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Nazis in Königs Wusterhausen bei SPD-Veranstaltung

Am Nach­mit­tag des 9. Sep­tem­bers fan­den sich ca. 20 Neon­azis am Platz des Fontane-Cen­ters ein und störten die dort stat­tfind­ende SPD-Wahlkampfver­anstal­tung. 15 Jugendliche in vor­wiegend schwarz­er Klei­dung riefen rechte Parolen über den Platz. Viele Zuschauer stimmten sogle­ich in einen “Nazis Raus” Chor ein. Platzeck raunte ins Mikro­fon: “Weg mit euch, wir wollen euch hier nicht.” Die Polizei führte die Stör­er unter dem Beifall der Anwe­senden weg. 

Skuril: Platzek — umringt von Body­guards und der Polizei im Sicht­feld — kom­men­tierte das Ganze mit “Das ist eben auch Bran­den­burg. Wir nehmen die braunen Brüder am Rand nicht mehr hin. Wir tun etwas dage­gen.” Etwas Nach­hil­fe in “prak­tis­che Anti­ras­sis­musar­beit” kön­nte unserem Min­is­ter­präsi­den­ten wohl nicht schaden.

Ca. gegen 20 Uhr ver­sam­melten sich dann noch ein­mal ca 20 Neon­azis zu einem spon­ta­nen Marsch durch Königs Wuster­hausen. Darunter viele bekan­nte Gesichter — einige von ihnen sieht man nor­maler­weise am Nach­mit­tag Bier trink­end am Brun­nen oder in der Bahnhofstraße.

Begleit­et wurde der Zug von rund 40 Beamten der Polizei. 

Platzeck-Wahlauftritt erneut gestört (RBB-Online)

Bei einem Wahlkamp­fauftritt von Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) in Königs Wuster­hausen (Dahme-Spree­wald) ist es erneut zu Störun­gen von Recht­sex­tremen gekommen.

Etwa 30 Per­so­n­en hät­ten am Fre­itag recht­sradikale Parolen gebrüllt und Flug­blät­ter verteilt, sagte SPD-Lan­des­geschäfts­führers Klaus Ness am Sam­stag. Die Stör­er seien aber unter dem Beifall der etwa 400 Zuhör­er von der Polizei abge­führt worden.

In den let­zten Tagen hat­ten Recht­sex­treme immer wieder ver­sucht, Auftritte von Platzeck zu behin­dern, so etwa am Mittwochabend in Neu­rup­pin (Ost­prig­nitz-Rup­pin) und am Don­ner­stag in Tel­tow (Pots­dam-Mit­tel­mark). Davor hat­ten Mit­glieder des Märkischen Heimatschutzes (MHS) in Straus­berg verge­blich ver­sucht, eine Rede des Min­is­ter­präsi­den­ten zu stören. 

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Baustart für Haus Szczypiorski

(MAZ, 9.9.) ORANIENBURG Zdzis­law Jasko musste im Jan­u­ar 1943 Aus­besserungsar­beit­en am
Schon­stein der Vil­la des Inspek­teurs der Konzen­tra­tionslager vornehmen.
“Ich wusste, wer der Bewohn­er war und fürchtete die Begeg­nung mit ihm. Ich
war erle­ichtert, zu erfahren, dass Eicke auf ein­er Dien­st­sitzung in
Auschwitz war”, berichtete der ehe­ma­lige pol­nis­che KZ-Häftling gestern
beim ersten Spaten­stich für die Inter­na­tionale Jugendbegegnungsstätte.
Jasko enthüllte gemein­sam mit dem pol­nis­chen Botschafter Andrzej Byrt das
Namenss­child an dem Gebäude. Statt Vil­la Eicke heißt es kün­ftig Haus
Szczy­p­i­ors­ki. Damit wird der pol­nis­che Schrift­steller und Journalist
Andrzej Szczy­p­i­ors­ki gewürdigt, der am Warschauer Auf­s­tand teil­nahm und
deshalb in Sach­sen­hausen interniert wurde. 

“Wir haben im Deutschunter­richt Sachen von Szczy­p­i­ors­ki gele­sen. Es war
span­nend und bewe­gend wie er die let­zte Nacht vor der Befreiung
schildert”, sagte Isabelle Van­dré aus der Klassen­stufe 10 des
Louise-Hen­ri­ette-Gym­na­si­ums. Gemein­sam mit ihren Mitschülern Karolin
Poller, Vic­to­ria Saew­ert und Arne Klaiber las sie auf dem Fest kurze
Geschicht­en des Schrift­stellers vor. “Das wird mal eine gute
Jugend­her­berge”, urteilte Arne Klaiber. 

