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Antirassistinnen gegen Strommast?

(Infori­ot) Im fol­ge­nen doku­men­tieren wir einen Ein­trag aus dem Open Post­ing Bere­ich von Indy­media Deutschland.

Vor rund ein­er Woche, am 4. Sep­tem­ber ging auf der Mail­ingliste des Inde­pen­dent Media Cen­ter Ger­many ein offen­sichtlich anonymes Schreiben ein, dass dafür ver­ant­wortlich zeich­net, “in der Nähe von Zeuthen einen 110 KV Strom­mas­ten umgesägt” zu haben. 

Beweg­gründe für diese Sachbeschädi­gung wer­den im ver­schick­ten Schreiben benan­nt: Der Flughafen Berlin-Schöne­feld sei, so die Ver­fasserIn­nen, Zen­tral für die Abschiebung von abgelehn­ten Asyl­be­wer­berIn­nen. Nach der Zer­störung eines zuführen­den Strom­mas­ten sollte der Flughafen gemäß den Erwartun­gen und Hoff­nun­gen der Ver­ant­wortlichen in Mitlei­den­schaft gezo­gen werden.
Nach knapp ein­er Woche sieht es so aus, dass diese Aktion wahlweise gar nicht statt gefun­den hat, bzw. eine Mel­dung darüber nicht in den Bericht des polizeilichen Lage­di­en­stes gelangt ist. (Anmerkung Infori­ot: Der Ver­fas­sungss­chutz Bran­den­burg erwäh­nt den Anschlag auf sein­er Home­page) Recherchen über den tat­säch­lichen Her­gang blieben bis­lang Ergebnislos. 

Trotz alle­dem scheint das als Begrün­dung von “Autonomen Grup­pen” gelieferte Schreiben einige Inter­es­sante Gedanken zu for­mulieren; wenn es auch über weite Streck­en so klingt, wie Satzbausteine aus der Textver­ar­beitung, ein­er an der Welt verzweifel­nden Sozialar­bei­t­erIn­nenselb­sthil­fe­gruppe, die das Heil aller in den “Kämpfen” im Süden sieht — und diese lieber gegen die real existieren­den Aus­seinan­der­set­zun­gen im als ras­sis­tisch desavouierten Gel­tungs­bere­ich­es des eige­nen Per­son­alausweis­es ein­tauschen möchten. 

Doku­men­ta­tion: das anonym an die Mail­ingliste gesandte Schreiben “Autonomer Gruppen”.

Flughäfen bilden eine zen­trale Infra­struk­tur der ras­sis­tis­chen und impe­ri­al­is­tis­chen Flüchtlingspoli­tik. Berlin-Schöne­feld ist bun­desweit der zweitwichtig­ste Flughafen für die Abschiebung von abgelehn­ten Asyl­be­wer­berIn­nen. Ins­beson­dere Abschiebun­gen in die ost€päischen Staat­en wer­den hier abgewickelt. 

In der Nacht zum 4.September 2002 haben wir in der Nähe von Zeuthen einen 110 KV-Strom­mas­ten umgesägt, um die Stromver­sorgung des Flughafens Berlin-Schöne­feld zu beein­trächti­gen, bzw. lah­mzule­gen. Die Gefährdung Unbeteiligter war zu jedem Zeit­punkt ausgeschlossen. 

Vor zwei Jahren block­ierten anlässlich des Jahrestages der fak­tis­chen Abschaf­fung des deutschen Asyl­rechts zahlre­iche AktivistIn­nen den Flughafen Schöne­feld. Damals hieß es: Wir wollen “dieses Datum zum Anlaß nehmen, auf die sich seit diesem Zeit­punkt kon­tinuier­lich ver­schär­fende ras­sis­tis­che Prax­is in der BRD aufmerk­sam zu machen. Men­schen, die herkom­men, ganz gle­ich aus welchen Grün­den, haben ein Recht auf ein men­schen­würdi­ges, gle­ich­berechtigtes Leben — hier und über­all.” Diese Block­ade wollen wir hier­mit gewis­ser­maßen fortsetzen. 

Protest ist, wenn wir sagen,…

Wir sehen unsere Aktion darüber hin­aus als einen Beitrag zu den vielfälti­gen Aktio­nen und Diskus­sio­nen während der Gren­z­camps in diesem Sommer. 

Für die Auswer­tung der unter­schiedlichen Ansätze der diesjähri­gen Camps wün­schen wir uns, dass die Diskus­sio­nen um die Zukun­ft anti­ras­sis­tis­ch­er Som­mer­ak­tiv­itäten wieder im gemein­samen und möglichst öffentlichen Rah­men fort­ge­führt werden. 

Dazu gehören für uns auch die kon­tinuier­lichen Kam­pag­nen und Aktio­nen unter­schiedlich­er Ini­tia­tiv­en, wie der selb­stor­gan­isierten Flüchtlings­grup­pen, die u.a. “free move­ment” für Flüchtlinge fordern,
die derzeit wieder stat­tfind­ende “Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und Migran­tInnen”, die noch bis zur Bun­destagswahl durch die BRD reist,
der sehr kreativ­en und vielfälti­gen Lufthansa-Kam­pagne “Stop Depor­ta­tion Class” und ihrer Internet-Demo,
der Grup­pen, die für Ille­gal­isierte medi­zinis­che Ver­sorgung und Unterkün­fte organisieren,
Die seit lan­gen ver­focht­ene Prax­is gegen Einkauf­sgutscheine und Chip­karten (Infrac­ard, Accor),
die Leute, die sich seit vie­len Jahren für Kirchenasyl einsetzen,
die unter­schiedlichen “Kein Men­sch ist ille­gal” Gruppen,
und natür­lich die Gren­z­camps, die als alljährliche Mobil­isierung und Bün­delung von Ini­tia­tiv­en fungieren, und die darüber hin­aus, zwis­chen Vokü und Bade­see, vie­len Leuten einen Zugang zum The­ma ermöglichen.
Sicher­lich wollen wir mit unser­er Aktion auch dafür wer­ben, zu diesen The­men gele­gentliche Sab­o­tage zu prak­tizieren und am besten langfristig eine kon­tinuier­liche und the­menüber­greifende Poli­tik zu entwickeln. 

