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Schönbohm fordert schärfere Visakontrollen für Tschetschenen

Berlin (dpa) Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) hat als
Kon­se­quenz aus der Tragödie von Beslan schär­fere Einreisebestimmungen
für Tschetsch­enen gefordert. Dem “Berlin­er Kuri­er am Son­ntag” sagte er:
“Bürg­er aus Län­dern, in denen Ter­ror­is­ten nach­weis­lich ihre Hochburgen
oder einen starken Rück­halt haben wie in Tschetsche­nien, soll­ten in
Deutsch­land kün­ftig nur nach ein­er Tiefen­prü­fung der Visaanträge
ein­reisen dür­fen.” Dafür müsste Bun­desin­nen­min­is­ter Otto Schi­ly (SPD)
eine Vere­in­barung mit den Staat­en tre­f­fen, die dem Schen­gener Abkommen
der offe­nen Gren­zen beige­treten sind.

Das Nachricht­en­magazin “Der Spiegel” hat­te zuvor darauf hingewiesen,
dass tschetschenis­che Ter­ror­is­ten the­o­retisch unbe­hel­ligt in Deutschland
ein­reisen kön­nten, da Rus­s­land nicht als “Risikostaat” gelte.
Tschetsch­enen, die in Moskau ein Visum beantra­gen, wür­den nicht
geson­dert geprüft. “Alle Russen wer­den gle­ich behan­delt”, zitierte das
Blatt einen Sprech­er des Auswär­ti­gen Amtes.

Aus der Antwort der Bun­desregierung auf eine große Anfrage der Union
gehe her­vor, dass deutsche Visa-Stellen im Aus­land nur verpflichtet
seien, “für Staat­sange­hörige so genan­nter Risikostaat­en die Antragsdaten
an die Sicher­heits­di­en­ste weit­erzuleit­en”. Auf dieser Län­derliste des
Bun­desin­nen­min­is­teri­ums ste­ht Rus­s­land nicht. Für Frankre­ich, Italien
oder die Benelux-Staat­en hinge­gen gelte Rus­s­land, und damit auch die
Teil­re­pub­lik Tschetsche­nien als Risikostaat.

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Bürgerbüro von Lothar Bisky erneut beschädigt

Pots­dam — Das Bürg­er­büro des PDS-Poli­tik­ers Lothar Bisky in Pots­dam ist
zum wieder­holten Mal beschädigt wor­den. Stein­würfe auf die Fenster
hät­ten am Sam­stagabend Löch­er im Sicher­heits­glas hin­ter­lassen, teilte
die Polizei am Son­ntag mit. Zivil­streifen gelang es anschließend, zwei
tatverdächtige Pots­damer zu fassen. Die bei­den 18 und 21 Jahre alten
Män­ner wur­den in Gewahrsam genom­men. Sie sollen bere­its wegen
Eigen­tums­de­lik­ten und Sachbeschädi­gun­gen bekan­nt sein. Die Ermittlungen
der Krim­i­nalpolizei dauern an. Bisky ist PDS-Bun­desvor­sitzen­der und
Frak­tion­schef im Pots­damer Land­tag. Erst ver­gan­gene Woche hat­te der
Lan­deswahlleit­er einen Van­dal­is­mus beklagt, der alle Parteien betreffe.
Bran­den­burg wählt am 19. Sep­tem­ber einen neuen Land­tag. dpa

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Schüler drohten, Schule in die Luft zu sprengen

Am Don­ner­sta­gnach­mit­tag stellte der Direk­tor ein­er Schule in Ziesar im
Schul­ge­bäude frische Farb­schmier­ereien fest. Daraufhin wur­den die
Schüler­taschen kon­trol­liert. Bei einem 14-jähri­gen Schüler wurde dabei
eine CD gefun­den und sichergestellt. Bei der CD beste­ht der Verdacht,
dass diese mit rechtsradikalem/verbotenem Liedgut bespielt ist. Bei
einem 15-jähri­gen Schüler wur­den Graf­fi­tivor­la­gen sichergestellt.
Daraufhin ver­ließen bei­de Schüler aus der acht­en Klasse das
Schul­ge­bäude. Der 14-Jährige dro­hte beim Ver­lassen des Schulgebäudes
gegenüber dem Direk­tor, die Schule in die Luft zu jagen. Daraufhin wurde
die Polizei verständigt. 

