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Thor Steinar und NPD-Aufkleber

Thor Steinar: Jacke ist weg

(MAZ, 7.12.) Oranien­burg. An der Jacke mit dem Label “Thor Steinar” hat­te ein 20-Jähriger
nicht viel Freude. Er war am Sonnabend­abend mit dem ver­bote­nen Label auf dem
Bahn­hofsvor­platz der Polizei aufge­fall­en. Die Jacke mit dem Runen-Wappen
kon­nte er gle­ich ausziehen, sie wurde sichergestellt. Die Wap­pen sind als
ver­fas­sungs­feindliche Kennze­ichen eingestuft. Der 20-Jährige will davon
natürlich
nichts gewusst haben. 

Beim Kleben erwischt

(MAZ, 4.12.) Oranien­burg. Vier junge Män­ner haben am Don­ner­stagabend in der
Sach­sen­hausen­er Straße uner­laubt Wer­beaufk­le­ber der NPD gek­lebt. Zeugen
hat­ten gegen 22.20
Uhr außer­dem beobachtet, dass die Män­ner gegen Hauswände und Mülltonnen
trat­en. Alarmierte Polizis­ten der Oranien­burg­er Wache waren innerhalb
weniger
Minuten vor Ort: Ihnen gelang es durch eine Nah­bere­ichs­fah­n­dung, drei
Personen
im Alter von 17 bis 20 Jahren anzuhal­ten. Der 20-Jährige wurde sogleich
festgenom­men, weil gegen ihn ein Haft­be­fehl aus Berlin wegen
Körperverletzung
vor­lag. Die anderen bei­den Män­ner kon­nten ihren Weg forset­zen. Die
Ermit­tlun­gen zu
der vierten Per­son sind aufgenommen.

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Experiment mit Hitler

(MAZ, 6.12., Peer Straube) BABELSBERG Olli Dit­trich gibt mit schnar­ren­dem Rrr den “Führer”. Christoph
Maria Herb­st alias But­ler Hatler macht in der Edgar-Wal­lace-Par­o­die “Der
Wixxer” mit aus­gestreck­tem rechtem Arm mor­gendliche Dehnübun­gen. Dirk Bach
spielt Eva Braun. 

Drei Auss­chnitte aus Fernsehs­ketchen und Kinofil­men flim­mern an diesem
Sonnabend­nach­mit­tag über die Wand in einem kleinen Raum im drit­ten Stock der
Hochschule für Film und Fernse­hen (HFF). Es ist ein Exper­i­ment. Fünf
Medi­en­wis­senschaftsstu­den­ten haben per Inser­at zehn Proban­den eingeladen.
Zwis­chen 15 und 70 Jahre sind die Teil­nehmer alt. Das Pro­jekt nen­nt sich
“Holo­caust-Darstel­lun­gen in den Medi­en — wo liegen die Gren­zen des guten
Geschmacks?” 

Drei Auss­chnitte, jede eine Par­o­die auf Adolf Hitler, den größten Verbrecher
der Men­schheits­geschichte. Kann man, ja, darf man über Hitler lachen? In dem
kleinen Raum zumin­d­est tut es nie­mand. “Geschmack­los”, urteilt ein Mann
mit­tleren Alters. “Ver­harm­lo­sung”, ruft eine Frau. “Nicht witzig”, findet
ein Mäd­chen. “Das ist zeitlich noch viel zu nah”, gibt eine Frau zu
bedenken. Erstaunt reg­istri­eren die Stu­den­ten den generationsübergreifenden
Konsens. 

Dann wird eine Car­toon-Serie gezeigt. Wal­ter Moers “Adolf” und Bilder aus
“Der Führer pri­vat” von Ex-Titan­ic-Zeich­n­er Achim Greser. Man hört ein
leis­es Kich­ern. Also doch. “Das ist intelek­tueller, nicht so platt wie bei
Dirk Bach”, sagt ein Mann. Aha, auf die Qual­ität des Humors kommt es an.
Eine Frau wider­spricht. “Hitler schließt Komik generell aus. Angesichts der
Opfer kann man niemals darüber lachen.” 

