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Nazidemo 9.Februar in Guben: Widerstand!

Smash Fas­cism und Racism, keinen Fußbre­it den Nazis und ihren Handlangern!!!

 

Tre­ff­punkt der Nazis: 12 Uhr am Bahnhof 

Unser Tre­ff­punkt: 11 Uhr im Sanikas­ten, Kirch­str. 4

Infotele­fon: 0170/88 72 803 

 

Drei Jahre nach dem Guben­er Neon­azis den algerischen Flüchtling Farid Guen­doul in den Tod jagten, wollen Faschis­ten ein­er soge­nan­nten „Inter­es­sen­ge­mein­schaft für die Wiedervere­ini­gung Gesamt­deutsch­lands (IWG)“ unter dem Mot­to „Recht auf Heimat“ durch Guben marschieren. 

 

Die IWG mit ihrem Grün­der und Vor­sitzen­den, dem 77 jähri­gen Georg Palet­ta, führte in der Ver­gan­gen­heit etliche Aufmärsche durch, den Let­zten in Frank­furt /Oder am 12.01.02 mit 30, vor allen Din­gen auswär­ti­gen Nazis. 

 

Das Mobil­isierungspo­ten­tial der IWG ist schw­er einzuschätzen und schwankt zwis­chen Lach­num­mer (wie in Frankfurt/O. oder dem angekündigten Großauf­marsch am 03.10.1998 mit 100 000 angemelde­ten „Nationalen“ – 20 standen let­z­tendlich SEHR ver­loren da ) und auch mal ca. 450 Neon­azis am 26.02.2000 in Erfurt. 

 

Ein für die IWG erfol­gre­ich­er Auf­marsch mit ein­er hohen Teil­nehmerIn­nen­zahl ( und der ewig gle­ichen Rede von Palet­ta) hängt vor allen Din­gen mit Kon­tak­ten und der Mobil­isierungs­fähigkeit am jew­eili­gen Demon­stra­tionsort zusammen. 

 

Über Kon­tak­te kann nur gemut­maßt wer­den. Als Fakt aber bleibt, dass in Guben faschis­tis­che und revan­chis­tis­che Parolen, die die Rück­gabe der soge­nan­nten „urdeutschen Gebi­ete“ Ost€pas fordern ( und nichts anderes ist mit einem „Recht auf Heimat“ gemeint ) beson­ders unter jugendlichen Recht­en, ein­er struk­turi­erten Naziszene in (der) Guben­er Kameradschaft(en) und NPD Parteim­it­gliedern auf Wider­hall stoßen könnten. 

 

Auch in der Guben­er Bevölkerung gibt es einen nicht uner­he­blichen Teil, für den ras­sis­tis­ches Gedankengut zum All­t­agsreper­toire gehört und somit für die soge­nan­nten nazis­tis­chen (Jung)täterInnen als Rück­endeck­ung, als eine Art Ermunterung dient, sich zum „Voll­streck­er des Volk­swil­lens“ hochzustilisieren. 

 

Wir rufen deshalb zum Wider­stand gegen die Demon­stra­tion der IWG am 9.2.02, auf allen Ebe­nen, mit allen For­men und Mit­teln, phan­tasievoll und entschlossen. Zeigen wir den Ewiggestri­gen, den Revi­sion­is­ten, Ras­sis­ten und Faschis­ten, dass wir es nicht hin­nehmen, wenn sie ihren men­schen­ver­ach­t­en­den Gedanken­müll auf die Straße brin­gen wollen!!!

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Haftbefehl gegen Nazis

EBERSWALDE (MAZ) Nach ein­er Auseinan­der­set­zung zwis­chen Linken und Recht­en in einem Regional­ex­press ist gegen zwei 22-Jährige Haft­be­fehl erlassen wor­den. Die bei­den jun­gen Män­ner aus der recht­en Szene sollen am Sam­stagabend drei linksori­en­tierte Jugendliche ange­grif­f­en haben. Die 22-Jähri­gen und weit­ere Mit­täter sollen die anderen Gäste auf der Zug­fahrt zwis­chen Bernau und Schwedt angepö­belt, geschla­gen und getreten und in Eber­swalde aus dem Zug gedrängt haben. Die Angreifer fuhren weit­er Rich­tung Schwedt. Beamte der Mobilen Ein­satzein­heit gegen rechte Gewalt nah­men die 22-Jähri­gen und einen 18-Jähri­gen noch im Zug fest. 

