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Aktion für Jugendzentrum in Frankfurt/Oder abgesagt

Achtung: Die Aktion wurde aus organ­isatorischen Grün­den abge­sagt. Den­noch doku­men­tieren wir an dieser Stelle weit­er­hin den Aufruf. (Stand: 4.5.)

Unter dem Mot­to “Das Licht­spielthe­ater der Jugend für die Jugend” wird es am 6. Mai, para­lell zur Stadtverord­neten­ver­samm­lung, um 16 Uhr eine Aktion vor dem alten Licht­spielthe­ater geben.
Aus diesem Haus soll eine Spiel­hölle wer­den. Wir sind aber gegen dieses Bestreben und wollen die Stadtverord­neten, mith­il­fe dieser Aktion, dazu auf­fordern, diesen Plan zu überdenken.

Wir fordern eine andere Alter­na­tive gegenüber dem Casi­no! Wir wollen ein Jugendzen­trum in diesem Haus, erre­ich­bar für alle Jugendliche!
Bloß dazu brauchen wir eure Unter­stützung und Teil­nahme an dieser Aktion. 

Wir brauchen kein sinnlos­es Casi­no in Frank­furt! Wir brauchen und fordern mehr Freiraum für das selb­st­bes­timmte Leben der Jugend in Frankfurt!

Zugle­ich wer­den wir bei dieser Aktion ein grobes Konzept für die Nutzung des Gebäudes veröf­fentlichen. Wir wollen aber, dass du uns deine Mei­n­ung über dieses Konzept sagst, denn wir wollen natür­lich soviele Jugendliche wie möglich damit erre­ichen können. 

Organ­isatoren und Unter­stützer sind unter anderem: die ISKRA, Utopia e.v. und [sol­id] die sozial­is­tis­che Jugend 

Das Licht­spielthe­ater der Jugend für die Jugend und nicht für irgendwelche Spielbesessene!

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Antifaschistisch kämpfen!

Was sich am 04. April 2004 an ein­er Bushal­testelle im Zen­trum von Frankfurt(Oder) ereignete, ist ein­er­seits schock­ierend ander­er­seits gehört es zur deutschen All­t­agskul­tur: Zwei afrikanis­che Flüchtlinge
wur­den Opfer eines ras­sis­tisch motivierten Über­falls, in dessen Folge eines der bei­den mit schw­eren Ver­let­zun­gen, 10 Tage lang im Kranken­haus behan­delt wer­den muszte. 

Das war bere­its nach Veröf­fentlichun­gen der Antifaschis­tis­chen Aktion Frankfurt(Oder), der Gruppe Refugees Eman­ci­pa­tion und der Opfer­per­spek­tive in der Presse nachzule­sen. Inter­es­san­ter­weise aber auch erst nach diesen
Veröf­fentlichun­gen, was in direk­tem Zusam­men­hang mit der Ver­schwei­gungs- poli­tik der Frank­furter Polizei und der Abteilung Staatss­chutz ste­ht, welche diesen Über­griff auch Wochen danach noch als harm­lose Kneipen­schlägerei darstellen und nicht als das, was er eigentlich war: die ver­suchte Tötung eines Men­schen, welch­er von den Tätern und vermutlich
auch Teilen der ermit­tel­nden Behör­den als Volks­feind iden­ti­fiziert wurde. 

Wäre das von Ver­let­zun­gen über­säte Opfer diesen erlegen, dann wäre es
nach der Ermor­dung eines Ex-Punks durch 3 bekan­nte Recht­sex­trem­is­ten im
ver­gan­genen Jahr, das erste bekan­nt gewor­dene Todes­opfer nazideutscher
Aggres­sion in Frankfurt(Oder).

Neben der Nicht­in­for­ma­tion­spoli­tik der Polizei ist auch fragwürdig,
inwieweit sich einzelne SchreiberIn­nen der MOZ(Märkische OderZeitung)
ernst nehmen lassen. Im ersten Artikel zur Tat welch­er am 14.April erschien,
wird von der MOZ bestätigt, dasz das eine Opfer “wegen seines Gesundheits-
zus­tands erst jet­zt befragt wer­den kon­nte”. 9 Tage später jedoch (23.April)
druckt sie völ­lig unkom­men­tiert die Behaup­tung der Polizei ab, dass das
Opfer
die Ermit­tlun­gen, durch Nichtzusam­me­nar­beit am Tag der Tat und danach, block­iert hätte. Eben­so blind ist im sel­ben Darstel­lung der ermit­tel­nden Staatsanwältin,
welche auch ob Beschimp­fun­gen wie “Nig­ger” keinen aus­län­der­feindlichen Hin­ter­grund des Angriffs bes­tim­men will. Lokal hebt sich der Oder­land­spiegel mit sein­er Infor­ma­tion­spoli­tik ab, welch­er den offe­nen Brief der
Antifaschis­tis­chen Aktion Frankfurt(Oder) an den OB Patzelt, leicht verän­dert, abdruck­te und sich
so nicht nur auf “Infor­ma­tio­nen” durch die Ermit­tlungs­be­hör­den beschränkte. 

Ober­bürg­er­meis­ter Mar­tin Patzelt(CDU) ver­sicherte ein­er­seits in ein­er Antwort auf den genan­ten Brief, dass er per­sön­lich von jedem ras­sis­tis­chen Über­griff sehr betrof­fen sei, tönte in der MOZ allerd­ings weit­er, dasz er sich nicht
wieder vorschnell entschuldigen wolle, wenn sich nicht her­ausstellen werde, dasz eben dieser Über­fall auch ras­sis­tisch motiviert war. Damit knüpft er im 

Stil deutsch­er Ver­gan­gen­heit­spoli­tik an die (nach wie vor beste­hende) Schluszstrichde­bat­te an, ver­tauscht Täter und Opfer und hal­luziniert sich und der Stadt, ange­bliche Fälle von öffentlichen Entschuldigun­gen an Opfer nicht-
ras­sis­tisch motiviert­er Gewalt­tat­en für die (sowieso ständig präsente) Nazi­a­gres­sio­nen. Warum sich der Herr Patzelt über­haupt für Über­griffe entschuldigen will, bei der täglichen Asyl­prax­is die die Flüchtlinge erleben müssen,
bleibt uns unklar. 

