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Schatten einer Auszeichnung

BRANDENBURG/H. Aus­län­der loben Bran­den­burg — eine sel­tene Schlagzeile im Land. Doch bei der Preisver­lei­hung der Alexan­der von Hum­boldt-Stiftung und des Stiftungsver­ban­des Deutsche Wis­senschaft zum Wet­tbe­werb “Deutsch­lands fre­undlich­ste Aus­län­der­be­hör­den” waren auch zwei märkische Behör­den dabei. Der Kreis Pots­dam-Mit­tel­mark und die Stadt Bran­den­burg erre­icht­en zwar nicht die ersten drei Plätze, erhiel­ten jedoch mit neun weit­eren Kom­munen ein “Lob” für ihre Hil­fs­bere­itschaft gegenüber aus­ländis­chen Stu­den­ten und Wis­senschaftlern. Der Preis solle diejeni­gen “sicht­bar machen, die durch ihr Engage­ment dazu beitra­gen, den Forschungs­stan­dort Deutsch­land attrak­tiv­er zu machen”, erk­lärte Stiftung­spräsi­dent Wolf­gang Früh­wald am Don­ner­stag in Berlin. 

Doch auf die Ausze­ich­nung fällt ein Schat­ten. Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg zeigte sich “empört” über das Lob für die Behörde in Brandenburg/Havel. Es reiche nicht aus, nur aus­ländis­che Stu­den­ten zu befra­gen, moniert Judith Gleitze, Geschäfts­führerin des Rates. “Seit Jahren machen Flüchtlinge dort äußerst neg­a­tive Erfahrun­gen.” Beratungsstellen und Recht­san­wälte wür­den immer wieder fest­stellen, dass die Entschei­dun­gen der Mitar­beit­er sehr restrik­tiv sind und Entschei­dungsspiel­räume nicht genutzt werden. 

Eine Bera­terin, die regelmäßig Aus­län­der auf ihren Amts­gän­gen begleit­et und unge­nan­nt bleiben will, spricht von “regel­rechter Schikane”. Asyl­be­wer­ber wür­den alle paar Tage aufs Amt zitiert, erhiel­ten jedoch immer nur extrem kurze Dul­dungsstem­pel. “Unter diesen Umstän­den ist es unmöglich, Arbeit zu finden.” 

Jüng­stes Beispiel “für die men­schen­ver­ach­t­ende Hand­lungsweise” der Behörde, so Gleitze: die ver­suchte Abschiebung ein­er Fam­i­lie aus dem Bürg­erkriegs­land Kon­go, die sich inzwis­chen im Kirchenasyl aufhält. “Behör­den­mi­tar­beit­er haben sich ille­gal Fotos für die Aus­reisep­a­piere erschlichen”, ärg­ert sich die Flüchtlingsrat-Mitar­bei­t­erin. Außer­dem wür­den die Wider­sprüche der Fam­i­lie zur Alt­fall­regelungs-Entschei­dung seit mehr als einem Jahr verschleppt. 

Kein Einzelfall: Ins­ge­samt hat­ten 130 abgelehnte Asyl­be­wer­ber in der Havel­stadt Anträge auf Alt­fall­regelung gestellt. Danach darf nur bleiben, wer bere­its 1999 Arbeit hat­te oder sich nach­weis­lich darum bemühte. 27 Aus­län­der erhiel­ten 2001 pos­i­tive Beschei­de, 103 wur­den abgelehnt. 73 legten daraufhin Wider­spruch ein — bish­er ohne Reak­tion der Behörde, so die Kri­tik von Petra Faderl, PDS-Land­tagsab­ge­ord­nete und Bran­den­burg­er Stadtverord­nete. “Die Leute sollen abgeschoben wer­den, ohne dass ihre Wider­sprüche bear­beit­et wer­den. Das geht nicht.” Allerd­ings sehe sie auch, dass die Mitar­beit­er in der Aus­län­der­be­hörde über­lastet seien, so Faderl. “Ich fordere schon seit Jahren mehr Per­son­al und eine bessere Betreu­ung — passiert ist bis­lang nichts.” 