Haft­be­fehle gegen zwei Rechtsextreme

EBERSWALDE (BZ) Das Amts­gericht Eber­swalde hat gestern gegen zwei 22-Jährige, die der recht­sex­tremen Szene zuge­ord­net wer­den, Haft­be­fehle erlassen. Ihnen wird vorge­wor­fen, mit weit­eren Mit­tätern am Sonnabend­abend in einem Regional­ex­press drei Jugendliche ange­grif­f­en zu haben. Laut Zeu­ge­naus­sagen pöbel­ten sie während der Zug­fahrt zwis­chen Bernau und Schwedt andere Reisende an, schlu­gen auf sie ein und trat­en sie mit den Füßen. In Eber­swalde drängten sie zudem Reisende aus dem Zug und fuhren weit­er nach Schwedt. Beamte der Mobilen Ein­satz­gruppe gegen rechte Gewalt nahm dort die bei­den, die nach Polizeiangaben schon zuvor wegen Kör­per­ver­let­zun­gen aufge­fall­en waren, sowie einen 18-Jähri­gen fest.

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Friesacker Festival sucht KleinkünstlerInnen

Das Frie­rock Fes­ti­val find­et dieses Jahr am 9./10. August statt, und zwar rund um die Freilicht­bühne in Friesack.
Es wer­den noch drin­gend Kleinkün­st­lerIn­nen, Vokü-Grup­pen, Infos­tände etc. gesucht.

Bei Inter­esse meldet Euch unter:

frierock2002@yahoo.de

Schon fest ste­hen Ein­trittspreise (Ein Tag 7 Euro, bei­de Tage 10 Euro) und ein paar Bands:

der trick ist zu atmen (hh, emopunk)

chis­pas (bre­men, knüp­pel und melodie)

leis­tungs­grupp maulich (ham­burg, d‑punk)

lazy slobs (berlin, cruste)

amen 81 (nürn­berg, knüppel-hardcore)

113 (hh, hardcorepunk)

marylin (hh, punkrock)

bandylegs (bernau, ska-punk-rock&roll)

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Satire-Plakat-Urteil rechtskräftig

Am 14.01. hat das Amts­gericht Pots­dam zwei Mit­glieder der Volksini­tia­tive vom Vor­wurf freige­sprochen, sich durch die Präsen­ta­tion satirisch­er Plakate zur Videoüberwachung wegen Amt­san­maßung straf­bar gemacht zu haben. 

Wie das Amts­gericht auf Nach­frage mit­teilte, hat die Staat­san­waltschaft keine Rechtsmit­tel gegen das Urteil ein­gelegt. Damit ist der Freis­pruch recht­skräftig geworden. 

Die Volksini­tia­tive begrüßt es, daß sich die Staat­san­waltschaft offen­bar entschlossen hat, wieder ihrer eigentlichen Auf­gabe, der Ver­fol­gung von Straftat­en, nachzugehen. 

Um unsere volle Sol­i­dar­ität mit der Tätigkeit der staatlichen Recht­spfle­ge­or­gane unter Beweis zu stellen und alle strafrechtlichen Befürch­tun­gen der Staat­san­waltschaft kün­ftig von vorn­here­in auszuräu­men, wird die Volksini­tia­tive ab sofort alle geplanten Flug­blät­ter, Plakate und Broschüren vor der Vervielfäl­ti­gung und Veröf­fentlichung mit der Bitte um eine rechtliche Bew­er­tung an die Pots­damer Staat­san­waltschaft schicken. 

Volksini­tia­tive zur Stärkung der Grund- und Bürgerrechte
gegenüber der Polizei 

Lin­den­straße 53, 14467 Potsdam 

Tel. 280 50 83, Fax 270 87 28

http://www.polizeibrandenburg.de

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Andauernde Schikanen der Polizei in Rathenow

Nach­dem Anfang August let­zten Jahres mehrere Jugendliche von Faschos ange­grif­f­en und dabei erhe­blich ver­let­zt wur­den, ver­sam­melten sich am Fre­itag, dem 10.08.2001, in Rathenow unge­fähr 40 bis 50 Men­schen vor dem Gelände des örtlichen Alter­na­tiv­en Jugendzen­trums (AJZ) um dort spon­tan zu protestieren. Als die Protestler nun auch durch die Straßen laufen woll­ten und dann wenige hun­dert Meter in die nahe Goethes­traße gegan­gen waren, wurde der Protestzug von der Polizei aufgelöst, wobei Protestler und Polizis­ten ver­let­zt wurden. 

