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Amt prüft Vorwürfe gegen einen NPD-Praktikanten

ERKNER. Dem Amt für Grund­sicherung des Land­kreis­es Oder-Spree wird vorge­wor­fen, einen NPD-Aktivis­ten zu beschäfti­gen. “Wir prüfen die Vor­würfe gegen ihn”, sagte Rolf Lin­de­mann, Leit­er der Außen­stelle Erkn­er. Nach Angaben der örtlichen Antifa arbeit­et der NPD-Ortsvor­sitzende von Schöne­iche, ein 24-jähriger Stu­dent, als Prak­tikant. Damit habe er Zugriff auf sen­si­ble Dat­en sein­er poli­tis­chen Gegner.

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10 Jahre Deserteurdenkmal Bernau

Bernau — Am 15.5., dem Tag der Kriegs­di­en­stver­weiger­er, ver­sam­melten sich 60 Men­schen am Bernauer Deser­teur­denkmal zu ein­er Kundge­bung. Vor genau 10 Jahren wurde dieses Denkmal enthüllt. Die Red­ner­In­nen erin­nerten an den Mut der Deser­teure und Ver­weiger­er der Wehrma­cht, aber auch an die Men­schen, die sich heute dem Mil­itär entziehen. So wur­den Gruß­worte an die bei­den Totalver­weiger­er die zur Zeit in Bun­deswehrhaft sitzen gerichtet. Der Totalver­weiger­er Sil­vio Walther schmort seit 30 Tagen in ein­er Arrestzelle in der Bun­deswehrkaserne Bad Reichen­hall. Bere­its seit 41 Tagen sitzt der Totalver­weiger­er Matthias Schirmer im Arrest der Kaserne von Viereck. Er protestiert inzwis­chen mit einem Hunger­streik gegen seine Haft, die Bun­deswehr dro­ht mit sein­er Zwangsernährung.

Auf ein­er anschließen­den Diskus­sionsver­anstal­tung “Aktiv gegen Krieg” berichteten ein Totalver­weiger­er, eine Aktive gegen das Bom­bo­drom in der FREIen HEI­De und ein kur­dis­ch­er Kriegs­di­en­stver­weiger über ihren Widerstand.

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Teltow: Naziladen attackiert

Tel­tow — Im Vor­feld der Antifa-Demo am 17. Mai in der Stadt Tel­tow (südl. von Berlin) wurde der lokale Naziladen „Nordic Thun­der“ attackiert. 

Nach Infor­ma­tio­nen der Märkischen All­ge­meinen Zeitung wurde in der Nacht zum Don­ner­stag der rechte Szeneladen „Nordic Thun­der“ in Tel­tow von unbekan­nten attack­iert. „Es seien Farb­schmier­ereien an der Außen­wand zu sehen gewe­sen, außer­dem habe die Schaufen­ster­scheibe Risse, möglicher­weise als Folge eines Stein­wurfs,“ schreibt die Zeitung. Des weit­eren wurde beobachtet, wie die Betreiber des Ladens im Laufe des Tages die Tür kom­plett aus­tauschen mussten. 

In Tel­tow ruft ein Bünd­nis aus ver­schiede­nen linken und antifaschis­tis­chen Grup­pen dazu auf am Sam­stag gegen die dort ansäs­sige Naziszene und ihre Struk­turen zu demon­stri­eren. Zu diesen zählt neben der Kneipe „Red Berry“ und dem Tatooshop „KAOS“ vor allem auch der „Nordic Thunder“. 

Im Vor­feld ver­sucht­en Neon­azis aus Tel­tow und Umge­bung bere­its durch Dro­hun­gen ein Kli­ma der Angst zu schaf­fen. Per Mail und Flug­blät­ter kündigten diese Gege­nak­tio­nen und Angriffsver­suche auf die Demon­stra­tion an. Bish­er lässt sich das Bünd­nis davon jedoch nicht einschüchtern.
So wurde heute in Berlin erfol­gre­ich die Let­zte von drei Mobil­isierungsver­anstal­tun­gen durchgeführt. 