…dass wir die herrschen­den Ver­hält­nisse unerträglich finden.

Flughäfen sind all­ge­meine Hochsicher­heit­szo­nen und damit Nadelöhr des Tran­sits zwis­chen Län­dern. Deutsche Flughäfen sind für die aller­meis­ten Flüchtlinge bei der Ein­reise tabu. Aus nachvol­lziehbaren Grün­den kön­nen poli­tis­che Flüchtlinge in ihrer Heimat, wo sie von Folter und Mord bedro­ht sind, schlecht ein Tick­et kaufen und sich ins Flugzeug set­zen. Auch Men­schen, die vom Reich­tum des Nor­dens den ihnen zuste­hen­den Teil haben möcht­en, ist der Luftweg ver­wehrt, da die BRD-Regierung die Fluglin­ien über Vor­feld­kon­trollen schon lange zum Helfer­shelfer ihrer Selek­tion in Erwün­schte und Uner­wün­schte gemacht hat. In dieser zynis­chen Logik ste­ht die “Sichere Drittstaat­en” Regelung von 1993, wonach Flüchtlinge als Voraus­set­zung ein­er Anerken­nung als Asyl­berechtigte fak­tisch nur noch per Flugzeug direkt aus ihrem Herkun­ft­s­land kom­men dür­fen. Jed­er Tran­sit durch irgen­deinen anderen Anrain­er­staat schließt den Asyl­sta­tus aus. Es ver­wun­dert nicht weit­er, dass natür­lich alle an die BRD angren­zen­den Staat­en als “Sichere Dritttstaat­en” deklar­i­ert wer­den. So ler­nen Flüchtlinge deutsche Flughäfen nur als Ort ihrer Abschiebung ken­nen oder, wie in Frank­furt, als Internierung­sort auf soge­nan­ntem exter­ri­to­ri­alen Raum. 

Jährlich wer­den mehrere 10.000 Men­schen gezwun­gen, die BRD über den Luftweg zu ver­lassen. Diese Abschiebeprax­is ist heute Teil eines ras­sis­tis­chen Migra­tionsregimes, welch­es die Flüchtlinge und Migran­tInnen nach den Kri­te­rien der Ver­w­ert­barkeit für das Kap­i­tal sowie nach demografis­chen Kri­te­rien selektiert. 

Auch im Bere­ich der Unter­bringung und Verpfle­gung von Flüchtlin­gen waren die furcht­baren Juris­ten dieses Staates in den let­zten Jahren sehr kreativ. Das anson­sten heilige kap­i­tal­is­tis­che Prinzip der kostengün­stig­sten Form kommt hier nicht zur Anwen­dung. Das BRD-Regime lässt sich die unmen­schliche Form von Heimunter­bringung und extern­er Massen­verpfle­gung einiges kosten, damit Flüchtlinge nicht an direk­te Leis­tun­gen für Miete und Leben­sun­ter­halt gelan­gen, wie bei Sozial­hil­feempfän­gerIn­nen. Denn es geht darum, den “Aufen­thalt für Flüchtlinge so ungemütlich wie möglich” zu gestal­ten und einen Nachzug abzuschrecken. 

Dem gegenüber wer­den ille­gal­isierte Men­schen von Poli­tik und Medi­en zwar dämon­isiert, sind aber in der Wirtschaft dur­chaus willkom­men, da sie unter Aus­nutzung ihrer völ­li­gen Recht­losigkeit, Arbeitsver­hält­nisse nur zu den mieses­ten Kon­di­tio­nen erhalten. 

Zu diesen “aufen­thaltsverkürzen­den Maß­nah­men” gehört auch die Ein­schränkung der Bewe­gungs­frei­heit für Flüchtlinge. Jedes Ver­lassen des zugewiese­nen Land­kreis­es ist eine Straftat und wird in der Mobil­isierung der Massen pro­pa­gan­dis­tisch benutzt, wenn die Schilys und Schills über “Aus­län­derkrim­i­nal­ität” hetzen. 

Diese Bewe­gungs­frei­heit ist selb­stver­ständlich­es Men­schen­recht und f&u
uml;r Migran­tInnen unab­d­ing­bar, wenn sie sich poli­tisch organ­isieren wollen. Daher konzen­tri­eren selb­stor­gan­isierte Grup­pen von Flüchtlin­gen ihre Aktiv­itäten auf diesen Punkt. 