Die Stadtver­wal­tung ver­weist in ein­er Stel­lung­nahme eben­falls auf Arbeit­süber­las­tung. Zusät­zlich zur reg­ulären Arbeit habe die Behörde eine “ver­gle­ich­sweise große Anzahl an Aufträ­gen zur Alt­fall­regelung zu bewälti­gen”, sagt Stadt­sprech­er Nor­bert Plaul. Allerd­ings prüfe der Ober­bürg­er­meis­ter derzeit, wie sich die per­son­elle Sit­u­a­tion verbessern lasse, ver­spricht Plaul. Das Lob lasse man sich jedoch nicht nehmen, da es “ein auf konkreten Erfahrun­gen basieren­des pos­i­tives Votum von hier leben­den aus­ländis­chen Stu­den­ten und Forsch­ern widerspiegelt”. 

Das kann der Rek­tor der Fach­hochschule bestäti­gen. Natür­lich sei eine reine Hochschul-Umfrage selek­tiv, räumt Rain­er Janisch ein. Allerd­ings sei ein fre­undlich­er Umgang mit Aus­län­dern keines­falls selb­stver­ständlich. “In Berlin weht ein rauer­er Wind”, berichtet der FH-Chef. “Dort musste ich erst neulich einen mein­er afrikanis­chen Stu­den­ten aus­lösen, der sechs Stun­den ver­hört wurde, weil er seine Papiere vergessen hatte.” 

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Pilotprojekt Videoüberwachung öffentlicher Plätze: Erfolgreiche Verbrechensbekämpfung oder ‑verdräng

POTSDAM Taschendiebe sind vor­sichtiger gewor­den oder verschwunden,
Automarder fühlen sich beobachtet, und wer eine Schlägerei anzetteln
oder im
Vor­beige­hen kurz mal ein paar Fen­ster­scheiben ein­schmeißen will,
überlegt
sich das dreimal. Zumin­d­est auf den Bahn­höfen in Pots­dam, Erkn­er und
Bernau
sowie vor ein­er Großdisko in Rathenow. Grund: Das Videoauge des
Gesetzes
wacht dort rund um die Uhr und sieht (fast) alles.
Seit anderthalb Jahren läuft dieses Pilot­pro­jekt, das auf fünf Jahre
angelegt ist. Für Tech­nik und Schu­lung der Polizis­ten investierte das
Land
345 000 Euro, der Betrieb kostet monatlich 21 305 Euro. Das Geld sei
gut
angelegt, sagte Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) — was die
Gewerkschaft
der Polizei (GdP) jedoch anzweifelt.
Laut Schön­bohm gab es 2001 im Pots­damer Haupt­bahn­hof 280 Straftaten,
2002
nur 113. Auf dem Gelände vor dem Bahn­hof wur­den 2001 noch 739 Delikte
reg­istri­ert, im ver­gan­genen Jahr 330. Ähn­lich gut sei die Quote am
Bahnhof
Erkn­er. Beschw­er­den von Bürg­ern gegen die Kam­eras gebe es bish­er nicht,
betonte Schön­bohm. Ohne­hin würde nur bei Ver­dacht aufgeze­ich­net und das
Band
nach drei Tagen gelöscht. Ein detail­liert­er Erfahrungs­bericht werde
derzeit
erarbeitet.
GdP-Lan­deschef Andreas Schus­ter hält trotz dieser Zahlen an seiner
Kritik
fest: «Die Straftat­en find­en nur woan­ders statt, gehen nach meiner
Kenntnis
jedoch ins­ge­samt nicht zurück.» Also, so Schus­ter, werde Kriminalität
nicht
bekämpft, son­dern ver­drängt. Zudem betra­chte er Schön­bohms Zahlen «mit
größter Skep­sis», denn bish­er habe man z. B. die Straftat­en im
Schutzbereich
Pots­dam nur ins­ge­samt aus­gewiesen. «Für den Haupt­bahn­hof gab es noch
keine
geson­derte Erfassung.»
Frank Doman­s­ki, Vor­sitzen­der des Lan­desver­ban­des der Deutschen
Polizeigew­erkschaft im Beamten­bund, hält das Pro­jekt für sinnvoll.
«Doch die
Videoüberwachung ist nur eine von vie­len Maß­nah­men der Polizeiarbeit.»
Wie
er aus Bürg­erver­samm­lun­gen wisse, fühlten sich vor allem Frauen auf den
überwacht­en Bahn­höfen sicher­er. Seine Ein­schränkung: «Ich denke, es
lässt
sich kaum exakt fest­stellen, welche Straftat auss­chließlich durch
Videoüberwachung vere­it­elt wurde.»
Und was sagen die Bürg­er? «Ich finde die Kam­eras gut, denn es gibt sie
schon
lange an Tankstellen, in der Bank und auf eini­gen Park­plätzen, und kein
Men­sch regt sich darüber auf», sagt Bian­ca Hanisch, die täglich von
Potsdam
nach Zehlen­dorf fährt. Auch Klaus-Peter Weyrauch fühlt sich unter den
Videoau­gen sicher­er: «Schon mal gut zu wis­sen, dass es die Dinger
gibt.»

