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Streit um Garnisonkirche beendet

Pots­dam (ddp) Die Tra­di­tion­s­ge­mein­schaft Pots­damer Glock­en­spiel (TPG), die seit über zehn Jahren Spenden für den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche sam­melte, hat sich aufgelöst. “Als Kirch­bau­vere­in endet unsere Auf­gabe, und deshalb lösen wir uns auf”, sagte TPG-Chef Max Klaar im Anschluss an die Jahre­shauptver­samm­lung am Sam­stag in Pots­dam. Der Super­in­ten­dent der evan­ge­lis­chen Kirche, Bertram Althausen, betonte daraufhin, durch diesen Schritt werde der jahre­lange Stre­it um die Nutzung ein­er wieder­aufge­baut­en Gar­nisonkirche been­det. “Ich kann damit gut umge­hen”, fügte er hinzu.

Auf der TPG-Ver­samm­lung war die notwendi­ge Drei-Vier­tel-Mehrheit für die eigene Auflö­sung erre­icht wor­den. Als Grund gab Vor­sitzen­der Klaar an, dass sich die Nutzungsvorstel­lun­gen von Stadt und evan­ge­lis­ch­er Kirche für die geplante Gar­nisonkirche nicht mit denen der TPG in Ein­klang hät­ten brin­gen lassen. Klaar ver­wies darauf, dass aus der TPG her­aus ein Förderkreis für die Stiftung Preußis­ches Kul­turerbe (SPK) gegrün­det wor­den sei.

Nach dem aktuellen Konzept solle in der Gar­nisonkirche ein Inter­na­tionales Ver­söh­nungszen­trum mit “poli­tis­chen Inhal­ten” ver­wirk­licht wer­den, kri­tisierte Klaar. “Dafür haben wir nicht gesam­melt”, ergänzte er unter Ver­weis auf die TPG-Satzung. Die TPG wolle eine auss­chließlich kirch­liche Nutzung des Gebäudes und seinen orig­i­nal­ge­treuen äußeren Wiederaufbau.

Nach Klaars Angaben hat die TPG zum Ende ihrer Tätigkeit ins­ge­samt 6,8 Mil­lio­nen Euro gesam­melt. 5,1 Mil­lio­nen davon gin­gen an die SPK. 1,5 Mil­lio­nen Euro stammten von einem Großspender, “von dem wir noch nicht wis­sen, wie er sich endgültig entsch­ieden hat”. Spender von 31 000 Euro woll­ten ihr Geld für einen Engel an der Niko­laikirche ver­wandt wis­sen. 18 Mit­glieder woll­ten ihre Spenden in Höhe von 9800 Euro an die Förderge­sellschaft Wieder­auf­bau Gar­nisonkirche (FWG) weiterleiten.

Nach Zeitungsmeldun­gen will sich auch TV-Mod­er­a­tor Gün­ther Jauch mit 10 000 Euro am Kirchen­baupro­jekt beteili­gen. Zudem habe es in der ver­gan­genen Woche weit­ere erhe­bliche Spenden­beiträge gegeben.

Althausen bedauerte, dass in der TPG “die Posi­tio­nen so hart und die Sicht der Dinge so welt­fremd waren, dass es nicht mehr möglich war, zu ein­er Zusam­me­nar­beit mit der evan­ge­lis­chen Kirche und der Förderge­sellschaft Wieder­auf­bau Gar­nisonkirche zu find­en”. Er forderte die Spender auf, “die Sache selb­st in die Hand zu nehmen”, wenn sie ihr Geld nach wie vor in den Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche fließen lassen woll­ten. Sein Ver­trauen sei “nicht sehr groß”, dass die ehe­ma­lige TPG in diese Rich­tung han­dele, sagte Althausen.

