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Bullen dringen in politisches Hausprojekt ein

Gestern, am 19.04.2007 kurz nach 9.00 Uhr mor­gens drangen Pots­damer Bullen in das
Haus­pro­jekt Zep­pelin­straße 25 ein. Dazu waren etwa 50 uni­formierte, behelmte und
ver­mummte Cops sowie diverse Zivil­bullen vor Ort.
Diese brachen das Hoftor auf und ver­sucht­en in das Haus zu gelan­gen. Nach­dem wir
Ihnen den Zutritt ver­wehrten, zeigten Sie ein Beschluss des Amts­gericht Potsdam,
wonach ein Anti-G8-Trans­par­ent, dass an dem Haus hing, beschlagnahmt wer­den sollte,
da es zu Straftat­en aufrufen würde. 

Die Polizei, die bere­its am Tag zuvor und in der Nacht gegen 1.00 Uhr zweimal das
Trans­par­ent abfilmte, ein­mal mit ein­er Polizeistreife und ein­mal in Ziv­il, zog
nach­dem wir das Trans­par­ent aushändigten wieder ab.
Wir entsch­ieden uns für diesen Schritt um die Sit­u­a­tion nicht eskalieren zu lassen
und die mar­tialisch auftre­tende Polizei von ein­er kom­plet­ten Durch­suchung des Hauses
abzuhal­ten sowie anwe­sende schwan­gere Frauen und Kinder nicht zu gefährden.

Wir, die Bewohner­In­nen und Unter­stützerIn­nen der Zep­pelin­straße 25, verurteilen
diese Schikane gegen die freie Mei­n­ungsäußerung und rufen weit­er­hin alle Menschen
dazu auf, sich im Kampf gegen Kap­i­tal­is­mus und G8 zu engagieren!

Lasst euch nicht von der Repres­sion ein­schüchtern und leis­tet Widerstand!

Alles für Alles!

Kap­i­tal­is­mus abschaffen!

G8 versenken! 

Objekt der Begierde — Krim­i­nal­isiertes Anti G8 Transparent

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Repression nach Kessel in Halbe am 3.3.2007

Am 3. März 2007 protestierten einige hun­dert AntifaschistIn­nen gegen das faschis­tis­che Heldenge­denken in Halbe. Dage­gen soll juris­tisch und poli­tisch vorge­gan­gen werden. 

Am Ende ein­er Kundgebung
blieben viele Men­schen auf der Strecke der Nazide­mo ste­hen und
ver­sucht­en so, die Nazis zu blockieren.
Bei der Räu­mung ging die Polizei bru­tal vor. Ein Mann wurde ver­let­zt und
musste mit einem gebroch­enen Handge­lenk ins Kranken­haus gebracht werden.
Als die AntifaschistIn­nen schon längst von der Strecke geräumt waren,
kesselte die Polizei willkür­lich ca. 70 Leute. Diese wur­den dann einzeln
erken­nungs­di­en­stlich behan­delt, fotografiert und gefilmt.
Nach ca. 3 Wochen erhiel­ten alle der damals im Kessel befind­lichen Leute
einen Bußgeldbescheid über 124,00€ (Min­der­jährige 75€), mit der
Begrün­dung gegen das Ver­samm­lungsrecht ver­stoßen zu haben. 

Dage­gen haben zahlre­iche AntifaschistIn­nen Wider­spruch eingelegt. 

Es ist ein Und­ing, dass antifaschis­tis­ch­er Protest auf diese Weise
krim­i­nal­isiert und bestraft wer­den soll. Das ins­beson­dere vor dem
Hin­ter­grund, dass ger­ade vor 1,5 Jahren an genau der sel­ben Stelle der
Nazi­auf­marsch erfol­gre­ich block­iert wurde. Damals freilich mit der
Unter­stützung der Bran­den­burg­er Parteien und mit promi­nen­ter Beteiligung
von Land­tagsab­ge­ord­neten. Es wird mit zweier­lei Maß gemessen. Engagement
gegen Faschis­mus ist nur dann genehm, wenn er von “oben” abge­seg­net ist. 

