Kategorien
Uncategorized

Schutzbund verteilte wieder Flugblätter

Vor über ein­er Woche verteil­ten Mit­glieder des “Schutzbund Deutsch­land” Naz­i­flug­blät­ter in Rathenow und Prem­nitz. Als Nach­trag nun ein klein­er Bericht mit Fotos.

Am Sam­stag, dem 4.Juni 2005, verteil­ten neun Recht­sex­trem­istIn­nen ver­mut­lich mehrere hun­dert Flug­blät­ter des “Schutzbund Deutsch­land” in Rathenow und Premnitz. 

Inhaltlich richtete sich die nun­mehr dritte Aktion der Gruppe in diesem Jahr im West­havel­land gegen das für die anhal­tende Arbeit­slosigkeit ver­ant­wortlich gemachte BRD System.

Zur Zeit wird gegen den “Schutzbund Deutsch­land” wegen Volksver­het­zung polizeilich ermit­telt, da im Mai Flug­blät­ter dieser Gruppe ver­bre­it­et wur­den, die die Alli­ierten als “Mörder, Verge­waltiger und Besatzer” verunglimpften. 

Im Zuge der Ermit­tlun­gen stellte sich u.a. her­aus das es einem im v.i.s.d.p. genan­nten “Knut Grothe” nicht gibt. So waren die Flug­blät­ter dies­mal mit Mario Schulz (Ex — Lan­desvor­sitzen­der der NPD in Bran­den­burg und jet­ziger Chef der “Bewe­gung Neue Ord­nung”) unterzeichnet. 

Antifaschis­tis­che Grup­pen im Westhavelland 

Bilder find­et ihr unter: Indy­media

Kategorien
Uncategorized

Kaffeefahrt mal anders

Lamadeck­en und Kochtöpfe, die selb­st kochen, gab es lei­der nicht für die Teil­nehmerIn­nen der Bus­fahrt des Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gen­tech­nik. Dafür gab es Felder zu bestaunen, auf denen im April gen­tech­nisch verän­dert­er Mais aus­ge­bracht wurde.

Seit diesem Jahr dür­fen erst­mals gen­tech­nisch verän­derte Pflanzen kom­merziell in der BRD ange­baut wer­den. Hier­bei han­delt es sich bish­er um den Gen­mais BT810 der Fir­ma Mon­san­to. Dieser Mais bildet ein Gift, dass den Maiszünsler, einen Maiss­chädling, tötet.

Die Bedenken gegen diesen Anbau richt­en sich zunächst gegen die “gefährlicheh Neben­wirkun­gen”: sowohl Tiere wie andere Pflanzen kön­nen unkalkulier­bar betrof­fen sein, “Sicher­heitsstu­di­en” bestärken eher Unsicher­heit­en. Außer­dem: es existieren weniger gefährliche Meth­o­d­en, den Fut­ter­mais zu schützen.

In Bran­den­burg wird ca. 1/3 der Gesam­tan­bau­menge von Gen­mais ange­baut. Grund genug für uns, das mal genauer anzuschauen. Mit 35 Leuten war der Bus gut gefüllt, als er gegen 12.00 Uhr am Ost­bahn­hof los fuhr.

Erste Sta­tion war Hohen­stein. Hier wird der Gen­mais inner­halb des Vogelschutzge­bi­etes Märkische-Schweiz ange­baut. Befürch­tun­gen beste­hen, dass das BT-Gift über Insek­ten auch die Vögel schädigt. Starke Proteste und die Ablehnung vor Ort hiel­ten Bauer Piprek nicht davon ab, trotz­dem auszusähen.

Nach einem kurzen Stop ging es weit­er nach Neu­ran­ft, wo die Agrarpro­duk­te Altreetz e.G trotz mehrma­li­gen bekun­den keinen Gen­mais aus zu säen, doch Gen­mais anbaut. Auch hier soll die ständi­ge Anre­icherung des BT-Giftes im Boden ange­blich kein Prob­lem sein. Die Maispflanze pro­duziert selb­st­ständig in ihrem ganzen Leben das Gift, welch­es den Maiszünsler töten soll.

