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Baumbesetzung in Lacoma

Seit Mon­tag (17.9.) befind­en sich ca. ein Dutzend Kletteraktivist_innen auf den Bäu­men am Ham­mer­graben bei Laco­ma. Das Dorf ist bere­its größ­ten­teils dem Tage­bau Cot­tbus-Nord gewichen, der Braunkohle für den Vat­ten­fall-Konz­ern liefert. Die Baumbesetzer_innen protestieren gegen die Zer­störung des Laco­maer Naturschutzge­bi­etes, in dem gezählte 170
bedrohte
Arten leben. Vat­ten­fall küm­mert sich lediglich um 6 dieser Arten und
ver­sucht sie mit hanebüch­enen Meth­o­d­en umzusiedeln. Der Konz­ern will
mit­tels Wer­bung ein umwelt­fre­undlich­es Image auf­bauen, obwohl er
Atom- und
Kohlekraftwerke betreibt.

Bis jet­zt läuft die Beset­zung gut. In einem Pres­sein­ter­view stellte
Peter
Fromm, der Press­esprech­er von Vat­ten­fall, ein Ulti­ma­tum und forderte die
Aktivist_innen dazu auf, am Dien­stag die Bäume zu ver­lassen. Diese kamen
dem nicht nach. Gle­ichzeit­ig macht­en Vattenfall-Mitarbeiter_innen
Mes­sun­gen an dem trock­en­gelegten Ham­mer­graben und nah­men sowohl Leute
auf
den Bäu­men als auch Aktivist_innen im Dor­frest mit ein­er Fotokam­era auf.
Dies lässt auf Vor­bere­itun­gen für eine Räu­mung schließen.

Weit­ere Unter­stützung am Boden und Baumbesetzer_innen sind willkommen.
Also packt eure Schlaf­säcke und Iso­mat­ten ein und kommt ins Dorf Lakoma,
meldet euch unter aktion@robinwood.de und 0160/96347227.

Eine Anfahrtsskizze und Infos über den vor­ange­gan­genen Rechtsstre­it gibt
es unter www.lacoma.info und eine Pressemit­teilung über weitere
Tage­bau-Pläne, die am Dien­stag bekan­nt gegeben wur­den, find­et sich hier:
http://www.umwelt.org/robin-wood/german/presse/index-070919b.htm.

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Entscheidung zum Bleiberecht-gegen Sippenhaft

Bernau — Das Amts­gericht Bernau wan­delt Jugend­strafe gegen kurdischen
Jugendlichen zugun­sten des Angeklagten in milderes Sank­tion­s­mit­tel um, weil die Jugend­strafe auf Bewährung zum Auss­chluss der Anwen­dung der Alt­fall­regelung (§104a Abs.3 Aufen­thG bzw. IMK Beschluss ) für die gesamte Fam­i­lie führe.Diese “Sip­pen­haft” stelle eine ver­fas­sungswidrige Härte dar.

Aus der Urteilsbegründung :

“Das Amts­gericht Bernau — Jugend­schöf­fen­gericht — ist davon überzeugt, dass die hier in Frage ste­hende Alt­fall­regelung zunächst den Angeklagten bere­its zum bloßen Objekt degradiert und damit seine “Men­schen­würde, die
selb­stver­ständlich auch ein unter Dul­dung ste­hen­der Jugendlich­er hat,” verletzt.
Denn sofern das Gericht gegen den Angeklagten eine Jugend­strafe ver­hängt hätte, hätte dies für den Angeklagten die Wirkung zeit­i­gen kön­nen, dass seine Fam­i­lie nicht der Alt­fall­regelung unter­fällt und damit aus der
Bun­desre­pub­lik gegebe­nen­falls hätte abgeschoben wer­den können.…Dies alleine auf­grund des Umstandes, dass er in eine Fam­i­lie hineinge­boren wurde, die seit über 12 Jahren in der Bun­desre­pub­lik lediglich geduldet wird. “Weswe­gen der Geset­zge­ber vor­liegend zwis­chen unter Duldung
ste­hen­den jugendlichen Delin­quenten und deutschen jugendlichen Delin­quenten unter­schei­det, ver­mag das Gericht nicht zu erken­nen. Da diese Ungle­ich­be­hand­lung einzig und allein auf der Abstam­mung beruht, ist sie damit als ver­fas­sungswidrig im Hin­blick auf das Diskriminierungsverbot
zu werten.”

