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Ehemaliger DVU-Mann soll WASG verlassen

(Berlin­er Mor­gen­post) Pots­dam — Der Kan­di­dat der Wahlal­ter­na­tive Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) auf der Lan­desliste der Linkspartei, Stef­fen Hultsch, fordert den Parteiauss­chluß des ehe­ma­li­gen DVU-Funk­tionärs Man­fred Friedrich aus Bran­den­burg (Hav­el). Nach­dem bekan­nt gewor­den war, daß der 58jährige mehrere Jahre lang Mit­glied und Kreisvor­sitzen­der der recht­sex­tremen Deutschen Volk­sunion war, hat Friedrich sich mit­tler­weile zwar aus dem Bun­destagswahlkampf zurück­ge­zo­gen. Er blieb aber Mit­glied der linken Wahlal­ter­na­tive. Am Don­ner­stag will der erweit­erte WASG-Vor­stand über die poli­tis­che Zukun­ft des Ex-DVU-Funk­tionärs entschei­den. Dieser war im Juli 2005 in die WASG eingetreten.

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Eklat um Gedenkfeier in Sachsenhausen

(mak., Berlin­er Zeitung) ORANIENBURG. Eine Gedenkver­anstal­tung für die Opfer des sow­jetis­chen Spezial­lagers Sach­sen­hausen sorgt für Stre­it inner­halb der Opfer­ver­bände. Denn der kon­ser­v­a­tive Pub­lizist Ulrich Schacht hat­te während sein­er fast ein­stündi­gen Gedenkrede am Woch­enende das linkslib­erale Estab­lish­ment der Bun­desre­pub­lik scharf ange­grif­f­en. Er kri­tisierte ins­beson­dere die so genan­nten Alt-68er, die das Gedenken an die NS-Opfer hoch hiel­ten, aber das Gedenken an die Opfer kom­mu­nis­tis­ch­er Herrschaft zu kurz kom­men ließen. Der Pub­lizist griff auch Bun­de­saußen­min­is­ter Josch­ka Fis­ch­er an, der das NS-Ver­nich­tungslager Auschwitz als “Grün­dungsmythos der Bun­desre­pub­lik” beze­ich­net habe. Schacht, einst in der DDR inhaftiert, sagte: “Im Kern ist das der Aus­fluss eines sadis­tis­chen Charak­ters.” Viele Altlinke hät­ten etwa den Umerziehung­ster­ror des Kom­mu­nis­ten­herrsch­ers Mao in Chi­na sein­erzeit als “guten Ter­ror” verklärt. 

Gün­ter Morsch, Direk­tor der Gedenkstät­ten­s­tiftung, kri­tisierte Schachts Rede: “Es ist unmöglich, poli­tis­che Kampfre­den auf Gräbern zu hal­ten.” Schacht habe zudem “eine ganze Gen­er­a­tion” ange­grif­f­en und auf höchst frag­würdi­ge Art diskred­i­tiert. Auch Horst Jänichen, einst selb­st im sow­jetis­chen Spezial­lager Sach­sen­hausen inhaftiert, übte Kri­tik an Schacht: “Das war die falsche Rede am falschen Ort”, sagte er. Hin­ter­grund des Kon­flik­ts ist ein Stre­it zwis­chen der Gedenkstät­ten­leitung und der Arbeits­ge­mein­schaft Lager Sach­sen­hausen (ALS). “Wir fühlen uns als Opfer zweit­er Klasse”, sagt etwa die Spezial­lager-Über­lebende Gisela Gneist von der ALS. Deshalb hat sich die Organ­i­sa­tion auch nicht an der zen­tralen Gedenk­feier für die Opfer des Stal­in­is­mus beteiligt. 

Die Nation­al­sozial­is­ten hat­ten ab 1936 in Sach­sen­hausen ein Konzen­tra­tionslager errichtet. Dort kamen Zehn­tausende Häftlinge um, während des Krieges unter­nah­men Medi­zin­er grausame Exper­i­mente an Gefan­genen. Nach Kriegsende nutzten die Sow­jets das Are­al dann als Spezial­lager. 60 000 wur­den hier inhaftiert, rund 12 000 davon kamen um.