Im Anschluss riegelte die Polizei nun das AJZ ab, obwohl
die meis­ten Protestzugteil­nehmer nicht dor­thin zurück­kehrten und die Hauptverdächti­gen im Fall der Kon­fronta­tion mit der Polizei bere­its ver­haftet waren.
Erst nach Ver­hand­lun­gen und der Bedin­gung das die Leute, die ger­ade den Geburt­stag eines Mit­gliedes des Trägervere­ins des AJZ feierten, ihre Personalien
abgaben zogen die Beamten ab. 

Bere­its zwei Wochen später erhiel­ten nun diese Leute die ersten Vor­ladun­gen als Beschuldigte wegen Landfriedensbruch
und gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung. Vier Monate später wurde dann schon gegen zwei Per­so­n­en, die damals in der Goethes­traße ver­haftet wur­den, weil sie im Ver­dacht standen u.a. den polizeilichen Ein­sat­zleit­er attack­iert zu haben, gerichtlich ver­han­delt. Kein­er der Leute deren Per­son­alien im AJZ aufgenom­men wur­den, saß hier als Mit­tä­terIn auf der Anklage­bank oder wurde als ZeugeIn gehört. 

Trotz­dem ließen die Beamten aber nicht locker
in ihrer Absicht die Mit­glieder und die Gäste des Trägervere­ins des AJZ zu krim­i­nal­isieren. Das Kom­mis­sari­at 4 (Staatss­chutz) des Polizeipräsidiums
Oranien­burg ver­schick­te kür­zlich erneut Vor­ladun­gen wegen Land­friedens­bruchs und dies­mal zusät­zlich wegen Ver­stoßes gegen das Versammlungsgesetz. 

Außer­dem soll eine Erken­nungs­di­en­stliche Behand­lung durchge­führt wer­den, obwohl diese in vie­len Fällen zu einem früheren Zeit­punkt bere­its durchge­führt wur­den, wie fol­gende Fälle beweisen: 

S. wurde am 10.08.2001 auf dem Gelände des AJZ zum “Schutz der eige­nen Per­son” 1993 in polizeilichen Gewahrsam genom­men. Er wurde Mitte der 1990er ED-behan­delt, nach dem er es wagte im Punk-Out­fit das KZ Buchen­wald (Thürin­gen),
während eines dor­ti­gen Poli­tikerbe­suchs, zu besichtigen. 

Z. ist stel­lvertreten­er Vor­sitzen­der des Trägervere­ins des AJZ und feierte dort am 10.08.2001 seinen Geburt­stag. Als die Polizei das Objekt umstellte und nur unter der Bedin­gung wieder abziehen wollte, das alle Leute im AJZ ihren Per­son­alien abgeben, gab Z. auch seinen Namen preis. Auch Z. ist bere­its ED-behan­delt, er wurde 1999 festgenom­men, weil er einen Faschoan­griff auf das AJZ
mit abwehrte. 

K., eben­falls Mit­glied des Trägervere­ins, wurde am 10.08.2001 wed­er ver­haftet noch musste er seine Per­son­alien abgeben. Er ist nur vorge­laden auf­grund bloßer Verdäch­ti­gun­gen. Auch K. wurde schon ED-behan­delt. Im Jahre 1997 wurde er in ein­er Straße in Rathenow mit weiteren
Leuten festgenom­men, nach­dem bis heute Unbekan­nte auf einem öffentlichen Platz ran­dalierten. Die Ermit­tlun­gen gegen K. wurde zwar eingestellt, doch die ein­mal von ihm gemacht­en Fotos und Fin­ger­ab­drücke wur­den trotz­dem nicht gelöscht. Sie wur­den 1999 in einem weit­eren, später aber wiederum
eingestell­ten, Ermit­tlungsver­fahren gegen K. genutzt. 

Wir fordern die Ein­stel­lung der Ermit­tlungsver­fahren sowie die Unter­las­sung der ED-Behandlung! 