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Angriff auf Punks

Am 20. Sep­tem­ber 2007 find­et vor dem Amts­gericht Bad Freien­walde ein
Prozess gegen drei Recht­sex­treme statt, die sich wegen eines Angriffs
auf zwei alter­na­tive Jugendliche im Jan­u­ar dieses Jahres zu verantworten
haben.

Am 27. Jan­u­ar 2007 sollen Ricar­do C., Johannes B. und Robert G. aus
ein­er Gruppe her­aus zwei Jugendliche, die augen­schein­lich dem
alter­na­tiv­en Milieu ange­hören, unter anderem mit den Worten
»Scheiß-Zeck­en, ver­pisst euch!« beschimpft haben. Die beiden
Jugendlichen sollen zu Boden gestoßen und anschließend von zwei
Angreifern getreten wor­den sein. Nach­dem die Jugendlichen sich ein Stück
ent­fer­nen kon­nten, soll ein­er der bei­den einge­holt und erneut attackiert
wor­den sein. Durch Tritte ins Gesicht und gegen den Oberkör­p­er erlitt er
Ver­let­zun­gen, die ambu­lant behan­delt wer­den mussten.

Die drei Täter sind polizeilich bekan­nt und haben in der Vergangenheit
aus ihrer Gesin­nung keinen Hehl gemacht, so soll Robert G. Kon­tak­te zum
»Märkischen Heimatschutz« unter­hal­ten haben. Die Neon­azi-Grup­pierung war
bis Ende 2006 vor allem im Nor­dosten Bran­den­burgs durch zahlreiche
Aktio­nen in Erschei­n­ung getreten.

Der Prozess find­et im Saal 104 des Amts­gerichts Bad Freien­walde um 9.00
Uhr statt.

Weit­ere Informationen:
Johan­na Kretschmann
Opferperspektive
Tele­fon 0331 8170000

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Baumbesetzung in Lacoma

Baumbe­set­zung des vom Abbag­gern bedro­ht­en Naturschutzge­bi­etes in Laco­ma (bei Cot­tbus in Brandenburg)

Laco­ma. In der Nacht vom 16. auf den 17.9. wur­den einige Bäume am Ham­mer­graben beset­zt. Der Ham­mer­graben ist Teil des Laco­maer Naturschutzge­bi­etes in Bran­den­burg, welch­es des Vat­ten­fal­lkonz­ern für den Abbau von Braunkohle zer­stört. Mit dieser Aktion richt­en die Aktivis­tis gegen jene Zerstörung.

Leute, die die Aktion unter­stützen wollen, kön­nen vor­beikom­men (auch wenn sie nicht klet­tern kön­nen) und sich über den aktuellen Stand unter 0160/96347227 informieren. Wir freuen uns über die Unter­stützung der Infra­struk­tur z.B. durch Lebens­mit­tel­spenden. Mehr Infos über die Wider­stands­geschichte Laco­mas gibt es unter www.lacoma.info

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Übergriffe beim Altstadtfest in Bad Freienwalde

Am let­zten Woch­enende, vom 07.09.2007 bis zum 09.09.2007 fand in Bad Freienwalde
tra­di­o­tion­s­mäßig wieder ein­mal das soge­nan­nte Alt­stadt-Fest statt, welch­es man wohl
bess­er als alljährlich­es “Naz­ifest” beschreiben kön­nte. Nicht nur die Neon­azis aus
Bad Freien­walde, son­dern auch einige aus Eber­swalde und Berlin fan­den sich zum
gemütlichen Beisam­men­sein mit Bad Freien­walder Bürg­erIn­nen ein. Ein­er der
nen­nenswertesten Besuch­er war wohl Gor­don Rein­holz, der die Stadt mit seiner
Anwe­sen­heit ehrte. Doch lei­der war es nicht nur die pure Anwe­sen­heit der Neozazis an
der man sich “erfreuen” kon­nte, sie überzeugten zudem auch mit echter
“Schlagfer­tigkeit”.

