Potsdam-Mittelmark — Auch in diesem Jahr finden Anfang Mai in ganz Europa Aktionstage zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen statt. Der überregionale Aktionstag in Belzig startet am morgigen Dienstag, dem 6.Mai, ab 9 Uhr auf dem Marktplatz Belzig mit einem bunten Bühnen- und Informationsprogramm. Das Motto lautet: „Talent zeigen – mit oder ohne Behinderungen.“ Unter dem Dach der bundesweiten Initiative „dieGesellschafter“ wird der Aktionstag von der Kontakt- und Informationsstelle KIS, der AWO Potsdam-Mittelmark und dem Behindertenbeauftragten des Landkreises organisiert. Neben den Akteuren aus Schulen, Wohn- und Werkstätten sowie Mitgliedern von Selbsthilfegruppen werden Vertreter der Landes‑, Kreis- und Stadtpolitik erwartet.
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Biogas: Viele Fragen ungeklärt
RAUSCHENDORF — Die Bürgerinitiative Rauschendorf wird vorerst nicht vor Gericht ziehen. Die Gegner der geplanten Biogasanlage wollen zunächst das Gespräch sowohl mit dem Investor als auch Vertretern der Agrar GmbH, auf deren Grundstück das Biokraftwerk gebaut werden soll, suchen. Darauf einigten sich die Rauschendorfer Bürger während einer Beratung am Sonnabend im Schloss.
Nach Worten von BI-Sprecher Gerhard Müller-Goldboom sieht die Mehrheit der Widerspruchsführer in der gerichtlichen Auseinandersetzung die letzte Chance, den Bau der Biogasanlage noch zu verhindern. „Aber wir wissen derzeit nicht, wie wir die Klage finanzieren sollen“, so Müller-Goldboom. Die Rauschendorfer erwarten von dem Treffen vor allem Antworten. Nach Ansicht der BI ist bislang nicht hinreichend dargelegt worden, wie die Anlage gebaut werden soll, womit sie bestückt wird und mit welcher Geruchs- oder Lärmbelästigung die Anwohner zu rechnen haben. Auch habe das Landesumweltamt in dem von der BI angestrebten Widerspruchsverfahren die Argumente nicht hinreichend geprüft. „Es ist offenbar eine Verkleinerung des Silos auf ein Drittel der ursprünglichen Größe im Gespräch. Trotzdem soll die Anlage dieselbe Menge Energie erzeugen. Wie geht das?“
Bambule in die Schule!
Am 12.6.2008 findet ein bundesweiter Schulstreik, sowie am 22.5. in
Berlin ein Schulstreik statt, der sozusagen der Startschuss ist. Zu
beiden würden wir gerne auch in Potsdam diverse Aktionen bzw. Demos
veranstalten oder planen. Dazu brauchen wir euch! Wir würden hiermit
gerne zum 1. Vernetzungstreffen am Mittwoch, den 7.5.2008 um 18:00 Uhr
in den Kuze-Seminarraum einladen. Da die Zeit drängt und es eine große
Aktion werden soll erscheint bitte zahlreich und pünktlich. Der
vorläufige Aufruftext folgt:
*Bambule in die Schule!*
Für viele Jugendliche ist die Schule zu einem Ort ohne Sinn geworden.
