Lidice — Überlebende des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück haben die
Politik zu einem umfassenden Ausbau der Gedenkstätte Ravensbrück
aufgefordert. Der aktuelle Zustand trage den Greueltaten und dem Leid der
Opfer nicht ausreichend Rechnung, hieß es gestern in einer in Lidice
verabschiedeten Erklärung des Internationalen Ravensbrück-Komitees. Auch
zehn Jahre nach dem Abzug der russischen Armee, die das ehemalige
Lagergelände bis 1994 nutzte, fehle ein endgültiger Plan für die künftige
Gestaltung des Lagerkomplexes, kritisierte das Komitee.
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OSTPRIGNITZ-RUPPIN Nach dem Übergriff von mehrern mutmaßlich Rechten auf Polizisten im Juli 2004 in Wittstock ist gegen sechs Verdächtige Anklage erhoben worden. Den 19- bis 27-Jährigen werde unter anderem Landfriedensbruch sowie einigen von ihnen Körperverletzung vorgeworfen, sagte gestern die Neuruppiner Oberstaatsanwältin Lolita Lodenkämper. Bei dem Vorfall am 2.Juli waren zwei Polizisten verletzt worden. Sie waren wegen Ruhe störenden Lärms auf einem Tankstellengelände gegen eine Gruppe von etwa 20 Personen eingeschritten.
Im Juli hatte sich ein weiterer Übergriff von mutmaßlichen Neonazis auf Polizisten in Neuruppin ereignet. Ein 18-Jähriger wurde deswegen nach Auskunft von Lodenkämper in einem beschleunigten Verfahren unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung zu einer Freiheitsstrafe von neun Monaten auf Bewährung verurteilt. Gegen einen 17-Jährigen sei Anklage erhoben worden. Bei der Tat am 24. Juli waren Polizisten aus einer Gruppe von 45 Personen angegriffen worden, wobei eine Polizistin und ein Kollege Schürfungen und Prellungen davontrugen. (Dieser Vorfall ereignete sich an einer Tankstelle in Neuruppin. inforiot)
Gedenken an 27 Ermordete
Gedenkveranstaltung anlässlich der Ermordung von 27 Häftlingen des KZ
Sachsenhausen vor 60 Jahren
Das Sachsenhausen-Komitee in der Bundesrepublik Deutschland und die
Gedenkstätte Sachsenhausen erinnern
am Sonntag, dem 10. Oktober 2004, um 15.00 Uhr
im Veranstaltungsraum an 27 Häftlinge des KZ Sachsenhausen, die vor 60 Jahren
von der SS ermordet wurden.
Nach der Entdeckung eines Radioempfängers fahndete ab April 1944 eine
Kommission des Reichssicherheitshauptamtes nach Widerstandstätigkeiten im KZ
Sachsenhausen. Daraufhin wurden im August 1944 vor allem kommunistische Häftlinge im
Block 58 isoliert. 27 von ihnen, darunter drei Franzosen, wurden am 11. Oktober
1944 im Industriehof des KZ Sachsenhausen erschossen.
Nach der Begrüßung durch Stiftungsdirektor Prof. Dr. Günter Morsch wird der
ehemalige Häftling des KZ Sachsenhausen, Karl Stenzel, über seine persönlichen
Erinnerung an Ernst Schneller, einen der Ermordeten, berichten. Anschließend
werden Jugendliche mit einer Text-Collage an die Opfer der Mord-Aktion
erinnern. Schließlich findet am Standort der Baracke 58 im Bereich des ehemaligen
“Kleinen Lagers” eine Gedenkzeremonie mit Kranzniederlegung statt.
Infos über Guatemala
Wochenendseminar vom 26. bis 28. November in Potsdam
Das Seminar findet in der Bildungsstätte “Hochlland” in
14467 Potsdam, Gutenbergstraße 78 statt.
Neben einer landeskundlichen Einführung stehen vor allem der
Friedensprozess und seine Akteure im Mittelpunkt.
Wir möchten den widersprüchlichen, aber auch mutmachenden Prozess
verdeutlichen, der beispielgebend sein könnte für die Beendigung anderer Bürgerkriege und Konflikte in der Welt.
Dabei werden u. a. die Rolle der starken indigenen Organisationen, der
Religion und von Frauengruppen beleuchtet.
Daneben wird es Informationen zu Partizipationsmöglichkeiten geben.