„Ob die Nazis mit ihren angekündigten Störver­suchen Erfolg haben wer­den, hängt nicht zulet­zt auch an der Beteili­gung bei der antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion ab. Dementsprechend kraftvoll und entschlossen kön­nen wir den Neon­azis ent­ge­gen­treten,“ sagt Thomas Stein, Sprech­er des Bündnisses.
Unter­dessen kündigte auch die Kreistags­frak­tion der Linken an, den Protestzug zu unter­stützen. „Wir wer­den dort Flaggen für ein weltof­fenes Bran­den­burg zeigen“, sagte Frak­tion­schef Thomas Singer.

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Fallbericht der Opferperspektive

Am diesjähri­gen »Her­rentag« am 1. Mai wur­den Jugendliche in der Pirschhei­de (Pots­dam) von ein­er Gruppe Rechter ange­grif­f­en. Sechs Per­so­n­en wur­den ver­let­zt. Sie wer­den von der Opfer­per­spek­tive betreut. Die Polizei hat­te den Vor­fall zuerst als Auseinan­der­set­zung zwis­chen zwei Jugend­grup­pen eingestuft. Die Ermit­tlun­gen wur­den aus­geweit­et, nach­dem die Betrof­fe­nen von den Ereignis­sen in ein­er Beiratssitzung des Lokalen Aktion­s­plans Pots­dam am 6. Mai berichtet hat­ten. Die Jugendlichen wehren sich gegen das Ver­schweigen des poli­tis­chen Hin­ter­grunds und wollen, dass ihre Per­spek­tive öffentlich bekan­nt wird. Dazu führte der Opfer­ber­ater Tobias Pieper mit mehreren Geschädigten das fol­gende Gespräch.

Was ist am 1. Mai in der Pirschhei­de passiert?

Wir sind eine Gruppe von Jugendlichen, etwa 25–30 Per­so­n­en, und wir haben in Pirschhei­de am See gefeiert. Zwei von uns sind Gril­lkohle holen gegan­gen. Auf ein­mal beka­men wir von ihnen einen Anruf, sie wür­den von sechs bis acht Neon­azis ver­fol­gt und bräucht­en drin­gend Hil­fe. Daraufhin ist ein Teil von uns zu ihnen ger­an­nt. Die Neon­azis waren aber schon weg. Unge­fähr 20 Minuten später kam eine riesen­große Gruppe Neon­azis, etwa 50–60 Mann. Viele von uns haben die Polizei angerufen, weil wir ein­fach unter­legen waren. Sie sind auf uns zu gestürmt und woll­ten uns ver­prügeln. Neben unser­er Feier­stätte war eine Boot­san­legestelle. Als wir alle anger­an­nt kamen, hielt ein Mann uns die Tür zur Anlegestelle auf und ließ uns here­in. Drei Vier­tel unser­er Leute sind reingekom­men, der andere Teil hat es nicht geschafft. Viele der anderen Besitzer woll­ten uns wieder vom Gelände schmeißen. Sie ver­standen unsere Lage nicht. Aber auch, nach­dem wir sie darauf aufmerk­sam gemacht hat­ten, dass vor ihrem Tor Neon­azis standen, beka­men wir nur die Antwort: »Na und? Und jet­zt runter von unserem Grund­stück! Klärt das draußen alleine!« Sechs unser­er Leute draußen wur­den ver­let­zt. Ein Mäd­chen wurde mit zwei Flaschen in den Bauch geschla­gen, die Jungs haben Tritte und Schläge ins Gesicht und auf den Kör­p­er abbekom­men. Ein­er hat­te eine blutige Nase, eine Platzwunde am Kopf und wurde, obwohl er schon am Boden lag, weit­er geschla­gen und getreten. Als das erste Blaulicht erschien, sind alle Neon­azis mit einem Schlag ver­schwun­den. Die Polizei küm­merte sich um alles Weit­ere. Einige Schläger kon­nten festgenom­men werden.

