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Bericht aus Schwedt: Heftige Proteste gegen IWG

Es waren laut Polizei um die 40 Nasen, aber eigentlich waren es doch gut 50, wenn nicht mehr. Antifas waren es aber richtig viel mehr. Zur Mah­nwache waren alle Parteien, Attac-Schwedt, Jusos und die Kirche gekom­men. Es waren gut
150–200 Jugendliche und dazu noch ordentlich Erwachsene.
Das High­light aber gle­ich zuerst. Bei den Absprachen mit der Polizei am Anfang zur Mah­nwache kam ein klein­er älter­er Herr und fragte uns und die neben­ste­hen­den Polizis­ten nach einem gewis­sen Gor­don Rein­holz. Nanü, wer
ist denn das?!? Wir fragten den Her­rn wer er denn sei und er antwortete, dass er Herr Palet­ta sei und diese Demo hier schließlich angemeldet habe. 

 

Wir haben (ihn) sehr (aus-)gelacht!!!! Die Polizis­ten wiesen wir ihn daraufhin, dass er hier nicht unbe­d­ingt richtig ist und nach­dem er uns zu
sein­er “After-Demo-Par­ty” nach Eber­swalde ein­ge­laden hat­te, war er recht schnell verschwunden.
Alle Leute wur­den daraufhin über die Aktion (den Nazis den Rück­en zudrehen) unter­richtet und auch der Bürg­er­meis­ter war erfreut (soviel Kreativ­ität bei der Jugend!). Aber als sich der Nazi-Trupp näherte, wur­den Parolen wie
“Nazis raus” usw. immer lauter und schwupps
saßen auch schon drei Leute auf der Straße. 

 

Die Bullen, angereist aus Pots­dam, Barn­im, Märkisch Oder­land und Schwedt macht­en sofort die Straße dicht und so hat­ten alle weit­eren poten­tiellen Sitzblock­ade-Teil­nehmerIn­nen schlechte Karten. Die Pots­damer Bullen beseit­igten zu 20. mit einiger mühe die drei Leute, doch auf­grund der heißen Stim­mung beschloß die Einsatzleitung,
die Route zu ändern, da sich nicht gewährleis­ten ließ, die Gegen­demon­stran­tInnen auf dem Gehweg zu halten. 

 

Diese Entschei­dung war ein ein­deutiger Polizeifehler, denn jet­zt zog eine aufge­brachte Masse von Jugendlichen, der sich ver­dammt viele Ältere anschlossen, zu einem anderen Punkt um dort im Nu die Straße kom­plett zu
block­ieren. Prob­lem an der Sache war, das diese stelle viel enger war und fast ohne jeglichen Raum zum Rück­zug. Sprich, wenn was passiert wäre, dann hätte es
dort richtig gek­nallt. Aber ich glaube, die Bullen haben das spätestens gemerkt, als sie ver­sucht­en die straßen­block­ierende Men­schen­masse durch
her­an­na­hende Polizei­wan­nen zur Seite zu drän­gen. Die Horde Kahlrasiert­er kon­nte von nun an nur unter heftigem Polizeis­chutz ihren Platz für die Kundge­bung erre­ichen. Von allen Seit­en hagelte es Parolen und Sprechgesänge. 

 

Reak­tion der Bullen: der Platz wurde weiträu­mig abges­per­rt. Mit der Kirche wurde, seit­ens der Antifa, geregelt, das während Palet­tas Rede die Glock­en läuteten und das ergab zusam­men mit den pfeifend­en und schreienden
Gegen­demon­stran­tInnen eine Geräuschkulisse die ein Herr Palet­ta nicht übertö­nen kon­nte. Ihr komis­ches Lied am Ende des Gelabers wurde abge­brochen, weil kein Nazi mehr hörte, wie weit sein Nach­bar schon mit dem Sin­gen war. Beim Abzug
vom Kundge­bungsplatz mussten die Bullen nun ordentlich mit dem Auto drän­geln und erst dann war es den Nazis möglich, mit ihrem Fre­und und Helfer zum
aus­gangspunkt zu ziehen. 

 

Für Schwedt war es extrem geil und ver­dammt wichtig den Nazis mit so vie­len Leuten zu zeigen, dass sie hier nichts zu suchen haben. Frau Leich­sen­ring, welche eben­falls anwe­send war, zeigte sich sehr von der
Kreativ­ität der Schwedter Jugend erstaunt.
Am Rande kam es zu ein­er kleinen Auseinan­der­set­zung zwis­chen einem pöbel­n­dem Nazi und ca. 8 Kinder­punks, welche ihm auf die fresse hauen woll­ten. Blöder­weise geschah dies genau vor einem Park­platz, der voll mit Bullen war.
Sehr unklug und so kam, was kom­men musste: Vor­beugege­wahrsam für alle Punks. 

