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Bundeswehrausstellung gebührend empfangen

(Indy­media, 19.05.2005 01:16)
von ver­mummtes aktion­s­grüp­pchen teltow-fläming 

Fotos und Kurzbericht: Das bran­den­bur­gis­che Luck­en­walde wurde anlässlich der Ausstel­lung “Unser Heer” anti­mil­i­taris­tisch verschönert. 

In der Nacht vom 17. zum 18. Mai ver­schön­erte das Ver­mummte Aktion­s­grüp­pchen Tel­tow-Fläming (VAGTF) auf kreative Weise die Innen­stadt von Luck­en­walde. Anlass ist die am 19. Mai begin­nende Waf­fe­nausstel­lung der Bun­deswehr “Unser Heer”. Mit viel Kriegs­gerät soll dabei der Zivil­bevölkerung Mil­itär und Krieg schmack­haft gemacht wer­den. Dazu die VAGTF: “Pfui!”.

Mehr zur Ausstel­lung in Luck­en­walde gibts hier: Schwere Tech­nik haut­nah zu erleben

Den Bericht mit Fotos find­et Ihr auf Indymedia

hier
.

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Ehrung für jüdischen Mitbürger

(THOMAS WACHS, MAZ) TREUENBRIETZEN Angesichts des 60. Jahrestages des Kriegsendes wollen die Sabinchen­städter nun auch ihres ein­sti­gen Mit­bürg­ers Paul Slo­tows­ki gedenken. 

Der jüdis­che Kauf­mann hat­te nach der “Reich­skristall­nacht” am 9. Novem­ber 1939, als deutsch­landweit die von den Nazis ini­ti­ierten Über­griffe auf Juden began­nen, Treuen­bri­et­zen ver­lassen. Er ging daraufhin nach Berlin, von wo aus er im Rah­men der all­ge­meinen Depor­ta­tio­nen schließlich in ein Konzen­tra­tionslager abtrans­portiert und dort getötet wor­den war. 

An diese Ereignisse sollen kün­ftig ein Gedenkstein oder eine Tafel an der Stelle seines ein­sti­gen Wohn­haus­es erin­nern. Diesen Antrag brachte die Frak­tion des Stadt­fo­rums kür­zlich in den Auss­chüssen der Stadtverord­neten­ver­samm­lung ein. Dort traf der Vorschlag all­ge­mein auf Zus­tim­mung der übrige Frak­tio­nen, die allerd­ings noch genauere Infor­ma­tio­nen zum genaueren Schick­sal Slo­towskis wünschten. 

In welch­er Form die Ehrung zum 9. Novem­ber dieses Jahres dann vorgenom­men wird, soll daher zunächst noch ein­mal berat­en wer­den. Denkbar wäre eine Granittafel, die in den Boden vor dem Wohn- und Geschäft­shaus ein­ge­lassen wer­den kön­nte, gab Andreas Bruns die Vorstel­lun­gen des Stadt­fo­rums wieder. Einen Vorschlag dazu soll die Stadtver­wal­tung bis zum Novem­ber erar­beit­en und abstim­men lassen. 

Gek­lärt wer­den sollen bis dahin auch die genaueren Begeben­heit­en um den Wegzug und die Umstände des Todes von Paul Slo­tows­ki. Er hat­te einst sein Geschäft in der Großs­traße, unmitel­bar zwis­chen dem heuti­gen Drogeriemarkt und dem Imbiss. 

Das Gebäude selb­st ste­ht heute nicht mehr, da es in den let­zten Kriegsta­gen des Jahres 1945 bei Bombe­nan­grif­f­en zestört wor­den war. Wie der Chef des Heimatvere­ines, Wolf­gang Ucksche, der MAZ sagte, sei das Schick­sal Slo­towskis weit­ge­hend gek­lärt. So kon­nte her­aus­ge­fun­den wer­den, dass er am 24. Okto­ber 1941 mit dem zweit­en großen Trans­port von Berlin aus in ein Konzen­tra­tionslager nach Liet­z­mannstadt, dem heuti­gen Lodz, deportiert wor­den war. Dort sei er dann umgekommen.

