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Alle sind bekannt

(PNN) Der mil­i­tan­ten Pots­damer Szene wer­den auf link­er Seite nicht mehr als fünf bis sechs Mit­glieder zuge­ord­net. „Das ist ein iden­ti­fizier­bar­er Per­so­n­enkreis“, hieß es gestern, soll heißen: Sie sind alle der Polizei bekan­nt. Aus dem Umfeld wür­den aber auch immer wieder Straftat­en began­gen. Im Gegen­satz zur Recht­en Szene haben es nehmen unver­holen­er Zus­tim­mung zu den Gewalt­tat­en aber auch Ablehnende Äußerun­gen aus dem linken Spek­trum gegeben. So habe sich der Vere­in nach Gesprächen mit der Polizei öffentlich von Gewalt dis­tanziert. „Das müssen sie erst ein­mal schaf­fen, dass die das tun“, sagte gestern ein Polizeiexperte. 

Wie die Recht­en seien aber Pots­dams Linke nicht wirk­lich streng strukturiert. 

Wie die recht­en sind auch die linken Grup­pen der Lan­deshaupt­stadt mit Berlin­er Grup­pierun­gen eng ver­net­zt. Auch die Linken sind schnell in der Lage, sich aus Berlin zu ver­stärken. Zunehmend werde beobachtet, dass die Linken in immer größeren Grup­pen in der Stadt unter­wegs seien – mit bis zu über 50 Leuten. 

Die meis­ten Linken rieben sich an der Präsenz der auch bess­er struk­turi­erten Recht­en in der Stadt und an deren Pöbeleien. Viele fühlten sich per­ma­nent als Opfer – haben sich in der Ecke ein­gerichtet, sehen in Polizei, Jus­tiz und Medi­en nur poten­tielle Lügner. 

So stellen die Linken regelmäßig Lis­ten mit Über­grif­f­en auf, in denen sie aber Vorkomm­nisse aufzählen, die sie selb­st nie der Polizei gemeldet haben. „Es heißt dann immer, sie hät­ten danach Racheak­te von Recht­en zu befürcht­en“, hieß es gestern bei der Polizei. „Aber was sollen wir denn machen, wenn die die Vor­fälle nicht melden.“ Nach den Gewalt­tat­en der let­zten Tage aber ein inten­siv­er Dia­log mit dem Umfeld begonnen. 

In Pots­dam hof­fen die Ermit­tler, so auch den kleinen radikalen Kern von den mod­er­at­en Linken zu isolieren. pet

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Hier wächst etwas“

(pet/HK, PNN)Der gewalt­bere­it­en recht­en Szene wer­den in Pots­dam sieben Per­so­n­en zuge­ord­net, die seit Jahren den Behör­den alle bekan­nt sind. Deren Haupt­prob­lem beste­ht derzeit darin, dass alle sieben einen aktuellen Haft­be­fehl haben – einige sind gegen strenge Aufla­gen und hohe Kau­tio­nen außer Vol­lzug geset­zt. Nach Ansicht von Polizeiex­perten und Ver­fas­sungss­chutz, sind Pots­dams Rechte nicht streng hier­ar­chisch organ­isiert, wie etwa die Berlin­er. Straftat­en wer­den meist aus der Gruppe her­aus und unter Alko­hol began­gen. Es sei aber eine zunehmende Struk­turierung festzustellen, so die Polizei. Zunehmend wür­den die Recht­en in der Öffentlichkeit in größeren Grup­pen auftreten. 

Ein ähn­lich­es Denken wie bei anderen Neon­azis in Ost­deutsch­land diag­nos­tiziert Frauke Pos­tel vom Mobilen Beratung­steam „Tol­er­antes Bran­den­burg“ bei der Pots­damer recht­sex­tremen Szene. „In Pots­dam scheint es aber eine Umstruk­turierung der Szene gegeben zu haben, es wird mehr mit Recht­sex­tremen aus Berlin zusam­men gear­beit­et.“ So seien schon Mit­glieder der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft Tor und der Berlin­er Alter­na­tive Süd-Ost in Pots­dam gese­hen worden. 

Polizei und Ver­fas­sungss­chutz sehen es etwas anders: Wie die Linken, seien auch Pots­dams Rechte in der Lage, sich schnell mit Berlin­er Kam­er­aden zu ver­stärken. Behaup­tun­gen, aus Berlin wür­den regelmäßig Rechte nach Pots­dam entsandt, um hier Ableger von Kam­er­ad­schaften zu grün­den, seien falsch. Einige Pots­damer seien nach Berlin und wieder zurück gezo­gen. Es gäbe ständi­ge gegen­seit­ige Besuche. 

Auch nach Pos­tels Erfahrung sei die Pots­damer Szene eher lose organ­isiert, es gäbe keine echte Führergestalt oder Struk­turen wie Kam­er­ad­schaften. „Sie ver­ste­hen sich als selb­st­ständig agierende Nation­al­is­ten, die immer tätig wer­den kön­nen.“ Rechte Gewalt­tat­en ver­gle­icht sie mit ein­er Art Pawlowschen Reflex: „Sie sehen einen Linken oder einen Aus­län­der und über­fall­en ihn, ohne es vorher geplant zu haben.“ Die aktuelle Aufre­gung sieht Pos­tel fast als ver­spätet, bere­its seit einem Jahr gäbe es „viele kleine Geschicht­en.“ Ihr Faz­it: „Hier wächst etwas.“ 

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Jede gewaltfreie Reaktion gegen rechte Gewalt wird begrüßt“

Welche Erken­nt­nisse gab es bei der Son­der­sitzung des Beirates zur Umset­zung des „Lokalen Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie“? 