 

Naja.…..trotzdem eine kom­plett gute Sache hier in Schwedt!

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Angst, dass es wieder passiert”

PREMNITZ Für einen wie Math­ias, den 19-Jähri­gen, den Bril­lenop­tikschleifer, der — wenn er leise “Ich schleife ja bloß die Gläs­er” sagt — mit seinen Worten zaghaft umge­ht wie mit feinem Glas, ist es nicht ein­fach, in Prem­nitz zu leben, zu überleben. 

“Im Traum”, sagt Math­ias, sei er “noch nicht gestor­ben”. Das wolle er auch nicht. Aber was heißt das schon: “Das will ich auch nicht.” Nachts mit 120 Sachen durch Prem­nitz rasen, das will er auch nicht — und hat es getan. “Solange, bis ich in Sicher­heit war” auf dem Park­platz vor dem Jugend­club. “Da hauen sie wieder ab.” Sie, das sind “die Glatzen”, die “uns dicht auf­fahren”, Stoßs­tange, Lichthupe, an Stoßs­tange. “Die woll­ten uns zum Anhal­ten zwin­gen. Aber da hält man nicht an”, sagt der Brillenoptikschleifer. 

Oder: Dass er gewürgt wurde vor zwei Jahren vor dem Dixi vor allen Leuten. Nein, gewollt hat er auch das nicht. “Da waren zwei, die haben mir das Bade­tuch um den Hals geschlun­gen und immer weit­er zuge­dreht.” Und die Leute? “Sind alle vor­bei, haben kurz hingeguckt und sind weiter.” 

Manch­mal in seinen Träu­men betritt Math­ias aus Prem­nitz im Havel­land ein Kaufhaus und wan­delt durch die Gänge an hohen Regalen vor­bei. Der Traum kehrt ähn­lich immer wieder: Schläger mit kurzen Haaren und Keulen sprin­gen her­vor und versper­ren den Weg, und Math­ias erlebt im Traum die Angst, “dass die auch im Kaufhaus abdrehen”. “Kein­er hil­ft, und die kom­men immer wieder ungeschoren davon.” Wie vor zwei Jahren, nur dass es kein Traum damals war. 

Der 4. Feb­ru­ar 2000 war ein Fre­itag. Die Abende am Woch­enende sind in Prem­nitz und Rathenow beson­ders gefährlich für alle, die anders sind, die eine dun­klere Haut oder eine linke poli­tis­che Gesin­nung haben, wie Math­ias. Für die ver­gan­genen zwei Jahre hat der Vere­in “Opfer­per­spek­tive” 23 Vor­fälle aufge­lis­tet, bei denen recht­sex­treme Täter 14 Men­schen überfielen. 

Mit der Keule auf den Kopf

Für die Polizei zählen Prem­nitz und Rathenow längst zu den Schw­er­punk­ten recht­sex­tremer Gewalt in Bran­den­burg. Dutzende Beamte sind an den Woch­enen­den in den Nach­barstädten im Ein­satz. Vor einem Jahr wurde eine zusät­zliche, neu gegrün­dete Polizeitruppe gegen recht­sex­treme Gewalt, die Tomeg, ein­gerichtet. Doch am 4. Feb­ru­ar 2000, als Math­ias “mit zwei, drei Kumpels” kurz vor Mit­ter­nacht über die Friedensstraße ging, war das Aufge­bot der Polizei noch nicht so groß in Premnitz. 

Thomas K., nicht groß, nicht kräftig, ein Aller­welt­styp, war nicht allein. “Er war mit etwa 15 Kumpels da”, erin­nert sich Math­ias. Thomas K. schlug ihm mit ein­er Keule ein­mal auf den Kopf. “Ich bin nicht zusam­menge­sackt, aber ich hat­te Kopf­schmerzen”, sagt Math­ias hastig. Eine Anzeige bei der Polizei erstat­tete er zehn Tage später, er weiß auch nicht mehr, warum so spät. Das Ver­fahren gegen Thomas K. wurde eingestellt, “wegen geringer Schuld” und “weil das genaue Geschehen nicht gek­lärt wer­den kon­nte”, berichtet die Sprecherin der Pots­damer Staat­san­waltschaft, Sigrid Komor. Die Angaben aus den bei­den geg­ner­ischen Grup­pen seien zu unter­schiedlich gewesen. 