Weit­ge­hende Zus­tim­mung erfährt dage­gen eine vor Jahren heiß umstrittene
Wahlwer­beak­tion der nor­drhein-west­fälis­chen FDP. Der damalige
Spitzenkan­di­dat Jür­gen W. Mölle­mann warb mit groß­for­mati­gen Fotos von
Hitler, dem Sek­ten­führer Bhag­wan und dem Kinoschlitzer Fred­dy Kruger für
eine neue Schulpoli­tik: Darunter prangte der Slo­gan: “Wenn wir nicht schnell
für mehr Lehrer sor­gen, suchen sich unsere Kinder sel­ber welche.” Provokant,
aber zuläs­sig, urteilen die meis­ten. Eine Kam­pagne der
Tier­schut­zor­gan­i­sa­tion Peta, die auf einem Plakat KZ-Häftlinge einer
Hüh­n­er-Leg­e­bat­terie gegenüber­stellt, find­et keine Gnade. 

“Auf­schlussre­ich und inter­es­sant”, lautet hin­ter­her eine erste Bilanz der
Stu­den­ten. Den Ver­lauf der Diskus­sion hat­ten sie sich trotz­dem anders
vorgestellt. Zumin­d­est bei der satirischen Auseinan­der­set­zung mit Hitler, so
die Pots­damerin Maren Gäbel, habe man von den Jün­geren doch eher eine
lock­erere Ein­stel­lung erwartet. 

Als repräsen­ta­tiv darf die Mei­n­ung der Teil­nehmer wohl eher nicht gelten.
Ger­ade die Gen­er­a­tion der Enkel und Urenkel ent­deckt Hitler zunehmend als
Witz­fig­ur und set­zt sich auf diese Weise mit dem The­ma auseinander. 

Im Jan­u­ar wollen die Stu­den­ten eine Col­lage aus den gezeigten Ausschnitten
und den Reak­tio­nen der Teil­nehmer im Inter­net präsentieren.

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Hilfe für NS-Zwangsarbeiter

KLEINMACHNOW Bran­den­burg set­zt auf mehr Bürg­eren­gage­ment, um ehemaligen
NS-Zwangsar­beit­ern in Ost€pa zu helfen. Auf­takt ein­er entsprechenden
Aktion ist am kom­menden Fre­itag. Der Heimatvere­in Klein­mach­now lädt in
Zusam­me­nar­beit mit dem Vere­in “Kon­tak­te-Kohtak­thi” sowie der
Aus­län­der­beauf­tragten Almuth Berg­er ab 17 Uhr zu ein­er Ver­anstal­tung in den
Kur­saal der Biol­o­gis­chen Bun­de­sanstalt, Stahns­dor­fer Damm 81, ein. Dort
resi­dierte einst die Dreilin­den-Maschi­nen­bau GmbH, eine Tochter der Firma
Bosch, die von 1941 bis 1945 Zwangsar­beit­er beschäftigte. Die Hil­fe soll
Men­schen zugute kom­men, die kein Geld von der Bun­dess­tiftung “Erin­nerung,
Ver­ant­wor­tung und Zukun­ft” erhal­ten, weil sie Zuwen­dungskri­te­rien nicht
erfüllen.

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Schüler probte an der Schule die Revolution

(MOZ, Ingolf Bunge) Fürsten­walde (MOZ) Eine zer­störte Jun­gen-Toi­lette und das Bekennerschreiben
ein­er “Kom­man­do­gruppe Ver­lorene Jungs” mit dem Aufruf zur Gewalt haben am
städtis­chen Gym­na­si­um in Fürsten­walde für große Unruhe gesorgt. Nach
Hin­weisen von Schülern ist die Polizei bei einem 17-Jähri­gen aus der Region
Bad Saarow angerückt und hat dessen Com­put­er sichergestellt. Der Jugendliche
hat die Tat zugegeben. 

Am Städis­chen Gym­na­si­um Wern­er See­len­binder herrscht Unruhe und
Verun­sicherung. Wer Schüler nach der zer­störten Toi­lette und der
“Kom­man­do­gruppe” fragt, erhält unisono die Antwort: “Da müssen Sie sich an
die Schulleitung wen­den.” Die Chronolo­gie des Falles: 

Am 24. Novem­ber erfährt Schullei­t­erin Sabine Jentzsch von erheblichen
Van­dal­is­mus-Schä­den (Höhe: 400 Euro) 