Uns sind fünf Opfer der recht­en Gewalt bekan­nt (es ist ungewiss, aber
wahrschein­lich, dass es sich in der Dunkelz­if­fer um einige mehr han­delt). Allerdings
sind dies “nur” die Opfer kör­per­lich­er Gewalt. Ein alter­na­tiv­er Jugendlich­er wurde
unvorherse­hbar von hin­ten ange­grif­f­en. Es wurde ihm, ohne ersichtlichen Grund,
bru­tal ins Gesicht geschla­gen. Nach­dem er aus der Polizei­wache kam, wo er
unmit­tel­bar nach dem Über­griff Anzeige hat­te erstat­ten wollen, kam dieselbe Person
wieder auf ihn zu und fragte ihn, ob er ger­ade bei den Bullen gewe­sen sei und schlug
noch ein­mal kräftig zu. Bei vier anderen Punks gin­gen der kör­per­lichen Gewalt
ver­bale Auseinan­der­set­zun­gen vor. Zuerst wur­den die Punks angepö­belt und beschimpft,
daraufhin fol­gten Tritte in die Gen­i­tal­ien. Ein­er von ihnen wurde am Iro gepackt und
gegen eine Mauer geschleud­ert und wieder einem anderen wurde die Hand gebrochen.
Der / Die Täter waren keinem der Opfer bekan­nt, deswe­gen kön­nen wir davon ausgehen,
dass es sich bei ihnen um Nazis von Außer­halb handelt.
Lei­der ist es uns nicht möglich auch sämtliche ver­balen Angriffe an dieser Stelle
aufzuführen. Es waren ein­fach zu viele. Unter anderem wur­den Inhab­er eines
Asia-Resteau­rants mit dem Wort “Fid­schis” beschimpft und wur­den mit dem Aus­ruf “Sieg
Heil” verabschiedet. 

Die Fol­gen scheinen klar, auch jet­zt noch lei­den die Opfer unter ihren teilweise
sehr starken Ver­let­zun­gen, es ist ein­deutig gewe­sen, dass der wohlbekan­nte Neonazi
Robert Geb­hardt die Gele­gen­heit genutzt hat um weit­ere Kon­tak­te zu knüpfen bzw. zu
ver­tiefen, wie beispiel­sweise mit Gor­don Rein­holz, und um die Stadt Bad Freienwalde
mit ihrer recht­en Szene noch stärk­er im Netz der Faschis­ten zu involvieren. Es ist
also wahrschein­lich, dass auch zu späteren Zeit­punk­ten noch neue Fol­gen erkennbar
sein wer­den. Fakt ist, egal was kommt, wir wer­den den Opfern Hil­festel­lun­gen leisten
wo wir nur kön­nen und wir wer­den uns dem Neo­faschis­mus, welch­er sich immer weiter
aus­bre­it­et, entgegenstellen!!

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Veranstaltung mit rechter Livemusik aufgelöst

Sam­stagabend wurde die Polizei über eine Par­ty auf einem Grund­stück in den Sand­stück­en informiert, bei der zir­ka 80 bis 100 Per­so­n­en laute Musik mit recht­sex­trem­istis­chem Inhalt hörten.

Dem Ver­anstal­ter, bei dem es sich auch um den Besitzer des Grund­stücks han­delt, wurde eine polizeiliche Auflö­sungsver­fü­gung mit­geteilt. Er reagierte darauf mit Andro­hung von Gewalt und putschte die Ver­anstal­tung­steil­nehmer durch das Rufen von Parolen gegen die Polizei auf.
Nach­dem auch der wieder­holten Auflö­sungsver­fü­gung nicht nachgekom­men wurde, räumte die Polizei kon­se­quent den Ver­anstal­tung­sort. In einem Fall musste Reiz­gas benutzt wer­den. Ver­let­zt wurde niemand.

Der Ver­anstal­ter wurde vor­läu­fig festgenom­men. Ein Ver­anstal­tung­steil­nehmer kam dem Platzver­weis nicht nach und wurde zur Durch­set­zung in Gewahrsam genom­men. Ein Anhänger in der Form eines Hak­enkreuzes sowie etwa 90 CDs mit recht­sex­tremer Musik wurde beschlagnahmt.

Die Ermit­tlun­gen der Krim­i­nalpolizei dauern an. 

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Verlängerte Haft nach Nazi-Prügelei

Ein­er der im Som­mer 2005 aktivsten Neon­azis der Stadt ist gestern am Landgericht Pots­dam zu ein­er Haft­strafe von fünf Jahren und vier Monat­en verurteilt wor­den. Der 24-jährige Oliv­er K. war wegen ein­er Schlägerei in ein­er Straßen­bahn in Babels­berg und wegen eines laut­starken „Sieg Heil“-Rufes in der Innen­stadt angeklagt (PNN berichteten). Der Anklagepunkt, an ein­er Jagd auf linke Jugendliche in Babels­berg beteiligt gewe­sen zu sein, war dage­gen am zweit­en Ver­hand­lungstag eingestellt wor­den – unter Ver­weis auf die nicht zu erwartende Erhöhung des Straf­maßes. Richter Jörg Tie­mann attestierte Oliv­er K. zum Zeit­punkt der Tat­en einen „schlicht­en, dumpfen und bru­tal­en Hass auf alles“, was von seinem dama­li­gen Welt­bild abwich.

