Kategorien
Uncategorized

Cannabisspuren im Schweiß

BELZIG Immer häu­figer wer­den im Schutzbere­ich Brandenburg/Belzig Aut­o­fahrer erwis­cht, die unter Dro­gene­in­fluss — sei es Cannabis oder Ecsta­sy — am Lenkrad sitzen. Geweit­ete Pupillen, bes­timmte Aus­fall­er­schei­n­un­gen oder emo­tionale Schwankun­gen von eupho­risch bis depres­siv sind deut­liche Anze­ichen für den Kon­sum der ver­bote­nen Substanzen.

Wur­den nach Angaben von Press­esprech­er Torsten Ringel 2003 lediglich 39 solch­er Delik­te reg­istri­ert, waren es 2004 bere­its 114 und im ver­gan­genen Jahr 161. “Die Dunkelz­if­fer”, so der Beamte “ist beson­ders hoch. Je mehr die Kol­le­gen kon­trol­lieren, desto häu­figer wer­den sie fündig.” Das bestätigt auch Polizeikom­mis­sarin Doreen Köh­ler von der Belziger Polizei­wache. Die Zahl der angezeigten Dro­gen­de­lik­te im Straßen­verkehr hält sich im Fläming zwar in Gren­zen, den­noch wer­den in jüng­ster Zeit ver­stärkt Kon­trollen durchge­führt, um nicht nur Alkohol‑, son­dern auch Dro­gen­sün­der aus dem Verkehr zu ziehen.

“In diesem Jahr”, so sagt Chris­t­ian Hyl­la, Leit­er der Belziger Wache, “haben wir bere­its sechs solch­er Ver­dachts­fälle gehabt. Das sind genau soviel wie im gesamten ver­gan­genen Jahr.” Allerd­ings hat sich der Ver­dacht in zwei Fällen nach der Blut­probe nicht bestätigt. In zwei weit­eren liegt das Ergeb­nis der Blut­probe nich nicht vor. Denn mit dem vor Ort einge­set­zten Test­gerät “Drug­wipe Twin” kann zwar der Anfangsver­dacht des kon­trol­lieren­den Beamten unter­mauert wer­den, ein Nach­weis des Dro­genkon­sums ist damit aber juris­tisch nicht gegeben. Erst kür­zlich war ein verdächtiger Fahrer durch die Blut­probe ent­lastet wor­den (die MAZ berichtete). Am 1. Feb­ru­ar war zudem ein 19-jähriger Ford-Fahrer in der Mar­tin-Luther-Straße in Belzig kon­trol­liert wor­den. Der durchge­führte Dro­gen­schnell­test hin­sichtlich des Kon­sums von Cannbis ver­lief positiv.

“Allerd­ings”, so sagt Doreen Köh­ler, “ist ein solch­er Test frei­willig.” Zudem erschw­ert es die Arbeit der Polizis­ten, dass es — anders als beim Alko­hol — offiziell noch keine Gren­zw­erte gibt. Ein Freib­rief für meist jugendliche Dro­genkon­sumenten sei dies jedoch nicht. Geld­strafen, Punk­te in der Flens­burg­er Verkehrssün­derkartei oder gar Führerscheinentzug dro­hen den Fahrern, wenn ihnen die Ein­nahme von Cannabis, Amphet­a­mi­nen, Kokain oder Opi­at­en nachgeweisen wird.

Vor allem diesen vier Arten kön­nen die Beamten mit dem “Drug­wipe Twin” auf die Spur kom­men. Es bedarf nur ein­er Spe­ichel- oder Schweißprobe des Verdächti­gen. Let­ztere wird ihm mit dem kleinen Gerät entwed­er von der Stirn, dem Rück­en oder aber hin­ter den Ohren genom­men. “Außer­dem wird etwas Wass­er benötigt, in das der Tester einige Sekun­den lang gehal­ten wird”, erk­lärt die Polizeikom­mis­sarin. Nach 10 bis 20 Minuten liegt ein Ergeb­nis vor. Hat sich der ursprünglich blaue Kon­troll­streifen ver­färbt, ist der Anfangsver­dacht bestätigt. “Es ist ein biss­chen wie beim Schwanger­schaft­stest”, sagt Doreen Köh­ler. Ein endgültiger Nach­weis müsse dann st noch erbracht werden.

Kategorien
Uncategorized

Das ist normal hier in Bad Freienwalde”

Es ist Fre­itagabend in ein­er Kle­in­stadt. Es ist dunkel und ruhig, kaum Men­schen auf der Straße. Mar­cel fährt mit seinem Fahrrad zu ein­er Par­ty und an der Konz­erthalle “stür­men zwei Ver­mummte auf mich zu und wer­fen mir Bier­flaschen hin­ter­her”. Zwei ver­mummte Per­so­n­en — mit Springer­stiefeln, weißen Schnürsenkeln, schwarz­er Bomber­jacke darunter einem schwarzen-Kapuzen-Pullover und schwarzem Schal — riefen
erst “Heil Hitler” und “Der Führer wird wieder kom­men”, danach war­fen sie ihm zwei Bier­flaschen hin­ter­her, welche ihn nur knapp ver­fehlten. Er fuhr so schnell wie er
kon­nte weg. Der Schreck­en sitzt ihm noch tief in den Knochen. “Das ist Nor­mal hier in Bad Freien­walde und es ist schlimm, denn es passiert andauernd und nicht­mal die
Polizei hil­ft”, so Mar­cel. Denn er rief die 110 an — Fre­und und Helfer wie er immer dachte — sie half ihm jedoch nicht. “Da kön­nen wir nichts machen, wenn sie nicht
ver­let­zt sind”, so die Polizeis­timme aus dem Frank­furter (Oder) Polizeiprä­sid­i­um. Dabei war dem Polizis­ten wohl nicht klar, dass auch der Ver­such ein­er Kör­per­ver­let­zung schon Straf­bar ist. Ein weit­er­er Unver­fol­gter Über­griff von
Neo-Nazis in Bad Freien­walde. Bleibt nur zu hof­fen das sich die akiv­en Antifaschis­ten vor Ort vor­sor­glich schützen.