Kür­zlich am Pen­ny-Markt, strahlte, den Kopf “schön spiegel­glatt”, “Fuzzy”, so wird er in Prem­nitz genan­nt, Math­ias an. “Er fing sofort an zu lachen, er wusste Bescheid”, meint Math­ias. Auf den “Suf­forgien”, so habe er gehört, wür­den die jun­gen Recht­sex­tremen mit ihren “Helden­tat­en” prahlen. Der “Held” der jüng­sten Tat hieß wieder, wie im Feb­ru­ar 2000, Thomas K. 

In der Neu­jahrsnacht gin­gen Math­ias und sein Bekan­nter Sven durch Prem­nitz spazieren. Plöt­zlich stürmten vier junge Neon­azis auf sie zu, Thomas K. schlug Math­ias von hin­ten mit ein­er Keule auf den Schädel, er “sack­te gle­ich zusam­men”. Sie trat­en ihm in die Rip­pen, ins Gesicht, die Holzkeule zer­brach unter der Wucht der Schläge. 

Nach drei Minuten war alles vor­bei. Math­ias blutete. “Ich kon­nte nicht sprechen, habe den Mund nicht mehr aufgekriegt”, sagt er. Sie riefen den Notarzt, am näch­sten Tag zeigten sie Thomas K. und die drei anderen an. 

Die vier Schläger berufen sich sei­ther auf ihr Aus­sagev­er­weigerungsrecht und schweigen. Math­ias fällt das Warten jedoch schw­er. Er befürchtet, dass der Prozess erst in zwei Jahren begin­nt. Dann sei die genaue Erin­nerung verblasst, so dass den vier Schlägern die Schuld möglicher­weise nicht mehr nachzuweisen sei. Und dann, sagt er, kom­men die “wieder ungeschoren davon”. 

Manch­mal lächelt Math­ias schon wieder, doch dieses Lächeln ist wie auf der Flucht. “Ich habe Angst, wenn ich raus­ge­he”, sagt er, „aber ich muss ja zur Arbeit und zur Schule.” Er lasse sich “jet­zt immer abholen, chauffieren”, und er “ver­suche, ruhig zu bleiben”, aber die Angst sei da, “dass es wieder passiert”. 

Froh über den Wegzug

Sven sagt, er sei froh, dass er nicht mehr in Prem­nitz lebe, und auch Math­ias erwägt nun ern­sthaft fortzuziehen. 

Der einzige Schwarzafrikan­er in Prem­nitz, Sidikie Cok­er aus Sier­ra Leone, der im Mai 2001 zusam­mengeschla­gen wurde, hat sich kür­zlich seinen Traum von einem unbeschw­erten Leben ver­wirk­licht und ist mit sein­er Frau Manuela und den drei Kindern nach Berlin umzogen. 

Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) ver­sicherte kür­zlich, es gebe in Bran­den­burg keine “nation­al befre­it­en Zonen”. Falls doch, möge man sie ihm zeigen.

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Vermischtes aus Lauchhammer

Mehr Polizei am Wahlwoch­enende (21.2.02)

Kon­se­quenz nach jüng­sten Vor­fällen in Lauchhammer

LAUCHHAMMER Nach den Vorkomm­nis­sen am vor­let­zten Woch­enende und am vergan­genen Fre­itag wird die Polizei für das kom­mende Wahlwoch­enende zusät­zliche Beamte in Lauch­ham­mer auf­fahren. Die Rede ist auch von Spezialkräften.

Nach den teil­weise tätlichen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen so genan­nten recht­en und linken Jugendlichen. In den zurück­liegen­den Monat­en wur­den dies­mal verfassungs­widrige Parolen gerufen. Das Staatss­chutzkom­mis­sari­at ermittelt.

Zudem kam es am vorigen Fre­itagvor­mit­tag im Rah­men ein­er Wahlver­anstal­tung auf dem Heßmer­platz zu ver­balen Attack­en zwis­chen Jugendlichen. Die Polizei sprach Platzver­weise aus und stellte ein ver­botenes Plakat bei den Stör­ern der Wahlver­anstal­tung sicher.

Auf­grund der nach gewis­sen Pausen wiederkehren­den Vor­fälle im Stadt­ge­bi­et von Lauch­ham­mer wer­den bei der Polizei neue Schritte disku­tiert, wie man der Lage bess­er Herr wer­den kann. Gebaut wird dabei weit­er­hin auf die Mith­il­fe der Ein­wohn­er, die z.B. nach den let­zten Parolen­rufen ein­er größeren Gruppe Jugendlich­er die Polizei informierten.

In der Ver­gan­gen­heit hat es von der Stadt und der Polizei schon mehrere Gespräche mit Jugend­grup­pen auf der Straße und in Klubs gegeben, um die Prob­leme zu ver­ste­hen und die Lage zu entschärfen. 