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Antifaschistische Benefiz Disco

Am 21. April 2004 marschierten etwa 100 Neon­azis um den Märkischen Heimatschutz [MHS], und die inzwis­chen ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft Tor [KS Tor] und die Berlin­er Alter­na­tive Süd-Ost [BASO] durch Bernau. Die Demon­stra­tion richtete sich gegen eine Infover­anstal­tung über den Märkischen Heimatschutz, die zeit­gle­ich im Jugendtr­e­ff DOSTO stattfand.
Etwa 100 Gegen­demon­stran­tInnen ver­sucht­en den Nazis laut­stark und ener­gisch die Tour zu ver­miesen, was jedoch ein Großaufge­bot der Polizei zu ver­hin­dern wusste. 

 

Dabei gab es mehreren Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen AntifaschistIn­nen und der Polizei. Es kam zu etlichen Fes­t­nah­men und Über­grif­f­en auf Demon­stran­ten, wobei auch ein Antifaschist ins Krankhaus geliefert wer­den musste. Die Repres­sio­nen der Polzei schlu­gen soweit aus, dass es
daraufhin zu Gerichtsver­fahren kam, in denen sich die Antifaschis­chtIn­nen für die Willkür der Polizei ver­ant­worten mussten. 

 

Die Gerichtsver­fahren sind zwar mit­tler­weile fast alle abgeschlossen, jedoch ste­hen noch Kosten für Anwälte an. 

 

Deswe­gen find­et am 03.06.2005 eine Antifaschis­tis­che Bene­fiz Dis­co statt, um diese Kosten zu decken.
Es wer­den Swingin Sascha (Ska) und DJ Antje (Schlager & Co) im DOSTO ab 21 Uhr auflegen. 

 

Infos zum Nazi­auf­marsch am 21.April.04 find­et ihr unter Berichte bei www.bernau.tk, eine Wegbeschrei­bung zum Dos­to unter www.dosto.de

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Gentechnikgegner demonstrierten in Golm

Das “Aktions­bünd­nis für eine gen­tech­nikfreie Landwirtschaft
Berlin-Bran­den­burg” ver­anstal­tete gestern eine Fahrrad­demon­stra­tion zum
Gen­ver­suchs­feld in Golm (Pots­dam). Diese Protestver­anstal­tung fand im
Rah­men ein­er Aktionswoche statt, die an diesem Tag in Pots­dam Station
machte. Bere­its um 11 Uhr fand ein Pressege­spräch mit Vertretern des
Aktions­bünd­nis statt. 

Obwohl sich nur wenige Demon­stran­ten auf das Fahrrad schwan­gen, sorgten
Sie durch ihre gel­ben Luft­bal­lons für viel Aufmerk­samkeit. “Keine
Gen­tech­nik in unserem Essen — Keine Gen­tech­nik auf unseren Felder” war
auf den Luft­bal­lons zu lesen. Mit der Aktion sollte für eine
gen­tech­nikfreie Land­wirtschaft demon­stri­ert werden. 

Die Fahrrad­tour führte vom Platz der Ein­heit in der Innen­stadt Potsdams
zu dem Gen­tech­nik-Ver­suchs­feld in Golm. In Golm führt das
Max-Planck-Insti­tut für Moleku­lar­biolo­gie seit Jahren Ver­suche mit
gen­tech­nisch verän­derten Kartof­feln durch. Am Zaun des Versuchsfelds
wurde ein Schild mit der Auf­schrift “Vor­sicht Gen­tech­nik” angebracht.
Mit einem Trans­par­ent “Bei Risiken und Neben­wirkun­gen fra­gen sie Bayer”
wiesen die Demon­stran­ten darauf hin, dass Forschungsergeb­nisse des MPI
in Golm an den Bay­er-Konz­ern verkauft wur­den, der nun eigene
Freiset­zungsver­suche mit Genkartof­feln durch­führt. Mit der Aktion in
Golm wurde darauf hingewiesen, dass die Agro-Gen­tech­nik, obwohl sie von
der Mehrheit der Bevölkerung nicht gewollt wird, vom den Ländern
Bran­den­burg und Berlin und vom Bund hohe Sub­ven­tio­nen erhält. 