Pots­dam ist zum Aktions­feld von recht­en Grup­pen gewor­den. Ins­beson­dere der Angriff vom let­zten Woch­enende wird nicht nur als Angriff gegen Chamäleon e.V. oder vere­inzelte Per­so­n­en inter­pretiert, son­dern als ein Angriff auf das demokratis­che Stadtk­li­ma. Es ist vere­in­bart wor­den, dass die Zusam­me­nar­beit zwis­chen Beirat und Polizei ver­stärkt wer­den soll. Möglichkeit­en der gegen­seit­i­gen Infor­ma­tion und des deeskalieren­den Ein­wirkens sollen ver­stärkt genutzt wer­den. Der Beirat hat aus­drück­lich betont, dass jede Form der gewalt­freien Reak­tion gegen rechte Gewalt begrüßt wird. 

Was kann der Beirat konkret tun? 

Die Vertreter im Beirat ste­hen für bes­timmte gesellschaftliche Kräfte in der Stadt und in diese Kräftev­er­hält­nisse hinein müssen sie wirken. Auf der anderen Seite ist hier die Polizei gefragt ist. Nur durch sie kön­nen sehr deut­liche repres­sive Zeichen geset­zt wer­den, um Wieder­hol­ungstäter abzuschrecken. 

Haben Sie eine Erk­lärung dafür, wie es soweit kom­men konnte? 

Ich fürchte, dass hier unter der Hand eine Sit­u­a­tion ent­standen ist, die offen­sichtlich unter­schätzt wor­den ist. 

Es wurde bere­its Kri­tik gegen die geplante Stre­ichung von Stellen in Jugend­clubs laut. Dies könne die Präven­tion­sar­beit schwächen. 

Mit ein­er solchen Analyse muss man vor­sichtig sein. Man ist nie davor gefeit, zum Aktions­feld rechter Grup­pen zu wer­den. Das war Pots­dam bish­er nicht, weil es hier nie ein Kli­ma gegeben hat, in dem sich Leute aus der recht­en Szene ermuntert gefühlt haben. Das zeigt sich auch daran, dass die recht­en Grup­pierun­gen durch Berlin­er unter­stützt wer­den. Auch mit ein­er noch so guten Jugen­dar­beit ist man davor nicht gefeit. Wir müssen allerd­ings inten­siv diejeni­gen unter­stützen helfen, die ver­hin­dern, dass so eine Sit­u­a­tion ein­tritt. Und damit müssen wir uns in der Tat auseinan­der setzen. 

Was kann der Pots­damer Bürg­er gegen rechte Gewalt tun? 

Wenn eine Sit­u­a­tion ein­tritt, wo sich rechte Jugendliche zusam­men­tun um eine Aktion zu starten, sollte man sich mit der Polizei in Verbindung set­zen. Die Polizei hat ein Sen­si­bil­isierung­spro­gramm für die Mitar­beit­er des Verkehrs­be­triebs ges­tartet. So kann jed­er mit sein­er Sen­si­bil­ität ein Stück dazu beitra­gen, auf dro­hende Sit­u­a­tio­nen aufmerk­sam zu machen. SCH 

Im Beirat sitzen Vertreter von Aus­län­der­beirat, Polizei, Kirche, Gew­erkschaft, Ver­wal­tung, Sport, Frak­tio­nen und Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs. 

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Staatsanwalt: Nazis begingen Mordversuch

(Tagesspiegel) Pots­dam — Nach Zusam­men­stößen recht­sex­trem­istis­ch­er und linksgerichteter
Jugendlich­er in Pots­dam sind bis Don­ner­sta­gnach­mit­tag vier Verdächtige
in Unter­suchung­shaft gekom­men. Darunter sind drei Recht­sex­treme und ein
Link­er. Die Gewalt­spi­rale hat­te sich in den ver­gan­genen Wochen weiter
nach oben gedreht. Bil­dungsstaatssekretär Mar­tin Gorholt sagte, die
Gewalt­tat­en belegten, dass der Recht­sex­trem­is­mus die „eigentliche
Bedro­hung“ im Land sei. 

Bish­eriger Höhep­unkt der gewalt­täti­gen Auseinan­der­set­zun­gen war der
bru­tale Über­griff von cir­ca 15 Recht­sex­trem­is­ten am Son­ntag. Sie
stoppten eine Straßen­bahn per Not­bremse, sprangen her­aus und schlugen
zwei junge Män­ner auf der Straße mit Flaschen und trat­en ihnen gegen die
Köpfe. Nach Angaben des Sprech­ers der Staat­san­waltschaft Pots­dam, Jörg
Wag­n­er, wur­den sechs Haft­be­fehle gegen die Neon­azis außer Vollzug
geset­zt. Unter den Beschuldigten seien auch Berlin­er. Die Gewalttat
kön­nte ein Racheakt für eine Attacke von Linken gewe­sen sein, bei der
vor gut zwei Wochen ein recht­sex­tremer Jugendlich­er in der Potsdamer
Innen­stadt niedergeschla­gen wor­den war. Von den Haft­be­fehlen gegen die
Linken seien drei außer Vol­lzug geset­zt wor­den, sagte Wagner. 