Referieren werden v. a. Mitglieder des Potsdamer
Lateinamerika-Arbeitskreises tierra unida, die längere Zeit in Guatemala
gelebt und gearbeitet haben.
Das Seminar beginnt am Freitag, dem 26. November, um 19.00 Uhr und endet
am Sonntag, dem 28. November, ca. 15.00 Uhr.
Der TeilnehmerInnenpreis für Unterkunft, Vollverpflegung und Programm
beträgt dank der Förderung durch die Brandenburgische Landeszentrale für
politische Bildung nur 25 Euro (ermäßigt 15 Euro)!
Anmeldungen bitte an untenstehende (neue!) Adresse!
HochVier — Gesellschaft für politische und interkulturelle Bildung
Schulstraße 9, 14482 Potsdam
0331/5813210
hochvier@gmx.de
(BM, 7.10.) Seelow — Asylbewerber und einige Deutsche haben gestern vor dem Landratsamt
in Seelow (Märkisch-Oderland) gegen die Chipkartenregelung für Asylbewerber
demonstriert. In Sprechchören riefen sie “Bargeld für alle” und “Chipkarten
sind illegal”. Der Landkreis Märkisch-Oderland stellt den Asylbewerbern kein
Bargeld, sondern eine Chipkarte zur Verfügung, mit der sie nur in bestimmten
Geschäften im Umfeld des Asylbewerberheimes einkaufen können. Pro Kopf
stehen etwa 120 Euro zur Verfügung. Von der Regelung sind rund 550
Asylbewerber betroffen. Im Land zahlen nur zwei Landkreise Bargeld an
Asylbewerber aus. Weil es bei ähnlichen Demonstrationen zu Zwischenfällen im
Landratsamt und im Asylbewerberheim Kunersdorf (Märkisch-Oderland) gekommen
war, hatte die Kreisverwaltung das Hausrecht für beide Einrichtungen an die
Polizei übergeben. Die Polizei habe deshalb nur Besucher in die Verwaltung
gelassen, deren Anliegen nicht im Zusammenhang mit der Asylproblematik
standen.
Verprügelter Asylbewerber will weg
(LR, 6.10.) Roger F. aus Kamerun (Name geändert) will nur noch weg aus dem
Asylbewerberheim in Sedlitz. Das liegt nicht an den dort herrschenden
Bedingungen. Es liegt an seinen schmerzlichen Erfahrungen, die er in
Senftenberg auf dem Bahnhof beziehungsweise am Busbahnhof machen musste.
In Potsdam, meint er, sei er sicherer.
Was ist passiert? Keine zwei Wochen ist es her, dass drei angetrunkene
Jugendliche den Asylbewerber Roger F. vor dem Busbahnhof angegriffen haben.
Erst sei er beschimpft, dann von einem der Jugendlichen niedergeschlagen und
mit Füßen getreten worden, sagt F. Zeugen, die helfen wollten, hielten zwei
der Jugendlichen zurück. F. kam leicht verletzt davon. Er erstattete
Anzeige.
Nicht zum ersten Mal. Vor ziemlich genau einem Jahr, Anfang September 2003,
war es der 37-jährige Thomas H., der Roger F. verprügelte, weil er ihm im
Senftenberger Bahnhof seine Fahrkarte nicht abkaufen wollte. 2,71 Promille
Alkohol hatte der obdachlose Schläger aus Roßlau im Blut.
Laut Staatsanwalt Hans-Josef Pfingsten ist Thomas H. im Juni zu sechs
Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Vor Gericht habe er sich an
nichts mehr erinnern können, sich aber bei F. entschuldigt.
Roger H. hat jetzt bei der Ausländerbehörde des zuständigen OSL-Kreises
einen so genannten “Umverteilungsantrag” gestellt. Das bestätigt auch
OSL-Sprecher Hans-Jörg Milinski. “Wir befürworten den Antrag. Schließlich
handelt es sich um eine Art Härtefall” , sagt Milinski. Die letzte
Entscheidung freilich treffen die Leiter des Asylbewerberheims in Potsdam.
Nur wenn dort ein Platz frei ist für Roger H., darf er wechseln.
Keine Wohnung für Ausländer?