Kategorien
Uncategorized

Flüchtlingsrat sucht neuen “Denkzettel”-Empfänger

Wir bit­ten Euch, uns Ideen zuzusenden, an wen dieser Preis für struk­turellen und sys­tem­inter­nen Ras­sis­mus in diesem Jahr gehen könnte! 

Bitte schickt dann auch genü­gend Hin­ter­grund­in­fos mit, damit wir das auf­bere­it­en können! 

Wir erwarten — lei­der — viele gute Ideen!
Beim Flüchtlingsrat am 22.2. wür­den wir uns dann gern entscheiden! 

Flüchtlingsrat des Lan­des Brandenburg

Eisen­hart­str. 13

14467 Potsdam

Tel./ Fax: 0331 — 716499

info@fluechtlingsrat-brandenburg.de

www.fluechtlingsrat-brandenburg.de

Kategorien
Uncategorized

Polizist warnte seinen Dealer

NEURUPPIN Vor dem Amts­gericht Neu­rup­pin ist gestern der Polizist Uwe N. zu ein­er Frei­heitsstrafe von einein­halb Jahren auf Bewährung verurteilt wor­den. Damit ver­liert N. seinen Job und den Beamten­sta­tus. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der 43-Jährige im Feb­ru­ar 2004 einen Neu­rup­pin­er Deal­er vor ein­er Razz­ia gewarnt hat. N. kan­nte den Deal­er, weil er selb­st min­destens 20 mal Kokain bei ihm gekauft hat­te — für den Eigenbe­darf, wie er in der Ver­hand­lung sagte. Auch den mut­maßlichen Chef der so genan­nten XY-Bande, die sich derzeit vor dem Neu­rup­pin­er Landgericht ver­ant­worten muss, hat­te N. indi­rekt gewarnt. Diese Ver­let­zun­gen des Dien­st­ge­heimniss­es wertete das Gericht als beson­ders schw­er wiegend. N.s umfassendes Geständ­nis und die Reue, die er während des Prozess­es zeigte, wirk­ten sich strafmildernd aus. Der Polizist hat­te vor Gericht mehrfach einge­s­tanden, einen “großen Fehler” gemacht zu haben.

Kategorien
Uncategorized

Ein Geschoß, das im Zuschauer steckenbleibt”

F: Was erwarten Sie ganz all­ge­mein von dieser Berlinale? 

Was ich raushöre aus den Gesprächen: Das Inter­esse an der rauhen Wirk­lichkeit soll größer gewor­den sein, bei Detlev Buck zum Beispiel. Es wer­den wieder rel­e­vante Fra­gen gestellt. Egal, ob das jet­zt ein Trend ist. Ich denke nicht in Trends, habe nur diesen Anfangsverdacht. 

F: Besuchen Sie die Vor­führun­gen Ihres Films »Der Kick«? 

Alle vier. Ich hoffe, daß die Türen gut geölt sind. Sich­er wer­den manche früher gehen, weil sie nicht wis­sen, was das soll. Eine ältere Frau spielt einen 18jährigen, ein Mann spielt dessen Mut­ter … – in 20 Rollen bilden diese zwei Schaus­piel­er einen Dor­fkör­p­er. Gle­ichzeit­ig erscheinen ihre Gesichter als Land­schaften, wenn beispiel­sweise ein Zuck­en ums Kinn sicht­bar wird, das auf dem The­ater ver­schenkt wäre. 

F: Sie haben bish­er mit eher kon­ven­tionellen Doku­men­tarfil­men ein immer bre­it­eres Pub­likum erre­icht. Ihre let­zten bei­den Filme, »Black Box BRD« und »Die Spiel­wüti­gen«, hat­ten viele Zuschauer. Entsprechende Erwartun­gen sind inzwis­chen mit einem Veiel-Film verknüpft, auch flache Erwartun­gen. »Der Kick« besorgt deren herbe Ent­täuschung, wirkt im Ver­gle­ich fast wie ein Selb­st­mor­dat­ten­tat mit Kas­sen­gift. Ist das Kalkül? 

Das ist dem Stoff geschuldet. Nor­maler­weise rückt die Sug­ges­tion der Gewalt im Film näher, so daß man sich in ihr ver­lieren kann. Würde »Der Kick« vorder­gründig zur Iden­ti­fika­tion ein­laden, und sei es mit irgen­dein­er x‑beliebigen 1:1‑Abbildung: so ist Pot­zlow, seht her – es liefe auf eine Zele­brierung von Gewalt­struk­turen hin­aus. Die Abstrak­tion kam also aus der Entschei­dung her­aus, Über­wäl­ti­gung zu ver­mei­den, Dis­tanz zu wahren. Das Ursachengestrüpp soll zum The­ma wer­den. Das sind keine mon­strösen Eltern, die ihre Kinder geschla­gen haben und Schluß – die Täter kom­men vielmehr aus der Mitte der Gesellschaft. Das ist ihre Monstrosität. 

