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Erinnerung an KZ und Speziallager Lieberose

Jam­litz — In Jam­litz (Dahme-Spree­wald) sind gestern zwei
Doku­men­ta­tion­sstät­ten zum Gedenken an die Opfer des KZ-Außen­lagers Lieberose
und des späteren sow­jetis­chen Spezial­lagers Nr. 6 eingewei­ht worden. 

Bil­dungsmin­is­ter Stef­fen Reiche (SPD) erin­nerte vor etwa 500 Gästen an die
große Mehrheit der jüdis­ch­er Häftlinge dieses Außen­lagers von Sachsenhausen,
die den Holo­caust nicht über­lebt hat­te. Die Dauer­ausstel­lun­gen unter freiem
Him­mel doku­men­tierten einen “Ort der Shoah” mit­ten in Bran­den­burg. Zu beiden
Seit­en der früheren Lager­straße zeich­nen 30 in Sieb­druck gestaltete
Ausstel­lungstafeln Schick­sale einzel­ner Häftlinge und die Geschichte des
Ortes nach. 

Das KZ-Außen­lager wurde 1943 als Neben­stelle des KZ Sach­sen­hausen errichtet
und von der Waf­fen-SS zum Bau des benach­barten Truppenübungsplatzes
“Kur­mark” betrieben. Schätzun­gen zufolge mussten bis zur Auflö­sung des
Lagers Anfang 1945 zwis­chen 6000 und 10 000, über­wiegend jüdis­che Häftlinge
Zwangsar­beit leis­ten. Die Zwangsar­beit­er wur­den meist aus dem
Ver­nich­tungslager Auschwitz ange­fordert und bei Arbeit­sun­fähigkeit zur
Ermor­dung zurückgeschickt. 

Von 1945 bis 1947 wurde das ehe­ma­lige KZ vom sow­jetis­chen Geheim­di­enst NKWD
als Internierungslager für NSDAP-Mit­glieder und unter­ge­ord­nete Funktionäre
genutzt. Von 10 213 inhaftierten Män­nern, Frauen und Jugendlichen kamen 3
154 durch Hunger und Krankheit­en ums Leben. Zahlre­iche Inhaftierte waren zu
Unrecht denun­ziert worden.

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PDS bekommt keine Akteneinsicht

(TSP) Pots­dam. Die PDS-Frak­tion hat in ihrem Bemühen, in der Affäre um den V‑Mann
Toni S. mehr Aufk­lärung zu erre­ichen, eine Nieder­lage erlit­ten. Das
Bran­den­burg­er Ver­fas­sungs­gericht wies gestern eine Organ­klage der
PDS-Abge­ord­neten gegen den Land­tag ab. Die Frak­tion wollte erre­ichen, dass
die Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion, das für den Verfassungsschutz
zuständi­ge Gremi­um des Land­tags, in der V‑Mann-Affäre Aktenein­sicht im
Innen­min­is­teri­um nimmt. Ein entsprechen­der Antrag der PDS-Frak­tion wurde
jedoch im ver­gan­genen Jahr von SPD und CDU von der Tage­sor­d­nung gestrichen.
Dies hielt die PDS für ver­fas­sungswidrig und klagte vor dem
Verfassungsgericht. 

Die Affäre um den recht­sex­tremen Spitzel Toni S. hat­te Wirbel aus­gelöst. Im
Novem­ber 2002 verurteilte das Landgericht Berlin den V‑Mann, weil er
recht­sradikale Hass-CDs ver­trieben hat­te. Gegen den für Toni S. einst
zuständi­gen Beamten des Ver­fas­sungss­chutzes ist noch ein Ver­fahren anhängig. 

Gericht weist PDS-Klage ab

Ver­fas­sungsrichter gegen Akteneinsicht

LR)Das Bran­den­burg­er Ver­fas­sungs­gericht hat eine PDS-Klage zur Akteneinsicht
durch Mit­glieder der Par­la­men­tarischen Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK) des Landtags
abgewiesen. 

Die PDS hielt einen Mehrheits­beschluss des Land­tags im Jahre 2002 für
ver­fas­sungswidrig, der Aktenein­sicht in ein­er V‑Mann-Affäre ver­sagte (die
RUNDSCHAU berichtete). 

Die Ver­fas­sungsrichter beton­ten, dass PKK-Mit­glieder einer
Geheimhal­tungspflicht unter­liegen und keine Einzel­heit­en, auch nicht zu
Ver­fahrens­fra­gen, ver­laut­en las sen dürfen. 

Gericht erschw­ert Akteneinsicht

V‑Mann-Affäre Toni S.: Ver­fas­sungs­gericht weist Klage der PDS ab

(MAZ) Die für die Überwachung des Ver­fas­sungss­chutzes zuständige
Par­la­men­tarische Kon­trol­lkom­mis­sion (PKK) des Pots­damer Land­tags darf sich
weit­er­hin weigern, ihr geset­zlich ver­brieftes Recht auf Akteneinsicht
wahrzunehmen. 