Die Staat­san­waltschaft ermit­tele wegen des Ver­dachts des „ver­sucht­en
Mordes in Tatein­heit mit schw­er­er Kör­per­ver­let­zung“, sagte der Sprecher.
Der Haftrichter hat­te die Haft­be­fehle nur wegen des Ver­dachts der
„gefährlichen Kör­per­ver­let­zung“ aus­gestellt. Nach dem Angriff der Linken
waren Wag­n­er zufolge Haft­be­fehle wegen „ver­sucht­en Mordes“ ergangen.
Diese unter­schiedliche Ein­stu­fung hat­te Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs
(SPD) kri­tisiert. Es dürfe nicht der Ein­druck entste­hen, dass Straftaten
von recht­en und linken Jugendlichen mit zweier­lei Maß beurteilt würden.
In Pots­dam müsse „alles getan wer­den, damit die Gewal­tak­tio­nen nicht
weit­erge­hen“, ver­langten Poli­tik­er am Don­ner­stag. ddp 

Linke und rechte Szene mit Haft­be­fehlen lahmgelegt

Nach Über­grif­f­en: Umfan­gre­iche Ermit­tlun­gen der Polizei / Durch­suchun­gen von Woh­nun­gen in Berlin und Potsdam

(PNN) Im Zusam­men­hang mit den recht­en und linken Über­grif­f­en in Pots­dam sind die Ermit­tlun­gen weit umfan­gre­ich­er als bish­er bekan­nt. Außer­dem hat die Pots­damer Polizei ihre Präsenz in der Stadt noch ein­mal ver­stärkt. Seit dieser Woche sind auch 30 Beamte ein­er Son­dere­in­heit aus anderen Schutzbere­ichen in Pots­dam einge­set­zt (siehe Kasten). 

Wie erst gestern bekan­nt gewor­den ist, führt auch das Lan­deskrim­i­nalamt Berlin Ermit­tlun­gen gegen 15 Pots­damer und Berlin­er Linke, die am 1. Juni auf dem Berlin­er Ost­bahn­hof fünf Recht­sradikale über­fall­en haben sollen. Im Zusam­men­hang mit der Tat standen auch die vom Amts­gericht Berlin-Tier­garten ange­ord­neten Durch­suchun­gen von acht Woh­nun­gen in Berlin und von einem Wohn­pro­jekt in Pots­dam am Mittwoch. Dabei waren zunächst neun Beschuldigte im Alter zwis­chen 18 und 34 Jahren vorüberge­hend festgenom­men wor­den, darunter zwei Frauen, wie die Berlin­er Polizei gestern bestätigte. Inzwis­chen sind sie wieder auf freien Fuß. Unter den Tatbeschuldigten ist auch e min­destens eine Frau aus Potsdam. 

Der Über­fall vom Berlin­er Ost­bahn­hof ste­ht in direk­tem Zusam­men­hang mit der Serie von gewalt­täti­gen Über­grif­f­en rechter und link­er Grup­pen in Pots­dam. Denn der Über­fall fand am Abend des ersten Tages des Prozess­es statt, in dem der Über­fall von Recht­en auf das alter­na­tive Wohn­pro­jekt Chamäleon in Pots­dam in der Neu­jahrsnacht 2003 ver­han­delt wor­den war. 

„Wir waren gewarnt, dass es an diesem Tag in Pots­dam zu Auseinan­der­set­zun­gen bei­der Lager kom­men kön­nte“, hieß es gestern bei der Polizei in Pots­dam. So hätte die Antifa im Vor­feld im Inter­net zum „Recht­en­fressen“ aufgerufen. In Pots­dam, wohin Rechte und Linke zum Prozes­sauf­takt auch aus Berlin angereist waren, sei die Polizei entsprechend präsent gewe­sen. In Berlin seien diese Grup­pen dann ungeschützt aufeinan­der getrof­fen. Die Recht­en hat­ten zuvor in Pots­dam im und vor dem Gericht provoziert. 

In dem Prozess war ein Recht­sradikaler zu ein­er Haft­strafe, ein zweit­er zu ein­er Bewährungsstrafe verurteilt worden. 

Zwei Wochen nach Prozessende hat­ten dann in der Nacht zum 19. Juni fünf Linke vor dem Café Hei­der einen recht­sradikalen, polizeibekan­nten Jugendlichen gejagt und bru­tal niedergeschlagen. 

Das dama­lige Opfer war wiederum beteiligt, als am ver­gan­genen Woch­enende fün­fzehn Rechte aus Berlin und Pots­dam in den frühen Mor­gen­stun­den eine Tram mit ein­er Not­brem­sung stoppten und dann inner­halb von zwei Minuten zwei offen­sichtlich Linke über­fie­len, mit Flaschen nieder­schlu­gen und teils schw­er verletzten. 

Durch die gegen­seit­i­gen Über­griffe ist die radikale linke und rechte Szene Pots­dams derzeit fast kom­plett lahm gelegt: 20 Haft­be­fehle sind verkün­det wor­den. Fünf gegen Linke wegen „ver­sucht­en Mordes“ – eine Frau und ein Mann, der gestern dem Haftrichter vorge­führt wor­den war, sitzen in Haft. Die anderen drei Haft­be­fehle gegen Tatverdächtige sind gegen Kau­tion (10 000 bzw. 60 000 Euro) und gegen strenge Meldeau­fla­gen außer Vol­lzug gesetzt. 