Rote Hil­fe Rathenow

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Kommt zur Antirassistischen Demo in Luckenwalde

Flüchtlinge, Aus­län­der und Deutsche wer­den gemein­sam demon­stri­eren. Die Demon­stra­tion find­et am
7. FEBRUAR 2001, UM 10.00 UHR IN LUCKENWALDE STATT. START IST AM BAHNHOF UND ENDE AM LANDRATSAMT

Wir protestieren gegen die belei­di­gende und degradierende Sit­u­a­tion, der Flüchtlinge tagtäglich im Land­kreis Tel­tow — Fläming ausgesetzt
sind (unter­schriebene Protest­briefe wer­den dem Lan­drat übergeben). wir wer­den auch gegen das diskri­m­inierende und rassistische
Asylge­set­zge­bung in Bran­den­burg und in Deutsch­land protestieren.

· Nein zu 3,50 Euro pro Über­nach­tung für einen unser­er Besucher 

· Nein zum Gutscheinsystem 

· Nein zur Res­i­den­zpflicht und der 3 tägi­gen Reisebeschränkung 

· Nein zur diskri­m­inieren­den Arbeitserlaubnis 

· Nein zur Isolation 

· Nein zur diskri­m­inieren­den Gesundheitsversorgung

· Nein zur Raumkontrolle 

Wir freuen uns sehr über Ihre Teil­nahme. Damit leis­ten Sie einen großen Schritt auf unserem Weg zu ein­er Gesellschaft, die frei von
Diskri­m­inierung und Ras­sis­mus ist. 

Koordination:

Aktion­s­gruppe für Men­schlichkeit und Gerechtigkeit

AstA TU Berlin

Marchstr.6

10578 Berlin
(tel) 0177–6 56 17 18

aktionsgruppe@gmx.de

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Rechte Übergriffe in Potsdam

Die Antifa Aktion Pots­dam hat auf ihrer Home­page eine umfan­gre­iche Chronolo­gie rechter Über­griffe in der Lan­deshaupt­stadt von Anfang 2000 bis Ende 2001 zusammengestellt:

aapo.antifa.net

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Nazi-Übergriff im Barnim

Eber­swalde - Wie uns soeben gemeldet wurde, kam es nach ein­er Demon­stra­tion des Antifaschis­tis­chen Aktions­bünd­niss­es III (A3) in Berlin zu einem Zwis­chen­fall. Eine Gruppe von Jugendlichen aus dem linken Spek­trum wurde auf der Heim­fahrt zwis­chen Biesen­thal und Eber­swalde (Barn­im) ange­grif­f­en. Die Neon­azis trak­tierten die Linken mit Fausthieben und Trit­ten ins Gesicht. Die zahlen­mäßig unter­lege­nen Linksori­en­tierten wur­den gezwun­gen, Klei­dungsstücke mit antifaschis­tis­chen Motiv­en aus dem Fen­ster der fahren­den Zuges zu werfen.

Min­destens drei Betrof­fene erlit­ten leichte Ver­let­zun­gen. Sie wer­den bei der Polizei Strafanzeige stellen. Wir wer­den weit­er zu diesem Fall informieren.

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Berlin-BrandenburgerINNen vor München eingesperrt

München — Wie uns soeben gemeldet wurde, sind heute Mor­gen zir­ka 30 Antiglob­al­isierungs-AktivistIN­Nen aus Berlin-Bran­den­burg von der Staats­ge­walt in jew­eils zwei Inge­wahrsam­nahme-Käfige von 2,5 x 3 Meter Größe ges­per­rt wor­den. In den Käfi­gen riecht es nach Urin — den Gefan­gene­nen wird ver­wehrt, Toi­let­ten aufzusuchen. Die Polizei hat von allen die Per­son­alausweise einge­zo­gen und Por­trait­fo­tos gefertigt.

Nach der Iden­titäts­fest­stel­lung sollen die Gefan­genen wierder aus dem Polizeige­wahrsam ent­lassen wer­den. 15 Men­schen auf 7,5 Quadrat­metern einzus­per­ren entspricht unser­er Auf­fas­sung nach nicht dem Grund­satz der Men­schen­würde. Macht von Eurem Wider­stand­srecht Gebrauch!

Nach­trag von 11.00 Uhr

Der Bus ste­ht 37 Kilo­me­ter vor München. Die Insassen bekom­men Ein­rei­se­ver­bot für München. Einzelne wer­den auf­grund von Lapalien festgenom­men. Zum Beispiel wollen einige PolizistIN­Nen auf den Fotos Ladendiebe wieder­erkan­nt haben.