Das Aktions­bünd­nis fordert das MPI auf, den Freiset­zungsver­such sofort
zu been­den und auf weit­ere Ver­suche zu verzicht­en. Die Förderung solcher
Exper­i­mente mit Steuergeldern sollte eingestellt werden. 

Mit der Aktionswoche soll nach Aus­sagen eines Sprech­ers des Bündnisses
der Protest gegen den Anbau von gen­tech­nisch verän­derten Pflanzen
ver­stärkt wer­den. Durch die bish­eri­gen Proteste des Bünd­niss­es wurde
bere­its der Anbau von 350 ha gen­tech­nisch verän­dert­er Pflanzen
ver­hin­dert. Von den geplanten fast 500 ha sollen nun nur noch 147 ha
ange­baut werden. 

Im Rah­men der Aktionswoche, die vom 16–22. Mai stat­tfind­et, gibt es
zahlre­iche Infor­ma­tionsver­anstal­tun­gen und Aktio­nen. Zum Abschluss der
Aktionswoche wird es von Neuhard­en­berg nach Seelow eine große Trecker-
und Fahrrad­demon­stra­tion geben. Zu der Tour rufen gemein­sam mit dem
Aktions­bünd­nis zahlre­iche örtliche Land­wirte auf. Einen Überblick über
alle Ver­anstal­tun­gen gibt es unter: gentechnikfreies-brandenburg.de.

Fotos von der Aktion hier.

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Staatsschutz ermittelt nach Neonazi-Angriff

Zwar ken­nt die Polizei die Per­son­alien der bei­den Män­ner, die dem
Über­fal­lkom­man­do auf den Sach­sendor­fer Jugend­klub «Frageze­ichen» am
ver­gan­genen Woch­enende den Weg bereiteten. 

Doch für eine Fes­t­nahme reichen die Hin­weise nach Aus­sage von Pressesprecher
Roland Kamenz nicht aus. «Ihre Beteili­gung entspricht nicht dem Vor­wurf des
schw­eren Land­friedens­bruchs, weil sie zwar mit Gewalt die Tür öffneten, sich
aber nicht an der Auseinan­der­set­zung selb­st beteiligten.» Wie die
Mitar­beit­er des Jugend­klubs mit­teilen, stürmten am Sonnabend unge­fähr 20
Neon­azis das Gebäude und ver­let­zten mehrere Besuch­er mit Trit­ten und
Schlä­gen so schw­er, dass diese im Kranken­haus behan­delt wer­den mussten (die
RUNDSCHAU berichtete). 

Inzwis­chen hat der Staatss­chutz die Ermit­tlun­gen über­nom­men und sein Team
aufge­stockt: Küm­merten sich am Woch­enende noch vier Mitar­beit­er um den Fall,
sind es inzwis­chen sieben. 

Mit Erschreck­en reagiert der Cot­tbuser Auf­bruch, ein Aktions­bünd­nis für ein
gewalt­freies tol­er­antes Miteinan­der, auf den Vor­fall. In ein­er Erk­lärung des
Bünd­niss­es heißt es: «Die Polizei muss jet­zt zügig diese Straftat aufklären.
Es han­delt sich hier­bei nicht um Stre­iche, nicht um Haus­friedens­bruch oder
nur Kör­per­ver­let­zung. Diese Tat ist organ­isierte Krim­i­nal­ität mit
recht­sex­tremem Hin­ter­grund und somit ein Angriff auf unsere demokratischen
Grundrechte.» 

Die Jugendlichen, die sich eigene Räume für ein kul­turelles Leben in der
Stadt geschaf­fen hät­ten, seien gezielt und plan­mäßig über­fall­en worden,
erk­lärten die Sprech­er des Bünd­niss­es, die SPD-Land­tags abge­ord­nete Martina
Münch und Andreas Rothe. 

Der Über­fall zeige den erschreck­enden Organ­i­sa­tion­s­grad Rechtsextremer,
deren Vorge­hen an ein Rol­lkom­man­do erin­nere und in sein­er Brutalität
schock­ierend sei. 