F: Aus der Mitte der BRD? Nicht eher von den bran­den­bur­gis­chen Rändern? 

Ein­er­seits ist das eine Region ohne Lob­by, eine, die aufgegeben wor­den ist. 75 Prozent der erwerb­s­fähi­gen Bevölkerung im Dorf sind arbeit­s­los. Alle, die kön­nen, ziehen weg. Auf die ökonomis­che Verkarstung fol­gt die soziale und unter Umstän­den die emo­tionale. Aber dieser Ablauf ist eben uni­versell. Und mit­tler­weile sind auch Regio­nen betrof­fen, von denen man das nie gedacht hätte, in der Schweiz zum Beispiel. Pot­zlow ist über­all, kön­nte man sagen. Es gibt also spez­i­fis­che neben uni­versellen Aspekten. 

F: Welche sind denn spezifisch? 

Dazu zählt die Dynamik des Abends, der Kon­stel­la­tion. Es gab keinen Vor­satz. Die Jun­gen sind keineswegs los­ge­zo­gen, einen aufzuk­latschen, wie das der Bürg­er­meis­ter gesagt hat. Daß der Abends so ver­laufen ist, hat mit Hier­ar­chien zu tun, mit Wet­tbe­werblichkeit, mit Männlichkeit­sritualen, denen Demü­ti­gungser­fahrun­gen zugrunde liegen. So wird die eigene Wert­losigkeit, die Ohn­macht, das Nicht-Mehr-Gebraucht-Wer­den kompensiert. 

F: Das ist schon wieder universell. 

Ja. Es gab ja ander­swo auch ähn­liche Fälle, etwa einen Bor­d­stein­kick in der Nähe von Bre­men. Der endete allerd­ings nicht tödlich. Es stimmt schon: wenn ein­er wehr­los auf dem Boden lag, war früher Schluß. Heute fängt es an. Diese Ver­ro­hung hat zum einen mit immer schlim­meren Ohn­macht­ser­fahrun­gen zu tun; zum anderen damit, daß Täterge­walt in den Medi­en zele­bri­ert wird, während die Opfer aus­ge­blendet bleiben. So auch bei »Amer­i­can His­to­ry X«. Der Film lief zweimal im deutschen Fernse­hen. Etwa fünf Mil­lio­nen haben den Bor­d­stein­kick dieses Neon­azis gese­hen. Wichtig ist sein nack­ter, gestählter Oberkör­p­er. Und daß er mit dem Mord den Polizis­ten trotzt, die bere­its eingetrof­fen sind. Geschnit­ten wird nach dem Kick nicht auf das Opfer, einen schwarzen Autodieb, son­dern auf den jün­geren Brud­er des Täters, der erschrock­en ist, und voller Bewun­derung. Für zwei von fünf Mil­lio­nen Zuschauern war diese Szene hand­lungsaus­lösend. Man sollte den Film deshalb nicht zen­sieren, aber an Schulen besprechen, wie er wirkt. Die spätere Läuterung der Film­fig­ur ist dabei uner­he­blich. Auch Mar­cel Schön­feld hat erk­lärt, daß »Amer­i­can His­to­ry X« ein Film gegen rechte Gewalt ist. Es geht hier nur um die Wirkung dieser einen Szene. 

F: Wie entschei­dend war die Nazi­ide­olo­gie an diesem Abend in Potzlow? 

Von den anderen Neon­azis im Dorf wur­den die Täter nicht so recht ernst genom­men. Arbeit spielte bei ihnen keine große Rolle. Mit dem Wert der Fam­i­lie, des Nach­wuch­ses, war es bei ihnen nicht weit her. Umso größer war ihr Antrieb, jeman­den zu find­en, der weniger wert ist. Sie haben Mar­i­nus Schöberl voll­gepinkelt. Als er sich den Urin nicht von Gesicht und Klei­dung wis­chte, war bewiesen: Das ist ein Schwein. Als er zugab: Ich bin ein Jude, hörten sie nicht auf wie ver­sprochen. Der Ent­men­schlichung­sprozeß wurde von dem Geständ­nis sog­ar noch beschle­u­nigt. Das Her­ren­ras­se­tum hat also eine Rolle gespielt an diesem Abend, aber let­ztlich bedi­en­ten sich die Täter nur passender Zitate. Wenn man sie fragt, was das bedeutet, Jüdisch-Sein, kom­men nur hohle Stürmer-Zitate: krum­mer Rück­en, lange Nase … – damit läßt sich diese Ver­nich­tung nicht erschöpfend erk­lären. Es gibt in diesem Film keine Lösung, keinen Aus­gang, keine Kathar­sis. Am Ende bedi­ent noch die let­zte pos­i­tive Fig­ur, die Mut­ter des Opfers, aus­län­der­feindliche Ressen­ti­ments. Der Film soll wie ein Geschoß sein, das im Zuschauer steck­en­bleibt. Es bringt eben nichts, vorau­seilend auf irgen­deinen Pub­likums­geschmack zu schie­len. Die, die ihn wirk­lich gut find­en, gehen hof­fentlich zwei‑, dreimal rein. 

Inter­view: Alexan­der Reich 

* “Der Kick” nach dem gle­ich­nami­gen Stück von Andres Veiel und Gesine Schmidt, BRD 2005, Regie: Andres Veiel, 82 min, Pre­miere am 12. Feb­ru­ar, 17 Uhr, Kino Inter­na­tion­al, weit­ere Vor­führun­gen 13., 16. und 19. Februar

Kategorien
Uncategorized

Don´t let the System get you down!