Deutsch­land aufs Maul!

Smash Capitalism!

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Herr Schönbohm ist ein tapferer Mann”

War­nung vor neuer Fremdenfeindlichkeit 

Um das geplante Zuwan­derungs­ge­setz im Bun­destag durchzuset­zen, ist die rot-grüne Bun­desregierung auf die Zus­tim­mung Bran­den­burgs angewiesen. Min­is­ter­präsi­dent Man­fred Stolpe nen­nt im MAZ-Inter­view seine Bedenken gegen den aktuellen Entwurf und erläutert die Bedin­gun­gen für ein Ja. Das Gespräch führte MAZ-Redak­teur Joachim Riecker. 

Herr Min­is­ter­präsi­dent, Bran­den­burg wird beim geplanten Zuwan­derungs­ge­setz im Bun­desrat ver­mut­lich eine Schlüs­sel­rolle spie­len. Hal­ten Sie ein solch­es Gesetz über­haupt für notwendig?

Stolpe: Ein Zuwan­derungs­ge­setz ist über­fäl­lig. Wir brauchen Klarheit für Men­schen, die — aus welchen Grün­den auch immer — zu uns nach Deutsch­land kom­men wollen. Und wir brauchen auch Klarheit im Inland. Ein solch­es Gesetz ist für mich ein Beken­nt­nis dazu, dass wir hier nicht allein im eige­nen Saft schmoren, son­dern Men­schen von außen brauchen. Sie sollen Deutsch­land helfen, wirtschaftlich und von der Bevölkerungszahl her sta­bil zu bleiben. Es gibt über dieses Ziel glück­licher­weise einen Grund­kon­sens zwis­chen allen Parteien — der Stre­it liegt nur im Detail. 

Kurz vor Wei­h­nacht­en haben Sie in Abstim­mung mit Jörg Schön­bohm im Bun­desrat vier Bedin­gun­gen genan­nt, unter denen Bran­den­burg einem Zuwan­derungs­ge­setz zus­tim­men kann. Warum? 

Stolpe: Weil ich eine Zuwan­derungsregelung für so wichtig halte, habe ich mir über­legt, was an dem Entwurf von Otto Schi­ly noch geän­dert wer­den müsste, um für das Gesetz im Bun­desrat doch noch eine Mehrheit zu errre­ichen. Es wäre ein Schaden für unser Land, wenn sich ein Zuwan­derungs­ge­setz nur wegen der Bun­destagswahl am 22. Sep­tem­ber um ein ganzes Jahr verzögern würde. 

Gehen wir Ihre Forderun­gen doch ein­mal im Einzel­nen durch. Zunächst haben Sie ver­langt, dass die “Ziel­rich­tung” des Geset­zes klar­er zum Aus­druck kom­men soll. Was meinen Sie damit? 

Stolpe: Es müsste in einem eige­nen Para­graphen fest­gelegt wer­den, dass wir mit dem Gesetz eine geord­nete Zuwan­derung anstreben und es keinen kaum noch zu reg­ulieren­den Zus­trom geben darf. Ein solch­er Zus­trom von Zuwan­der­ern wäre für Deutsch­land nicht zu verkraften. 

Als Näch­stes ver­lan­gen Sie, die Auswahlver­fahren für aus­ländis­che Arbeit­nehmer “stärk­er am Bedarf” zu orientieren. 

Stolpe: Ich bin in dieser Frage nicht engherzig. Doch man muss berück­sichti­gen, dass wir in diesem Jahr kaum weniger als vier Mil­lio­nen Arbeit­slose in Deutsch­land haben wer­den. Wir müssen deut­lich machen, dass es zwis­chen Masse­nar­beit­slosigkeit und Zuwan­derungs­be­darf einen Zusam­men­hang gibt. Das ist auch eine psy­chol­o­gis­che Frage. Das Zuwan­derungs­ge­setz muss sich stärk­er an den Real­itäten des Arbeits­mark­tes ori­en­tieren. Anson­sten kön­nte dieser Punkt zum Anlass genom­men wer­den, gegen Fremde zu hetzen. 

Außer­dem forderen Sie, nicht­staatliche Ver­fol­gung auch weit­er­hin nicht als Asyl­grund anzuerkennen. 

