Kategorien
Uncategorized

Aufmucken gegen Rechts

In Königs Wuster­hausen wurde mit der Schul­hof­tour die neue Kam­pagne “Bunte Aktion” ins Leben gerufen. Ins­ge­samt wur­den 5 Schulen in und um Königs Wuster­hausen besucht um über die Gefahren von rechts zu informieren und die Schüler für das The­ma Neo­faschis­mus zu sensibiliseren. 

In diesem Rah­men find­et am 27.Mai 2005 in Schulzen­dorf (bei Eich­walde) ein großes “Auf­muck­en gegen rechts”-Festival statt. “Es soll in und um KW wieder Ver­anstal­tun­gen geben. Wir wollen eine alter­na­tive und antifaschis­tis­che Jugend­kul­tur ein­fach leben und andere dafür begeis­tern.”, so Chris­t­ian K., Sprech­er der Kam­pagne. Nach dem Fes­ti­val wer­den weit­ere Aktio­nen folgen. 

Inzwis­chen kon­nten schon einige Für­sprech­er wie z.B. diverse Spon­soren, Vere­ine und sog­ar palar­men­tarische Poli­tik­er gewon­nen wer­den. Es gibt ein fettes Konz­ert mit lokalen und über­re­gionalen Bands auf ein­er riesi­gen Bühne, Licht und Videoshow so wie viele Sachen zum mitnehmen! 

Dazu gibts auf dem Fes­ti­val­gelände einiges zu erleben — und natür­lich Speis und Trank! Der Weg lohnt sich! Der Club Butze (August-Bebel-Str. 71) ist vom S‑Bahnhof Eich­walde in 10 Minuten zu erreichen. 

Los geht′s um 17.00 Uhr mit Kino und Volksküche! 

Ab 19.00 Uhr gibts dann Konzi mit: 

Rock­e­fellers (SKA-Rock)// KUSUMU (Schrummel-POP)// ADS-Live­band (Punk-Cover)// London86 (Retro-POP)// San­FranZ­erns­dorf (Rap­SoundSys­tem) // Hans der Kle­ingärt­ner (Reag­gae)

Ein­tritt kostet 3,- Euro; und es wird von Bahn­hof Eich­walde aus ein Shut­tle geben!!!

Kategorien
Uncategorized

Tag der Befreiung?

Michen­dorf · Wil­helmshorst — “Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ost­deutsch­land” lautet der Titel seines Buch­es, das der His­torik­er Huber­tus Knabe am 19. Mai in Wil­helmshorst vorstellt. Zu der Buch­premiere mit Podi­ums­ge­spräch um 20 Uhr im Peter-Huchel-Haus, Huber­tusweg 41, wer­den als Gäste auch der His­torik­er Jörg Friedrich und Freya Kli­er, Mit­be­grün­derin der DDR-Friedens­be­we­gung, erwartet. 

Für Mil­lio­nen von Deutschen bedeutete die Kapit­u­la­tion der Wehrma­cht das Ende ein­er Schreck­en­sh­errschaft. Für die Men­schen im Osten Deutsch­lands sei die Befreiung vom NS-Regime jedoch naht­los in eine neue Gewaltherrschaft seit­ens der sow­jetis­chen Besatzungs­macht überge­gan­gen, gefol­gt von der vier Jahrzehnte währen­den kom­mu­nis­tis­chen Dik­tatur der SED, heißt es in der Ankündi­gung. Mit seinem scho­nungslosen Bericht will Knabe diese dun­kle Seite der Nachkriegs­geschichte und die zahllosen Opfer unter der ost­deutschen Bevölkerung ins Gedächt­nis rufen. 

Huber­tus Knabe wurde 1959 geboren. Er war von 1992 bis 2000 in der Gauck-Behörde tätig. Heute ist er wis­senschaftlich­er Direk­tor der Gedenkstätte Berlin-Hohen­schön­hausen im ehe­ma­li­gen zen­tralen Stasi-Untersuchungsgefängnis. 