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Fünf Cent je Bürger sichern das Asyl

Straus­berg (MOZ) Der Fortbe­stand des einzi­gen Frauen­haus­es in Märkisch-Oder­land gle­icht jedes Jahr ein­er Zit­ter­par­tie. Auch in diesem Jahr fürchtet der DRK-Kreisver­band Straus­berg, auf den Sach- und Betrieb­skosten nahezu allein sitzen zu bleiben. Angesichts knap­per Gemein­dekassen bleiben solche frei­willi­gen Auf­gaben zunehmend auf der Strecke. 

Fünf Cent sind nicht viel. Fünf Cent pro Ein­wohn­er — ist beim DRK ein­mal aus­gerech­net wor­den — müssten aus den Kom­munen von MOL kom­men, um einen Teil der Kosten für den Betrieb eines Frauen­haus­es deck­en zu kön­nen. Dazu die jährlich vom Land gezahlte feste Summe und das Geld vom Landkreis. 

Doch so ein­fach ist das nicht. “Während das Land gemäß der Richtlin­ie zahlt und sich auch der Land­kreis beteiligt, müssen wir als DRK-Kreisver­band inzwis­chen jährlich 13 000 Euro selb­st zuschießen”, rech­net der Straus­berg­er DRK-Geschäfts­führer Frank Langisch vor. Das sei mehr als der Anteil des Kreis­es. Vor drei Jahren, als das DRK das Haus über­nahm, waren es 3000 bis 4000 Euro. Denn immer mehr Kom­munen messen in Zeit­en anges­pan­nter Kassen­lage ein­er solchen frei­willi­gen Auf­gabe nur eine unter­ge­ord­nete Bedeu­tung bei. Zahlun­gen bleiben zunehmend aus. 

Dabei sind es keineswegs Unsum­men, auf die beim DRK Straus­berg jedes Jahr aufs Neue gehofft wer­den. “Die fünf Cent pro Ein­wohn­er wür­den für Straus­berg beispiel­sweise 1318,50 Euro bedeuten”, sagt Ravin­dra Gujju­la, der DRK-Kreisvor­sitzende. Wenn er lese, was ger­ade durch Spon­sor­ing alles abgesichert werde, dann seien doch auch hier­für Zuwen­dun­gen vorstell­bar. “Oder sind es diese Frauen nicht wert, dass ihnen Hil­fe zuteil wird?” 

Hinge­gen ist es für einige Kom­munen trotz anhal­tender Geld­sor­gen zu höchst anerken­nenswert­er Nor­mal­ität gewor­den, kon­se­quent für die Zuflucht Suchen­den jährlich zwis­chen 250 und 500 Euro bei­seite zu leg­en. Fred­er­s­dorf-Vogels­dorf, Hoppe­garten, Alt­lands­berg, Neuen­hagen, Seelow und Letschin betra­cht­en es als notwendi­ge Kür, eine solche Ein­rich­tung vorzuhal­ten. Selb­st wenn es Frauen aus ihren Orten möglicher­weise gar nicht betrifft. 

Genau das hat schon vor Jahren im Denken der poli­tis­chen Entschei­dungsträger oft eine vorder­gründi­ge Rolle gespielt: Der Nach­weis über die Auf­nahme von Frauen aus der eige­nen Kom­mune. “Ein falsches Denken”, appel­liert das DRK. Wer ver­mag schon zu sagen, aus welchem Ort von MOL Hil­febedürftige kom­men wer­den? “Wir sind jeden­falls das ganze Jahr über durchgängig belegt”, ver­weist Langisch auf die Sta­tis­tik der Ein­rich­tung mit vier Zim­mern für bis zu sieben Per­so­n­en — 2004 waren es 35 Frauen mit 21 Kindern. 

Ein­deutig kon­träre Auf­fas­sun­gen in den Orten zur Zahlung sind dabei eher sel­ten. In Peter­sha­gen-Eggers­dorf beispiel­sweise sind im Haushalt 2004 wie auch 2005 ins­ge­samt 1000 Euro für die Betriebskosten/Unterbringung von REKIS, für Sucht­be­treu­ung und Ähn­lich­es eingestellt. “Auf den entsprechen­den Antrag hin wür­den wir das natür­lich prüfen”, sagt Käm­merin Hiltrud Ryborz. Der jährliche Bit­tbrief des DRK-Kreisver­ban­des, der im Vor­feld der Haushalt­s­pla­nung an die Kom­munen geht, reicht hier wie ander­swo offen­bar nicht. “Für die Rech­nung­sprü­fung brauchen wir im laufend­en Jahr nochmals die konkrete Anforderung”, so die Doppeldorf-Kämmerin. 

