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Asamoah erzielt juristischen Erfolg gegen Neonazis

Eine Bran­den­burg­er Neon­azi-Organ­i­sa­tion hat­te mit einem Plakat gegen Ger­ald Asamoah gehet­zt. Nun muss der so genan­nte “Schutzbund Deutsch­land” die Aktion gegen den Nation­al­spiel­er ein­stellen. Anson­sten dro­hen den Ver­ant­wortlichen Konsequenzen. 

Berlin — Das berichtet die “Berlin­er Mor­gen­post” in ihrer Mittwoch-Aus­gabe. Der so genan­nte “Schutzbund Deutsch­land” hat­te als Per­si­flage auf die bun­desweite “Du bis Deutschland”-Kampagne Plakate in Umlauf gebracht, die den gebür­ti­gen Ghanaer unter der Über­schrift zeigen: “Nein Ger­ald, Du bist nicht Deutsch­land. Du bist BRD!” 

Nach der Andro­hung juris­tis­ch­er Schritte hat­te die recht­sex­treme Organ­i­sa­tion aus Pritzwalk zunächst das Foto gegen eine Zeich­nung des Spiel­ers ausgetauscht. 

Das Landgericht Berlin entsch­ied nun­mehr, dass diese Plakate nicht mehr ver­bre­it­et wer­den dür­fen. Bei Zuwider­hand­lung dro­ht ein Ord­nungs­geld bis zu 250.000 Euro oder Haft bis zu sechs Monaten.

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Neo-Nazis prügeln auf 17-jährigen ein

Während ein­er Feier am Abend des 25.5. kam es zu ein­er Auseinan­der­set­zung zwischen
Neo-Nazis und nicht-recht­en Jugendlichen. Zu der Feier erschienen auch 20 bekannte
Neo-Nazis, welche unmit­tel­bar nach ihrem ein­tr­e­f­fen Per­so­n­en belei­digten und kurz
darauf zuschlugen. 

Es Ent­stand ein Stre­it zwis­chem einem Neo-Nazi und einem Gast. Im Zuge dieser
Ver­balen Auseinan­der­set­zung wurde ein Spä­taussiedler als “scheiß Russe” beschimpft.
Das spätere Opfer Mar­tin war zu diesem Zeit­punkt nicht in unmit­tel­bar­er Nähe. Doch
als der 17-jährige „hörte wie man meinen Kumpel als „scheiß Russe“ beschimpfte,
wollte ich sofort dazwis­chen gehen“, Daraufhin schlu­gen 5 Neo-Nazis aus der größeren
Gruppe her­raus zu. Nach­dem sie Mar­tin ohne jede Vor­war­nung mehrmals ins Gesicht
schlu­gen, ging er blu­tend zu Boden. Nicht genug das er am Boden lag, trat­en sie mit
Stahlkap­pen mehrmals gegen den Kopf, gegen die Beine und in den Bauch, sowie in den
Rück­en. Als Mar­tin zu seinem Fahrrad ging und los­fahren wollte, ran­nten ihm 2
Neo-Nazis hin­ter­her. Ein­er der bei­den, schlug daraufhin das Opfer vom Fahrrad und
trat Mar­tin erneut mehrmals ins Gesicht und in den Bauch. Der Zweite drohte
anschließend dem Opfer, „wenn wir euch noch mal hier in Hohen­wutzen sehen, schlagen
wir euch so zusam­men, dass ihr nicht mehr nach Hause kommt…“ 

Er erstat­tete noch in der sel­ben Nacht Anzeige bei der Polizei in Bad Freienwalde,
welche eine 11-köp­fige Ermit­tlungs­gruppe bildete. Auf der Feier wur­den dann noch 3
der Täter festgenom­men. Zwei weit­ere am Fre­itag morgen. 

“Gegen die drei aus Hohen­wutzen stam­menden Haupt­täter, 21, 18 und 25 Jahre alt,
stellte die Staat­san­waltschaft Haf­tantrag, wobei die Tat­mo­ti­va­tion bei dem
21Jährigen in sein­er poli­tis­chen Gesin­nung liegt. Bei den anderen Festgenommenen
bestätigte sich die poli­tis­che Moti­va­tion nicht.
Nach der richter­lichen Vernehmung am Amts­gericht am 27.05.06 wur­den auch die drei
Haupt­täter aus dem polizeilichen Gewahrsam ent­lassen. Sie müssen sich nun wegen
gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung ver­ant­worten.” so die Polizei. 

Das Opfer wurde erhe­blich ver­let­zt. Er erlitt einen gebroch­enen Nasen­flügel, ein
Schädel-Hirn­trau­ma, Ver­let­zun­gen an bei­den Hän­den, ein ges­taucht­es Jochbein und
etliche Prel­lun­gen und Schür­fwun­den am ganzen Körper.

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Generalbundesanwalt gibt Ermittlungen zurück nach Potsdam

(Ralf Fis­ch­er und Hol­ger Kulick) Frem­den­feindliche Tat oder nur eine Kör­per­ver­let­zung? Nach­weis­lich war Ras­sis­mus ein Aus­lös­er der Gewalt­tat von Pots­dam. Das Opfer, der Deutsch-Äthiopi­er Ermyas K., kon­nte jedoch wegen sein­er Kopfver­let­zun­gen bis­lang keine konkreten Angaben machen. Das eingeschal­tete Handy des Opfers übertrug die ´Nig­ger´- Beschimp­fun­gen während der Tat in der Oster­nacht. Für die Zuständigkeit der Bun­de­san­waltschaft reicht das jedoch nicht mehr aus. 

Schade, es war eine vielver­sprechende Hand­lung des Staats, zukün­ftig Flagge zu zeigen, wenn frem­den­feindliche Tat­en began­gen wer­den. Denn die Bekämp­fung von Ras­sis­mus ist eine nationale Auf­gabe. Doch nun diese erneute, über­raschende Wende im Fall des bru­tal­en Angriffs von Pots­dam, bei dem sich die Bun­de­san­waltschaft offen­bar über­nom­men hat: 

Kay Nehm, der Gen­er­al­bun­de­san­walt, gab am Fre­itag die Ermit­tlun­gen wegen des Über­falls auf den Deutsch-Afrikan­er Ermyas M. in Pots­dam an die dor­tige Staat­san­waltschaft zurück. Er geht nicht mehr von einem frem­den­feindlichen Motiv aus. Ent­ge­gen der ursprünglichen Ver­dacht­slage stün­den die “nach­weis­lich frem­den­feindlichen Äußerun­gen der Täter gegenüber ihrem späteren Opfer wed­er räum­lich noch zeitlich in unmit­tel­barem Zusam­men­hang mit dem Nieder­schla­gen des Opfers”. Daher sei eine “beson­dere Bedeu­tung des Falls” nicht mehr gegeben: Wegen des “zwei-akti­gen Geschehens­ablaufs” könne den Verdächti­gen nicht mit Sicher­heit der bed­ingte Tötungsvor­satz nachgewiesen wer­den, heißt es weit­er in der Mit­teilung der Bundesanwaltschaft. 