Es laden ein das Bran­den­bur­gis­che Lit­er­atur­büro, das Peter-Huchel-Haus und die Kon­rad-Ade­nauer-Stiftung/­Bil­dungswerk Pots­dam. Weit­ere Infor­ma­tio­nen gibt es unter der Tele­fon­num­mer (033205) 62963.

Kategorien
Uncategorized

Ein Outfit passend zum Anlass

(Hoga, PNN) Marie M. (23, Name geän­dert) find­et die Gerichtsver­hand­lung offen­sichtlich unter­halt­sam. Grin­send sitzt die fül­lige Frau aus Nor­drhein-West­falen auf der Anklage­bank. Mit amüsiertem Gesicht­saus­druck lauscht sie dem Ver­lesen der Anklageschrift. Die Staat­san­waltschaft wirft der zweifachen Mut­ter vor, am Nach­mit­tag des 30. Okto­ber 2004 auf dem Pots­damer Haupt­bahn­hof – gut sicht­bar für alle – ein T‑Shirt mit ein­er Dop­pelsiegrune getra­gen und somit den Straftatbe­stand des Ver­wen­dens von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen erfüllt zu haben. 

“Ich hat­te mor­gens ver­schlafen und mir schnell irgend etwas aus dem Schrank gegrif­f­en”, erzählt die Arbeit­slose. Komis­cher­weise passte ihr Out­fit genau zum Anlass. An jen­em Tag nahm Marie M. mit ein­er Gruppe Gle­ich­gesin­nter an ein­er NPD-Demon­stra­tion in der Bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt teil. Da trug sie das anstößige Klei­dungsstück allerd­ings unter einem Pullover und ihrer Bomber­jacke. Wieso sie sich aus­gerech­net auf dem Bahn­steig eines Teils ihrer Garder­obe entledigte, ver­mag die bere­its wegen mehrfachen Ladendieb­stahls, Fahrens ohne Fahrerlaub­nis sowie Bei­hil­fe zur ver­sucht­en schw­eren Brand­s­tiftung Vor­be­lastete nicht zu erk­lären. Aus ihrer Sicht hät­ten die BGS-Beamten über­reagiert, als sie ihr erst ein­mal die Weit­er­fahrt unter­sagten, ihre Per­son­alien fest­stell­ten und Anzeige erstat­teten. “Dass ich das Teil an hat­te, war ein Verse­hen. Ich hät­ten an diesem Mor­gen auch etwas ganz anderes anziehen kön­nen”, nuschelt Marie M. und ver­dreht die Augen. “Sind Sie mit der außerg­erichtlichen Einziehung des Klei­dungsstücks ein­ver­standen?”, fragt der Staat­san­walt. Die Angeklagte blickt erstaunt. “Wieso denn das? Ich möchte mein T‑Shirt gern wieder­haben.” Bekom­men wird sie das gute Stück in XL-Größe trotz­dem nicht. 

“Sie soll­ten ihre Ein­stel­lung ein­mal über­prüfen”, rät der Vertreter der Anklage und plädiert auf eine Geld­strafe von 60 Tagessätzen zu je 15 Euro (600 Euro). Das Gericht urteilt eben­so. “Die Strafe fällt nur so glimpflich aus, weil wir an Ihre bei­den Kinder gedacht haben”, so der Vor­sitzende. Marie M. die die Tat während ein­er laufend­en Bewährungszeit beg­ing, find­et den Aus­gang der Ver­hand­lung gar nicht mehr komisch.

Kategorien
Uncategorized

Ruf nach dem “verordneten Antifaschismus”

(ALEXANDER ENGELS, MAZ) LUCKENWALDE Von der Befreiung hat Hein­rich Fink ein ganz eigenes Bild vor Augen. “Hun­dert nack­te ukrainis­che Sol­dat­en auf unserem Hof”, erin­nert sich der 70-Jährige ehe­ma­lige Rek­tor der Hum­boldt-Uni­ver­sität Berlin an das Kriegsende, das er in Götz in der Nähe von Bran­den­burg (Hav­el) erlebt hat. Dort hat­te sich eine Abteilung der Roten Armee eine Ban­ja gebaut, eine rus­sis­che Sauna. Seine Erleb­nisse aus der Zeit des Zweit­en Weltkrieges und vom Umgang mit Geschichte in der DDR schilderte Fink am Don­ner­stagabend in einem Forum der PDS Tel­tow-Fläming im Kreishaus in Luckenwalde. 