Durch die Auflö­sung der TPG wird nach sein­er Mei­n­ung auch deut­lich­er, dass in der Gesellschaft Kon­sens darüber beste­ht, die Kirche als Ver­söh­nungszen­trum einzuricht­en. Dies sei eine Voraus­set­zung dafür, dass das Akquiri­eren von Spenden auf Touren komme.

Im März dieses Jahres war ein über­ar­beit­etes Nutzungskonzept präsen­tiert wor­den. Im April war für den Wieder­auf­bau der Pots­damer Gar­nisonkirche der Grund­stein gelegt wor­den. Der Schlussstein am ersten Tur­min­nen­bo­gen wurde am Sam­stagabend geset­zt. Der Kirchen­neubau soll bis zu 65 Mil­lio­nen Euro kosten. Als Jahr der Ein­wei­hung des Neubaus ist 2017 im Gespräch.

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Erneut Protestmarsch gegen das “Bombodrom”

Zem­pow (ddp) Kurz vor der Bun­destagswahl haben die Lan­desregierun­gen von Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern ihre ablehnende Hal­tung zur geplanten Wieder­in­be­trieb­nahme des so genan­nten Bom­bo­droms bekräftigt. Meck­len­burg-Vor­pom­merns Min­is­ter­präsi­dent Har­ald Ringstorff und der bran­den­bur­gis­che Finanzmin­is­ter Rain­er Speer (bei­de SPD) sprachen sich bei der 97. Protest­wan­derung der Bürg­erini­tia­tive “Freie Hei­de” am Son­ntag in Zem­pow in vor­ab ver­bre­it­eten Rede­tex­ten für eine zivile Nutzung des ehe­ma­li­gen Luft-Boden-Schieß­platzes in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de aus.

Speer betonte auf der Demon­stra­tion “Protest ohne Grenze(n) — Unsere Wahl: Kein Bom­bo­drom”, die Region zwis­chen Rheins­berg, Fürstenberg/Havel, Kyritz und Neu­rup­pin sei eine der reizvoll­sten Land­schaften Deutsch­lands. Bran­den­burg sei daher dafür, die touris­tis­chen Poten­ziale der Region zu stärken. Eine Wieder­in­be­trieb­nahme des Bomben­ab­wurf­platzes gefährde aber Arbeit­splätze im Tourismus.

Auch Ringstorff unter­strich, der Betrieb des “Bom­bo­droms” stünde der Entwick­lung des Touris­mus im Wege. Der Wirtschaft­szweig könne in Meck­len­burg-Vor­pom­mern auf eine Erfol­gs­geschichte ver­weisen. Land, Kom­munen und die Wirtschaft hät­ten in den ver­gan­genen 15 Jahren rund eine halbe Mil­liarde Euro in der Gren­zre­gion zu Bran­den­burg investiert. Das “Bom­bo­drom” würde nicht nur Gäste ver­schreck­en, son­dern auch das Leben in den Städten und Dör­fern neg­a­tiv beeinflussen.

Das Bun­desvertei­di­gungsmin­is­teri­um hat­te nach der Wiedervere­ini­gung und der Über­nahme der Liegen­schaft 1992 wieder­holt erk­lärt, an ein­er mil­itärischen Nutzung des Trup­penübungs­gelän­des als Luft-Boden-Schieß­platz fes­thal­ten zu wollen. Seit mehreren Jahren kämpfen Bürg­erini­tia­tiv­en gegen die Pläne. Gerichtsver­fahren sind anhängig. Im Bun­destag scheit­erte im Juni dieses Jahres ein Antrag gegen eine mil­itärische Nutzung des Areals.

Im Auf­trag von SPD-Partei- und Frak­tion­schef Franz Mün­te­fer­ing bekräftigte der vertei­di­gungspoli­tis­che Sprech­er der SPD-Bun­destags­frak­tion, Rain­er Arnold, kür­zlich in einem Schreiben an die “Freie Hei­de” die Zus­tim­mung der SPD zum “Bom­bo­drom”. Aus “sicher­heit­spoli­tis­chen und mil­itärischen Gesicht­spunk­ten” sei eine Nutzung des Trup­penübungsplatzes “auch weit­er­hin unverzichtbar”. 