Aufruf zur Antirepressions-Demonstration

Sam­stag, 18. März 2006 (Tag der poli­tis­chen Gefangenen)

14.00 Uhr

Haupt­bahn­hof Potsdam

Seit dem 18. Juni 2005 ermit­telt die Staat­san­waltschaft Pots­dam gegen fünf AntifaschistIn­nen wegen ver­sucht­en Mordes. Damals soll es zu einem „Zusam­men­stoß zwis­chen recht­en und linken Jugendlichen“ gekom­men sein, bei dem ein ein­schlägig bekan­nter Neon­azi eine Platzwunde davon getra­gen haben soll. Dies nahm die Staat­san­waltschaft Pots­dam zum Anlass, fünf AntifaschistIn­nen wegen ver­sucht­en Mordes anzuk­la­gen. Eine Betrof­fene saß fünf Monate in Unter­suchung­shaft. Die anderen vier Beschuldigten wur­den auf­grund ihres jugendlichen Alters unter Aufla­gen und gegen extrem hohe Kau­tio­nen auf freien Fuß geset­zt. Die Anklage wegen ver­sucht­en Mordes beruht auf der Behaup­tung, die AntifaschistIn­nen wären an dem „Zusam­men­stoß“ beteiligt gewe­sen und hät­ten dabei den Tod des Nazis „bil­li­gend in Kauf genom­men“. Außer­dem wären AntifaschistIn­nen generell der Mei­n­ung, man dürfe Nazis töten, dies sei eine „sit­tlich tief­st ste­hende“ Moti­va­tion, Antifaschis­mus mithin eine niedere Gesin­nung. Sollte die Staat­san­waltschaft mit dieser Kon­struk­tion durchkom­men, wür­den sich die Möglichkeit­en der Repres­sion­sor­gane, gegen Antifas vorzuge­hen, enorm erweitern.

Frankfurt 

Ver­schärfte Ver­fol­gung erfahren Antifas auch in Frank­furt (Oder). Eine selb­st­be­wusster auftre­tende radikale Linke in der Stadt bere­it­et den Behör­den wohl Kopfzer­brechen. Zur Ein­schüchterung überzieht das Frank­furter Staatss­chutzkom­mis­sari­at seit zwei Jahren Antifas mit Ermit­tlungsver­fahren, ohne Ver­dachtsmo­mente gegen sie äußern zu kön­nen. Zur Last gelegt wer­den ihnen mil­i­tante Aktio­nen, wie Angriffe auf die Aus­län­der­be­hörde, den Nachthim­mel erhel­lende Nazi­au­tos, eine ent­glaste CDU-Zen­trale oder omnipräsente Graf­fi­ties. Begleitung find­en die unhalt­baren Vor­würfe in ein­er dreis­tel­li­gen Anzahl von Vor­ladun­gen, wider­rechtlichen Haus­durch­suchun­gen und DNA-Ent­nah­men. Juris­tis­ch­er Druck brachte die Ein­stel­lung von ca. 30 Ver­fahren und ein Zurechtweisen der Ermit­tler durch Gerichte wegen unrecht­mäßigem Vorge­hen. Seit dem Brand eines Wahlkampf­busses des Bran­den­burg­er Wirtschaftsmin­is­ters darf das LKA das Treiben des Staatss­chutzes mit eben­so unhalt­baren Vor­wür­fen, aber deut­lich höherem Druck durch Obser­va­tio­nen und dem Anwer­ben eines/r Informanten/In, fort­set­zen. Ihr Ziel ist durch­sichtig: Die durch die juris­tis­che Abwehr der Maß­nah­men erhe­blich belasteten Antifas sollen isoliert und finanziell ruiniert wer­den. Mit dem Ver­such, bei der Bun­de­san­waltschaft ein §129 Ver­fahren gegen sie zu eröff­nen, will das LKA nun in die Offen­sive gehen um die radikale Linke der Stadt einzuschüchtern.
Berlin 

Im Juli let­zten Jahres durch­sucht­en hun­derte Polizis­ten ein Dutzend Woh­nun­gen von Antifas, denen sie eine Schlägerei mit Nazis vor­war­fen. Das bru­tale Vorge­hen bei den Durch­suchun­gen und die Kon­struk­tion des Vor­wurfs auf­grund von Aus­sagen bekan­nter Nazis­chläger, ließ ver­muten, dass Polizei und Staat­san­waltschaft eine gezielte Kam­pagne gegen die Antifa fuhren. Wahrschein­lich als Aus­gle­ich zum Ver­bot der Kam­er­ad­schaften BASO und Tor im März 2005. Ende August fol­gte dann der näch­ste Schlag, bei dem es linke Lokalitäten, Büros und Woh­nun­gen traf, die mit einem Aufruf rechte Wahlwer­bung zu entsor­gen, in Verbindung gebracht wur­den. Mehrere hun­dert Men­schen wur­den wegen dieses „Tatvor­wurfs“ kon­trol­liert oder festgenom­men und die „Zufalls­funde“, umfassende Infor­ma­tio­nen über die Linke Berlins waren für die Polizei dur­chaus von Bedeutung. 