Der heutige Vor­sitzende der “Vere­ini­gung der Ver­fol­gten des Naziregimes — Bund der Antifaschis­ten” wurde in der Ukraine als Sohn würt­tem­ber­gis­ch­er Auswan­der­er geboren. “1940 kamen 500 deutsche SS-Leute und sagten, wir soll­ten ‚Heim ins Reich′ kom­men”, berichtet er. Die Hoff­nung, dort als Land­wirte gebraucht zu wer­den, trog. Während Hitler-Deutsch­land den Feldzug gegen die Sow­je­tu­nion startete, wur­den sie in Polen angesiedelt. 

“Wir kamen auf ein Gehöft. Dort war der Herd noch warm und die Kühe waren nicht gemolken”, erzählt Fink. Die Polen waren nachts zuvor ver­trieben wor­den. Die stark christlich geprägte Fam­i­lie nahm einige von ihnen als Lan­dar­beit­er auf. Später weigerten sie sich in den Gottes­di­enst der Dor­fkirche zu gehen: “Der Pfar­rer hat­te eine SA-Uni­form unter dem Talar.” Mit acht Jahren habe Fink den Begriff “Konzen­tra­tionslager” verin­ner­licht. Er könne daher nicht jenen glauben, die nie etwas gewusst haben wollen. Als die Sow­jet-Armee näher rück­te, wur­den die Finks nach Götz evakuiert. “Unser Rück­weg war Tag für Tag mit Tief­fliegern ver­bun­den”, berichtet Fink weit­er, “bis heute träume ich davon und wache nachts manch­mal schreiend auf.” 

Er habe später die Bru­tal­ität oder die Verge­wal­ti­gun­gen durch Rotarmis­ten erlebt. Er habe auch erfahren, dass Ange­hörige, die nicht rechtzeit­ig nach Deutsch­land kamen, “nach Kasach­stan abtrans­portiert” wur­den. Doch habe er stets den Grund­satz seines Vaters bewahrt: “Wir müssen Ursachen und Wirkun­gen erken­nen. Auch wenn wir die Wirkun­gen nicht akzep­tieren kön­nen: Die Bar­barei wurde erst durch Deutsch­land über Europa gebracht.” 

Fink vertei­digt den Umgang der DDR mit dem Nation­al­sozial­is­mus: “Die DDR war für mich ein antifaschis­tis­ch­er Staat. Im Gegen­satz zur BRD wurde hier wirk­lich ein Neuan­fang gemacht.” Den Vor­wurf des nur “verord­neten Antifaschis­mus” lässt er nicht gel­ten, son­dern fordert dies sog­ar ein, um recht­sex­treme Parteien wie NPD oder DVU zu ver­hin­dern. Daher fordert er ger­ade die Rent­ner-Gen­er­a­tion auf: “Das Wichtig­ste ist jet­zt die Aufk­lärung. Omas und Opas müssen ihren Enkeln von der Zeit des Faschis­mus erzählen.”

Kategorien
Uncategorized

Obdachlosenhaus soll schließen

(JUTTA ABROMEIT, MAZ) LUDWIGSFELDE Sie haben ohne­hin kaum etwas, und trotz­dem wird das große Sparen in Lud­wigs­felde auch sie tre­f­fen — die Obdachlosen. Die Tage “ihres” Haus­es an der Pots­damer Straße scheinen gezählt. Nimmt kein Stadtverord­neter diesen Punkt von der 44-stel­li­gen Giftliste der Ver­wal­tung, spart die Stadt mit Stre­ichung der Posi­tion “Schließung von Obdachlosen­haus und Zossen­er Tafel” 31 400 Euro im Kampf gegen ihr Fünf-Mil­lio­nen-Defiz­it. Wobei die Zossen­er Tafel 1800 Euro jährlich erhält. 