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Hörbar tolerant” — Verein verteilt CDs gegen Rechtsextremismus

Frank­furt (Oder) (MOZ) Der Kampf um die Köpfe von Jugendlichen wird von Recht­sex­tremen schon seit langem auch über Musik geführt. So sollen junge Leute empfänglich für recht­es Gedankengut gemacht wer­den. Nun hat der Vere­in “Bran­den­burg gegen Rechts!” eine Gegenini­tia­tive gestartet.

“Die Aus­län­der nehmen den Deutschen die Arbeit­splätze weg.” Diesen Satz hört Ravin­dra Gujju­la hin und wieder, wenn er mit Jugendlichen spricht. Der indis­chstäm­mige Orts­bürg­er­meis­ter von Alt­lands­berg (Märkisch-Oder­land) und Vor­sitzende des Vere­ins “Bran­den­burg gegen Rechts!” hält dann dage­gen: “Wie hoch ist denn der Aus­län­der­an­teil dein­er Mei­n­ung nach in Bran­den­burg? Von den 1,6 Prozent ist übri­gens der größte Teil deutschstäm­mig.” oder: “Wusstest du, dass 7000 aus­ländis­che Com­put­er­spezial­is­ten, die mit ein­er Green Card nach Deutsch­land kamen, inner­halb von sechs Monat­en für 33000 neue Jobs auch für Deutsche gesorgt haben?” So reden Ravin­dra Gujju­la und seine Mit­stre­it­er derzeit mit Jugendlichen im ganzen Land, während sie an Schulen gratis die CD “Hör­bar tol­er­ant” verteilen. Für das Dop­pel-Album haben renom­mierte Bands wie Sil­ber­mond, Rosen­stolz und SPN‑X kosten­los Songs zur Ver­fü­gung gestellt. Mit Unter­stützung der Lan­desregierung und einiger Fir­men wur­den 20000 CDs gepresst. “Erst dacht­en wir, wie sollen wir die denn alle loswer­den. Aber jet­zt haben wir schon nach drei Wochen nur noch 3500 Stück übrig”, freut sich Gujju­la über die große Res­o­nanz auf die Aktion.

Mit Unter­stützung von engagierten älteren Jugendlichen sucht der Vere­in auch das Gespräch, vor allem mit Schülern zwis­chen 14 und 17 Jahren. Da sei das rechte Gedankengut meist noch nicht so gefes­tigt, sagt Gujju­la. “Viele Mitläufer machen ein­fach freche, rechte Sprüche, ohne etwas davon zu ver­ste­hen. Die müssen wir überzeu­gen, dass das Unsinn ist. Wir dür­fen sie nicht aus­gren­zen, son­st ver­lieren wir sie an recht­sex­treme Grup­pen”, mah­nt der 50-Jährige.

Der Vere­in will an den Schulen Aufmerk­samkeit weck­en und recht­es Gedankengut ent­lar­ven. Das Medi­en­in­ter­esse für das Pro­jekt sei jet­zt im Vor­feld der Wahlen enorm. Aber nach dem 18. Sep­tem­ber dürfe das The­ma nicht aus der Öffentlichkeit ver­schwinden, fordert der Alt­lands­berg­er Ortsbürgermeister. 

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Zerstörung von Feldern verhindert

Märkisch-Oder­land — Nach­dem durch ein­schlägig inter­essierte Kreise im Vor­feld ein­er Kundge­bung am 04.09.2005 in Berlin erneut zur Zer­störung von Feldern aufgerufen wurde, auf denen gen­tech­nisch verän­dert­er Mais ange­baut wird, ver­stärk­te die Polizei im beson­deren die Streifen­tätigkeit in gefährde­ten Bere­ichen. Bei erneuten Kon­trollen der rel­e­van­ten Gebi­ete am 03. und 04.09.05 kon­nte fest­gestellt wer­den, dass es zu kein­er Zer­störung bzw. Ver­nich­tung von Feldern gekom­men ist. Vielmehr wurde dabei fest­gestellt, dass sog. „Gen­mais­geg­n­er“ Mais käu­flich erwor­ben hatten.