Gün­ter Morsch, Leit­er der Gedenkstätte Sach­sen­hausen, erin­nerte daran,
dass es schon seit zehn Jahren inten­sive Bemühun­gen um den Auf­bau der
Inter­na­tionalen Jugend­begeg­nungsstätte gibt. Zahlre­iche Jugendliche halfen
mit, dass die Vil­la zumin­d­est pro­vi­sorisch während der Sommermonate
genutzt wer­den kon­nte. Morsch machte darauf aufmerk­sam, dass das
Konzen­tra­tionslager Sach­sen­hausen eine große Rolle bei der Ver­fol­gung des
pol­nis­chen Wider­stands in der Zeit von 1939 bis 1945 hat­te. Deshalb solle
in der Jugend­begeg­nungsstätte, die im Som­mer 2006 eröffnet wird, der
beson­dere Akzent auf die Ver­ständi­gung mit den pol­nis­chen Nach­barn und
Fre­un­den gelegt werden.

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Intimes Krisenmanagement

(MAZ, 9.9.) ORANIENBURG 30 Jahre lang habe er sich argu­men­ta­tiv und ratio­nal damit
beschäftigt, aufzuzeigen, wie mit dem Holo­caust umge­gan­gen wird. “Es war
für mich an der Zeit, dies nun auch mit Seele und Gefühl aus­drück­en zu
kön­nen.” Mit seinem Debütro­man “Kad­disch vor Mor­gen­grauen” hat Michel
Fried­man dies ver­wirk­licht. Am Mittwochabend stellte der Recht­san­walt und
ehe­ma­lige stel­lvertre­tende Vor­sitzende des Zen­tral­rats der Juden sein Werk
in der Oranien­burg­er Orangerie vor. Knapp 100 Zuhör­er waren zu der Lesung
erschienen. 

“Das Glück ist ein kurz­er Besuch­er im Ghet­to.” Michel Fried­man zeichnet
die Schreck­en der Shoa aus der Sicht der Kinder­gen­er­a­tion. Protagonist
Julian erzählt am Bett seines Sohnes von der Geschichte sein­er Eltern
Ariel und Sarah. Bei­de haben den Holo­caust über­lebt, kön­nen die
fürchter­lichen Erleb­nisse aber nicht abstreifen. “Trau­rigkeit, ewige
Trau­rigkeit ist eine furcht­bare Krankheit”, kon­sta­tiert Julian, der sich
nicht von der Schw­er­mut der Eltern befreien kann. 

Immer wieder ver­ar­beit­et Fried­man auch eigene Erfahrun­gen in seinem Roman.
“Schreiben ist die still­ste und intim­ste Form, um Krisen zu bewältigen”,
so der Autor. Die Arbeit an seinem Buch begann Fried­man in ein­er Phase, in
der “ich Mist gebaut hat­te”. Im Juni 2003 wurde gegen ihn wegen
Kokain-Besitzes ermittelt. 

In der Diskus­sion mit Bürg­er­meis­ter Laesicke und Zuhör­ern im Anschluss an
die Lesung appel­lierte Fried­man, mehr Mut zu Indi­vid­u­al­ität und
Diskus­sions­bere­itschaft zu zeigen. Bedächtig wählte er seine Worte, machte
Pausen, erregte sich. “Man hat sich heute schon wieder an zu vieles
gewöh­nt. Die NPD sitzt in Stadträten, in Vere­inen — der Schreck­en hat ein
men­schlich­es Antlitz bekommen.” 

Den­noch habe sich die BRD ins­ge­samt offen­er, tol­er­an­ter entwickelt.
“Obwohl sich mitunter selb­st Deutsche und Deutsche fremd sind. Diese
schreck­lichen Begriffe von Ossis und Wes­sis.” Ange­sprochen auf seinen im
Jan­u­ar 2005 gebore­nen Sohn, erk­lärte Fried­man, dass er natür­lich auch ihm
vom Holo­caust erzählen werde, “genau­so wie von der Liebe oder Napoleon”.
Ger­ade durch seinen Sohn erwarte er die Zukun­ft mit Span­nung: “Wir sind
800 Mil­lio­nen Men­schen in Europa — warum sollen wir′s uns nicht gut
machen?”

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Nationaler Deutsch-Pop zur Einheitsfeier

(Berlin­er Zeitung, 9.9.) POTSDAM. Die bran­den­bur­gis­che Staatskan­zlei hat aus­gerech­net das Duo Paul
van Dyk und Peter Hep­p­n­er, Pio­niere eines nationalen Deutsch-Pop, zur
zen­tralen Ein­heits­feier nach Pots­dam ein­ge­laden. Dort sollen sie am Vorabend
des 3. Okto­ber gemein­sam mit dem Fil­morch­ester Babels­berg ihren Song “Wir
sind wir” (Ein Deutsch­land­lied) dar­bi­eten. Bran­den­burg richtet den zentralen
Staat­sakt dieses Jahr aus. In jen­em Hit vom Som­mer 2004 wird an das
Selb­st­wert­ge­fühl der Deutschen appel­liert — mit fol­gen­den Textzeilen: “Wir
ste­hen hier aufgeteilt besiegt und doch / schließlich leben wir ja noch /
wir sind wir / wir ste­hen hier .… so schnell kriegt man uns nicht klein”.
In dem dama­li­gen Video sind neben der Reich­stags-Inschrift “Dem deutschen
Volke” auch Auss­chnitte des Bern­er WM-Fußball­fi­nales von 1954 und Bilder vom
Mauer­fall zu sehen. 