Das Ver­hal­ten der Polizei ist eine Steigerung der Repressionsmaßnahmen
gegen alle antifaschis­tisch gesin­nten Bürg­erIn­nen. Sollte sich das
durch­set­zen, kostet bald jede antifaschis­tis­che Demon­stra­tion in
Bran­den­burg pro Per­son 124,00€.

Dies darf nicht zum Regelfall wer­den. Aus diesem Grund wer­den wir das
Bußgeld nicht akzep­tieren. Auch wenn die Polizei nun mit einem
Gerichtsver­fahren droht. 

Wie ste­hen das Bran­den­burg­er Aktions­bünd­nis gegen Fremdenfeindlichkeit
und Ras­sis­mus, die PDS, die Grü­nen und das Aktions­bünd­nis gegen das
Heldenge­denken zur Repres­sion gegen AntifaschistIn­nen? Diese
Organ­i­sa­tio­nen haben mit zu den Protesten in Halbe aufgerufen. 

Faschis­mus ist keine Mei­n­ung, son­dern ein Verbrechen

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Neonazis verurteilt

INFORIOT Am Don­ner­stag wur­den vor dem Amts­gericht in Lübben zwei Neon­azis verurteilt. Sie hat­ten im Mai 2006 auf ein­er Geburt­stagspar­ty einen 15-Jähri­gen geschla­gen und ver­let­zt weil dieser zuvor laut­stark seinen Unmut darüber bekun­det hat­te, dass Recht­sex­trem­is­ten auf der Feier geduldet wer­den. Das Opfer hat­te bei dem Angriff unter anderem eine Gehirn­er­schüt­terung erlit­ten. Mar­co Sch. erhielt eine Haft­strafe von zwei Jahren ohne Bewährung, der Mitangeklagte Marc Kl. kam mit ein­er Ver­war­nung und 40 Arbeitsstun­den davon.

Empörend war das Aus­sagev­er­hal­ten einiger Zeug­In­nen am Don­ner­stag (vorher hat­te es bere­its einen weit­eren Ver­hand­lungstag gegeben). Diese äußerten Ver­ständ­nis für das Ver­hal­ten der Täter. Kevin F. sagte aus, dass das Opfer durch Äußerun­gen wie “Nazis raus” schließlich provoziert und gen­ervt hätte. Die bei­den Angeklagten hat­te er eben­falls als Neon­azis iden­ti­fiziert, doch, so F.: “Jed­er hat halt seine Mei­n­ung”. Zeu­g­in Christin B. sagte: “Ich hätte auch zugehauen”.

Der Tatan­teil der bei­den Angeklagten war in etwa gle­ich — die enorm unter­schiedlichen Urteile wur­den vom Gericht mit den unter­schiedlichen Hin­ter­grün­den der Angeklagten begrün­det. Marc Kl., dessen Unter­arm mit Runen­ta­toos verziert ist, war nicht vorbe­straft und bei der Tat min­der­jährig. Mar­co Sch. hinge­gen hat ein langes Vorstrafen­reg­is­ter. Unter anderem wegen Kör­per­ver­let­zun­gen und dem Sin­gen von anti­semi­tis­chen Liedern (“Lasst die Mess­er flutschen in den Juden­leib”) wurde er schon verurteilt und war bei der Tat auf Bewährung. Aktuell ist er zusät­zlich eines schw­eren Raubes am Neu­jahrstag 2007 beschuldigt. Ein Ver­fahren wegen eines Vor­falls, bei dem er auf ein anderes Opfer mit ein­er Hol­zlat­te ein­schlug, war gar ohne Kon­se­quen­zen eingestellt wor­den. Der Richter merk­te an, dass er mildernd für Mar­co Sch. berück­sichtigte, dass dieser bish­er den Ein­druck gewon­nen habe, wegen sein­er Tat­en nie zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen son­dern immer “mit Samthand­schuhen” ange­fasst wer­den würde.