Der Über­fall zeige aber auch, dass die recht­sex­treme Szene in Cot­tbus und
der Region weit­er­hin aktiv sei und dass noch mehr Anstren­gun­gen nötig seien,
diesen braunen Sumpf trockenzulegen.

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Gedenkstättenschutzgesetz

(MAZ) POTSDAM — Das geplante Gesetz zum Schutz von Gedenkstät­ten und Fried­höfen gegen extrem­istis­che Kundge­bun­gen stößt in Bran­den­burgs Land­tag auf ein­mütige Zus­tim­mung. Red­ner aller Parteien sprachen sich am Mittwoch für seine schnelle Ver­ab­schiedung aus. Das Gesetz trage der Ver­ant­wor­tung der Deutschen für den Umgang mit ihrer Geschichte Rech­nung, sagte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU). Ins­beson­dere gelte es, den Sol­daten­fried­hof in Halbe (Dahme-Spree­wald) vor Neon­azi-Aufmärschen zu schützen. (dpa)

Land­tags­frak­tio­nen für Gedenkstätten-Gesetz

(RBB online) Das in Bran­den­burg geplante Gesetz zum Schutz von Gedenkstät­ten und Fried­höfen gegen extrem­istis­che Kundge­bun­gen ist im Land­tag auf ein­mütige Zus­tim­mung gestoßen. 

Red­ner aller Parteien sprachen sich am Mittwoch für seine schnelle Ver­ab­schiedung aus. Das Gesetz trage der Ver­ant­wor­tung der Deutschen für den Umgang mit ihrer Geschichte Rech­nung, sagte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU). Ins­beson­dere gelte es, den Sol­daten­fried­hof in Halbe (Dahme-Spree­wald) vor Neon­azi-Aufmärschen zu schützen. 

Der Geset­zen­twurf soll es kün­ftig erle­ichtern, Ver­samm­lun­gen oder Aufzüge an den Gedenkstät­ten Sach­sen­hausen und Ravens­brück (bei­de Ober­hav­el) einzuschränken oder zu ver­bi­eten. Es schützt aus­drück­lich alle Orte, an denen sich Gräber der Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft befind­en, um ungestörtes Gedenken zu ermöglichen. Die Regelung war erst durch das kür­zlich nov­el­lierte Ver­samm­lungs­ge­setz auf Bun­de­sebene ermöglicht worden. 

Zwar sei das Demon­stra­tionsrecht ein hohes Gut, dürfe jedoch nicht wie in Halbe miss­braucht wer­den, sagte Schön­bohm. Dort sind rund 23.000 Kriegstote bestat­tet. Das Gräber­feld war in den ver­gan­genen Jahren immer wieder Ziel von Recht­sex­tremen, die dort anlässlich des Volk­strauertages ein “Heldenge­denken” veranstalteten. 

Wie wirk­sam das neue Gesetz ist, werde sich schon am Beispiel ein­er für den 18. Juni angemelde­ten Ver­samm­lung von Neon­azis in Halbe zeigen, meinte der PDS-Innen­poli­tik­er Hans-Jür­gen Schar­fen­berg. Ver­bote kön­nten aber nicht das Vor­drin­gen von Frem­den­feindlichkeit und Anti­semitismus in die Mitte der Gesellschaft verhindern. 

Auch der Red­ner der recht­sex­tremen DVU, Michael Claus, kündigte die Zus­tim­mung sein­er Partei zu dem Geset­zen­twurf an, den das Par­la­ment schon am Fre­itag beschließen will. In Halbe seien Krieg­sopfer begraben. “Mit Helden­tum hat das rein gar nichts zu tun”, sagte Claus.

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Immer mehr Drogendelikte vor Gericht

(Ste­fan Adam, MOZ) Uck­er­mark. Dro­gen­de­lik­te steigen vor allem im Jugend­bere­ich an. Das bestätigte das Amts­gericht Pren­zlau. Die Zahl der vor dem Jugendgericht ver­han­del­ten Fälle stieg auf das Dop­pelte. Bis zum Som­mer wer­den über 20 weit­ere Ver­fahren erwartet. 