Mit knap­per Mehrheit hat das Lan­desver­fas­sungs­gericht gestern ein Urteil
verkün­det, nach dem der Land­tag die PKK zur Aktenein­sicht nicht auffordern
darf. Unter Hin­weis auf die Geheimhal­tungs- und Verschwiegenheitspflichten
der PKK-Mit­glieder ver­war­fen vier der sieben Richter eine entsprechende
Klage der PDS-Land­tags­frak­tion. Sachver­halte, mit denen sich die PKK geheim
befasst, dürften nicht öffentlich debat­tiert wer­den, so der Tenor des
Urteils. 

Das Urteil des Lan­desver­fas­sungs­gerichts geht auf einen Antrag zurück, den
die PDS auf dem Höhep­unkt der Affäre um den ent­tarn­ten V‑Mann Toni S. im
Sep­tem­ber 2002 im Land­tag gestellt und von dem sie sich zusätzliche
Aufk­lärung in der Spitzel-Affäre erhofft hatte. 

Die PDS wollte durch­set­zen, dass die Land­tagsmehrheit die PKK aufforderte,
Geheim­di­en­stak­ten einzuse­hen — worauf die zwei SPD-Mit­glieder und das eine
CDU-Mit­glied in der PKK frei­willig verzichteten. Mit den Stim­men der Großen
Koali­tion von SPD und CDU wurde der PDS-Antrag jedoch auch von der
Tage­sor­d­nung der Land­tagssitzung gestrichen. Eine Abstim­mung war somit
unmöglich. 

Die PDS sah daraufhin ihre Rechte als par­la­men­tarische Min­der­heit verletzt.
Da die PDS zudem die Gefahr sah, “dass kün­ftig auch andere, der
Regierungsmehrheit missliebige The­men von vorn­here­in block­iert wer­den und so
ihre par­la­men­tarische Oppo­si­tion­sar­beit block­iert wird”, reichte sich eine
Organ­klage beim Lan­desver­fas­sungs­gericht ein. Die PDS verk­lagte den
Geset­zge­ber Land­tag als Organ des Staates. 

Auch nach dem Urteil will die PDS um das Recht auf Aktenein­sicht streiten.
Ker­stin Kaiser-Nicht, die die PDS in der PKK ver­tritt, kündigte an, den
Antrag erneut zu stellen. Darüber hin­aus werde sie ihr verfassungsmäßiges
Recht in Anspruch nehmen, als Einze­lab­ge­ord­nete Ein­sicht in die Akten des
Ver­fas­sungss­chutzes zu nehmen. “Ich bin sehr ges­pan­nt, welche Argu­mente die
Lan­desregierung find­et, mir dieses Recht zu verwehren.” 

Die PDS ist überzeugt, dass eine Kon­trolle des Ver­fas­sungss­chutzes in
Einzelfällen ohne Aktenein­sicht unmöglich ist. Die Partei ver­weist dabei auf
das Urteil des Berlin­er Landgerichts, das den Spitzel Toni S. im November
2002 zu ein­er zwei­jähri­gen Haft­strafe auf Bewährung verurteilt hat­te. In
sein­er Urteils­be­grün­dung hat­te das Gericht auch die Rolle des
bran­den­bur­gis­chen Ver­fas­sungss­chutzes als “unver­ant­wortlich und nicht
nachvol­lziehbar” gerügt. Nach Auf­fas­sung des Berlin­er Richter hat­te der
Spitzel seinen Han­del mit Nazi-CDs “mit Wis­sen und Bil­li­gung” des märkischen
Geheim­di­en­stes aufge­baut” und sei “hier­für auch noch belohnt wor­den”. Diese
Ein­schätzung basierte auf Aktenken­nt­nis und unter­schied sich offenbar
deut­lich von der Selb­st­darstel­lung des Ver­fas­sungss­chutzes in der
Kontrollkommission. 

Das Pots­damer Innen­min­is­teri­um begrüßte die Entschei­dung des
Ver­fas­sungs­gerichts. Das Urteil diene der Rechtssicher­heit, sagte ein
Sprech­er. Der CDU-Vertreter in der PKK, Dierk Home­y­er, sagte, er habe mit
dem Urteil gerech­net. Er sei erfreut, dass das Gericht die Rechtsauffassung
der rot-schwarzen Koali­tion bestätigt. SPD-Frak­tion­ssprech­er Ingo Decker
sagte, jet­zt herrsche Recht­sklarheit. Die PDS sei “wie ein Tiger gestartet
und als Bettvor­leger gelandet”. PKK-Chef Christoph Schulze (SPD) ermahnte
die PDS, das Urteil hinzunehmen. 