Wider­stand ist, wenn wir dafür sorgen,…

Dies alles ist bekan­nt und nicht neu. Die autonome und anti­ras­sis­tis­che Bewe­gung steckt in dieser Auseinan­der­set­zung seit Jahren in einem Dilem­ma und schafft es nicht, einen wirk­samen Wider­stand zu organ­isieren. Auch wir haben dafür wed­er ein Paten­trezept noch grossar­tige Vorschläge. Daher unter­stützen wir die zarten Pflänzchen des selb­stor­gan­isierten Wider­standes von Flüchtlin­gen und Migran­tInnen und wün­schen uns eine stärkere Diskus­sion und Zusam­ma­nar­beit, um zu ein­er gemein­samen anti­ras­sis­tis­chen Prax­is zu kommen. 

Anti­ras­sis­tis­che und all­ge­mein linksradikale Poli­tik muss darauf abzie­len, immer öfter den Weg vom Protest zum Wider­stand zu find­en. Dies­bezüglich fällt uns immer häu­figer ein gewiss­er Rück­fall zur Ebene der Ver­bal­bekun­dung auf, auch wenn dies modisch als “Diskur­spoli­tik” gehypt wird. 

Solange es uns aber nicht gelingt, auch unseren All­t­ag wider­ständig zu gestal­ten, kom­men wir über eine phrasen­hafte Ausstrahlung nicht hin­aus. Erst wenn wir es schaf­fen, über die notwendi­ge Destruk­tion hin­aus, kon­struk­tive und leb­bare Per­spek­tiv­en aufzuzeigen und zu leben, wer­den wir der Hoff­nungslosigkeit der Men­schen etwas ent­ge­genset­zen kön­nen. Die Frage ist auch, wie sich ein ver­stärk­ter Kon­takt (der nicht immer leicht ist) zu Migran­tInnen gestal­ten lässt — wie wir uns freier von Vorurteilen und Erwartung­shal­tun­gen begeg­nen kön­nen, um ein­er gelebten Utopie ein Stück näher zu kommen.
Sel­ten gelingt es uns, unsere Vorstel­lun­gen im All­t­ag umzusetzen. 

Auch die Ver­suche in großen Wohn­pro­jek­ten zu leben, kollek­tive Struk­turen zu schaf­fen scheinen immer mehr unter zu gehen. Deut­lich­er sicht­bar sind die Ver­suche von frus­tri­erten Men­schen, mit Run­dum­schlä­gen, Igno­ranz und Härte ihre Abgren­zung von der Szene hinzubekom­men (zu sehen z.B. in der Diskus­sio­nen zum 1.Mai und zum Israel-Palästina-Konflikt). 

Wir soll­ten erhe­blich mehr Augen­merk darauf leg­en, soziale Struk­turen zu schaf­fen in denen auch wir uns aufge­hoben fühlen. So sollte es z.B. möglich sein, im konkreten Zusam­men­leben ras­sis­tis­che und patri­ar­chale Machtver­hält­nisse zu üer­winden. Wir brauchen auch andere For­men der Arbeit, bzw. des gemein­samen Kampfes gegen die Lohnar­beit, um ökonomis­che Zwänge durch sol­i­darische Struk­turen zu verringern 

Wenn wir also mit unseren Wün­schen nach Sol­i­dar­ität und Kollek­tiv­ität überzeu­gen wollen, sollte dies auch in unserem Zusam­men­leben und unseren Kämpfen erkennbar sein. Die gegen­wär­tig grasssieren­den per­sön­lichen Pro­fil­ierun­gen auf Kosten ander­er und polar­isierende Grabenkämpfe erzeu­gen ein Kli­ma, das Men­schen, die wir erre­ichen kön­nen, eher abschreckt und entfernt. 

Let­z­tendlich müssen Staat und Gesellschaft im kon­tinuier­lichen Prozess eines sub­ver­siv­en, d.h. herrschaft­sz­er­set­zen­den All­t­ags umgewälzt wer­den. Dies ist vor allem ein prak­tis­ch­er Prozess und weniger die intellek­tuelle Auseinan­der­set­zung mit dem, was vielle­icht ein­mal sein wird. 

…dass die Geschichte der Herrschen­den been­det wird.

Sozial­rev­o­lu­tonäre Prozesse sind allerd­ings nur im glob­alen Rah­men denkbar, also jen­seits des eige­nen Bauchn­abels ein­er sat­uri­erten Metropolenlinken. 

Eine Voraus­set­zung dafür ist der wech­sel­seit­ige Bezug von kämpferischen Men­schen aus den Län­dern des Südens und des Nordens. 

Wenn dann neben dem kap­i­tal­is­chen Waren­verkehr auch die Men­schen zwis­chen Nord und Süd zirkulieren kön­nen, und damit auch ihre Hin­ter­grun­der­fahrun­gen, kön­nen entsprechende Net­ze entste­hen. Hier wäre dann in Ansätzen die Spal­tung von Wohl­stands- und Elend­sre­gio­nen über­wun­den und die unter­schiedlichen Lebens- und gegebe­nen­falls kämpferischen Erfahrun­gen der Men­schen aus dem Nor­den und dem Süden kön­nten zusammenkommen. 

Vor­erst sind dies natür­lich Fernziele mit eher utopis­chem Charak­ter. Ein entsprechen­der Dia­log ver­langt aber zunächst ein entsprechen­des Inter­esse von bei­den Seit­en und eine Sen­si­bil­ität für die jew­eilige Hintergründe. 