Von den als gewalt­bere­it eingestuften Recht­en sitzen derzeit vier in Unter­suchung­shaft. Darunter auch der Täter, der im so genan­nten Chamäleon-Prozess noch zu ein­er Bewährungsstrafe verurteilt wor­den war. Trock­en­er Kom­men­tar eines Ermit­tlers: „Mit dem Über­fall vom Woch­enende hat er offen­sichtlich gegen seine Bewährungsaufla­gen verstoßen.“ 

Wegen des Über­falls vom Woch­enende wur­den noch sechs weit­eren Recht­en aus Berlin und Pots­dam die Haft­be­fehle verkün­det. Diese sind eben­falls gegen Kau­tio­nen von bis zu 60 000 Euro und Meldeau­fla­gen (drei- bis sieben­mal wöchentlich) außer Vol­lzug gesetzt. 

Es sei trotz der linken Über­griffe noch immer so, dass die Recht­en das ein­deutig größere Gewalt- und Bedro­hungspo­ten­tial hätte, sagte gestern ein Staatss­chutzex­perte den PNN

Bei­de Szenen, so ein Ermit­tler gestern, seien „qua­si derzeit nicht mehr richtig Hand­lungs­fähig“. Zumal die eigens gegrün­dete Son­derkom­mis­sion „Pots­dam“ nach der Straftat­en der ver­gan­genen Wochen auf Repres­sion und deut­lich ver­stärk­te Präsenz setzt. 

Unter­dessen ver­sucht die Stadt zusam­men mit der Polizei über den Beirat zur Umset­zung des „Aktion­s­planes für Tol­er­anz und Demokratie“ den Kon­flikt in der Griff zu bekom­men. Zumin­d­est in die linke Szene könne man über Mit­tel­sleute indi­rekt wirken. Bes­timmte Grup­pierun­gen seien zum Dia­log bere­it. Illu­sio­nen macht man sich jedoch auch nicht: „An die Radikalen kom­men wir nicht her­an, die erre­ichen wir nicht“, sagte gestern ein Mit­glied des Aktions­bünd­niss­es. Aber im Gegen­satz zu den Recht­en kom­men man an die linke Szene wenig­stens noch her­an. „Zu den Recht­en haben wir keinen Kon­takt, da gibt es keine Ansprech­part­ner, nichts.“ 

Neu sei an den Straftat­en der let­zten Wochen, dass auch Frauen als Ini­tia­toren und Gewalt­tä­terin­nen aufge­treten sind, so ein Ermittler. 

Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) betonte gestern, in Pots­dam träfen ein „zahlen- und men­tal­itätsmäßig gefährlich­es Kon­flikt- und Gewalt­poten­zial aufeinan­der“. Er lobte die Pots­damer Polizei für ihre Beson­nen­heit und Entschlossen­heit. Er begrüßte fern­er die von der Stadt Pots­dam getrof­fe­nen präven­tiv­en Maß­nah­men, um die Gewalt einzudämmen. 

Neun Haft­be­fehle nach Über­fall von Rechtsradikalen

(TAZ) Pots­dam — Nach dem Über­fall von etwa 15 re
chts­gerichteten Jugendlichen
auf zwei Ange­hörige der linken Szene in Pots­dam sind bis­lang neun
Haft­be­fehle wegen ver­suchter gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung erlassen
wor­den. Die Staat­san­waltschaft ermit­telt jedoch weit­er­hin wegen des
Ver­dachts des ver­sucht­en Mordes, teilte die Behörde gestern mit. Drei
junge Män­ner seien in Unter­suchung­shaft genom­men, sechs Haftbefehle
außer Vol­lzug geset­zt wor­den. In der Nacht zum Son­ntag sollen die Männer
die 24 und 25 Jahre alten Opfer über­fall­en und ver­let­zt haben. Es
han­delte sich möglicher­weise um eine Racheaktion. 

Gewalt­same Kette von Racheakten

Weit­ere Inhaftierun­gen link­er und rechter mut­maßlich­er Gewalttäter

(MAZ) Die Gewalt zwis­chen linken und recht­en Grup­pen in Pots­dam ist immer offenkundi­ger eine Kette von Racheak­ten. Wie die MAZ erfuhr, ist gestern ein link­er Tatverdächtiger inhaftiert wor­den, der selb­st schon Opfer rechter Gewalt war: Der 20jährige Patrick B. stellte sich am Mittwochabend in Begleitung seines Anwalts und wurde am fol­gen­den Mor­gen vom Ermit­tlungsrichter in Unter­suchung­shaft geschickt. 

Die Polizei hat­te ihn schon am 30. Juni im linksalter­na­tiv­en Wohn­pro­jekt an der Zep­pelin­straße ver­haften wollen und dazu 30 Beamte aufge­boten. Der Gesuchte aber war nicht da; for­t­an wurde nach ihm gefah­n­det als Mit­täter beim linken Angriff auf einen recht­en Jugendlichen am 19. Juni am Café Hei­der. Fünf Haft­be­fehle hat­te die Polizei nach dieser Tat bei der Staat­san­waltschaft beantragt, der Vor­wurf bei­der Behör­den lautete “schwere Kör­per­ver­let­zung”. Das Amts­gericht ver­schärfte das auf “ver­sucht­en Mord”, ließ von vier Festgenomme­nen aber drei laufen, weil keine Flucht­ge­fahr bestand. In Haft sitzt noch eine junge Frau, die Chefin des linken Vere­ins “Chamäleon”.