Sobald der OB allerd­ings anfängt aktiv den staatlich-institutionalisierten
Ras­sis­mus vor Ort, sowie die anhal­tende Gewalt einiger aktiv-deutsch­er zu
bekämpfen, kann er dies ruhig nachholen. 

Darauf wollen wir aber nicht warten, son­dern lieber sel­ber an den
bestehenden
Ver­hält­nis­sen rüt­teln. Wir als autonome AntifaschistIn­nen haben uns dem
Umset­zungskampf der Assozi­a­tion emanzip­iert­er Indi­viduen ver­schrieben und
sol­i­darisieren uns mit dem Ver­such von Flüchtlings­grup­pen, wie der Refugees
Eman­ci­pa­tion, sich selb­st zu helfen und in die offen­sive zu gehen.
Diese Sol­i­darisierung bedeutet für uns eine aktive Rolle in der Vorbereitung
und der Durch­führung der geplanten Demon­stra­tion zu übernehmen, sowie andere
Men­schen zur Teil­nahme an dieser und selb­st­ständi­gen Aktiv­itäten zu bewegen. 

Die Abschaf­fung der repres­siv­en Son­derbe­din­gun­gen mit denen Flüchtlinge
leben
müssen sowie die Bekämp­fung der ras­sis­tisch motivierten Straszenge­walt, sind
für uns erkämpf­bare Ziele, welche auch ein gewiss­es Poten­tial an
emanzipatorischen
Fol­gen für die Gesellschaft bergen. Deshalb set­zten wir auch auf
Zusammenwirken
mit anderen Grup­pen, welche ein anti­ras­sis­tis­ches Selb­stver­ständ­nis haben.
Konkrete Forderun­gen für die Demon­stra­tion und später sind die Abschaffung
der
Res­i­den­zpflicht, des Gutschein-Einkaufs-Sys­tems, aller ras­sis­tis­chen Gesetze
und
deren lokale Umset­zung sowie die Bekämp­fung von ras­sis­tis­chen Äuszerun­gen in
der
Öffentlichkeit und im privaten. 

Weit­er­hin schlieszen wir uns der Forderung der Antifaschis­tis­chen Aktion
Frankfurt(Oder) an die Diskothek B5 an, Recht­sex­trem­is­ten den Zugang zu
ihren
Lokalitäten zu ver­währen und so die Par­ty­con­nec­tion zwischen
Mainstream-Racist
und Neon­azis im B5 zu unterbinden. 

Auch wenn wir hof­fen konkrete Schritte zur Flüchtlingsemanzipation
unterstützen
zu kön­nen, so sind wir uns doch sich­er, dass das Zer­schla­gen der Festung
Europa,
welche es mit ihrem Abschot­tungsregime Flüchtlin­gen fast unmöglich macht
hier Asyl
zu suchen, eines der zen­tral­sten Ziele anti­ras­sis­tis­ch­er Poli­tik sein muss.
Ger­ade unter starkem deutschen Ein­fluss, wird es kaum staatlichen Schutz für Flüchtlinge in der EU geben. Auch deshalb soll­ten alle deutschen
Gemeinschaften
sabotiert wer­den und die Bekämp­fung von nationalen Identitätsbildern
forciert werden. 

Die Bürg­er­meis­terin Frau Kat­ja Wolle forderte einen Prob­lemkat­a­log als
Grundlage
zu ein­er Diskus­sion über die Verbesserung der Lebensver­hält­nisse für
Flüchtlinge.
Obwohl diese Forderung uns nicht galt brin­gen wir hier unsere Antwort und
wollen
damit unseren Aufruf beenden: 

Weg mit Res­i­den­zpflicht und Gutschein­sys­tem! — Für Polizei und Aus­län­der­be­hörde gilt dasselbe.

Deutsch­land auflösen! — Fes­tung Europa abreiszen.

Anti­semitismus und Ras­sis­mus über­all ent­ge­gen­treten! — Antifaschis­tisch kämpfen.

No Bor­der + No Nation + No Zwangskollek­tiv! — Für die freie Assozi­a­tion emanzip­iert­er Individuen.

[Autonome Antifa Frankfurt(Oder) im Mai 2004]

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Hoffest im Horte

Am 8. Mai steigt im Horte das tra­di­tionelle, fast alljährige Hoffest. 

Los gehts um 12 Uhr mit einem Pick­nick in der Innen­stadt (am Markt gegenüber des Eine-Welt-Ladens). Ab 14 Uhr fan­gen die Aktiv­itäten im Horte an. Für die Sportlichen gibts Fuss‑, Vol­ley­ball und Kick­er­turniere, ein Riesen­tram­polin und ne Gauk­ler­straße mit Ein­rädern, Stelzen und vielem mehr. Kisten­klet­tern ist auch wieder mit dabei (Reko­rd sind immer noch 26 Kisten). Das High­light des Nach­mit­tags ist ein Sprayer­work­shop an der Gara­gen­wand vom Nord­heim 91. Zu bewun­dern sind neben­bei drei Austel­lun­gen (“Vom Polizeigriff zum Über­griff”, “Chronik des Haus­es” und “Ein Wegweiser
durchs Horte”). Nach dem Dunkel­w­er­den kann men­sch sich an ein­er Luftakro­batik­show ergötzen oder später ganz aktiv am Antifa­parcour teilnehmen. 

Beglückt wer­den wir dann noch von den leg­endären CASINIO
GITANO (una fies­ta spec­ta­co­lo muy grande) und DVD Lucy (Punkrock aus der Slowakei), bevor der Abend mit leck­er Cock­tails oder am Lager­feuer ausklin­gen kann…Für Fut­ter (VoKü, Grillen, Kuchen etc.) ist auch gesorgt. Zel­ten ist auch kein Prob­lem. Wenn ihr Sachen habt, die ihr nicht mehr braucht, bringt sie mit. Es gibt ne Tauschbörse…

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Wer am 8. Mai für Deutschland demonstriert, muss Scheiße sein!