Im Novem­ber begann dann der Prozess gegen den Antifaschis­ten Chris­t­ian S. Dieser sollte nach Mei­n­ung der Polizei zusam­men mit sein­er Ver­lobten in Dres­den am 13. Feb­ru­ar 2005 den Land­frieden durch Wer­fen ein­er Flasche in Rich­tung von Polizis­ten, die einen Nazi­auf­marsch schützten, gebrochen haben. Seit dem saß er in Unter­suchung­shaft. Die offen­sive Prozess­führung der Angeklagten zwang das LKA Berlin zu einem immer frag­würdi­geren Han­deln. Die LKA-Zeu­gen trat­en „iden­titätsver­schleiert“ mit falschem Bart, und nur durch eine Code­num­mer iden­ti­fizier­bar auf. Das LKA schuf hier ein Übungs­feld für poli­tis­che Geheim­prozesse, Aus­sagen waren abge­sprochen und die Öffentlichkeit sollte aus dem Gerichtssaal fer­nge­hal­ten wer­den. Die Offen­sive des LKA im Prozess wan­delte sich in eine Defen­sive, als sich her­ausstellte, wie hal­ble­gal dieses Repres­sion­sor­gan arbeit­et. Chris­t­ian wurde ein Deal ange­boten und er wurde aus der Unter­suchung­shaft ent­lassen, nur damit der Prozess schnell ein Ende fand. Seine Verurteilung ori­en­tierte sich an der bere­its ver­büßten Unter­suchung­shaft von elf Monat­en, obwohl klar war, dass nie eine Flasche gewor­fen wurde.

Magdeburg 

Vor dem Ober­lan­des­gericht (OLG) Naum­burg fand 2005 der Revi­sion­sprozess gegen Daniel statt. Ihm wurde vorge­wor­fen, mit anderen Mit­gliedern des „Autonomen Zusam­men­schlusses Magde­burg“, Anschläge auf das LKA Sach­sen-Anhalt und ein Polizeifahrzeug verübt zu haben. Bere­its 2003 war die Bun­de­san­waltschaft mit ihrem Kon­strukt der „Bil­dung ein­er ter­ror­is­tis­chen Vere­ini­gung“ nach § 129a gescheit­ert. Das OLG musste Carsten, einen Mitangeklagten von Daniel, freis­prechen. Ein weit­er­er Angeklagter, Mar­co, wurde zu zweiein­halb Jahren Haft ohne Bewährung verurteilt. Bei­de saßen in Beuge­haft, weil sie im Ver­fahren gegen Daniel die Aus­sagen ver­weigerten. Zudem wur­den 14 Fre­undIn­nen und Ver­wandte des Angeklagten mit Beuge­haft bedro­ht, soll­ten sie ihr Recht auf Aus­sagev­er­weigerung wahrnehmen. Die Ermit­tlun­gen des BKA hat­ten mit Rechtsstaatlichkeit nichts zu tun. Z.B. erpressten Beamte die Aus­sage eines Antifas, indem sie dro­ht­en, ihn in Fes­seln seinem herzkranken Groß­vater vorzuführen und diesem von sein­er Homo­sex­u­al­ität zu bericht­en. Außer­dem wirk­ten in der Revi­sionsver­hand­lung gegen Daniel zwei Richter mit, die auch in den früheren Prozessen tätig waren. Das OLG verurteilte am 22. Novem­ber 2005 Daniel zu zwei Jahren Haft ohne Bewährung nach § 129a. Beamte des BKA macht­en in dem Ver­fahren nur eingeschränk­te Angaben, weil sie nach eige­nen Aus­sagen noch immer in laufend­en Ermit­tlun­gen inte­gri­ert seien. Da nicht nur Mar­co, Daniel und Carsten, son­dern eine Vielzahl von Men­schen in Magde­burg von Ermit­tlungsver­fahren im Zuge des ersten Ver­fahrens betrof­fen waren, dro­ht ihnen nun eine erneute Ermit­tlung und unter Umstän­den auch eine Anklage.

Das all­ge­meine repres­sive Hintergrundrauschen

Neben diesen lokal oder region­al spek­takulären Ermit­tlungsver­fahren sind wir mit einem gesellschaftlichen Kli­ma kon­fron­tiert, das immer repres­siv­er wird. Dem von der herrschen­den Norm abwe­ichen­den Ver­hal­ten wird nach­drück­lich­er zu Leibe gerückt, als noch vor eini­gen Jahren. Bestes Beispiel ist aktuell die Krim­i­nal­isierung von Grafit­ti. Zu diesem m Zweck ist vor kurzem extra das Strafge­set­zbuch geän­dert wor­den. Aber auch für „Straftat­en“ auf Demon­stra­tio­nen fall­en die Urteile ten­den­ziell immer schär­fer aus. Nicht nur im Bere­ich des Strafrecht­es kön­nen wir diese Beobach­tung machen. Ob es sich um die Ausweitung der Videoüberwachung von Plätzen, Straßen, Einkauf­s­cen­tern, han­delt oder um Kon­trol­lan­rufe und – besuche bei „Harz IV“ — Empfän­gerIn­nen; ob ver­mehrt Tele­fonge­spräche mit­ge­hört wer­den oder die Tren­nung zwis­chen Polizei und Geheim­di­en­sten nach und nach ver­schwindet: staatliche Kon­trollmech­a­nis­men wer­den derzeit mas­siv aus­ge­baut. Daneben wer­den Repres­sion­sin­stru­mente wie Berufsver­bote, die der Ver­gan­gen­heit anzuge­hören schienen wieder aus­gepackt. Die öffentliche Debat­te um Sicher­heit­spoli­tik ist während dessen längst
mit den ganz großen Fra­gen beschäftigt. Täglich fall­en in den Medi­en die „Tabus“. Foltern? Aber nur, wenn es auch Erfolg ver­spricht und rechtsstaatlich geregelt ist. Bun­deswehrein­satz im Inneren zum Schutz der Fußball WM? Unklar ist eigentlich nur noch, ob auch Panz­er einge­set­zt wer­den sollen. 