Bei­de Schüler wur­den in den Woh­nun­gen ihrer Eltern angetrof­fen. Bei dem
14-jähri­gen Schüler wurde nach Rück­sprache mit der zuständigen
Staat­san­waltschaft eine Haus­durch­suchung durchge­führt. Bei ihm wurden,
neben dro­gen­verdächti­gen Sub­stanzen und Uten­silien zum Gebrauch von
Dro­gen, eben­falls Graf­fi­tivor­la­gen aufge­fun­den und sichergestellt. In
ihren Vernehmungen räumten bei­de Schüler das aggres­sive Verhalten
gegenüber dem Direk­tor der Schule ein, strit­ten jedoch ab, die Drohung
ernst gemeint zu haben. Die Ermit­tlun­gen der Kripo in Bran­den­burg dauern an.

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Zeitzeugen berichten

Ehe­ma­lige Zwangsar­beit­er wer­den vom 20. bis 30. Sep­tem­ber in unserer
Region zu Gast sein. Sie wer­den auf ver­schiede­nen Ver­anstal­tun­gen als
Zeitzeu­gen berichten. 

“Ich hoffe, dass auch viele Ein­wohn­er zu den ver­schiede­nen Foren
kom­men”, sagt Irm­traud Carl, Vor­sitzende des Vere­ins Kulturlandschaft
Dahme-Spreewald. 

Der Vere­in hat in den let­zten Jahren das The­ma Zwangsar­beit in unserer
Region wieder ins Gespräch gebracht. Er erforschte die Schick­sale von
einzel­nen Per­so­n­en und trug die Betriebe und Ein­rich­tun­gen zusam­men, die
Zwangsar­beit­er beschäftigt haben. Außer­dem wur­den schon verschiedene
Tre­f­fen und Diskus­sio­nen organ­isiert. Auch ein Buch ist erschienen.
Dieses Mal wer­den acht Zwangsar­beit­er aus Polen und Hol­land erwartet.
Sie mussten zur Naz­izeit in Schöne­feld, Wildau und Wal­ters­dorf arbeiten.
Die Gäste wer­den während ihres zehn­tägi­gen Aufen­thalts unter anderem vor
Schülern in Wildau, in Schöne­feld und in Schulzen­dorf sprechen. Sie
besuchen einen Gottes­di­enst in der katholis­chen Kirche in Königs
Wuster­hausen. Hier fan­den während der Zwangsar­beit Gottes­di­en­ste in
Pol­nisch statt. 

Auf dem Fried­hof von Wal­ters­dorf wird am Grab von Zwangsar­beit­ern ein
Kranz niedergelegt. Vere­insvor­sitzende Irm­traud Carl meint: “Ein
Höhep­unkt des Besuchs wird sich­er das Forum am 28. Sep­tem­ber mit
mehreren Opfer­grup­pen des Nation­al­sozial­is­mus sein.” Auf dieser
Ver­anstal­tung in Königs Wuster­hausen ist eine Lesung der jüdischen
Zwangsar­bei­t­erin Vera Friedlän­der geplant. Die Gäste aus Polen und
Hol­land wer­den aber auch eine Dampfer­fahrt auf dem Zeuthen­er See
unternehmen, die Schlöss­er in Pots­dam und Branitz besichti­gen, bei
Zen­ner in Trep­tow gemütlich am Wass­er Kaf­fee trinken, durch die gläserne
Kup­pel des Reich­stages in Berlin spazieren und sich von der Kochklasse
der Gesamtschule Schöne­feld über­raschen lassen. “Wir freuen uns schon
sehr auf den Besuch”, sagt Irm­traud Carl. Einziger Wer­mut­stropfen: Es
kön­nte das let­zte Zwangsar­beit­ertr­e­f­fen sein. Irm­traud Carl: “Die
Stiftung Entschädi­gungs­fond, die unsere Aktion trägt, soll aufgelöst
werden.”

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Große Demo gegen Extremismus

(MOZ, 11.9.04)
Bernau (MOZ) Mit ein­er Kundge­bung auf dem Mark­t­platz will das Bernauer
Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit am Mon­tag ein Zeichen gegen
Gewalt und Extrem­is­mus set­zen. Der Aufruf an alle Bürg­er der Stadt fand
am Don­ner­stagabend die volle Unter­stützung des Haup­tauss­chuss­es. Redner
wer­den unter anderen Bürg­er­meis­ter Hubert Hand­ke und Carl-Jürgen
Kaltenborn sein. Die Polizei wird die Ver­anstal­tung schützen. 