Aufruf zu Antifa-Aktio­nen gegen die Nazide­mo in Belzig

Antifaschis­tis­che Aktionen

Belzig, 8. Mai, 19 Uhr

Checkt: 0162/6467652

Aufruf zum Aus­druck­en als Flugblatt:

Down­load (PDF-Datei, 190 KB)

Der 8. Mai 1945 ste­ht symbolisch
für die Befreiung Europas
von der nationalsozialistischen
Bar­barei. Für mehrere Millionen
KZ-Häftlinge, ZwangsarbeiterInnen
und Kriegs­ge­fan­gene bedeutete dies
Frei­heit. Nach jahrelangem
unver­gle­ich­barem Ter­ror in den
Lagern, der Aus­beu­tung in
Wirtschaft und Kriegsindustrie,
der Euthanasiepro­gramme und
der rassistischen
Men­schen­ver­suche, gren­zt es an
ein Wun­der, dass sie überlebten,
während über 40 Millionen
Men­schen dem kollektiven
Ver­nich­tungswahn der deutschen
Volks­ge­mein­schaft zum
Opfer fielen. 

“Deutsch­land denken, heißt
Auschwitz denken.” (Adorno)

Der Begriff Auschwitz steht
für die Ermor­dung von
über sechs Millionen
Juden in deutschen
Konzentrationslagern. 

Wenn gle­ich auch in zahlreichen
anderen Län­dern antisemitische
Strö­mungen existierten, die sich
eben­falls öffentlich und aktionistisch,
wie beispiel­sweise durch
Pogrome o.ä. äußerten, so kann
man dies doch keineswegs mit
den Zustän­den im Drit­ten Reich
ver­gle­ichen bzw. gleichsetzten.
Nur im nationalsozialistischen
Deutsch­land kon­nte der
Anti­semitismus als Wahnmodell
für die große Masse der
Bevölkerung ein­er einzelnen
Nation kon­sti­tu­tiv wer­den und
so das völkische
Ver­nich­tung­spro­jekt der
Deutschen an den Juden überhaupt
erst ermöglichen. Denn es
war keineswegs bloß eine kleine
NSDAP-Verbrecherbande,
welche die deutsche
Bevölkerung für ihre Interessen
aus­nutzte. Hitler war kein
Dik­ta­tor, der die Deutschen
unter­drück­te und ihnen seinen
Willen aufzwang, er war der
Aus­druck des antisemitischen
Wahns und des Bedürfniss­es der
Deutschen nach einem reinen,
zusammengeschweißten
Volk­skör­p­er. Und auch der industrielle
Massen­mord an den
Juden war kein Geheim­nis, sondern
wurde von der Bevölkerung
Deutsch­lands selb­st durchgeführt.
Nie­mand wollte aus dem
Kollek­tiv ausscheren,
auf­fäl­lig sein oder “undeutsch”,
denn man wusste was mit jenen
geschah, die nicht ins
Ein­heits­bild des deutschen
Volkes passten, mit den Juden,
den Homo­sex­uellen und
Kom­mu­nis­ten. Auschwitz passierte
in Deutsch­land und eben
nicht in Frankre­ich, Eng­land oder
den USA und ist somit als spezifisch
deutsch zu begreifen. 

Wenn also die Preußische
Aktions­front am 8. Mai unter
dem Mot­to “Schluss mit der
Befreiungslüge” demonstriert,
nehmen sie einen positiven
Bezug auf die nationalsozialistischen
Ver­brechen, indem sie die
Ver­di­en­ste der Alli­ierten gezielt
verneinen. Dieser
Schul­ter­schluss wird umso deutlicher,
wenn man sich das
Pro­gramm der “Bewe­gung Neue
Ord­nung” ansieht, dass von
Belziger Neon­azis vor dem
Jugendzen­trum Pogo verteilt
wurde. So heißt es in § 3: “Wir
fordern die Wiederherstellung
des deutschen Staatsbürgerschaftsrechts
nach dem Prinzip
der Abstam­mung. Deutsch­er ist,
wer deutschen Blutes ist.” 

Dieser, sowie weit­ere Punkte
kön­nten fast wortwörtlich aus
dem NSDAP — Parteiprogramm
vom Anfang der 20er Jahre übernommen
wor­den sein. Wer also
am 8. Mai, der für
das Ende des nationalsozialistischen
Ter­rors steht,
für Deutsch­land demonstriert,
ord­net sich
unmit­tel­bar in die Reihe
der von den Deutschen
began­genen Ver­brechen ein
Als Kon­se­quenz aus dem 2.
Weltkrieg ist es fol­glich notwendig
den alli­ierten Sol­dat­en den
größten Dank entgegenbringen.
Sie waren es, die im Dienste
des Human­is­mus das überrannte
Europa vom nationalsozialistischen
Wahn befre­it­en und die
deutsche Volks­ge­mein­schaft von
der Vol­len­dung ihrer
“Endlö­sung”, dem Mord der €päis­chen
Juden, abhielten.
Gedenken wir also den britischen
Sol­dat­en, die die ersten
waren, die durch ihre Luftan­griffe aktive
Kampfhand­lun­gen gegen Nazideutschland
durch­führten und so die Grund­lage für dessen
Ende legten. 

Gedenken wir der franzö­sis­chen Resis­tance, die
der Men­schheit ein­drucksvoll bewies, wie sehr
bewaffneter Wider­stand gegen das nationalsozialistische
Sys­tem möglich war. Gedenken wir auch
den franzö­sis­chen Sol­dat­en, die nach ihrer
Befreiung von der Okku­pa­tion durch
Hitlerdeutsch­land dieses weit­er­hin bekämpften.
Gedenken wir der helden­haften Roten Armee, die
im großen vater­ländis­chen Krieg mehr als 20
Mil­lio­nen Opfer zu bekla­gen hat­te und die 1943
in Stal­in­grad nach­haltig die Unbe­sieg­barkeit der
deutschen Armee wider­legte und durch ihren
schnellen Vor­marsch Mil­lio­nen von KZ — Häftlingen
vor dem sicheren Tod bewahrte. 