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NPD gründet “Stützpunkt Neuruppin”

(MAZ, 16.4.) NEURUPPIN Bei ein­er nichtöf­fentlichen Ver­anstal­tung hat die recht­sex­treme NPD gestern einen “Stützpunkt Neuruppin”
gegrün­det. “Das ist die Vorstufe zum Orts­bere­ich”, sagte NPD-Sprech­er Thomas Salomon. Dem­nach beste­ht der Stützpunkt
Neu­rup­pin aus sechs Per­so­n­en, im Altkreis Neu­rup­pin sollen es ein Dutzend aktive NPD-Anhänger sein.

Die Recht­sex­tremen bere­it­en sich mit dem Stützpunkt auf die Kom­mu­nal­wahlen im Herb­st 2008 vor. Am Sonnabend hat­te die
NPD zudem nach Alt­frie­sack ein­ge­laden. Jedoch wollte Salomon die Örtlichkeit nicht bestäti­gen, um den Wirt vor Repressalien
zu schützen. Nach MAZ-Infor­ma­tio­nen tagten die knapp 40 Recht­sex­tremen in der “Alten Fis­cher­hütte”. Dor­thin hat­te der
Per­leberg­er Peter Börs ein­ge­laden – für den Kreisver­band Prig­nitz-Rup­pin. Diesen gibt es eigentlich gar nicht mehr: Dessen
ein­stiger Vor­sitzende Mario Schulz hat­te ihn 2004 aufgelöst – als Reak­tion auf die Nominierung eines Aus­län­ders für die
Europawahl durch den NPD-Bun­desvor­stand. Schulz, der im Prig­nitzer Kreistag sitzt, hat­te den Bund neuer Ord­nung (BNO)
gegrün­det. Mit Schulz und der BNO will die NPD laut Salomon nichts zu tun haben. Der Polizei waren bei­de Veranstaltungen
nicht bekannt.

“Alamierend”

Kom­men­tar

Bis zu den Kom­mu­nal­wahlen im Herb­st 2008 ist es zwar noch etwas hin. Aber für die ersten
Schlagzeilen dazu sorgt aus­gerech­net die recht­sex­treme NPD.
Es ist alamierend, dass sie sich neu im Land­kreis formiert und im Altkreis Neu­rup­pin dabei ist, eine
Orts­gruppe aufzubauen. Denn dabei scheinen die Recht­sex­tremen neue Wege zu gehen: Zum einen
wollen sienichts mehr mit dem ein­stiges Kreisvor­sitzen­den Mario Schulz zu tun haben, der den
Kreisver­band vor drei Jahren ein­fach mal so aufgelöst und einen neuen Bund gegrün­det hat­te. Zum
anderen set­zt die NPD bewusst auf neue Leute und geschlossene Ver­anstal­tun­gen: Sie vermeidet
damit eine offene Auseinan­der­set­zung mit ihren Parolen.

Zugle­ich sinkt damit die Schwelle der
Wirte, ihr Lokal nicht an Recht­sex­treme zu ver­mi­eten. Getreu dem Mot­to: Wenn es kein­er weiß,
dass die bei mir tagen, kann mich auch kein­er an den Pranger stellen. Diese Tak­tik sollte Strategen
aller anderen Parteien beun­ruhi­gen. Denn viele Men­schen sind mit ihrer Lage unzufrieden. Darüber
kön­nen auch die Schlagzeilen über steigende Steuere­in­nah­men nicht hin­wegtäuschen. Denn bei den
Hartz-Betrof­fe­nen kommt davon nichts an.

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Jahrestag der Bombardierung Potsdams

Am heuti­gen 14. April fand auf dem Luisen­platz eine Kundge­bung zum Jahrestag der
Bom­bardierung Pots­dams statt. An diesem Tag woll­ten die Teil­nehmerIn­nen dem
bürg­er­lichen Geschicht­sre­vi­sion­is­mus offen­siv ent­ge­gen­treten. Dies geschah zum Einen
mit­tels Rede­beiträ­gen zu The­men wie den Zwangsar­bei­t­erin­nen­lagern in Pots­dam, dem
Wieder­auf­bau der Gar­nisonkirche, ein­er kri­tis­chen Auseinan­der­set­zung mit dem
deutschen Opfermythos, sowie einem Recherchebeitrag über die Pots­damer Naziszene und
deren Inter­esse an Lokalgeschichte. Und zum anderen mit­tels the­ma­tisch passender
Musik wie z.B.
Egotron­ic mit „Ten Ger­man Bombers“, Rein­hard Mey mit „Über den Wolken“ und das von
einem rus­sis­chen Chor gesun­gene Lied „Der große vater­ländis­che Krieg“. 