Danach ging es zu Kaffe und Kuchen in den Landgasthof Wil­helm­saue. Hier erwarteten uns nicht die oben erwäh­n­ten Deck­en und Töpfe, son­dern Bürg­er, die sich über die Polizeipräsenz an bes­timmten Feldern wun­derten. Wir nutzten den Stopp, um sie aufzuk­lären, was da bewacht wird.

Let­zten Sta­tion für heute war Neu­treb­bin. Hier ist die TIBO Land­wirtschafts GmbH Neu­treb­bin dafür ver­ant­wortlich, dass der Gen­mais im Boden ist. Gen­mais ist äußer­lich von kon­ven­tionellen Mais nicht zu unter­schei­den. Um nachzuweisen, das es sich um Gen­mais han­delt, kann man einen Schnell­test machen, der vor Ort vorge­führt wurde. Unsere Anwe­sen­heit wurde arg­wöh­nisch durch Ver­ant­wortliche der TIBO beeugt.

Bleibt festzuhal­ten:
Wet­ter war solala, die Äck­er sind scheiße groß, wir sind gese­hen wor­den, Wider­stand kann Spaß machen

Fotos und Video dem­nächst unter http://www.dosto.de/gengruppe/

Kategorien
Uncategorized

Inforiot sucht ein Logo

INFORIOT Zurzeit werkelt das Infori­ot-Team an einem neuen Design für unsere Seite. Wir find­en näm­lich, dass es nach über drei Jahren in ein und dem­sel­ben Lay­out höch­ste Zeit ist, optisch für etwas Abwech­slung zu sorgen. 

Bei der Neugestal­tung kön­nen wir Hil­fe gebrauchen: Die Seite soll unter anderem ein neues Logo bekom­men, dass immer
sicht­bar oben über die Nav­i­ga­tion­sleiste gestellt wer­den soll. Wenn ihr euch mit Grafikpro­gram­men ausken­nt und Lust habt, uns unter die Arme zu greifen: Macht euch an die Arbeit, schickt uns bis zum 31. August eure Entwürfe per E‑Mail an logo(a)inforiot.de zu. 

Die besten Ein­sendun­gen wer­den wir auf der Seite präsen­tieren und uns dann für eine Vari­ante entschei­den, die dauer­haft benutzt wird. 

Das neue Logo darf max­i­mal 600 Pix­el bre­it und max­i­mal 180 Pix­el hoch sein und muß eine Auflö­sung von 72 DPI haben. Ein
größer­er Schriftzug “Infori­ot” sowie ein klein gehal­tener Hin­weis “Alter­na­tive News und Ter­mine für Bran­den­burg” soll­ten mit enthal­ten sein. Anson­sten sind eur­er Fan­tasie keine Gren­zen geset­zt. Die Haupt­far­ben im angedacht­en neuen Infori­ot-Lay­out wer­den übri­gens höchst­wahrschein­lich Weiß und ein dun­kles Blau­grau werden. 

Ein Preis für das beste Design kön­nen wir lei­der nicht bieten — dafür aber die Aus­sicht, dass täglich 2000 Men­schen (so viele greifen mit­tler­weile auf unsere Seit­en zu) das neue Logo sehen wer­den. Wir hof­fen, dass ihr euch rege beteiligt, um unsere Seite zu verbessern.