Gedenken wir nicht zulet­zt den Vereinigten
Staat­en von Ameri­ka für ihren Beitrag im antifaschistischen
Befreiungskampf. Sie waren es, die
die Sow­je­tu­nion ab 1941 durch Rohstoff und
Waren­liefer­un­gen unter­stützten. Sie waren es, die
zusam­men mit Großbri­tan­nien und Kana­da den DDay
her­beiführten und so die zweite Front
gegen Hitlerdeutsch­land eröffneten, was den
Vor­marsch der Roten Armee erhe­blich unterstützte.
Im Schwur von Buchen­wald, der traditionellen
Kamp­fansage an den Faschis­mus, ist kein “Nie
wieder Krieg” zu find­en. Eine Appeasement -
Hal­tung gegenüber der total­en Unmenschlichkeit
zeugt vom nicht ver­stande­nen Prinzip nationalsozialistischen
Wahns: Die Ver­nich­tung alles
Ander­sar­tigem, d.h. von allem was nicht zum
Volk­skör­p­er passt. 

Am 8. Mai ist ein “Nie wieder Krieg” stets fehl am
Platz, es gilt ein “Kampf dem Faschis­mus auf allen
Ebe­nen mit allen Mit­teln” als Losung ein­er ernst
gemein­ten, antifaschis­tis­chen Überzeu­gung zu
artikulieren. 

Deswe­gen rufen wir zu einem offen­siv­en Protest
auf die Straße. 

Dank an die allierten Befreier!

Erin­nern heißt Kämpfen!

JAB: Jugen­dan­tifa Belzig

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Zivilgesellschaft muss gestaltet werden

Von den Mühen, in Ost­deutsch­land den Recht­sex­trem­is­mus zu bekämpfen

(FR, Heinz Lynen von Berg, Ker­stin Pal­loks und Johannes Vossen) Sozial­wis­senschaftler vom Biele­felder Insti­tut für inter­diszi­plinäre Gewalt- und Kon­flik­t­forschung haben in ein­er Studie im Auf­trag der Bundesregierung
analysiert, wie staatliche Pro­gramme gegen Recht­sex­trem­is­mus wirken.
Unter­sucht haben sie das Bun­de­spro­gramm “Civ­i­tas”, das rechte Unkul­tur in
Ost­deutsch­land bekämpfen soll. 

(…) Dieser Bericht enthält die Ergeb­nisse der im Laufe des Jahres 2003
durchge­führten quan­ti­ta­tiv­en und der qual­i­ta­tiv­en Erhe­bun­gen des
Forschung­steams zur wis­senschaftlichen Begleitung des Civitas-Programms. (.
. .)

Der zivilge­sellschaftliche Rahmen

(…) Das Civ­i­tas-Pro­gramm möchte dazu beitra­gen, “zivilge­sellschaftliche
Struk­turen im Gemein­we­sen in den neuen Bun­deslän­dern aufzubauen, zu stärken,
zu ver­net­zen und mod­ell­haft weit­erzuen­twick­eln” (Civ­i­tas-Leitlin­ien 2003).
Dies ist umso wichtiger, weil von stützen­den Struk­turen für eine
Zivilge­sellschaft in den neuen Bun­deslän­dern noch nicht flächendeckend
aus­ge­gan­gen wer­den kann. Zum Beispiel fehlen weit­er­hin bes­timmte staatliche
Regel­struk­turen (etwa ein flächen­deck­endes Netz von Ausländerbeauftragten)
bzw. wer­den zurzeit wieder reduziert (z. B. im Bere­ich der Jugendarbeit). 

Zivilge­sellschaft benötigt aber nicht nur stützende Struk­turen jen­seits von
Markt und Staat. Wesentlich ist, ob es gelingt, zen­trale Pos­tu­late einer
poli­tis­chen Kul­tur gesellschaftlich zu ver­ankern. So ist fraglich, ob die
Mark­t­mech­a­nis­men ein­er rabi­at­en Konkur­renz und ihre Auswirkung auf die
sozialen Leben­sum­stände noch hin­re­ichend Anerkennungspotenziale
bere­i­thal­ten, damit Men­schen nicht andere abw­erten, gewissermaßen
Frem­den­feindlichkeit ein Mit­tel zur Selb­staufw­er­tung wird. 

Es ist auch offen, ob staatliche Insti­tu­tio­nen hin­re­ichend in der Lage sind,
die Opfer solch­er Attitü­den oder Ver­hal­tensweisen gewis­ser­maßen im
gesellschaftlichen All­t­ag “vor Ort” zu schützen und Hil­fen zur Integration
bere­itzustellen. Es geht um nichts weniger als die Schaf­fung einer
“demokratis­chen Atmo­sphäre”, also ein­er “poli­tis­chen Kul­tur”, in der
Selb­stver­ständlichkeit­en und Nor­mal­itäts­stan­dards vorherrschen, die
wenig­stens zwei Ker­nele­mente unser­er Ver­fas­sung sich­ern: die
Gle­ich­w­er­tigkeit von Men­schen und ihre physis­che und psychische
Unversehrtheit. 

Es wäre verkürzend, wenn ein “zivilge­sellschaftlich­es” Pro­gramm nur gegen
die Gle­ich­w­er­tigkeit und Unversehrtheit ver­let­zende oder gar zerstörende
Frem­den­feindlichkeit und entsprechende Vari­anten von Rechtsextremismus
aus­gerichtet wäre; es muss sich zugle­ich für den Auf­bau von
Nor­mal­itäts­stan­dards zivilen Zusam­men­lebens in ein­er “demokratis­chen
Atmo­sphäre” einsetzen. 

Nicht nur stützende Struk­turen und eine demokratis­che poli­tis­che Kul­tur sind
Voraus­set­zun­gen für eine funk­tion­ierende Zivilge­sellschaft. Mindestens
eben­so wichtig sind grundle­gende Wer­to­ri­en­tierun­gen zur Reg­ulierung von
(gesellschaftlichen) Kon­flik­ten und Angele­gen­heit­en, die unverzichtbare
Vorbe­din­gun­gen für die Ver­ankerung ein­er Zivilge­sellschaft darstellen.
Kon­flik­te soll­ten sowohl in größeren Kollek­tiv­en als auch zwis­chen Personen
gewalt­frei aus­ge­tra­gen werden. 