Neue Nazi-Schmier­ereien (5.3.02)

LAUCHHAMMER Schon wieder sind ver­fas­sungs­feindliche Schmier­ereien fest­gestellt wor­den. In der Schiller­straße im Stadt­teil Ost wur­den am Sonn­tagnachmittag auf der Rück­wand ein­er Garage unter ande­rem SS-Runen, ein seitenver­kehrtes Hak­enkreuz und die Worte “arische Brud­er­schaft” entdeckt.

Auf einem Kabelverteiler­kasten in der unmit­tel­baren Umge­bung haben eben­falls Unbekan­nte weit­ere ähn­liche Farb­schmier­ereien hinterlas­sen. Die Polizei ermit­telt. Es sind die ersten der­ar­ti­gen Straf­taten, die in der jüng­sten Ver­gangenheit in Lauch­ham­mer ­Ost reg­istri­ert wor­den sind. Schw­er­punkt der Polizeiaktivi­täten, ins­beson­dere in Rich­tung rechter und link­er Grup­pengewalt, ist nach wie vor der Stadt­teil Mitte. 

Waf­fen und Muni­tion bei Razz­ia in Lauch­ham­mer sichergestellt (8.3.2002)

Polizei nahm 5O jähri­gen Mann fest

LAUCHHAMMER Bei ein­er Razz­ia in Lauch­ham­mer stellte die Polizei gestern zahlre­iche Waf­fen und auch Muni­tion sich­er. Ein 5Ojähriger Mann wurde festgenommen.

Im Keller und in der Werk­statt fan­den die Beamten kisten­weise Pis­tolen, Gewehre und Muni­tion im Wert von mehr als 400000 Euro. Offen­sichtlich hat der Tatverdächtige Schreckschusspis­tolen zu schar­fen Waf­fen umge­baut und verkauft. Spuren weisen darauf hin, dass im Keller Schießübun­gen stattge­fun­den haben.

Nach Angaben der Staat­san­waltschaft war der Mann, wegen Ver­stoßes gegen das Waf­fenge­setz vorbe­straft. Vor vier Jahren war ihm die Waf­fen­l­izenz ent­zo­gen worden.

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Im Peitzer Aussiedlerheim bahnt sich Familiendrama an

Im Aussiedler­heim in Peitz dro­ht ein Fam­i­lien­dra­ma. 31 Kinder, Frauen und Män­ner ein­er deutsch-rus­sis­chen Groß­fam­i­lie sollen auseinan­der geris­sen wer­den. Die evan­ge­lis­che Flücht­lingsseelsorge will mit allen Mit­teln dage­gen kämpfen.

“Wir kön­nen uns nur noch aus dem Fen­ster stürzen. In Kasach­stan kön­nen wir nicht mehr leben. Wir haben nur noch unsere Sachen, son­st gar nichts mehr.” Peter Akst junior ist verzwei­felt. Anfang Feb­ru­ar waren er, seine Stief­mut­ter, seine Fam­i­lie und die Fam­i­lien von fünf sein­er Ge­schwister aus einem Dorf in Kasach­stan nach Deutsch­land gekommen.

Sechs Jahre lang hat­ten sie gemein­sam für die Einreisepa­piere und die Anerken­nung als Deutsche gekämpft. Alles schien für die ins­ge­samt 31 Mit­glieder der Fam­i­lie Akst in bester Ord­nung. Nun aber ste­ht der Fam­i­lien­ver­band, der seit Jahrzehn­ten fest miteinan­der verknüpft ist, vor ein­er schmer­zlichen Trennung.

18 Kindern, Frauen und Män­nern dro­ht die Abschiebung aus Deutsch­land, 13 Fam­i­lien­mit­glieder sollen dage­gen bleiben dürfen. 

Dop­pel­ter Schock

Der Fall ist tragisch und kom­pliziert zugle­ich. Maria Akst, eine Deutsche aus der ehe­ma­li­gen UdSSR, lebte seit 1963 mit dem Witwer Peter Akst, eben­falls deutsch­er Nation­al­ität, in ei­nem kleinen Dör­fchen in Kasach­stan zusam­men. 1980 heiratete sie ihn.

Ihr Mann, dessen Part­ner­in früh ver­stor­ben war, brachte vier Kinder mit in die neue Gemein­schaft. Bei­de beka­men noch vier gemein­same Kinder.

Auf dem Weg aus dem heimatlichen Dorf nach Deutsch­land, zwei Tage vor der geplanten Aus­reise, ver­starb Vater Peter Akst urplöt­zlich bei einem Zwi­schenstopp im rus­sis­chen Sara­tow. Am 7. Feb­ru­ar beerdigte die Fam­i­lie den Toten, am Nach­mit­tag reiste sie aus.