Ob es jedoch genügt, das Gelde­in­forderungs-Rit­u­al seit­ens des DRK zu verän­dern, ist angesichts der Geld­not in Gemein­dekassen anzuzweifeln. Wenn Sozialmin­is­terin Dag­mar Ziegler Ende August dem Haus einen Besuch abstat­tet, wird es daher auch um die Frage Pflich­tauf­gabe gehen. Oder eine noch weit­er abge­speck­te Vari­ante: eine Miet­woh­nung. Anonymität und Sicher­heit zu gewährleis­ten, wird damit aber noch schwieriger.

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Hakenkreuze auf Spielplatz

In Neu­rup­pin wur­den auf dem Spielplatzgelände zwis­chen der Erich-Schulz-Straße und der Her­mann-Matern-Straße auf Spiel­geräte und Holzhäuser ver­botene Schriftzüge sowie Hak­enkreuze in sil­bern­er Farbe aufge­tra­gen. Die Krim­i­nalpolizei ermittelt.

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SommerAktionsTage 2005 für eine FREIeHEIDe

Vom 3. bis 8. August 2005, fan­den in Schwein­rich (Bran­den­burg), bei Witt­stock, wieder die Som­mer­ak­tion­stage gegen den geplanten Bomben­ab­wurf­platz der Bundeswehr/NATO statt.

Zwis­chen 30 und 50 Men­schen ver­sam­melten sich und unter­stützten mit kreativ­en Aktio­nen den seit 13 Jahren anhal­tenden Wider­stand gegen das geplante Bom­bo­drom in der Kyritz-Witt­stock-Rup­pin­er Heide.
Die Kyritz-Rup­pin­er Hei­de ist ein­fach eine schöne Gegend zum Wan­dern. Nun will die Bun­deswehr dort Europas größten „Luft-Boden-Schieß­platz“ einrichten.

Dage­gen wehren sich seit 13 Jahren die Men­schen aus der näheren und ferneren Umge­bung mit Gericht­sprozessen, Protesten und auch vie­len kreativ­en Aktio­nen. Unser Ziel ist eine FREIe HEI­De! Die FREIe HEI­De ist ein pri­ma Ort, um poli­tis­che Aktio­nen auszupro­bieren und diese weit­er­en­twick­eln zu können.

Gute Aktio­nen geben unseren Argu­menten öffentliche Wahrnehmung und brin­gen unser Anliegen in die Medi­en. Bei länger andauern­den Kam­pag­nen brin­gen Wider­stand­sak­tio­nen die Leute immer wieder auf eine Weise zusam­men, die Spaß macht.

Dieses Jahr waren das vor allem mehere ver­let­zun­gen der Platz­gren­ze, eine Über­nach­tung auf dem Gelände des geplanten Bom­bo­drom, eine kurzzeit­ige Sym­bol­is­che Blokade der Bom­bo­dromkom­man­dan­tur und eine Abschlußde­mo mit anschließen­dem Fest am so genan­nten Pink Point, einem ehe­ma­li­gen sow­jetis­chen Kom­man­do­turm auf dem Bombodromgelände.

Das alle wurde umramt mit Work­shops, Ver­anstal­tun­gen, vie­len Diskus­sio­nen und einem Baumklettertraining.

Der Wider­stand geht weit­er und alle Men­schen sind aufge­fordert, sich diesem Wider­stand anzuschließen.