Ver­hand­lung­sprozesse und delib­er­a­tive For­men der Behand­lung von The­men und
Inter­essen mit dem Ziel vernün­ftiger und sachori­en­tiert­er Lösun­gen wären
dabei ein anzus­treben­der Ide­alzu­s­tand. Dieser set­zt ein­er­seits ein hohes Maß
an Selb­stre­flex­iv­ität und gegen­seit­igem Respekt voraus und grün­det sich
ander­er­seits auf Lern­prozesse, die solche Ori­en­tierun­gen freiset­zen bzw.
notwendig machen. 

Des weit­eren sind hohe kom­mu­nika­tive Kom­pe­ten­zen bzw. deren Entwicklung
kon­sti­tu­tiv für zivilge­sellschaftliche Aushandlungsprozesse. (…) 

Die Inter­ven­tion­sprax­is gegen frem­den­feindliche Men­tal­itäten und
recht­sex­treme Aktiv­itäten ist immer im Kon­text zweier Entwick­lungslin­ien zu
betra­cht­en. Diese Inter­ven­tion­sprax­is wird umso schwieriger, je komplexer
und wider­sprüch­lich­er die recht­sex­tremen Entwick­lun­gen ein­er­seits und die
gesellschaftlichen Reak­tio­nen ander­er­seits aus­fall­en. Es sind nicht nur die
man­i­festen recht­sex­tremen Aktiv­itäten, die frem­den­feindlichen Attitü­den und
demokratiefeindlichen Hal­tun­gen, son­dern auch das Prob­lem eines sich
abschir­menden “Nor­mal­itätspanz­ers” zu beachten. 

Damit ist das Selb­st­bild ein­er “gesun­den Nor­mal­ität” gemeint, die sich gegen
alles Ander­sar­tige oder Fremde abschir­men will. Ein derartiger
“Nor­mal­itätspanz­er” kann auch dazu führen, dass frem­den­feindliche Attitüden
und recht­sex­treme Gewalt sich um so eher aus­bre­it­en kön­nen, je
unspek­takulär­er dies geschieht, zumal wenn dies von der Öffentlichkeit
weit­ge­hend lakonisch ignori­ert wird. Insofern muss von ein­er beunruhigenden
Nor­mal­ität gesprochen wer­den, die den Hin­ter­grund der Interventionspraxis
der Civ­i­tas-Pro­jek­te bildet. (…) 

Die Entste­hung ein­er Zivilge­sellschaft kann nicht erzwun­gen wer­den, auch ist
real­is­tisch nicht zu erwarten, dass ein der­ar­tiges Pro­gramm im Laufe weniger
Jahre struk­turelle Defizite beheben oder poli­tis­che Einstellungen
flächen­deck­end verän­dern kann. Das Prob­lem wird sich auch nicht von selbst
erledi­gen, son­dern bedarf ein­er kon­tinuier­lichen Aufmerk­samkeit und
Bear­beitung. Ralf Dahren­dorf hat mit Blick auf die Trans­for­ma­tion der
real­sozial­is­tis­chen Gesellschaften Ost€pas in Demokra­tien festgestellt,
der Auf­bau ein­er Zivilge­sellschaft dauere 60 Jahre. Von daher ist vor zu
hohen Erwartun­gen und ein­er Über­forderung, im Übri­gen auch einer
Selb­stüber­forderung der Pro­jek­te, zu warnen. 

Das Civ­i­tas-Pro­gramm ist das zurzeit wohl ambi­tion­ierteste Großexperiment
zur Förderung der Zivilge­sellschaft. Daher lohnt ein Blick auf das
Erre­ichte, und der vor­liegende Bericht gibt einen empirisch gesättigten,
detail­lierten Ein­blick in die Pro­jek­t­prax­is sowie die Chan­cen und Risiken
dieses Vorhabens. (…) 

Überblick über das Gesamtergebnis

Bürg­er­schaftlich­es Engage­ment set­zt zivilge­sellschaftliche Struk­turen und
funk­tion­ierende staatliche Insti­tu­tio­nen voraus. Darum ist es eine wichtige
Bedin­gung für die Förderung ein­er Zivilge­sellschaft, dass deutungsmächtige
und ein­flussre­iche Akteurs­grup­pen und Insti­tu­tio­nen wie Kirchen, Verbände,
Vere­ini­gun­gen, kul­turelle Ein­rich­tun­gen, Bil­dungsträger sowie Vereine,
selb­stor­gan­isierte Zusam­men­schlüsse und Inter­es­sen­grup­pen die
insti­tu­tionellen Voraus­set­zun­gen und Räume für bürg­er­schaftlich­es Engagement
schaf­fen. Die Entwick­lung zivilge­sellschaftlich­er Poten­ziale ist aber vor
dem Hin­ter­grund kul­minieren­der Prob­lem­la­gen zu sehen: 

. Auf Grund gravieren­der Desin­te­gra­tionser­schei­n­un­gen (hohe
Arbeit­slosigkeit, Abwan­derung etc.) und ein­er weit ver­bre­it­eten Dis­tanz zu
den Insti­tu­tio­nen des poli­tis­chen Sys­tems sind diese Voraus­set­zun­gen in den
neuen Bun­deslän­dern nur bed­ingt gegeben. 

. Die Auseinan­der­set­zung mit dem The­ma Recht­sex­trem­is­mus wird von Teilen der
Bevölkerung und einem Teil der zivilge­sellschaftlichen Insti­tu­tio­nen als
“Luxus” betra­chtet, obwohl ins­beson­dere in den ländlichen Gebi­eten die
frem­den­feindlichen Men­tal­itäten ein rel­e­van­ter Bestandteil der politischen
Kul­tur sind und Ein­gang in die Nor­mal­itätsvorstel­lun­gen von erheblichen
Bevölkerungsan­teilen gefun­den haben. 