Lud­wigs­felde als größte Gemeinde im Kreis hat­te in den zurück­liegen­den Jahren auch stets die meis­ten Obdachlosen. 2002 fan­den in dem Haus ins­ge­samt 32 Bewohn­er zeitweilig Unterkun­ft, Ende 2003 wohn­ten dort 19 Men­schen, vom 18-Jähri­gen bis zum Rent­ner. Derzeit gibt es vier Bewohn­er nach Auskun­ft von Jut­ta Kuschla, Sachge­bi­et Bürgerservice/Wohngeld. Die meis­ten seien in Bere­ichen mit betreutem Wohnen, in Pflege- oder Alter­sheimen unterge­bracht wor­den, wo sie bess­er ver­sorgt wer­den kön­nten. “Jet­zt mit Hartz IV” erwartet man im Rathaus allerd­ings wieder mehr Zulauf im Obdachlosen­haus. Nach der Wende hat­te es unter Regie des ASB eine Baracke am Rande der Stadt gegeben. Als die GAB das Haus über­nahm, zog es an die Pots­damer Straße. In Zeit­en, in denen Lud­wigs­felde viel Geld hat­te, sollte es auch den Obdachlosen so gut wie möglich gehen. Man wollte sie ins Stadtleben inte­gri­eren, die Wege zum Rathaus soll­ten kurz sein. Alles vor­bei. “Seit rund einem Jahr müssen Bran­den­burg­er Kom­munen laut einem Run­der­lass vom Innen­min­is­teri­um keine Obdachlose­nun­terkün­fte mehr bere­i­thal­ten”, erk­lärte der Beige­ord­nete und Käm­mer­er Frank Ger­hard (SPD) dieses Woche im Sozialauss­chuss. Der Lud­wigs­felder Klaus Gasen­z­er hat­te wis­sen wollen: “Was passiert mit den Obdachlosen in Zukun­ft — wer­den die nach Pots­dam gebracht oder bleiben sie unter der Brücke?” Unter ein­er Brücke dürfe nie­mand bleiben, Obdachlose im öffentlichen Raum wür­den in der Bun­desre­pub­lik von jeher “als Gefahr gese­hen. Deshalb muss die Ord­nungs­be­hörde ein­greifen und eine Ord­nungsver­fü­gung erlassen”, so Ger­hard. Wenn es kein Obdachlosen­haus mehr gibt, dann wür­den sie in leere Woh­nun­gen eingewiesen, die es ja in der Stadt aus­re­ichend gebe, und wür­den wie nor­male Mieter behan­delt, erk­lärte der Käm­mer­er. Das ver­ste­ht Klaus Gasen­z­er: ” Mit Hartz IV dürfte es ja the­o­retisch wirk­lich keine Obdachlosen mehr geben. Aber auch gle­ich den Zuschuss für die Zossen­er Tafel mit zu stre­ichen ist ′ne Schweinerei. Dass die Schlange vor der Tafel immer länger wird sieht doch jed­er, der don­ner­stags die Pots­damer Straße lang fährt.” Gegen die geplante Tafel-Kürzung ist auch Stadtverord­neter und Tafel-Mitini­ti­ta­tor Erich Ertl (Vere­inte Frak­tion): “Das trifft die Ärm­sten der Armen. Wie soll das denn gehen, wenn die Leute eine Woche nichts zu essen haben?”

Kategorien
Uncategorized

Potsdam zunehmend beliebter

(be, PNN) Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs hat­te sofort zuge­sagt, als der Aus­län­der­beirat den Vorschlag unter­bre­it­ete, einen Inte­gra­tionspreis zu vergeben. Pots­dam entwick­elt sich mit 4,4 Prozent aus­ländis­ch­er Mit­bürg­er zunehmend zu ein­er mul­ti­kul­turellen und tol­er­an­ten Stadt, so lautete die ein­hel­lige Mei­n­ung auf der gestri­gen Pressekon­ferenz, zu der Jakobs ein­lud, um über die erst­ma­lige Ver­gabe des mit 1000 Euro dotierten Inte­gra­tionspreis­es zu informieren. 