Stolpe: Ich habe die Sorge, dass nicht­staatliche Ver­fol­gung ein Begriff ist, der angesichts der schwieri­gen Lage in vie­len Län­der der Welt kaum zu definieren ist. Wenn wir nicht­staatliche Ver­fol­gung als Asyl­grund anerken­nen, kön­nte es für viele Men­schen einen zusät­zlichen Anreiz geben, sich auf den Weg nach Deutsch­land zu machen. Daraus wür­den bei uns Diskus­sio­nen entste­hen, die am Ende wieder zu mehr Frem­den­feindlichkeit führen kön­nten. Das möchte ich vermeiden. 

Die Grü­nen wen­den ein, dass nicht­staatliche Ver­fol­gung oft eben­so schlimm ist wie die Ver­fol­gung durch Regierungen. 

Stolpe: Man kann für solche Fälle sich­er weit­er­hin human­itäre Lösun­gen find­en, wie das auch jet­zt schon geschieht. Ich lehne es jedoch ab, aus nicht­staatlich­er Ver­fol­gung einen reg­ulären Zuwan­derungs­grund zu machen. 

Als vierten Punkt nan­nten Sie die Senkung des Höch­stal­ters für den Fam­i­lien­zuzug von jet­zt 14 auf höch­stens zwölf Jahre. Warum ger­ade diese Altersgrenze? 

Stolpe: Es gibt ja noch sehr viel stren­gere Forderun­gen. Ich denke, dass die Inte­gra­tionschan­cen bei Men­schen unter zwölf Jahren deut­lich größer sind als bei älteren Kindern und Jugendlichen. Ger­ade im Alter zwis­chen zwölf und 18 Jahren find­en wichtige Entwick­lun­gen statt. Wenn wir die Zuwan­derung neu regeln, müssen wir vor allem die Inte­gra­tions­möglichkeit­en verbessern. 

Ihre Forderun­gen entsprechen weit­ge­hend den Vorstel­lun­gen der CDU-Zuwan­derungskom­mis­sion. Warum vertreten Sie als SPD-Min­is­ter­präsi­dent solche Positionen? 

Stolpe: Ich möchte, dass wir bald ein Zuwan­derungs­ge­setz bekom­men, und dafür brauchen wir nun ein­mal die Zus­tim­mung des Bun­desrates. Außer­dem geht es mir als bran­den­bur­gis­ch­er Min­is­ter­präsi­dent um die Akzep­tanz eines solchen Geset­zes in den Bevölkerung, die ich für sehr wichtig halte. Sowohl ich als auch Jörg Schön­bohm hiel­ten übri­gens den ersten Geset­ze­sen­twurf von Innen­min­is­ter Otto Schi­ly für überzeu­gend, den er dann nach den Ver­hand­lun­gen mit den Grü­nen gän­dert hat. 

Haben Sie die Zusage von Jörg Schön­bohm, dass es bei den vier Forderun­gen Bran­den­burgs bleibt und er nicht unter dem Druck von CDU und CSU neue Nachbesserun­gen verlangt? 

Stolpe: Herr Schön­bohm ist ein tapfer­er Mann. Und er ist ein Mann, der an Posi­tio­nen fes­thält, wenn er sie für sich als richtig erkan­nt hat. Nach mein­er über zwei­jähri­gen Regierungser­fahrung mit ihm habe ich die sichere Gewis­sheit, dass er diese Posi­tio­nen durch­hal­ten wird. Ich weiß allerd­ings auch, dass er als Mit­glied des CDU-Prä­sid­i­ums in dieser Frage keinen leicht­en Stand hat. Ich kann nur hof­fen, dass seine Parteifre­unde die Bran­den­burg­er Posi­tion respektieren. 

Sind Sie bere­it, über die von Ihnen genan­nten Bedin­gun­gen noch zu ver­han­deln, sei es mit den Grü­nen oder mit der CDU

Stolpe: Bran­den­burg muss berechen­bar bleiben. Meine Forderun­gen an das Zuwan­derungs­ge­setz sind deshalb keine Han­del­sware. Ich denke, unsere Posi­tion ist ein Kom­pro­miss, der sowohl für die Union als auch für die Grü­nen noch ger­ade so akzept­abel sein kön­nte. Mir geht es vor allem um ein Ziel: Wir müssen noch vor der Bun­destagswahl im Herb­st eine Mehrheit für ein Zuwan­derungs­ge­setz bekommen. 

Inforiot