Lediglich in Alt­lang­sow kam es zur Beschädi­gung eines Mais­feldes auf ein­er Fläche von 10 m². Zur medi­alen Ver­mark­tung seines Anliegens hat­te dort ein polizeilich ein­schlägig bekan­nter Mann vor ein­er laufend­en Kam­era Maispflanzen auf ein­er Fläche von 2 x 5 Metern nieder­ge­treten bzw. her­aus­geris­sen und zum Teil entwen­det. Gegen ihn wur­den Anzeigen wegen Sachbeschädi­gung und Dieb­stahls erstat­tet und Strafantrag gestellt.

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Gymnasium wird Titel «Schule ohne Rassismus» verliehen

Anlässlich der Feier zum 75-jähri­gen Beste­hen des
Friedrich-Lud­wig-Jahn-Gym­na­si­ums wird der Bil­dung­sein­rich­tung im Rah­men der
Pro­jek­t­woche vom 19. bis 23. Sep­tem­ber der Titel «Schule ohne Rassismus»
ver­liehen. «Alle Voraus­set­zun­gen dafür sind erfüllt» , so Schulleit­er Thomas
Röger. «Allerd­ings wird derzeit noch ein Schirmherr für die
Ver­lei­hungsz­er­e­monie gesucht.»

In der Fest­woche werde das Pro­jekt, zu dem die Regionale Arbeitsstelle für
Aus­län­der­fra­gen, Jugen­dar­beit und Schule (RAA) in Forst aufgerufen hatte,
doku­men­tiert und schließlich am 23. Sep­tem­ber präsen­tiert. Mit großem
Engage­ment kämpften die Schüler seit Beginn des Jahres darum, dass das
Gym­na­si­um als «Schule ohne Ras­sis­mus» anerkan­nt wird. «So haben
beispiel­sweise ältere Schüler in den Klassen sieben bis zehn jew­eils eine
Unter­richtsstunde zum The­ma Ras­sis­mus gestal­tet» , sagt Susanne Kschenka,
Mitar­bei­t­erin der und Koor­di­na­torin des Projektes.

Viele Schüler haben danach mit ihrer Unter­schrift bekun­det, dass sie
anti­ras­sis­tis­che Prinzip­i­en acht­en und nach ihnen han­deln wollen. «Aktuell
haben die erforder­lichen 80 Prozent der Schüler, Lehrer und Angestellten
unter­schrieben. Wir haben allerd­ings auch den Ehrgeiz, die Unter­schrift von
jedem zu bekom­men — warum sich einige bis jet­zt nicht zu dem Pro­jekt bekannt
haben, sollte in der Pro­jek­t­woche her­aus­ge­fun­den wer­den» , meint Thomas
Röger.

Die Ver­lei­hung des Titels an die Schule solle nun aber nur der Startschuss
für eine ganze Rei­he neuer Pro­jek­te zu diesem The­ma sein — keines­falls ein
Schlussstrich, betont Thomas Röger. Man wolle Vor­bild­wirkung erzeu­gen und
mit anderen Schulen Aktio­nen gegen jegliche Form von Diskri­m­inierung planen.

Das Forster Friedrich-Lud­wig-Jahn-Gym­na­si­um wird zu den rund 700
Bil­dung­sein­rich­tun­gen in Europa und 200 in Deutsch­land gehören, die den
Titel «Schule ohne Ras­sis­mus» tra­gen dür­fen. Im Land Bran­den­burg beteiligen
sich ins­ge­samt 15 Schulen an dem Projekt.