“Ich halte die Ein­ladung für prob­lema­tisch”, sagte Grü­nen Lan­deschef Joachim
Gessinger am Don­ner­stag der Berlin­er Zeitung. “Statt der Auseinandersetzung
mit Geschichte zele­bri­ert die Band den hohlen Pathos der
Selb­stvergewis­serung”. Kri­tik kam auch von der Linkspartei: “Es ist
fraglich, ob die Poli­tik ein­er solchen Band eine Bühne geben sollte”, sagte
Torsten Krause, der jugend­poli­tis­che Sprech­er der PDS-Frak­tion. Bands, über
die in der Öffentlichkeit wegen nation­al­is­tis­ch­er Ten­den­zen diskutiert
werde, soll­ten sich von solchen Vor­wür­fen dis­tanzieren, so Krause. Auch
Heinz-Joachim Lohmann, Vor­sitzen­der des Aktions­bünd­niss­es gegen Gewalt,
Frem­den­feindlichkeit und Recht­sex­trem­is­mus ist besorgt: “Ich finde es fatal,
wenn man 60 Jahre nach Kriegsende den 8. Mai 1945 immer noch als Niederlage
und nicht als Befreiung darstellt”, sagte Lohmann mit Blick auf die oben
zitierte Textzeile. 

Man­fred Füger, Pots­damer Pro­jek­tleit­er der Ein­heits­feier, wies die Kritik
zurück: Das Lied ver­mit­tele einen Auf­bruch nach depres­siv­er Stim­mung und
werde von einem Ost-West-Duo inter­pretiert. Der Kün­stler Paul van Dyk, in
Eisen­hüt­ten­stadt geboren, gibt im Inter­net an, von einem Film über die WM
1954 zu dem Song­text inspiri­ert wor­den zu sein. DJ van Dyk: “Wie im Jahre
1954, so haben auch heute viele Deutsche in Ost und West Teile ihres
Selb­st­wert­ge­fühls verloren.”

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Was von den Nachbarn übrig blieb


Fre­itag vor zwei Wochen wurde die vierköp­fige Fam­i­lie Memic aus Belzig
abgeschoben. In der kleinen Stadt hat­te es eine Welle der Sol­i­dar­ität mit
den Flüchtlin­gen aus Bosnien-Herze­gow­ina gegeben. Nun bleibt nur noch das
Ver­schick­en von Kisten nach Sara­je­vo und trös­tende Worte in der Predigt

(TAZ, 9.9.) In der ver­lasse­nen, noch voll­ständig ein­gerichteten Woh­nung der Familie
Memic, zwis­chen hastig geschnürten Klei­der­säck­en und not­dürftig verklebten
Kar­tons, ste­ht der Pfar­rerin Dag­mar Gre­up­n­er die Betrof­fen­heit noch deutlich
ins Gesicht geschrieben. Eine Abschiebung gehört nicht zur pastoralen
Rou­tine. Jörg Hallex, Chef der Aus­län­der­be­hörde Pots­dam-Mit­tel­mark, hat ihr
für ihr Mitwirken an der rei­bungslosen Abschiebung gedankt. 

“Habe ich mich jet­zt zum Hand­langer der Behör­den gemacht, weil ich versucht
habe, das Unver­mei­d­bare halb­wegs men­schen­würdig und erträglich für die
Betrof­fe­nen zu machen?”, fragt sie zwis­chen zwei tiefen Zügen an ihrer
Zigarette. Bis ins Flugzeug am Tegel­er Flughafen durfte sie Fahrudin und
Ves­na, die Eltern, und Mehmed und Elmir, die bei­den Söhne im Teenageralter
begleiten. 

Fünf Jahre haben sie in Belzig gelebt, gal­ten als inte­gri­ert und als
angenehme Nach­barn. Ves­na Memic putzte in einem Pots­damer Hotel die Zimmer
und bezog Bet­ten, bis die Aus­län­der­be­hörde die Arbeit­ser­laub­nis entzog. 

Die Woh­nung im sanierten Plat­ten­bau ist gemütlich ein­gerichtet. In ihrem
gepachteten Schre­ber­garten gedei­hen noch Blu­men, Salat und Zuc­chi­ni, die nun
vertrock­nen wer­den. Die Jungs hat­ten deutsche Fre­unde. Elmir hat­te eine
Lehre als Karosseriebauer begonnen, Mehmed wollte das Abitur machen. Die
Memic′ sahen stets in die Zukun­ft. “Deutsch­land ist ein schönes Land, mein
Land ist das Prob­lem”, sagte Fahrudin Memic dann am Mor­gen seiner
öffentlichkeitswirk­samen Abschiebung in die Kam­era des RBB-Reporters. “Ich
glaube nicht, dass ich dort noch lange leben werde.” 