Werbung und gleißende Einkaufszentren gaukeln allgemeinen Wohlstand vor,
den nur die Wenigsten erreichen werden. Millionen sind arbeitslos und
leben mehr schlecht als recht von staatlicher Unterstützung. Viele
GymnasiastInnen studieren nicht, weil sie das Studium schlicht nicht
bezahlen können. Ein guter Oberschulabschluss reicht nicht mehr aus, um
einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Einerseits, weil es zu wenige gibt,
andererseits weil SchülerInnen von Gymnasien statt eines teuren
Studiums, eine Ausbildung beginnen. Wir bekommen Bildung vermittelt, die
völlig losgelöst ist vom Alltagsgeschehen. Nicht die Interessen der
SchülerInnen werden in Unterrichtsinhalten berücksichtigt, sondern die
Interessen der Wirtschaft. Dies zeigt sich gegenwärtig in der stetig
steigenden Stundenzahl für naturwissenschaftliche und dem Abbau von
geisteswissenschaftlichen, sowie künstlerisch/musischen Fächern. Durch
mehr Druck auf LehrerInnen wird versucht die Qualität von Schule zu
verbessern, ohne dabei die strukturellen Fehler zu sehen. Wir müssen
probieren in überfüllten Klassen und mit überforderten LehrerInnen unter
immer stärker werdendem Leistungsdruck zu lernen. Als OberschülerIn hat
man kaum die Chance ein Abitur an einer weiterführenden Schule zu
machen. Für uns ist durch die Verkürzung der Schulzeit auf 12 Jahre eine
Wochenstundenzahl von 36 und mehr die Regel, wobei hier noch nicht mal
die Hausaufgabenzeit berücksichtigt ist. Damit die Schule sich überhaupt
etwas Neues leisten kann, ist überall Werbung angebracht. Wir werden
schon in der Grundschule als Gewinner und Verlierer der Gesellschaft
sortiert. Wir werden in schlecht ausgestatteten Räumen und mit
veralteten Materialien unterrichtet, ganz abgesehen davon, dass dieser
meist ersatzlos ausfällt. Und Noten? Sind sie wirklich das einzige
Mittel einer Leistungsbewertung? Warum können MigrantInnen oft kein
Abitur machen? Warum werden Schulen geschlossen, wenn sich andere
Schlösser bauen? Warum müssen wir unsere Schulbücher selber bezahlen?
Warum haben wir keine Freizeit mehr?
Warum, warum, warum…Damit muss Schluss sein! Immer häufiger wird
zuungunsten der SchülerInnen und LehrerInnen in den Bildungssektor
eingegriffen. Die Struktur- und Finanzprobleme Brandenburgs werden auf
dem Rücken der Schulen ausgetragen. Statt auf vernünftige Reformen und
Planung setzt man auf die individuelle Aufopferungsbereitschaft von
LehrerInnen und fortschreitende Disziplinierung von SchülerInnen durch
Kopfnoten.
Beschäftigte dürfen sich durch Streiks zur Wehr setzen, um gegen ihre
Situation zu kämpfen. SchülerInnen und LehrerInnen dürfen dies nicht.
Sie können in anerkannten Gremien mitreden, doch äußert man lautstark
Kritik, läuft man Gefahr von der Schule zu fliegen oder seine Stelle zu
verlieren. Die strukturellen Entscheidungen werden woanders getroffen.
Um etwas zu ändern, müssen wir gemeinsam aktiv werden. Wir möchten an
Schulen Gruppen aufbauen, um für die Rechte von SchülerInnen einzutreten
und Bildungsproteste zu organisieren. Das nächste Ziel ist ein Streik-
oder Protesttag in naher Zukunft.
Erobern wir uns die Schule zurück — nicht Mitbestimmung sondern
Selbstbestimmung.
Weitere Informationen gibt es hier.
Potsdam — Am Nachmittag des 1. Mai kam es in der Potsdamer Innenstadt auf der gut besuchten
Brandenburger Straße zu einem rassistischen Übergriff, der seinesgleichen sucht.
Eine Gruppe von 30–50 jungen Männern griff den Dönerimbiss XXL2 an. Zunächst wurde
ein Werbeschild umgestoßen und die draußen sitzenden Gäste des Bistros tätlich
angegriffen und beschimpft. So wurden sie etwa gefragt, warum sie denn “bei Türken”
essen gehen würden. Als daraufhin ein Angestellter die Gruppe zur Rede stellen
wollte, griffen die einheitlich gekleideten Männer die Mitarbeiter_innen des Imbiss
an. Mehrere Zeugenaussagen bestätigen die Schilderungen der Inhaber_innen, wonach
bei diesem Angriff rassistische Parolen wie z.B. “Ausländer raus” und “Deutschland
den Deutschen” gerufen wurden. Erschreckenderweise stieß dies bei einigen
Passant_innen auf Zustimmung.