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Ruhestörung und Hitlergruß

(MAZ, 2.9.)
In der Fontanes­traße feierten in der Nacht zu Fre­itag mehrere Personen
laut­stark. Bei Ein­tr­e­f­fen der Polizei skandierte ein 35-jähriger Mann
gegenüber den Beamten mehrfach den Hit­ler­gruß. Er wies einen Atemalkoholwert
von 3,31 Promille auf. Zur Unterbindung weit­er­er Straftat­en wurde die Person
in polizeilichen Gewahrsam genommen.

Da von der Ver­anstal­tung weit­er­er erhe­blich­er Lärm aus­ging, erhiel­ten die
Teil­nehmer einen Platzver­weis und die Ver­anstal­tung wurde been­det. Drei
eben­falls unter Alko­hole­in­fluss ste­hende Per­so­n­en (0,84, 1,62 und 2,93
Promille) belei­digten laut­stark die han­del­nden Beamten und kamen der
Auf­forderung nicht nach. Sie mussten eben­falls zur Polizei­wache gebracht
wer­den, um weit­ere Störun­gen der Nachtruhe für Anwohn­er zu verhindern.

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Weltkriegs-Orden im An- und Verkauf

Durch einen Bürg­er wurde angezeigt, dass in einem An- und Verkaufsgeschäft
in Neuen­dorf im Sande, einem Ort­steil von Stein­höfel, Orden und Abzeichen
aus dem zweit­en Weltkrieg zum Verkauf ange­boten wer­den. Im Zusammenwirken
mit der Staat­san­waltschaft wurde durch diese beim Amts­gericht Fürstenwalde
ein Durch­suchungs­beschluss erwirkt. Bei der Durch­suchung am Donnerstag
wur­den 14 Abze­ichen und/oder Orden aus der Zeit des II. Weltkrieges
aufge­fun­den. Diese wur­den sichergestellt, da die Ver­bre­itung straf­bar ist.

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Rechtsextreme erteilen Musikunterricht


Ungestört startet die NPD ihre Wahlkamp­fak­tion “Schul­hof-CD” vor einem Ober­stufen­zen­trum im bran­den­bur­gis­chen Fürsten­walde. Der Schulleit­er reagiert hil­f­los, rechtliche Möglichkeit­en hat er nicht. Die Recht­en haben die Gren­zen ausgelotet.

(TAZ, 3.9.) So sieht also die “Wand des Wider­standes” aus, die der NPD von der Bran­den­burg­er Lan­desregierung ange­dro­ht wor­den war: Schulleit­er Joachim Schenk tritt vor die Pforte des Ober­stufen­zen­trums Fürsten­walde, sieht sich den Spuk an und sagt erst mal nichts. Schließlich geht er auf den Mann zu, der am Rande des Park­platzes vor Unter­richts­be­ginn mit jun­gen Helfern CDs und Wer­bezettel verteilt: “Was machen Sie hier?”

“Das ist eine Wahlkampfver­anstal­tung für Erst­wäh­ler”, antwortet Klaus Beier, haupt­beru­flich Parteis­prech­er der NPD und örtlich­er Direk­tkan­di­dat. Eine saubere Untertrei­bung. Als Chef­pro­pa­gan­dist der Recht­sex­trem­is­ten will Beier an diesem Mor­gen vor einem der größten Ober­stufen­zen­tren Bran­den­burgs den Start der bun­desweit­en Wahlkamp­fak­tion “Schul­hof-CD” zele­bri­eren. Der Direk­tor lässt ihn machen. An Lat­er­nen­mas­ten wer­ben schon länger NPD-Plakate für “Inlän­der-fre­undliche Poli­tik”. Kein­er hat sie beschmiert.

“Natür­lich finde ich das alles nicht gut”, sagt Schenk. “Aber ver­hin­dern kön­nen wir das nicht.” Der Park­platz sei kein Schul­gelände, die NPD eine zuge­lassene Partei. Die “staatlichen Stellen” informieren, mit den Schülern “darüber sprechen” — mehr sei lei­der nicht drin.