Kategorien
Uncategorized

Asylheim wird geschlossen

Crus­sow (MOZ) Das Asyl­be­wer­ber­heim in Crus­sow soll zum 30. Sep­tem­ber 2005
geschlossen und zum Ende dieses Jahres abgemeldet wer­den. Darüber
informierte die stel­lvertre­tende Anger­mün­der Bürg­er­meis­terin Mar­git­ta Behm
kür­zlich im Bildungs‑, Kul­tur- und Sozialauss­chuss. Diese Entschei­dung habe
Fol­gen für die Stadt. “Die Puschkin­schule hat dann 15 Schüler weniger. Auch
die Kinderzahl in der Crus­sow­er Kita sinkt”, so die Vize-Bürgermeisterin.
Damit ver­bun­den sind weniger Schlüs­selzuweisun­gen und weniger investive
Zuweisungen.

Kategorien
Uncategorized

Keine gefestigte Hooligan-Szene

POTSDAM Nach Darstel­lung von Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) existiert
bish­er in Bran­den­burg keine gefes­tigte Fußball-Hooli­gan-Szene. Im Falle der
Anhänger­schaft des Bun­desli­ga-Vere­ins FC Energie Cot­tbus gehe die Polizei
jedoch von etwa 30 gewalt­bere­it­en Fans aus, sagte Schön­bohm auf eine
par­la­men­tarische Anfrage. In der zu Ende gegan­genen Spiel­sai­son habe die
Polizei Bestre­bun­gen inner­halb der Anhänger­schaft des FC Energie Cottbus
beobachtet, eine anderen Vere­inen entsprechende Hooli­gan-Szene zu
etablieren, berichtete der Min­is­ter. Der über­wiegende Teil der
gewalt­bere­it­en Anhänger trainiere unter­schiedliche Kampfsportarten.
Teil­weise seien auch ver­fas­sungs­feindliche Kennze­ichen ver­wen­det wor­den. Ein
festes extrem­istis­ches Poten­zial sei jedoch nicht erkennbar. Bei einer
Begeg­nung zwis­chen dem FC Dynamo Dres­den und dem FC Energie Cot­tbus war es
kür­zlich zu gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen gekom­men. Mit Blick auf die
Fußball-Welt­meis­ter­schaft 2006 in Deutsch­land plädierte Schön­bohm für einen
Dia­log mit den Fußball­fans und allen Beteiligten.

Kategorien
Uncategorized

Massengrab deutscher Soldaten entdeckt

FRANKFURT (ODER). Heimat­forsch­er und Vertreter der Kriegsgräberfürsorge
haben auf einem brach­liegen­den Grund­stück in Frank­furt (Oder) ein bisher
unbekan­ntes Mas­sen­grab ent­deckt. Darin liegen nach Angaben von Heinz-Dieter
Wal­ter, dem Sprech­er der Stadt Frank­furt (Oder), die sterblichen Überreste
von mehr als 1 300 deutschen Sol­dat­en. Jene Sol­dat­en waren in den Jahren
1945 bis 1950 während ihres Rück­trans­portes aus sowjetischer
Kriegs­ge­fan­gen­schaft zu Tode gekom­men oder im Auf­fanglager Frank­furt (Oder)
gestor­ben. Jenes Lager war sein­erzeit vom sow­jetis­chen Geheim­di­enst NKWD
betrieben wor­den. “Fast 1,9 Mil­lio­nen Heimkehrer aus sowjetischer
Kriegs­ge­fan­gen­schaft sind in jenen Jahren durch Frank­furt geschleust
wor­den”, sagte Wal­ter der Berlin­er Zeitung.