Was solls?

Eine in sich kon­sis­tente und umfassende Analyse des aktuellen Repres­sion­s­geschehens kön­nen wir hier noch nicht vor­legen. Klar ist aber, dass wir die Repres­sion, die uns als Linke trifft, nicht los­gelöst davon betra­cht­en kön­nen, dass auch Schwarz­fahrerIn­nen, DiebIn­nen, Dro­gen­händ­lerIn­nen etc. mit immer härteren Strafen rech­nen müssen. Es ist zu beobacht­en, dass das Wohlver­hal­ten bes­timmter Teile der Bevölkerung, nicht mehr – wie in den let­zten Jahrzehn­ten – durch soziale Trans­fer­leis­tun­gen erkauft wird. Das Still­hal­ten von sozialen oder poli­tis­chen Risiko­grup­pen soll stattdessen mit ver­schärfter Repres­sion sichergestellt wer­den. Damit diese effek­tiv funk­tion­ieren kann, müssen Kon­troll- und Überwachungsmech­a­nis­men aus­ge­baut wer­den. Bish­er wurde die Fähigkeit der „soziale Mark­twirtschaft“ zur Befriedung sozialer Kon­flik­te durch Ein­bindung propagiert, was immer auch über Wohl­stand­schau­vin­is­mus funk­tion­ierte. An diese Stelle tritt jet­zt eine pur nation­al­is­tis­che Mobil­isierungskam­pagne: auch wenn Du nix hast, bist Du immer noch Deutsch­land. Diese Gle­ichzeit­igkeit von mas­siv­er Ausweitung staatlich­er Kon­trolle und Ver­schär­fung der Repres­sion­sin­stru­mente ein­er­seits und ein­er nation­al­is­tis­chen Mobil­isierung ander­er­seits sehen wir am deut­lich­sten anlässlich der in diesem Jahr in Deutsch­land stat­tfind­en­den Fußball-Weltmeisterschaft.

Was tun?

Mit dieser Sit­u­a­tion sind wir als poli­tisch aktive Men­schen kon­fron­tiert. Wenn wir uns als „die Linke“ beze­ich­nen, ver­tuschen wir einen Teil des Prob­lems. Es gibt derzeit keine Bewe­gung, die nach dem Mot­to „Getrof­fen sind einige – gemeint sind wir alle“ gemein­sam auf­ste­ht und sich gegen Repres­sion zur Wehr set­zt, wenn in Hin­ter­pose­muck­el oder Berlin das näch­ste krasse Ver­fahren läuft. Die Real­ität sieht eher so aus, dass die Betrof­fe­nen allzu oft von einem viel zu kleinen Kreis von Fre­undIn­nen, GenossIn­nen und Ange­höri­gen unter­stützt wer­den, die damit eine immense Last zu schul­tern haben. Unter diesen Bedin­gun­gen muss die poli­tis­che Prozess­führung oft hin­ter juris­tis­ch­er und sozialer Schadens­be­gren­zung zurück­treten. Der Repres­sion kön­nen wir so viel zu sel­ten etwas offen­siv entgegensetzen.

Diese Sit­u­a­tion bietet genug Anlass zum Verzweifeln. Allerd­ings auch genug Moti­va­tion zu sagen: Es reicht! Die beschriebe­nen Ver­hält­nisse zu bedauern, die Welt zu ver­fluchen und seine eigene Para­noia zu pfle­gen ist das eine. Das andere ist es, sich dem ent­ge­gen zustellen. An unser­er Kri­tik an Staat und Gesellschaft zu feilen, dabei die Gren­zen der eige­nen Gruppe, des eige­nen Szenebiotops und der eige­nen Stadt zu über­schre­it­en wäre dabei schon mal ein Schritt in die richtige Rich­tung. Die Parole „Sol­i­dar­ität“ wird prak­tisch wirk­sam, wenn die Vere­inzelung vor Staat­san­walt und Richter nicht mehr funk­tion­iert, wenn diejeni­gen, die von Repres­sion betrof­fen sind, sich darauf ver­lassen kön­nen, dass sie diesen Kampf nicht alleine führen müssen. Damit das der Fall wird, haben wir — dass heißt Soli­grup­pen zu den oben beschriebe­nen Ver­fahren in Pots­dam, Frankfurt/Oder, Berlin und Magde­burg — in den let­zten Monat­en einen gemein­samen Diskus­sions- und Ver­net­zung­sprozess begonnen. Gegen­seit­ig ver­suchen wir, uns bei poli­tis­chen Aktio­nen zu unter­stützen, Erfahrun­gen, Wis­sen und Analy­sen auszu­tauschen und gemein­sam zu disku­tieren, um durch eine gegen­seit­ige Bezug­nahme der Vere­inzelung ent­ge­gen­zuwirken. Mit ein­er gemein­samen Demo wollen wir diesen Prozess­es ver­tiefen und inten­sivieren und auch für all jene öff­nen, deren Repres­sion­ser­fahrun­gen son­st nicht im Licht der Öffentlichkeit stehen.