Zur guten Laune trug neben dem guten Wet­ter auch der Brun­nen bei, in den ein
Witzbold ver­mut­lich Spülmit­tel getan hat­te. Diese ließen sich die
Kundge­bung­steil­nehmer nicht ver­miesen durch ver­schiedene Störver­suche von Nazis. So
wur­den heute im Laufe des Tages mehrere Trans­par­ente durch AntifaschistInnen
ent­fer­nt, welche Nazis zuvor aufge­hangen hat­ten. Eines hing am Alten Markt mit dem
Inhalt „Pots­dam beken­nt Farbe, Gegen das Vergessen 14. April 1945“. Des weiteren
ver­sucht­en Neon­azis die Kundge­bung zu stören, in dem u.a. Sebas­t­ian Glaser aus einem
Auto her­aus mit­tels eines Megaphons gröhlte „Frei, Sozial und Nation­al“. Außerdem
filmten sie die Kundge­bung ab. 

Im Großen und Ganzen war die Kundge­bung ein voller Erfolg. Wir kon­nten aufzeigen,
dass der 14. April für uns kein Tag der Trauer ist. Durch das Bom­barde­ment Potsdams
als Verkehrsknoten­punk­tes wur­den die Nach­schub Liefer­un­gen von Sol­dat­en und
Flakhelfern an die Ost­front verzögert. Dies rette vie­len sow­jetis­chen Sol­dat­en das
leben und stellte den notwendi­gen Vor­läufer da für den Tag der Befreiung. Positive
Res­o­nanz gab es von zahlre­ichen ZuhörIn­nen und Touristen. 

Bei Rück­gfra­gen ste­hen wir ihnen gerne zur Verfügung… 

ak_antifa Pots­dam

Her­mann-Elflein-Str. 32 | 14467 Potsdam

ak_antifa_potsdam@web.de

<a href=“http://ak.antifa.net

>http://ak.antifa.net

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Urteilsverkündung am Landgericht Potsdam gegen elf Rechtsextremisten

Pressemit­teilung der Opferperspektive 

Am Mittwoch, den 18. April 2007 wird das Urteil im Prozess gegen elf Recht­sex­trem­is­ten verkün­det, die am 4. Juni 2005 den alter­na­tiv­en Jugend­club »Pre­Ju« in Prem­nitz mit Molo­tov­cock­tails angreifen woll­ten. Die Ver­hand­lung begin­nt um 9.00 Uhr am Landgericht Potsdam. 

Die Angeklagten müssen sich wegen des Vor­wurfs der „Verabre­dung zu einem Ver­brechen“ ver­ant­worten. Ein Zeuge hat­te am Abend des 4. Juni 2005 die Polizei ver­ständigt, weil sich min­destens 16 Rechte in der Nähe des als alter­na­tiv gel­tenden Jugend­clubs »Pre­Ju« ver­sam­melt hat­ten. Gemein­sam planten sie einen Bran­dan­schlag auf den in der recht­en Szene als „Zeck­en­club“ bekan­nten Jugendtr­e­ff. Angesichts der daraufhin ein­tr­e­f­fend­en Polizei hat­ten die Angeklagten jedoch von ihrem Vorhaben Abstand genom­men. Die Polizei stellte zwei Brand­sätze, Ben­zinkanis­ter und Base­ballschläger sich­er. Bei der anschließen­den Durch­suchung von 18 Woh­nun­gen wur­den außer­dem rech­tex­tremes Pro­pa­gan­da­ma­te­r­i­al, Ski­masken und Wollmützen mit Sehschlitzen sichergestellt. 