Aus­ländis­che Forsch­er und Wis­senschaftler zögen immer öfter hier­her. Pots­dam erfreue sich immer größer­er Beliebtheit, sagte Jakobs stolz. Die Stadt set­ze damit eine bis auf das Edikt von Pots­dam im Jahre 1685 zurück­ge­hende Tra­di­tion von Tol­er­anz und Respek­tierung der Men­schen­würde eines jeden Ein­wohn­ers bis in unsere Zeit fort. 

Da bere­its zahlre­iche Pro­jek­te auf dem Gebi­et der Inte­gra­tion aus­ländis­ch­er Mit­bürg­er laufen, sollte dieses Engage­ment nun auch offiziell gewürdigt wer­den. Die Stadtverord­neten gaben im Feb­ru­ar 2005 ihre Zus­tim­mung. Es geht zum einen um die Würdi­gung bere­its beste­hen­der Beziehun­gen im All­t­ag, und soll Mut machen, Gutes zu übernehmen, aber auch über Prob­leme zu sprechen. Denn ver­schiedene Kul­turen brin­gen auch unter­schiedliche Lebensweisen mit sich, wie zum Beispiel Nach­barschaft­skon­flik­te. “Diese soll­ten nicht unter den Tisch gekehrt, son­dern offen ange­sprochen wer­den”, sagte Jann Jakobs. Alba Gjo­ka vom Aus­län­der­beirat betonte aber auf der Pressekon­ferenz, dass in Bran­den­burgs Lan­deshaupt­stadt die pos­i­tiv­en Dinge des Zusam­men­lebens über­wiegen: “Pots­dam ist eine offene Stadt.” 

Auch die Zusam­menset­zung der Jury zeigt, wie inter­essiert Pots­dam an einem guten Zusam­men­leben ver­schieden­er Natio­nen ist. Der Geschäfts­führer der IHK Peter Egen­ter, die Lei­t­erin der Karl-Förster-Schule Maria Zinck­er­nagel gehören eben­so dazu wie die Aus­län­der­beauf­tragte Mag­dol­na Gras­nik, die Fernsehmod­er­a­torin Ulla Kock am Brink und die Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Bir­git Müller. 

Bewer­ben kön­nen sich Bürg­er, Pro­jek­te und Ort­steile bis zum 31. August unter Tel.: (0331) 2893346. be 

Anerken­nung für beispiel­hafte Projekte

Aus­län­der­beirat vergibt Integrationspreis

(mg, MAZ) Für beispiel­hafte Pro­jek­te, die das Zusam­men­leben zwis­chen Aus­län­dern und Deutschen verbessern helfen, soll in Pots­dam erst­mals ein so genan­nter Inte­gra­tionspreis vergeben wer­den. “Der Preis soll eine Form öffentlich­er Wertschätzung der beste­hen­den Ini­tia­tiv­en sein”, sagte Ober­bürg­er­meis­ter Jann Jakobs gestern bei der Vorstel­lung des Preis­es. Das Vorhaben geht auf einen Antrag der PDS und der Frak­tion Die Andere zurück, der im Feb­ru­ar von den Stadtverord­neten beschlossen wor­den war. Der mit 1000 Euro dotierte Preis soll anlässlich der Woche der aus­ländis­chen Mit­bürg­er am 23. Sep­tem­ber über­re­icht werden. 

Die Bemühun­gen zur Inte­gra­tion der in Pots­dam leben­den Aus­län­der müssten auf bre­ite Schul­tern verteilt wer­den, forderte Jakobs. Zwar werde in diesem Bere­ich bere­its seit Jahren gute Arbeit geleis­tet, die Bemühun­gen müssten aber fort­ge­set­zt wer­den. Trotz des im Ver­gle­ich zu west­deutschen Städten gerin­gen Aus­län­der­an­teils sei das Ver­hält­nis der Zuwan­der­er zu den Deutschen nicht immer kon­flik­t­frei. In Pots­dam leben nach Angaben der Stadtver­wal­tung derzeit rund 6300 aus­ländis­che Bürg­er. Das sind 4,4 Prozent der Bevölkerung. 