Der links­gerichtete Patrick B. war im März 2003 als damals 17-jähriger Auszu­bilden­der am Bahn­hof Rehbrücke von mehreren Rechts­gesin­nten schw­er ver­prügelt wor­den, offen­bar mit einem Teleskop­schlag­stock oder Totschläger, wie er auch jüngst am Café Hei­der benutzt wurde. Dann schub­ste man ihn schw­er ver­let­zt auf die Eisen­bah­n­gleise. Dass er noch lebt, ist nur ein­er Zugver­spä­tung zu ver­danken. Ende April 2005 war für diese Tat der zur recht­en Szene Pots­dams gehörende Heiko G. mit zehn Monat­en Gefäng­nis bestraft wor­den, nach­dem er erst im Feb­ru­ar zu sechs Jahren verurteilt wor­den war 

Bis­lang galt der Anschlag ein­er Gruppe Rechter auf das linksalter­na­tive, innen­städtis­che Chamäleon-Pro­jekt aus der Neu­jahrsnacht 2002/03 als Aus­lös­er der jet­zi­gen Kon­flik­te. Für diesen Angriff ver­hängte das Amts­gericht Mitte Juni 2005 gegen zwei Täter eine Haft- beziehungsweise Bewährungsstrafe. An drei Prozessta­gen reis­ten jew­eils rund 50 Rechts­gesin­nte an und bedro­ht­en Zuschauer und Zeu­gen. Zuvor hat­ten linke Antifa-Grup­pen gegen die Recht­en mobil gemacht. Es fol­gten der linke Angriff auf einen Recht­en am Hei­der und am Mor­gen des 3. Juli der Über­fall von etwa 15 mut­maßlich Recht­en auf einen Linken und dessen Fre­und unweit davon. In dem Fall sind zehn Verdächtige ermit­telt, darunter sieben, die laut Ermit­tlern den harten recht­en Kern in Pots­dam bilden. Drei stell­ten sich am Dien­stag selb­st und kamen in U‑Haft. Vor­wurf: schwere Kör­per­ver­let­zung, obwohl Polizei und Staat­san­waltschaft wegen ver­sucht­en Mordes ermit­teln. Einen vierten sper­rte man Mittwochfrüh ein: Michael G., der im Chamäleon-Prozess die Bewährungsstrafe bekom­men hat­te. Eine Frau wurde als fün­fte aktiv Beteiligte gestern inhaftiert.

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Arbeit bewahrt Jugendliche vor dem Gefängnis

(ANDREAS KÖNIG, MAZ) PERLEBERG Wer sich für dem Opfer­schutz ein­set­zt, trifft bei der bran­den­bur­gis­chen Jus­tizmin­is­terin Beate Blechinger (CDU) auf offene Ohren. Das erfuhren gestern die Vertreter des Weißen Ringes um Eck­hard Raatz beim Arbeits­be­such der Min­is­terin in Per­leberg. Beate Blechinger set­ze sich dafür ein, dass Ansprüche von Opfern möglichst gle­ich im Strafrechtsver­fahren ver­han­delt wer­den, als so genan­nte Adhä­sionsver­fahren. “Bish­er wird diese Möglichkeit bun­desweit erst in zehn Prozent der Fälle genutzt”, sagte die Jus­tizmin­is­terin. Im Land Bran­den­burg seien es immer­hin 17 Prozent. Lan­drat Hans Lange regte an, die Opfer in den Ver­hand­lun­gen darauf hinzuweisen, dass ihre Entschädi­gun­gen im Strafver­fahren mit ver­han­delt wer­den kön­nen. “Es müsste doch mach­bar sein, dass beispiel­sweise die Staat­san­wälte darauf hin­weisen”, sagte Lange. Sie wolle die Anre­gung prüfen, erwiderte die Ministerin. 

Im Antragsstau beim Per­leberg­er Grund­buchamt ist ein Ende abzuse­hen. Das erfuhr Beate Blechinger in ein­er Gespräch­srunde mit Notarin Bär­bel Lehfeldt aus Per­leberg. “Im Jan­u­ar dieses Jahres lagen im Per­leberg­er Grund­buchamt 4865 Anträge auf Ein­tra­gun­gen vor, im Mai waren es nur noch 3500”, berichtete Beate Blechinger. Das sei vor allem darauf zurück zu führen, dass die Behörde per­son­ell ver­stärkt wurde. Vertreter des Kreis­bauern­ver­ban­des hät­ten deut­lich gemacht, wie wichtig eine zügige Ein­tra­gung von Grund­stücksverkäufen sei. “Dadurch, dass jet­zt viele Pachtverträge über Flächen der Boden­ver­w­er­tungs- und ‑ver­wal­tungs GmbH aus­laufen, gibt es ein großes Aufkom­men an Grund­stück­skäufen, die natür­lich auch ins Grund­buch einge­tra­gen wer­den müssen”, sagte der Lan­drat. Beate Blechinger hofft, diese “Bug­welle” beson­ders mit Hil­fe des neuen elek­tro­n­is­chen Grund­buch­sys­tems bewälti­gen zu kön­nen. Dessen Ein­satz in Per­leberg werde derzeit vor­bere­it­et. Ab Okto­ber beginne die Arbeit damit, sodass Grund­buch­sachen kün­ftig wesentlich schneller abgear­beit­et wer­den kön­nten. Bis 2007 solle dann auch das Kataster dig­i­tal­isiert vorliegen. 