In diesem Zusam­men­hang sehen wir eine gefährliche Ten­denz inner­halb der Linken, die über Leit­be­griffe wie “Zivil­i­sa­tion”, “Demokratie” (!) und ähn­lichen zu extrem vere­in­facht­en Erk­lärun­gen von gesellschaftlichen Prozessen in den Län­dern des Südens zurück­kehren. Es gibt einige, die offen­bar ein geringes Inter­esse daran haben, impe­ri­al­is­tis­che Aus­beu­tung und Unter­drück­ung zu the­ma­tisieren, und anti­im­pe­ri­al­is­tis­che Poli­tik generell zu denun­zieren ver­suchen. Manche entledi­gen sich schon ganz des Impe­ri­al­is­mus-Begriffs anstatt ihn zu aktu­al­isieren und begrüssen lieber schon mal die näch­sten Nord-Süd-Kriege. 

Im Gegen­satz dazu spricht die Mut machende Antikriegs-Aktion vom 19.8. in Wil­helmshaven eine ein­deutige Sprache. Beim Besuch des Flot­til­lenad­mi­rals Got­tfried Hoch wur­den sein Haus und Auto mit Farbe bedacht und demoliert. Wir find­en, dass es zu ein­er anti­ras­sis­tis­chen Poli­tik gehört, die Ursachen zu bekämpfen, warum Men­schen fliehen müssen; Krieg ist eine davon. 

Eine ras­sis­tis­che Poli­tik wird aber nicht durch mil­i­tante Inter­ven­tio­nen allein ver­hin­dert, son­dern dadurch, dass eine unüberse­hbare Zahl von Men­schen den unmen­schlichen Umgang mit “dem Frem­den” ein­fach satt hat und nicht mehr länger zuläßt. Es geht also um die Köpfe und Herzen der Men­schen und einen lan­gen Prozess von emanzi­pa­torischem Denken und Handeln. 

Allerd­ings erhal­ten linke Bewe­gun­gen erst dann eine entsprechende Brisanz und eine punk­tuelle Durch­set­zungs­fähigkeit, wenn die unter­schiedlichen Ebe­nen, also Protest, zivil­er Unge­hor­sam, Sab­o­tage und die unter­schiedliche For­men mil­i­tan­ten Wider­standes zusammenkommen. 

Wir wollen mit unser­er Aktion in Zeit­en rel­a­tiv­er Ohn­macht ein Zeichen set­zen, und unser­er mil­i­tan­ten Kri­tik an den herrschen­den Zustän­den Aus­druck ver­lei­hen. Wir wollen außer­dem allen Mut machen, sich eben­falls mil­i­tant zu organisieren. 

Für freies Fluten — Kein Men­sch ist illegal

Gegen impe­ri­al­is­tis­che Kriege — Im Irak und anderswo

Autonome Gruppen

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NPD-Chef Voigt überraschend in Frankfurt (Oder)

Die NPD hat im Zuge ihres Bun­destagswahlkampfes Frank­furt (Oder) einen über­raschen­den Besuch abges­tat­tet. Am späten Vor­mit­tag (des 10.September) baut­en acht Anhänger der Partei einen Info-Stand an den Lenné Pas­sagen auf und verteil­ten reichlich
Propaganda. 

Unter den Recht­sex­trem­is­ten, die dur­chaus höheren Alters waren, befand sich der NPD-Parteivor­sitzende Udo Voigt, der mehrmals mit laut­sprecherun­ter­stützten Reden um
Wäh­ler kämpfte. Der Wahlkamp­fauftritt kam völ­lig über­raschend. Nicht nur das es kein­er­lei Werbung
für den Stand gab, auch man­gelt es der NPD in Frank­furt seit län­gerem an Unter­stützung. Der Stadtver­band scheint kom­plett zusam­menge­brochen. Wahlplakate der
Partei sind auch nicht in der Stadt zu find­en. So unter­stützten lediglich zwei Frank­furter den Stand. Unter ihnen der recht­sex­treme Lie­der­ma­ch­er und den eigenen
Angaben zufolge „freier Nation­al­ist“ Nico Schlie­mann. Er griff, wie auch schon bei Worch in Leipzig, zur Gitarre und plär­rte nation­al­is­tis­che Lieder. 

Trotz fehlen­der Ken­nt­nis über den Stand ver­sam­melten sich schnell bis zu 30 Antifas um den Stand und ver­hin­derten so weit­eres verteilen Flug­blät­tern. Frank­furter Bürger
mussten einen großen Bogen um den Stand nehmen. Lei­den waren unsere Möglichkeit­en sehr eingeschränkt. Fünf Zivis und ca. acht weit­ere Polizis­ten verteil­ten locker
Platzver­weise uns schützten die Nazis in ihrer Zahl völ­lig überzogen. 

Gegen 17.30 Uhr zog sich die NPD wieder nach Berlin zurück. Das Wahlkampf­ma­te­r­i­al lan­dete in einem roten SEAT Ter­ra mit Auf­bau (B‑WN 783). Voigt fuhr mit einem ca. 800m abseits gepark­ten sil­ber­grauen Mer­cedes Benz älteres Mod­ell (FS H 4128) weg. 

Am Rande wurde bekan­nt, dass die NPD am morgi­gen 11.September den ganzen Tag am Fürsten­walder Rathaus ste­hen will. Abschließend schöne Grüße an die Berlin­er Antifas die der NPD mit dem Abfack­eln eines ihrer Wahlkampfkar­ren in Licht­en­berg ein deut­lich­es Sig­nal gegeben haben, sich
zurückzuziehen.

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Bilder von der Reclaim the Streets in Neuruppin

Im fol­ge­nen eine Bilder­serie von der erfol­grechen Reclaim the Streets / Pink&Silver Aktion in Neu­rup­pin am 31. August. Was los war, lässt sich im infori­ot-Bericht Die Stadt gehört uns! nach­le­sen. Noch mehr Fotos — größere und teils auch bessere — von der Aktion find­est Du auf den Seit­en vom Mit­ten­drin.