Im Gegen­satz dazu ver­schärfte die PDS gestern abend ihre Kri­tik. “Die
Mehrheit der PKK sieht ihre vornehm­ste Auf­gabe nun­mehr darin, zu verhindern,
dass die PKK ihre Kon­troll­rechte wahrn­immt”, hieß es bei der PDS. Der
Öffentlichkeit werde “vorge­gaukelt, die PKK würde umfassend den
Ver­fas­sungss­chutz kon­trol­lieren. An ein­er solchen Täuschung der
Öffentlichkeit wird sich die PDS nicht beteiligen”.

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Schönbohm: «Davon ist uns nichts bekannt»

Polizei, Finanzen, Feuer­wehr, Gemein­dege­bi­et­sre­form und «recht­sradikale
Ten­den­zen» , wie sie das Zen­trum für Demokratis­che Kul­tur Berlin in den
Altkreisen Lübben und Luck­au aus­gemacht haben will, beherrscht­en das
Pressege­spräch, das Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm gestern im Lübben­er Rathaus
zusam­men mit Bürg­er­meis­ter Lothar Bret­ter­bauer gab. 

In einem State­ment sprach Schön­bohm davon, dass ihn zum einen die Finanzlage
der Stadt inter­essiert habe, zum anderen habe er den Stel­len­wert der
Feuer­wehr für die Stadt unter­strichen. Dabei erin­nerte er an das schwere
Unglück vor einem Jahr im Spreew­erk. Der Feuer­wehr bescheinigte er, «gut und
schnell reagiert» zu haben. Im August, kündigte der Innen­min­is­ter an, werde
er eventuell wieder in Lübben sein. Dann, um sich mit mehr Zeit dem Thema
Jugend­feuer­wehren zu wid­men. Die lägen ihm sehr am Herzen. 

Bürg­er­meis­ter Lothar Bret­ter­bauer brachte die Gemein­dege­bi­et­sre­form ins
Gespräch. Sie berühre zwar die Stadt nicht unmit­tel­bar, doch habe man hier
1993 gute Erfahrun­gen mit Einge­mein­dun­gen gemacht. Er bedauerte, dass es
Kri­tik­er der Reform ver­säumt hät­ten, beispiel­sweise ihn wegen der gemachten
Erfahrun­gen zu befra­gen. Schön­bohm geht davon aus, dass es zur Kommunalwahl
im Okto­ber noch 38 von jet­zt 133 Gemein­den im Kreis gebe. «Die Feuerwehr
bleibt im Ort» , sagte er, auch sei die Iden­tität eines Ortes nicht
gefährdet. 

Ange­sprochen auf die Unter­suchun­gen des Zen­trums für Demokratis­che Kultur
sagte der Innen­min­is­ter, dass ihm diese nicht bekan­nt seien. Auch seien ihm
recht­sex­trem­istis­che Organ­i­sa­tio­nen hier nicht bekan­nt. Außer­dem seien weder
in Lübben noch in Luck­au «Strafauf­fäl­ligkeit­en» fest­gestellt wor­den. Die
Zahl recht­sradikaler Straftat­en sei stark zurück­ge­gan­gen. Polizeipräsenz und
starke repres­sive Mit­tel hät­ten dazu geführt. Bret­ter­bauer ergänzte, dass
die eine Lübben­er Organ­i­sa­tion ohne­hin nur aus einem Tele­fon bestehe.
Schön­bohm ließ dann von einem Mitar­beit­er notieren, dass er gern die Studien
des Zen­trums zum Eigen­studi­um hätte. 

Der weit­ere Pro­gram­ma­blauf für Schön­bohm, der eine knappe Vier­tel­stunde Zeit
für seine eige­nen Über­legun­gen und Antworten auf Fra­gen hat­te, sah dann den
Besuch der Wasser­schutzpolizei­wache Zeuthen, des Schutzbere­ichs in Königs
Wuster­hausen sowie einen Besuch der Frei­willi­gen Feuer­wehr in Königs
Wuster­hausen vor. 

Der Nach­mit­tag gehörte vornehm­lich Ein­rich­tun­gen im Nord­kreis, darunter die
Kita in Mit­ten­walde. Am Abend hat­te der Min­is­ter zu einem öffentlichen
Bürg­er­fo­rum nach Wildau eingeladen.