Die toten Heimkehrer sind damals in Mas­sen­gräbern ver­schar­rt wor­den. Später
diente das Gelände als kom­mu­naler Fried­hof. Als dieser Fried­hof Anfang der
70er-Jahre aufgegeben wer­den sollte, haben die Ver­ant­wortlichen die
sterblichen Über­reste dieser Men­schen nicht auf den Frankfurter
Haupt­fried­hof umge­bet­tet. “Die Gebeine von mehr als 1 300 Sol­dat­en sind bei
der Umbet­tung im Jahr 1973 offen­bar nicht berück­sichtigt wor­den”, sagte
Wal­ter. Rolf Hüb­n­er vom Volks­bund Deutsche Kriegs­gräber­für­sorge und der
Heimat­forsch­er Joachim Schnei­der gehen laut einem Bericht der “Bild am
Son­ntag” davon aus, dass bei der Umbet­tung zu DDR-Zeit­en min­destens 1 377
sterbliche Über­reste von Sol­dat­en ein­fach in den Mas­sen­gräbern liegen
gelassen wor­den sind. “Aber auch bei den sterblichen Über­resten, die
sein­erzeit umge­bet­tet wor­den sind, geschah das offen­bar nicht vollständig”,
präzisierte Wal­ter am Son­ntag. Laut einem Forschungs­bericht soll nämlich
häu­fig nur der Schädel umge­bet­tet wor­den sein.

Unfass­bar: Als Mitte der 90er-Jahre im Auf­trag ein­er Ham­burg­er Firma
Kanalar­beit­en auf dem Gelände vorgenom­men wur­den, sollen Bauar­beit­er nach
städtis­chen Angaben vom Son­ntag men­schliche Gebeine gefun­den haben. Anstatt
aber die Behör­den zu informieren, seien die Arbeit­en in der Nähe des
Polizeiprä­sid­i­ums ein­fach eingestellt worden.

Offen ist, was nun geschehen soll: Nach ersten Plä­nen der Stadt sollen die
Toten dort erst ein­mal weit­er ruhen. “Erst wenn dort gebaut wer­den sollte,
wer­den die sterblichen Über­reste umge­bet­tet”, sagte Stadt­sprech­er Walter.
Allerd­ings rech­net man mit neuer­lichen Suchaufträ­gen von Hinterbliebenen.
Denn noch immer gel­ten in Deutsch­land 1,3 Mil­lio­nen Men­schen als
kriegsver­misst. Zudem kön­nte die Brache, wo das Mas­sen­grab ent­deckt wurde,
völk­er­rechtlich nun als Kriegs­gräber­stätte gel­ten. Solche Orte müssten dann
als Kriegs­gräber­stätte gepflegt wer­den. Das Pots­damer Innenministerium
stellte inzwis­chen für eine mögliche Umbet­tung Geld in Aussicht.

Kategorien
Uncategorized

Thierse ruft zu Protest gegen Neonazis auf

(MAZ) BERLIN/POTSDAM Bun­destagspräsi­dent Wolf­gang Thierse hat an die CDU
appel­liert, sich an den Protesten gegen den geplanten Neonazi-Aufmarsch
am 18. Juni in Halbe (Dahme-Spree­wald) zu beteili­gen. “Ich halte es für
wichtig, dass sich die Demokrat­en wehren und dass sie ihre Straßen und
ihre Plätze und ihre Gedanken und ihre Sprache gegen die Neonazis
vertei­di­gen”, sagte Thierse am Woch­enende. Er kündigte an, auf der
Gegen­ver­anstal­tung in Halbe zu sprechen. Thierse kri­tisierte die
Weigerung der CDU, sich an der Gegen­demon­stra­tion mit dem lokalen
Aktions­bünd­nis zu beteiligen. 

Zu ihr haben unter anderem SPD, PDS, Grüne und Gewerkschaften
aufgerufen. Auch Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) hat sein
Kom­men zuge­sagt. Die CDU will nicht teil­nehmen, weil eine solche
Demon­stra­tion den Recht­sex­trem­is­ten nur ein unangemessenes Medienecho
ver­schaffe und zu den Organ­isatoren auch anti­demokratis­che Kräfte wie
die DKP zählten. Seit Jahren ver­sam­meln sich Neon­azis anlässlich des
Volk­strauertages zu einem “Heldenge­denken” in Halbe. Dort liegt der
bun­desweit größte Sol­daten­fried­hof, auf dem rund 23000 Tote der letzten
Kesselschlacht des Zweit­en Weltkrieges begraben sind. 