Bilder gibt es unter: Indy­media

Viele Info´s zur FREIen HEI­De gibt es hier:
www.freidheide-nb.de

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Gentechnik-Gegner zerstören weitere Maisfelder

(epd, Tagesspiegel) Seelow — In Bran­den­burg ist erneut gen­ma­nip­uliert­er Mais durch Gen­tech­nik-Geg­n­er zer­stört wor­den. Auf zwei Feldern in Gusow und Neureetz im Land­kreis Märkisch-Oder­land seien in den ver­gan­genen Tagen mehr als sieben Hek­tar Mon­san­to-Maispflanzen ver­nichtet wor­den, teilte die Ini­tia­tive „nix Gen­mais“ mit und kündigte weit­ere Aktio­nen an. Damit seien zusam­men mit der „Gendreck-weg“-Aktion Ende Juli bere­its drei von neun Gen­mais-Feldern in Bran­den­burg „teil­weise unbrauch­bar“ gemacht wor­den. Die Polizei bestätigte die Zer­störung von rund 600 Quadrat­metern Gen­mais auf einem Feld in Hohen­stein bei Strausberg.

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Stadt ohne Aussicht

(Olaf Sun­der­mey­er, Tagesspiegel) Frank­furt (Oder) — Wenn Wirtschaftsmin­is­ter Wolf­gang Clement (SPD) mor­gen Frank­furt (Oder) besucht, wird ihm zumin­d­est eines bekan­nt vorkom­men. Die Arbeit­slosigkeit von 19,7 Prozent wird inzwis­chen auch in eini­gen Teilen des Ruhrge­bi­ets erre­icht. Doch in Nor­drhein-West­falen, wo Clement Min­is­ter­präsi­dent war, hat der Struk­tur­wan­del wenig­stens begonnen. In Frank­furt kann davon keine Rede sein. Das let­zte Pro­jekt, auf das die Frank­furter gehofft hat­ten, erwies sich als Chimäre: Aus der geplanten Chip­fab­rik wurde nur eine Bau­ru­ine aus Beton. Und ein­er von vie­len dunken Fleck­en auf dem Image ein­er Stadt, aus der das Land fast nur Übles hört. 

So wie zulet­zt die Geschichte von der 39-jähri­gen Mut­ter, die ver­mut­lich neun neuge­borene Kinder getötet und in Blu­menkästen ver­schar­rt hat. Oder den Fall des Gewal­texzess­es im Frank­furter Plat­ten­bau­vier­tel Neu­beresinchen, bei dem drei junge Män­ner aus dem recht­en Milieu einen Mann stun­den­lang folterten und fast umbracht­en, wofür sie vor kurzem zu lan­gen Haft­strafen verurteilt wur­den. Oder die Mut­ter, die ein paar Haus­num­mern weit­er ihre zwei Kinder ver­dursten ließ. Und immer wieder ras­sis­tis­che Über­griffe aus der recht­en Szene. 

Wie all das passieren kon­nte, kann hier kein­er erk­lären. Der Ansatz von Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) allerd­ings, der die Ursache in der durch die DDR betriebe­nen Pro­le­tarisierung sucht, wird ein­hel­lig zurück­gewiesen. Annegret Schmidt von der Frank­furter Arbeit­slos­enini­tia­tive sagt: „Solche Fälle, wie der mit den neun toten Babys oder den ver­dursteten Kindern hätte es in der DDR nicht gegeben, weil damals die soziale Kon­trolle in den Haus­ge­mein­schaften und Kindergärten funk­tion­iert hat. Heute nicht mehr.“ 

Schmidt küm­mert sich auch um Schuld­ner­ber­atung und sagt, dass die finanzielle Lage der Frank­furter wegen des Job­man­gels immer schlim­mer werde. „Viele Men­schen ver­fall­en in Lethargie.“ Auch Peter Boehl, Sucht­ber­ater vom Par­itätis­chen Wohlfahrtsver­band, hat mit der Per­spek­tivlosigkeit der Frank­furter zu kämpfen – „von den Suchtkranken kom­men höch­stens fünf Prozent zu uns“. 

In Kneipen wie dem „Biereck“ auf der Leipziger Straße oder in der Spiel­halle „Cal­i­for­nia“ an der Stadt­brücke über die Oder ist vor­mit­tags mehr los als in den Geschäften auf der Karl-Marx-Straße, der Einkauf­s­meile im Zen­trum. „Die Leute kaufen nichts, weil sie keine Arbeit haben“, klagt eine Ladenbe­sitzerin, die schon ans Aufgeben denkt. 