Wie sich diese Aggres­sion äußerte, ließ sich gestern im Gerichtssaal sehen. Dort wur­den die Auf­nah­men der Überwachungskam­eras gezeigt, die am 19. Juni 2005 den Über­fall auf die Pots­damer Stu­den­ten Markus S. und René S. filmten. Die zwei jun­gen Leute waren in der Tram­lin­ie 94 ange­grif­f­en wor­den, weil Markus S. ein Shirt mit dem Spruch „Mein Fre­und ist Aus­län­der“ trug. Auf den Bilder der Kam­era ist dabei deut­lich zu erken­nen, wie ihm der inzwis­chen inhaftierte Oliv­er Oe. das Shirt zer­reißt. Später erhebt sich der in der Nähe sitzende Oliv­er K. und schlägt Markus S. eben­falls, während dessen Fre­und René S. von anderen Recht­en bedrängt wird. Nach dem es René S. gelingt, die Not­bremse zu ziehen, ver­lässt der etwa 15-köp­fige Trupp Recht­sex­tremer die Bahn. Der Angriff dauert knapp zwei Minuten. Die Opfer bleiben mit Prel­lun­gen zurück, dazu fehlt René S. ein Zahn.

K. saß schon vor der jet­zi­gen Ver­hand­lung hin­ter Git­tern. Im März 2006 war er am Landgericht zu viere­in­halb Jahren Haft verurteilt wor­den: Zusam­men mit anderen Neon­azis hat­te er am 3. Juli 2005 zwei junge Leute, die seine Gruppe als „Linke“ iden­ti­fizierte, in der Innen­stadt zusam­mengeschla­gen und mit Bier­flaschen ver­let­zt. 1998 war er erst­mals weges des Ver­wen­dens von Zeichen ver­fas­sungs­feindlich­er Organ­i­sa­tio­nen auf­fäl­lig gewor­den. Der Aus­sage von K., er gehöre nicht mehr der recht­en Szene an, wollte Richter Tie­mann wegen all solch­er Fak­ten noch nicht gän­zlich glauben: „Das wird die Zukun­ft zeigen.“

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Überfall auf Obdachlosen: Täter gefasst

Eisen­hüt­ten­stadt Fün­fzehn Monate nach dem gewalt­täti­gen Über­fall auf einen Obdachlosen in Eisen­hüt­ten­stadt (Oder-Spree) sind zwei Tatverdächtige ermit­telt wor­den. Es han­dele sich um zwei zur Tatzeit 20 Jahre alte Män­ner, berichtete die Polizei am Fre­itag. Ein­er der mut­maßlichen Täter sei in der Zwis­chen­zeit wegen ander­er Delik­te zu ein­er Haft­strafe verurteilt wor­den, gegen den anderen Mann sei Haft­be­fehl erlassen wor­den. Die Män­ner aus Eisen­hüt­ten­stadt sollen ihr 31 Jahre altes Opfer wegen Schulden von 200 Euro Mitte Juni 2006 in ein­er Baracke geschla­gen und eine Flasche auf seinem Kopf zer­brochen haben.

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BFA kehrt der Stadt den Rücken

Nach­dem uns erst kür­zlich vom Bürg­erIn­nen­meis­ter Lehmann in einem per­sön­lichen Gespräch klipp und klar bestätigt wurde, dass eine andere Jugen­dar­beit als die vom “Offi” aus­ge­hende bzw. dort stat­tfind­ende nicht gewün­scht bzw. nicht als förder­würdig emp­fun­den wird, teilen wir hier­mit mit, dass wir bis zur fol­gen­den Kom­mu­nal­wahl jegliche Zusam­me­nar­beit mit der Stadt einstellen.