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«Spiegel»: Brandenburger Kirche kungelt mit Verfassungsschutz

Ham­burg (ddp-lbg). Die Evan­ge­lis­che Kirche in Berlin-Bran­den­burg kun­gelt einem «Spiegel»-Bericht zufolge mit dem Ver­fas­sungss­chutz. Anfang
August
2002 habe sich Kon­sis­to­ri­al­präsi­dent Uwe Runge im Auf­trag von Bischof
Wolf­gang Huber vom Bun­de­samt für Ver­fas­sungss­chutz im Fall des
Cottbuser
Gen­er­al­su­per­in­ten­den­ten Rolf Wis­chnath berat­en lassen, berichtet das
Magazin
in sein­er neuen Aus­gabe. Das Köl­ner Amt habe den Deck­na­men «The­ologe»
der
Stasi-Hauptver­wal­tung Aufk­lärung entschlüs­selt, bei dem es sich um
Wischnath
han­deln solle.
Mit den Ver­fas­sungss­chützern habe Runge über ein möglich­es kirchliches
Diszi­pli­narver­fahren gegen Wis­chnath debat­tiert, bei dem auch frühere
hochrangige Stasi-Offiziere vorge­laden wer­den soll­ten. Offen­bar habe
Runge
ver­sucht, damit einen unbe­que­men Mitar­beit­er zu disziplinieren,
berichtet
der «Spiegel» weit­er. Wis­chnath habe zum Miss­fall­en der Kirchenoberen
erwogen, etwa Union­spoli­tik­er wegen ein­er harten Abschiebeprax­is vom
Abendmahl auszuschließen.
Die Akten­lage zum «The­olo­gen» ist dem Bericht zufolge äußerst dünn. In
Stasi-Unter­la­gen hät­ten sich Hin­weise auf sechs mögliche Kon­tak­te zur
DDR-Aufk­lärung in einem Zeitraum von sechs Jahren gefun­den. Die
Bun­de­san­waltschaft in Karl­sruhe habe 1999 ein Ermit­tlungsver­fahren in
diesem
Fall abgelehnt.
Der aus Nor­drhein-West­falen stam­mende Wis­chnath erk­läre die
Registrierung
damit, dass er als Mit­glied des Sozial­is­tis­chen Hochschul­bun­des bei
Reisen
in die DDR in den 70ern auch SED-Mit­glieder ken­nen gel­ernt habe. Einer
von
ihnen habe offen­bar ver­sucht, ihn anzuwer­ben, was er abgelehnt habe.
Die
Birth­ler-Behörde in Berlin habe Wis­chnath Anfang Jan­u­ar einen
«Per­silschein»
ausgestellt.

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Rechtsextremes Denken im Gefängnis «verlernen»