Wie im Anhörung­spro­tokoll zum let­ztlich abgelehn­ten Asy­lantrag nachzulesen
ist, sieht sich die Fam­i­lie im ara­bisierten Nachkriegs­bosnien auf­grund der
Mis­chehe zunehmend öffentlich­er Diskri­m­inierung aus­ge­set­zt. Die Kinder
müssen in der Schule ihre Lehrer auf ara­bisch grüßen, der Vater dagegen
gebi­etet ihnen, dies auf bosnisch zu tun. Als Ves­na und Fahrudin nach vielen
Jahren des Zusam­men­lebens 1995 heirat­en, sehen Fre­unde und Ver­wandte dies
nicht ohne Sorge. “Es ist jet­zt schlim­mer als im Krieg”, gab Ves­na Memic den
Vernehmern vom heuti­gen Bun­de­samt für Migra­tion und Flüchtlinge zu
Pro­tokoll. “Da kan­nte man die Geg­n­er und wusste, wo die Fron­ten verlaufen.
Jet­zt ist es schlimm, geset­z­los, jed­er kann bedro­hen, wen und warum er
will.” Selb­st im Bürg­erkrieg gilt die Serbin nach ihren Bericht­en nicht als
Feindin, ver­sorgte die bosnis­chen Patrouillen ihrer Straße mit Tee und
Kaf­fee, dis­tanziert sich glaub­haft von den Gräueltat­en Milo­se­vic′, dessen
Nation sie eben­so zufäl­lig ange­hört wie jed­er andere Men­sch der seinen. Sie
nutzt auch nicht das Ange­bot, samt den Kindern in einem
Flüchtlingskontin­gent 1992 nach Deutsch­land zu gehen. Auch Fahrudin will
bleiben und das Land vertei­di­gen, durch das er bis dahin als Schlagzeuger
mit sein­er Band getourt war. Laut Anhörung­spro­tokoll bekommt er Prob­leme mit
mil­itärischen Vorge­set­zten, weil er sich weigert, ser­bis­che Gefan­gene zu
mis­shan­deln. “Die haben das auf meine ser­bis­che Frau zurück­ge­führt.” Er wird
an die vorder­ste Frontlin­ie geschickt, von wo er schw­er ver­wun­det heimkehrt.
Als der Krieg vor­bei ist, lebt von der Band nur noch er, der Schlagzeuger.
Er spielt nie wieder, macht stattdessen Laden und Café auf, übern­immt die
kleine Milch­wirtschaft unweit Sarajevos. 

Bere­its im Juni 2000 wird der Asy­lantrag der Fam­i­lie erst­mals abgelehnt. Die
Flucht­gründe seien nicht staats­be­d­ingt, so die Begrün­dung des
Ver­wal­tungs­gerichts Pots­dam, da die Sit­u­a­tion nicht auf das gesamte
Ter­ri­to­ri­um des Staates Bosnien-Herze­gow­ina über­trag­bar sei. Politisches
Asyl sei deshalb nicht zu gewähren. Auch eine zweite Anhörung 2003 bringt
nichts. Ab Sep­tem­ber 2004 sind die Memic′ “vol­lziehbar ausreisepflichtig”,
wie es im Fach­jar­gon heißt. Im Novem­ber wird die Fam­i­lie aufge­fordert, bei
ihrer Botschaft Reise­doku­mente zu beantra­gen. Das tun sie zwar, holen die
Pässe auf Anrat­en ihres Anwalts jedoch nie ab. Mit Schreiben vom 12. Juli
kündigt die Aus­län­der­be­hörde die Abschiebung für den 26. August an, wenn die
Fam­i­lie nicht bis zum Vortag frei­willig ausreise. 

Als Kees Berk­ouw­er, Aus­län­der­beauf­tragter des Land­kreis­es, am 7. August von
der dro­hen­den Abschiebung erfährt, ist es bere­its zu spät. “Hät­ten Sie sich
ein Jahr früher damit beschäftigt, hätte man ver­mut­lich etwas für die
Fam­i­lie tun kön­nen”, muss sich Berk­ouw­er von Aus­län­der­be­hör­denchef Hallex am
Ende sagen lassen. Gemeint war: Jedes Gesetz hat Lück­en. Kees Berkouwer
bleibt neben Inter­ve­nierungsver­suchen bei der Aus­län­der­be­hörde nur noch die
Öffentlichkeit. Unter­stützt von den städtis­chen Gesamtschülern, die
eben­falls erst “fünf vor zwölf” von der Abschiebung ihres Mitschülers Mehmed
erfahren, hun­derte Unter­schriften sam­meln und mit der Forderung vor das
Lan­drat­samt ziehen, Mehmed solle wenig­stens seine Schu­laus­bil­dung beenden
dür­fen. Der Lan­drat Lothar Koch (SPD) lobt die Schüler ob ihrer Solidarität
als “Mut machen­des Kor­rek­tiv”, find­et den Mut zur Kor­rek­tur dann selb­st aber
nicht. Eine Welle der Empörung wogt durch das kleine Belzig. 