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Hilfe beim Aufkleberdrucken, Plakatemachen, Kohlebesorgen u.v.m.

Ergänzung vom 10.9.

(Infori­ot) Der fol­gende Text wurde ursprünglich nur in Teilen veröf­fentlicht — auf diese unvoll­ständi­ge Ver­sion beziehen sich auch der Großteil der Diskus­sions­beiträge. Hier nun die kom­plette Fas­sung. Die ergänzten Absätze sind zur besseren Ken­ntlichkeit kur­siv markiert. Wir bit­ten um Entschuldigung. 

Die “Gruppe Raus Aus Berlin” will Bran­den­burg­er Grup­pen unterstützen

Um die klaren Fron­ten haben die Metropolen­linken die Pov­in­zlinken wohl seit je her benei­det. Schlep­pen sich Berlin­er von ein­er Sex­is­mus­diskus­sion zum näch­sten Anti­semitismusstre­it, geht es in Bran­dennburg meist noch darum, gegen den braunen Sumpf anzukämpfen. So wichtig wie die inhaltliche Arbeit auch ist, so ner­ven­z­er­rend scheint sie oft. Und manch­mal hat men­sch darauf ein­fach keine Lust mehr. Die “Gruppe Raus aus Berlin” [GRAB] macht aus der Not eine Tugend. [GRAB] will linken Pro­jek­ten in Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern die Möglichkeit­en eröff­nen, die sich auf dem flachen Land nor­maler­weise nicht bieten. Soli­par­tys in Berlin­er Clubs für kleine Antifa­grup­pen, Plakate preis­gün­stig druck­en und mit guten Grafik­ern auch gle­ich noch für die schicke Gestal­tung sorgen.

“Wir wollen die Berlin­er Ressourcen zur Ver­fü­gung stellen”, sagt Chaze von der GRAB. Sich auf das Umland zu konzen­tri­eren, liege teil­weise tat­säch­lich daran, dass die GRAB-Leute der zahlre­ichen Diskus­sio­nen über­drüs­sig sind. “Ich will etwas machen, bei dem ich am Ende auch sehe,
was rauskommt.” Zudem kom­men die Leute von der GRAB selb­st nicht aus den Berlin­er Szenebezirken, sind in Hellers­dorf oder Marzahn aufgewach­sen. Andere zogen aus Meck-Pomm oder Bay­ern zu. „Wir ver­suchen, in Berlin die Sol­i­dar­ität von anderen Grup­pen einzu­fordern“, so chaze. Der Traum vom
großen Miteinan­der also. Aufzu­passen gilt es dabei aber, dass Metropolen­leute „keinen Führungsanspruch entwick­eln“. Dass so etwas schnell passieren kann, hät­ten frühere Ver­net­zun­gen gezeigt. Infra­struk­tur in Bran­den­burg und Meck-Pomm könne von Berlin aus nicht aufge­baut wer­den, die GRAB könne nur da unter­stützen, wo außer­par­la­men­tarische linke Ansätze bere­its vorhan­den sind. „Insoweit sind wir auch eine Art Dienstleistungsunternehmen.“ 

Erste Kon­tak­te ins Umland gibt es bere­its. Für die Antifa Erkn­er wurde
eine Soli­par­ty ver­anstal­tet. Am 7. Sep­tem­ber gab es eine
Infover­anstal­tung mit den Inter­net-Pro­jek­ten Infori­ot (Bran­den­burg) und
Links-Langs (Meck­len­burg-Vor­pom­mern) im La Casa in Berlin-Hellersdorf.

Wenn Ihr also Lust habt, dass Euch die [GRAB] mit ein­er Soli­par­ty von Geld­nöten befre­it oder ihr Unter­stützung beim desig­nen von Fly­ern oder etwas ganz anderem braucht: Meldet Euch ein­fach unter der E‑Mail-Adresse grab@berlin.com.

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Das war das Rathenower Stadtfest aus unserer Sicht

(Pressemit­teilung) Das „Stadt­fest“ in Rathenow, dieses mal vom Fre­itag, dem 06.September, bis Son­ntag, dem 08.September, ist das größte Fest des Jahres im West­havel­land und gle­ichzeit­ig auch ein Anziehungspunkt für Recht­sex­trem­is­ten aus der Stadt und der Umgebung.
Seit 1995 kam es ja hier zu Über­grif­f­en auf Flüchtlinge, Linksori­en­tierte und Nor­mal­bürg­er, wobei wohl die Jahre 1998 und 1999, als selb­st die Rand­zo­nen des Festes nicht mehr sich­er waren, den Höhep­unkt bildeten.
Die Szene­r­ien des Festes glichen in den ver­gan­genen Jahren immer wieder „nation­al befre­it­en Zonen“.
Doch dies sollte sich in diesem Jahr nicht wieder­holen. Deshalb zeigten linksori­en­tierte Jugendliche am Fre­itag und Sam­stag ver­stärkt Präsenz auf dem Fest. 

Für die Recht­sex­trem­is­ten, die nach wie vor der Ver­anstal­tung bei­wohn­ten, war dies ein ungewöhn­lich­er Anblick. Und so war die Stim­mung am Fre­itag auch am aggressivsten. 