“Wir müssen den Anstoß geben, dass die Men­schen aufeinan­der zu gehen”, sagte die PDS-Stadtverord­nete Hel­la Drohla, die den Aus­län­der­beirat berät. Es gebe viele Ini­tia­tiv­en, die im Ver­bor­ge­nen arbeit­en. Ziel des Inte­gra­tionspreis­es, für den sich Einzelper­so­n­en, Vere­ine oder auch Ort­steile bis zum 31. August beim Aus­län­der­beirat bewer­ben kön­nen, sei es deshalb auch, deren Bemühun­gen öffentlich zu machen.

Kategorien
Uncategorized

Keine Aufführung von “Der Kick” in Potzlow

(RBB online, 11.5.) Das Max­im Gor­ki The­ater Berlin verzichtet auf eine Auf­führung des The­ater­stücks “Der Kick” in Pot­zlow (Uck­er­mark).

Dies geschehe mit Rück­sicht­nahme auf die Per­so­n­en, die für das Stück inter­viewt wor­den seien, sagte Regis­seur Andreas Veiel am Mittwoch in Berlin. Die Insze­nierung zeich­net das Geschehen um den Mord an dem 16-jähri­gen Mar­i­nus Schöberl in Pot­zlow vom Juli 2002 nach. 

Eltern und Fre­unde der Täter, Fre­unde des Mor­dopfers sowie Bewohn­er Pot­zlows hät­ten keine Auf­führung in dem uck­er­märkischen Dorf gewollt, sagte Veiel. Pot­zlows Orts­bürg­er­meis­terin Lin­da Unger hat­te Veiel ein­ge­laden, das Stück auch in Pot­zlow zu zeigen. 

Drei junge Män­ner im Alter von 17 bis 23 Jahren hat­ten den 16-Jähri­gen mehrere Stun­den lang mis­shan­delt und getötet. Die Leiche Schöberls wurde in ein­er Jauchegrube ver­schar­rt und erst Monate später gefunden. 

Kategorien
Uncategorized

Nazi-Überfall auf Jugendklub in Cottbus

(15.05.2005)
COTTBUS
Am ver­gan­genen Sonnabend, dem 14. Mai 2005, stürmten etwa 20 Rechtsextreme
den Jugend­klub “Frageze­ichen” in Cot­tbus. Sie drangen gegen 17 Uhr
ziel­gerichtet in die Räume des Klubs ein und grif­f­en Besuch­er tätlich an.
Mehrere Besuch­er wur­den durch Tritte und Schläge so ver­let­zt, dass sie im
Kranken­haus ambu­lant behan­delt wer­den mussten. Inner­halb von fünf Minuten
zer­störten die Recht­sex­tremen Teile des Mobil­iars und der
Ver­anstal­tung­stech­nik. Der materielle Schaden lässt sich noch nicht
beziffern. 

Zur gle­ichen Zeit war in dem Klub, dessen Mitar­beit­er im Stadtteil
Sach­sendorf ehre­namtlich Ange­bote für Jugendliche machen, eine
Bil­dungsver­anstal­tung angekündigt, die über Ten­den­zen in der
recht­sex­tremen Szene aufk­lären sollte. Ein für den Abend geplantes Konzert
fand statt, nach­dem die Polizei den Vor­fall aufgenom­men hat­te und die
sicht­baren Spuren des “Rol­lkom­man­dos” pro­vi­sorisch beseit­igt wurden. 

Der Jugend­klub erk­lärt dazu: “Wir sind noch geschockt von dieser
Bru­tal­ität. Ander­er­seits bestätigt es auf drama­tis­che Weise, dass wir es
in dieser Region mit ein­er äußerst gewalt­bere­it­en recht­en Szene zu tun
haben. Nach dem Tather­gang müssen wir davon aus­ge­hen, dass dieser Angriff
in Art ein­er Kom­man­doak­tion geplant war. Wir wer­den uns aber von solchen
Attack­en nicht ein­schüchtern lassen.” 