Längst war in der Heimat alles verkauft, das Geld in Flug- und Bustick­ets investiert, sog­ar ein Kred­it dafür auf­genommen. Ein Zurück gab es trotz des schmerzli­chen Ver­lustes für alle nicht mehr. Die Papiere für eine Ein­reise und die Anerken­nung in Deutsch­land schienen in Ordnung.

Nach der Tragödie um das Fam­i­lienober­haupt kam dann der näch­ste Schock: Nach vier Wochen Aufen­thalt im Bun­de­sauf­nah­me­lager für Aussied­ler in Fried­land wurde näm­lich festge­stellt, dass die Stiefkinder von Maria Akst und deren Fam­i­lien­ange­hörige nicht mehr die juris­tis­chen Vorausset­zungen für eine Anerken­nung als Deutsche nach dem Bun­desver­triebe­­nen- und Flüchtlings­ge­setz erfüll­ten. Mit Vater Peter war näm­lich die Bezugsper­son noch außer­halb von Deutsch­land gestor­ben. Das Bun­des­land Bran­den­burg ver­weigerte daher die Auf­nahme der gesamten Großfamilie.

Als Maria Akst mit den zwölf als Deutsche anerkan­nten Fam­i­lien­mit­gliedern im Aussiedler­heim in Peitz ankam, erfuhr Matthias Frah­now von der evan­ge­lis­chen Flüchtlingsseel­sorge von der beab­sichtigten Tren­nung der Fam­i­lie und dem dro­hen­den Drama.

Der Seel­sorg­er erre­ichte zunächst einen Auf­schub der Abschiebung und die Unter­bringung im Aussiedler­heim in Peitz. 

Hoff­nung auf men­schliche Lösung

Frah­now und Bürg­er von Drehnow haben die Ver­sorgung der Fam­i­lie über­nom­men, weil diese aus staatlichen Mit­teln nicht erfolgte.

Matthias Frah­now hat den Peti­tion­sauss­chuss des bran­den­bur­gis­chen Land­tages angerufen. “Es muss eine human­itäre Lösung im Sinne der Fami­lie geben. Deutsch­land kann sie nicht ein­fach über seine Gren­ze schick­en und 18 Men­schen, darunter auch Säug­linge, ihrem Schick­sal über­lassen. Sie haben nichts mehr”, sagt er. Stellung­nahmen des Peti­tion­sauss­chuss­es und des bran­den­bur­gis­chen Innen­min­is­teri­ums waren am gestri­gen Abend nicht mehr zu erhalten.

Heute wer­den die 13 als Deutsche anerkan­nten Mit­glieder der Fam­i­lie Akst nach Pahls­dorf gebracht. Ob sie den Rest der Fam­i­lie jemals wieder sehen wer­den, ist ungewiss. “Ich weine und bete um meine Fam­i­lie”, sagt die völ­lig verzweifelte Mut­ter Maria Akst.

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Schüler schlagen zwölfjährige Afghanin / Hatfbefehl erlassen

Haft­be­fehl gegen 14-Jährigen

BERNAU (Lausitzer Rund­schau) Nach dem Angriff auf ein afghanis­ches Mäd­chen in Bernau ist Haft­be­fehl gegen einen 14-jähri­gen Schü­ler erlassen wor­den. Zusam­men mit seinem ein Jahr jünge­ren Brud­er habe der Junge ges­tanden, die Afghanin aus aus­län­der­feindlichen Motiv­en attack­iert zu haben, berichtete gestern die Polizei in Eber­swalde. Der 14-Jährige war der Haupttäter. 

Die bei­den Jun­gen hat­ten das Mäd­chen am Dien­stag auf dem Weg zur Schule mit aus­län­der­feindlichen Parolen beschimpft, geschla­gen und getreten. Als weit­ere Kinder hinzu kamen ließen sie von Ihr ab. Die Zwölfjährige Afghanin erlitt dabei leichte Verletzungen. 

Ras­sis­tis­ch­er Über­griff in Bernau

(Berlin­er Zeitung) Zwei Schüler haben in Bernau ein afghanis­ches Mäd­chen mit aus­län­der­feindlichen Parolen beschimpft, geschla­gen und getreten. Die Zwölfjährige sei am Dien­stag­mor­gen auf dem Schul­weg ange­grif­f­en wor­den, teilte die Eber­swalder Polizei mit. Als weit­ere Kinder hinzu kamen, ließen die bei­den Schüler von der Afghanin ab. Die 13 und 14 Jahre alten Brüder wur­den noch am sel­ben Tag ver­nom­men. Das Mäd­chen erlitt leichte Verletzungen. 

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300 Menschen bei Antifademo in Frankfurt/Oder

Für die Frei­heit, für das Leben – Nazis von der Straße fegen!” am 08.03. in Frank­furt (Oder)

Am Abend des 8. März 02 haben im Zen­trum von Frank­furt (Oder) 300 Men­schen bunt und laut­stark gegen Nazis demonstriert.