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Berliner wegen Überfalls auf Schulklasse festgenommen

(BM, 20.6.) Pots­dam — Über­raschende Wen­dung in den Ermit­tlun­gen zum Über­fall auf Schüler
der Friede­nauer Paul-Natorp-Ober­schule am Woch­enende in Kem­nitz bei Werder:
Wie gestern aus Ermit­tlerkreisen bestätigt wurde, ist ein­er der per
Phan­tom­bild gesucht­en Tatverdächti­gen in Berlin festgenom­men wor­den. Es soll
sich um einen Berlin­er han­deln. Die Polizei in Werder (Pots­dam-Mit­tel­mark)
war bis­lang von Bran­den­burg­er Tätern ausgegangen. 

Der Sprech­er der Pots­damer Staat­san­waltschaft, Rolf Roggen­buck, bestätigte
die Fes­t­nahme, wollte indes zu Iden­tität und Herkun­ft des Verdächti­gen keine
Auskun­ft geben: Man sei noch einem zweit­en Tatverdächti­gen dicht auf den
Fersen, nach Infor­ma­tio­nen der Mor­gen­post eben­falls ein Berlin­er. Beide
mut­maßlichen Täter sollen bere­its an der Badestelle am Plessow­er See bei
Werder mit den Berlin­er Schülern in Stre­it ger­at­en sein. Das hat­ten die
über­fal­l­enen Schüler bis­lang abgestrit­ten. Worum es bei dem Stre­it ging,
blieb auch gestern unklar. 

Der am ver­gan­genen Son­ntag bekan­nt gewor­dene Über­fall hat­te für Aufsehen
gesorgt, weil ange­blich etwa zehn bis 15 Bran­den­burg­er Män­ner im Alter
zwis­chen 18 und 25 Jahren nachts in den Schlaf­saal der Berlin­er Schüler
gestürmt waren, aus­ges­tat­tet mit Base­bal­lkeulen, Eisen­stan­gen und
Zaun­lat­ten. Sie hat­ten nach Angaben der Schüler ein­er elften Klasse Geld
gefordert und einen der Jun­gen, den 18-jähri­gen Jerome G., mit einer
Taschen­lampe geschlagen. 

Staat­san­waltschaftssprech­er Roggen­buck wollte sich gestern nicht äußern,
inwieweit die Angaben der Berlin­er Schüler zum von ihnen geschilderten
Tather­gang in dem Bun­ga­low der Ferien­an­lage bei Werder über­haupt stichhaltig
sind. Zumin­d­est gab es bis zulet­zt keinen Zeu­gen für den Über­fall, die
Ermit­tlun­gen kamen erst durch die Angaben der Berlin­er Schüler ins Rollen.

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Gedenkstätte in Jamlitz wird am Sonntag eröffnet

JAMLITZ. An die Opfer des KZ-Außen­lagers Lieberose und des späteren
sow­jetis­chen Spezial­lagers Nr. 6 erin­nern ab Son­ntag zwei
Doku­men­ta­tion­sstät­ten in Jam­litz. Das teilte die Stiftung Brandenburgische
Gedenkstät­ten am Don­ner­stag in Oranien­burg mit. Die Dauer­ausstel­lun­gen unter
freiem Him­mel doku­men­tieren auf 30 Tafeln zu bei­den Seit­en der früheren
Lager­straße die Schick­sale einzel­ner Häftlinge und die Geschichte des Ortes.
Im Drit­ten Reich mussten dort zwis­chen 6 000 und 10 000 über­wiegend jüdische
Häftlinge Zwangsar­beit leis­ten. Von 1945 bis 1947 kamen dort mehr als 3 000
der rund 10 000 Inhaftierten um.

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Orthodoxes Gedenkkreuz auf Seelower Höhen geschändet

Seelow (ddp-lbg). Das rus­sisch-ortho­doxe Kreuz in der Gedenkstätte Seelower
Höhen am Oder­bruch ist geschän­det wor­den. Unbekan­nte brachen einen
Quer­balken des Holzkreuzes ab, sagte ein Mitar­beit­er des Muse­ums am Freitag
auf ddp-Anfrage. Zudem seien Blu­men auf dem sow­jetis­chen Ehrenfriedhof
aus­geris­sen und ein Relief gewalt­sam ent­fer­nt wor­den. Die Gedenkstätte habe
nach dem am Don­ner­stag ent­deck­ten Vor­fall Anzeige erstattet. 

Hin­weise auf mögliche Täter gibt es bish­er nicht, sagte eine
Polizeis­precherin. Nach ihren Angaben werde wegen gemeinschädlicher
Sachbeschädi­gung ermittelt. 

Das rund 2,50 Meter hohe Holzkreuz war erst vor drei Wochen durch den
rus­sisch-ortho­dox­en Met­ro­po­l­iten Ger­man von Wol­gograd und Kamyschin gesegnet
wor­den. Es ste­ht am Fuße des sow­jetis­chen Sol­da­ten­denkmals von 1945, das
eben­so wie die 1972 eröffnete und nach der Wende umgestal­tete Gedenkstätte
an die let­zte große Feld­schlacht des Zweit­en Weltkriegs erin­nert. Im April
1945 waren vor den Seelow­er Höhen schätzungsweise mehr als 100 000 Soldaten
und Zivilis­ten ums Leben gekommen.