Ins richtige Leben führte die Poli­tik­erin dann ein Besuch beim Christlichen Jugend­dor­fw­erk (CJD) Per­leberg. In der Werk­statt Ham­burg­er Straße ließ sie sich das Pro­jekt “Haftver­mei­dung durch Inte­gra­tion” (HSI) erläutern. Von März bis jet­zt haben ins­ge­samt 62 junge Leute zwis­chen 16 und 21 Jahre hier Arbeitsstun­den geleis­tet, die ihnen eine Haft­strafe ers­paren. “Schwitzen statt Sitzen”, so das Mot­to des Pro­gramms, habe nicht nur pos­i­tive Effek­te für die Straftäter, son­dern ent­laste auch den Lan­deshaushalt. “Rund 2,5 Mil­lio­nen Euro wur­den bish­er durch solche Maß­nah­men einges­part”, sagte die Min­is­terin. Das Mod­ell­pro­jekt des CJD, bei dem die Täter möglichst — nach den unbezahlt geleis­teten Stun­den — in Arbeit ver­mit­telt wer­den sollen, sei “sehr sinnvoll”.

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Spucki-Plage auf Verkehrsschildern

Fürsten­walde (MOZ) Sie wer­ben für Dis­cotheken, poli­tis­che Parteien oder
Parolen: kleine Aufk­le­ber, so genan­nte Spuck­is. Da sie — vor allem von
Jugendlichen — wahl­los bevorzugt an Mas­ten und Verkehrsschildern
angek­lebt wer­den, sind sie nicht nur für die Stadtver­wal­tung in
Fürsten­walde ein Prob­lem. Bis zu 300 Spuck­is müssen in Hochzeit­en pro
Monat von Verkehrss­childern ent­fer­nt werden. 

Alle Spuck­is zu ent­fer­nen, das würde die Kapaz­itäten bald übersteigen.
So beschränkt sich die Stadtver­wal­tung zumin­d­est darauf, die Aufkleber
auf Verkehrss­childern zu ent­fer­nen. “Das müssen wir der
Verkehrssicher­heit wegen machen”, sagt Christoph Malch­er, von der
Fach­gruppe Verkehr und Bußgeld in der Stadtver­wal­tung. 80 bis 90 Spuckis
müssten im Schnitt im Monat von den Verkehrsze­ichen ent­fer­nt wer­den. “In
Spitzen­zeit­en sind es auch bis zu 300″, so Christoph Malch­er. Leicht
lässt sich daran able­sen, welche Partei oder welche Dis­cothek gerade
wieder eine Wer­bekam­pagne startet. Die kleinen Kle­bezettel an
Lat­er­nen­mas­ten und an anderen Gegen­stän­den zählt Malch­er erst gar nicht
mit. 

Die Ent­fer­nung von den Verkehrss­childern ist dur­chaus müh­sam. “Wir haben
eine Menge Aufwand damit. Durch Sonne sind die Spuck­is oft genug
fest­ge­bran­nt”, sagt Christoph Malch­er. “Mit Lösungsmit­teln kön­nen wir
nicht range­hen.” Die Schilder hät­ten eine beson­dere reflektierende
Schicht, die durch das Lösungsmit­tel zer­stört wer­den würde, für
Verkehrsteil­nehmer kön­nte das nachts gefährlich wer­den, wenn sie
Warn­hin­weise nicht rechtzeit­ig erken­nen kön­nen. Das einzige Hilfsmittel,
um den Unrat abzu­rubbeln, ist neben einem Kratzer Brennspiritus. 

Zurzeit wür­den Ein-Euro-Job­ber die Arbeit­en erledi­gen, zuvor war dies
eine Auf­gabe der Umwelt-ABM. Die Stadt muss so nur den Brennspiritus
zahlen. Eine Ver­gabe an einen pri­vat­en Anbi­eter oder an den städtischen
Bauhof würde den Kosten­rah­men spren­gen. “Das ist zu kostenintensiv”,
erk­lärt Christoph Malch­er. Immer­hin: Mit Graf­fi­ti auf Verkehrsschildern
hat die Stadtver­wal­tung eher sel­ten zu tun. 

Mit dem Abkratzen der Aufk­le­ber ist es nicht getan, es gibt ein
Nach­spiel. Es werde grund­sät­zlich eine Strafanzeige ange­fer­tigt, sagt
Christoph Malch­er. Das gelte nicht unbe­d­ingt für jeden Spuc­ki, mitunter
werde es auch straßen­weise gemacht. Meis­tens wür­den die Ermittlungen
allerd­ings bald eingestellt, weil sich kein Täter ermit­teln lasse.
Ein­mal habe die Polizei jeman­den erwis­cht, so Christoph Malcher.

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Freies Radio Potsdam on air


Seit heute 12.00 Uhr ist das Freie Radio Pots­dam wieder “on Air”! — zu
emp­fan­gen im gesamten Stad­traum auf 95.2 Mhz, täglich ab 12.00 bis 15.00 und
abends ab 19.30 Uhr. Turn your Radios on!!!

Es gibt noch viele freie Sende­plätze für den sende­monat vom 07. Juli bis 02.
August: wer seine musik schon immer mal einem bre­it­eren Pub­likum vorstellen
oder über seine Poli­ti­ni und deren Inhalte bericht­en möchte, Hör­spiele im
Keller pro­duziert oder son­st was span­nen­des zu bericht­en hat — der resp. die
komme bitte don­ner­stags (also auch jet­zt-heute-gle­ich-sofort!!!), ab 19.30
Uhr, zum wöchentlichen redak­tion­str­e­f­fen in den Info­laden inna “25” und
stelle seine Pläne vor. Oder sendet eure sende­vorschläge an
freiesradiopotsdam(at)gmx.de und gebt bitte ein paar bevorzugte sendezeiten
dazu an! 