Bran­den­burgs CDU-Gen­er­alsekretär Sven Petke griff Thierse scharf an und
warf ihm vor, vom Ver­sagen der Bun­desregierung in der Auseinandersetzung
mit dem Recht­sex­trem­is­mus ablenken zu wollen. SPD und Grüne trü­gen die
Hauptver­ant­wor­tung für fünf Mil­lio­nen Arbeit­slose in Deutsch­land und
damit auch die Ver­ant­wor­tung “für diesen Nährbo­den des
Recht­sex­trem­is­mus”. Oben­drein sei die rot-grüne Koali­tion mit dem
NPD-Ver­bot “pein­lich gescheitert”. 

Kraft­probe in Halbe*

(Tagesspiegel) Wie ernst nimmt Bran­den­burgs Poli­tik, wie ernst nimmt die CDU den Kampf
gegen den Recht­sex­trem­is­mus? Die Frage ist berechtigt: Erneut wollen
Neo-Nazis am Sonnabend in Halbe auf­marschieren — aber die Koali­tion aus
SPD und CDU stre­it­et über ihren Gegenkurs. Das ist beson­ders bedenklich,
weil die Neo-Nazis ein Exem­pel sta­tu­ieren wollen: Im Mai beschloss der
Land­tag ein Gesetz zum Schutz der Kriegs­gräber­stät­ten im Land. Einziger
Zweck: Braune Pro­voka­tio­nen auf Deutsch­lands größtem Sol­daten­fried­hof zu
ver­hin­dern. Die “Lex Halbe” hat die Nazis anges­tachelt: Sie wollen sich
nun in der Nähe des Fried­hofs, wo das Gesetz nicht greift, zum
“Heldenge­denken” ver­sam­meln. Halbe soll jet­zt erst recht ein
Wall­fahrt­sort für Extrem­is­ten werden. 

Das zu ver­hin­dern, ist selb­stver­ständliche Pflicht der Demokrat­en. Ein
bre­ites gesellschaftlich­es Bünd­nis hat deshalb zu einer
Gegen­demon­stra­tion aufgerufen. Bun­destagspräsi­dent Wolf­gang Thierse wird
sprechen, Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (bei­de SPD) kommt. Doch
CDU-Lan­deschef und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm warnt vor einer
Beteili­gung der Union. Ihm passt nicht, dass neben SPD, PDS, Grünen,
Gew­erkschaften, Lan­dess­port­bund und anderen auch DKP und KPD mit dabei
sind und die Neon­azis ein “unangemessenes Medi­ene­cho” erhalten.
Überzeu­gend sind seine Argu­mente aber nicht: Kommt es nicht darauf an,
dass möglichst viele demon­stri­eren, die Nazis eine verschwindende
Min­der­heit sind? Und sorgt Schön­bohm nicht selb­st für ein ungutes
Medi­ene­cho, weil die Koali­tion bei der Bekämp­fung des Rechtsextremismus
wieder mal uneins ist? 

Fest ste­ht, dass entschlossen­er Kampfgeist der Demokrat­en ger­ade in
Bran­den­burg Not tut: Die recht­sex­trem­istis­chen Straftat­en nehmen zu, die
Szene wird gefährlich­er. Wie passt das mit dem von Schön­bohm geforderten
Boykott zusam­men? Wo Tausende Bürg­er auf die Straße gehen, bleiben die
Nazis steck­en — das haben der 13. Feb­ru­ar in Dres­den und der 8. Mai in
Berlin gezeigt. Und schließlich: Wie verträgt sich Schön­bohms Haltung
mit sein­er eige­nen Forderung nach ein­er zivilen Bürg­er­wehr, die dem
Recht­sex­trem­is­mus ent­ge­gen­treten muss? 