Den­noch sind die Mieten ver­gle­ich­sweise hoch – bei der Stadtver­wal­tung gibt es sog­ar einige, die sagen, dass sie von den Woh­nungs­ge­sellschaften „kün­stlich hochge­hal­ten wer­den“. Dabei ist der Leer­stand der städtis­chen Woh­nun­gen mit rund 20 Prozent so hoch, dass Häuser abgeris­sen werden. 

So wech­seln manche Stu­den­ten und Abgänger der Europau­ni­ver­sität Viad­ri­na über die Oder ins pol­nis­che Slu­bice, wo sie schwarz wohnen und in Frank­furt nur ihre offizielle Meldead­resse und ein Post­fach haben. Die Mieten sind ein­fach viel gün­stiger, und das bedeutet auch, dass die tat­säch­liche Ein­wohn­erzahl Frank­furts noch niedriger ist als die 64 000, die die Stadtver­wal­tung nen­nt und die auch regelmäßig nach untern kor­rigiert wird. Rund 2000 Abwan­der­er dürften die Stadt auch im kom­menden Jahr verlassen. 

Da kann der Frank­furter Ober­bürg­er­meis­ter und gel­ernte Sozialar­beit­er Mar­tin Patzelt (CDU) noch so oft beto­nen, dass er „der Jugend wieder eine Per­spek­tive geben will“. Arbeit­splätze kann er nicht schaf­fen – auch keine Aus­bil­dungsplätze: 999 Frank­furter ohne Arbeit sind unter 25 Jahren alt. So wie Kay, der lieber im „Cal­i­for­nia“ sitzt und das aggres­sive Com­put­er­spiel „Counter Strike“ spielt, als Bewer­bun­gen zu schreiben: „Das bringt ja doch nichts.“ Vom Min­is­ter erwartet er nichts. Zwar will Clement ein Pro­jekt besuchen, bei dem es darum geht, Unter-25-Jährige wieder in Arbeit zu brin­gen. Kay aber sagt: „Die Poli­tik­er sollen bleiben, wo sie sind. Die ner­ven hier nur.“

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Wie kommt die Kuh aufs Brot?

Jugen­dumwelt­sem­i­nar der BUNDjugend

Gen­tech­nik bringt Fortschritt- sagen die Einen. Gen­tech­nik ist schädlich-
sagen die Anderen. Doch wie sollte der Ver­brauch­er mit diesen Aussagen
umge­hen und worauf sollte man in Zukun­ft acht­en, wenn man im
Super­markt seinen Mais kauft?
Mit diesen und anderen Fra­gen rund um die The­men Landwirtschaft,
Gen­tech­nik und Ernährung beschäftigt sich vom 4. bis 7. Okto­ber, in
den Herb­st­fe­rien, die BUND­ju­gend Bran­den­burg. Im Ökodorf Brodowin
gestal­tet der Umweltvere­in ein span­nen­des Sem­i­nar, bei dem nicht nur
referiert und disku­tiert wird, son­dern eben­so eine Exkur­sion zu einem
Biobauern gemacht wird.
Das Sem­i­nar ist aus der Rei­he „Ökoführerschein“, die vier Seminare
pro Jahr umfasst. Wer an allen Sem­i­naren teil­nimmt, erhält ein Zertifikat,
das bei der Bewer­bung für einen Beruf im Umwelt­bere­ich oder für ein
frei­williges ökol­o­gis­ches Jahr (FÖJ) hil­fre­ich sein kann. 

Das Sem­i­narange­bot richtet sich an Jugendliche zwis­chen 15 und 25
Jahren.
Im Teil­nehmer­beitrag von 40 Euro sind die Kosten für Verpflegung,
Unterkun­ft und unbezahlbares Wis­sen enthal­ten. Früh­buch­er erhalten
jew­eils 25 Prozent Rabatt und BUND­ju­gend-Mit­glieder nochmals 25
Prozent. Inter­essierte kön­nen sich bei der BUND­ju­gend Brandenburg,
Friedrich-Ebert-Straße 114 a in 14467 Pots­dam, tele­fonisch unter der
0331 95 11 971 oder per Email an bundjugend-bb@bund.net anmelden. 

Mehr Infor­ma­tio­nen zum kom­menden Sem­i­nar und zum
„Ökoführerschein“ gibt es auf www.bundjugend-brandenburg.de.