Dro­gen scheinen bei Jugendlichen schon zum guten Ton zu gehören. An Rauschmit­teln wird auch in der Uck­er­mark nahezu alles kon­sum­iert, was greif­bar ist, wis­sen Insid­er zu bericht­en. Und das fängt schon in den Schulen an. “Glück­licher­weise spie­len aber die harten Dro­gen, wie zum Beispiel Hero­in, noch keine wesentliche Rolle in unser­er Region”, bestätigt Hans-Joachim Esche, Direk­tor des Pren­zlauer Amts­gericht­es. Allerd­ings seien die anderen gefährlich genug, auch wenn es sich nur um die so genan­nten weichen Dro­gen handelt. 

Immer noch gilt, dass neben Erwerb, Abgabe und Veräußerung auch der Besitz von Dro­gen ver­boten und damit straf­bar ist, stellt Esche fest. Die Zunahme schw­er­er Fälle mache immer mehr deut­lich, dass das auch für die Zukun­ft ein Prob­lem bleiben werde. Auch wenn in der Ver­gan­gen­heit einige bekan­nte Deal­er verurteilt wur­den, sei das nur die Spitze des Eis­bergs. Eine zunehmende Rate von Dro­gen­de­lik­ten von Jugendlichen und Her­anwach­senden kann der Amts­gerichts­di­rek­tor bestäti­gen. Eben­so gebe es im Erwach­se­nen­bere­ich einen Zuwachs, der allerd­ings sei nicht so gravierend. 

Die Zahl der Dro­gen­de­lik­te beim Jugendgericht habe sich von bish­er etwa fünf Prozent auf das Dop­pelte gesteigert. Zehn Prozent aller Angeklagten wer­den wegen Erwerb, Besitz und Han­del mit Dro­gen vor die Schranken des Gericht­es geladen. “Das ist ein Prob­lem, das uns zunehmend Sor­gen bere­it­et”, bestätigt Esche. In den Vor­jahren sei dies noch nicht so aus­geprägt gewe­sen. “Notwendig ist, eine größere Sen­si­bil­isierung zu erre­ichen, da es sich bei Rauschgift­de­lik­ten keines­falls um Kava­liers­de­lik­te han­delt, son­dern um Straftat­en mit all ihren Fol­gen”, sagt der Jurist. Von den per­sön­lichen und gesund­heitlichen Kon­se­quen­zen ganz abgesehen. 

Besorg­nis erre­gend sei, dass die Dro­genkon­sumenten immer jünger wer­den. Auch der Schul­hof ist nicht mehr tabu. “Die Jus­tiz kann das lei­der nur zur Ken­nt­nis nehmen und die Tat­en angemessen ahn­den, mehr nicht”, stellt der Amts­gerichts­di­rek­tor klar. “Der Schw­er­punkt der Dro­gen­prob­lematik in der Region liegt ein­deutig in der Stadt Tem­plin, ohne dass beson­dere Gründe dafür nach­weis­bar sind”, sagt er. Vor allem die zunehmende Ten­denz von schw­eren Fällen und deren Mas­siv­ität mache sich deut­lich­er bemerkbar. 

In den let­zten Jahren hat das Amts­gericht den einen oder anderen stadt­bekan­nten Deal­er in Ver­brechen­squal­i­fika­tion zu erhe­blichen Strafen verurteilt. Doch dies sei nur die eine Seite. Auch in diesem Jahr ste­hen zahlre­iche Ver­fahren beim Richter an. Das sei die Kon­se­quenz ein­er großen Polizeiak­tion im ver­gan­gen Jahr, als in Tem­plin eine Vielzahl von Tatverdächti­gen ermit­telt wer­den kon­nte. Die Ankla­gen erfol­gen je nach Strafer­wartung derzeit am Landgericht in Neu­rup­pin und am Pren­zlauer Amts­gericht. “Dro­gen­ver­fahren sind derzeit ein Schw­er­punkt unser­er Arbeit”, meint der Amts­gerichts­di­rek­tor. Über 20 Ver­fahren seien hier bis zum Som­mer zu erwarten.