Woher wisst ihr, dass die Angreifer Rechte waren?

Die Leute, die uns ange­grif­f­en haben, hat­ten teil­weise Glatzen, Bomber­jack­en und Springer­stiefel an. Bei dem Angriff riefen sie »Zeck­en«, »Scheiß Anti­deutsche« und »Scheiß Punks«. Als die Polizei da war, haben wir mit eini­gen von denen, die nicht weggekom­men waren, gesprochen. Die sagten dann, dass Zyk­lon B über­haupt nicht giftig gewe­sen sei und dass die Juden gar nicht ver­gast wur­den, son­dern frei­willig in die KZ gegan­gen seien. Außer­dem hät­ten die Amis die Juden nach dem Krieg umgebracht.

Kön­nt ihr sagen, warum die Recht­en euch ange­grif­f­en haben?

Das wür­den wir auch gerne wis­sen. Wir haben nie­man­den provoziert.

Wie erlebt ihr generell die Sit­u­a­tion in Pots­dam und Umgebung?

In Beelitz, Michen­dorf, Glin­dow oder Werder wird die Gewalt der Recht­en gegen alter­na­tive Jugendliche immer stärk­er und geplanter. Pots­dam ist auch eine Art Tum­melplatz für solche Men­schen. Die Neon­azis wer­den toleriert, die Gesellschaft scheint sie zu respek­tieren. Alle machen die Augen zu anstatt etwas zu unternehmen.

Mehr Infos gibt es hier.

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Gedenken an Frankfurter Rabbiner

In Slu­bice, der pol­nis­chen Nach­barstadt von Frank­furt, befind­et sich ein­er der ältesten jüdis­chen Fried­höfe Mittel€pas. Am Don­ner­stag wurde dort an den Frank­furter Rab­bin­er Joseph Theomim erinnert.

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Seine Grab­stätte wurde erst in diesem Jahr ent­deckt. Die Nis­senbaum-Sti­fung will den ehe­ma­li­gen Fried­hof in Slu­bice wieder her­richt­en, sagt Gideon Nissenbaum.

Der Fried­hof ist älter als der berühmte jüdis­che Fried­hof in Prag. 1974 wurde er, wie andere deutsche Fried­höfe in Polen, eingeeb­net und überbaut.

Im jüdis­chen Glauben gel­ten Gräber als ewige Orte, als Häuser des Lebens. Und so wurde kurz nach der Wende mit inter­na­tionaler Hil­fe der Wieder­auf­bau betrieben.

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Umkämpftes Umland

Für Sam­stag rufen Antifa-Grup­pen aus Berlin und Bran­den­burg um 15 Uhr zu ein­er Demon­stra­tion im bran­den­bur­gis­chen Tel­tow auf. Grund seien die stark aus­geprägten Neon­azistrukuren in der Stadt, berichtet ein Sprech­er der dor­ti­gen Antifagruppe.

Die örtlichen demokratis­chen Parteien haben sich allerd­ings sich von der Demon­stra­tion dis­tanziert. »Wir sind grund­sät­zlich gegen Neon­azis, aber auch gegen Gewalt«, erk­lärte etwa Antje Scharf, Hauptver­bandsvor­sitzende der Grü­nen in Tel­tow, gegenüber jW. »Wir befürcht­en, daß es während der Demon­stra­tion zu Gewalt­tat­en kom­men kön­nte, und unter­stützen diese deshalb nicht.« Ein Sprech­er der Ini­tia­tive »Net­zw­erk tol­er­antes Tel­tow« hinge­gen sagte, die Antifa habe sie nicht mit in die Organ­i­sa­tion ein­be­zo­gen. »Der Grund dafür ist mir unbekannt.«