Für Eva Maria Rebs war das Maß des Erträglichen am ver­gan­genen Montag
kurz nach 18 Uhr voll. “Da sagt mir doch vor unserem Rathaus ein junger
Mann vom Märkischen Heimatschutz, er wolle das Deutsche Reich in den
Gren­zen von 1937 zurück”, erzählt sie. 

“So etwas darf doch nicht unwider­sprochen bleiben”, meinte Frau Rebs.
Sie griff sich vom Demo-Ver­anstal­ter, dem Stadtverord­neten Thomas
Strese, das Megaphon und begleit­ete so den Zug der Neon­azis Richtung
Bahn­hof. “Es wäre gut, wenn es mehr solche couragierten Men­schen geben
würde”, lobte Maik Bey­er von der Freien Frak­tion im Hauptausschuss.

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750 illegale Grenzgänger seit Jahresbeginn

(Berlin­er Mor­gen­post, 11.9.04) Berlin — An der deutsch-pol­nis­chen Gren­ze hat der Bun­des­gren­zschutz in
Bran­den­burg seit Jahres­be­ginn 750 ille­gale Ein­wan­der­er erwis­cht. Das
seien etwas mehr als in den ersten acht Monat­en 2003, sagte Klaus
Papen­fuß, Sprech­er des Bun­des­gren­zschutzprä­sid­i­ums Ost. Sie seien mit
falschen Papieren an den Gren­züber­gangsstellen, in Fahrzeugverstecken,
beim Über­queren der Gren­zflüsse oder bei Kon­trollen im Hinterland
aufge­spürt wor­den. Die meis­ten Per­so­n­en seien von organisiert
arbei­t­en­den Schleuser­ban­den nach Deutsch­land gebracht wor­den. Am
häu­fig­sten wur­den Ukrain­er aufge­grif­f­en, daneben auch Russen, Weißrussen
und Türken. dpa

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Ich lass mich nicht unterkriegen”

(MAZ, Klaus D. Grote) Als Erstes fall­en die Blub­berblasen in den bun­ten Plex­i­glassäulen der
Theke auf. Dann die vie­len nack­ten Män­ner an den Wän­den. Die Kneipe in
der Kurstraße 6 ist keine Gast­stätte wie jede andere. Früher gab es hier
“Table Dance” mit Frauen, die sich zur Musik vor großen Spiegeln langsam
aus­zo­gen. Dann eröffnete die Szenekneipe “K 6”. Seit diesem Som­mer hat
das “K 6” den Zusatz “Gay-Bar” bekom­men. Wirt Klaus-Dieter Wein­ert hat
eine große Regen­bo­gen­flagge aufs Schaufen­ster gemalt und Aktbilder
aufge­hängt. Für schwule Män­ner in Bran­den­burg ist die Kneipe der einzige
Tre­ff­punkt, an dem sie unter sich sein können. 

Doch mit der Umwand­lung zur Schwu­len­bar kamen die Prob­leme. Klaus-Dieter
Wein­ert war wieder­holt Bedro­hun­gen aus­ge­set­zt — auf der Straße und in
seinem Lokal. “Schwule Sau”, “Wir schla­gen dich tot”, hat er sich schon
mehrfach anhören müssen. Eine Regen­bo­gen­fahne, das Sym­bol der
schwul-les­bis­chen Bewe­gung, wurde abgeris­sen. “In Berlin hän­gen die vor
jed­er Bar. Da geht alles viel ein­fach­er”, sagt Wein­ert. Doch Brandenburg
ist nicht Berlin. Immer wieder kom­men unge­betene Gäste, die pöbeln oder
dro­hen. Einige waren schon mehrfach da, kom­men auch trotz Hausverbots
wieder. Wein­ert kann sich das nicht erk­lären. Schein­bar zieht die Bar
an. Andere hält das uner­wün­schte Pub­likum aber auch ab, seit es in der
Kneipe zu ein­er Schlägerei kam. Eine halbe Stunde ließ die Polizei
damals auf sich warten. Die Schläger waren da längst ver­schwun­den. Die
Bar besuchen sei­ther immer weniger Gäste. An manchen Tagen bleibt der
Laden leer, Klaus-Dieter Wein­ert mit seinem zehn Monate alten
Mis­chlingsrü­den Bon­ny allein. Nur weil ihm der Eigen­tümer eine niedrige
Pacht gewährt, kann der Wirt die Bar über­haupt noch offen halten.
Aufgeben will der 50-Jährige nicht. “Ich lass mich nicht unterkriegen”,
sagt er etwas trotzig. “Irgend­wie macht es mir Spaß.” Und Angst habe er
auch nicht. Auf die leichte Schul­ter nimmt er die Bedro­hun­gen aber
nicht. Denn selb­st sein Hund wurde schon Opfer eines Angriffs. 