Rechte über­fall­en Jugend­club in Cottbus

(RBB online)Etwa 20 Recht­sex­trem­is­ten haben am Sam­stagabend den Jugendclub
“Frageze­ichen” in Cot­tbus gestürmt.
Sie drangen in die Räume des Clubs im Stadt­teil Sach­sendorf ein und griffen
Besuch­er an, wie ein Sprech­er des Trägervere­ins der Nachricht­e­na­gen­tur ddp
am Son­ntag in Cot­tbus sagte. Drei Gäste seien ambu­lant im Krankenhaus
behan­delt worden.

Ein Polizeis­prech­er in Frank­furt (Oder) sagte, es sei eine vierköpfige
Ermit­tlungs­gruppe gebildet wor­den. Hin­weise auf die Täter lägen noch nicht
vor. Die Neon­azis zertrüm­merten dem Vere­inssprech­er zufolge Teile des
Mobil­iars und der Veranstaltungstechnik. 

Die Attacke habe nur wenige Minuten gedauert. Als die Polizei ein­traf, seien
die Täter bere­its weg gewe­sen. Als möglichen Anlass nan­nte der Sprech­er von
“Frageze­ichen” eine geplante Diskus­sion­ver­anstal­tung zum Thema
Rechtsextremismus.

Kategorien
Uncategorized

Gerangel um Posten bei der Landes-CDU

(14.05.05) Pots­dam — In der Union wächst eine Woche vor dem Wahlparteitag in Schwedt
die Ner­vosität: Zwar bleibt Parte­ichef Jörg Schön­bohm trotz des unerwartet
schlecht­en Abschnei­dens bei der Land­tagswahl im vorigen Jahr unangefochten
an der Spitze der Partei, doch wird span­nend, wie weit er sein
Per­son­altableau durch­set­zen kann. Bei der Beset­zung der
Stel­lvertreter-Posten hat sich 

der Lan­deschef zwar nur für den langjähri­gen Gen­er­alsekretär und jetzigen
Frak­tion­schef Thomas Lunacek aus­ge­sprochen, doch ist intern klar, daß er als
weit­eren neuen Vize den Cot­tbuser Orthopä­den und Kreis­chef Michael Schierack
haben möchte; Wirtschaftsmin­is­ter Ulrich Jung­hanns und Ex-Justizministerin
Bar­bara Rich­stein sollen ihre Vize-Posten behal­ten. Daß Schön­bohm Lunacek
offen unter­stützt, liegt an der laut­ge­wor­de­nen Kri­tik, der Frak­tion­schef sei
qua Amt ohne­hin im Lan­desvor­stand vertreten. 

In der geplanten Zusam­menset­zung wird der geschäfts­führende Vor­stand aber
ein­deutig von Regierungsmit­gliedern und Frak­tions­führung dominiert. Das
find­et auch Kul­tur­min­is­terin Johan­na Wan­ka, die nicht nur den einzigen
CDU-Lan­drat Hans Lange aus der Prig­nitz zur Kan­di­datur ermuntert hat,
son­dern auch noch den Her­berg­er Bürg­er­meis­ter Michael Oeck­nigk. In der
Parteiführung kam dies alles andere als gut an, zumal Schön­bohms Wunschteam
schon fest­stand. Die Kreis­chefin von Tel­tow-Fläming, die erneut als
Beisitzerin antritt, vertei­digt ihr Engage­ment damit, daß die
dünnbe­siedel­ten Regio­nen im Führungszirkel eben­falls vertreten sein sollten.
Ihre Geg­n­er in der Partei ver­muten indes eigene Inter­essen. Bei allem geht
es immer auch um die Zeit nach Schön­bohm: Der 67jährige hat angekündigt, bis
2009 im Amt bleiben zu wollen, doch die Vor­bere­itun­gen auf den Stabwechsel
müssen weit früher getrof­fen wer­den. Die Chan­cen für Johan­na Wan­ka, 2009
Spitzenkan­di­datin zu wer­den, ste­hen nicht schlecht, für das Amt als
Parte­ichefin müßte sie aber noch stark um Rück­halt werben. 