Am Mor­gen der Abschiebung (die taz berichtete) ste­hen etwa 80 SchülerInnen
und 7 LehrerIn­nen ab vier Uhr mor­gens vor dem Haus der Memic′. Verhindern
kön­nen sie die Abschiebung nicht. In ihrer Son­ntagspredigt zwei Tage später
liest Dag­mar Gre­up­n­er über die Heilung eines Aussätzi­gen aus dem
Markus-Evan­geli­um: “Er war für die anderen eigentlich schon gestor­ben. Nicht
aber für Jesus. Er hat das Gesetz ignori­ert, er hat seine eigene Angst, dann
eben­falls aus­ge­gren­zt zu wer­den, über­wun­den.” Ein mit den Memic′
befre­un­detes deutsches Tier­arzt-Ehep­aar bietet an, Mehmed aufnehmen zu
wollen, wenn er — als Einziger — vielle­icht wieder eine Einreisegenehmigung
erhält, damit er sein Abitur doch noch machen kann. Für den Rest der Familie
gibt es keine Wiederkehr. Als Lan­drat Koch die demon­stri­eren­den SchülerInnen
fragt, ob sie allen Ern­stes glaubten, er könne sich über gel­tendes Recht
hin­wegset­zen, nick­en diese: Wenn es inhu­man ist: Ja! 

Die Memic′ haben sich inzwis­chen aus Sara­je­vo gemeldet. Ihr Haus ist völlig
zer­stört, die Fam­i­lie hat sich vor­läu­fig auf ver­schiedene Verwandte
verteilt. Ihr weit­eres Leben ist eben­so ungewiss wie die Frage, womit
Fahrudin Memic das teure Insulin kaufen soll, dass er als hochgradiger
Dia­betik­er täglich braucht. In der Belziger Gesamtschule wird inzwischen
Geld gesam­melt, um das Hab und Gut der Fam­i­lie nachzuschick­en. Eile ist
geboten. Die Woh­nung der Memic′ ist bere­its wieder ver­mi­etet, ließ das
Sozialamt den ehre­namtlichen Aus­län­der­beauf­tragten wis­sen, und müsse
drin­gend geräumt werden.

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Auseinandersetzung auf dem Schulgelände

(MAZ, 9.9.) Don­ner­stagabend kam es zu ver­balen Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen einer
Per­so­n­en­gruppe, die sich auf dem Balkon ein­er Woh­nung in der Schubertstraße
aufhielt und mehreren Lehrlin­gen des Ober­stufen­zen­trums in der gleichen
Straße. Die Lehrlinge wur­den durch Per­so­n­en aus der o.g. Gruppe heraus
bedro­ht und belei­digt. Drei männliche Per­so­n­en aus der Woh­nung begaben sich
danach unberechtigt auf das Schul­gelände und macht­en gegenüber den
Geschädigten ver­botene nation­al­sozial­is­tis­che Äußerungen. 

Beamte der Polizei­wache Werder trafen in der besagten Woh­nung mehrere
weib­liche und männliche Per­so­n­en an. Sie erhiel­ten alle einen Platzverweis.
Die Woh­nungsmi­eter waren zu diesem Zeit­punkt nicht anwe­send. Bei den drei
Tatverdächti­gen han­delte es sich um drei Män­ner aus Werder im Alter von 18,
24 und 25 Jahren. Zwei Tatverdächtige (24, 25) standen unter
Alkoholeinfluss. 

Der 25-jährige Tatverdächtige wurde zur Ver­hin­derung weit­er­er Straftat­en mit
zur Polizei­wache Werder genom­men, da er während der polizeilichen Maßnahmen
weit­ere Dro­hun­gen gegenüber den Geschädigten aussprach. Ein Atemalkoholtest
bei ihm ergab einen Wert von 1,66 Promille. Nach sein­er Aus­nüchterung wurde
er von der Kripo in Werder zum Sachver­halt ver­nom­men und im Anschluss daran
entlassen. 

Die Kripo in Bran­den­burg (Jugend­kom­mis­sari­at) hat die weit­eren Ermittlungen
aufgenommen.