Pos­i­tive Bilanz nach einein­halb Jahren Modellprojekt
Seit dem 1. Juli 2001 haben in den fünf Jugend­haf­tanstal­ten des Landes
Bran­den­burg 64 recht­sex­trem­istisch bee­in­flusste junge Straftäter an
einem
bun­desweit ein­ma­ligem Mod­ell­pro­jekt teilgenom­men. Unter Anleitung
erfahrener
Sozialar­beit­er sollen sie irra­tionale Ansicht­en über die Nazizeit,
Selb­st­täuschun­gen, Hass auf Aus­län­der, Bru­tal­ität- und Feindseligkeit
gegen
Ander­s­denk­ende «ver­ler­nen» . Ins­ge­samt 112 000 Euro lassen sich die
Bundes-
und Lan­deszen­trale für Poli­tis­che Bil­dung sowie das Justizministerium
das
Mod­ell­pro­jekt jährlich kosten, das noch bis 2004 läuft.
In Bran­den­burg­er Haf­tanstal­ten sitzen gegen­wär­tig 360 Strafgefangene,
die
nach Jugend­strafrecht verurteilt sind, hin­ter Git­tern. Etwa 25 bis 30
Prozent davon seien recht­sex­trem­istisch bee­in­flusst. Diese wolle man
durch
Diskus­sionsver­anstal­tun­gen und Train­ings­grup­pen erre­ichen, erklärte
Staatssekretär Hans-Georg Kluge gestern auf ein­er Pressekon­ferenz in
der
Jus­tizvol­lzugsanstalt (JVA) Sprem­berg. Im größten Jugendge­fäng­nis des
Landes
mit über 100 Insassen laufen zwei Train­ingskurse, in der JVA in Cottbus
einer.
Ein Vertreter vom Vere­in «Archiv der Jugend­kul­turen e.V. Berlin» , der
mit
der Durch­führung des Pro­jek­tes betraut ist, wertete es als Erfolg, dass
sich
die Jugendlichen frei­willig zu den Gesprächs- und Trainingsrunden
zusam­menge­fun­den hät­ten. Er selb­st bat um Anonymität, weil die rechte
Szene
außer­halb der Gefäng­nis­mauern das Bemühen, ihnen die Strafgefangenen
nach
deren Ent­las­sung zu entziehen, mas­siv bekämpfe und Ver­ant­wortliche des
Pro­jek­tes bedrohe.
Im Sep­tem­ber will die Bun­deszen­trale für Poli­tis­che Bil­dung in Potsdam
bei
einem Kongress den Jus­tizbe­hör­den der anderen Bun­deslän­der Erfahrungen
und
Ergeb­nisse der präven­tiv­en Arbeit mit recht­sex­trem­istisch beeinflussten
Jugendlichen präsentieren.

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Erfolgreicher Antrag gegen Abschiebung

Pots­dam. Der 48 Jahre alte Viet­namese Xuan Khang Ha darf vor­erst nicht
abgeschoben wer­den. Das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam fol­gte damit einem
Eilantrag des 48-Jähri­gen, wie es am Don­ner­stag mit­teilte. Begrün­det wird
die Entschei­dung mit dem großen über­re­gionalen Medi­ene­cho im Fall des Mannes
und seines fün­fjähri­gen Sohnes. Um ihn abzuschieben, waren Anfang Januar
Kirchen­räume in Schwante von der Polizei durch­sucht wor­den. Dem Mann drohe
in Viet­nam Ver­fol­gung. Es müsse nun der nor­male Rechtsweg beschritten
werden.