Das Feuer im Hin­ter­haus am 31. August legte kein Schwu­len­has­s­er, sondern
Wein­erts früher­er Lebenspart­ner — wohl aus Verzwei­flung. Die
Berichter­stat­tung hat das “K 6” ein wenig bekan­nter gemacht. “Seit­dem
waren ein paar neue Gesichter hier”, berichtet der Wirt. Zwis­chen 16 und
über 60 Jahre alt sind seine Gäste. Frauen dürften offiziell nicht in
die Bar, sagt der Wirt — wegen der Män­ner­ak­te. Obwohl keines der Bilder
anstößig ist, und die Fotos sich­er auch Frauen gefall­en kön­nen. Wie zum
Beweis sitzt eine ältere Dame am Tisch und trinkt Kaffee. 

Beziehungsmäßig will Wein­ert erst seit 15 Jahren nichts mehr von Frauen
wis­sen. “Die haben mich nur ausgenom­men”, sagt der frühere
Reichs­bahn-Mon­teur, Kraft­fahrer und Filmvor­führer. Im Dezem­ber 1989 hat
ihn seine let­zte Frau vor die Tür geset­zt. “Dann habe ich es ein­fach mit
Män­nern probiert.”

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Ein schwieriges Puzzle aus Indizien

(MAZ, 11.9., Rose Black) Es wird wohl noch etwas dauern, bis im Prozess um den Bran­dan­schlag auf
einen türkischen Imbiss in Brück (die MAZ berichtete) ein Urteil
gesprochen wer­den kann. Eigentlich soll­ten vorgestern bere­its die
Plä­doy­ers gehal­ten wer­den. Aber immer neue Anträge der Verteidiger
führten dazu, dass nun bere­its sechs weit­ere Ver­hand­lungstage angesetzt
sind. Danach kön­nte das Urteil früh­estens am 11. Okto­ber 2004 fallen. 

Ver­suchter Mord lautet die Anklage. Denn in dem Imbiss-Geschäft, das in
der Nacht zum 6. Feb­ru­ar mit­tels ein­er Art Molo­tow-Cock­tail in Brand
gesteckt wurde, schlief ein Bekan­nter des türkischen Inhab­ers. Es war
Glück, dass er vom laut­en Knall wach wurde und sofort reagierte. Dem
jun­gen Mann, einem Asyl­be­wer­ber, gelang es, das Feuer zu löschen. Die
Scheiben des zer­broch­enen Schaufen­sters zer­schnit­ten dabei seine Füße,
an den Hän­den blieben Brand­blasen. 3000 Euro betrug der Sach­schaden in
der Gaststätte. 

Angeklagt vor dem Pots­damer Landgericht sind nun drei junge Män­ner aus
Brück: Fabi­an Th. (19), Mario H. (20) und Gre­gor Lud­wig H. (21). Alle
drei kom­men aus einem ganz nor­malen Eltern­haus, alle drei absolvieren
eine Aus­bil­dung — und alle drei sind bere­its ein­schlägig vorbestraft.
Auf ihre Spur kam man durch die Aus­sage eines damals 13-jährigen
Mäd­chens, der Fre­undin von Gre­gor H. Sie hat­te mit ihnen im Haus ihrer
Eltern bis in die Nacht hinein zusam­men gesessen. Hin­ter­her berichtete
sie, dass die drei bere­its am Nach­mit­tag einen Über­fall auf den
Dön­er-Imbiss geplant hat­ten. Allerd­ings fan­den sich wed­er an ihrer
Klei­dung noch an den Schuhen Spuren des Anschlags. Und auch die
Unter­suchung der Flasche, die den Brand aus­löste, endete ohne Ergebnis.
Nur ein Abdruck eines beson­ders großen Schuh­es stimmte mit dem Profil
eines der Angeklagten übere­in. Und auch eine Post­beamtin sagte als
Zeu­g­in aus, dass sie in jen­er Nacht gegen 3 Uhr drei Jugendliche mit
kurzen Haaren gese­hen habe. In Größe und Kör­per­bau kön­nten es die
Angeklagten gewe­sen sein. 