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Gefängnis-Freigänger hörte Neonazi-Musik

Aus dem Gerichtssaal / 22-Jähriger zu Geld­strafe verurteilt

(MAZ, C. Schulze) NEURUPPIN Wegen Volksver­het­zung hat­te sich gestern der in der Jus­tizvol­lzugsanstalt (JVA) Wulkow ein­sitzende Maik O. vor dem Neu­rup­pin­er Amts­gericht zu ver­ant­worten. Der 22-jährige Wuster­hausen­er ist dort wegen eines recht­sex­trem­istisch motivierten Mord­ver­suchs inhaftiert. 

Weil er den Abschluss zu sein­er Trock­en­bau-Aus­bil­dung nach­holt, darf er jedoch seit Okto­ber ver­gan­genen Jahres als Freigänger das Gefäng­nis tagsüber ver­lassen. Nur einen guten Monat später, am 8. Novem­ber 2002, fiel Maik O. zwei Polizis­ten auf, die am Neu­rup­pin­er McDon­alds-Imbiss eine Verkehrskon­trolle durch­führten. Aus dem Auto von Maik O. schallte laut­stark ein Song der recht­en Szeneband “Die Härte”. Zur Melodie eines Juliane-Werd­ing-Schlagers singt die Gruppe darin wüste Beschimp­fun­gen auf den 1999 ver­stor­be­nen Vor­sitzen­den des Zen­tral­rats der Juden: “Ignatz Bubis, wir pis­sen auf dein Juden­grab.” Die Polizeibeamten hiel­ten Maik O. an und stell­ten die Kas­set­ten aus dem Auto sicher. 

Vor Gericht zeigte sich Maik O. teil­weise geständig: Er gab zu, die Musik gehört zu haben. Er wisse jedoch nicht, woher die Kas­sette in seinem Auto stamme. Der ein­schlägig Vorbe­strafte fühlte sich zu Unrecht “als Rechter abgestem­pelt”. Er würde ja auch Grup­pen ander­er Stile hören und die rechte Musik in seinem Auto, so Maik O., “hörte ich ein­fach so. Da finde ich nichts Schönes dran.” Ein richtiger Rechter sei er auch damals nicht gewe­sen, als er mit Fre­un­den einen Wach­mann am Flüchtling­sheim in Neustadt (Dosse) als “Linken” und “Polen” beschimpfte und fast tot­prügelte, sagte Maik O. 

Die Staat­san­wältin forderte für den Angeklagten eine sechsmonatige Haft­strafe ohne Bewährung. “Wer solche krassen Texte hört, macht sie sich natür­lich zu Eigen.” Der Pflichtvertei­di­ger von Maik O. ver­wies auf die Trock­en­bauer-Lehre seines Man­dan­ten, auf seine inzwis­chen erfol­gte Dis­tanzierung von der recht­en Szene und auf die pos­i­tive Ein­schätzung der JVA Wulkow. Er plädierte für eine Geld­strafe. Rich­terin Anke Neu­mann ver­hängte am Ende ein Bußgeld von 600 Euro. Durch die Verurteilung sinken die Chan­cen für Maik O., vorzeit­ig aus der Haft ent­lassen zu werden.

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In Cottbus soll Straße nach dem 17. Juni 1953 benannt werden

In Cot­tbus sollte ein Straßen­na­men an den 17. Juni 1953 erin­nern. Dies haben
der CDU-Land­tagsab­ge­ord­nete Burkhard Schöps und die Junge Union gestern
vorgeschlagen. 

Der Land­tagsab­ge­ord­nete und die CDU-Nach­wuch­sor­gan­i­sa­tion grif­f­en dabei eine
Anre­gung von der Gedenkver­anstal­tung der CDU Cot­tbus an den Volksaufstand
vor 50 Jahren auf. Gas­tred­ner war CDU-Bun­destagsab­ge­ord­neter Gün­ter Nooke. 

Nach Schöps Worten gibt es in Bran­den­burg erst in ein­er Kom­mune eine Straße
des 17. Juni. Die Erin­nerung an die Ereignisse in Cot­tbus vor 50 Jahren
dürfe nicht ver­loren gehen. Da der Auf­s­tand in Cot­tbus vom
Reichs­bahn-Aus­bessserungswerk aus­ge­gan­gen sei und die Demon­stran­ten den
Alt­markt angestrebt hät­ten, sollte eine Straße in diesem Bere­ich nach dem
17. Juni benan­nt werden. 

