gegen Heldenge­denken und Nazi­aufmärsche in Halbe«, mit ein­er kleinen Seit­en­straße als Kundge­bung­sort zufriedengeben mußten, durfte der Ham­burg­er Neon­azikad­er Chris­t­ian Worch seine Kundge­bung genau auf jen­er Kreuzung durch­führen, die beim Auf­marsch im Novem­ber let­zten Jahres von Gegen­demon­stran­ten beset­zt wor­den war. Die Neo­faschis­ten mußten den Auf­marsch damals abbrechen.

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500 Nazis in Halbe

500 Nazis beset­zten zwei Kundge­bung­sorte in der Bahnhofsstraße,
um beim zweit­en Anlauf unbe­d­ingt zum Fried­hof zu kommen.
Unter der Leitung des Märkischen Heimatschutzes trafen sich diesmal
rund 500 Nazis in Halbe. Hans-Gerd Wiech­mann aus Lüneb­urg hat­te im Laufe der Stun­den zwei Mal Gele­gen­heit auf der Bühne zu reden. Anson­sten sprach
noch der ver­meintliche Rit­terkreuzträger und überzeugte Alt­nazi Otto Riehs.
Während die ersten Rede­beiträge auf der Bühne in der Bahn­hof­s­traße liefen,
sicherte Chris­t­ian Worch mit ein­er Hand­voll Anhängern etwa 100 Meter weit­er die Kreuzung, die im Novem­ber von Antifaschis­ten und Bürg­ern be- set­zt wor­den war. Damit woll­ten die Nazis ver­hin­dern 2006 wieder eine Pleite zu erleben.
Die Teil­nehmer kamen über­wiegend aus den neuen Bun­deslän­dern. Aber aus Thürin­gen waren keine Anhänger vor Ort. Die Sup­penküche kam aus Ros­tock. Auch fehlte dies­mal Thorsten Heise — war ihm wohl zu kalt. Dafür ereiferte
sich Ralph Tegeth­off richtig, als er endlich vor dem Fried­hof angekom­men, die Fah­nen hissen lassen durfte. Mit drei Tromm­lern und zahlre­ichen Fah­nen bot das ganze Spek­ta­bel einen gruseli­gen Anblick.
Der alte Riehs prahlte zwei jun­gen Mädels gegenüber, die ihn stützten, erst­mal warum man sich eigentlich über die ganzen Richtlin­ien hin­wegset­zen sollte. Er hielt sich auch son­st nicht an den Takt.
Vor allem bei der ersten Stro­phe des “Deutsch­land­liedes” und dem Bran­den­burg­er Lied. Allerd­ings kon­nten die meis­ten Kam­er­aden den Text eh nicht, dafür gröl­ten Riehs, Wulff, Tegeth­off und beson­ders Hen­drik Osten­dorf beson­ders laut. Die anwesenden
NPD-Typen aus Sach­sen, Pät­zold, Apfel und Rochow, hiel­ten fröstel­nd ihr
Trans­par­ent und kamen anson­sten nicht zu Wort.
Schlimm fand ich, dass einige Anwohn­er ver­sucht­en mit dem Nazi-Auf­marsch Geld zu ver­di­enen. Warum wurde die Tankstelle nicht geschlossen? Es kamen sowieso keine Autos her­an, dafür war sie prop­pen­voll mit Glatzen. 

Inforiot