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AStA zum Spitzeln verpflichtet?

Dieser Text wurde von Indy­media kopiert. Den Orig­i­nal-Artikel find­et Ihr hier.

Seit dem 24. Okto­ber 2002 gilt im Land Bran­den­burg ein neues Ver­fas­sungss­chutzge­setz, welch­es öffentliche Ein­rich­tun­gen dazu verpflichtet die Ver­fas­sungss­chut­zor­gane über extrem­istis­che Bestre­bun­gen in Ken­nt­nis zu setzen.
Den AStA der Uni­ver­sität Pots­dam erre­ichte vor weni­gen Tagen fol­gen­des Schreiben des Dez­er­nates für Per­son­al- und Recht­san­gele­gen­heit­en der
Uni­ver­sität Potsdam:

“Über­mit­tlung von Infor­ma­tio­nen über gewalt­geneigte extremistische
Bestre­bun­gen an das Dez­er­nat 3 zwecks Weit­er­leitung an die
Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde auf­grund des § 14 Abs. 1 Brandenburgisches
Ver­fas­sungss­chutzge­setz (BbgVerf­SchG)

Die Ter­ror­is­mus­ge­fahr wächst und die gewalt­geneigten rechtsextremistischen
Bestre­bun­gen nehmen zu. Wie die Ter­ro­ran­schläge in der Ver­gan­gen­heit gezeigt haben, ist die Bun­desre­pub­lik Deutsch­land für ter­ror­is­tis­che Grup­pierun­gen ein sog. „Ruhe­land“, das zur Vor­bere­itung der Anschläge genutzt wurde. 

Der Geset­zge­ber hat zur Bekämp­fung des Extrem­is­mus § 14 BbgVerfSchG
geän­dert, wonach nun­mehr auch die Uni­ver­sitäten verpflichtet sind, von sich aus die Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde über die ihnen bekan­nt gewordenen
gewalt­geneigten extrem­istis­chen Bestre­bun­gen zu unterrichten. 

Falls Ihnen Infor­ma­tio­nen über gewalt­geneigte extrem­istis­che Bestrebungen
bekan­nt wer­den, ist das Dez­er­nat 3 mündlich oder schriftlich zu unterrichten. 

Die Unter­rich­tung sollte min­destens fol­gende Angaben enthalten: 

— Angaben über die bekan­nt gewor­dene gewalt­geneigte extremistische
Bestre­bung (bekan­nt gewor­dene Tat­sachen mit möglichem extremistischem
Hin­ter­grund sowie weit­ere Infor­ma­tio­nen, z.B. Angaben über Ort und Zeit­punkt von Aktivitäten) 

— bekan­nt gewor­dene per­so­n­en­be­zo­gene Dat­en (Name(n), ggf. Wohnanschrift(en))

— für evtl. Rück­fra­gen zum über­mit­tel­ten Sachver­halt bitte auch den
Unter­rich­t­en­den (Name und Tele­fon­num­mer) mitteilen. 

Ich bitte zu beacht­en, die schriftliche Über­mit­tlung von personenbezogenen
Dat­en im Hause in einem ver­schlosse­nen Umschlag vorzunehmen.” 

Reak­tio­nen des AStA hierzu find­et Ihr auf der
Home­page.

Verfassungsschutzgesetz: 

§ 14
Über­mit­tlung von Infor­ma­tio­nen an die Verfassungsschutzbehörde 

(1) Die Behör­den, Betriebe und Ein­rich­tun­gen des Lan­des sowie die der Auf­sicht des Lan­des Bran­den­burg unter­ste­hen­den juris­tis­chen Per­so­n­en des öffentlichen Rechts unter­richt­en von sich aus die Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde über die ihnen bekan­nt gewor­de­nen Tat­sachen ein­schließlich per­so­n­en­be­zo­gen­er Dat­en, die sicher­heits­ge­fährdende oder geheim­di­en­stliche Tätigkeit­en für eine fremde Macht oder Bestre­bun­gen im Gel­tungs­bere­ich dieses Geset­zes erken­nen lassen, die durch Anwen­dung von Gewalt oder darauf gerichtete Vor­bere­itung­shand­lun­gen gegen die in § 3 Abs. 1 Nr. 1, 3 und 4 genan­nten Schutzgüter gerichtet sind. 