Ansätze und Zielgruppen

Auf diese kom­plexe Gemen­ge­lage muss das Civ­i­tas-Pro­gramm mit seiner
Förder­strate­gie reagieren. Den Anspruch, Zivilge­sellschaft in ihrer Breite
zu entwick­eln, kann das Pro­gramm nur begren­zt ver­wirk­lichen. Dafür lassen
sich fol­gende Gründe feststellen: 

. Die vielschichti­gen und gravieren­den struk­turellen Prob­lem­la­gen set­zen dem
hohen Anspruc
h, auf Dauer gestellte For­men zivilgesellschaftlicher
Auseinan­der­set­zung entwick­eln zu wollen, deut­liche Grenzen. 

. Da ein Schw­er­punkt in der Förderung von Pro­jek­ten im Jugend- und
Ini­tia­tiven­bere­ich liegt, wer­den die notwendi­gen, ein­flussre­ichen und
deu­tungsmächti­gen Grup­pen und Insti­tu­tio­nen noch nicht zur Genüge erreicht,
so dass wesentliche Impulse zur Ver­bre­iterung und Fes­ti­gung der
Zivilge­sellschaft in den neuen Bun­deslän­dern noch nicht ausreichend
ein­be­zo­gen sind. (…) 

Die Arbeit der Strukturprojekte

In der Pro­jek­t­prax­is kon­nten über die drei Förder­schw­er­punk­te (Mobile
Beratung­steams, Opfer­ber­atungsstellen und Net­zw­erk­stellen) hin­weg zwei
grundle­gende Ansätze her­aus­gear­beit­et werden. 

a) Offen­er mod­erieren­der Ansatz: Dieser Ansatz ist am ehesten geeignet, die
Ressourcen und Kom­pe­ten­zen für nach­haltiges zivilgesellschaftliches
Engage­ment effek­tiv nutzbar zu machen. Die zu diesem Ansatz gehörenden
Voraus­set­zun­gen sind: 

. ein selb­stre­flex­ives Rollenverständnis, 

. Empathie- und Distanzierungsfähigkeit, 

. die Fähigkeit, mit ein­er angemesse­nen Gespräch­skul­tur auf die Anliegen der
Akteure vor Ort einzugehen, 

. die Fähigkeit, mit Dif­feren­zen und anderen Auf­fas­sun­gen integrativ
umzugehen, 

. die Fähigkeit, Kon­flik­te kon­struk­tiv zu mod­erieren. In diesem Feld sind
noch inten­sive Fort­bil­dungsanstren­gun­gen anzus­treben, um die Kom­pe­ten­zen der
Mitarbeiter/innen zu verbessern. Hier wäre beson­ders auf die Aus­bil­dung von
Moderations‑, Medi­a­tions- und Beratung­stech­niken zu achten. 

b) Ansatz der Geg­n­er­schaft zum Recht­sex­trem­is­mus: Konfrontative
Vorge­hensweisen kön­nen in Einzelfällen sin­nvoll sein, sind jedoch generell
weniger geeignet, ein bre­ites Ziel­grup­pen­spek­trum zu erre­ichen. Dafür lassen
sich fol­gende Gründe aufzeigen: 

. Die Ver­drän­gung des Recht­sex­trem­is­mus hat nicht automa­tisch eine
Ausweitung und Stärkung der Zivilge­sellschaft zur Folge. 

. Ansätze, die sich the­ma­tisch auf die Geg­n­er­schaft zum Rechtsextremismus
beschränken, kön­nen durch Sol­i­darisierung zwar bere­its engagierte
Akteurs­grup­pen stärken, hal­ten jedoch für den weit­eren Kreis potenzieller
Akteure kaum Mobil­isierungsre­ser­ven bereit. 

. Moralkom­mu­nika­tion und poli­tis­che Grund­satzhal­tun­gen erschw­eren die
Ansprache und Inte­gra­tion reserviert­er Akteurs­grup­pen und kön­nen sogar
“abschreck­end” wirken. 

Mod­er­ates Vorge­hen, kon­struk­tive, auf ver­schiedene Zielgruppen
zugeschnit­tene “Ange­bote” sowie das Bere­it­stellen von Ressourcen als
Voraus­set­zung für Engage­ment sind von der Anlage her bess­er geeignet, die
für den Auf­bau ein­er Zivilge­sellschaft rel­e­van­ten Akteurs­grup­pen und
Ini­tia­tiv­en zu erre­ichen. Der offene mod­erierende Ansatz ist daher als
Mod­ell zur Ori­en­tierung für eine Pro­fes­sion­al­isierung der langfristig
geförderten Struk­tur­pro­jek­te zu betrachten. 

Förder­prax­is

Um den hoch gesteck­ten Zie­len und viel­seit­i­gen Anforderun­gen gerecht zu
wer­den, sollte in der Förder­prax­is gezielt oper­a­tiv und gleichzeitig
flex­i­bel vorge­gan­gen werden. 

. Die Struk­tur­pro­jek­te benöti­gen die Pla­nungssicher­heit eines mehrjährigen
Pro­jek­tzyk­lus als eine wesentliche Voraus­set­zung, um eine auf
Ver­lässlichkeit basierende und auf Nach­haltigkeit aus­gerichtete Arbeit mit
den Akteuren vor Ort durch­führen zu können. (…) 

. Durch kon­tinuier­liche fach­liche Beratung, Selb­ste­val­u­a­tion bzw. formative
Eval­u­a­tion vor Ort soll­ten die Umset­zung­sprax­en der Strukturprojekte
reflex­iv begleit­et wer­den, um dadurch die Qual­ität der Pro­jek­tar­beit zu
optimieren. 

. Von Auf­trag und Vorge­hen der Struk­tur­pro­jek­te zu unter­schei­den ist der
Ansatz von engagierten Ini­tia­tiv­en, die als Akteure auch mit konfrontativen
Meth­o­d­en eine Auseinan­der­set­zung in den Gemein­we­sen forcieren kön­nen. Darum
wäre die Förder­strate­gie weit­erzuen­twick­eln, die zwis­chen fachspezifischer
Bear­beitung und der Förderung von poli­tis­chem Engage­ment unterscheidet.
Aufeinan­der abges­timmte Inter­ven­tion­snet­zw­erke, beste­hend aus
Struk­tur­pro­jek­ten sowie um diese grup­pierten Klein­pro­jek­ten, kön­nen den
gemein­we­senori­en­tierten, gen­er­a­tionsüber­greifend­en Anspruch des Programms
einlösen. 