(LR, 6.10.) Gegen einen Gubener Wohnungsverwalter erhebt in diesen Tagen Abdullah
Cetinkaja schlimme Vorwürfe. Er behauptet: “Weil ich Ausländer bin, bekam
ich eine Wohnung nicht, obwohl sie mir schon zugesagt worden war.” Das
Unternehmen wehrt sich gegen die Anschuldigungen: “Da ist absolut nichts
dran, der Mann hat etwas völlig falsch verstanden” , sagt der
Geschäftsführer.
Seit fünf Jahren lebt Abdullah Cetinkaja schon in Guben. Vier Jahre lang war
der 27-jährige Türke in einem Dönergeschäft angestellt. Er fühlt sich wohl
an der Neiße: “Ich hatte bisher noch nie Probleme damit, als Ausländer hier
zu leben” , sagt er. Die Probleme, die er hatte, waren eher familiärer
Natur. “Ja” , gesteht Cetinkaja unumwunden, “ich habe deshalb fünf Monate im
Knast gesessen.”
Wieder auf freiem Fuß
Seit mehr als einem halben Jahr ist er wieder auf freiem Fuß, und seit dem
sucht Abdullah Cetinkaja eine Wohnung. Im September bahnte sich eine Lösung
an. Cetinkaja interessierte sich für eine Ein-Raum-Wohnung an der
Kaltenborner Straße, die von der Immobilien‑, Vermarktungs- und Bauträger
GmbH (Iveba) verwaltet wird. Die Chancen, die Wohnung zu bekommen, sahen aus
Sicht Cetinkajas gut aus. “Ich durfte mir die Wohnung schon ansehen, habe
die Unterlagen ausgefüllt, und es war mit einer Mitarbeiterin auch ein
Termin vereinbart, wann ich mir die Schlüssel abholen soll. Es war alles
klar.”
Doch die Hoffnungen von Abdullah Cetinkaja erfüllten sich nicht. Als er zwei
Wochen später wieder bei der Iveba vorbeischaute, wurde ihm mitgeteilt, dass
er die Wohnung doch nicht bekommt. Auf die mehrfache Frage “Warum”” erhielt
er letztlich die Antwort: “Da hat gestern ein deutscher Kunde angerufen.”
“So etwas ist mir noch nicht passiert. Warum wird betont, dass es ein
deutscher Kunde ist” Warum wird nicht einfach gesagt, dass ein anderer Kunde
die Wohnung erhält? Das hätte ich problemlos akzeptiert.”
Der Eigentümer entscheidet
Dieter Zachow, Geschäftsführer der Iveba, weist die Anschuldigungen weit von
sich. Ein solcher Satz sei unter keinen Umständen gefallen. “Der Mann hat
wahrscheinlich etwas nicht richtig verstanden.” Zudem entscheide nicht sein
Unternehmen, sondern der Eigentümer, ob ein Interessent die Wohnung erhält
oder nicht. “Wir sind lediglich der Verwalter.” Für die genannte Wohnung
habe es viele Interessenten gegeben.
Falsch sei auch die Aussage von Abdullah Cetinkaja, er habe den Schlüssel
abholen wollen. “Das wird bei uns generell nicht so praktiziert.”
Für den 27-Jährigen Cetinkaja hat die Absage Konsequenzen. “Eine Arbeit
bekomme ich nur, wenn ich eine Wohnung habe” , macht er den Zusammenhang
deutlich. Derzeit ist ein Hotelzimmer sein Domizil.
(LR, 6.10.) Es gibt viele Fragen, die die Deutschen aus Russland, die so genannten
Spätaussiedler, bewegen und die sich die Einheimischen stellen. Um sich
näher zu kommen und gedanklich auszutauschen fand im Rahmen der
Interkulturellen Woche eine Diskussionsrunde zur Situation eben dieser
Menschen statt.
“Integrieren statt ignorieren!” Mit diesen Worten schloss sich die
Ausländerbeauftrage Monika Wagschal der Begrüßung von Susanne Kschenka,
Mitarbeiterin der Regionalstelle für Ausländerfragen, Jugendarbeit und
Schule (RAA), an. In die Runde der Spätaussiedler gefragt, in welchem Gebiet
der ehemaligen Sowjetunion sie geboren worden sind und welches Schicksal sie
und ihre Eltern erlebt hätten, davon erzählten unter anderem Jakob Kamke,
Julia Plotnikow und Valentina Naidenkow. In vielem glich sich ihr Lebensweg:
Weil sie Deutsche waren durften sie ihre Muttersprache nicht sprechen und
wurden immer wieder vertrieben.