Der Kreisvor­sitzende der Jun­gen Union, Mar­co Schulz, bedauerte, dass viele
Jugendliche mit dem his­torischen Datum nichts anz­u­fan­gen wüssten. Gerade
heute sei es aber wichtig, sich mit der Ver­gan­gen­heit auseinan­der zu setzen.
JU-Kreisvor­sitzen­der Schulz: «Seit Ein­führung der neuen Rah­men­lehrpläne mit
diesem Schul­jahr ist der 17. Juni kein aus­drück­lich­es Unter­richt­s­the­ma mehr.
In den vorheri­gen Unter­richtsvor­gaben für die Bran­den­burg­er Schulen war er
bish­er aufge­führt. Um solche geschichtlichen Ereignisse bei der jungen
Gen­er­a­tion nicht in Vergessen­heit ger­at­en zu lassen, ist es wichtig, sich
diese alltäglich vor Augen zu führen.»

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Antira-Stadionfest in Potsdam

Am Sonnabend, den 21.6.2003 find­et zum drit­ten Mal das Antirassistische
Sta­dion­fest „Der Ball ist bunt“ im Karl-Liebknecht-Sta­dion statt. Unabhängig
von der sportlichen und wirtschaftlichen Mis­ere beim insol­ven­ten Lokalverein
SV Babels­berg 03 ver­anstal­ten Fan­clubs der Nord­kurve und engagierte Potsdamer
und Babels­berg­er an diesem Sam­stag ein viel­seit­iges „Fest mit
Fußballturnieren“. 

Immer wieder waren in den let­zten Jahren ver­bale Angriffe auf Babelsberger
Fußball­fans zu verze­ich­nen: „Arbeit macht frei — Babels­berg 03“ gehört ebenso
dazu wie der Schmähruf „Asy­lanten, Asy­lanten“. Zen­trales Anliegen der
Ver­anstal­ter ist es deshalb, Men­schen ver­schieden­er Herkun­ft zusammenzubringen
und auch ohne staatliche Ini­tia­tive oder Förderung ein Zeichen gegen den
alltäglichen Ras­sis­mus in Fußball­sta­di­en und im All­t­ag zu setzen. 

Anreisen wer­den u.a. die Fan­teams Dynamo Zizkov (Prag), Ropi­rat­en Rostock,
Ultras St. Pauli (Ham­burg), Lila Laune (TeBe Berlin) und Rot­er Stern Leipzig.
Außer­dem wer­den natür­lich die Babels­berg­er Fan­clubs Steh­platz ermäßigt, FC
Munke, Film­stadt­in­fer­no und Rhot­er Rhom­bus sowie der Pokalvertei­di­ger LR
Archiv mit Mannschaften vertreten sein. Kom­plet­tiert wird das Starterfeld
durch drei Mannschaften der Pots­damer Asylbewerber. 

Neben dem Turnier der Fan­mannschaften wird es auch dieses Jahr wieder ein
Turnier für Jugend­freizeit­mannschaften geben. Frau Gabriele Fischer,
Beige­ord­nete der Lan­deshaupt­stadt Pots­dam für Sport, Bil­dung und Kul­tur, wird
um 11 Uhr das Jugend­fußball­turnier feier­lich eröffnen. 

Der Plan, ein Frauen­fußball­turnier zu organ­isieren, muss lei­der aufgrund
man­gel­nder Beteili­gung auf das näch­ste Jahr ver­schoben wer­den. Jedoch wird
dieses Pro­jekt im näch­sten Jahr erneut in Angriff genom­men. Schließlich gibt
es ger­ade in Babels­berg jede Menge weib­lich­es Pub­likum beim Fußball. 

Rund um die Fußball­turniere wer­den zahlre­iche Spiel- und Spaßmöglichkeit­en für
Kinder ange­boten. Her­aus­ra­gend ist hier­bei sicher­lich das Babelsberger
Seifenkisten­ren­nen auf der Allee nach Glienicke, welch­es der luseikro e.V. in
Zusam­me­nar­beit mit den Sta­dion­festor­gan­isatoren ver­anstal­tet. Der Startschuss
für das Seifenkisten­ren­nen ist um 14 Uhr. Außer­dem wird es ein Filmzelt u.a.
mit Fil­men rund um den Fußball, das beliebte Kisten­klet­tern und eine Hüpfburg
geben. 

Für die größeren spielt ab 20 Uhr die Lehnin­er Com­bo „Det­ti kuul“, die diverse
Schlager und Klas­sik­er cov­ern. Diese Band trat schon im let­zten Jahr auf und
begeis­terte die Besuch­er des Sta­dion­festes so, dass sie gle­ich noch einmal
ein­ge­laden wurden.
Lei­der muß es bei ein­er Band bleiben, tat sich das Pots­damer Umweltamt doch
schw­er mit der Genehmi­gung des anti­ras­sis­tis­chen Sta­dion­festes. Anwohner
kön­nten auf­grund hoher Lärm­be­las­tung gegen das Fest kla­gen, so die Behörde.
Daraufhin mussten die Ver­anstal­ter einige Abstriche am Pro­gramm machen, aber
dies wird der guten Laune sicher­lich keinen Abbruch tun. 