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Hick-Hack um Jugendarbeit

WITTSTOCK Die Jugen­dar­beit in der Witt­stock­er Region ste­ht auf dem
Prüf­s­tand. Alle sechs über das so genan­nte 610-Stellen-Pro­gramm des Landes
beset­zten Stellen, mit der ein Teil der Jugen­dar­beit abgedeckt wurde, sollen
neu aus­geschrieben wer­den. Das hat der Jugend­hil­feauss­chuss des Kreis­es bei
sein­er jüng­sten Sitzung beschlossen (wir berichteten). Die Ausschreibung
werde Ende Feb­ru­ar oder Anfang März erfol­gen, so Kreisjugendamtsleiterin
Annemarie Hefen­brock gestern auf MAZ-Nachfrage.In die Auss­chrei­bung sollen
auch die Ergeb­nisse ein­er Sozial­rau­m­analyse für Witt­stock ein­fließen, die
derzeit aber noch in Arbeit ist. Die Analyse wird die Rich­tung für die
kün­ftige Jugen­dar­beit vorgeben. “Sie sollte bess­er aus­gerichtet sein”, so
Annemarie Hefen­brock. Eine Beset­zung der Stellen werde voraus­sichtlich erst
im Sep­tem­ber erfol­gen. Denn auch dem “in Ver­ant­wor­tung ste­hen­den Träger”
solle Zeit gegeben wer­den, sich neu zu ori­en­tieren. Es gebe auch
ver­tragliche Bindun­gen, die berück­sichtigt wer­den müssten. Die Stellen
wer­den nach fol­gen­den Schw­er­punk­ten neu aus­geschrieben: Zwei Stellen offene
Kinder- und Jugen­dar­beit, zwei Stellen mobile Jugen­dar­beit, eine Stelle
offene Jugen­dar­beit im Sport und eine Stelle Sozialar­beit in der Schule.
Träger von fünf 610-er-Stellen ist derzeit der Wittstocker
Jugend­fördervere­in “Nanü”. Der Vere­in werde die Auss­chrei­bung abwarten, so
Vor­standsvor­sitzende San­dra Steier. Dann erst soll die Entschei­dung fallen,
auf welche Stellen sich der Vere­in neu bewer­ben wird. Hin­ter­grund für die
Diskus­sion um die Vere­in­sar­beit waren Prob­leme mit recht­sex­tremen jungen
Leuten in Witt­stock. Auch nach der Gewalt­tat an zwei Aussiedlern nach einer
Dis­co Anfang Mai in Alt Daber wurde die Jugen­dar­beit zum The­ma. An den
Fol­gen der Tat war ein­er der Aussiedler gestor­ben, fünf junge Angeklagte
müssen sich deshalb zurzeit vor Gericht dafür ver­ant­worten. Die Jugendarbeit
kam in die Kri­tik. Vom Kreis-Jugen­dauss­chuss wur­den an der Wittstocker
Arbeit Män­gel fest­gestellt. Die Ange­bote entsprächen nicht mehr der
“beson­deren Sit­u­a­tion in der Stadt”, hieß es. So habe sich das Jugendamt
gegenüber dem Fördervere­in geäußert, sagt San­dra Steier. Der Vere­in Nanü
kann jedoch zahlre­iche Pro­jek­te im ver­gan­genen Jahr aufzählen, die sich mit
den The­men Recht­sex­trem­is­mus, Frem­den­feindlichkeit sowie Inte­gra­tion und
Tol­er­anz beschäftigten. So war der Vere­in Mitor­gan­isator und Teil­nehmer bei
den “Rock gegen Rechts”-Konzerten, bei Tol­er­anzpro­jek­ten wie “Die Welle” und
dem “Baff-Pro­jekt”, beim Inte­gra­tionss­port­fest und bei einer
Inte­gra­tions­dis­co. Außer­dem habe es kon­tinuier­liche Mitar­beit in jedem
Gremi­um gegeben, das sich mit Inte­gra­tion und dem The­ma Fremdenfeindlichkeit
befasst hat, beteuert die Vere­ins­führung. Schon im Som­mer ver­gan­genen Jahres
sei im Jugend­hil­feauss­chuss darüber berat­en wor­den, wie es mit der
Jugen­dar­beit in Witt­stock weit­er gehen soll. Der Auss­chuss, so dessen
Mit­glied Anke Richard, sprach sich damals für eine Sozialraumanalyse
Witt­stocks und die Schaf­fung ein­er zusät­zlichen Stelle für einen
Stadtju­gendpfleger aus. Gle­ichzeit­ig wurde das Jugen­damt vom Ausschuss
beauf­tragt, die “Zielvere­in­barun­gen” der in Witt­stock arbei­t­en­den 610-er-
Stellen der aktuellen Sit­u­a­tion entsprechend zu präzisieren. Nun fragt sich
der Nanü-Vor­stand, wie es plöt­zlich zur Stel­lenauss­chrei­bung kommt, anstatt
mit den Trägern die Ziele für Jugen­dar­beit zu über­ar­beit­en. Eine
Trägervielfalt, so heißt es, soll eine gute Jugen­dar­beit in der Stadt
garantieren. Der Jugend­fördervere­in leiste seit zehn Jahren gute Jugend- und
Jugend­sozialar­beit für Witt­stock, sagt der Vor­stand. Nun aber ban­gen fünf
Nanü-Mitar­beit­er um ihre Stellung.