Das Freie Radio Pots­dam möchte als freie pc-plat­tform genutzt werden:
antifaschis­tisch, anti­sex­is­tisch und möglichst hier­ar­chien-frei! — Potsdam
braucht ein freies Radio! Ein Basis­ra­dio, wo Nachricht­en gesendet werden,
die bei den grossen Sendern keine Erwäh­nung find­en. Ein Forum für politische
und kul­turelle Grup­pen jen­seits der vier, fünf anerkan­nten Parteien. Eine
offene PLat­tform, jen­seits mark­twirtschaftlich­er Inter­essen! D.I.Y. — Radio
sel­ber­ma­chen: Macht mit!!!

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Potsdam reagiert auf Serie von Gewalt


Seit eini­gen Wochen häufen sich in der bran­den­bur­gis­chen Haupt­stadt brutale
Über­griffe vor allem aus der Neon­azi-Szene. Der Ober­bürg­er­meis­ter ist
alarmiert von der Gewalt, aber auch von der Jus­tiz, die Recht­sex­treme trotz
Haft­be­fehls laufen ließ

Erst vor rund zwei Wochen wurde ein Pots­damer Neon­azi von Jugendlichen aus
der linken Szene bru­tal zusam­mengeschla­gen, nun erschüt­tert ein weiterer
gewalt­tätiger Über­fall von Recht­sex­tremen auf Linke die Ver­ant­wortlichen in
der Stadt: Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs (SPD) zeigte sich gestern “entset­zt
und äußerst beun­ruhigt über die zunehmende Gewalt und neue Qual­ität der
Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen recht­en und linken Grup­pen”. Die Stadt müsse
“alles tun, um eine weit­ere Eskala­tion zu verhindern”. 

In der Nacht zum Son­ntag hat­te eine Gruppe von etwa 15 Neon­azis aus Potsdam
und Berlin in ein­er Straßen­bahn in der Innen­stadt zwei junge Linke mit
Flaschen ange­grif­f­en, zu Boden geschla­gen und gegen den Kopf getreten. Nach
Polizeiangaben brüll­ten die Täter dabei Parolen wie: “Scheiß Zecke, ich mach
dich alle!” Bei­de Opfer mussten im Kranken­haus behan­delt wer­den. Die
Staat­san­waltschaft erließ neun Haft­be­fehle wegen des Ver­dachts des
ver­sucht­en Mordes, unter den Verdächti­gen sei auch eine Frau. Gestern wurde
nach Polizeiangaben der let­zte Gesuchte festgenom­men und dem Haftrichter
vorgeführt. 

Für Diskus­sio­nen in der Lan­deshaupt­stadt sorgte nicht nur der neuerliche
bru­tale Über­griff aus dem Neon­azi-Milieu, son­dern auch die Reak­tion der
Jus­tiz: Während das Amts­gericht nach dem Über­fall vor zwei Wochen vier
Tatverdächtige aus der linken Szene wegen ver­sucht­en Mordes in U‑Haft
geschickt hat­te, set­zten die Richter die Haft­be­fehle gegen sechs
festgenommene Recht­sex­treme sofort außer Vol­lzug. Für Oberbürgermeister
Jakobs ist diese Entschei­dung “nicht nachvol­lziehbar”. Die verdächtigen
Neon­azis seien der Polizei “lange bekan­nt”. Es dürfe “nicht der Eindruck
entste­hen, dass Straftat­en von recht­en und linken Jugendlichen mit zweierlei
Maß beurteilt wer­den”, warnt der SPD-Politiker. 

Laut Staat­san­walt Jörg Wag­n­er legte die Ermit­tlungs­be­hörde eine Beschwerde
ein, um doch noch einen Haft­be­fehl durchzuset­zen. Inzwis­chen habe das
Amts­gericht immer­hin zwei weit­ere festgenommene Recht­sex­treme in U‑Haft
geschickt. 

Sorge über die Serie von Gewalt herrscht nicht nur im Pots­damer Rathaus.
Seit dem bru­tal­en Über­fall im Juni habe es “etliche” recht­sex­treme Vorfälle
in der Stadt gegeben, sagte ein Sprech­er des Polizeiprä­sid­i­ums der taz. “Wir
haben es mit ein­er neuen Sit­u­a­tion zu tun.” Die Polizei richtete inzwischen
eine elfköp­fige Son­der­ermit­tlungs­gruppe ein, die sich auss­chließlich darum
bemüht, den Fällen von “Jugend­grup­penge­walt” nachzuge­hen. Außer­dem sind vor
allem nachts 30 zusät­zliche Polizeibeamte in der Stadt im Einsatz. 

Auch das Mobile Beratung­steam gegen Recht­sex­trem­is­mus beobachtet seit
einiger Zeit “ver­stärk­te Aktiv­itäten” von Neon­azis in Pots­dam. “Wir deuten
diese Aktiv­itäten als Ver­such, Präsenz in der Stadt zu zeigen”, sagt Frauke
Pos­tel. Sie warnt davor, die Gewalt­tat­en als Über­griffe “besof­fen­er Rechter”
zu bagatel­lisieren. Denn die Recht­sex­tremen benötigten keine festen
Organ­i­sa­tion­sstruk­turen für ihren so genan­nten Kampf um die Straße.
Aus­drück­lich lobte Pos­tel den Umgang Pots­dams mit der Prob­lematik: “Die
Stadt schläft nicht und fühlt sich ver­ant­wortlich.” Das sei in anderen
Städten Bran­den­burgs lei­der immer noch keine Selbstverständlichkeit.