. Ger­ade um die für die Entwick­lung von Zivilge­sellschaft wichti­gen kleinen
Träger zu stärken, müssen für diese niedrigschwellige Antrags- und
Abrech­nungsmodal­itäten beste­hen bleiben bzw. geschaf­fen werden. (…) 

. Weit­er­hin ermöglicht eine flex­i­ble und an Einzelfällen orientierte
Förderung­sprax­is, das Reagieren auf lokal notwendi­ge Interventionsbedarfe
auch mit For­mat­en und Laufzeit­en, die in der bre­it­en Förderung des
Civ­i­tas-Pro­gramms nicht mehr favorisiert wer­den (z. B. interkulturelle
Ansätze in Gren­zge­bi­eten zu Ost€pa; Event-Pro­jek­te, wenn Partizipation
ver­schieden­er Akteurs­grup­pen anvisiert wird). 

Resümierend lässt sich fes­thal­ten, dass es durch die geförderten
Struk­tur­pro­jek­te gelun­gen ist, ver­schiedene Ansätze zu For­men einer
demokratis­chen Auseinan­der­set­zung mit dem kom­plex­en Prob­lemzusam­men­hang von
frem­den­feindlichen Men­tal­itäten und recht­sex­tremen Erschei­n­un­gen zu
entwick­eln und zu erproben. Auch wenn die “Erträge” von unterschiedlicher
Qual­ität sind, entsprechen sie durch ihren Inno­va­tion­scharak­ter dem
for­mulierten Model­lanspruch des Pro­gramms. Darüber hin­aus ist es einem Teil
der Struk­tur­pro­jek­te bere­its gelun­gen, sich als fachkompetente
Ansprech­part­ner und wichtige Mul­ti­p­lika­toren in ihren jew­eili­gen regionalen
bzw. lokalen Kon­tex­ten zu etablieren. Vor dem Hin­ter­grund der schwierigen
Rah­menbe­din­gun­gen sollte dies als weit­er­er beacht­enswert­er Erfolg von
Pro­gramm und Pro­jek­tar­beit (…) gewürdigt werden. 

Die Pro­gramme

Nach Aus­rufen des “Auf­s­tands der Anständi­gen” 2000 hat­te die Bundes-
regierung 2001 mehrere Pro­gramme aufgelegt, um den Kampf gegen den
Recht­sex­trem­is­mus zu unter­stützen. “Xenos” unter­stützt Pro­jek­te mit Bezug
zur Arbeitswelt, “Enti­mon” gibt vie­len kleinen Ini­tia­tiv­en Geld und hat
einen Schw­er­punkt im inter­re­ligiösen Dia­log. Das dritte Pro­gramm, “Civ­i­tas”,
zielt auf Ost­deutsch­land. Dort wer­den vor allem Opfer­ber­atungsstellen, Netz-
werk­stellen und Mobile Beratung­steams gefördert. Von Anfang an wur­den die
Pro­gramme auch wis­senschaftlich begleit­et, um die Erfolge abschätzen und
Fehlen­twick­lun­gen begeg­nen zu können 

Die Autoren

Dr. Heinz Lynen von Berg ist seit 2002 wis­senschaftlich­er Mitar­beit­er am
Insti­tut für inter­diszi­plinäre Kon­flikt- und Gewalt­forschung (IKG) der
Uni­ver­sität Biele­feld und dort Pro­jek­tleit­er der Begleit­forschung des
Civ­i­tas-Pro­gramms. Von 1999 bis 2002 war er Geschäfts­führer von
“Miteinan­der-Net­zw­erk für Demokratie und Weltof­fen­heit in Sachsen-Anhalt
e.V.”. Ker­stin Pal­loks ist seit 2002 wis­senschaftliche Mitar­bei­t­erin am IKG.
Nach ihrem Studi­um der Sozial- und Erziehungswis­senschaften an der
Hum­boldt-Uni­ver­sität zu Berlin arbeit­ete sie in Forschung­spro­jek­ten zur
Biografieforschung, zur Erforschung von Armut bei Kindern und Jugendlichen
und zur Eval­u­a­tion von Pro­jek­ten zur Gewalt­präven­tion an Schulen mit.
Johannes Vossen arbeit­et am Berlin­er Insti­tut für Geschichte der Medi­zin für
das DFG-Pro­jekt “Wis­senschaftlich­er Anspruch und staatlich­es Inter­esse. Die
Hochschul­medi­zin an der Char­ité im Wech­sel poli­tis­ch­er Sys­teme 1933 und
1945”. Bis 2002 war er Geschäfts­führer des IKG, 2002 bis Novem­ber 2003
Pro­jek­tko­or­di­na­tor der Civ­i­tas-Forschung. Der kom­plette Bericht, der hier in
von der FR aus­gewählten Auszü­gen doku­men­tiert wird, ist im Inter­net zu
find­en unter: www.uni-bielefeld.de/ikg.

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Konzert endet abrupt

(MAZ, Peter Degen­er) Zum vierten Mal fand am Vor­abend des 1. Mai das Fes­ti­val “Rock gegen rechts” auf dem Luisen­platz statt. Unter dem Mot­to “Rechts abbiegen verboten”
spiel­ten vier Bands auf dem vom (DGB) ver­anstal­teten Konz­ert. Zu Beginn des Abends, der wegen ein­er verkürzten Genehmi­gung nur bis 22 Uhr dauern durfte, sprachen Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs und der Lan­desvor­sitzende des DGB, Detlef Baer. 

Im Bewusst­sein, dass die Besuch­er trotz des poli­tis­chen Hin­ter­grunds wegen der Musik gekom­men waren, hiel­ten sich bei­de kurz und über­ließen “Strange Stuff”, “Blind Mans” und “Moth­ers Lit­tler Helpers” die Bühne. Die “Ruf­fi­ans” been­de­ten den Abend, an dem sich laut Ver­anstal­ter bis zu 2000 Men­schen auf dem Luisen­platz versammelten. 