Am fol­gen­den Mor­gen ver­sam­melt sie die 588 Schüler zu Unter­richts­be­ginn auf
dem Schul­hof, weist auf die Zer­störun­gen hin: “Das ist nicht hinzunehmen”,
sig­nal­isiert aber Gesprächs­bere­itschaft: “Es wäre gut, wenn sich einige
beken­nen. Wir suchen nach Wegen, das wieder in Ord­nung zu brin­gen.” Am 29.
Novem­ber taucht ein Flug­blatt mit der Über­schrift “Anonymes
Beken­ner­schreiben” an der Schule auf. Darin beken­nt sich die “Kom­man­do­gruppe
Ver­lorene Jungs” auch dazu, im nahen Scholl-Gym­na­si­um eine Urkunde vom
Wet­tbe­werb aktive Schule gestohlen zu haben. Begrün­dung: “Wir lehnen den
kap­i­tal­is­tis­chen Staat und auch das Schul­sys­tem ab. Wir akzep­tieren nicht,
dass Zahlen auf einem Blatt Papi­er am Jahre­sende über unsere Zukunft
entschei­den.” Erste Forderung an die Schulleitung: Wenn Lehrer fehlen,
sollen sie sich bei jedem Schüler die Unter­schrift auf einem
Entschuldigungszettel abholen müssen. 

Am Dien­stag, dem 30. Novem­ber, rückt die Polizei bei einem unauffälligen
Schüler (17) in der Region Bad Saarow an und stellt dessen Com­put­er sicher. 

“Wir haben ihn wegen des Ver­dachts der Sachbeschädi­gung und wegen des
Aufrufs zu Straftat­en ver­nom­men”, sagt Polizeis­prech­er Detlef Lüben auf
Anfrage. “Wir prüfen gegen­wär­tig die Com­pu­t­er­dateien, weil es ange­blich eine
schwarze Liste mit Schüler- und Lehrerna­men geben soll.” Das allerdings
bestre­ite der 17-Jährige — wie auch die Exis­tenz der “Kom­man­do­gruppe”.
Polizis­ten wiesen den Jugendlichen ein­dringlich darauf hin, dass er nicht
mehr den Schutz der Anonymität habe und darauf, dass auch der Aufruf zu
Straftat­en eine Straftat sei. 

“Ihr kön­nt so lange Schuleigen­tum zer­stören, bis die Lehrerschaft
kom­pro­miss­bere­it ist”, heißt es in dem Flug­blatt. “So was kann ich nicht
hin­nehmen”, sagt Sabine Jentzsch. “Das hat Wellen geschla­gen, weil es
stark­er Tobak ist — egal wie es gemeint war.” Auch wenn es um Schulkritik
gehe — dazu gehöre der Mut, diese auszus­prechen. Die konkreten Probleme
gelte es noch zu hinterfragen. 

Ange­sprochen von der MOZ wollte sich gestern kein Schüler zu dem Thema
äußern. Lediglich ein Infor­mant sagt, dass Lehrer die Situation
ver­harm­losten und auch den Gebrauch von Dro­gen nicht sehen woll­ten. “Wir
hat­ten noch keine Auf­fäl­ligkeit­en, so dass wir ein­greifen mussten”, betont
die Schullei­t­erin. Aber sie könne auch nicht sagen, dass es keine Dro­gen an
dem Gym­na­si­um gebe.

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Der Mord an Marinus Schöberl wird nachverhandelt

NEURUPPIN Der bru­tale Mord an den Schüler Mar­i­nus Schöberl aus Pot­zlow (Uck­er­mark) vor zwei Jahren beschäftigt erneut die Jus­tiz. Vor dem Neu­rup­pin­er Landgericht müssen sich zwei der drei bere­its im Herb­st 2003 von dem Gericht verurteil­ten Angeklagten am 21. Dezem­ber ver­ant­worten. Zu der Ver­hand­lung kommt es, da der Bun­des­gericht­shof auf Grund ein­er Revi­sion der Staat­san­waltschaft das Urteil von 2003 – Frei­heitsstrafen zwis­chen zwei und 15 Jahren – teil­weise geän­dert hatte. 

&nbs;

Er sprach zwei Tätern eine höhere Ver­ant­wor­tung für den grausamen Tod des 16-Jähri­gen zu. Das Urteil gegen den drit­ten Mit­täter ist recht­skräftig. Er war wegen Mordes, gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung und Nöti­gung zu achtein­halb Jahren Jugend­strafe verurteilt wor­den. Der BGH hat­te die Revi­sion in seinem Fall verworfen. 