Die elf Angeklagten im Alter von 18 und 19 Jahren sind Mit­glieder der recht­sex­tremen Kam­er­ad­schaftsszene aus Prem­nitz und Umge­bung. Die Mehrzahl ist bere­its durch Kör­per­ver­let­zun­gen und recht­sex­treme Pro­pa­gan­dade­lik­te in Erschei­n­ung getreten. Ein­er der Angeklagten wurde erst Ende März 2007 vom Jugend­schöf­fen­gericht Rathenow wegen eines Über­falls auf Linke zu einein­halb Jahren ohne Bewährung verurteilt. Andere Angeklagte gehörten, wenige Monate nach dem geplanten Bran­dan­schlag, zu den Grün­dungsmit­gliedern der “Anti Antifa Rathenow” und der Gruppe “Nationale Sozial­is­ten Premnitz”.

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Zivilcourage oder Provokation?

Am Don­ner­stag, den 19. April 2007, wird das Amts­gericht Lübben im Prozess gegen Marc K. und Mar­co S. das Urteil sprechen. Den Angeklagten wird vorge­wor­fen, im Mai 2006 auf ein­er pri­vat­en Feier einen 15-jähri­gen Jugendlichen geschla­gen und getreten zu haben, nach­dem dieser seine antifaschis­tis­che Hal­tung zum Aus­druck gebracht hat­te. Die Ver­hand­lung begin­nt um 9.30 Uhr im Saal 4. 

Die Geburt­stags­feier ein­er Fre­undin endete am 27.Mai 2006 für einen 15-jähri­gen aus Kraus­nick bei Lübben mit ein­er Gehirn­er­schüt­terung. Wie es dazu kam, wurde am ersten Ver­hand­lungstag am 29. März 2007 weit­ge­hend rekonstruiert. 

Am späteren Abend waren die Angeklagten Marc K. und Mar­co S. mit weit­eren Fre­un­den auf der Geburt­stags­feier eingetrof­fen. Nach­dem ein­er der Angeklagten im Gespräch mit dem Opfer offen­siv seine recht­sex­treme Ein­stel­lung vertreten hat­te, indem er u.a. Ras­sis­mus als „gute Sache“ beze­ich­net und „Heil Hitler“ gerufen hat­te, gab das Opfer zu ver­ste­hen, dass „Nazis“ auf dem Fest nicht erwün­scht seien. Nach­dem weit­ere Fre­unde der Angeklagten auf dem Fest erschienen waren, sucht­en Marc K. und Mar­co S. das Opfer, welch­es sich inzwis­chen in einen anderen Teil des Grund­stück­es aufhielt, auf. Sie schlu­gen dem jun­gen Mann ins Gesicht und trat­en auf ihn ein, so das er eine Gehirn­er­schüt­terung und erhe­bliche Prel­lun­gen erlitt. Auch nach diesem Angriff waren von der Straße her , so berichteten die Gast­ge­ber als Zeu­gen in der Hauptver­hand­lung, noch einige Zeit Heil-Hitler-Rufe und das Sin­gen rechter Lieder zu hören. 

Nicht nur die Anwälte der Täter, son­dern auch unab­hängige Zeu­gen for­mulierten im Gerichtssaal die Ein­schätzung, dass das Opfer den Angriff durch seine explizite Posi­tion­ierung gegen Recht­sex­trem­is­mus provoziert habe. Für Prozess­beobachter stellte sich die Frage: Ist es so ungewöhn­lich, dass wider­sprochen wird, wenn recht­sex­tremes Gedankengut offen­siv vertreten wird, dass es als Pro­voka­tion wahrgenom­men wird? 

Durch Tre­ff­punk­te wie den „Bunker 88“ ist die recht Szene in der Region um Lübben fest ver­ankert und hat eine stark ein­schüchternde Wirkung auf Betrof­fene und poten­ziell Betrof­fene. Für den Geschädigten war dieser Vor­fall nicht der Erste der Art. Aber erst jet­zt wagte er, eine Anzeige zu stellen. 

Deut­lich wurde im Ver­fahren auch, dass zumin­d­est der Angeklagte Mar­co S. schon in der Ver­gan­gen­heit nicht davor zurück­geschreckt hat, seine recht­sex­treme Hal­tung offen­siv zum Aus­druck zu brin­gen und Gewalt anzuwen­den, um Macht auszuüben. Er ist mehrfach wegen Kör­per­ver­let­zungs­de­lik­ten und Volksver­het­zung verurteilt wor­den. Bish­er allerd­ings fast ohne Konsequenzen. 