Dies hing insbesondere mit dem Überfall Hitlerdeutschlands auf die
Sowjetunion zusammen. Auch nach dem Sieg der Roten Armee hatten sie unter
Stalin zu leiden. Leichte Verbesserungen traten ein, nachdem Adenauer 1955
in Moskau bei Chruschtschow weilte und neben den Kriegsgefangenenproblem
auch das der Russland-Deutschen angesprochen hatte. Dennoch konnten sie in
ihre alte Heimat nicht zurück und blieben Feinde im eigenen Land. 500 000
Russland-Deutsche haben Verschleppung und die Trud-Armee (Arbeitsarmee in
der unter unmenschlichen Bedingungen Zwangsabeit geleistet werden musste)
nicht überlebt. Matthias Frahnow, Evangelischer Flüchtlingsseelsorger der
Landesaufnahme Peitz, kannte viele Beispiele.
So kämen die älteren Menschen heute noch nicht mit dem Erlebten zurecht. Von
vielen Beispielen konnte er berichten. Und wer von diesen Schicksalen weiß,
stellt nicht mehr die Frage: “Warum kommt Ihr nach Deutschland?” Die
Russland-Deutschen fühlen sich als Deutsche und wollen auch so behandelt
werden. Zweifellos ist es für die jungen Leute schwierig sich zurecht zu
finden, für die älteren Leute ist es aber noch viel schwieriger. An erster
Stelle stehen die Sprachbarrieren, an zweiter die nicht anerkannte
Ausbildung. Letztendlich bemühten sich alle Teilnehmer der Gesprächsrunde
darum, heraus zu finden, was sie sich voneinander wünschen. Und die Wünsche
lauteten: Gegenseitiger Respekt, Toleranz, annehmen wie man ist, arbeiten
und studieren können wie “deutsche Leute”, und die Jugendlichen sollten
gemeinsam etwas tun und Freundschaften pflegen.
Bernd Höer mahnte das Selbstbewusstsein der Jugendlichen an, sie sollten die
Angebote der Freizeiteinrichtungen der Stadt mehr annehmen als bisher. Doris
Dreßler forderte, die Aussiedler sollten die Angebote in den Vereinen besser
nutzen und Susanne Kschenkas Vorschlag lautete, die offenen und versteckten
Diskriminierungen müssten weniger werden.
Achtung: “Spielender Kinder”
(MAZ, 6.10., Simone Duve) WIEPERSDORF Freitag und Sonnabend ist für die Jugendlichen im Großraum Wiepersdorf klar:
Ab 19 Uhr ist Treff im Jugendklub. Dann braucht ein Ortsfremder nur einem
Auto mit der Aufschrift “Böhse Onkelz” hinterher zu fahren und kommt ohne
Suchen an den Ort des Geschehens.
“Wir sind ein selbstverwalteter Klub ohne ständigen Betreuer.
Jugendkoordinator Manfred Thier braucht nur ein- bis zweimal im Monat
vorbeikommen”, sagt Sebastian Dietrich. “1997 haben wir den Klub wieder
eröffnet. Vorher war er wegen rechtsradikaler Schmierereien und Randale
geschlossen worden”, erzählt Matthias Schulze. “Die Gemeinde hat uns den
Klub zur Verfügung gestellt. Früher waren hier ein Kindergarten und ein
Frisör drin”, ergänzt Adrian Lehmann. Und Sebastian Dietrich berichtet:
“Manchmal machen wir Themenabende mit Musik oder Videoabende.” Martin
Schallhammer erzählt, vom Lachen der anderen begleitet, auch von
Spieleabenden: “Ohne Scheiß jetzt: Wir machen auch mal Brett- und andere
Gesellschaftspiele” — vielleicht klingt das den anderen nur nicht cool
genug.
Doch auch sonst ist eine Menge los. “Hier wird ziemlich viel unternommen.
Einige gehen regelmäßig zu Konzerten. Einmal im Jahr zelten wir am Kossiner
See. Und es gibt viele Interessengruppen, zum Beispiel einen Skaterklub und
natürlich einen Fanklub der Böhsen Onkelz”, erzählt Martin Schallhammer.
“Alle Onkelzfans fahren natürlich im nächsten Jahr zum Abschiedskonzert der
Band auf dem Lausitzring. Die Karten sind schon ausverkauft”, weiß Roman
Zapf.