&nbs;

Die vom Landgericht Neu­rup­pin in dem Urteil vom 24. Okto­ber 2003 getrof­fe­nen „tat­säch­lichen Fest­stel­lun­gen“ sind nach Angaben durch den BGH bestätigt wor­den und dementsprechend für die neue Ver­hand­lung bindend. Danach haben die drei Täter den 16-jähri­gen Schüler im Juli 2002 im uck­er­märkischen Pot­zlow während eines Trinkge­lages stun­den­lang gefoltert, mit einem Fußtritt getötet und seine Leiche in ein­er Jauchegrube ver­schar­rt. Die Leiche war erst Monate später gefun­den worden.

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Ausländer wollen Beirat gründen

Erste Schritte auf dem Weg zu ein­er eige­nen Inter­essen­vertre­tung im Havelland

(MAZ, Markus Kniebel­er) HAVELLAND Die Ver­suche havel­ländis­ch­er Bürg­er, einen Aus­län­der­beirat ins Leben zu
rufen, nehmen immer konkretere For­men an. Nach­dem bere­its im Sep­tem­ber und
Okto­ber vor­bere­i­t­ende Ver­samm­lun­gen zu diesem The­ma stattge­fun­den hatten,
kamen am Don­ner­stagabend in der Musik­brauerei gut 50 Men­schen zusam­men — die
meis­ten davon aus­ländis­che Mit­bürg­er -, um über die näch­sten Schritte zu
beraten. 

Gabriele Stei­dl, die Aus­län­der­beauf­tragte des Land­kreis­es, legte zu Beginn
der Ver­anstal­tung noch ein­mal dar, was Sinn und Zweck eines solchen Beirates
sei. “Es geht darum, den in unserem Kreis leben­den Aus­län­dern ein Forum zu
bieten, in dem sie ihre Anliegen artikulieren kön­nen”, sagte sie. Einerseits
soll­ten in einem Beirat Lösun­gen für ganz konkrete Prob­leme gefun­den werden,
etwa wenn es darum gehe, Behör­de­nan­gele­gen­heit­en zu regeln. Andererseits
habe der Beirat auch eine poli­tis­che Funk­tion. Über ihn könne der Kon­takt zu
den Gremien des Kreis­es — Kreistag, Auss­chüsse, Lan­drat — hergestellt
wer­den. So werde die Teil­nahme der aus­ländis­chen Mit­bürg­er an der
poli­tis­chen Diskus­sion erleichtert. 

Im Kreis Havel­land leben derzeit 2 486 Aus­län­der. Wahlberechtigt für den
Aus­län­der­beirat ist laut Haupt­satzung des Kreis­es jed­er Aus­län­der, der
volljährig ist, eine Aufen­thalts­genehmi­gung hat und seit mehr als drei
Monat­en im Land­kreis Havel­land lebt. Die 237 Asyl­be­wer­ber sind von dem
Wahlrecht ausgeschlossen. 

Bis auf Let­ztere kön­nen alle Aus­län­der in den Beirat gewählt wer­den, der aus
neun Mit­gliedern beste­hen soll. Außer­dem haben auch Deutsche die
Möglichkeit, sich auf die Wahlliste stellen zu lassen. Voraussetzung
allerd­ings ist, dass sie von wahlberechtigten Aus­län­dern vorgeschlagen
werden. 

Mah­moud El-Hakim, Chirurg in Rathenow und Ini­tia­tor der Irak-Hilfsaktion,
appel­lierte an die in der Musik­brauerei Ver­sam­melten, sich weit­er­hin für die
Grün­dung des Beirates einzuset­zen. “Nie­mand zwingt uns, wir müssen das nicht
tun”, sagte er. “Aber es ist in unserem eige­nen Inter­esse, uns eine
gemein­same Stimme zu geben. Wir dür­fen nicht sprach­los bleiben.” In diesem
Zusam­men­hang appel­lierte El-Hakim ein­dringlich an die Zuhör­er, deutsch zu
ler­nen. Die Beherrschung der Sprache sei der wichtig­ste Schritt her­aus aus
der Isolation. 

In der Diskus­sion kri­tisierten vor allem die Asyl­be­wer­ber, dass ihnen der
Weg in den Beirat versper­rt bleibe. Dabei gebe es in dieser Gruppe große
Prob­leme. Gabriele Stei­dl ver­wies auf die gültige Recht­slage, die derzeit
keine andere Wahl lasse. Gle­ichzeit­ig machte sie klar, dass eine Mit- und
Zuar­beit Asyl­suchen­der auch ohne offizielle Vertre­tung im Gremi­um möglich,
ja sog­ar aus­drück­lich erwün­scht sei. 