Obwohl wir, die BFA e.V., seit mehreren Jahren erfol­gre­ich und selb­stver­wal­tet einige, im “Offi” gele­gene Räume betrieben und vie­len (alter­na­tiv­en) Jugendlichen eine Anlauf­stelle ohne z.B. Nazis oder sex­is­tis­chen Umgang bieten kon­nten, passten wir doch nicht in das selb­ster­nan­nte “tol­er­ante” “Offi”:
Während auch Herr Lehmann zugeben musste, dass die Stadt bish­er noch kein besseres Konzept gegen Recht­sex­trem­is­mus gefun­den hat als das von jeher prak­tizierte des “Off­is” (unab­hängig von der Leitung inner­halb der let­zten 10 Jahre), näm­lich sog. “Akzep­tierende Jugen­dar­beit” mit jun­gen und/oder bere­its län­ger­er Zeit aktiv­en Nazis, kön­nen wir über solche Aus­sagen nur den Kopf schüt­teln. — Wir bieten ein anderes Konzept und wir ken­nen die sog. “Pap­pen­heimer” — doch statt uns im Vorge­hen gegen Rechts zu nutzten und zu unter­stützen, wer­den beste­hende Prob­leme von der Stadt ver­harm­lost und rechte Jugendliche trotz unseres Ein­spruchs nicht nur im “Offi” geduldet, son­dern dort sog­ar gefördert.
Nach­dem im Früh­jahr diesen Jahres einige jugendliche Mitar­beit­er und Besuch­er des “Off­is” nach mehreren Störun­gen und daraus resul­tieren­dem aus­ge­sproch­en­em Hausver­bot let­ztlich Haus­friedens­bruch in unseren Räu­men began­gen, wurde von der Leitung des “Off­is” kon­se­quent gehan­delt: Der BFA (zur Erin­nerung: diejenige, bei der diese Straftat began­gen wurde) wurde gekündigt, wie sich später her­ausstellte, inklu­sive Zus­tim­mung der Stadt und des BürgerInnenmeisters. 

Bis heute ist fraglich, aus welchem Grunde diese Kündi­gung geschah — “erhöhter Platzbe­darf”, wie immer wieder behauptet, ist jeden­falls aus­geschlossen, wenn men­sch nach den Äußerun­gen Lehmanns im let­zten Gespräch mit uns geht.

Kurz nach der Kündi­gung begann der Stad­tap­pa­rat jedoch erst richtig zu klap­pern: Ord­nungs­gemäße Anträge auf Unter­stützung, die berechtigte Frage nach neuen Räu­men, sämtliche Anfra­gen von uns an die Stadtverord­neten — alles wurde maß­los in die Länge gezo­gen, Anträge und Anfra­gen wur­den von einem Auss­chuss in den näch­sten ver­schleppt, wo sie dann irgend­wann zwis­chen­durch abgelehnt wur­den — natür­lich ohne Begrün­dung — und so manche Frage ist noch immer ohne Antwort.

Trau­riger Höhep­unkt im Kampf um neue Räume und Unter­stützung durch die Stadt waren der Vor­wurf der neg­a­tiv­en Bee­in­flus­sung von Jugendlichen und die offene Diskri­m­inierung eines Vere­ins­mit­glieds durch Bürg­erIn­nen­meis­ter Lehmann, fern von jeglich­er Objek­tiv­ität, geset­zlichen Grund­la­gen oder auch nur dem Ver­such, ein­er Jugen­dini­tia­tive die gle­ichen Chan­cen zu bieten wie dem mit tausenden Euro geförderten SPI.

Tat­säch­lich ist es eine trau­rige Kurstadt­geschichte, die sich in den let­zten Monat­en abspielte und aus jugendlich­er Sicht kön­nen wir nur sagen, dass sich diese Stadt ihr eigenes Armut­szeug­nis aus­gestellt hat und wir ihr nun, auf uns selb­st gestellt, bis auf Weit­eres den Rück­en kehren, um Rabatz zu machen.

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Sie marschieren wieder

Die recht­sex­treme NPD plant für Sonnabend eine Demon­stra­tion in der Bran­den­burg­er Innen­stadt. Die Demon­stra­tion, die bere­its ab 10 Uhr begin­nen und bis 13 Uhr dauern soll, wird vom Bahn­hof durch die Bauhof­s­traße gehen, der weit­ere Ver­lauf der Strecke ist noch offen.

Die Demo, die unter dem Mot­to “Gegen linke Gewalt” ste­hen soll, ist dem Vernehmen nach am Dien­stag bei der Bran­den­burg­er Polizei angemeldet wor­den. Wie der amtierende Polize­ichef Math­ias Tänz­er sagte, sei der Anmelder der Polizei “aus der recht­en Szene gut bekan­nt”. Allerd­ings gebe keine Hand­habe, um den Recht­en das grundge­set­zlich gesicherte Recht “sich friedlich und ohne Waf­fen zu ver­sam­meln” zu verweigern.