Die Antworten ist Schön­bohm bish­er schuldig geblieben — auch seiner
eige­nen Partei. Denn eine ganze Rei­he von Christ­demokrat­en teilt die
Ansicht­en ihres Parte­ichefs in dieser Frage nicht: So wollen
CDU-Kom­mu­nalpoli­tik­er in Halbe gegen die Rechtsextremisten
demon­stri­eren. Die CDU-Hochschul­min­is­terin Johan­na Wan­ka ermuntert als
Kreis­chefin von Dahme-Spree­wald ihre Parteifre­unde dazu, erwägt selbst,
sich dem Anti-Nazi- Zug anzuschließen. Es wäre auch mehr als merkwürdig,
wenn der von Schön­bohms Union gän­zlich boykot­tiert würde.

Kategorien
Uncategorized

Rote Karte für Lafontaine?

(dpa, PNN) Pots­dam — Bran­den­burgs CDU-Vor­sitzen­der und Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm hat dem Links­bünd­nis von PDS und WASG schon vor sein­er Grün­dung die Glaub­würdigkeit abge­sprochen. Zu den voraus­sichtlichen Spitzenkan­di­dat­en, dem früheren SPD-Chef Oskar Lafontaine und dem PDS-Poli­tik­er Gre­gor Gysi sagte Schön­bohm am Fre­itag in Pots­dam: „Das sind zwei die links reden und tief­bürg­er­lich leben. Ich gehe davon aus, dass die Wäh­ler bei der Wahl Lafontaine endgültig die Rote Karte zeigen, es wird auch höch­ste Zeit.“ Man müsse auf die wirk­lichen Schwierigkeit­en der Men­schen vor Ort acht­en. „Ich glaube das Lafontaine davon nichts mehr weiß und Gysi auch nicht.“ 

PDS-Vor­standsmit­glied Dag­mar Enkel­mann hat die Kan­di­datur des früheren SPD-Vor­sitzen­den Oskar Lafontaines für ein Links­bünd­nis begrüßt. „Das neue Bünd­nis hat neben Gre­gor Gysi eine zweite Leit­fig­ur bekom­men“, sagte Enkel­mann am Fre­itag. Dadurch werde zusät­zliche Bewe­gung in das angestrebte Linkspro­jekt von PDS und Wahlal­ter­na­tive Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) kom­men. „Über die inhaltlichen Posi­tio­nen sind wir uns weit­ge­hend einig gewor­den“, zog Enkel­mann Bilanz nach der jüng­sten Sitzung mit Vertretern der WASG. „Und am Namen sollte das Bünd­nis nicht scheitern.“ 

Der bran­den­bur­gis­che SPD-Geschäfts­führer Klaus Ness hat die Mitar­beit des früheren SPD-Vor­sitzen­den Oskar Lafontaine in einem geplanten Links­bünd­nis verurteilt. „Lafontaine ist ein Mann von gestern“, sagte Ness am Fre­itag. „Er nutzt jet­zt die let­zte Chance, seine Eit­elkeit­en öffentlich ausleben zu kön­nen.“ Er glaube nicht, dass das Links­bünd­nis von PDS und Wahlal­ter­na­tive Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) viel Freude an Lafontaine haben werde. „Das Links­bünd­nis wird keinen Anteil an der Gestal­tung der poli­tis­chen Zukun­ft Deutsch­lands haben“, zeigte sich Ness überzeugt. „Den­noch wer­den wir eine harte Auseinan­der­set­zung um die Stim­men führen.“ Die PDS werde nicht als Linkspartei son­dern als ost­deutsche Inter­essen­partei gewählt.