Da alle drei von ihrem Aus­sagev­er­weigerungsrecht derzeit Gebrauch
machen, müssen Indizien zusam­menge­tra­gen wer­den, die Schuld oder
Unschuld beweisen. Unter anderem sollen in den näch­sten Prozesstagen
noch ein­mal Krim­i­nal­beamte gehört wer­den. Dabei geht es darum, ob alle
Beweis­stücke ord­nungs­gemäß gesichert wur­den. Aber auch um ein Ali­bi, das
sich zwei der Angeklagten in den ersten Vernehmungen gegen­seit­ig gaben
und das sich schon bald als unwahr her­aus­gestellt hatte. 

Die rechte oder deutsch nationale Gesin­nung der drei wurde in vielen
Zeu­ge­naus­sagen deut­lich. Ver­lesen wurde auch ein Brief, den der
20-jährige Mario H. aus der Unter­suchung­shaft schrieb: “Meine Knochen
kön­nen sie brechen, aber meinen Glauben nicht. Mein Wille ist
unan­tast­bar und ich werde immer weit­er machen und nie aufgeben. Denn ich
will ja, dass meine Tochter, mein Brud­er und andere Deutsche und andere
weiße Kinder in einem vernün­fti­gen Deutsch­land und in ein­er reinen
weißen Welt aufwach­sen.” Auch dazu sagte er kein Wort.

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Klärungs”-Versuch per Baseballschläger

(LR, 11.9.) Weil er am 13. Dezem­ber 2003 ver­sucht haben soll, die rechte
Demon­stra­tion in Cot­tbus (die RUNDSCHAU berichtete) zu stören, haben
drei junge Cot­tbuser Anfang Jan­u­ar einen 17-Jähri­gen in sein­er Wohnung
über­fall­en. Gestern ver­han­delte das Cot­tbuser Amts­gericht gegen das
geständi­ge Trio. Ein 26-Jähriger, der das Opfer mit einem
Base­ballschläger trak­tiert hat­te, wurde zu zwei Jahren Haft verurteilt.
Die bei­den Mit­täter beka­men Bewährungsstrafen mit teils drastischen
Auflagen. 

Das Jugend­schöf­fen­gericht unter Vor­sitz von Rich­terin Mar­i­on Rauch
musste ohne den Hauptzeu­gen G. auskom­men. Das Opfer des Über­falls war
der Ver­hand­lung fern geblieben, auch die Polizei kon­nte ihn nicht mehr
pünk­tlich zum Prozess vor­führen. Für die Rich­terin ein Beleg dafür, mit
welch­er Bru­tal­ität das Täter-Trio über ihn herge­fall­en sei. «Das ist der
Grund, warum er nicht hier ist. Er hat Angst» , sagte sie. 

Kein Wun­der. Denn was G. am 4. Jan­u­ar, einem Son­ntagabend um kurz vor 21
Uhr, in sein­er Woh­nung in der Luther­straße erleben musste, mutet selbst
nach den Erzäh­lun­gen der Täter wie ein Real­ität gewor­den­er Alp­traum an:
Wenige Häuser ent­fer­nt hat­ten sich vorher näm­lich Gui­do R. (26) und
Thomas K. (20) in der Woh­nung von Den­ny H. (22) betrunk­en und mit einem
Base­ballschläger mit der Auf­schrift «Steel Man» gespielt. Wie Gui­do R.
sagte, habe H. dann gemeint, «dass er mit G. noch was zu klären hätte.»

Das Opfer habe drei Wochen zuvor in Cot­tbus die Demon­stra­tion von
Recht­en gestört, führte H. aus. Das spätere Opfer habe ver­sucht, in die
Rei­hen der Demon­stran­ten hineinzuren­nen. «Das wollte ich klären» , sagte
Den­ny H. Zumin­d­est Gui­do R. und Thomas K. sind als Anhänger der rechten
Szene polizeibekannt. 