Gegen 22.30 Uhr begaben sich immer mehr Recht­sex­trem­is­ten auf die Prom­e­nade in der Goethes­traße, wo sich die meis­ten Linksori­en­tierten den ganzen Abend über aufhielten.
Und so kam es recht schnell zu einzel­nen Attack­en von Rechts, wobei jedoch nie­mand erhe­blich ver­let­zt wurde. Schließlich kamen aber noch unge­fähr 15 Recht­sex­trem­is­ten, vor­wiegend aus Prem­nitz und Döberitz, hinzu, um weit­eren Ärg­er zu provozieren. Nach­dem zunächst eine Linksori­en­tierte ver­bal und durch Fäuste bedro­ht wurde, ver­lor ein namentlich bekan­nter Nazi nun völ­lig die Beherrschung und provozierte ein kurzes Handge­menge, beim dem, aus der Gruppe der Premnitz/Döberitzer, zwei weit­ere Linksori­en­tierte ange­grif­f­en wurden. 

Jet­zt sprach die Polizei auch Platzver­weise, vor­wiegend gegen die Linksori­en­tierten, aus. Min­destens sieben Per­so­n­en, die diesem Platzver­weis nicht nachka­men wur­den unter dem Beifall der Nazis polizeilich abgeführt.
Von einem Balkon in der unmit­tel­baren Nähe, wurde das Geschehen mit ein­er Videokam­era mitver­fol­gt. Auch Täter, der ange­sproch­enen Angriffe sind darauf zu erken­nen. Zu dem gibt es auch zahlre­iche kom­pe­tente Zeugen. 

Trotz alle dem, begaben sich am Sam­stag, wiederum eine große Anzahl von Linksori­en­tierten zur Prom­e­nade in die Goethes­traße und somit wieder unmit­tel­bar ins Fest.
Dieses mal ver­mieden die 27 namentlich und weit­eren unge­fähr 30 nicht namentlich bekan­nten Recht­sex­trem­istIn­nen aber größ­ten­teils die direk­te Kon­fronta­tion und verteil­ten sich in größeren Abstän­den um die Linksorientierten.
Nur ein einziger Über­griff wurde an dem Abend bekan­nt. Ein 19-jähriger Nazi aus Pots­dam-Mit­tel­mark schlug mit der Faust gegen 01.10 Uhr auf einen 16-Jähri­gen ein.
Der Recht­sex­trem­ist wurde sofort durch die Polizei in Gewahrsam genom­men und zur Wache gebracht. Eine Anzeige wegen Kör­per­ver­let­zung gegen den namentlich bekan­nten Täter wurde gestellt. 

Weit­ere Über­griffe wur­den nicht bekan­nt, so dass, außer dem voran geschilderten Fall, an diesem Tag dur­chaus von einem Erfolg gesprochen wer­den kann. Erst­mals war es gelun­gen ohne größere Über­griffe und Platzver­weise auf dem Stadt­fest zu bleiben und somit den Nazis zu zeigen, dass sie hier nicht alleine sind. 

Hin­weis:

Opfer der fre­itäglichen Über­griffe in der Goethes­traße wen­den sich wegen Zeu­ge­naus­sagen und Ein­sicht ins Video­ma­te­r­i­al an afowhl@gmx.de.

ANTIFAOFFENSIVE WESTHAVELLAND

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V‑Mann-Affäre: Neonazi zu Bewährung verurteilt

In der V‑Mann-Affäre gibt es ein erstes Urteil: Das Amts­gericht hat gestern den Neon­azi Lars B. (33) zu 22 Monat­en auf Bewährung verurteilt.


Der Szene-Anführer hat­te, wie berichtet, zusam­men mit zwei V‑Leuten des Ver­fas­sungss­chutzes die CD „Noten des Has­s­es” ver­trieben, auf der zum Mord an Michel Fried­man und weit­eren Promi­nen­ten aufgerufen wird. Einen der bei­den V‑Männer, Toni S., hat­te die Polizei im Juli festgenom­men. Gegen ihn will die Staat­san­waltschaft in Kürze Anklage erheben.

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V‑Mann-Affäre: Berlin lenkt ein

POTSDAM. Berlin und Bran­den­burg haben wegen der V‑Mann-Panne weit­ere Kon­se­quen­zen gezo­gen: Der Infor­ma­tion­saus­tausch zwis­chen bei­den Län­dern soll in Sicher­heits­fra­gen enger wer­den. Entsprechende Vorschläge sollen in Kürze erar­beit­et wer­den, hieß es am Fre­itag nach einem Tre­f­fen von Jusitzmin­is­terin Bar­bara Rich­stein und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (bei­de CDU) mit ihren Berlin­er Amt­skol­le­gen Karin Schu­bert und Innense­n­a­tor Ehrhart Kört­ing (bei­de SPD) in Potsdam. 


In einem Punkt kon­nten sich die Bran­den­burg­er durch­set­zen: Sie erhal­ten in der V‑Mann-Affäre Ein­sicht in die Ermit­tlungsak­ten, die bish­er von der Berlin­er Staat­san­waltschaft unter Ver­schluss gehal­ten wur­den. Denn die vier Min­is­ter einigten sich am Fre­itag darauf, dass das Ermit­tlungsver­fahren gegen den ver­beamteten V‑Mann-Führer des Pots­damer Ver­fas­sungss­chutzes nun von Berlin an die Staat­san­waltschaft in Bran­den­burg abgegeben wird. Dadurch sei das ent­standene Infor­ma­tions­de­fiz­it aus­geräumt, hieß es.
Ende Juli war der V‑Mann des bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes bei ein­er Razz­ia des Berlin­er Lan­deskrim­i­nalamtes festgenom­men wor­den. Gegen ihn laufen Ermit­tlun­gen wegen Volksver­het­zung und Pro­pa­gan­dade­lik­ten. Das Vorge­hen des Berlin­er LKA war nicht mit Bran­den­burg abges­timmt. Deshalb kam es zum Stre­it zwis­chen bei­den Ländern.