(2) Die Staat­san­waltschaften und, vor­be­haltlich der staat­san­waltschaftlichen Sach­leitungs­befug­nis, die Polizei über­mit­teln darüber hin­aus von sich aus der Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde auch alle anderen ihnen bekan­nt­ge­wor­de­nen Infor­ma­tio­nen ein­schließlich per­so­n­en­be­zo­gen­er Dat­en über Bestre­bun­gen nach § 3 Abs. 1, wenn tat­säch­liche Anhalt­spunk­te dafür beste­hen, daß die Über­mit­tlung für die Erfül­lung der Auf­gaben der Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde erforder­lich ist. 

(3) Die Ver­fas­sungss­chutzbe­hörde darf zur Erfül­lung ihrer Auf­gaben die Staat­san­waltschaften und, vor­be­haltlich der staat­san­waltschaftlichen Sach­leitungs­befug­nis, die Polizei sowie andere Behör­den um Über­mit­tlung der zur Erfül­lung ihrer Auf­gaben erforder­lichen Infor­ma­tio­nen ein­schließlich per­so­n­en­be­zo­gen­er Dat­en ersuchen, wenn sie nicht aus all­ge­mein zugänglichen Quellen oder nur mit über­mäßigem Aufwand oder nur durch eine die betrof­fene Per­son stärk­er belas­tende Maß­nahme erhoben wer­den kön­nen. Die Ersuchen sind festzuhalten. 

(4) Die Über­mit­tlung per­so­n­en­be­zo­gen­er Dat­en, die auf­grund ein­er Maß­nahme nach § 100 a der Straf­prozeßord­nung bekan­nt­ge­wor­den sind, ist nach den Vorschriften der Absätze 1 bis 3 nur zuläs­sig, wenn tat­säch­liche Anhalt­spunk­te dafür beste­hen, daß jemand eine der in § 3 des Artikel 10-Geset­zes genan­nten Straftat­en plant, bege­ht oder began­gen hat. Auf die dabei über­mit­tel­ten Ken­nt­nisse und Unter­la­gen find­en § 4 Abs. 1 Satz 2 und 3 und § 4 Abs. 2 Satz 2 des Artikel 10-Geset­zes entsprechende Anwen­dung. Die Über­mit­tlung per­so­n­en­be­zo­gen­er Dat­en, die auf­grund ander­er straf­prozes­sualer Maß­nah­men bekan­nt­ge­wor­den sind, ist zuläs­sig, wenn tat­säch­liche Anhalt­spunk­te für Bestre­bun­gen oder Tätigkeit­en nach § 3 Abs. 1 beste­hen. Sie dür­fen nur zur Erforschung dieser Bestre­bun­gen oder Tätigkeit­en genutzt werden. 

Voll­städ­niges Gesetz hier.

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Bei Umbrüchen mehr Extrem-Verbrechen

(PNN) Pots­dam — Bran­den­burgs Gen­er­al­staat­san­walt Erar­do Raut­en­berg hat eine „Ver­sach­lichung“ der Debat­te über Gewalt- und Extremkrim­i­nal­ität in Ost­deutsch­land angemah­nt, die durch den neun­fachen Baby­mord von Frankfurt/Oder aus­gelöst wor­den war. In einem Gespräch mit den PNN wies Raut­en­berg jet­zt darauf hin, dass es in Zeit­en abrupter gesellschaftlich­er Umbrüche immer eine gewisse Häu­fung von extremen Ver­brechen gegeben habe. „Es ist dur­chaus typ­isch für Umbruchzeit­en, in denen soziale Absicherun­gen, famil­iäre Beziehun­gen, staatliche Net­ze weg­brechen und psy­chol­o­gis­che Belas­tun­gen wach­sen, dass es häu­figer zu Ver­brechen wie extremen Tötungs­de­lik­ten kommt“, sagte Raut­en­berg. „Das war zum Beispiel nach dem 1. Weltkrieg so oder auch nach dem 2. Weltkrieg.“ Nach dem Zusam­men­bruch der DDR seien auch in Ost­deutsch­land „bish­erige soziale Kon­trollmech­a­nis­men wegge­brochen“, so der Gen­er­al­staat­san­walt. „Neben Umori­en­tierun­gen gibt es da fast zwangsläu­fig auch Desorientierungen.“ 