Im weiteren Verlauf des Übergriffs wurden mindestens 4 Angestellte zum Teil schwer
verletzt und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Polizei traf nach
Eigenangaben 9 Minuten, nach Aussage der hilfesuchenden Person allerdings erst 20
Min nach dem ersten Anruf mit 2 Streifenwagen, 10 Minuten später erst mit
ausreichend Einsatzkräften ein. Bis zum Eintreffen der Polizei wurde der Angriff
fortgesetzt.
In den ersten Verlautbarungen der Lokalpresse wurden die Schilderungen der
Betroffenen dieses rassistischen Angriffs nicht ernst genommen. Nach wie vor hält
sich die Auffassung, die Inhaber_innen des Imbiss hätten den Angriff provoziert. So
ist die Rede von einer “Massenschlägerei”, die vor dem Imbiss stattgefunden habe.
Dieses, wie auch andere häufig verwendete Worte, suggerieren, beide “Seiten” hätten
die Eskalation in gleichem Maße zu verantworten.
Ein Journalist der Potsdamer Neuesten Nachrichten verstieg sich gar zu der
rhetorischen Frage: “Doch wie glaubwürdig ist die Version der seit 1992 in Potsdam
lebenden Kurden?”. Fragwürdig ist auch die Äußerung des Oberbürgermeisters Jann
Jakobs nicht einmal 24 Stunden nach dem Übergriff, er gehe nicht von einer
fremdenfeindlichen Motivation aus.
Bei der geschilderten Tat handelt es sich nicht um den einzigen rechten Übergriff
dieser Tage in Potsdam. Am gleichen Tag griff eine 60-köpfige Gruppe in Potsdam
Pirschheide eine Gruppe alternativer Jugendlicher mit Teleskopschlagstöcken, sowie
mit Quarz verstärkten Handschuhen und abgebrochenen Flaschenhälsen an. Nur dem
engagierten Eingreifen eines Anwohners ist es zu verdanken, dass sich der größte
Teil der Gruppe auf ein naheliegendes Grundstück retten konnte und es nicht zu
weiteren Verletzungen kam.
In der Nacht zum ersten Mai wiederum wurde ein Kongolese im Stadtteil Schlaatz vor
seiner Haustür angegriffen, rassistisch beleidigt und körperlich attackiert Auch
hier konnte durch das Eingreifen eines Anwohners Schlimmeres verhindert werden.
Am Abend des 3. Mai kam es aus Anlass dieser erschreckenden Übergriffe und der
verharmlosenden Berichterstattung der Lokalpresse bezüglich des Angriffs auf den
Dönerimbiss zu einer Demonstration von ca. 200 Antifaschist_innen in der Potsdamer
Innenstadt. Dabei wurde auch auf der Brandenburger Straße eine Zwischenkundgebung
abgehalten. Die Redebeiträge lösten Beifall bei Passant_innen und Betreiber_innen
der umliegenden Cafes und Restaurants aus.
Auf der Abschlusskundgebung auf dem Platz der Einheit bedankte sich einer der
Imbissbetreiber für die Unterstützung.
Zu dem öffentlichen Umgang mit diesen Vorfällen sagte die Pressesprecherin des
ak_antifa_potsdam: “Es ist ganz offensichtlich, dass Potsdams Politiker und die
Polizei, einen Imageschaden abwenden wollen. Das Bild des toleranten, weltoffenen
Potsdams soll unter keinen Umständen beschädigt werden. Erschreckenderweise steht
die Presse dieser Strategie der Verharmlosung auch noch völlig unkritisch
gegenüber.”
Mahnwache und Demo
“Antifschistische Aktion” auf Indymedia - Am 26.April fand eine NPD-Mahnwache und eine Antifa-Demo in Lübben statt. 20 NPD´ler und 30 Antifas. Nur wenige “freie Kameraden” im Umfeld. Nazis zogen unter Schmährufen ab und die Antifas feierten ihren Sieg aufm Rückweg zum Bahnhof.