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Wir sind keine rechtsextreme Partei”

Diskus­sion um die poli­tis­che Aus­rich­tung der Schill-Partei auf Mit­gliederver­samm­lung in Velten

(MAZ) OBERHAVEL In der Kom­mis­sion, die das Pro­gramm der Schill­partei erarbeitet,
sind nach Aus­sage von Lothar Friedrich viele Beruf­s­grup­pen vertreten:
Polizeibeamte, Ärzte, Land­wirtschaftswis­senschaftler, Landwirte,
Recht­san­wälte, Handw­erk­er oder Umwel­t­ex­perten. Zur Mit­gliederver­samm­lung am
Mittwoch nach Vel­ten kamen auch Inter­essen­ten, unter ihnen ein Pfar­rer aus
Falkensee. Er berichtete von sein­er poli­tis­chen Suche über Ost-CDU,
Repub­likan­er, DVU und nun Schill-Partei. Dieser bot er seine Mith­il­fe am
Pro­gramm an. Darin ver­misse er Grun­daus­sagen des Neuen Tes­ta­ments. Lothar
Friedrich hieß ihn her­zlich willkom­men. Denn es sei das Ziel der
Schill-Partei, den schle­ichen­den Wertev­er­lust in der Gesellschaft
aufzuhal­ten. Werte wie Fleiß, Ehrlichkeit, Offen­heit halte man hoch und
diese Werte seien ja auch die Botschaft des Her­rn. In der Diskus­sion ging es
dann darum, ob die Schill-Partei eine rechte Partei sei. Sie habe rechte
Ele­mente, so ein Parteim­it­glied, aber im Sinne von rechtsstaatlich . “Wir
sind keine recht­sex­treme Partei, wir wen­den uns den zen­tralen The­men zu, die
die Men­schen bewe­gen”, betonte Friedrich. Auf eine Posi­tion zum Irak-Krieg
woll­ten sich die Teil­nehmer nicht eini­gen. Die Infor­ma­tion­slage sei ihnen zu
dürftig, mein­ten sie.

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Totschlag-Prozess: Gutachten besagt normale Entwicklung aller fünf Angeklagten

NEURUPPIN


Alle fünf Angeklagten im Prozess umd den Tod des Rus­s­land­deutschen Kajrat Batesov sind nor­mal intel­li­gente junge Män­ner ohne Entwick­lungs­de­fizite. Dies befand Schaver­ständi­ger Dr. Math­ias Lam­mel in den psy­chi­a­trischen Gutacht­en, welche zur Beurteilung der Ver­ant­wor­tung- und Steuerungs­fähigkeit der Angeklagten beitra­gen sollen. Eine ver­min­derte Schuld­fähigkeit könne nur in Zusam­men­hang mit den unter­schiedlich aus­geprägten Rauschzustän­den gese­hen wer­den, welche teils durch durch Alko­hol und teils durch den Kon­sum von Dro­gen verur­sacht wor­den weien, so Lammel. 

Zum Beschuldigten Mike S., der sich nach eige­nen Angaben nicht an den Tather­gang erin­nern kann, bei welchem Batesov durch zahlre­iche Tritte und einem Stein­wurf zu Tode kam und sein Fre­und Max K. ver­let­zt wurde, sagte Lam­mel: “Hier habe ich keine Zweifel an einem Voll­rauschzu­s­tand.” Auch bei Marko F., der als der­jenige gilt, der den Stein auf den Getöteten warf, schließt der Sachver­ständi­ge eine ver­min­derte Steuerungs­fähigkeit auf­grunbd von Alko­hol- und Kokainkon­sum nicht aus. Das Lam­mel bei Patrick S. keine konkreten Anhalt­spunk­te für eine ver­min­derte Steuerungs­fähigkeit fand — obwohl dieser auch wie Marko F. ein ähn­lich abwe­ichen­des Ver­hal­ten am Tatabend gezeigt habe — ver­an­lasste Vertei­di­ger Georg Unnebrink, einen Befan­gen­heit­santrag zu stellen. Das Gericht wird am Fre­itag darüber entscheiden. 