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Reue oder Rache

LUCKENWALDE. Aus dem Gefäng­nis her­aus hat der wegen ver­sucht­en Mordes verurteilte Neon­azi Jan Weicht sechs ein­stige Kumpane aus der Treb­bin­er recht­en Szene schw­er belastet — sie ste­hen jet­zt in Luck­en­walde (Tel­tow-Fläming) vor Gericht. Die Män­ner sollen laut Weicht aktiv an zwei Über­fällen auf eine Gruppe ital­ienis­ch­er Bauar­beit­er im Sep­tem­ber 1996 beteiligt gewe­sen sein und einen der Män­ner, den Ital­iener Gio­van­ni Andreozzi, schw­er ver­let­zt haben. Am Mittwoch soll das Urteil fallen.
Bish­er waren nur der 29-jährige Weicht und ein weit­eres Mit­glied der recht­en Szene für die frem­den­feindlichen Über­griffe am 29. Sep­tem­ber 1996 in Treb­bin belangt wor­den. Vor fünf Jahren wurde Weicht vom Landgericht Pots­dam wegen ver­sucht­en Mordes zu 15 Jahren Haft verurteilt. Er hat­te bei den Angrif­f­en Andreozzis Kol­lege Orazio Giamblan­co fast umge­bracht. Mit ein­er Base­bal­lkeule schlug er dem damals 55-jähri­gen Sizil­ian­er mehrmals auf den Kopf und zertrüm­merte ihm dabei die Schädeldecke. Seit dem Über­fall sitzt Orazio Giamblan­co im Roll­stuhl. Weichts Kom­plize bei dem ver­sucht­en Mord wurde zu ein­er Jugend­strafe von acht Jahren verurteilt. Bei der anschließen­den Treib­jagd auf weit­ere ital­ienis­che Bauar­beit­er erlitt Gio­van­ni Andreozzi einen offe­nen Nasen­bein­bruch, eine Rip­pen­frak­tur und eine Ver­let­zung an der Lunge. Er musste wochen­lang im Kranken­haus behan­delt werden.
Im ver­gan­genen Jahr hat­te sich Weicht der Pots­damer Staat­san­waltschaft anver­traut und die sechs Män­ner im Alter von 23 bis 29 Jahren schw­er belastet. Vor dem Amts­gericht in Luck­en­walde hat­te er bei Prozess­be­ginn in der vorigen Woche angegeben, er habe in den ver­gan­genen Jahren im Gefäng­nis sehr viel Zeit zum Über­legen gehabt und sich gefragt, für wen er eigentlich die Schuld abtrage. “Weicht hat sich von sein­er recht­en Gesin­nung los­ge­sagt”, sagte Staat­san­walt Peter Petersen, der die Anklage gegen die sechs ehe­ma­li­gen Weicht-Fre­unde ver­tritt. Es gebe keinen Grund, dem ein­sti­gen Neon­azi nicht zu glauben. Er mache sich mit sein­er späten Aus­sage keine Fre­unde im Gefäng­nis. Im Gegen­teil, er müsse mit Vergel­tung rechnen.
Weicht habe sich schon 1997 in einem aus dem Gefäng­nis geschmuggel­ten Brief ent­täuscht über die fehlende Hil­fe aus der recht­en Szene für sich und seine Mut­ter nach sein­er Verurteilung gezeigt und in den Jahren im Gefäng­nis wohl mit­bekom­men, dass es nichts bringe, als “Mär­tyr­er der recht­en Szene” einzusitzen. Speziell den 28-jähri­gen André P. habe der Ex-Neon­azi beschuldigt, an jen­em Abend mit einem Base­ballschläger auf Gio­van­ni Andreozzi eingeprügelt zu haben. “Der Angeklagte hat lediglich Fußtritte und Faustschläge zugegeben, die anderen sagen gar nichts zu den Vor­wür­fen”, sagte Staat­san­walt Petersen.
Am Abend des 29. Sep­tem­ber 1996 waren ital­ienis­che Bauar­beit­er auf dem Weg von einem Café in ihre Con­tainerun­terkün­fte zunächst von Jan Weicht und einem Mit­täter angepö­belt und dann ver­prügelt wor­den. Dabei war Orazio Giamblan­co von Weicht mit der Base­bal­lkeule so trak­tiert wor­den, dass der Ital­iener nur mit Glück über­lebte. Kurz darauf wur­den Giamblan­cos Kol­le­gen von ein­er Horde Recht­sradikaler gejagt und verprügelt.
Die Anwälte der nun angeklagten sechs Män­ner zweifeln an der Glaub­würdigkeit Weichts. Dieser habe die Angeklagten lediglich aus Rache beschuldigt. Er habe für die Tat nicht allein büßen wollen und offen­bar auch erfahren, dass über ihn in der recht­en Szene in Treb­bin gelacht werde. Zudem habe Weicht in der ver­gan­genen Woche aus­ge­sagt, vor dem Über­fall auf Giamblan­cos Kol­le­gen Andreozzi mehrere Biere und eine halbe Flasche Whisky auf Ex getrunk­en zu haben. Bei dieser Menge sei Weicht wohl kaum noch in der Lage gewe­sen, sich an einen der Beteiligten des Über­falls auf den Ital­iener Gio­van­ni Andreozzi erin­nern zu kön­nen, hieß es.