Juris­tisch liegt er damit richtig. 14 Titel haben die NPD-Strate­gen auf ihre “Schul­hof-CD” gepresst: Recht­srock­ge­gröle über “eis­erne” Krieger und kor­rupte Bürokrat­en, seniorenkaf­fee­tauglich­es Geschrum­mel über den Tod eines “Mädels” für die schwarz-weiß-rote Fahne, das Deutsch­land­lied. Juris­tisch unan­greif­bar, urteil­ten Staat­san­wälte. Nur gegen eine wüstere “Schul­hof-CD” aus der Neon­azi-Szene liegt ein Beschlagnah­mebeschluss der Staat­san­waltschaft vor. Doch auch der ste­ht auf der Kippe: Das Sten­daler Amts­gericht hat die Eröff­nung des Hauptver­fahrens abgelehnt.

Vor dem Ober­stufen­zen­trum Fürsten­walde greifen die meis­ten Schüler kom­men­tar­los zu, stopfen CD und Zettel mit aus­län­der­feindlichen Slo­gans in die Ruck­säcke, gehen weit­er. Wenige wer­fen die CD in den näch­sten Mülleimer, ein paar Jungs rufen: “NPD, oh weh, oh weh!” Eine Schü­lerin zertrüm­mert die CD, flämmt den Fly­er mit dem Feuerzeug ab. “Auf keinen Fall” werde sie für die NPD stim­men, sagt die 18-Jährige. Sie find­et es “krass”, dass kein­er die Aktion stoppt.

Diese Mei­n­ung teilen längst nicht alle: “Jed­er darf seine Mei­n­ung ver­bre­it­en”, sagt Denise, 17, die eine Aus­bil­dung zur Auto­lack­iererin macht. Sie sieht keinen Grund, die NPD “schlimm” zu find­en. Einige ihrer Kumpel wer­den deut­lich­er: “Vielle­icht ändert sich ja doch was mit der NPD”, sagt ein blondiert­er Schüler und grinst. Er wisse, was er wählen werde. Andy, 18, find­et die NPD “ein­fach geil”. Der Maler­lehrling hat gle­ich fünf CDs genom­men — zum Verteilen im Fre­un­deskreis. Etwas abseits ste­ht ein ver­pick­el­ter Junge, das Sweat­shirt gibt ihn als Fan der Neon­azi-Kam­er­ad­schaft “Märkisch­er Heimatschutz” zu erken­nen. Was er von der Aktion hält? Er dreht sich weg: “Die Presse lügt nur.”

Als der Park­platz sich leert, weil die Schule begin­nt, gibt sich NPD-Mann Beier erstaunt: Er habe eigentlich mit Polizei gerech­net. Gegen 8.30 Uhr fahren die Möchte­gern­sauber­män­ner wieder ab. Zurück bleiben vor der Schulp­forte Schnipsel und CD-Trümmer.

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Gebt das Hanf frei!

Am gestri­gen Mittwoch hat Bran­den­burgs Ex-Innen­min­is­ter in spe Jörg
Schön­bohm Forderun­gen der Linkspartei.PDS nach ein­er Lib­er­al­isierung des
Umgangs mit der weichen Droge Cannabis zurück­gewiesen. Schön­bohm griff
dabei namentlich den Linkspartei.PDS-Kandidaten Wolf­gang Neskovic an und
beze­ich­nete dessen Posi­tion als „unver­ant­wortlich“. Neskovic hat­te sich
schon als BGH-Richter für eine Legal­isierung von Cannabis eingesetzt.

Schön­bohm stützte seine Angriffe auf die wis­senschaftlich belegten
gesund­heitlichen Risiken und Langzeitschä­den, die der Kon­sum von Cannabis
verursache.