Das alko­holisierte Trio ging also zur Woh­nung von G., klin­gelte und
trom­melte gegen die Tür. Als der nicht öffnete, trat­en die vermummten
Täter die Tür aus den Angeln. Zu einem Gespräch kam es nicht, wie Guido
R. fest­stellte: «Er wollte gle­ich ver­suchen zu flücht­en.» Während Denny
H. und Thomas K. ihr über­rumpeltes Opfer mit Hän­den und Füßen
trak­tierten, schlug R. mit dem mit­ge­bracht­en Base­ballschläger zu. Nach
weni­gen Minuten kon­nte sich G. von den Peinigern los­reißen und – in
Box­er­shorts – zu ein­er Fre­undin flücht­en. Nach Zeu­ge­naus­sagen war er
zwar «wegge­treten» und «panisch» , aber nicht schw­er verletzt. 

Die drei Angreifer gin­gen zurück zur Woh­nung von H., wo die Polizei sie
wenig später alko­holisiert vorfand. 

Vor Gericht zeigten sich die Täter gestern reuig. «Die Tat war sinnlos
und dumm» , räumte Thomas K. ein. Den­ny H. ergänzte: «Dass es so
ausartet, war nicht geplant gewe­sen. Das hätte man auch auf andere Weise
– sprich: gewalt­frei – lösen kön­nen.» Gui­do R. beteuerte, dass er nach
der Tat einen Täter-Opfer-Aus­gle­ich gesucht habe. G. sei darauf aber
nicht eingegangen. 

Das Gericht wertete die Geständ­nisse als strafmildernd. Dass der
Über­fall eigentlich als Aussprache geplant war, das wollte Richterin
Rauch aber nicht glauben. Im Fall des bere­its mehrfach wegen
Kör­per­ver­let­zung verurteil­ten Gui­do R. fol­gte das Gericht dem Antrag von
Staat­san­walt Rain­er Lehmann und ver­hängte eine Haft­strafe von zwei
Jahren. Die Base­ballschläger­at­tacke habe eher zufäl­lig keine schwereren
Ver­let­zun­gen angerichtet, so das Gericht. Thomas K. wurde zu anderthalb
Jahren auf Bewährung verurteilt. Er muss 200 Sozial­stun­den ableisten,
seine Kol­le­gen in der recht­en Szene mei­den, eine Alkoholtherapie
begin­nen und weit­ere Bewährungsaufla­gen ein­hal­ten, um nicht doch noch
ins Gefäng­nis zu müssen.
Auch Den­ny H., dessen Vorstrafen­reg­is­ter bis­lang noch leer war, wurde zu
ein­er zehn­monati­gen Bewährungsstrafe und 100 Sozial­stun­den verurteilt.
Während der 26-Jährige Gui­do R. das Urteil äußer­lich gefasst aufnahm,
brach seine Fre­undin in Trä­nen aus. Der Vertei­di­ger von Gui­do R.
kündigte gegenüber der RUNDSCHAU Beru­fung an.

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Anti-Antifa will Horst Mahler beschützen

INFORIOT Am morgi­gen Sam­stag wird in Klein­mach­now bei Pots­dam eine Antifade­mo stat­tfind­en, bei der gegen den dort leben­den Neon­azi und Anti­semiten Horst Mahler protestiert wer­den soll. Inzwis­chen kur­sieren zwei Aufrufe aus dem neon­azis­tis­chen Spek­trum, in dem gegen die Antifaak­tion mobil gemacht wird. In Klein­mach­now selb­st verteil­ten “Fre­unde von Horst Mahler” Flug­blät­ter in Briefkästen, in dem zu ein­er Gegenkundge­bung aufgerufen wird. Die “Reichs­bürg­er” wollen so “unser schönes Land nicht unseren Tod­fein­den” überlassen. 

Zum Zweit­en ruft auf einem Web­por­tal der so genan­nten Freien Kam­er­ad­schaften eine Anti-Antifa­gruppe zu Aktio­nen — was genau, wird nicht näher genan­nt — gegen die Demo auf. “Antifa ist unmen­schlich”, wird dort geschrieben und neben­bei Klein­mach­now fälschlicher­weise zu Berlin und nicht zu Bran­den­burg gezählt. 

Von Seit­en der Organ­isatorIn­nen der Antifa-Demo wird wegen der Neon­azi-Aufrufe zu Vor­sicht bei der Anreise ange­hal­ten. Die Demo startet am Sam­stag um 15 Uhr in Kleinmachnow.

Inforiot