Zweite Wende 

Diese Wen­dung kommt über­raschend. Denn am Mittwoch war ein­er der bei­den ver­meintlichen Täter (Björn L.Foto) erneut ver­haftet wor­den. Wegen neuer Erken­nt­nisse erließ dem­nach der Ermit­tlungsrichter am Bun­des­gericht­shof auf Antrag erneut Haft­be­fehl gegen den 29-jähri­gen wegen des drin­gen­den Ver­dachts der gefährlichen Körperverletzung. 

Das Opfer: Ermyas K. 

Erst am Tag zuvor waren bei­de aus der Unter­suchung­shaft ent­lassen wor­den. Der Grund: Die Polizei hat­te bis­lang verge­blich ver­sucht, mit Ermyas M. über das Geschehen in der Nacht zum Oster­son­ntag zu sprechen. Er kon­nte sich jedoch nicht an die Tat erin­nern. Polizei und die behan­del­nden Ärzte im Berlin­er Unfal­lkranken­haus bezweifeln auch, dass Ermyas M. sein Erin­nerungsver­mö­gen – zumin­d­est in abse­hbar­er Zeit – wiedererlangt. 

Vor Mithäftling mir der Tat geprahlt? 

Aus diesem Grund hob der Bun­des­gericht­shof (BGH) in Karl­sruhe die Haft­be­fehle gegen die bei­den Tatverdächti­gen am 23. Mai wieder auf. Björn L. aus Wil­helmshorst und Thomas M. aus Pots­dam wur­den noch am Nach­mit­tag aus den Haf­tanstal­ten Wulkow bei Neu­rup­pin bzw. Bran­den­burg (Hav­el) ent­lassen. Doch für Björn L. war diese Frei­heit nach 24 Stun­den wieder vor­bei. Nach dpa-Infor­ma­tio­nen aus Jus­tizkreisen hat der 29-Jährige bere­its vor 14 Tagen vor einem anderen Häftling mit der Tat geprahlt. Die Aus­sage sei “ziem­lich gut ver­i­fiziert”, hieß es. Die Bun­de­san­waltschaft hat­te die neuer­liche Fes­t­nahme mit “neuen Beweis­ergeb­nis­sen” begrün­det, die erst kurz nach sein­er Freilas­sung am Dien­stag bekan­nt gewor­den seien. Sein Anwalt Veikko Bar­tel bestätigte der dpa, dass die Ver­haf­tung auf der Aus­sage eines Mithäftlings beruht. Sein Man­dant werde von diesem Zeu­gen sin­ngemäß mit den Worten zitiert: “Hätte ich mal richtig reinge­treten.” Der 29-Jährige bestre­ite jedoch, jemals mit diesem Mann gesprochen zu haben oder ihn über­haupt zu ken­nen, sagte der Anwalt. 

Auch der Bun­des­gericht­shof hat­te schon bei der Freilas­sung betont, dass bei­de weit­er­hin verdächtig seien , an der Gewalt­tat beteiligt gewe­sen zu sein. Der Ermit­tlungsrichter am BGH sah allerd­ings gegen­wär­tig keine hohe Wahrschein­lichkeit für eine Verurteilung, wie aus dem Gerichts­beschluss her­vorge­ht. Es gebe zwar belas­tende Indizien gegen bei­de Täter, doch diese allein hät­ten zum gegen­wär­ti­gen Zeit­punkt eine weit­ere Inhaftierung nicht gerechtfertigt. 

Tat per Handy übertragen 

Die Tat war per Handy auf die Voice­box der Ehe­frau des Über­fal­l­enen über­tra­gen wor­den. Neben den vie­len nicht deut­baren Geräuschen und Wort­fet­zen ist ein Wort immer wieder deut­lich zu hören: ‚Nig­ger’. Offen­bar hat das Opfer ver­sucht seine Frau anzu­rufen, aber die war nicht ans Tele­fon gegan­gen, so dass der Anruf­beant­worter ansprang und das aufze­ich­nete, was die Polizei als Beginn der Auseinan­der­set­zung ansieht. Nach ins­ge­samt fast zwei Minuten bricht das Tele­fonat ab. ‚Oh je!’ ist das Let­zte, was deut­lich zu hören ist. Das Gespräch kann, sofern es noch freigeschal­tet ist, über die Tele­fon-Num­mer der Krim­i­nalpolizei Pots­dam 0331 — 283 53 777 abge­hört wer­den. Eine der Schlüs­sel­pas­sagen lautet: 

Täter2: „Wie heißt deine Mut­ter, Mann?“ 

Täter1: „Was soll ’n passieren, sag’?“ 

Täter2: „Was meinst du, Schwein?“ 

Opfer: „Warum sagst du Schwein? Was denn? Geht doch mal bitte, ja?“ 

Täter2: „Scheiß Nigger!“ 

Täter1: „Was soll uns passieren? Wir machen dich platt, du Nig­ger! Was soll passieren?“ 

Lange mussten Ärzte um das Leben des 37-Jähri­gen Deutschen mit afrikanis­ch­er Herkun­ft, kämpfen, der rmit­tler­weile auf ein­er Reha-Sta­tion behan­delt wird. Mit einem schw­eren Schädel- und Gehirn­trau­ma, Knochen­ver­let­zun­gen, einem ver­let­zten Auge und Erbroch­en­em in der Lunge wurde er ins Kranken­haus ein­geliefert. Nur ein Schlag oder Tritt mehr und der Mann wäre ver­mut­lich tot gewe­sen, so Benedikt Welfens, Sprech­er der Staatsanwaltschaft. 

Min­destens ein geziel­ter Schlag auf den Kopf hat offen­bar die schwere Schädelver­let­zung verur­sacht, das Opfer fiel wehr­los zu Boden, er war zu diesem Zeit­punkt leicht angetrunk­en, 2 Promille Alko­hol wur­den in seinem Blut gemessen. „Stumpfe Gewalt gegen den Kopf“, heißt es seit­ens der Polizei. Ob auch weit­ere Gewal­tein­wirkung geschah, ist umstritten. 

Wom­öglich hat ein Tax­i­fahrer Ernyas M. das Leben gerettet. Auf der Fahrt zu ein­er nahen Diskothek, sah er bere­its, dass sich Täter und Opfer an der Hal­testelle im Gespräch befan­den. Auf der Rück­tour habe er dann den Mann an der Ecke Zeppelinstraße/Nansenstraße auf dem Boden liegen sehen. Daraufhin stieg der Tax­i­fahrer aus und die Täter flüchteten in Rich­tung Innen­stadt. Zwar ver­suchte der Tax­i­fahrer den bei­den Tätern noch zu Fuß zu ver­fol­gen, aber nach ergeb­nis­los­er Ver­fol­gung ist er an der Ecke Zeppelinstraße/Stiftstraße umgekehrt, um dem Opfer zu helfen. 