“Bis zur Grün­dung des Beirates ist es noch ein müh­samer Weg”, sagte Steidl.
Allein die Vor­bere­itung der Wahl werde großen Ein­satz erfordern. Aber ein
weit­er­er Schritt dor­thin sei getan.

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Verrat, Verleumdung und ein V‑Mann?

(ND, Bernd Bau­mann) Ver­bal­at­tack­en des Bran­den­burg­er Land­tagsab­ge­ord­neten und CDU-Gen­er­alsekretärs Sven Petke gegen eine islamis­che Glaubens­ge­mein­schaft in Pots­dam hat­ten gestern ein Nach­spiel im Land­tag. Fast zwei Stun­den set­zte sich die Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK) hin­ter ver­schlosse­nen Türen mit den Vorgän­gen auseinan­der. Schließlich wurde Petke vom Vor­wurf des Geheimnisver­rats freige­sprochen, jedoch gle­ichzeit­ig schw­er gerügt. 

Auf­gabe der PKK ist die Kon­trolle der Arbeit des Ver­fas­sungss­chutzes. Petke hat­te im Sep­tem­ber unmit­tel­bar vor der Land­tagswahl erk­lärt, dass in ein­er Pots­damer Moschee Hass gegen Deutsche und Juden gepredigt werde. Weil er den Imam des Gebet­shaus­es als »Kaplan von Pots­dam« beze­ich­net hat­te, zeigte ihn dieser bei der Staat­san­waltschaft wegen Ver­leum­dung an. Gle­ichzeit­ig wurde Petke verdächtigt, seine Infor­ma­tio­nen direkt vom Ver­fas­sungss­chutz erhal­ten und damit einen Geheimnisver­rat began­gen zu haben. Petke berief sich dage­gen auf Quellen inner­halb der Glaubensgemeinschaft. 

»Es kann kein Geheimnisver­rat vor­liegen, da in der Moschee vor min­destens hun­dert Leuten gepredigt wird«, stärk­te Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) seinem Parteifre­und Petke den Rück­en. Dieser Mei­n­ung schloss sich die gesamte PKK an.
Den­noch gab es heftige Kri­tik an Petke. »Die von ihm angestoßene Debat­te ist für Bran­den­burg und seine Men­schen nicht hil­fre­ich«, sagte der PKK-Vor­sitzende Christoph Schulze (SPD). Außer­dem erschw­erten Petkes Äußerun­gen die Arbeit der Sicher­heit­sor­gane erhe­blich. »Deshalb muss die Diskus­sion sofort been­det wer­den«, forderte Schulze. Er set­ze darauf, dass der CDU-Abge­ord­nete aus seinem Fehler lernt. Doch Petke zeigte sich abso­lut unein­sichtig: Wenn es um Sicher­heit­sprob­leme gehe, werde er im Inter­esse Bran­den­burgs auch kün­ftig nicht schweigen. 

Auch im Innenauss­chuss sollte
das The­ma Geheimnisver­rat behan­delt wer­den. Der Vor­sitzende Hans-Jür­gen Schar­fen­berg (PDS) hat­te es auf die Tage­sor­d­nung geset­zt. Doch die Koali­tions­frak­tio­nen von SPD und CDU lehn­ten das ab. 

Der Innenauss­chuss beschäftigte sich dann mit der Affäre um den Bürg­er­meis­ter von Brandenburg/ Hav­el, Nor­bert Langer­wisch (SPD). Der soll im Ober­bürg­er­meis­ter­wahlkampf 2003 Unter­stützung von einem Dro­gen­händler erhal­ten haben, der zugle­ich V‑Mann war. Schar­fen­berg bemän­gelte die offen­bar fehlende Kon­trolle über V‑Leute. Der V‑Mann-Ein­satz berge zahlre­iche Risiken. Es müsse unbe­d­ingt sichergestellt wer­den, dass diese Leute keine Straftat­en begehen.

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Zeitsoldat angeklagt

(MAZ) POTSDAM Die Pots­damer Staat­san­waltschaft hat gegen einen Zeit­sol­dat­en der Bundeswehr
Anklage wegen ver­sucht­en Mordes erhoben. Der 26 Jahre alte Oberfeldwebel
solle am 18. Juli in Brandenburg/Havel einen keni­an­is­chen Asylbewerber
schw­er ver­let­zt haben. Laut Staat­san­waltschaft hat der Täter den Afrikaner
mit ein­er abge­broch­enen Bier­flasche ange­grif­f­en und ihm einen Stich in den
Hals ver­set­zt. Der bis­lang unbescholtene Zeit­sol­dat habe aus
“frem­den­feindlich motiviert­er Wut” gehan­delt, hieß es bei der
Staat­san­waltschaft. Er wurde am Abend des 18. Juli in ein­er Kaserne in
Nieder­sach­sen festgenom­men und befind­et sich in Unter­suchung­shaft. Die
Staat­san­waltschaft erhob auch Anklage gegen einen mut­maßlichen Mit­täter. Die
Behörde wirft dem 30-Jähri­gen gefährliche Kör­per­ver­let­zung, Nöti­gung und
Belei­di­gung vor. 