Kategorien
Uncategorized

Bündnis gegen Neonazi-Aufmarsch in Halbe größer

(thm, Tagesspiegel) Pots­dam — Das Bünd­nis gegen den Neon­azi-Auf­marsch am 18.Juni zur Ver­her­rlichung der Wehrma­cht in der Nähe des Sol­daten­fried­hofs Halbe wird immer größer: Am Fre­itag schlossen sich auch der Deutsche Gew­erkschafts­bund und der Lan­desan­glerver­band dem Protes­taufruf „Flagge zeigen“ an, der bere­its von Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch, den Parteien SPD, PDS und den Bünd­nis­grü­nen unter­stützt wird. Mit dabei sind auch die Evan­ge­lis­che Kirche, der Lan­dess­port­bund und die Arbeit­er­wohlfahrt. Dage­gen sieht Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm, der auch CDU-Lan­deschef ist, die Gegenkundge­bung kri­tisch – weil auch DKP, KPD und FDJ Berlin mit­machen. Während die Lan­des-CDU eine Teil­nahme ablehnt, will CDU-Kreis­chefin Johan­na Wan­ka die Basis vor Ort mobil­isieren. Zu dem Neon­azi-Auf­marsch sind 200 bis 300 Teil­nehmer angemeldet. Das Aktions­bünd­nis hofft auf mehrere tausend Gegendemonstranten. 

Bünd­nis gegen Neon­azi-Auf­marsch in Halbe größer

(epd, Berlin­er MoPo) Halbe/Berlin — Gegen den geplanten Neon­azi-Auf­marsch am Sol­daten­fried­hof in Halbe am 18. Juni formiert sich ein immer größeres Bünd­nis. Nach Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch (SPD), den Parteien SPD, PDS und den Bünd­nis­grü­nen sowie dem Lan­dess­port­bund und der Arbeit­er­wohlfahrt (AWO) hat sich gestern auch der Deutsche Gew­erkschafts­bund (DGB) dem Protes­taufruf “Flagge zeigen” angeschlossen. Auch in Halbe dürften Neon­azis keine Gele­gen­heit erhal­ten, “ihre vergif­tende Pro­pa­gan­da zu ver­bre­it­en oder demokratiefeindliche Sym­bole zu präsen­tieren”, erk­lärte der DGB-Lan­desver­band Berlin-Bran­den­burg. Die Lan­des-CDU will sich nach Angaben ihres Sprech­ers Rüdi­ger Scholz nicht beteili­gen. Kul­tur­min­is­terin Johan­na Wan­ka (CDU) will als Vor­sitzende des CDU-Kreisver­ban­des die Mit­glieder zur Teil­nahme aufrufen. Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) will den Polizeiein­satz vor Ort begleiten. 

Kategorien
Uncategorized

»Man muß mir überhaupt nicht dankbar sein«

Jus­tizbeamte wollen sich offen­bar an Fernse­hjour­nal­istin rächen. Dubiose
Vor­würfe. Ein Gespräch mit Gabi Prob­st vom RBB

Gabi Prob­st ist Fernse­hjour­nal­istin beim RBB (Rund­funk
Berlin-Bran­den­burg). Sie deck­te von 2003 bis 2005 mehrere
Gefäng­nis­skan­dale in Bran­den­burg auf und erhielt dafür den Pressepreis
des Deutschen Anwaltsvere­ins. Bei den Fernse­hbericht­en ging es u. a.
darum, daß Gefäng­niswärter Häftlinge für sich pri­vat arbeit­en ließen,
sie mißhan­delt oder unver­hält­nis­mäßig gefes­selt haben sollen. Ein
weit­er­er Vor­wurf ist unter­lassene Hilfeleistung. 

F: Die Staat­san­waltschaft wirft Ihnen Urkun­den­fälschung vor, weil Sie
auf einem Brief an einen Gefan­genen ein Pseu­do­nym als Absender verwendet
haben. Sehen Sie einen Zusam­men­hang zu Ihrer Berichter­stat­tung für das
Mag­a­zin »Klar­text« vom Rund­funk Berlin-Bran­den­burg (RBB) über die
Zustände in der Jus­tizvol­lzugsanstalt (JVA) Brandenburg/ Havel? 