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Ermittlungen zum Brandanschlag auf Gedenkstätte im Belower Wald auf Hochtouren

POTSDAM/WITTSTOCK — Das Sach­sen­hausen-Komi­tee der Bun­desre­pub­lik Deutsch­land hat am Mon­tag Bestürzung und Empörung über den Anschlag auf die Todes­marsch-Gedenkstätte im Below­er Wald (Ost­prig­nitz-Rup­pin) geäußert. “Der Bran­dan­schlag auf das Muse­um und die Beschmierung der Gedenkstele mit nation­al­sozial­is­tis­chen Sym­bol­en und anti­semi­tis­chen Parolen erschüt­tern die ehe­ma­li­gen Häftlinge von Sach­sen­hausen und die Hin­terbliebe­nen ihrer im Lager und auf dem Marsch ermorde­ten Kam­er­aden”, betonte das Komi­tee, das die deutschen Häftlinge des ein­sti­gen KZ vertritt.

Die Ermit­tlun­gen nach dem Anschlag vom ver­gan­genen Don­ner­stag wer­den unter­dessen mit Hochdruck fort­ge­set­zt. “Wir ermit­teln in alle Rich­tun­gen”, sagte der Sprech­er des Pots­damer Polizeiprä­sid­i­ums, Rudi Son­ntag. Einzel­heit­en wollte er aus ermit­tlungstak­tis­chen Grün­den eben­so wenig nen­nen wie die fed­er­führende Staat­san­waltschaft Neu­rup­pin. Von ein­er “Spur in den Nor­den” woll­ten bei­de Behör­den nicht sprechen. Son­ntag räumte aber ein, dass es im Nach­bar­land “eine auf­fäl­lige Häu­fung der­art schändlich­er Tat­en” gibt.

Dort war eben­so wie im Below­er Wald rote Sig­nal­farbe für die Schmier­ereien benutzt wor­den. In Meck­len­burg-Vor­pom­mern kam es nach dem Bran­dan­schlag im Below­er Wald, bei dem ein­er der bei­den Ausstel­lungsräume durch Feuer ver­wüstet wor­den war, am sel­ben Tag sowie am Sonnabend zu weit­eren juden­feindlichen Über­grif­f­en. Der Schw­er­iner Innen­min­is­ter Got­tfried Timm (SPD) kündigte den ver­stärk­ten Schutz jüdis­ch­er Ein­rich­tun­gen und Fried­höfe an.

Gestern war in Greves­mühlen erneut ein Gedenkstein mit einem Hak­enkreuz beschmiert wor­den. Es han­delt sich dabei um einen Stein für Friedrich Schiller.

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Öffentliches Entfernen rechtspopulistischer Wahlplakate

Presseerk­lärung, Bernau, 07.09.2002

Öffentlich­es Ent­fer­nen recht­sradikaler und recht­spop­ulis­tis­ch­er Wahlplakate

Am Don­ner­stag, den 12.09. um 17 Uhr wer­den die Plakate der NPD und der
Schill-Partei auf dem Bernauer Bahn­hofsvor­platz entfernt.

An der Bun­destagswahl in diesem Jahr beteili­gen sich auch recht­sradikale und
recht­spop­ulis­tis­che Parteien. In Bran­den­burg gibt es Lan­deslis­ten der NPD und
der Schill-Partei. Außer­dem tritt der Zah­narzt Dirk Weßlau im Bernauer
Wahlkreis als Direk­tkan­di­dat der Schill-Partei an.
Diesen Parteien ist gle­ich, das sie auf Aus­gren­zung, vor allem von schwächeren
Mit­gliederIn­nen unser­er Gesellschaft set­zen und auf Kosten von sogenannten
Rand­grup­pen unser­er Gesellschaft ihren Wahlkampf betreiben.
Als Teil ihres Wahlkampfes haben die recht­sradikalen und rechtspopulistischen
Parteien hun­derte von Wahlplakat­en in die Bernauer Strassen gehängt.
Glück­licher­weise fan­den sich immer wieder Bernauer Bürg­erIn­nen, die einen
großen Teil der Plakate wieder ent­fer­n­ten. Diese Form der Zivil­courage wurde
von den betrof­fe­nen Parteien als anti­demokratisch beze­ich­net und von der
Polizei krim­i­nal­isiert. So läuft zur Zeit ein Ermit­tlungsver­fahren wegen
Dieb­stahls und es gab bere­its eine Haus­durch­suchung wegen der Plakate.
Wir glauben dage­gen, dass es nicht nur das Recht jed­er Bernauer Bürg­erin und
jedes Bernauer Bürg­ers ist, die Pro­pa­gan­da recht­sradikaler und
recht­spop­ulis­tis­ch­er Parteien aus dem Stadt­bild zu ent­fer­nen, son­dern sogar
ihre Pflicht. Es ist ein notwendi­ger Ein­satz für ein demokratis­ches und
tol­er­antes Miteinan­der in dieser Stadt gegen Aus­län­der­haß und Gewalt.
Deswe­gen rufen wir alle Bernauerin­nen und Bernauer auf, sich an der
öffentlichen Ent­fer­nung der recht­sradikalen und rechtspopulistischen
Wahlplakate auf dem Bahn­hofsvor­platz zu beteiligen.

Inforiot