Zivilge­sellschaftliche Sol­i­dar­ität­skundge­bun­gen mit dem Opfer 

Eine erste Reak­tion der Pots­damer Zivilge­sellschaft auf diesen bru­tal­en Angriff lies nicht lange auf sich warten. Schon einen Tag nach dem Über­griff demon­stri­erten über 500 Men­schen in der Pots­damer Innen­stadt zwei Stun­den lang ihre Sol­i­dar­ität mit dem Opfer und gegen rechte Gewalt. Am Tatort wer­den auch mehr als eine Woche nach der Tat noch immer Blu­men und Kerzen niedergelegt. Nur vier Tage danach beteiligten sich bis zu 7000 Men­schen an ein­er zen­tralen Demon­stra­tion gegen Ras­sis­mus, zu der Pots­dams Ober­bürg­er­meis­ter aufgerufen hatte.

Unmit­tel­bar zuvor wur­den zwei Tatverdächtige ver­haftet. Auf einen von ihnen sollte eine DNA-Spur in Blut­tropfen am Tatort hin­weisen, auf den zweit­en wies seine rel­a­tiv hohe Stimme hin, die auf dem Ton­band erkennbar zu sein scheint. Bei­de behaupten jedoch ein Ali­bi zu haben. Min­destens ein­er von ihnen sollte ange­blich einem rechts­gerichteten Motor­rad­club namens “MC Gremi­um” ange­hören, der sich im Inter­net als “ein Kreis von Auser­wählten, d.
h. eine Gemein­schaft von Bikern,
die durch starke Zusam­menge­hörigkeit und Brud­er­schaft eine eigene Leben­sart verkör­pern”, versteht. 

Über­fäl­lige Ermit­tlung durch den Bundesanwalt 

Zuord­nun­gen der Tatverdächti­gen zur direk­ten Naziszene waren wider­sprüch­lich, Szeneken­ner hat­ten zunächst wegen Namensgle­ich­heit einen anderen Täter unter Ver­dacht. Eiun drit­ter Verdächtiger kam zwis­chen­zeitlich auf­grund eines felsen­festen Ali­bis wieder frei.

Im Hub­schrauber waren bei­de Hauptverdächti­gen nach ihrer Ver­haf­tung zum ermit­tel­nden Bun­de­san­walt nach Karl­sruhe geflo­gen wor­den, denn ras­sis­tis­che Gewalt gilt als Ver­brechen gegen die Prinzip­i­en der Bun­desre­pub­lik. Allerd­ings ist solch eine über­ge­ord­nete Ermit­tlung sel­ten, aber über­fäl­lig. Sie hat gewiß mit der Nähe der Fußball­welt­meis­ter­schaft zu tun. Es geht offen­bar vor­rangig darum, ein sym­bol­is­ches Zeichen zu setzen. 

Über­griffe im Wochentakt 

Viele Pots­damer zeigten sich unmit­tel­barr nach der Tat fas­sungs­los und wütend. Unter ihnen auch Tamás Ble­nessy. Vor einem Jahr wurde der Stu­dent auch Opfer eines Über­fall­es von Neon­azis. Er war erschüt­tert als er die Nachricht vom Geschehen an der Straßen­bahn­hal­testelle bekam, aber über­rascht hat es ihn nicht. Rechte Über­griffe, nicht immer in dieser Dimen­sion, find­en, nach sein­er Aus­sage, derzeit im Wochen­takt in Pots­dam statt.Die Bru­tal­ität mit der die Täter gegen ihn vorgin­gen, erin­nert Ble­nessy an das Vorge­hen der Neon­azis damals gegen ihn. Doch er hat­te mehr Glück als der aus Äthopi­en stam­mende Ernyas M., dass ste­ht für ihn fest. 

Aufruf: Opfer­ber­atun­gen stärken 

Für die Vor­sitzende der Amadeu-Anto­nio-Stiftung, Anet­ta Kahane, beweist der Über­griff wieder ein­mal mehr, wie wichtig eine kon­tinuier­liche gesamt­ge­sellschaftliche Auseinan­der­set­zung mit Ras­sis­mus wäre und dass beson­ders Opfer­ber­atun­gen in Ost­deutsch­land als wichtiger Bestandteil der Zivilge­sellschaft finanziell gefördert wer­den müssen. Sie ruft dazu auf Geld zur Betreu­ung und Behand­lung von Ernyas M. und sein­er Fam­i­lie, aber auch zugun­sten viel­er ander­er, oft unbekan­nter Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt zu spenden. Das sei die Gesellschaft den Opfer rechter Gewalt schuldig. 

Grotesk: Pots­damer CDU bedauerte nicht 

Zu ein­er Groteske kam es am 27.4. im Pots­damer Stadt­par­la­ment: Die CDU-Frak­tion ver­weigerte ihre Unter­schrift unter einem Brief um der Fam­i­lie des Opfers ihr Mit­ge­fühl und Bedauern auszus­prechen. Begrün­dung laut Pots­damer Neuesten Nachricht­en: Pots­dams CDU-Frak­tion­schef Steeven Breetz und andere CDU-Abge­ord­nete hät­ten sich an der For­mulierung gestoßen, dass es sich bei der Tat um eine “von Ras­sis­ten geprägten Gewalt­tat” handelt.

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Seelow bleibt bunt

(Juri Eber und Jonas Großkopf) Am ver­gan­genen Mittwoch beteiligten sich 150 Per­so­n­en am ersten Open Air Konz­ert gegen Rechts in Seelow. Zahlre­iche Bewohn­er der Stadt unter­stützten das Anliegen, der Bürg­er­meis­ter nicht. 

Es war eine engagierte Pre­miere: In der 5000 Ein­wohn­er zäh­len­den Gemeinde im Osten Berlins spiel­ten die Bands Agit, The Germs, The Supe­ri­ors und “Die Beutelz” laut­stark, um ein Zeichen gegen Recht­sex­trem­is­mus in der Region zu set­zen. Das Open Air wurde von den drei Pri­vat­per­so­n­en Clau­dia For­tu­na­to, Uwe Hädicke und Anja Richter organ­isiert. Sie beka­men Spenden und Hil­fe von zahlre­ichen Ort­san­säs­si­gen Fir­men und Pri­vat­per­so­n­en, darunter auch das Tech­nis­che Hil­f­swerk, die Allianz und die Linke/PDS.

Das Mot­to “Seelow ist bunt — Musik gegen Rechts” ließ aber nicht alle kom­men. Aus Angst vor Über­grif­f­en woll­ten viele Flüchtlinge und Migranten nicht an der Ver­anstal­tung teil nehmen. Zu groß sei die Gefahr bei dem nächtlichen Heimweg von Neo-Nazis belei­digt oder attack­iert zu wer­den. Auch, so die erst 17-jährige Clau­dia, “gibt es viele Per­so­n­en in Seelow die sich — auf­grund der Dom­i­nanz rechter Jugend­cliquen vor allem in den Umliegen­den Dör­fern — nicht trauen ihre Ein­stel­lung zu zeigen”. Sie selb­st war schon Opfer von Neo-Nazis. Diese beschossen sie in ihrer Heimat­stadt Man­schnow mit einem Luftgewehr. 

Bagatel­lisierung von Rechtsextremismus? 