Die Anzahl der Teil­nehmerIn­nen ist unter gegen­wär­ti­gen Umstän­den aus unser­er Sicht schon beachtlich. Beson­ders erfreut hat uns, dass sehr viele Jugendliche ver­schieden­er kul­tureller Spek­tren ihren Unmut auf der Straße kund­getan haben. Bis in die Nacht hinein wurde bei Musik, Bauch­tanz und Dia­boloshow alter­na­tive Kul­tur in die Stadt getragen.
Für den Ver­lauf der Demon­stra­tion war es pos­i­tiv, dass sich die Bullen zurück­hiel­ten, so dass wir rel­a­tiv selb­st­bes­timmt han­deln kon­nten. Allerd­ings kon­nten es die Bullen mal wieder nicht unter­lassen, Antifas zu fil­men und zu observieren. 

Nazis haben unter dem Schutz der Polizei ver­sucht, die Demon­stran­tInnen zu provozieren, was für einen von ihnen mit ein­er Platzwunde endete. 

Die Demon­stra­tion hat gezeigt, dass die Selb­stor­gan­i­sa­tion und Sol­i­dar­ität junger Men­schen es möglich machen, die Nazis zu stop­pen, den Raum, den sie “nation­al befreien” wollen, stre­it­ig zu machen und sich die Straßen mit vielfältiger Wider­stand­skul­tur zu nehmen.
Auf der anderen Seite hängt der All­t­ag in Frank­furt von mehr ab und ist mit ein­er Demon­stra­tion alleine nicht verän­dert. Wir brauchen da einen län­geren Atem, müssen For­men find­en, die Nazis zu vertreiben und länger­fristig zurück­zu­drän­gen. Dazu braucht es vor allem Entschlossen­heit, Phan­tasie und Spontanität. 

Großer Dank auch noch ein­mal für die Unter­stützung aus der Region. Unsere Ver­net­zung ist ger­ade heute sehr wichtig, und wo sie funk­tion­iert, gibt das natür­lich auch Mut. 

“Wieder mehr Selbstbewußtsein”

Ich kann gar nicht genau ein­schätzen, wie viele da waren, aber für Frank­furt waren es ziem­lich viele. Und unser Aufruf hat funk­tion­iert: aus allen Grup­pen war so ziem­lich jemand da. Auch aus anderen Städten kamen Leute, so zum Beispiel aus Königs Wuster­hausen und aus ein­er Ost­ber­lin­er Antifa-Gruppe. Als wir uns dann in Bewe­gung geset­zt hat­ten, mussten wir fest­stellen, dass die Polizei genehmigt hat­te, dass irgendwelche Nazis uns fil­men. Und am Oder­turm standen sie dann auch schon und guck­ten zu, was einige Leute ziem­lich wütend machte und es zu ein­er kurzen, aber nicht schlim­men Auseinan­der­set­zung kam. Danach ging alles friedlich weit­er, es wur­den Reden gehal­ten, getanzt, eine Feuer­dia­boloshow und auch eine Bauch­tan­za­uf­führung wur­den gezeigt. 

Das einzige, was die Stim­mung ein wenig trübte war die Ankündi­gung der Nazis, sie wür­den richtig Stress machen, und so bat der Ver­anstal­ter mehrmals nur in größeren Grup­pen nach Hause zu gehen. Aber an sich war es ein sehr lohnend und es hat auch wieder Selb­st­be­wusst­sein gegeben, wenn man gese­hen hat, wie viele Leute sich beteiligt haben.

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Unfreiwilige Infodiät

Wegen tech­nis­ch­er Prob­leme unseres Providers war www.inforiot.de gestern größ­ten­teils nicht aufzu­rufen. Sor­ry an alle. 

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Arbeitsgruppe zur Zuwanderung

POTSDAM. Die regierungsin­terne Arbeits­gruppe zum Zuwan­derungs­ge­setz nimmt an diesem Fre­itag ihre Arbeit auf. Auf­trag sei zu prüfen, inwieweit das Gesetz der rot-grü­nen Bun­desregierung den Forderun­gen Bran­den­burgs für eine Zus­tim­mung am 22. März im Bun­desrat entspreche, sagte Vize-Regierungssprech­er Man­fred Füger am Don­ner­stag. Kommt es zu kein­er Eini­gung, müsste sich Bran­den­burg laut CDU/SPD-Koali­tionsver­trag im Bun­desrat enthal­ten. Die Bran­den­burg­er Stim­men kön­nten als “Zün­glein an der Waage” das Gesetz zu Fall brin­gen. Offen ist, ob es von der Kom­mis­sion ein ein­deutiges Votum geben wird. 