Den Zusam­men­hang sehe ich dur­chaus. Ich halte das für eine
Retourkutsche, weil der Anzeigende, der der Leit­er der JVA Brandenburg
ist, nach mein­er Berichter­stat­tung über die dor­ti­gen Zustände erst
ein­mal vom Dienst sus­pendiert wurde. Und die Staat­san­waltschaft ist
genau diejenige, die ich kri­tisierte, weil sie die über 200
Strafanzeigen abgeschmettert hat, die Gefan­gene nach meiner
Berichter­stat­tung erstat­tet hat­ten. Ich habe das Pseu­do­nym benutzt, weil
Briefe, die ich vorher schrieb, nie bei den Gefan­genen angekom­men waren. 

F: Ihre Berichte führten dazu, daß einige JVA-Beamte Bußgelder zahlen
mußten. Gegen andere Beteiligte laufen ger­ade Prozesse oder sind
Ankla­gen erhoben wor­den. Eigentlich müßte die Jus­tiz Ihnen dankbar sein,
daß Sie schwarze Schafe »dingfest« gemacht haben. Die sollen sich ja
schließlich wegen Unter­schla­gung, Untreue, unter­lassen­er Hilfeleistung,
Kör­per­ver­let­zung und ander­er Delik­te straf­bar gemacht haben. 

Man muß mir über­haupt nicht dankbar sein, das ist meine Arbeit. Und
meine tief­ste Überzeu­gung ist: Die Gesellschaft und die mit der
Resozial­isierung Strafge­fan­gener Beauf­tragten haben nicht das Recht,
selb­st Straftat­en zu bege­hen. Es laufen ja noch einige Ver­fahren, in
denen die Vor­würfe gegen Jus­tizvol­lzugs­beamte geprüft wer­den. Wenn die
sich bestäti­gen, wie es in eini­gen Fällen schon geschah, dann freue ich
mich natür­lich, ein klein wenig zur Gerechtigkeit beige­tra­gen zu haben. 

F: Die Staat­san­waltschaft hat Ihnen vorgeschla­gen, das Ver­fahren gegen
Sie gegen 300 Euro Geld­buße einzustellen. Ist das akzept­abel für Sie? 

Ich frage mich, wofür ich die 300 Euro bezahlen soll. Ich habe ein gutes
Gewis­sen und bin mir kein­er Schuld bewußt, etwas Rechtswidriges getan zu
haben. 

F: Sie hät­ten ja eben­so als Absender Don­ald Duck aus Enten­hausen angeben
können … 

Natür­lich: In einem Geset­zeskom­men­tar heißt es, daß es in Ord­nung ist,
wenn der Adres­sat weiß, wer der Absender ist. 

F: Offen­bar ist hier nicht der Absender das Prob­lem, son­dern der
JVA-Leit­er, der durch Ihre Berichter­stat­tung beina­he seinen Job verloren
hätte … 

Das Prob­lem ist, daß ich des öfteren angezeigt werde, weil sich Leute
auf den Schlips getreten fühlen. Die Staat­san­waltschaft hat bish­er alle
Ermit­tlungsver­fahren eingestellt. Jet­zt kommt aber eine neue Qualität
hinzu: Die Staat­san­waltschaft fordert von mir die Angabe meiner
Pri­vatan­schrift. Ich ver­mute, daß sie Ein­blick in mein Pri­vatleben haben
und mich ein­schüchtern will. Wenn ich früher angezeigt wurde, hat sich
die Staat­san­waltschaft stets mit mein­er Dien­stadresse beg­nügt. Die
Behörde ging sog­ar so weit, daß sie mir 600 Euro Geld­strafe androhte,
falls ich die pri­vat­en Dat­en nicht herausrücke. 

F: Hat Sie die Dro­hung weichgemacht? 

Ich habe mich bis­lang geweigert. Aus gutem Grund bin ich seit acht
Jahren durch eine Sperre im Ein­wohn­er­meldeamt geschützt — es hat schon
Mord­dro­hun­gen gegen mich gegeben.

Inforiot