Nach Auf­fas­sung Raut­en­bergs sind Ursachen für die höhere Gewaltkrim­i­nal­ität in Ost­deutsch­land vor allem in diesen Wende-Auswirkun­gen zu suchen und weniger in der DDR-Geschichte, zumal es bis­lang offen­bar keine belast­baren Ver­gle­ich­szahlen zu Krim­i­nal­ität und Tötungsver­brechen in DDR-Zeit­en gibt. Raut­en­bergs Prog­nose: Erst wenn die wirtschaftliche Lage in Ost­deutsch­land deut­lich bess­er wird, sich neue Struk­turen etabliert haben, „kann man mit ein­er Entspan­nung rechnen“. 

Allerd­ings wach­sen bei Experten und Lan­despoli­tik­ern längst Befürch­tun­gen, dass diese Hoff­nung für Bran­den­burg trügerisch ist – weil die Wen­dewirren hier naht­los in den demographis­chen Bruch überge­hen, die anhal­tende Entvölkerung und Ver­ar­mung der berlin­fer­nen Ran­dre­gio­nen des Lan­des. Die hier beson­ders starke Abwan­derung von Leis­tungsträgern, von Jun­gen, Mobilen und Gebilde­ten führe zu ein­er „sozialen Abwärtsspi­rale“ zu ein­er „Homogenisierung“ der Bleiben­den, warnt der Biele­felder Sozi­ologe Wil­helm Heitmeyer. 

„Manche wer­den apathisch, andere wer­den aggres­siv“, sagte Heit­mey­er. Es fehle die pro­duk­tive Span­nung, der kul­turelle Stre­it. Es komme zu ein­er „gewis­sen geisti­gen Ver­ar­mung dieser Regio­nen“. Heit­mey­er nen­nt ein Beispiel: Die weni­gen Jugendlichen in solchen Regio­nen hät­ten fast keine Wahl mehr, aus ihrer Clique auszubrechen, „weil es keine andere gibt“. Also schweige man, damit man den einzi­gen Fre­un­deskreis nicht ver­liert. „Man muss darüber offen, ohne Tabus disku­tieren“, fordert der Soziologe. 

Bran­den­burgs Regierung hat – unab­hängig der aktuellen Debat­te um Hin­ter­gründe der Baby­morde und ander­er Extremver­brechen wie Pot­zlow oder dem toten Den­nis in der Tiefkühltruhe – das Prob­lem längst erkan­nt. Auch deshalb hat Regierungschef Matthias Platzeck (SPD) die „Demografie“ zur Chef­sache erk­lärt. Und der frühere Staatskan­zle­ichef und jet­zige Finanzmin­is­ter Rain­er Speer warnte schon vor ger­aumer Zeit offen vor der „Vere­len­dung“ von ganzen Land­strichen Bran­den­burgs, wobei er den Begriff inzwis­chen nicht mehr verwendet. 

„Zu befürcht­en ist eine gesellschaftliche Ver­ro­hung der Sit­ten“, warnte etwa der Poli­tik­wis­senschaftler und Geschäfts­führer der SPD-Land­tags­frak­tion Thomas Kralin­s­ki in einem Beitrag für das SPD-Blatt „Per­spek­tive 21“ im April 2005. „In den periph­eren Regio­nen entste­ht so eine männlich dominierte Gesellschaft, die sich zum großen Teil aus sozialen und wirtschaftlichen Ver­lier­ern mit rel­a­tiv schlechter Bil­dung und unsicheren oder gar keinen Arbeit­splätzen rekru­tieren wird.“ Die schwieri­gen Jahre seien aber nur durch „mehr sozialen Zusam­men­halt“ zu bewälti­gen. Dieser sei aber bedro­ht, was Kindesmis­shand­lun­gen, Angriffe auf aus­ländis­che Geschäfte und Anti-Hartz-Demos zeigten. „Noch viel mehr aber greift Desin­ter­esse an der Heimat, demon­stra­tives Wegschauen und ein Ohn­machts­ge­fühl viel­er Men­schen um sich“, analysierte Kralinski.

Inforiot