Ähn­lich wie sie traute sich die 27-jährige Stu­dentin Anja trotz der Recht­sex­trem­is­ten etwas zu unternehmen. Es ist ihr ein per­sön­lich­es Anliegen gegen Frem­den­feindlichkeit Stel­lung zu beziehen, vor allem da die Partei „Die Rechte” mit einem Man­dat in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung sitzt. An dieser Tat­sache stört sich jedoch nie­mand. Die vom früheren Offen­sive D Mit­glied, Falk Janke im Novem­ber 2005 gegrün­dete Partei ste­ht für ras­sis­tis­ches Gedankengut: volk­snah, sozial und rechts. Derzeit stellt sie eine Koali­tion mit der CDU unter dem Label “CDU/Die Rechte”. Einen poli­tis­chen Diskurs zu forcieren indem das The­ma ist liegt dem Bürg­er­meis­ter, Udo Schulz fern. Das SPD-Mit­glied wollte das Open Air nicht unter­stützen, da er sich wed­er “auf die eine Seite” noch die andere stellen will. Auch nicht wenn es heißt ein Zeichen gegen rechts zu set­zen. Seelow ist damit eine weit­ere Stadt in Bran­den­burg, in der die Gefahr von rechts bagatel­lisiert und ein­er inhaltlichen Auseinan­der­set­zung aus dem Weg gegan­gen wird. 

Die Ver­anstal­ter lassen sich aber nicht ent­muti­gen und wollen weit­ere Maß­nah­men unternehmen, um im Herb­st dieses Jahres erneut laut gegen rechts zu wer­den, dann vielle­icht auch mit der Unter­stützung des Bürgermeisters.

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Jugendliche geschlagen

Zossen (Tel­tow-Fläming) — Am Don­ner­stag ging eine Gruppe 17 bis 21-Jähriger in Zossen aus dem Sche­unen­vier­tel kom­mend über die Wein­berge in Rich­tung Gerichtsstraße. Auf Höhe Wein­berge Nr. 4 kamen dieser Gruppe zwei Män­ner ent­ge­gen und ver­sucht­en einem Jugendlichen den Weg zu ver­stellen, indem sie ihm ein Bein stell­ten. In der weit­eren Folge ver­set­zten sie ihm Schläge ins Gesicht und ent­fer­n­ten sich vom Ort. Kurz danach trat ein weit­er­er Mann, der offen­bar zu den bei­den sich ent­fer­nen­den Tätern gehörte, an die Gruppe her­an und schub­ste die Per­so­n­en der Gruppe nacheinan­der. Die bei­den anderen Män­ner kamen erneut zur Gruppe zurück und grif­f­en den Jugendlichen wieder an, indem sie ihm Faustschläge ins Gesicht gaben und beschimpften. 

Die Täter wer­den wie fol­gt beschrieben:
1. Etwa 25 Jahre alt, männlich, ca. 185 cm groß, schlanke Gestalt mit ein­er offen­bar nicht voll­ständig ver­heil­ten Stirn­ver­let­zung. Der Mann trug ein Base­cap und Straßenschuhe. 

2. Etwa 25 Jahre alt, männlich, ca. 175 cm groß, schlanke Gestalt, kurze Haare, auf­fäl­liger Kinnbart, lange Kotlet­ten, bek­lei­det mit ein­er grü­nen Bomber­jacke, hochgekrem­pel­ten Jeans und braunen Springerstiefeln. 

3. Etwa 25 Jahre alt, männlich, ca. 190 cm groß, kräftige Gestalt, run­des Gesicht, Glatze, bek­lei­det mit heller Bomber­jacke, die auf dem Rück­en die Auf­schrift “nation­al white” trägt. 

Zeu­gen, welche zur Tat oder den beschriebe­nen Per­so­n­en sach­di­en­liche Hin­weise geben kön­nen wer­den gebeten, sich mit der Krim­i­nalpolizei in Luck­en­walde unter der Rufnum­mer 03371–6000 oder jed­er anderen Polizei­di­en­st­stelle in Verbindung zu setzen.

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Gewalttat von Potsdam nicht aus Fremdenhass

POTSDAM/KARLSRUHE — In dem Angriff auf den dunkel­häuti­gen deutschen Wis­senschaftler Ermyas M. sieht die Bun­de­san­waltschaft nach fünf Wochen lan­gen Ermit­tlun­gen nun doch keine frem­den­feindlich motivierte Gewalt­tat mehr. Die höch­ste deutsche Anklage­be­hörde hat die Ermit­tlun­gen deshalb am Fre­itag an die Staat­san­waltschaft Pots­dam zurückgegeben. 

Für die Bun­de­san­waltschaft bleiben die Beschuldigten Björn L. alias “Pieps” und Thomas M. weit­er verdächtig, die Gewalt­tat gegen den 37-jähri­gen Deutsch-Äthiopi­er verübt zu haben. Die Tat stellt sich für die Bun­de­san­waltschaft jedoch nicht mehr als ver­suchter Mord dar, son­dern als gefährliche Kör­per­ver­let­zung. Nach dem Gesetz darf die Bun­de­san­waltschaft keine Ermit­tlun­gen wegen Kör­per­ver­let­zung führen.

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No-Go-Germany

Das Beschwören des Slo­gans “Die Welt zu Gast bei Fre­un­den”, der anlässlich der Fußball­welt­meis­ter­schaft erson­nen wurde, kann ras­sis­tis­che Gewalt­tat­en offen­bar nicht ver­hin­dern. Der Ver­dacht ver­stärkt sich, dass die von manchen Medi­en noch immer ver­leugneten “No-Go-Areas” durch solche Geschehnisse von Neon­azis bewusst abgesteckt wer­den. Denn nach deren Ver­ständ­nis han­delt es sich um “nation­al befre­ite Zonen”. Nach dem Atten­tat auf Ermyas M. vor sechs Wochen in Pots­dam wurde am Fre­itag ver­gan­gener Woche der aus der Türkei einge­wan­derte PDS-Abge­ord­nete Gyaset­tin Sayan in Berlin-Licht­en­berg kranken­haus­reif geprügelt. War es Zufall, dass es dies­mal einen Linkspoli­tik­er traf? Oder han­delt es sich bere­its um geziel­ten Ter­ror gegen die gesellschaftlich so sehr benötigten poli­tis­chen Repräsen­tan­ten der Ein­wan­der­er? Die Frage soll­ten alle poli­tis­chen Parteien sehr ernst nehmen. Und die lokalpoli­tisch vol­lkom­men unter­schiedlich behan­delte Frage des Neo­faschis­mus muss auf ganz neuer Ebene disku­tiert wer­den. Vor allem gilt es, die Scheuk­lap­pen abzunehmen. Bis zur Fußball­welt­meis­ter­schaft wird es nicht mehr gelin­gen, die “No-Go-Areas” wirk­lich abzuschaf­fen, und deshalb ist es nicht ange­bracht, ihre Exis­tenz zu leug­nen. Das Schlimm­ste, was passieren kön­nte, wäre aber, das The­ma nach der Fußball­welt­meis­ter­schaft wieder als weniger bedeu­ten­des Prob­lem zu behandeln.