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Rathenow rocken, die Welt retten”

auch in bran­den­bur­gis­chen nazik­le­in­staedten wie rathenow ist anti­ras­sis­tis­ches engage­ment moeglich — zum zweit­en mal waren jungdemokratin­nen mit fluechtlin­gen einkaufen. beschrei­bung der aktion plus kri­tis­che analyse 

um auf die ras­sis­tis­chen son­derge­set­ze mit ihren diskri­m­inieren­den und aus­gren­zen­den wirkun­gen aufmerk­sam zu machen, war die basis­gruppe rathenow der jd/jl zum zweit­en mal mit fluechtlin­gen einkaufen. 

unser faz­it ist eigentlich nicht schlecht: wir kon­nten ca. 230 € zum umtausch organ­isieren, waren ca. 6 fluechtlinge und 10 linke und erhiel­ten zum teil wohlwol­lende reak­tio­nen von men­schen, die wir auf diese aktion mit flug­blaet­tern aufmerk­sam macht­en. einige fak­ten sind jedoch mehr als frustrierend: 

— eine vertreterin der pds rathenow machte zuerst begeis­terte zusagen und ver­sprach auf mehrma­liges nach­fra­gen, sich um eine unter­stuet­zung zu kuem­mern. allerd­ings ver­puffte diese sol­i­dar­i­taet in dem moment, in dem mehr gefordert wurde als blosse lippenbekenntnisse. 

— auch andere vere­ine wie z.b. die leben­shil­fe oder die awo zeigten sich unser­er aktion gegenue­ber total ablehnend und sagten am tele­fon, sie wuer­den bei “sowas” aus prinzip nicht mit­machen. aha?! 

— es gelang uns nicht, buerg­erin­nen und buerg­er aus rathenow zum mit­machen zu motivieren, obwohl die aktion im netz/ linken zusammenhaengen(imc, stress­fak­tor, infori­ot, www.rathenow.de, junge welt) und auch in der realen welt (fly­er, per­soen­liche kon­tak­te, bekan­nt­machun­gen in der schule) bekan­nt war. 

was ler­nen wir daraus? haben bre­ite buend­nisse keinen sinn, weil buerg­er bei solchen aktio­nen sowieso nicht mitmachen? 

wir glauben, dass in ein­er sit­u­a­tion, in der rechte die totale hege­monie ausueben und es fak­tisch keine funk­tion­ierende linke gegenkul­tur mehr gibt, bre­ite gesellschaftliche buend­nisse wichtig sind. es geht nicht darum, sich poli­tisch abhaengig zu machen oder sich von den ide­alen & radikalen analy­sen zu ver­ab­schieden, son­dern um prak­tis­che poli­tik. wir haet­ten uns fuer solche aktio­nen eine moeglichst bre­ite unter­stuet­zung gewuen­scht, um mehr medi­en­wirkung und oef­fentlichkeit zu erzie­len, um men­schen zum nach­denken anzure­gen, etc. lei­der hat dies so nicht funktioniert. 

linke poli­tik braucht ein forum — und manch­mal koen­nen nur gesellschaftliche akteure, die bes­timmte aspek­te ein­er radikalen kri­tik nicht teilen, dieses bieten.
linke poli­tik muss kom­mu­nika­tiv sein, men­schen ein­binden koen­nen. ger­ade in ein­er so prekaeren sit­u­a­tion wie u.a. in rathenow erscheint es uns wichtig, hemm­schwellen zur par­tizipa­tion abzubauen. 

hat jemand von euch erfahrung mit ver­net­zung in kle­in­staedten und kann uns tips geben? 

Kon­takt: jd-jl.rn@gmx.de

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Abschreckung durch Sachleistungen

Liebe Fre­undin­nen und Freunde, 

hier­mit laden wir Euch zu unserem Tagessem­i­nar zum Sach­leis­tung­sprinzip für Asyl­be­wer­berin­nen in Bran­den­burg ein. 

Mit Georg Classen, Olaf Löh­mer und Anette Flade kon­nten wir erstk­las­sige Referent/innen gewin­nen, uns einen fundierten Überblick über die Umset­zung des Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­set­zes in den einzel­nen Bun­deslän­dern, die Auswirkun­gen auf den Leben­sall­t­ag der Flüchtlinge sowie Ini­tia­tiv­en und Per­spek­tiv­en des Gutschein­sys­tems in Bran­den­burg zu verschaffen. 

Wir wür­den uns freuen, am 23.03.02 in Pots­dam-Her­mannswerder gemein­sam mit Euch Möglichkeit­en der Abschaf­fung des Sach­leis­tung­sprinzips besprechen zu können. 