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Hakenkreuze in Wiese entdeckt

Hak­enkreuze, eine SS-Rune sowie die Schriftzüge «Anar­chie» und «Monar­chie»
sind in Wiese (Dahme-Spree­wald) auf eine aus Bor­d­steinen impro­visierte Bank
vor dem Gut­shaus geschmiert wor­den. Das berichtet die Polizei. 

Gemein­de­v­ertreter Bernd Neu­mann (SPD) ergänzt die Mit­teilung: Auch die Zahl
88 und die Parole «Deutsch­land den Deutschen» seien mit Krei­de auf die
Steine geschrieben wor­den. Die 8 ste­ht in der recht­sex­tremen Szene für den
acht­en Buch­staben des Alpha­bets (H), 88 ist also eine Kurz­form für «Heil
Hitler» . 

Da lange keine recht­sex­tremen Schmier­ereien mehr in Wiese zu sehen gewesen
seien, so Neu­mann, ärg­ert ihn umso mehr, dass so etwas erneut passiert ist.
Er selb­st wurde von einem Wieser darauf hingewiesen. Mit Jugendkoordinatorin
Daniela Schulze und Ord­nungsamt­sleit­er Manuel Wuttsch ke hat­te er sich die
Zeichen ange­se­hen und die Polizei informiert. 

Der Ort vor dem Gut­shaus sei als Tre­ff Jugendlich­er bekan­nt, teilt Wuttschke
mit. Allerd­ings gebe es in Wiese unter­schiedliche Grup­pierun­gen unter den
jun­gen Leuten. Mit Schuldzuweisun­gen, wer die recht­sex­tremen Symbole
hin­ter­lassen hat, will Neu­mann sich zurückhalten.

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Angeklagt wegen schwerer Körperverletzung

SCHÖNFLIESS/ORANIENBURG Das Zwill­ingspaar Marc und Philipp K. aus Schönfließ
und der Oranien­burg­er Eric S. saßen gestern wegen gefährlicher
Kör­per­ver­let­zung auf der Anklage­bank des Jugend­schöf­fen­gerichts in
Oranien­burg. Zur Aufk­lärung der Tat­en tru­gen jedoch alle drei nichts bei. 

Die Zwill­ings­brüder behaupteten, von ein­er Schlägerei auf dem Hohen
Neuen­dor­fer S‑Bahnhof in der Nacht des 9. Mai 2004 nichts zu wis­sen. Sie
hät­ten mit zwei Kumpels vorher fünf Flaschen Wod­ka geleert und ihr
Erin­nerungsver­mö­gen ertränkt. Der dritte Angeklagte sagte, er sei nicht
dabei gewe­sen, er hätte weit ent­fer­nt vom Geschehen auf ein­er Bahnhofsbank
gesessen. 

Trotz der ener­gis­chen Hin­weise durch die Rich­terin, dass sie den Angeklagten
den ange­blichen “Film­riss” nicht glaube, blieben die Brüder ver­stockt. Auch
die Mut­ter kon­nte ihre Söhne nicht umstimmen. 

Was wird ihnen vorge­wor­fen? Sie sollen einen jun­gen Mann in der Tat­nacht mit
einem Mülleimere­in­satz zu Boden geschla­gen und auf ihn einge­treten haben.
Dabei wären auch ein Mess­er und eine Schreckschusspis­tole im Spiel gewesen.
Bei diesem jun­gen Mann han­delt es sich um den ehe­ma­li­gen Borgs­dor­fer Steve
G. Der 18-Jährige war mit Gesin­nungsgenossen vom Hohen Neuendorfer
Früh­lings­fest gekom­men. Auf dem Weg zum Bahn­hof traf er auf eine Gruppe
Jugendlich­er, mit den ihm aus der Schulzeit bekan­nten Zwill­in­gen. Worte wie
“Scheiß-Nazis” und “Faschos” flo­gen durch die Luft, erzählte Steve G., der
als Zeuge mit seinem Out­fit keinen Hehl aus sein­er rechts gerichteten
Überzeu­gung machte. 

Nichts Gutes ahnend, habe er sich mit seinen Begleit­ern auf den Bahnhof
zurück­ge­zo­gen. Dort wäre er kurz danach von Marc und Philipp K.
niedergeschla­gen wor­den. Sie hät­ten ver­sucht, ihn auf die Gleise zu zerren.
Ein­er der Brüder habe vorge­habt, mit dem Mess­er auf ihn einzustechen. Wer
von den bei­den, kon­nte der Schüler nicht mit Gewis­sheit sagen. Der
mitangeklagte S. hätte der­weil mit ein­er Pis­tole den Angreifern den Rücken
freige­hal­ten, so die Aus­sage des 18-Jährigen. 

Ähn­lich beschrieb David P. (17) als Augen­zeuge die Tat. Er habe die
Bah­nauf­sicht alarmiert. Dies bestätigte die Dien­sthabende nicht. In den
Dien­straum sei ein völ­lig aufgelöstes junges blondes Mäd­chen gestürzt, so
ihre Darstel­lung. Dieses Mäd­chen will das Gericht deshalb zusät­zlich hören.
Daneben noch zwei weit­ere Zeu­gen, die zu ein­er anderen, ange­blich von den
Zwill­in­gen angezettel­ten Schlägerei in Schön­fließ aus­sagen sollen. Die
Ver­hand­lung wird am Mon­tag fortgesetzt.

Inforiot