“No-Go-Areas” für Touris­ten und fremd ausse­hende Bürg­er gibt es in den meis­ten Län­dern der Welt. Es sind gemein­hin die Rück­zugs­ge­bi­ete der Men­schen­grup­pen, die wenig oder gar keine wirtschaftlichen Per­spek­tiv­en in ihren eige­nen Län­dern haben. Die dort herrschende Gewalt trifft nicht nur “Fremde”, son­dern kommt zu allererst in diesen Grup­pen sel­ber zum Aus­bruch: gegen Frauen, Kinder, Alte. Doch wenn der ehe­ma­lige Regierungssprech­er Uwe-Karsten Heye für Gebi­ete Ost­deutsch­lands eine Reise­war­nung aus­gibt und sagt, wer mit dun­kler Haut­farbe in Bran­den­burg solche “No-Go-Areas” betrete, würde sie “möglicher­weise lebend nicht mehr ver­lassen”, bezieht er sich auf ein Phänomen, das hierzu­lande etwa seit Mitte der neun­ziger Jahre existiert. Es han­delt sich meist — aber nicht immer — um Stadt­teile mit hoher Arbeit­slosigkeit, manch­mal aber auch um klein­bürg­er­liche oder sog­ar gut­bürg­er­liche Gegen­den. Wir müssen genauer fra­gen, warum und wie es neo­faschis­tis­chen Organ­i­sa­tio­nen gelang, dort ihre Struk­turen zu errichten.

Notwendig wäre ein kon­tinuier­lich­er öffentlich­er Erfahrungsaus­tausch der lokalpoli­tis­chen Aktiv­itäten gegen Neo­faschis­mus. Ein solch­es Forum müsste dur­chaus bindende Kon­se­quen­zen sowohl für die Bun­de­spoli­tik als auch für die Zivilge­sellschaft erar­beit­en. In Berlin kon­nte das Anwach­sen der neon­azis­tis­chen Szene unter anderem dadurch gebremst wer­den, dass sich der Innense­n­a­tor zum Ver­bot nazis­tis­ch­er Konz­erte entschlossen hat. In anderen Bun­deslän­dern sind solche Konz­erte erlaubt. Laut Ver­fas­sungss­chutzbericht haben Skin­head-Konz­erte zugenom­men; sie üben auf Jugendliche eine hohe Anziehungskraft aus. Hinge­gen schaffte es der Bürg­er­meis­ter im sach­sen-anhaltischen Hal­ber­stadt nicht, das Konz­ert des linken Lie­der­ma­ch­ers Kon­stan­tin Weck­er ord­nungspoli­tisch gegen die NPD abzu­sich­ern. Ermuti­gend ist, dass in vie­len Fällen von Nazidemon­stra­tio­nen diesen nicht mehr nur die Antifa-Grup­pen ent­ge­gen­treten, son­dern eine große Anzahl von Bürg­ern. Wer kann wie diese Entwick­lung fördern? Soll­ten sich die Medi­en auf solche Stern­stun­den der Demokratie nicht ganz anders ein­lassen, als das bish­er geschehen ist?

Es ist unerträglich, dass die Mit­tel für Ini­tia­tiv­en, die vor allem Jugendliche im kri­tis­chen Umgang mit dem Neo­faschis­mus bestärken sollen, immer wieder dem Rot­s­tift geopfert wer­den. Aber wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass solche Ini­tia­tiv­en allein nicht aus­re­ichen. Zwar wird nicht jed­er Mar­gin­al­isierte zum Faschis­ten, das bedeutet aber nicht, dass dem anwach­senden Neo­faschis­mus nur mit Appellen und ehre­namtlich betriebe­nen Kursen für polit­i­cal cor­rect­ness begeg­net wer­den kann. Ger­ade unsere deutsche Erfahrung lehrt, dass Faschis­mus auf der Instru­men­tal­isierung von gesellschaftlich pro­duzierten Not­la­gen beruht. Es wird unhin­terge­hbar, solcher­art auch heute wieder geschaf­fene Not­la­gen offen zur Sprache zu bringen.

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A Time to Meet Nazis’

March of the World Cup Nazis

By DAVID JONES, Dai­ly Mail 

Racial hatred, bru­tal beat­ings and mur­ders. Hitler´s Reich? No, modern
Ger­many just 12 weeks before the World Cup. No won­der black Britons are
being told their lives are at risk…

With its cob­bled streets, orna­men­tal gar­dens, and a mag­nif­i­cent palace
built by Fred­er­ick the Great, Pots­dam is a see des­ti­na­tion for World Cup
fans wish­ing to absorb some Ger­man cul­ture between foot­ball matches.

Shame­ful­ly, how­ev­er, this afflu­ent old uni­ver­si­ty town, nestling on the
south­ern fringes of Berlin — the venue for six match­es includ­ing the
final on July 9 — has been declared too dan­ger­ous for non-white
sup­port­ers to risk visiting.

It is named on a list of no-go areas, drawn up for the safe­ty of black
peo­ple plan­ning to attend the tour­na­ment, fol­low­ing a series of vicious
racial­ly-moti­vat­ed attacks in the states of for­mer East Germany.

The lat­est occurred four weeks ago. Walk­ing home late at night, Ermyas
Muluge­ta, a 37-year-old Ethiopi­an work­ing in Pots­dam as an engi­neer, was
accost­ed and abused by two burly neo-Nazi thugs.

The Ger­man gov­ern­ment is play­ing down the Nazi threat.

Ter­ri­fied, he used his mobile phone to call his wife for help, but she
was asleep and what fol­lowed was record­ed on the answer­ing machine. ´Why
are you call­ing me a pig? Why are you call­ing me a n****r?´ Mr Mulugeta
is heard to ask tremu­lous­ly, on a tape which shocked the nation when it
was lat­er replayed on TV news bul­letins. The response is a flur­ry of
fur­ther racial insults, inter­spersed by ago-nised groans and the dull
thud of kicks.

Accord­ing to doc­tors, just one more blow to the head would have killed
Mr Muluge­ta. This week, mer­ci­ful­ly, he emerged from a coma, but he
remains in a wheel­chair, his chances of a full recov­ery uncer­tain. For
the World Cup hosts, this hor­ren­dous, high­ly-pub­li­cised attack on a
decent man in an out­ward­ly respectable area could not have been more
inopportune.

If we believe the ubiq­ui­tous World Cup mot­to, this sum­mer had promised
to be ´A Time to Make Friends´. But accord­ing to the chill­ing headline
in one lead­ing Ger­man news­pa­per, for non-white sup­port­ers it now
threat­ens a dif­fer­ent expe­ri­ence — ´A Time to Meet Nazis´.

Fears that the hoped-for sport­ing idyll will be marred by Far Right
extrem­ists first sur­faced soon after the Pots­dam attack, when the Africa
Coun­cil — which rep­re­sents the inter­ests of Africans in Germany —
pub­lished its no-go area list. Some of the places deemed unsafe for
black fans, such as tough, work­ing-class white sub­urbs of Berlin and
Leipzig (anoth­er World Cup venue) were pre­dictable enough.