Die Zeit ist reif! 

Kam­pagne gegen Wehrpflicht, Zwangs­di­en­ste und Militär

Lin­den­str. 53, 14467 Potsdam

Fon 0331 280 50 83

Fax 0331 270 87 28

www.kampagne-potsdam.de

e‑mail: potsdam@kampagne.de

Sem­i­narablauf

Tagessem­i­nar am Sam­stag, 23.03.02 im Tagung­shaus BlauArt, Potsdam-Hermannswerder: 

10.00 Uhr

Begrüßung und Einführung 

10.30 Uhr

Das Asyl­be­wer­ber­leis­tungs­ge­setz und seine Umsetzung
in den Bundesländern

Georg Classen, Buchau­tor, Flüchtlingsrat Berlin 

12.00 Uhr

Mittagspause 

13.00 Uhr

Die Auswirkun­gen des Sach­leis­tung­sprinzips auf den Leben­sall­t­ag von Flüchtlingen

Olaf Löh­mer, Flüchtlingsrat Brandenburg 

15.00 Uhr 

Diskus­sio­nen, Per­spek­tiv­en und Alter­na­tiv­en zum
Gutschein­sys­tem in Brandenburg 

Anette Flade, Aus­län­der­seel­sorg­erin in Potsdam 

17.00 Uhr

Ende 

Das Sem­i­nar find­et in Koop­er­a­tion mit der Hein­rich-Böll-Stiftung Bran­den­burg statt und wird von der Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung gefördert. 

Anfahrt: 

Vom S- Bahn­hof Haupt­bahn­hof- Pots­dam fahren Sie mit der Buslin­ie 693 (Bushal­testelle auf dem Bahn­hofsvor­platz) in Rich­tung Küs­sel­straße bis zur Hal­testelle “Alter Tornow”. 

Von der Hal­testelle “Alter Tornow” gehen Sie durch das rote Back­stein­tor, ger­adeaus über eine kleine Holzbrücke bis zum Park­platz. Sie fol­gen links weit­er der Straße. Unser Haus befind­et sich im Vorder­grund der Kirche. (ins­ge­samt ca. 500m Fußweg) 

über die Autobahn 

Bei der Anfahrt per PKW nutzen Sie die Abfahrt Michen­dorf auf der A 10. Fahren Sie auf der B 2 nach Pots­dam. Nach dem Ort­sein­gang Pots­dam biegen Sie mit der B 2 nach rechts ab, dann die erste Seit­en­straße nach links und fahren weit­er Rich­tung Caputh. Sie fahren auf der Straße nach Caputh (Tem­plin­er Straße) bis in die Talsenke und biegen in die erste Neben­straße rechts ein und fahren durch das Rote Back­stein­tor auf das Gelände der Hoff­bauer Stiftung. Fol­gen Sie der Haupt­straße bis zu den aus­gewiese­nen Park­flächen des Tagung­shaus­es. Das Tagung­shaus BlauArt befind­et sich link­er­hand im Vorder­grund der Kirche. 

aus Rich­tung Berlin 

Aus Rich­tung Wannsee die Königsstraße kom­mend fol­gen Sie der B 1 in Rich­tung Bran­den­burg bis ins Stadtzen­trum von Pots­dam. Dann fahren Sie auf der B 2 Rich­tung Beelitz. Von der B 2 fahren Sie dann Rich­tung Caputh. Sie fahren auf der Straße nach Caputh (Tem­plin­er Straße) bis in die Talsenke und biegen in die erste Neben­straße rechts ein und fahren durch das Rote Back­stein­tor auf das Gelände der Hoff­bauer Stiftung. Fol­gen Sie der Haupt­straße bis zu den aus­gewiese­nen Park­flächen des Tagung­shaus­es. Das Tagung­shaus BlauArt befind­et sich link­er­hand im Vorder­grund der Kirche. 

aus Rich­tung Brandenburg 

Fahren Sie weit­er auf der B 1 in Rich­tung Berlin-Zehlen­dorf bis ins Stadtzen­trum von Pots­dam. Fol­gen Sie dann weit­er der B 2 Rich­tung Beelitz. Von der B 2 biegen Sie dann Rich­tung Caputh rechts ab. Sie fahren auf der Straße nach Caputh (Tem­plin­er Straße) bis in die Talsenke und biegen in die erste Neben­straße rechts ein und fahren durch das Rote Back­stein­tor auf das Gelände der Hoff­bauer Stiftung. Fol­gen Sie der Haupt­straße bis zu den aus­gewiese­nen Park­flächen des Tagung­shaus­es. Das Tagung­shaus BlauArt befind­et sich link­er­hand im Vorder­grund der Kirche.

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