Hin­sichtlich der Kom­mu­nal­wahlen im Sep­tem­ber ist für das »Net­zw­erk« klar, daß die NPD, die derzeit noch keinen organ­isierten Ortsver­band in Tel­tow besitzt, ver­suchen wird, in so viele Kom­mu­nal­räte wie möglich einzuziehen: »Die NPD will eine Brücke zwis­chen Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Sach­sen schla­gen. Es ist wichtig, daß sich Bran­den­burg darauf vorbereitet.«

Ein Antifa-Sprech­er beze­ich­net Tel­tow als »Rück­zugsraum« für Neon­azis der Region. Dabei spiele das Bek­lei­dungs­geschäft »Nordic Thun­der« eine tra­gende Rolle. »Der Laden hat neben anderen Waren auch Klam­ot­ten der Mode­marke Thor Steinar im Sor­ti­ment. Die Neon­azis kön­nen sich dort zudem recht­sex­treme Musik kaufen.« Momen­tan wür­den die meis­ten Aktio­nen von den »Freien Kräften Tel­tow-Fläming« aus­ge­hen. Diese schmierten in der Nacht zum 9. Mai mit Krei­de Umrisse von Todes­opfern auf die Straße, wie es son­st die Polizei bei der Spuren­sicherung tut. Diese ver­sa­hen sie mit Sprüchen wie »Befreiung?« oder »Befre­it am 8. Mai«.

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Antifa will Teltow retten


In Tel­tow machen sich Neon­azis unge­niert bre­it. Die Antifa will da nicht zuse­hen und ruft zur Demon­stra­tion. Bürg­er­liche Grup­pen machen nicht mit — sie fürcht­en Gewalt

Die bran­den­bur­gis­che Kle­in­stadt Tel­tow bei Pots­dam entwick­elt sich offen­bar zu einem beliebten Tre­ff­punkt von Neon­azis. “Tel­tow ist zu einem Rück­zugs­ge­bi­et für Neon­azis aus Berlin und Bran­den­burg gewor­den”, sagt ein Sprech­er der Antifa Tel­tow. Dage­gen protestieren Antifa-Grup­pen aus Tel­tow, Berlin und Bran­den­burg am Sam­stag mit ein­er Demon­stra­tion. Erwartet wer­den rund 150 Teilnehmer.

In dem 20.000-Einwohner-Ort haben die Nazis laut Antifa derzeit vier Tre­ff­punk­te. Dabei spiele das Bek­lei­dungs­geschäft Nordic Thun­der eine tra­gende Rolle. “Der Laden hat neben anderen Waren auch Klam­ot­ten der Mode­marke Thor Steinar und recht­sex­treme Musik im Sor­ti­ment”, erk­lärt der Antifa-Aktivist. Neben dem Geschäft wür­den die Nazis ihre Pro­pa­gan­da auch von dem Tätowier­laden “Chaos” aus ver­bre­it­en. Der Laden ziehe Neon­azis aus dem gesamten Umland an. “Bei gutem Wet­ter grillen sie auf der Straße vor dem Geschäft und ver­suchen, bei Pas­san­ten Wer­bung für ihre ras­sis­tis­che Ide­olo­gie zu machen”, so der Sprech­er der Antifa. Außer­dem träfen sie sich in der Bar Red Berry und in der Disko Music Park. Vor allem die “Freien Kräfte Tel­tow Fläming” seien in dem Ort sehr aktiv.

Tat­säch­lich brüsten sich die “Freien Kräfte” auf ihrer Inter­net­seite mit ihren Aktio­nen: So schmierten sie in der Nacht zum 9. Mai Umrisse von Toten auf die Straße, wie es son­st nur die Polizei macht. Diese ver­sa­hen sie mit Sprüchen wie “Befreiung?” oder “Befre­it am 8. Mai”. Im Vor­feld der Antifa-Demo hät­ten Mit­glieder der “Freien Kräfte” zudem Aufk­le­ber mit recht­en Parolen verteilt und Flug­blät­ter in die Briefkästen gewor­fen, auf denen sie die Anwohn­er vor “den linkskrim­inellen Chaoten” warn­ten, so der Antifa-Sprecher.