Schon um 8:30 Uhr am Bahnhofsvorplatz, als gerade mal einige Antifaschist_Innen auf den Start warteten, hingen die NPDler ebenfalls am Bahnhof in der Waisenstraße mit 2 Autos rum. Kurz vor um 9 Uhr fuhren sie dann zum Marktplatz.
Bis 10 Uhr trafen wohl insgesamt 20 Antifas ein und gingen mit “Polizeibegleitung” zum Marktplatz. Dort Parolenrufend angekommen sah mensch ein Häuflein von 15 bis 20 Nazis mit Transparenten.
Die Antifaschist_Innen waren aufm Marktplatz bei den Bänken an der Hauptstraße während die Nazis entlang der Poststraße postiert waren. Beide Seiten jeweils drei Transparente.
Da die Antifa eine Demo mit Kundgebung machte, hatte sie ein Lauti dabei. Die Nazis machten eine Mahnwache und blieben deshalb still.
Die Stadtverordnete Monika Dinter von der CDU kam zu den Antifas und beschwerte sich über die “Laute Musik”, ein Antifa rief ihr zu: “Was Rassisten und Leute die die Nazis tolerieren sagen ist uns SCHEISSEGAL!”, sie ging.
Die NPD und ihre Anhängsel kamen aus brandenburgischen Orten wie Teltow-Fläming, Cottbus, Fürstenwalde/an der Spree (Oderland), Königs Wusterhausen, Berlin und andere kleinere Orte. Was auf ihren Transparenten steht ist eigentlich irrelevant.
Fürstenwalde hatte kein Bock mehr und verpisste sich vorzeitig zusammen mit Manuela Kokott. Die NPD hat es nicht mehr hingekriegt Luckau einen Stand zu machen.
Der Marktplatz war wie leergefegt. Mittlerweile 30 Antifas standen ca 15 Nazis gegenüber. Nix dazwischen am Rand die Polizei. Die Antifa spielte Anti-Nazi-Lieder und eine Anti-NPD-Rede.
Interessant war nur als die “Freien Kräfte” ihr “Wer Wind sät wird Sturm ernten” Transparent rausholten, wurden sie durch laute Schmährufe von anwesenden Antifas verunsichert.
Sie liefen damit ganz langsam in Richtung Antifa, die sich vor Lachen krümmte, und wurden auf der Hälfte von der Polizei angehalten und zurückgeschickt. Irgendwann war das der Polizei und der NPD zuviel und die Nazis packten ein. Die Antifas verabschiedeten sich lautstark von Heiko Lehmann der erst kürzlich wegen des Fragezeichenüberfalls in Cottbus zu einer Haftstrafe verurteilt wurde. Der war auch 2 Wochen vorher beim Nazi-Aufmarsch in Lübben mit dabei.
Der “Jugendoffensive Lausitz” Antreiber Manuel Hochratz lief zusammen mit Nicole Lehmann am Rand lang um sich das alles anzukucken. Auch einige örtliche Nazis fuhren mal mit dem Auto vorbei.
Heiko Lehmann, der schon zwei Wochen zuvor auf dem Kameradschafts-Aufmarsch rumgesprungen ist, war auch wieder da. Mike Turau, mit Regenschirm und Kamera bewaffnet, schäumte vor Wut als den Nazis zugerufen wurde sie sollten mal “Deutsch” lernen.
Unter Rufen wie “Ihr seid alle beim Verfassungschutz” zogen sie ab, nicht ohne nochmal zu zeigen wie sie “wirklich” drauf sind. Mit “Triskele” und “Blood und Honour Zeichen”.
Kurz nach 12 Uhr war der Nazi-Spuk vorbei und die Antifa zog ne halbe Stunde später zum Bahnhof, unterwegs Antifa-Parolen, wo sie um 13 Uhr die Demo beendete.
Am Sonnabend den 19. April gab es einen Massiven Überfall von über 20 Nazis aufm lübbener Marktplatz. Was eine gezielte Aktion war. Eine Woche später am 26.April, also in der Nacht vor dieser Demo gab es wieder einen Überfall von 12 Nazis auf vermeintliche “Linke”.