Ob die Wahlnieder­lage der Union noch nach­wirkt, wird sich an den Ergebnissen
fest­machen. Jörg Schön­bohm wäre nach sechs Jahren an der Spitze schon mit 75
Prozent zufrieden — sagt er zumin­d­est. Sven Petke, der als Generalsekretär
gewählt wird, kön­nte etwaigen Unmut abbekom­men. Daß die Parteiführung durch
die Anwe­sen­heit von Bun­de­schefin Angela Merkel und den Zeit­punkt des
Parteitags am Tag vor den Wahlen in NRW auf Geschlossen­heit hof­fen kann,
weiß Schön­bohm. Er sagt: “Ich bin sich­er, es wird keinen Rück­fall in die
Zeit vor 1998 geben.” Die großen Schlacht­en dro­hen erst wieder, wenn der
Ex-Gen­er­al seinen Dienst quittiert.

Kategorien
Uncategorized

«Schule ohne Rassismus»

(14.05.05) SELAU
Das Freifrau-von-Löwen­dal-Gym­na­si­um gehört seit gestern zu jenen rund 700
Bil­dung­sein­rich­tun­gen in Europa und 200 in Deutsch­land, die einen besonderen
Titel tra­gen dür­fen: «Schule OHNE Ras­sis­mus — Schule MIT Courage» . 

Per Unter­schrift haben sich etwa 70 Prozent der Schüler, Lehrer und des
tech­nis­chen Per­son­al dazu bekan­nt, gegen Gewalt, Diskri­m­inierung und
Ras­sis­mus aufzutreten und im Falle eines Fall­es den Mut zu haben, Courage zu
zeigen und nicht wegzusehen. 

In Bran­den­burg bewer­ben sich 15 Schulen um den Titel. Die Lauchhammeraner
gehören zu den ersten, die die über­re­ichte Tafel am Schul­haus anbringen
können. 

Die Ini­tia­tive zur Bewer­bung ging von der Jugen­dini­tia­tive «Schüler ohne
Gren­zen» aus, erläuterte deren Sprech­er Math­ias Uldack (13. Klasse) bei dem
feier­lichen Zer­e­moniell gestern Vor­mit­tag auf dem Schul­hof. Um dem Ganzen
mehr Gewicht zu ver­lei­hen, sucht­en sich die engagierten Gym­nasi­as­ten um ihre
Lehrerin Vio­la Wein­ert einen namhaften Pat­en. Sie fan­den ihn in Sewan
Lat­chin­ian. Der Inten­dant der Neuen Bühne hat väter­lich­er­seits armenische
Wurzeln und kann eigene Erfahrun­gen ein­brin­gen. «Hal­tet es durch! Ich bin
stolz auf euch!» , rief er den ver­sam­melten Schülern zu. Gewalt,
Diskri­m­inierung und Ras­sis­mus seien uncool, aber Courage zeigen sei cool -
genau­so wie der Titel, den das Bil­dung­shaus jet­zt tra­gen darf. 

Auch Simone Kloß von der Regionalen Arbeitsstelle für Ausländerfragen,
Jugen­dar­beit und Schule Bran­den­burg e. V. lobte den Mut der Lauchhammeraner.
Hier werde ein Zeichen geset­zt — zum Beispiel gegen den Einzug von Rechten
in die Par­la­mente. Sie lud die Gym­nasi­as­ten ein, Anfang Juni zu einem großen
Tre­f­fen nach Saar­brück­en zu kom­men, um sich mit anderen Initiativen
auszutauschen. 

Für Schullei­t­erin Regine Pur­sian ist der Titel Auf­trag «für ein friedliches
Nebeneinan­der mit allen» und ganz im Sinne der Namenspa­tron­in Freifrau von
Löwendal. 

Nach Auskun­ft von Vio­la Wein­ert, sie begleit­et die Schü­lerini­tia­tive, sind
nach der von den jun­gen Leuten organ­isierten Kon­ferenz gegen Extrem­is­mus im
April weit­ere Pro­jek­te geplant, wie mit dem The­ater Neue Bühne. Erst
vorgestern waren die Schüler in Pots­dam, um sich mit Gle­ichal­tri­gen aus
Polen, Nordir­land und Frankre­ich auszutauschen.

Inforiot