Dass die Neon­azis in Tel­tow inzwis­chen unan­genehm präsent sind, darin ist sich die Antifa mit den Parteien vor Ort einig. Bei der Demon­stra­tion allerd­ings woll­ten die bürg­er­lichen Kräfte nicht mit­machen, bedauert die Antifa. Antje Scharf, Hauptver­bandsvor­sitzende der Grü­nen in Tel­tow, erk­lärt dazu: “Wir sind grund­sät­zlich gegen Neon­azis, aber auch gegen Gewalt.” Scharf befürchtet, dass es während der Demon­stra­tion zu Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Antifa-Aktivis­ten und Neon­azis kom­men kön­nte. Deshalb unter­stütze ihre Partei die Demon­stra­tion nicht.

Der­sel­ben Mei­n­ung ist auch ein Sprech­er der Ini­tia­tive “Net­zw­erk tol­er­antes Tel­tow”, ein Zusam­men­schluss engagiert­er Bürg­er. Das Net­zw­erk schätze die Aufk­lärungsar­beit der Antifa, man habe allerd­ings ein Prob­lem mit ihrer Mil­i­tanz. Die Net­zw­erk­er bevorzugten gewalt­freie Aktio­nen gegen Neon­azis, wie das Ent­fer­nen von Aufk­le­bern oder die Durch­führung von Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen. Deshalb habe sich das Net­zw­erk nicht offiziell an der Demo-Organ­i­sa­tion beteiligt. “Trotz­dem nehmen Mit­glieder des Net­zw­erkes an der Demon­stra­tion teil”, so der Netzwerk-Sprecher.

Besorgt ist man beim “Net­zw­erk Tol­er­antes Tel­tow” auch mit Blick auf die Kom­mu­nal­wahlen im Sep­tem­ber: Bis dahin werde die NPD bes­timmt ver­suchen, einen eige­nen Ortsver­band in Tel­tow aufzubauen, sagt der Sprech­er. Und bei den vorhan­de­nen recht­en Struk­turen dürfte ihr das wohl nicht schw­er­fall­en, befürchtet er. 

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Erkner: Amt für Grundsicherung entlässt NPD-Kader

Das Amt für Grund­sicherung hat den Vor­sitzen­den der NPD in Schöne­iche, Flo­ri­an Stein, ent­lassen und mit Hausver­bot belegt. Der 24-jährige Stu­dent hat­te in der Region­al­stelle in Erkn­er (Land­kreis Oder-Spree) seit mehreren Wochen ein Prak­tikum gemacht. In dieser Posi­tion hätte er auch Zugriff auf sen­si­ble Dat­en über mögliche poli­tis­che Geg­n­er oder poten­tielle Wäh­ler nehmen und diese mißbräuch­lich ver­wen­den können.

Diese Infor­ma­tio­nen wurde der Antifa Erkn­er vor eini­gen Tagen bekan­nt, woraufhin am Dien­stag die Hauptver­wal­tung in Beeskow und die Region­al­stelle in Erkn­er informiert wurde. Eine Mitar­bei­t­erin in Erkn­er zeigte sich über­rascht und entset­zt über diese Tat­sache, meinte jedoch, auf arbeit­srechtlich­er Ebene sei nicht viel dage­gen zu unternehmen. Umso über­raschen­der und erfreulich­er, das sich dies auf Betreiben des Dez­er­nen­ten Rolf Lin­de­mann schnell änderte. Lin­de­mann ver­bot Stein am Mittwoch umge­hend nach Bekan­ntwer­den sein­er Funk­tion bei der NPD den Zutritt zu den Räu­men des Amtes und Eck­hard Fehse (Beige­ord­neter des Land­kreis­es) unter­schrieb die Kündi­gung und schick­te sie ihm hinterher.