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City” statt Nazi-Rock

(MAZ, 10.9.) FÜRSTENWALDE Das Ober­stufen­zen­trum Palm­nick­en liegt gle­ich hin­ter dem
Stad­trand von Fürsten­walde (Oder-Spree). Auf dem Weg dor­thin fährt man an
Wahlplakat­en der NPD vor­bei. Doch nicht nur das — die recht­sex­treme Partei
hat am Fre­itag vor ein­er Woche in aller Frühe vor dem Ober­stufen­zen­trum CDs
mit Pro­pa­gan­da-Musik verteilt. 

Gestern, gle­iche Uhrzeit, gle­ich­er Ort. Eine Gruppe junger Frauen,
Friseurin­nen-Auszu­bildende, schart sich um Hol­ger Rup­precht (SPD).
Bran­den­burgs Bil­dungsmin­is­ter verteilt die CD “Musik gegen Rechts”. Er wolle
die jun­gen Men­schen mit einem “guten Pro­dukt” auf die Gefahr der
recht­sex­trem­istis­chen Pro­pa­gan­da aufmerk­sam machen, sagt er. “Ich bedauere,
dass man gegen die CD der NPD nicht strafrechtlich vorge­hen kann.” Der
Ton­träger, von dem die NPD in Bran­den­burg 10 000 Stück verteilt haben will,
ist nach Ein­schätzung der Gen­er­al­staat­san­waltschaft Bran­den­burg nicht
geset­zeswidrig. Dumpfer Recht­srock ist es jedoch alle­mal. Rup­precht bietet
dage­gen Bands wie “City”, “Sil­ber­mond” und “Söhne Mannheims”. 

“,City′ und ‚Sil­ber­mond′ sind toll”, sagt Stef­fi, die ger­ade eine CD in der
Hand hält. Die 18-Jährige kri­tisiert die NPD-Verteilak­tion vom Fre­itag vor
ein­er Woche: “Ich finde das blöd, dass die uns ihre Mei­n­ung aufdrängen
wollen.” Steff­is Fre­undin­nen nehmen die CD — wie viele der Schüler des
Ober­stufen­zen­trums — kom­men­tar­los ent­ge­gen. Ihre Neugi­er scheint geweckt, zu
einem schnellen Urteil sind sie aber nicht bereit. 

“Wir haben das gesamte poli­tis­che Spek­trum bei den Schülern, vor allem eine
bre­ite Mitte”, sagt Joachim Schenk, stel­lvertre­tender Leit­er des
Ober­stufen­zen­trums. Nach der NPD-Aktion habe er zahlre­iche CDs im Papierkorb
gefun­den. Den Anteil Recht­sradikaler an sein­er Schule schätzt er auf fünf
Prozent. 

Zu den Recht­sradikalen gehört auch die Clique von ange­hen­den Malern aus
Beeskow, die sich bei Rup­prechts Auftritt abseits hält. Sie haben die CD der
NPD gern genom­men. “Die Lieder fet­zen”, erk­lärt eine 19-Jährige. Von Texten
mit “wahren Aus­sagen”, spricht ein 18-Jähriger. Worum es in den Liedern
genau geht, ver­mag er auf Nach­frage nicht zu sagen. Die jun­gen Erwachsenen
sprechen davon, “dass man Aus­län­der nicht mehr nach Deutsch­land reinlassen
soll.” Bei der Bun­destagswahl wollen sie die NPD wählen. 

“Die NPD ver­sucht mit schein­bar harm­losen Meth­o­d­en an die Jugendlichen
her­anzukom­men und so ihre anti­demokratis­chen Ideen zu ver­bre­it­en”, sagt
Ravin­dra Gujju­la, Vor­sitzen­der des Vere­ins “Bran­den­burg gegen Rechts”, über
die CD der recht­sex­tremen Partei. Um Flagge zu zeigen, habe der Vere­in daher
selb­st die CD “Musik gegen Rechts” her­aus­gegeben. Ein Großteil der 20 000
Ton­träger seien schon in Bran­den­burg verteilt. Der Vere­in habe nur noch
wenige hun­dert übrig. 

Der große Absatz der Anti-Nazi-CDs kön­nte beim Brandenburgischen
Ver­fas­sungss­chutz zu einem Eng­pass führen: Dieser hat­te angekündigt, jede
eingeschick­te CD mit recht­sex­trem­istis­ch­er Musik gegen eine CD “Musik gegen
Rechts” umtauschen zu wollen. Das kön­nte auch für die NPD-CDs gel­ten. Wie
groß der Vor­rat an Tausch-CDs beim Bran­den­bur­gis­chen Verfassungsschutz
tat­säch­lich ist, wollte der stel­lvertre­tende Sprech­er des Innenministers,
Wolf­gang Brandt, gestern nicht angeben. “Die Ein­sender wer­den ihre
Tausch-CDs bekom­men”, ver­sicherte Brandt.