Bilder zum Bericht:
http://de.indymedia.org/2008/04/214932.shtml
Aufruf der Antirassitischen Initiative
und der Flüchtlingsinitiative Brandenburg
Freiheit für Célestin
und alle Anderen
Kundgebung in Eisenhüttenstadt vor dem Abschiebeknast
Am Montag, 12.05.08 um 13:00 Uhr (Pfingsten)
Célestin Ngongang, Mitglied der Antirassistischen Initiative und der
Flüchtlingsinitiative Brandenburg, wurde am 19. Februar 2008 verhaftet
und in Abschiebehaft genommen. Seine Botschaftsanhörung hat inzwischen
stattgefunden. Die offizielle Begründung für Célestins Haft ist damit
hinfällig. Zurzeit begründen die Behörden die Haft mit dem Versuch,
Papiere die sie nicht über die Botschaft erlangen konnten bei der
Kameruner Regierung zu bekommen. Wir vermuten, dass diese grundlos
fortgeführte Inhaftierung einzig den Zweck hat, weiter Druck auf
Celestin auszuüben und ihn zu einer “freiwilligen Ausreise” zu zwingen.
Als ARI und FIB protestieren wir gegen die grundlose und fortgesetzte
Freiheitsberaubung unseres Mitglieds Célestin Ngongang.
Kontakt ARI: 01520 567 0288
Treffpunkt 10:00 Uhr
Infopoint am Ostbahnhof, Berlin
Für Leute, die nicht von Berlin kommen:
Die kundgebung ist dieses mal im Neuzeller Landweg angemeldet. das ist
hinter dem Abschiebeknast, sehr nahe dran, mit Blickkontakt direkt auf
den Knast. zu ereichen ist der Ort folgendermaßen:
mit bus 454 vom bahnhof und dann beim “seniorenheim” aussteigen (ist
eine vor poststraße/mittelschleuse) dann durch die häuser durch (gibts
nen fußweg) und dann links in den Neuzeller Landweg reingehen.
Bundeswehr abschaffen
Neuruppin — Am Dienstag bekräftigten zwischenzeitlich etwa 12 Jugendliche ihre Forderung nach einer ersatzlosen Streichung der deutschen Bundeswehr.
Anlass war ein Propagandatrack auf dem Schulplatz in Neuruppin, der Jugendliche für eine Karriere bei der Bundeswehr warb.
Mit Redebeiträgen über den Zusammenhang von Wehrmacht und Bundeswehr sowie eine Erklärungen zu deutschen Waffenexporten konnten Inhalte vermittelt werden. Die Jugendlichen bekräftigten wiederholt ihre Forderungen und erhielten mehrheitliche positive Resonanz von der Bevölkerung.
Zusätzliche Aufmerksamkeit erregten Spiele wie “Ich-Packe-Meinen-Panzer” (mit Giftgas, Folterkeller und co), sinnloses Exerzieren oder das Gegenseitige Anbrüllen in Befehlsmanier.
Für Freude (natürlich nicht bei den 3 Herren von der Bundeswehr) sorgt zudem mitgebrachte rote Farbe. Denn kurzer Hand wurde der “popig” initialisierte Track zum Feldlazaret umgewandelt — mit schreiden Verletzten natürlich.
Frustriert wurde dann die Polizei gerufen, schließlich war seit über einer Stunde bis auf 2 Nazis niemand mehr der seichten latent-braunen Karriere-Propaganda verfallen. Die Beamten (6 Menschen) in Grün mussten die Veranstaltung tolerieren und warteten bis Punkt 15Uhr um die TeilnehmerInnen mit Platzverweisen belegen zu können, da eine “spontane Demonastration nicht länger als 2 Stunden dauern darf”.
Wir verbleiben mit einem: Bundeswehr abschaffen!
Kriegstreiber vor Gericht!
Schwerter zur Flugscharren!
(21.04.2008) Inspiriert von poppigen und optisch ansprechenden rechtsextremen Internetseiten werden auch die Potsdamer Neonazis immer „kreativer“.