Dazu erk­lärt Robert Wol­len­berg (Lan­desvor­sitzen­der des Linkspartei.PDS
Jugend­ver­ban­des [sol­id] Brandenburg):

„Herr Schön­bohm hat ein biss­chen Recht. Der Kon­sum von Cannabis kann zu
Konzen­tra­tionsstörun­gen und ganz sich­er auch zu Lun­gen­schä­den führen –
wenn man es denn übertreibt. Diesen kleinen Zusatz hat Schön­bohm wohl ganz
bewusst „vergessen“.

In ein­er Rei­he von Stu­di­en, die im Auf­trag ver­schieden­ster Regierun­gen im
20. Jahrhun­dert die Auswirkun­gen des Kon­sums von Cannabisprodukten
unter­sucht­en, kon­nte kein Zusam­men­hang zwis­chen diesem Kon­sum und etwaigen
Psy­cho­sen der Kon­sumenten nachgewiesen werden.
So heißt es in ein­er 1997 im Auf­trag von Horst See­hofer (damals noch
Bun­des­ge­sund­heitsmin­is­ter) erstell­ten Expertise:

„Was die Auswirkun­gen von Cannabis auf die psy­chis­che Gesundheit
anbe­langt, muss auf­grund der vor­liegen­den Ergeb­nisse die Annahme, dass der
Kon­sum von Cannabis eine Ver­schlechterung der psy­chis­chen Gesund­heit nach
sich zieht, zurück­gewiesen wer­den.” (vgl. Dieter Kleiber, Karl-Artur Kovar
„Auswirkun­gen des Cannabiskon­sums“; Wis­senschaftliche Verlagsgesellschaft
Stuttgart)

So kann Schön­bohm sich mit seinen „wis­senschaftlich belegten“ Argumenten
eigentlich nur die heute aus­nahm­s­los wider­legten Behaup­tun­gen meinen, die
1925 auf der Gen­fer Opi­umkon­ferenz über­haupt erst zum Cannabisverbot
führten.

Das Inter­essen der Wirtschaft die Haup­trol­le für ein Ver­bot spiel­ten, ist
heute ein offenes Geheimnis.

Das Bun­desver­fas­sungs­gericht ver­glich Cannabis bere­its 1994 mit Alkohol.
Wis­senschaftler gehen heute davon aus, dass der mäßige Kon­sum von Cannabis
weniger schädlich ist als der von Alkohol.“

[sol­id] Bran­den­burg fordert daher:

— Entkrim­i­nal­isierung von DrogenkonsumentInnen

— Legal­isierung des Anbaus und Ver­triebs von Cannabis

— Aufk­lärung über die Fol­gen des Kon­sums von Dro­gen statt Bevormundung

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Bloß nicht weg werfen!

Wir haben was übrig für alte Handys.” So lautet der Werbeslo­gan von
T‑Mobile. Der Konz­ern übern­immt näm­lich das Recy­cling eines alten
oder gebrauch­sun­fähi­gen Handys. Doch nicht nur das. Wer sein altes
Handy abgibt, tut gle­ichzeit­ig etwas für einen guten Zweck. Für jedes
einge­sendete Handy spendet T‑Mobile 5 Euro an eine gemeinnützige
Organ­i­sa­tion, wie beispiel­sweise an die BUND­ju­gend Brandenburg.
Daher sam­melt der Umweltvere­in nun alte Mobil­tele­fone und will diese
dann selb­st zum T‑Mobile Ser­vice­cen­ter nach München schick­en, wo
die Handys recycelt werden.
Alle alten Handys kön­nen ab sofort, wenn vorhan­den auch mit Akku
und Ladek­a­bel, an die BUND­ju­gend Brandenburg,
Friedrich-Ebert-Straße 114 a in 14467 Pots­dam, geschickt werden.

Mehr Infor­ma­tio­nen bekommt man unter
www.bundjugend-brandenburg.de.

Inforiot