Für weit­ere Infor­ma­tio­nen: www.der-ball-ist-bunt.de

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Minister Reiche besucht überfallene Schüler

Polizei veröf­fentlicht Phan­tom­bilder von zwei mut­maßlichen Tätern

(Berlin­er Zeitung, 18.6.) POTSDAM. Bil­dungsmin­is­ter Stef­fen Reiche (SPD) will nach dem brutalen
Über­fall vom Woch­enende in Kem­nitz bei Werder (Pots­dam-Mit­tel­mark) die
betrof­fe­nen Schüler aus Berlin-Schöneberg besuchen. Der Vor­fall mache ihn
betrof­fen, sagte Reiche am Dien­stag in Pots­dam. Solche intolerablen
Einzelfälle soll­ten aber nicht davon abhal­ten, den Aus­tausch zwischen
Berlin­er und Bran­den­burg­er Schülern zu forcieren. 

Polizei und Staat­san­waltschaft haben bish­er noch keine Hin­weise auf die
Täter. Man erhoffe sich jedoch neue Auf­schlüsse durch die Veröffentlichung
von Phan­tom­bildern, sagte ein Polizeis­prech­er am Dien­stag. Die Bilder seien
nach den Angaben der Schüler erstellt wor­den. Ein­er der Gesucht­en ist
zwis­chen 20 und 23 Jahre alt, etwa 1,90 Meter groß und schlank. Er hat
dunkel­braune Haare und dun­kle Augen. Der Mann sprach Deutsch mit
ort­süblichem Dialekt. Bek­lei­det war er mit einem weißen Achselshirt mit
blauer umran­de­ter Zahl und ein­er hellen kurzen Hose. 

Der zweite Tatverdächtige ist 18 bis 21 Jahre alt, 1,85 bis 1,90 Meter groß
und schlank. Er hat stro­hblonde, wellige und im Stirn­bere­ich hochgegelte
Haare, Som­mer­sprossen im Gesicht und einen kleinen blonden Kinnbart.
Gek­lei­det war er mit einem hell­beigen Pullover der Marke “Lacoste” sowie
hellen Jeans. Hin­weise auf die Gesucht­en nimmt jede Polizeidienststelle
entgegen. 

Der Über­fall hat­te sich in der Nacht zu Sonnabend in ein­er Bungalowsiedlung
am Großen Plessow­er See ereignet. Die 16 bis 18 Jahre alten Schüler der
Paul-Natorp-Ober­schule hat­ten sich in ein­er der Hüt­ten aufge­hal­ten, als eine
Gruppe von rund 15 Per­so­n­en im Alter von 18 bis 25 Jahren dort ein­drang. Die
mit Eisen­stan­gen und Base­ballschlägern bewaffneten Angreifer forderten Geld
und raubten den Elftk­lässlern CD-Play­er. Ein 18-jähriger Schüler wurde durch
Schläge mit ein­er Taschen­lampe am Kopf ver­let­zt und erlitt eine
Gehirn­er­schüt­terung. Die Schüler, die das Woch­enende in Kem­nitz verbringen
woll­ten, reis­ten nach dem Vor­fall vorzeit­ig ab. 

Reiche will Berlin­er Schüler besuchen

Angreifer aus Kem­nitz weit­er unbekannt

(MAZ, 18.6.) POTSDAM — Nach dem bru­tal­en Über­fall auf Berlin­er Schüler in Kemnitz
(Pots­dam-Mit­tel­mark) will Bran­den­burgs Bil­dungsmin­is­ter Stef­fen Reiche (SPD)
das betrof­fene Gym­na­si­um im Stadt­teil Schöneberg besuchen. Er werde auch dem
Schulleit­er einen Brief schreiben, kündigte Reiche gestern an. Solche
“intol­er­a­blen Einzelfälle” dürften nicht den Schu­laus­tausch zwis­chen beiden
Län­dern beein­trächti­gen. Ein Besuch­ster­min ste­ht noch nicht fest. 

Die mit Eisen­stan­gen und Base­ballschlägern bewaffneten Angreifer vom
Woch­enende sind weit­er unbekan­nt. Am Ermit­tlungs­stand habe sich nichts
geän­dert, sagte der Pots­damer Staat­san­walt Ralf Roggen­buck. Voraussichtlich
wer­den heute noch ein­mal alle beteiligten Schüler vernommen. 