Der Sprech­er der Antifa Erkn­er, Michael Koch, dazu: „Wir begrüßen die zügige und kon­se­quente Ent­fer­nung des Her­rn Stein aus dem Amt für Grund­sicherung. Für NPD-Mit­glieder und andere Nazis darf in Insti­tu­tio­nen ein­er demokratis­chen Gesellschaft kein Platz sein. Der Kampf gegen Nazis darf jedoch nicht nur auf admin­is­tra­tiv­er Ebene geführt wer­den, son­dern in der ständi­gen Auseinan­der­set­zung mit deren men­schen­ver­ach­t­en­dem Gedankengut.“ 

Stein, der schein­bar dem Umfeld der gewalt­täti­gen „Kam­er­ad­schaft Oder-Spree“ entstammt, hat­te bere­its zuvor ver­sucht in öffentliche Posi­tio­nen zu gelan­gen. So bewarb er sich 2007 als „Koor­di­na­tor gegen Frem­den­feindlichkeit, Anti­semitismus, Ras­sis­mus und Gewalt“ der Gemeinde Schöneiche.

Pro­voka­tio­nen wie diese dienen offen­sichtlich dazu, sich bekan­nt zu machen und das eigene Klien­tel zu bedi­enen. Vor dem Hin­ter­grund der Kom­mu­nal­wahlen in Bran­den­burg im Herb­st und der Land­tagswahl im fol­gen­den Jahr ist das sicher­lich kein Zufall.

Mehr antifaschis­tis­che Nachricht­en aus Erkn­er und Umge­bung gibt es hier.

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Eine literarisch-musikalische Collage

Vor 75 Jahren, am 10.05.1933, fan­den die ersten Bücherver­bren­nun­gen im nation­al­sozial­is­tis­chen 3.Reich statt. In min­destens 51 Städten wur­den Büch­er von Autoren wie Bertolt Brecht, Sig­mund Freud, Kurt Tuchol­sky, Erich Käst­ner und noch sehr vie­len weit­eren vor­wiegend von nation­al­sozial­is­tis­chen Stu­den­ten und Pro­fes­soren auf Scheit­er­haufen ver­bran­nt. Die Autoren, deren Werke zer­stört wur­den, waren zumeist Juden oder Kom­mu­nis­ten, generell aber wurde alles ver­bran­nt, was dem deutschen Geist wider­sprach. Begleit­et wurde der sym­bol­is­che Akt der Bücherver­bren­nung von den so genan­nten neun Feuer­sprüchen, in denen Forderun­gen an das deutsche Volk gestellt wur­den, sowie auch einige der Autoren genan­nt wurden.

Diese lauteten:

1. Gegen Klassenkampf und Mate­ri­al­is­mus, für Volks­ge­mein­schaft und ide­al­is­tis­che Leben­shal­tung. Ich übergebe der Flamme die Schriften von Marx und Kautsky.

2. Gegen Dekadenz und moralis­chen Ver­fall! Für Zucht und Sitte in Fam­i­lie und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Hein­rich Mann, Ernst Glaeser und Erich Kästner.

3. Gegen Gesin­nungslumperei und poli­tis­chen Ver­rat, für Hingabe an Volk und Staat! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Friedrich Wil­helm Förster.

4. Gegen see­len­z­er­fasernde Über­schätzung des Trieblebens, für den Adel der men­schlichen Seele! Ich übergebe der Flamme die Schriften des Sig­mund Freud.

5. Gegen Ver­fälschung unser­er Geschichte und Her­ab­würdi­gung ihrer großen Gestal­ten, für Ehrfurcht vor unser­er Ver­gan­gen­heit! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Emil Lud­wig und Wern­er Hegemann.

6. Gegen volks­frem­den Jour­nal­is­mus demokratisch-jüdis­ch­er Prä­gung, für ver­ant­wor­tungs­be­wusste Mitar­beit am Werk des nationalen Auf­baus! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Theodor Wolff und Georg Bernhard.