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So haben wir überlebt

(MAZ, 10.9.) KÖNIGS WUSTERHAUSEN Zeitzeu­gen­berichte von jüdis­chen Gefan­genen des
KZ-Außen­lagers Königs Wuster­hausen sind erst­mals in einem Buch
veröf­fentlicht wor­den. Es heißt “Kerzen­licht hin­ter Stachel­draht” und wird
vom Vere­in “Kul­tur­land­schaft” herausgegeben. 

“Anfangs sollte eine Doku­men­ta­tion über das Außen­lager entste­hen. Nachdem
wir jedoch 300 Seit­en Über­lebens­berichte aus der Gedenkstätte Yad Vashem in
Israel erhiel­ten, entsch­ieden wir uns für dieses Buch”, sagte
Vere­insvor­sitzende Irm­traud Carl bei ein­er Buchvorstel­lung am Donnerstag.
Die Berichte wur­den zumeist direkt nach der Heimkehr der Gefangenen
aufgeze­ich­net. Stu­den­ten der Pots­damer Uni­ver­sität über­set­zten sie nun aus
dem Hebräis­chen, Jid­dis­chen, Ungarischen und Pol­nis­chen. “Dabei kann man
keine echte Wahrheit über die Ereignisse hier in Königs Wuster­hausen finden.
Es sind indi­vidu­elle Erleb­nis­darstel­lun­gen, die den Leser zum Nachdenken
anre­gen sollen.” so Carl. 

Das Lager existierte von Okto­ber 1944 bis April 1945. Vor allem jüdische
Gefan­gene aus dem pol­nis­chen Get­to Lodz kamen nach Königs Wusterhausen.
Zuerst Män­ner über das KZ Sach­sen­hausen. Später Frauen und Kinder über das
KZ Ravens­brück, unter ihnen ungarische Jüdin­nen. Viele Men­schen star­ben auf
diesem Trans­port oder waren sehr krank. In den ersten Tagen star­ben sieben
Frauen und ein Kind im Außenlager. 

Das Buch ist kosten­los in Buch­hand­lun­gen der Region erhältlich. Unterstützt
wird das Pro­jekt von der Stadt Königs Wuster­hausen. Bürg­er­meis­ter Stefan
Lud­wig würdigte die Arbeit der fünf Mitar­beit­er: “Mit Hil­fe des Vereins
haben wir erneut ein Stück Weg in die richtige Rich­tung geschafft.” 

Eine öffentliche Buch­premiere find­et mor­gen im Saal der Stadtverwaltung
statt. Beginn ist um 12.30 Uhr. Außer­dem wird von Schülern des
Friedrich-Wil­helm-Gym­na­si­ums ein virtueller Gang durch die Anla­gen des
KZ-Außen­lagers dargestellt. Die 3‑D-Ani­ma­tion wurde im Rah­men eines
Geschichtswet­tbe­werbs des Bun­de­spräsi­den­ten erar­beit­et. Vor der Buchpremiere
find­et eine Gedenkver­anstal­tung am Mah­n­mal in der Puschkin­straße für
NS-Opfer statt.

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Wird City bald videoüberwacht?

(MOZ, 10.9.) Anwohn­er und Händler der Innen­stadt sind sauer: Fast jeden Tag lüm­meln sich
bis in die Nacht hinein mehrere Dutzend 14- bis 18-Jährige auf dem
Brun­nen­platz. “Da wird gesof­fen und gek­ifft”, so Sigrid Lind­ner vom
Bürg­er­fo­rum Innen­stadt. Dieser Zusam­men­schluss von inter­essierten Bürgern,
die in der City wohnen, hat­te Don­ner­stagabend zum Rundtis­chge­spräch mit dem
The­ma “Jugend­grup­pen in der Innen­stadt” ein­ge­laden. Vertreter von Rathaus
und Polizei, von Kirche, Vere­inen und Parteien kamen eben­so wie betroffene
Einzel­händler. Stadtkäm­mer­er Markus Der­ling plädierte für eine
Video-Überwachung. 

Gün­ter J. mailte der MOZ “hüb­sche Fotos aus der guten Stube Frank­furts”. Er,
Bewohn­er des Ex-Baus am Brun­nen­platz, fotografierte keine zehn Meter von
sein­er Hau­sein­gangstür zerknüllte Tüten und zer­schla­gene Flaschen,
zer­drück­te Bier­büch­sen und zer­tram­pelte Vorgärten. “Vor unser­er schönen
Woh­nung — wir zahlen viel Miete dafür — wird gesof­fen, gek­ifft, gebrüllt und
gepinkelt. Es macht keinen Spaß mehr”, meint Gün­ter J. resig­nierend. Seinen
kor­rek­ten Namen will er nicht in der Zeitung lesen. “Ich habe einfach
Angst.” 