Yet the inclu­sion of Pots­dam and oth­er out­ward­ly tran­quil towns — some
of which fea­ture on the offi­cial­ly-rec­om­mend­ed World Cup tourist trail
through the east­ern states of Bran­den­burg, Sax­ony, and Saxony-Anhalt —
was as embar­rass­ing as it was alarming.

Under­stand­ably, the Ger­man fed­er­al gov­ern­ment and foot­ball association
are try­ing to play down the threat, which has cast a cloud over the
pre-tour­na­ment hype. Yes­ter­day, in a fright­en­ing esca­la­tion, apparently
timed to scare off prospec­tive World Cup tourists, three seri­ous racial
attacks were report­ed in the towns of Weimar and Wis­mar — and the
cap­i­tal itself.

The vic­tims were from Mozam­bique, Cuba, India and Turkey. The thugs who
beat up the Turk­ish man shout­ed: ´Adolf Hitler was our friend! He stood
by us to the end!´ To stoke up the ten­sion, Far Right activists have
applied to stage a march in Leipzig to coin­cide with the match between
Ango­la and Iran — whose pres­i­dent is a Holo­caust denier. And the
Nation­aldemokratis­che Partei Deutsch­lands (NPD), Germany´s equiv­a­lent of
the British Nation­al Par­ty, will host an inter­na­tion­al gath­er­ing on the
tournament´s open­ing day, June 9.

Ger­many has wit­nessed 133 race mur­ders since the Berlin wall fell.

Ear­li­er, the Africa Council´s claims were endorsed by a high-profile
for­mer gov­ern­ment spokesman, Uwe-Karsten Haye. ´There are small and
mid-sized towns in the state of Bran­den­burg, and oth­er places, where I
would not advise any­one with a dif­fer­ent skin colour to go,´ warned Mr
Haye, who now heads a human rights group. Grim­ly, he added: ´They would
prob­a­bly not get out alive.´

Foot­ball chiefs and politi­cians who accuse him of scare-mon­ger­ing should
check the sta­tis­tics. In the 16 years since the Berlin Wall fell,
Ger­many has wit­nessed 133 race mur­ders accord­ing to the Amadeu Antonio
Foun­da­tion, an anti-Nazi organ­i­sa­tion named after the first vic­tim. In
2004, the most recent year for which fig­ures are avail­able, there were
766 vio­lent crimes against non­white Ger­mans with ´Right-wing
moti­va­tion´, includ­ing 640 beat­ings, six attempt­ed mur­ders, and several
arson attacks.

These shock­ing­ly high num­bers occurred, we should remem­ber, in a country
whose immi­grant pop­u­la­tion is only around three mil­lion (main­ly of
Turk­ish eth­nic­i­ty) out of a total of more than 82 mil­lion — a relatively
small per­cent­age com­pared with that of Britain. Pro­por­tion­al­ly, the
great major­i­ty of attacks take place in the for­mer East Ger­many, where
eth­nic minori­ties are 23 times more like­ly to be attacked for the colour
of their skin than in West Germany.

Annet­ta Kahane, head of the Amadeu project, describes a region riven
with ´Ku Klux Klan towns and cities´. ´In such places, the old National
Social­ist val­ues and tra­di­tions are endem­ic,´ she told me. ´They are
hand­ed down from par­ents to chil­dren at the din­ner table. They are so
deeply embed­ded in the fab­ric of the com­mu­ni­ty that they are the norm.´ 

Trav­el­ling along the World Cup sight­see­ing route this week, from Berlin
down through the heart­land of these embat­tled, ultra-nationalistic
enclaves, I found this to be fright­en­ing­ly true. In the pret­ty village
of Pom­melte, near Magde­burg, four youths fid­get­ed on a wood­en court
bench last Mon­day as Judge Peg­gy Bos described how, for 75 min­utes, they
tor­tured 12-year-old Kevin Khune.

The Ethiopi­an-Ger­man lad was abduct­ed as he got off a bus and
frog­marched to a qui­et spot. The gang´s leader, Francesco Lenz, a
weedy-look­ing 20-year-old who called him­self The Night Fright­en­er, told
the boy: ´My vil­lage was clean for 20 years — until you came along!´

Then he and his three skin­head cronies, all aged 16, spat and urinated
on Kevin, racial­ly abused him and forced him to lick their boots.

They ordered him to repeat the mantra: ´A real Ger­man is tall and blonde
with blue eyes,´ appar­ent­ly for­get­ting that they did not remotely
con­form to this Ari­an stereotype.

They bom­bard­ed him with ques­tions, such as ´when are you leav­ing the
coun­try?´ and if he answered wrong­ly, took turns to thump, kick,
throt­tle, bot­tle and head-butt him.

Final­ly, Lenz, the most sadis­tic, stubbed out a cig­a­rette on Kevin´s
face, close to his eye. He drew out a gun and feigned to shoot him
before leav­ing him, bare­ly recog­nis­able, to stum­ble back to his home.

Lis­ten­ing to this depress­ing litany, in a crowd­ed small town courthouse
last week, one imag­ined that the per­pe­tra­tors must have been among a
tiny minor­i­ty of social mis­fits. Sad­ly, this is far from the truth.

Repressed nation­al­ist sen­ti­ment has explod­ed to the sur­face.

Even by the cau­tious esti­mate of the Fed­er­al Office for the Protection
of the Con­sti­tu­tion, some 40–50,000 hard-core Far Right extrem­ists are
active in Germany.

And Exit, the organ­i­sa­tion which helps peo­ple to escape the cloying
Neo-Nazi scene, esti­mates that a fur­ther 200,000 are loose­ly associated
with them, attend­ing social events and ral­lies, danc­ing to music by
hate-mon­ger­ing bands such as Lancer, and read­ing their literature.

They oper­ate at var­i­ous lev­els, from drunk­en, xeno­pho­bic skin­heads who
take spon­ta­neous plea­sure i
n bash­ing for­eign­ers (ludi­crous­ly blamed for
all East Germany´s ills) to high­ly-organ­ised politi­cos plot­ting to
return Ger­many to its ´glo­ri­ous´ past.

Like many thugs who prowl the no-go areas, Lenz and his crew fell
some­where in between.

They were hard­ly big-time play­ers, yet they were seri­ous enough to have
immersed them­selves in Nazi ide­ol­o­gy and formed their own Kamaradschaft,
or small, infor­mal cell.

They also exert­ed influ­ence over oth­er vil­lage youths, who mourned
out­side the court after they were sen­tenced (Lenz received three years
and six months in custody).

But in a coun­try which has suf­fered so deeply in the name of Nazism, why
were they drawn to its cause?

First, experts say, the old com­mu­nist regime was so deter­mined to
oblit­er­ate its own past that anti-Semi­tism, racism and other
pro­cliv­i­ties of Nation­al Social­ism were nev­er tack­led — just ignored and
denied as if they nev­er happened.