Und let­ztlich hal­ten wir es immer noch für das Beste, die Frage, wem die Straße und die Welt gehören, immer mal wieder laut und vernehm­lich zu stellen. Deswe­gen rufen wir Euch auf, mit uns am „Tag der poli­tis­chen Gefan­genen“ in Pots­dam zu demon­stri­eren. Ganz unmit­tel­bar wollen wir damit die in Pots­dam und Frankfurt/Oder von Repres­sion Betrof­fe­nen in ihren Ver­fahren unter­stützen. Wir wollen unsere Sol­i­dar­ität mit Chris­t­ian in Berlin und den Magde­burg­ern zeigen und auch mit all jenen, die nicht in promi­nen­ten Ver­fahren vor Gericht ste­hen, son­dern mit der ganz nor­malen, alltäglichen poli­tis­chen Repres­sion kon­fron­tiert sind.

Weit­ere Termine

Fre­itag, 3. März, 20 Uhr

Fis­chladen (Rigaer Straße, Berlin)

Infover­anstal­tung mit den Soli­grup­pen aud Pots­dam, Berlin, Magde­burg und Frank­furt (Oder).

Son­ntag, 5. März, 19 Uhr

Olga (Char­lot­ten­straße, Potsdam)

Infover­anstal­tung mit den Soli­grup­pen Berlin und Pots­dam, vom Café Shock organisiert.

Es dreht sich jew­eils um die aktuellen Repres­sions­fälle und die Polizeitak­tiken auf Demon­stra­tio­nen (inklu­sive “Lehrfilm”).

Kategorien
Uncategorized

Denkmal beschmiert

Brandenburg/ Hav­el — Fre­itagvor­mit­tag stellte die Polizei fest, dass das Denkmal für Euthanasie auf dem Mahn- und Gedenkstät­ten­gelände am Nico­laiplatz in Brandenburg/Havel zum wieder­holten Mal mit Farbe beschmiert wurde. Unbekan­nte Täter beschmierten vier Tafeln mit undefinier­baren Zeichen in schwarz­er Farbe. Zum ent­stande­nen Sach­schaden kön­nen bis­lang keine Angaben gemacht werden. 

Kategorien
Uncategorized

Brandenburg: Aktionen gegen Genmaisanbau haben

Gen­tech­nikgeg­ner­In­nen
aus Berlin und Bran­den­burg demon­stri­erten am Dien­stag den 31. Januar
auf einem Feld bei Straus­berg gegen den Anbau von Gen­mais in
Bran­den­burg. Ein riesiger Maiskol­ben sorgte dafür, dass die Aktion
nicht zu überse­hen war. Auf dem Feld beim Straus­berg­er Ortsteil
Ruhls­dorf plant der Geschäfts­führer der „Hohen­stein­er
Land­farm“ Jörg
Piprek den Anbau von Gen­mais. Ins­ge­samt 4 Felder mit ins­ge­samt 20
Hek­tar Fläche hat Piprek ins Stan­dortreg­is­ter ein­tra­gen lassen. Die
Felder liegen im Natur­park „Märkische Schweiz“, in einem
€päis­chen
Vogelschutzge­bi­et und in unmit­tel­bar­er Nähe zu einem Naturschutzgebiet
und den Feldern eines Ökobauern.

„Mit dieser Aktion haben wir die Men­schen der Umge­bung auf den
geplanten Anbau von Gen­mais hingewiesen“ sagt Thomas Janoschka,
Sprech­er des Aktions­bünd­niss­es für eine gen­tech­nikfreie Landwirtschaft
in Berlin und Bran­den­burg, „die Men­schen haben ein Recht darauf zu
erfahren, wo der Gen­mais wach­sen soll.“ Detail­ge­naue Karten wer­den in
der näch­sten Woche auf der Inter­net­seite des “Barn­imer Aktionsbündnis
gegen Gen­tech­nik” veröf­fentlicht (www.dosto.de/gengruppe/region/).

Begleit­et wurde die Aktion von einem Fernse­hteam der ARD. Von
beson­derem Inter­esse war hier­bei die „Bantam“-Mais-Kampagne. Bundesweit
soll in diesem Früh­jahr an 100.000 Orten gen­tech­nikfreier Süß­mais der
Sorte „Gold­en Ban­tam“ gesät wer­den — für gentechnikfreie
Land­wirtschaft, Saatguterzeu­gung und Kul­turpflanzen­vielfalt. Auch in
unmit­tel­bar­er Nähe zu geplanten Gen­ma­is­feldern wird „Gold­en Bantam“
angepflanzt wer­den. Sollte es hier­bei zu Auskreuzun­gen des Genmaises
kom­men, sind die Gen­maisan­bauer zu Schaden­er­satz­zahlun­gen verpflichtet.

Im Stan­dortreg­is­ter des Bun­de­samtes für Ver­brauch­er­schutz und
Lebens­mit­tel­sicher­heit (BVL) waren bis zum 31. Jan­u­ar etwa 860 Hektar
an 39 ver­schiede­nen Bran­den­burg­er Stan­dorten angemeldet. Brandenburg
nähme somit wie im ver­gan­genen Jahr die trau­rige Spitzen­re­it­er­rolle im
bun­desweit­en Anbau gen­tech­nisch verän­dert­er Pflanzen ein.

Das Aktions­bünd­nis für eine gen­tech­nikfreie Land­wirtschaft in Berlin
und Bran­den­burg (aglbb) set­zt sich für den Erhalt der gentechnikfreien
Land­wirtschaft ein. Im Aktions­bünd­nis haben sich über 40 Organisationen
und Unternehmen zusam­mengeschlossen. Es unter­stützt Bäuerin­nen und
Bauern bei der Grün­dung gen­tech­nikfreier Regionen.