Gut, dass Don­ner­stagabend das Bürg­er­fo­rum Innen­stadt an der Notleine zog.
“Wir machen uns Sor­gen um den Attrak­tiv­itätsver­lust des oberen
Brun­nen­platzes. Er wird zunehmend ver­müllt und zum Tre­ff­punkt von jungen
Leuten, die großen Wert auf auf­fal­l­en­des Benehmen leg­en”, hieß es in einer
Ein­ladung. Rundtis­chge­sprächs-Lei­t­erin Sigrid Lind­ner wurde später
konkreter: “Die Mieter dro­hen mit Auszug. Und auch die Einzel­händler wollen
ihre Geschäfte aufgeben, wenn sich hier nicht bald etwas ändert.” 

Andreas Schmidtchen, Chef des “Grill­stübchens” am Brun­nen­platz, bestätigte:
“Meine Gäste haben Angst. Und Touris­ten machen einen großen Bogen um den
Platz, weil sie sich belästigt fühlen.” Polizei und Oderturm-Wachschutz
seien macht­los gegen diese oft angetrunk­ene Masse. Andreas Schmidtchen: “Es
wird Alko­hol an Min­der­jährige verkauft. Damit nimmt das Chaos seinen Lauf.”
Manche der Min­der­jähri­gen seien schon am späten Nach­mit­tag “extrem
betrunken.” 

Käm­mer­er Markus Der­ling (CDU) ist in der Stadt für Ord­nung und Sicherheit
ver­ant­wortlich. “Wir wer­den alle Möglichkeit­en des Ordnungsrechts
auss­chöpfen — auch mit Buß- und Ver­warn­geld.” Doch ruh­estören­der Lärm könne
erst ab 22 Uhr geah­n­det wer­den. In diesem Jahr habe es 13
Anwohnerbeschw­er­den und 24 Kon­trollen durch Mitar­beit­er des Ordnungsamtes
gegeben. Der­ling plädierte für eine Video-Überwachung des Brunnenplatzes.
Sie sei zwar nicht die Lösung des Prob­lems, könne aber helfen, die
Ran­dalier­er aus der Masse her­auszu­fil­tern. “Wir lassen nicht zu, dass das
Anse­hen der Stadt in Frage gestellt wird.”

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Zwei Mädchen machen Rabatz gegen Rechts

(LR, 10.9.) Rona (19 Jahre) und Swe­ta (18) schwim­men gegen den Strom. Sie machen morgen
in ein­er Doku­men­ta­tion des Rund­funks Berlin-Bran­den­burg (rbb) Rabatz gegen
Neonazis. 

Die Filme macherin­nen Anja Kretschmer (42) und Friederike Sit­tler (36) haben
die bei­den Mäd­chen in ihrer Heimat Bad Freien­walde (Märkisch-Oder­land)
begleit­et. Bei ihrem Protest gegen die Bedro­hung, die in der
bran­den­bur­gis­chen Kurstadt für sie all­ge­gen­wär­tig ist. Denn Neon­azis haben
sich hier inte­gri­ert, hän­gen auf der Straße, bei Volks­festen und im
Jugend­club “Offi” rum. 

Dabei ist der Club der einzige Zuflucht­sort von Rona und Swe­ta. Aber ein
neuer Betreiber will den Club umgestal­ten. Und so müssen die Mäd­chen bei
Behör­den um ihre Keller­räume kämpfen und sich neben­bei gegen ihr Image als
Unfrieden-Stifterin­nen wehren. 

Sit­tler: “Wir woll­ten Jugendliche zeigen, die nicht so tick­en wie die
All­ge­mein­heit, die gegen den Strom schwim­men.” Kretschmer hat Rona vor zwei
Jahren ken­nen gel­ernt. Sie erzählt: “Rona ist eine von den Mäd­chen, die
nicht jam­mern und kla­gen, son­dern aufmerk­sam sind. Und engagiert.” 

Zehn Tage lang haben Sit­tler, Redak­teurin beim rbb, und Autorin Kretschmer
die bei­den Mäd­chen gefilmt, ihren All­t­ag auf Film geban­nt. Und so flimmert
auch über die Mattscheibe, wie Swe­tas Mut­ter ihre Tochter selb­st am
hel­l­licht­en Tag aus dem Jugend­club abholt, weil sie Angst um das Mädchen
hat. 

Sit­tler und Kretschmer waren auch Augen­zeu­gen beim uner­wün­scht­en Besuch von
Neon­azis zu Swe­tas Geburt­stags­feier im “Offi”. Kretschmer: “Uns geht es in
dem Film weniger darum, dass es im Ort so viele Recht­sradikale gibt. Sondern
eher darum, dass dadurch in dieser Umge­bung so viel Hil­flosigkeit entsteht.”
Diese Hil­flosigkeit wollen die Mäd­chen nicht auf sich sitzen lassen.
Sit­tler: “Diese Mäd­chen machen sich Luft zum Atmen. Sie wollen sich nicht
vertreiben lassen. ” 

Rabatz läuft mor­gen um 17.30 Uhr im rbb.

Inforiot