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Nach Körperverletzung gestellt

Berlin­er Vorstadt — Gegen einen 24-jähri­gen Pots­damer ermit­telt die Polizei wegen Kör­per­ver­let­zung und der Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen. Der Tatverdächtige, der bei ein­er Ver­anstal­tung in der Schiff­bauer­gasse mit einem 26-jähri­gen Pots­damer in Stre­it geri­et, skandierte dabei den Hit­ler­gruß und schlug im Ver­lauf der Auseinan­der­set­zung dem Geschädigten mit der Faust ins Gesicht. Das ver­ständigte Sicher­heitsper­son­al hielt den Täter fest und über­gab ihn den ein­tr­e­f­fend­en Polizeibeamten.

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Es zerbröckelt uns unter den Händen”

(Gui­do Berg, PNN) Nauen­er Vorstadt — Als “Einzi­gar­tigkeit” hat Bran­den­burgs Bil­dungsmin­is­ter Hol­ger Rup­precht die Gedenkstätte im ehe­ma­li­gen Gefäng­nis des sow­jetis­chen Geheim­di­en­stes KGB in der Leis­tikow­straße beze­ich­net. Der Min­is­ter stat­tete dem 1945 von einem Wohn­haus in ein Gefäng­nis umge­baut­en Gebäude gestern einen Besuch ab. Sein Faz­it nach der Bege­hung des Haus­es: “Hier muss drin­gend saniert wer­den, um den Ver­fall aufzuhal­ten”. Rup­precht sagte den Mit­gliedern des Fördervere­ins der Gedenk- und Begeg­nungsstätte sowie dem “Evan­ge­lis­chen-Kirch­lichen Hil­fsvere­in” – seit dem Abzug der rus­sis­chen Stre­itkräfte 1994 wieder Eigen­tümer der Immo­bilie in der Nauen­er Vorstadt – seine Hil­fe zu: “Wo ich helfen kann, werde ich helfen.” Dies beziehe sich haupt­säch­lich auf eine Bekan­nt­machung der Gedenkstätte in den Schulen, für eine materielle Unter­stützung ver­wies Rup­precht auf aktuelle Ver­hand­lun­gen mit dem Lan­deskul­tur­min­is­teri­um. Der Min­is­ter warb für eine ver­stärk­te öffentliche Wahrnehmung der Zeit der rus­sis­chen Beset­zung Ost­deutsch­lands nach 1945: “Das ist ein Abschnitt unser­er Geschichte, der in das kollek­tive Gedächt­nis gehört”, sagte Rupprecht. 

Die Vil­la in der ehe­ma­li­gen Mir­bach­straße Nr.1 war 1916 fer­tiggestellt wor­den und beherbergte bis 1945 Büroräume der “Frauen­hil­fe” des Evan­ge­lisch-Kirch­lichen Hil­fsvere­ins. Nach der Nieder­schla­gung des Nazi-Regimes durch die Sow­je­tarmee wurde das Haus als Teil des “Mil­itärstädtchens Nr.7” nach der Pots­damer Kon­ferenz enteignet und zum Gefäng­nis umge­baut. Wie Gisela Kurze vom Vere­in “Memo­r­i­al” gestern im Bei­sein des Bil­dungsmin­is­ters erläuterte, sei dieser Umbau an den zuge­mauerten Fen­stern noch heute gut erkennbar. Der rus­sis­che Geheim­di­enst NKWD, später KGB, inhaftierte und ver­hörte dort Per­so­n­en unter unmen­schlichen Bedin­gun­gen. Rup­precht zeigte sich nach Besich­ti­gung der Ausstel­lung “Von Pots­dam nach Worku­ta” tief berührt von den Einzelschick­salen der in der Leis­tikow­straße Inhaftierten. So wurde der 1930 in Pots­dam geborene Her­mann Schlüter der Ausstel­lung zufolge gemein­sam mit drei anderen Schulka­m­er­aden am 23. Dezem­ber 1945 ver­haftet und dort inhaftiert, weil er den Rus­sisch-Unter­richt ver­weigerte. Schlüter, der heute noch in Pots­dam lebt, wurde gerettet, seine inhaftierten Mitschüler erschossen. 