At the same time, peo­ple were so restrict­ed — and so much under the
thumb of the Sovi­et Union — that, in the pri­va­cy of their homes, they
lament­ed the Thir­ties, when Ger­many was proud, strong — and above all
independent.

The moment the Wall came down, this repressed nation­al­ist sentiment
explod­ed to the surface.

But there were oth­er fac­tors. Though the Ger­man Demo­c­ra­t­ic Republic
per­mit­ted 160,000 non­whites to work there, under agree­ments with
com­mu­nist coun­tries such as Viet­nam, Cuba and Ango­la, a sys­tem of
vir­tu­al apartheid prevailed.

Black work­ers were forced to live as third-class sub­jects in grim
dor­mi­to­ry blocks. They were for­bid­den from social­is­ing with Ger­mans, and
women who fell preg­nant by a Ger­man were forced to have an abortion.

So the Third Reich doc­trine of a supe­ri­or white mas­ter-race was
per­pet­u­at­ed. After reuni­fi­ca­tion, the government´s answer was to employ
an army of social work­ers, tasked with reed­u­cat­ing the brainwashed
East­ern­ers to think like mem­bers of a mod­ern tol­er­ant democracy.

A fresh gen­er­a­tion of Ger­mans regard Nation­al Social­ism as a fashion
statement.

Iron­i­cal­ly, many of these new­ly-trained com­mu­ni­ty work­ers were
them­selves ingrained with the old East­ern ide­ol­o­gy — and the expensive
social engi­neer­ing plan failed.

Matthias Adri­an, 30, a senior fig­ure in the extreme-Right NPD´s
noto­ri­ous Youth Wing until he defect­ed five years ago to join Exit,
explained how he rose through the ranks.

Born into a Bavar­i­an fam­i­ly with strong mil­i­tary tra­di­tions, both his
grand­fa­thers fought in World War II. At fam­i­ly gath­er­ings, when the beer
flowed, they would rem­i­nisce fond­ly about their fight­ing days.

Adri­an was shocked and con­fused, there­fore, at the age of nine, when his
school­teacher — who belonged to the new lib­er­al-Left — showed his class
pic­tures of Holo­caust victims.

That night, he con­front­ed his grand­fa­ther, who assured him his teacher
had exag­ger­at­ed. Most Ger­man sol­diers had behaved hon­ourably, he said,
adding in a whis­per: ´Any­way, the Jews killed Jesus.´

Forced to choose between his teacher and beloved grand­pa, Adri­an sided
with the old sol­dier. By the time he was 13, he was read­ing the National
News­pa­per, a Neo-Nazi pro­pa­gan­da sheet, and his most trea­sured book was
an illus­trat­ed eulo­gy to the SS.

´When my school dis­cov­ered this, they sent me to spe­cial correction
class­es, but they only made me want to rebel more,´ he says. ´Some other
kids fol­lowed me, and we start­ed wear­ing brown shirts like the Hitler
Youth. We called our­selves the Com­bat Sports Group, and I was the
Haupt­sturm­fuhrer (Major).´

>From daub­ing a local corn silo with swastikas, 20-year-old Adri­an — by
now sport­ing a Hitler mous­tache — joined the Youth NPD, ris­ing to
sec­ond-in-com­mand of Hes­sen state.

Like oth­er mem­bers, he also joined a secret organ­i­sa­tion called Free
Corps Great Ger­many. This para­mil­i­tary group has a fierce National
Social­ist ide­ol­o­gy and its mem­bers under­go com­bat train­ing in readiness
for the envis­aged neo-Nazi revolution.

´I was edu­cat­ed to use Uzi and MG42 machine-guns at camps in
Switzer­land,´ he recalls ´But my real role was to dis­sem­i­nate propaganda.

´We believed our time would come after Ger­many was engulfed by race
riots. I was issued with a list of 200 promi­nent Ger­mans, whom my
sec­tion was sup­posed to assas­si­nate when the rev­o­lu­tion came.´

Adri­an even­tu­al­ly became dis­il­lu­sioned with the debauch­ery and
cor­rup­tion in the NPD. He claims its youth leader cavort­ed with
pros­ti­tutes and that funds disappeared.

Today, hav­ing recov­ered from a ner­vous break­down pre­cip­i­tat­ed by his
real­i­sa­tion that the extreme-Right wing beliefs he had espoused were
wrong, one of his tasks is to go into schools and warn gullible
teenagers against fol­low­ing his path.

He has found that the move­ment is attract­ing a fresh gen­er­a­tion of
Ger­mans, who regard Nation­al Social­ism as a fash­ion state­ment. These
young fas­cists dye their hair and wear styl­ish clothes designed by their
label of choice, Thorsteiner.

The NPD woos them with its own mail-order cat­a­logue — rak­ing in a tidy
prof­it in the process. Items on offer include per­fume pur­port­ing to
smell of ´real Ger­man men´, SS uni­forms and coats (minus the sinister
rune sym­bols, which are ille­gal under anti-Nazi laws), and female
under­wear bear­ing saucy, patri­ot­ic slogans.

Mean­while, the threat from the ´ultras´ — old-style foot­ball thugs who
cause may­hem in and around the sta­di­ums of low­er-divi­sion teams in the
East — should not be ignored.

Last Sat­ur­day, I attend­ed an end-of-sea­son booze-up at Chem­nitz football
club, whose noto­ri­ous­ly racist fans recent­ly ran amok in Hamburg
wreck­ing Turk­ish shops, wav­ing Nazi flags and chant­i­ng their favourite
song, about build­ing a tun­nel from their oppo­nents´ sta­di­um to the
gas-cham­bers of Auschwitz.

I was intro­duced to Thomas Haller, 41, a 20st, gold jewellery-laden
father of six, who boasts of being jailed sev­er­al times for football
vio­lence, and leads the Chem­nitz boys into combat.

Not, he is it pains to stress, inside his own sta­di­um — which he and his
black-clad ´secu­ri­ty´ goons are employed by the club to pro­tect — but at
pre-arranged bat­tle grounds, such as forests and car parks.

Haller, who hopes to attend the World Cup games, tells me he ´can´t
stand´ black play­ers, even though Chem­nitzer FC has a Nigerian
cen­tre-for­ward. As for racist chant­i­ng, he believes it is part of the game.

´The African peo­ple can come as our guests — so long as they behave,´ he
says. ´But if they start giv­ing peo­ple drugs or look­ing at our women,
then they are going to get problems.´

When a foot­ball club pays a big­ot­ed yob such as Haller to enforce good
behav­iour, one under­stands why some now ques­tion Germany´s right to host
the World Cup at all.

Deserved­ly or oth­er­wise, how­ev­er, football´s rain­bow of nations will
decamp here in 13 days´ time.

The final will be played in the impres­sive Berlin sta­di­um built by
Hitler for the infa­mous 1936 Olympics, where Jesse Owens belied the myth
of ´white supremacy´.

Sev­en­ty years on, we must hope sport brings a divid­ed world closer
togeth­er, and that when the last whis­tle sounds, the only colour worthy
of men­tion is that of vic­to­ri­ous team´s shirts.