Aber über Kreativität lässt sich ja bekanntlich streiten, vor allem bei einer rechtsextremen Strömung, die sich seit Jahren stilmäßig bei anderen mehr oder weniger politischen Subkulturen bedient, wie zum Beispiel den Sprayer_innen, der HipHop- oder der Antifabewegung.
Codes und Symbole werden zum Teil gänzlich übernommen und mit den eigenen und verkürzten Interpretationen versehen. Da wird das Logo der Antifaschistischen Aktion benutzt, teilweise sogar ohne den Schriftzug zu modifizieren und auf Nachfrage hallt es einer oder einem entgegen: „Na ihr seid doch die wahren Faschisten!“. Reflexion des Ganzen? Fehlanzeige!
Hier soll es aber nicht um die fragliche Motivation der Neonazis für das Tragen und Verwenden der von ihnen benutzen Symbole gehen, sondern um deren Verbreitung mittels Flyer und Sprühschablonen.
Ob nun aufsehenerregende Schablonen-Sprüherei oder fetzige „Schnipselaktion“, die Aktivitäten der „Freien Kräfte Potsdam“ sind so aktionistisch wie inhaltsleer. Wichtiger ist sowieso ob Mann (sic!) damit rumposen und sich somit bei seinen „Kameraden“ profilieren und beweisen kann.
Für mehr Infos über die „Freien Kräfte Potsdam“ und deren Nazi-Propaganda zum Beispiel in Fahrland gibt es hier .
“Lasst unsere Kameraden frei!”
So oder ähnlich lautete die Forderung der Jungfaschisten, als sie in der Nacht zum 18. März 2008 mit Sprühschablonen und Farbdosen durch den Potsdamer Ortsteil Marquardt zogen und dabei ca. 25 Losungen an Haltestellen und Garagenwände sprühten.
Mit Sprüchen wie „FREIHEIT FÜR ALLE NATIONALISTEN“, „NATIONALER SOZIALISSMUS JETZT!“ (Rechtschreibfehler übernommen) oder „Frei Sozial National“ soll die eigene “inhaltliche” Ausrichtung vermittelt werden.
Des Weiteren soll mit Parolen wie „Anti-Antifa“ oder „AntiAntifa is Watching YOU“ ein Bild der eigenen Struktur in Form einer „Anti-Antifa Gruppe“ gezeichnet werden, welche sich durch die bewusste Begriffswahl in eine Abwehrhaltung gegenüber „der Antifa“ rückt und somit lediglich eine verteidigende Position gegenüber einer Bedrohung suggeriert. Jedoch sprechen die weiteren Parolen wie zum Beispiel „GOOD Night Left Side“, „Fight Antifa“ oder „LINKE STRUKTUREN ZERSCHLAGEN“ eine ganz andere Sprache. Nämlich eine aggressiv-kämpferische, die direkt zu Gewalt am politischen Gegner aufruft und dadurch ein Bedrohungsszenario für alternative und linke Jugendliche schaffen soll.
Bombenstimmung?
Da es in der Nacht vom 14. auf den 15. April 1945, also in der Endphase des 2. Weltkrieges, zur Bombardierung Potsdams durch die Alliierten kam, wird dieser Tag gern von den heutigen Nazis instrumentalisiert um die Deutschen als angebliche „Opfer des Alliierten Bomben Terrors“ zu präsentieren und ihrer zu gedenken, wie bereits im April 2007 mit „Schnipsel- und Transpiaktionen“ geschehen.
Auch zum diesjährigen (63.) Jahrestag der Bombardierung Potsdams gab es mehrere „Schnipselaktionen“ wie zum Beispiel am Potsdamer Hauptbahnhof, am Stern und in Babelsberg am Rathaus sowie am S‑Bahnhof in der Rudolf-Breitscheid-Straße.
Diese Aktionen konnten zwar nicht verhindert werden, jedoch waren sie schon im Vornherein absehbar, da der Potsdamer Neonazi Tom S. bereits mehrere Wochen zuvor eines der Schnipselmotive mit der Aufschrift “14.04.1945 — IM GEDENKEN AN DIE OPFER DES ALLIERTEN BOMBEN TERREOS” (Rechtschreibfehler übernommen) als Avatar in seinem Myspace Profil präsentierte.