Bei den Angeklagten Ralf A. und Michael H., die sich selb­st in der Tat­nacht als angetrunk­en beschrieben, könne der Alko­holkon­sum lediglich als begün­sti­gen­der Fak­tor in das Urteil mit ein­fließen, so Lammel. 

Die Berichte der Jugendgericht­shil­fe für die Angeklagten Mike S. und Marko F., die zum Zeit­punkt noch unter 21 Jahre alt waren, ziel­ten darauf ab, für die Angeklagten das Jugend­strafrecht wal­ten zu lassen. Dies jedoch stünde nicht mit dem psy­chi­a­trischen Gutacht­en im Ein­klag, gaben sowohl Lam­mel als auch Rich­terin Gisela Thaeren-Daig zu bedenken. 

Das Behör­dengutacht­en des Lan­deskrim­i­nalamtes scheint keine konkreten Hin­weise über die Tat­beteili­gung zu brin­gen: So wur­den keine Blut­spuren der bei­den Aussiedler an der Klei­dung der Beschuldigten gefun­den. Auch Faser­spuren kon­nten nicht ein­deutig zuge­ord­net werden. 

Erneut geladen waren der Zeuge Ste­fan W., der am vierten Ver­hand­lungstag wegen Falschaus­sage ver­haftet, aber wieder auf freien Fuss geset­zt wor­den war. Er ver­weigerte die Aussage. 

Weit­ere Zeu­ge­naus­sagen bracht­en — wie auch die Vernehmung von bish­er mehr als 40 Zeu­gen — wenig Licht in die Tat­nacht, wo sich nie­mand an den Stein­wurf erin­nern mag. “Aufge­fall­en sind sie, die Aussiedler”, so eine Dis­cobe­sucherin. “Und jemand sagte: Da sind ein paar Russen.”

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Gericht verfügt Abschiebeschutz

POTSDAM Das Ver­wal­tungs­gericht Pots­dam hat dem alleinerziehenden
viet­name­sis­chen Vater, der sich bis Mitte Jan­u­ar im Schwantener
Kirchenasyl
aufhielt, vor­läu­fig Abschiebeschutz gewährt. Auf Grund einer
Stellungnahme
des UN-Flüchtling­shil­f­swerks könne nicht mit hin­re­ichen­der Sicherheit
aus­geschlossen wer­den, dass der 48-jährige Asyl­be­wer­ber wegen seines
exilpoli­tis­chen Engage­ments bei ein­er Rück­kehr in sein Heimatland
ernsthaft
gefährdet sei, teilte das Gericht am Mittwoch mit und gab damit einem
Eilantrag von Xuan Khang Ha statt. Dieser darf nun bis zu einer
endgültigen
Entschei­dung über seinen erneuten Asy­lantrag nicht abgeschoben werden.
Anfang Jan­u­ar hat­te die geplante Abschiebung des alleinerziehenden
Vaters
und seines fün­fjähri­gen Sohnes zu einem schw­eren Kon­flikt zwis­chen der
evan­ge­lis­chen Kirche und der Lan­desregierung geführt. Ha war seit
Anfang
Novem­ber von der Kirchenge­meinde Schwante bei Oranien­burg Kirchenasyl
gewährt wor­den. Am Tag vor der geplanten Abschiebung am 7. Januar
durch­sucht­en dann Polizeibeamte das dor­tige Pfarr- und Gemeindehaus,
ohne
die Viet­name­sen in Gewahrsam nehmen zu kön­nen. Innen­min­is­ter Jörg
Schönbohm
(CDU) betonte am Mittwoch im Land­tag, dass Kirchen kein rechtsfreier
Raum
seien.

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Soko Rex klärt Überfälle auf

Die Son­derkom­mis­sion “Recht­sex­trem­is­mus” (Soko Rex) hat drei Überfälle
auf
Aus­län­der der ver­gan­genen vier Wochen in Kamenz aufgek­lärt. Gegen den
19-jähri­gen Haupt­täter wurde Haft­be­fehl wegen Körperverletzung
erlassen. Es
werde gegen sieben Jugendliche zwis­chen 16 und 21 Jahren ermit­telt. Die
Ermit­tler gehen von recht­sex­trem­istis­chem Hin­ter­grund und Ausländerhass
als
Motiv aus, sagte ein Sprech­er der Behörde.

Inforiot