Derzeit bere­it­et sich die Polizei auf einen Großein­satz vor. Allein wird das Tänz­ers Team nicht schaf­fen. Mas­sive Unter­stützung ist ange­fordert wor­den. Die Recht­en rech­nen mit etwa 50 bis 100 Marschier­ern. Tänz­er: “Wir wis­sen nicht, woher die ihre Klien­tel ziehen. Doch die angemelde­ten Zahlen dürften erre­icht wer­den.” Für jeden Recht­en, so Tänz­ers Ziel, werde es einen Uni­formierten geben.

Nun muss sich die Polizei kurzfristig auf eine zweite Demo ein­stellen. Der Bran­den­burg­er René Kretschmar (Linkspartei) hat als Pri­vat­per­son eben­falls eine Demon­stra­tion angemeldet. Die ste­ht unter der Über­schrift: “Bunte Vielfalt gegen braune Ein­falt”. Kretschmar: “Wir haben das bewusst nicht als Partei angemeldet, um die Demo für alle Bran­den­burg­er Demokrat­en zu öff­nen.” Die Gegen­demon­stran­ten tre­f­fen sich Sam­stag um 10.30 Uhr auf dem Neustädtis­chen Markt. Von dort soll dann ein Zug über Ste­in­straße und Bauhof­s­traße zum Nico­laiplatz führen.

Begeis­tert ist Math­ias Tänz­er davon nicht: “Mit diesem Reflex rech­nen die Recht­en.” Er hätte es lieber gese­hen, wenn sich die Gegen­seite am “Cot­tbusser Mod­ell, also der ablehnen­den Igno­ranz der NPD” ori­en­tiert hätte. Allerd­ings sei ihm die anges­pan­nte Sit­u­a­tion in Bran­den­burg im Zusam­men­hang mit dem umstrit­te­nen Extrem­is­muskonzept bewusst. Insofern ver­wun­dere es ihn, dass man sich nicht im Kampf gegen Rechts habe zusam­men­raufen kön­nen. “Wir sagen seit einiger Zeit immer wieder deut­lich, dass wir mit zunehmenden recht­en Aktiv­itäten in Bran­den­burg rech­nen.” Mit Blick auf die Kom­mu­nal­wahl 2008 müsse man davon aus­ge­hen, dass die NPD “die Stadt Bran­den­burg als das poli­tis­che Zen­trum des Land­kreis­es” betra­chte, in dem sie Fuß fassen wolle.

Auch der CDU-Frak­tions-chef Wal­ter Paaschen ver­weist auf das “Cot­tbusser Mod­ell” des dor­ti­gen Beige­ord­neten Lothar Nicht (Linke). “Eine Gegen­de­mo wäre gut gemeint – aber wirkungs­los”, sagt Paaschen. Er sei, so der CDU-Vize weit­er, im Gespräch mit dem SPD-Chef Ralf Holzschuher. Man wolle für die heutige SVV eine gemein­same Erk­lärung erar­beit­en. Auch Holzschuher hat offen­sichtlich Prob­leme, sich an ein­er Gegen­de­mo zu beteili­gen. “Wenn wir jedes­mal eine Gegen­de­mo machen, wäre das für die Recht­en doch das Beste, was ihnen passieren kann. Und was ist, wenn die sich anmelden, und dann nicht kom­men?” Allerd­ings werde er sich ein­er Gegen­de­mo auch nicht ver­weigern und hoffe, “dass sich die CDU anschließt, bei allen Prob­le­men, die wir mit Dietlind Tie­mann und Wal­ter Paaschen haben”.

Für den in Bran­den­burg leben­den Land­tagspräsi­den­ten Gunter Fritsch (SPD) gibt es indes keinen Zweifel, dass man in Bran­den­burg am Sam­stag “Gesicht zeigen muss”. Man löse Prob­leme nicht, in dem man sie ignoriere und totschweige. Das habe die deutsche Geschichte schmer­zlich bewiesen. Er hofft, dass sich die Stadtverord­neten heute zu ein­er gemein­samen Aktion gegen die rechte Gefahr entschließen kön­nen. Darauf set­zt auch Bürg­er­meis­ter Stef­fen Scheller (CDU): “Ich bin auch dafür, das nach Möglichkeit zu ignori­eren. Aber wenn heute die Gemein­schaft der Normaldenk­enden, zu der ich mich zäh­le, zum Schluss kommt, wir müssen hier Farbe beken­nen, dann werde ich mich anschließen.”

Inforiot