Wir werden weiterhin versuchen euch über derartige Aktivitäten auf dem Laufenden zu halten. Wenn ihr dabei helfen wollt, meldet uns die von euch beobachteten Naziaktivitäten.
Klickt dazu einfach auf den „MELDET NAZI-ÜBERGRIFFE“ Button oder schreibt uns eine Mail .
Folgendes sollte nach Möglichkeit ausgefüllt werden:
— Ort (z.B. Straße/Haltestelle)
— Datum, Uhrzeit
— Welche Art von Aktivität hast du gesehen? (Aufkleber, Schmierereien, usw. …)
— evtl. Namen und Anzahl der Nazis
Wenn du nicht zu allen Punkten Angaben machen kannst, kein Problem. Alle Kleinigkeiten können wichtig sein!
Nachtrag: Wenn im Artikel von “Schnipseln” die Rede ist, so sind damit kleinformatig kopierte Handzettel gemeint, die oft an belebten Plätzen in größerer Zahl in die Luft geschleudert werden und so die Aufmerksamkeit auf sich ziehen sollen.
Land duldet Rechtsbruch
Berlin, 29.04.08. Seit diesem Jahr gilt in Brandenburg zwischen Feldern mit Genmais und Naturschutzgebieten ein Mindestabstand von 800 Metern. Einen entsprechenden Erlass veröffentlichte das Brandenburger Agrar- und Umweltministerium im März. Durch diese Regelung sollen z.B. seltene Schmetterlinge geschützt werden.
Zahlreiche der bereits im Januar gemeldeten Genmaisfelder liegen innerhalb dieser 800-Meter-Zonen. So auch zwei Felder der Agrargenossenschaft Forst, die dementsprechend am 22. April wieder abgemeldet bzw. entsprechend verkleinert wurden. Doch gleichzeitig meldete die Agrargenossenschaft ein neues Feld als Ersatzfläche an.
„Dieses neue Feld ist aber eindeutig rechtswidrig“, sagt Thomas Janoschka vom Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft Berlin-Brandenburg. „Das Gentechnikgesetz schreibt vor, Genfelder spätestens drei Monate vor der Aussaat im Standortregister anzumelden. Eine spätere Verlegung des Feldes ist nicht möglich“, so Janoschka.
Das Land Brandenburg ist die zuständige Kontroll- und Überwachungsbehörde und als solche verpflichtet solche Gesetzesverstöße zu verhindern und zu ahnden. Landwirtschaftsminister Dietmar Woidke weigert sich aber bisher, entsprechende Maßnahmen einzuleiten und das geltende Recht durchzusetzen.
„Dabei begrüßen wir natürlich ausdrücklich, dass das Land den Erlass für den Abstand zu den Schutzgebieten in Kraft gesetzt hat. Immerhin ist das bundesweit eine bisher einmalige Maßnahme“, fügt Christof Potthof vom Gen-ethischen Netzwerk hinzu. „Wir halten den gentechnisch veränderten Mais MON810 der Firma Monsanto für gefährlich für die Umwelt und fordern ein Verbot. Deutschland muss dem Beispiel anderer €päischer Länder folgen: Frankreich, Griechenland, Italien, Österreich, Polen und zuletzt auch Rumänien haben die €päische Zulassung des Mais in ihren eigenen Grenzen ausgesetzt. Der Erlass des Landes ist ein kleiner Schritt — nicht ausreichend, aber notwendig.“
Eine genaue Auflistung aller gemeldeten Genmaisfelder in Brandenburg finden sie unter:
www.gentechnikfreies-brandenburg.de/html/anbau2008.pdf
Lieberose — Gedenktafeln zerstört
Sonntagmittag wurde der Polizei die Zerstörung von sechs Gedenktafeln
mit Personaldaten von KZ-Opfern angezeigt. Die Tafeln waren an dem
Rondell der Gedenkstätte für das Konzentrationslager Jamlitz befestigt.
Am Tatort wurden u. a. leere Spirituosenflaschen festgestellt.
Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gemeinschädlichen
Sachbeschädigung.