Kategorien
Uncategorized

Deine Solidaritätspatenschaft für kriminalisierte AntifaschistInnen

In Frank­furt (Oder) sehen sich derzeit eine Hand voll Per­so­n­en aus der Linken einem
erhe­blichen Ermit­tlungs­druck aus­ge­set­zt. Sie sollen sich wegen zahlre­ichen direkten
Aktio­nen der ver­gan­genen Jahre in der Oder­stadt ver­ant­worten. Diese richteten sich
vor allem gegen Neon­azistruck­turen, Insti­tu­tio­nen der Fes­tung Europa sowie die
Bundeswehr.

Die Anschuldigun­gen, die Krim­i­nalpolizei und LKA erheben, stützen sich jedoch
lediglich auf ein Kostrukt von Ver­mu­tun­gen, die unter anderem durch die erfolgreiche
Anwer­bung einer/s Informanten/In mit Zugang zur Szene geäußert wur­den. Eine
Unschuldsver­mu­tung scheinen sie nicht zu ken­nen. So wur­den Beschuldigte ohne
drin­gen­den Tatver­dacht mas­siv observiert und ihr per­sön­lich­es Umfeld in Arbeit,
Fam­i­lie und Freizeit aus­ge­fragt. Die Bun­de­san­waltschaft lehnte zunächst aber die
Über­nahme der Ermit­tlun­gen nach §129 (a) ab.
Durch den Druck hinzuge­zo­gen­er Recht­san­wältIn­nen gelang es mit­tler­weile fast 30
Ver­fahren einzustellen und Haus­durch­suchun­gen und DNA-Ent­nah­men im Nach­hinein für
rechtswidrig erk­lären zu lassen oder ganz zu verhindern. 

Die Kosten für die notwendi­ge juris­tis­che Vertei­di­gung durch Akteneinsichten,
Begleitun­gen zu staat­san­waltlichen Vor­ladun­gen und zahlre­iche Anfech­tun­gen der
staatlichen Maß­nah­men sind jedoch enorm. Auf diesem Berg von mit­tler­weile knapp 9000
Euro blieben die GenossIn­nen bish­er sitzen. 

Daher wollen wir euch für eine Sol­i­dar­itätspaten­schaft für das Jahr 2006 gewinnen.

Unser Ziel ist es, einen möglichst großen Kreis von Einzelper­so­n­en und
Zusam­men­hän­gen zu find­en, die den Betrof­fe­nen bei der Finanzierung ihrer AnwältInnen
mit 10 Euro im Monat unter die Arme greifen. Damit kann es uns mit eur­er Hilfe
gelin­gen wider­rechtliche Maß­nah­men der Ermit­tlungs­be­hör­den auch zukünftig
gerichtlich scheit­ern zu lassen. Vor allem aber kön­nen wir die Frankfurter
GenossIn­nen somit in dem wichti­gen Punkt der Gel­dakquise zeitweise ent­las­ten und
ihnen erhe­blich den Rück­en stärken.

Teilt euch die Sol­i­dar­itätspaten­schaft nach Möglichkeit mit Fre­un­den. Wenn ihr
nach­fra­gen habt meldet euch ein­fach unter soligruppe_frankfurt(at)web.de, auch damit
wir euch danken kön­nen und uns es möglich ist euch auf dem Laufend­en zu halten.
Oder über­weist direkt unter dem Stich­wort „Soli­paten­schaft“ auf das Kon­to der Roten
Hil­fe Frank­furt (Oder).

Kon­ton­um­mer: 4007 238 301

BLZ: 430 609 67

GLS Gemein­schafts­bank Bochum

Kategorien
Uncategorized

Aktion auf Genmaisfeld bei Strausberg

Auf einem Feld in der Nähe der bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt Straus­berg stand heute plöt­zlich ein riesiger Maiskol­ben. Auf diesem Feld will der Geschäfts­führer der “Land­farm Hohen­stein GmbH” Jörg Piprek Gen­mais anbauen.
Die Aktion­s­sai­son ist eröf­fent. Viele Gen­ma­is­felder sind in Bran­den­burg geplant, viele Aktio­nen wer­den den Gen­techkonz­er­nen das Geschäft vermiesen.

Drei weit­ere Felder hat Piprek in den Ort­steilen Ruhls­dorf und Hohen­stein ins Stan­dortreg­is­ter ein­tra­gen lassen (http://www.standortregister.de/).

Durch diese Aktion wird sich in der Umge­bung wohl schnell herum­sprechen, wo genau der Gen­mais angepflanzt wer­den soll. Detail­ge­naue Karten wer­den in der näch­sten Woche auf der Inter­net­seite des “Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gen­tech­nik” veröf­fentlicht (http://www.dosto.de/gengruppe/region/).

Bere­its im let­zten Jahr bekam Piprek den Unmut der Gen­tech­nikgeg­ner­In­nen zu spüren. Höhep­un­bkt war die Aktion “Gen­dreck-weg”. Nur ein Polizeigroßaufge­bot kon­nte ver­hin­dern, daß 300 “frei­willige Feld­be­freierIn­nen” das Gen­ma­is­feld kom­plett abern­teten. Auch in diesem Jahr plant “Gen­dreck-weg” soge­nan­nte Feld­be­freiun­gen (http://www.gendreck-weg.de/).

Begleit­et wurde die heutige Aktion von einem Fernse­hteam der ARD-Sendung “Poly­lux”. Der Beitrag dazu wird am Don­ner­stag, dem 2. Feb­ru­ar um 23:15 Uhr zu sehen sein. 

Fotos: http://de.indymedia.org/2006/01/137665.shtml

Inforiot