Bun­deswehr-Sol­dat wegen Angriffs auf Keni­an­er angeklagt

(Tagesspiegel) Pots­dam — Es war offen­bar nur ein glück­lich­er Zufall, dass der Afrikan­er mit
dem Leben davonkam. Am frühen Mor­gen des 18. Juli 2004 stach in
Brandenburg/Havel ein Mann dem Keni­an­er eine abge­broch­ene Bier­flasche in den
Hals; die Schla­gad­er wurde knapp ver­fehlt. Die Staat­san­waltschaft Potsdam
hält den Angriff für ver­sucht­en Mord — und hat jet­zt eine entsprechende
Anklage gegen den Tatverdächti­gen erhoben. Der 26 Jahre alte Torsten Z. war
zur Tatzeit Ober­feld­webel der Bun­deswehr und wurde noch am Abend des 18.
Juli in sein­er Kaserne in Nieder­sach­sen festgenom­men. Die Staatsanwaltschaft
geht davon aus, dass Torsten Z. nach der Tat von Bran­den­burg nach
Nieder­sach­sen fuhr, als sei nichts geschehen. Den Angriff auf den
28-jähri­gen Flüchtling habe Z. “aus frem­den­feindlich motiviert­er Wut”
verübt. 

Eine zweite Anklage richtet sich gegen einen Bekan­nten von Z., den 30 Jahre
alten Arbeit­slosen Andreas R. Ihm hält die Staat­san­waltschaft gefährliche
Kör­per­ver­let­zung, Nöti­gung und Belei­di­gung vor. Warum die beiden
Tatverdächti­gen mit dem Asyl­be­wer­ber und einem keni­an­is­chen Lands­mann in der
Diskothek “Piephahn” aneinan­der geri­eten, ist unklar. Andreas R. wurde erst
mehrere Wochen nach der Tat ermit­telt und befind­et sich auf freiem Fuß. Wie
Fam­i­lien­vater Torsten Z. war auch R. der Polizei vor den Ermit­tlun­gen zu der
Attacke gegen den Afrikan­er nicht aufgefallen. 

Die Tat vom 18. Juli ist nur ein Beispiel für die weit­ere Zunahme
aus­län­der­feindlich­er und son­stiger rechter Gewalt. In den ersten neun
Monat­en 2004 hat die Polizei bere­its 75 ein­schlägige Gewaltdelikte
reg­istri­ert (2003 ins­ge­samt: 87). 111 Per­so­n­en seien von Jan­u­ar bis
Sep­tem­ber ver­let­zt wor­den, antwortete Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU)
kür­zlich auf eine par­la­men­tarische Anfrage. 

Die Gesamtzahl aller recht­en Straftat­en vom Jan­u­ar bis Sep­tem­ber war mit 720
so hoch, dass für das kom­plette Jahr 2004 eine ähn­lich harte Bilanz wie 2003
zu befürcht­en ist: Damals meldete die Polizei 993 rechte Delikte.

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Geldstrafe gegen Rechtsradikalen

Pren­zlau — Wegen der Ver­wen­dung ver­fas­sungswidriger Kennze­ichen und vorsät­zlich­er Kör­per­ver­let­zung hat das Amts­gericht Pren­zlau (Uck­er­mark)
einen 23jährigen zu 800 Euro Geld­strafe verurteilt. Ron­ny K. hat­te im Juni
2003 einen 15jährigen Hip-Hop­per bei einem Dorffest geschla­gen und zusammen
mit anderen Recht­sradikalen gejagt. Zeu­gen hat­ten nicht einge­grif­f­en. Das
Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

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Gedenktafel beschmiert

Krem­men — Eine Gedenk­tafel der Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten in Krem­men-Som­mer­feld (Ober­hav­el) ist mit Farbe beschmiert wor­den. Sie erin­nert an den Todes­marsch von KZ-Häftlin­gen kurz vor Kriegsende.

Inforiot