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Wahlkreisbüro der Linkspartei beschossen

Das Wahlkreis­büro der Linkspartei in Rathenow (Havel­land) ist in der Nacht zum Mittwoch zum drit­ten Mal inner­halb von zwei Monat­en beschossen worden. 

Die äußere Scheibe sei durch­schossen wor­den, teil­ten die Bun­destagsab­ge­ord­nete Diana Golze und der Land­tagsab­ge­ord­nete Chris­t­ian Görke mit. Ähn­liche Beschädi­gun­gen habe es Ende März und Mitte April gegeben. 

Nach Erken­nt­nis­sen der Polizei han­dle es sich um Stahlkugeln mit ein­er Stärke von acht Mil­lime­ter, die mit einem kat­a­pul­tar­ti­gen Gerät abgeschossen wurden. 

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Ausstellung gegen Homophobie an der Viadrina verboten

UPDATE (24.05, 18:00 Uhr): Der Leit­er des Col­legium Polonicum Krzysztof Woj­ciechows­ki hat beschlossen mor­gen (pünk­tlich zum Pap­st­be­such am 25. Mai) die Fotos von gle­ichgeschlechtlichen Paaren durch den Tech­nis­chen Dienst des CP aus dem Gebäude ent­fer­nen zu lassen. Die Galerie wird so aus dem Uni­ver­sitäts-Foy­er, wo sie für eine bre­ite Öff­fentlichkeit frei zugänglich gewe­sen ist in einen abschlies­baren eso­ter­ischen Kun­st-Raum hin­aus­geekelt. Bra­vo Herr Woj­ciechows­ki für diese “inter­es­sant” inter­pretierte Gender-Mainstreaming-Maßnahme!

Die vor weniger als sechs Tagen am Col­legium Polonicum eröffnete Foto-Ausstel­lung gegen Hom­pho­bie unter dem Titel “Niech nas zobaczą” [Sollen sie uns doch sehen] soll nach Angaben der Ver­anstal­terIn­nen durch den Rek­tor der pol­nis­chen Part­neruni­ver­sität in Poz­nań ver­boten wer­den. Zwei pol­nis­che Lehrkräfte fan­den die im Foy­er der Ein­rich­tung aufge­hängten Fotos von gle­ichgeschlechtlichen Paaren anstößig und dro­ht­en damit ihre Tätigkeit an der Uni­ver­sität zu been­den „wenn diese weit­er­hin Wer­bung für Homo­sex­u­al­ität betreiben sollte“. Der Geolo­gie Pro­fes­sor Woj­ciech Stankows­ki soll dabei gedro­ht haben andere Lehrkräfte eventuell zu einem Boykott des Col­legiums aufzu­rufen. Inof­fiziell haben wir erfahren, dass der Rek­tor der Part­neruni­ver­sität in Poz­nań die Genehmi­gung für die Ausstel­lung aus diesem Grund nun zurückziehen will – erk­lärt Jola Gam­buś, Mitver­anstal­terin der Vernissage.

Protestschreiben kön­nen an den Leit­er des Col­legium Polonicum gerichtet werden:

Krzysztof Wojciechowski

Col­legium Polonicum

Große Schar­rn­straße 59

15230 Frank­furt (Oder)

Tel.: +49 (0) 335 5534 16 401

E‑mail: colpol@euv-frankfurt‑o.de

Die Fotos wur­den im Rah­men eines deutsch-pol­nis­chen Work­shops von Prof. Boże­na Chołuj (Ver­gle­ichende Mittel€pastudien) und Dr. Dorothea Dorn­hof (Trans­for­ma­tio­nen von Wis­sen, Men­sch und Geschlecht) zum The­ma „Kul­turelle Hege­monie und Geschlecht“ am Col­legium Polonicum vorgestellt. Das Col­legium Polonicum ist eine gemein­same wis­senschaftliche Ein­rich­tung der Europa-Uni­ver­sität Viad­ri­na und der Adam-Mick­iewicz Uni­ver­sität in Poz­nań. Sie ist eine wichtiges Begeg­nungszen­trum für den Bere­ich Wis­senschaft und Kul­tur zwis­chen bei­den Ländern.

Ver­anstal­terIn­nen der Vernissage ist eine Gruppe junger Frauen die sich vor eini­gen Jahren in ein­er informellen Gruppe GENDA zusam­mengeschlossen hat und The­men wie Gle­ich­berech­ti­gung und Frauen­rechte bear­beit­et. Die Ausstel­lung ent­stand als ein Pro­jekt der pol­nis­chen Kam­pagne gegen Homo­pho­bie, ein­er seit 2001 täti­gen NGO, die Bil­dungs- und Aufk­lärungs­maß­nah­men gegen Schwu­len­feindlichkeit anbi­etet. Öffentliche Aufmerk­samkeit erlangte die NGO als Mitor­gan­isatorin der Gle­ich­berech­ti­gungs-Demos in Polen.

Die Ausstel­lung “Niech nas zobaczą” beste­ht aus 30 Fotos von gle­ichgeschlechtlichen Paaren. Es war nicht leicht 15 Män­ner und 15 Frauen in Polen zu find­en, die den Mut besitzen als Mod­el für die Galerie zur Ver­fü­gung zu ste­hen. Einige haben aus Angst, nach dem die Ausstel­lung in anderen Städten ange­grif­f­en wurde, die weit­ere Ver­wen­dung ihrer Porträts untersagt.

Die Por­traits der Autorin Karoli­na Berguła scheinen jedoch wenig kon­tro­vers. Die Bilder strahlen vielmehr Monot­o­nie, ja Alltäglichkeit aus. Doch eben dieser Effekt war erwün­scht um die Nor­mal­ität des schwul-les­bis­chen Lebens wiederzugeben. Der Name der Ausstel­lung „Sollen sie uns doch sehen“ ist deshalb Pro­gramm. Schwul sein in Polen ist immer noch keines Wegs eine Alltäglichkeit. Erst vor weni­gen Tagen nahm das staatliche Fernsehen
Wer­bung von Damen­binden, Tam­pons und Toi­let­ten­pa­pi­er aus dem Pro­gramm. Man möchte nicht das Anse­hen des Pap­stes Benedikt des XVI während seines Polen-Besuchs ver­let­zen, hieß es in der offiziellen Begründung.

Mit der­sel­ben Begrün­dung wurde im Novem­ber ein Umzug der Gle­ich­berech­ti­gungs-Demo durch Poz­nan von dem dor­ti­gen Bürg­er­meis­ter Gro­bel­ny (PO) verboten.

„Die Foto-Ausstel­lung ist keine pri­vate Ini­tia­tive, son­dern eine Ver­anstal­tung im Rah­men des Deutsch-Pol­nis­chen Jahres. Sie wird vom deutschen Bil­dungsmin­is­teri­um finanziert. Aus diesem Grund erwarten wir eine schriftliche Begrün­dung der Rück­nahme der Genehmi­gung“ sagte gegenüber dem ost­blog Boże­na Chołuj.

Inforiot