Die 16 bis 17 Jahre alten Schüler aus Berlin-Schöneberg waren nach eigener
Darstel­lung während der Nacht zum Sam­stag von 15 Angreifern überfallen
wor­den, die von ihnen Bargeld und Wert­ge­gen­stände forderten. Ein
Jugendlich­er erlitt eine Kopfver­let­zung. Mit­tler­weile bildete die
Krim­i­nalpolizei von Werder/Havel, zu dem Kem­nitz gehört, eine dreiköpfige
Ermit­tlungs­gruppe. Sie soll auch dem Hin­weis nachge­hen, dass es vor der Tat
Stre­it zwis­chen den Schülern und jugendlichen Badegästen gab. 

Inzwis­chen liegen die Phan­tom­bilder für zwei männliche Tatverdächtige vor.
Bei­de waren schlank und sprachen deutsch in ort­süblichem Dialekt. Der eine
soll 20 bis 23 Jahre alt und etwa 1,90 Meter groß gewe­sen sein. Die Haare
waren dunkel­braun, die Augen dunkel. Bek­lei­det war er mit einem weißen
Achselshirt mit blau umran­de­ter Zahl und ein­er kurzen hellen Hose. 

Der zweite Verdächtige soll 18 bis 21 Jahre alt und 1,85 bis 1,90 Meter groß
gewe­sen sein. Die im Stirn­bere­ich hochgegel­ten Haare waren stro­hblond und
wellig, die Augen waren hell. Im Nasen- und Wan­gen­bere­ich hat­te er
Som­mer­sprossen, am Kinn einen kleinen blonden Bart. Bek­lei­det war er mit
einem hell­beigen Pullover der Marke “Lacoste” sowie mit hellen Jeans. 

Staat­san­walt ermit­telt wegen Über­falls auf Berlin­er Schüler

(BM, 17.6.) Werder/Berlin — Auch gestern hat­te die Polizei noch keine heiße Spur zu den
Tätern des bru­tal­en Über­falls auf Schüler ein­er elften Klasse der Berliner
Paul-Natorp-Ober­schule in Friede­nau. Die Pots­damer Staat­san­waltschaft hat
jedoch ein Ermit­tlungsver­fahren gegen Unbekan­nt wegen schw­eren Raubes
eingeleitet. 

Die Jun­gen der elften Klasse sind nach eige­nen Angaben von min­destens zehn
zwis­chen 18 und 25 Jahre alten Män­nern am Sonnabend kurz nach ein Uhr in
ihrem Schlaf­saal ein­er Ferien­an­lage in Kem­nitz bei Werder
(Pots­dam-Mit­tel­mark) heimge­sucht, mit Base­ballschlägern, Eisen­stan­gen und
Hol­zlat­ten bedro­ht und aus­ger­aubt wor­den. Das Motiv der Tat lag im Dunkeln.
An der Beute könne es kaum gele­gen haben, so die Ermit­tler. Die Räuber
nah­men lediglich 60 Euro und drei trag­bare CD-Spiel­er mit. 

Pro­voka­tion am Badestrand

Die Schüler hat­ten der Polizei berichtet, dass sie zuvor am Bade­strand von
anderen Badegästen provoziert wor­den seien. Unklar blieb, ob diese Badegäste
als Täter in Frage kom­men kön­nten. Für einen poli­tis­chen oder
frem­den­feindlichen Hin­ter­grund hat die Polizei keine Anhaltspunkte. 

Schulse­n­a­tor Klaus Böger (SPD) beze­ich­nete die Attacke am Mon­tag als “schw­er
wiegen­den, aber absoluten Einzelfall”. Er warnte vor Über­reak­tio­nen anderer
Schulen. Statt jet­zt Fahrten nach Bran­den­burg abzusagen, sei es wichtig, den
Aus­tausch zwis­chen bei­den Län­dern zu fördern. Bögers Sprech­er Thomas John
wies darauf hin, dass allein im ver­gan­genen Jahr 6000 Schulk­lassen nach
Bran­den­burg gereist seien. Über­fall­en wurde keine einzige. 

An der Paul-Natorp-Schule ver­sucht­en Schulleitung und betrof­fene Schüler
gestern den Vor­fall vom Woch­enende herun­terzus­pie­len. “Das passiert in
Berlin jeden Tag”, sagte ein­er aus der elften Klasse. 

“Busi­ness as usu­al”, sagte der stel­lvertre­tende Rek­tor Peter Clauß. “Kein­er
ist so stark trau­ma­tisiert, dass er psy­chol­o­gis­che Behand­lung nötig hätte”,
sagte er. Die Schüler, die bei dem Über­fall dabei waren, woll­ten sich
gestern nicht weit­er dazu äußern. “Die Schulleitung hat uns das verboten”,
sagte Schü­lerin Ade­line W.

Inforiot