7. Gegen lit­er­arischen Ver­rat am Sol­dat­en des Weltkrieges, für Erziehung des Volkes im Geist der Wehrhaftigkeit! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Erich Maria Remarque.

8. Gegen dünkel­hafte Ver­hun­zung der deutschen Sprache, für Pflege des kost­barsten Gutes unseres Volkes! Ich übergebe der Flamme die Schriften von Alfred Kerr.

9. Gegen Frech­heit und Anmaßung, für Achtung und Ehrfurcht vor dem unsterblichen deutschen Volks­geist. Ver­schlinge, Flamme, auch die Schriften der Tuchol­sky und Ossietzky!

Im Gedenken an dieses Verge­hen, ver­anstal­tete das Bertolt-Brecht-Gym­na­si­um aus Bad Freien­walde in Zusam­me­nar­beit mit der Hans-Keil­son-Bib­lio­thek eine Gedenk- und Infor­ma­tionsver­anstal­tung der etwas anderen Art. Unge­fähr ein dutzend Schüler der Sekun­darstufe II des Gym­na­si­ums waren an der Darstel­lung beteiligt. In ein­er Mis­chung aus lit­er­arischen Dar­bi­etun­gen und musikalis­chen Beiträ­gen wur­den die Inhalte und die Ern­sthaftigkeit des The­mas in einem Pro­gramm von 60 Minuten ver­mit­telt. Es wur­den ver­schiedene Werke, die damals ver­bran­nt wur­den, einige Biografien, die Feuer­sprüche und all­ge­meine Infor­ma­tio­nen über den Grund, der die Nation­al­sozial­is­ten dazu bewog tausende von Büch­ern zu ver­bren­nen vorgestellt. Unter­malt wurde dies dann mit musikalis­chen Beiträ­gen wie zum Beispiel die ?Mori­tat von Mack­ie Mess­er?, ver­fasst von Bertolt Brecht. Das Pub­likum, welch­es so zahlre­ich erschienen war, das der Platz im kleinen Saal der Bib­lio­thek bei Weit­em nicht aus­re­ichte, zeigte sich im Anschluss begeistert.

Lei­der ist nicht zu vergessen, dass es nicht nur gegen Nation­al­sozial­is­mus engagierte Schüler am Bad Freien­walder Gym­na­si­um gibt, son­dern auch gegen­teilig Eingestellte. Thor Steinar-Klei­dung ist schon seit langem keine Rar­ität mehr, in Bänke und Stüh­le sind SS-Runen ein­ger­itzt, sowie Sprüche wie Zecke ver­recke. An Wände wer­den Hak­enkreuze geschmiert und in Wörter­büch­ern verewigen sich rechte Schüler mit Sprüchen wie Odin statt Jesus, Stoppt den Rot­front­ter­ror oder Zeck­en­schweine an die Leine.

Aber auf­grund des Engage­ments einiger Lehrer und der Bere­itschaft der Schulleitung aktiv und gezielt gegen diese Prob­lematik vorzuge­hen, ist zu erwarten, dass diese Zustände nicht auf Dauer geduldet wer­den. Und dies zeigt sich auch an solchen Ver­anstal­tun­gen wie am let­zten Fre­itag. Im Gedenken an die Ver­gan­gen­heit wird auch an der Gegen­wart gear­beit­et, und dies haben immer­hin einige Gym­nasi­as­ten aus Bad Freien­walde ver­standen, was auf eine effek­tive Arbeit in Zukun­ft hof­fen lässt. 

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Hitlergruß gezeigt

Königs Wuster­hausen (13.5.)Nachdem ein Betrunk­en­er am Dien­stag gegen 01.15 Uhr seinen Zug ver­passt hat­te, skandierte er den Hit­ler­gruß und brüllte anti­semi­tis­che Parolen. Der 45-Jährige pustete einen Atemalko­hol­w­ert von 2,12 Promille. Der Mann wurde zur Aus­nüchterung in Gewahrsam genom­men. Eine Strafanzeige wurde aufgenommen. 

Inforiot