Wer­mut­stropfen des stim­mungsvollen Konz­erts war seine kurze Dauer. Dirk-Peter Stolt­ing, ver­ant­wortlich für die Durch­führung, musste schon beim Sound­check am Nach­mit­tag von Beschw­er­den beim Ord­nungsamt erfahren. “Wir haben deshalb nicht wie in den Vor­jahren bis 23 Uhr beschallen dürfen.”
Trotz­dem hoffte er darauf, eine Stunde länger spie­len lassen zu kön­nen. “Punkt 22 Uhr rief uns das Ord­nungsamt an”, bedauert er. Zehn Minuten später san­gen die Ruf­fi­ans ihren let­zten Song und ver­ab­schiede­ten das Pub­likum. Der
Film “Bowl­ing for Columbine” kon­nte aus organ­isatorischen Grün­den nicht aufge­führt werden.

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Potsdam: Verdacht der Vortäuschung einer Straftat

Im Ergeb­nis der inten­siv­en Ermit­tlun­gen der Polizei zu einem Angriff auf einen keni­an­is­chen Staat­sange­höri­gen vom 6. März dieses Jahres in Brandenburg/H. hat sich der Sachver­halt nicht bestätigt. Die Staat­san­waltschaft Pots­dam leit­ete jet­zt ein Ver­fahren gegen den 31-jähri­gen Geschädigten wegen des Ver­dachts der Vortäuschung ein­er Straftat ein. 

Wie ver­meldet, hat­te der junge Mann aus Kenia angegeben, am späten Abend des 6. März an der Bushal­testelle Quenzbrücke in Höhe des Hotels “Axxon” beschimpft und niedergeschla­gen wor­den zu sein. Man hätte ihm die Hosen­beine der Länge nach aufgeschnit­ten. Bei der Abwehr des Angriffs wäre er mit dem
Mess­er an der Hand ver­let­zt worden.

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Rock-Linke feiert in Potsdam

Reiz­gas Record Release Party 

Fre­itag, 14.5.04

ab 20 Uhr bis Open End

Fab­rik Potsdam 

Con­fessed Crime (Slow­Mo­Core)

Scram (Cross­core)

Danach Disco

Die Band REIZGAS veröf­fentlicht an diesem Tag ihre neue Scheibe “Across all Bor­ders”. Zu diesem Anlass wer­den Bands spie­len die REIZGAS bis zu jen­em Moment
begleit­et haben. Weit­ere Infos auf www.reizgas.rocken.de.

WER ODER WAS IST REIZGAS

Reiz­gas ist eine Pots­damer Band.

Die Band grün­dete sich 1996.

Reiz­gas spielt aggres­siv­en und musikalisch aufwändi­gen Metalcore.

Seit ihrer Anfangszeit spie­len sie in der Originalbesetzung.

Die deutschen und englis­chen Texte befassen sich mit poli­tis­chen The­men, die intel­li­gent und kreativ betra­chtet werden.

Die vier Mitzwanziger sam­melten während ihrer Touren durch ganz Deutsch­land viel Liveer­fahrung und errun­gen in der Szene dadurch einen hohen Bekanntheitsgrad. 

Im Hause REIZGAS wird D.I.Y. (Do It Your­self) noch groß geschrieben alles vom Book­ing, Mer­gendise über Lay­out und dem Song­writ­ing ist alles selb­st gemacht. Zwis­chen der Band und dem geneigten Zuhör­er ste­ht kein Label, Man­age­ment, Ver­trieb oder son­st welche Insti­tu­tio­nen. Dies alles macht die “Cor­er” noch authen­tis­ch­er und kom­pro­miss­los­er in ihrem auftreten. CDs, Kapuzen und T‑Shirts gibts nur bei
Konz­erten oder in aus­gewählten kleinen Plattenläden. 

Die “Across all Bor­ders” Scheibe ist ein The­men Album im dem es um die Über­win­dung sämtlich­er aufgezwun­gener und kün­stlich­er Gren­zen geht. Reiz­gas war es sehr wichtig nur neue Songs auf die Plat­te zu pack­en, da dies genau reflek­tiert wo diese Band im Jahr 2004 ste­ht. Die musikalis­chen Verän­derun­gen der Band sahen im Speziellen so aus, das sich mit der Zeit (1996–2004), des live Spie­lens die schnellen Punkrock­akko­rde dem schw­er­eren Met­al­ge­bolze wichen.

In den let­zten Jahren waren die Pots­damer viel unter­wegs und hier­bei kamen die Pots­damer Klubs ein biss­chen zu kurz. Nach der Zeit im Stu­dio meldet sich dass Met­al­core­quar­tett mit ihrem “Across all Bor­ders” Debüt amtlich zurück, in ihrer
Heimatstadt.

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Brandstiftung an Asia-Imbiss

(MAZ, 1.5.) In der Nacht zum Fre­itag wurde durch bis­lang unbekan­nte Täter ein
Asia-Imbiss in Briese­lang, der sich auf dem Park­platz eines
Lebens­mit­tel­mark­tes befind­et. ange­grif­f­en. Der 46-jährige vietnamesische
Inhab­er ver­ständigte am Fre­itag­mor­gen die Polizei. Wie die Beamten
fest­stell­ten, wurde offen­bar eine brennbare Flüs­sigkeit ins Innere gegossen
und entzün­det. Bei dem Feuer, das von selb­st erlosch, ent­stand geringerer
Sach­schaden. Die Krim­i­nalpolizei hat die Ermit­tlun­gen aufgenommen. 

Die Polizei bit­tet um Mith­il­fe und fragt: 

Wer hat in der Nacht zum Fre­itag im Bere­ich der Hans-Klakow-Straße in
Briese­lang Per­so­n­en bemerkt, die mit der Straftat in Verbindung stehen
kön­nten? Zweck­di­en­liche Hin­weise bitte an das Polizeiprä­sid­i­um Pots­dam unter
der Bürg­ertele­fon­num­mer 0700 3333 0331 bzw. jede andere Polizeidienststelle.

Inforiot