Wie Peter Leine­mann vom Evan­ge­lisch-Kirch­lichen Hil­fsvere­in erk­lärte, gibt der Zus­tand des Haus­es Anlass zu größter Sorge: “Es zer­bröck­elt uns unter den Hän­den”. Hil­fe bei der Sub­stanzret­tung erhoffe er sich nicht nur vom Land, son­dern auch von der Bun­desregierung. Anlass für ein Engage­ment des Bun­des sieht Leine­mann aus fol­gen­dem Grund: Recherchen zufolge sei das Haus das einzige im Orig­i­nalzu­s­tand erhal­tene KGB-Gefäng­nis in Deutsch­land und in Ost€pa. Das näch­ste ähn­liche Gebäude finde sich in Est­land. Leine­mann: “Wo gab es nach Ende des kalten Krieges einen direk­ten Besitzer­wech­sel vom KGB zur Kirche, die gesagt hat, das kann man nicht ein­fach abreißen?”

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Nicht immer leicht erkennbar

REGION Der Land­kreis hat ein Falt­blatt mit Infor­ma­tio­nen zum Recht­sex­trem­is­mus her­aus­gegeben. Es enthält Hin­weise zur recht­en Szene in der Region und gibt Tipps, wie man “Szene-Kon­tak­te” von Jugendlichen und rechte Ori­en­tierun­gen erken­nen kann. 

“Nicht alle Erschei­n­ungs­for­men von Recht­sex­trem­is­mus sind für Erwach­sene als solche leicht erkennbar”, heißt es ein­gangs. Dann wird erk­lärt, wie die Recht­en in der Region agieren. So wird der “Bunker 88” in Lübben als über­re­gionaler Tre­ff­punkt der Szene genan­nt, der “weit ins Umland” ausstrahle. Mit Plakat-Aktio­nen und “demon­stra­tivem Auftreten” auf Dorffesten machen die Recht­en auf sich aufmerk­sam. Auch “gezielte Ein­schüchterungsver­suche bis hin zu mas­siv­en Gewalt­tat­en gegen Aus­län­der und Ange­hörige ander­er Jugend­szenen” gibt es. Die Autoren von der regionalen Arbeitsstelle für Jugen­dar­beit führen “deut­liche Anhalt­spunk­te” für recht­sex­trem­istis­che Ein­stel­lun­gen auf, zum Beispiel beim Ausse­hen. So wür­den Bek­lei­dungs­marken wie Lons­dale, Fred Per­ry, Alpha Indus­tries, New Bal­ance (Turn­schuhe mit großem N) bevorzugt, weit­er­hin Klei­dungsstücke wie Pit Bull, Trou­ble­mak­er, Thor Steinar, Cons­daple, Wer­wolf Ger­many, Dober­man und Mas­ter­race, die teil­weise nur im Ver­sand­han­del und in Läden der Szene ver­trieben wer­den. Sym­bole wie Aufnäher (White Pow­er, abge­bildet als weiße Faust), Schmuck­stücke wie der Thor­sham­mer und Zahlen­codes (88 für “Heil Hitler”; 14 für eine ras­sis­tis­che Losung aus 14 Worten) gehören eben­falls dazu wie Ton­träger. Das Erschei­n­ungs­bild lasse sich nicht auf kahlgeschorene Skin­heads reduzieren und sei in den let­zten Jahren noch vielfältiger gewor­den, war­nen die Autoren: “Strate­gisch vorge­hende Recht­sex­trem­is­ten wählen oft ohne­hin ein unauf­fäl­liges Auftreten.” Das Gespräch suchen und Stel­lung gegen recht­sex­trem­istis­che Parolen beziehen — das rat­en die Autoren unter anderem Eltern und Lehrern. Für Hil­fe und Beratung sind zahlre­iche Kon­tak­tadressen ange­führt. paw 

Das Falt­blatt “Keinen Fußbre­it dem Recht­sex­trem­is­mus im Land­kreis Dahme-Spree­wald” gibt es beim Jugen­damt, (03546) 20 17 30.

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