“Musik ist für uns überwichtig. Ohne sie wäre es langweilig”, meint
Sebastian Dietrich. “Himmelfahrt machen wir Dorfbeschallung und viele kommen
her”, sagt Matthias Schulze und fügt hinzu: “Und nach jeder Fete wird hier
gewischt, gefegt und geputzt.”
Alle sind sich einig: “Wir kommen prima mit unserem Ortsbürgermeister
Gerhard Kastner aus. Er setzt sich super für unseren Klub ein und bezieht
uns auch beim Dorffest ein. Dort haben wir Musik gemacht und die
Kegelstation betreut. Herr Kastner hat uns sogar einen Teil der Musikanlage
zur Verfügung gestellt.”
Wie zum Beweis schaut in diesem Moment der Ortsbürgermeister auf ein
Bierchen vorbei: “Ich bin zufrieden. Wenn sie keinen Blödsinn machen, kann
es so weitergehen.” Die Jugendlichen sind der Gemeinde für die Unterstützung
dankbar: “Wir sind selbst in der Lage Streitigkeiten zu schlichten und
aufzupassen, dass nichts passiert.” “Ich kann bestätigen, dass sie alles im
Griff haben”, sagt Gerhard Kastner.
Neben einem Privatkonzert ihrer Lieblingsband wünschen sich die vorrangig
männlichen Besucher auch mehr Weiblichkeit im Klub. “Vielleicht sind die
Mädchen ja falsch informiert und denken, dass wir hier nur saufen”, sagen
sie. “Dabei sind wir nur die ganz normale Dorfjugend. Jeder Einzelne hat
etwas drauf und bringt ein Stück Leben in den Klub.”
Hein nicht mehr BdV-Vorsitzender
(MAZ, 6.10.) KYRITZ Helmut Hein ist nicht mehr Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen,
Kreisverband Kyritz. Er trat aus persönlichen Gründen mit Wirkung vom 1.
September von diesem Posten zurück und kündigte gleichzeitig seine
Mitgliedschaft im BdV auf. Der erweiterte Vorstand nahm die Entscheidung bei
seiner Sitzung am 28. September “mit Bedauern zur Kenntnis”, heißt es in
einer Pressemitteilung. Man habe Helmut Hein für sein langjähriges Wirken
mit einem Präsent gedankt, wenngleich die Gründe als “unsererseits schwer zu
akzeptieren” bezeichnet werden. Auf gleicher Sitzung erhielten die
Vorstandsmitglieder Alfons Zeh und Horst Schnick den Auftrag, den Verband
kommissarisch zu leiten bis zur lt. Satzung anstehenden Neuwahl. Sie findet
voraussichtlich am 22. Februar 2005 in Kyritz statt.
“Durch die Organisation einer Reihe interessanter Veranstaltungen für die
etwa 300 Mitglieder im Altkreis Kyritz und deren Partner sowie andere
Interessenten wollen wir zur weiteren Festigung des Vereinslebens beitragen.
Dabei soll die Pflege unseres Kulturerbes gemeinsam mit Freunden aus unserer
ehemaligen Heimat im Vordergrund stehen. Von den gewählten Politikern wollen
wir Stellungnahmen über uns gemeinsam interessierende Fragen abverlangen”,
heißt es in dem von Alfons Zeh und Horst Schnick unterzeichneten Text
weiter. Eine diesbezüglich erste große Zusammenkunft ist für den 1. Dezember
um 14 Uhr im Seniorenclub in Wusterhausen als Vorweihnachtsfeier geplant.
Zeh und Schnick hoffen, “dass recht viele Mitglieder durch ihr Mitwirken im
Vereinsleben, durch ihre Teilnahme an Veranstaltungen und Fahrten ihren
Willen bekunden, im großen Vaterland Europa gemeinsam mit den Nachbarvölkern
in Frieden zu leben und gemeinsam die Zukunft zu gestalten”. Sie bitten
hierfür um aktive Mitarbeit.
Nach wie vor ist das BdV-Büro jeden Dienstag von 9 bis 16 Uhr besetzt. An
jedem 1. Dienstag im Monat um 16 Uhr gibt es eine kurze öffentliche
Vorstandssitzung.
Für individuelle Fragen stehen zur Verfügung: Alfons Zeh, 16866 Kyritz,
Straße der Jugend 2c, 033971/7 32 38, sowie Horst Schnick, 16868
Wusterhausen, Kommandantenstr. 8, 033979/1 50 71.