Ein deut­lich­es Zeichen, dass die Durch­set­zung rechter Ide­olo­gie mit Gewalt nicht geduldet wird und Zivil­courage erwün­scht ist, ist nicht nur für den Geschädigten in diesem Fall wichtig. Es ist zu wün­schen, dass mit dem Urteil, welch­es der vor­sitzende Richter Lehmann am kom­menden Don­ner­stag sprechen wird, auch ein über die einzelne Tat her­aus reichen­des Sig­nal gesendet wird. 

Weit­ere Auskün­fte: Gesa Köb­ber­ling, Opferperspektive

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NPD zieht Antrag zurück

Rathenow: *Der NPD — Ortsver­band wird mor­gen auf dem Wein­berg — Fried­hof keine Gedenkver­anstal­tung abhal­ten. Ein­er Mit­teilung der Polizei zufolge hat die NPD ihren Antrag zurück­ge­zo­gen und plant keine Ver­anstal­tung für diesen Tag. Der Antrag war zuvor bere­its von der Stadtver­wal­tung Rathenow abgelehnt worden. 

Den­noch wird die von der Stadt ins Leben gerufene Demon­stra­tion “Rathenow schaut nicht weg — Rathenow zeigt Flagge” stat­tfind­en. Für Bürg­er­meis­ter Ronald Seeger ist dies ein wichtiges Sig­nal der demokratis­chen Kräfte. Er appel­liert an alle Bürg­er, an der Ver­anstal­tung teilzunehmen. Die Kundge­bung begin­nt mor­gen um 16 Uhr. Ab 16.30 Uhr zieht ein Demon­stra­tionszug vom Park­platz der Ober­schule über die Berlin­er Straße bis zum Platz der Frei­heit, wo um 17.15 Uhr die Abschlusskundge­bung stat­tfind­en wird.

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Die NPD traf sich in Alt-Friesack

Das NPD-Mit­glied Peter Börs (geb. 1944) lud zum 14.04.2007 Fre­unde und Bekan­nte der NPD zu ein­er „Infor­ma­tionsver­anstal­tung“ ein. Angekündigt wurde Ste­fan Lux mit dem The­ma „Der (Windmühlen-)Kampf gegen rechts“. Tat­säch­lich trafen sich am let­zten Sam­stag über 25 NPD-Sym­pa­thisan­t_in­nen in dem Restau­rant „Alte Fis­chhütte“ in dem knapp 15 Kilo­me­ter von Neu­rup­pin ent­fer­n­ten Alt-Frie­sack unter Auss­chluss der Öffentlichkeit.

Inter­es­sant ist zum einen, dass laut der NPD-Inter­net­seite kein Kreisver­band Prig­nitz-Rup­pin mehr existiert, Peter Börs jedoch sich selb­st in der Ein­ladung noch als Kreisvor­sitzen­den vorstellt. Peter Börs ist im übri­gen auch Beisitzer im Vor­stand der NPD Brandenburg.

Deut­lich wer­den die Absicht­en der NPD, in Ost­prig­nitz-Rup­pin, die recht­sex­tremen Struk­turen zu ver­stärken. Davon zeugt auch, dass die Absender­adresse auf dem Ein­ladungs­brief mit der Adresse des Kreisver­ban­des Ober­hav­el sowie mit dem NPD-Kreisver­band Bran­den­burg übere­in stimmen.

Zum anderen ist das Vorge­hen der Recht­sex­tremen auf­schlussre­ich. Zuerst wur­den die Ein­ge­lade­nen gebeten, sich auf an der Auto­bah­naus­fahrt Neu­rup­pin Süd, auf dem kleinen Park­platz in Fahrtrich­tung Fehrbellin um 14:30 zu tre­f­fen, um den let­z­tendlichen Tre­ff­punkt zu erfahren. In der Ein­ladung wurde extra darauf hingewiesen, dass dies nicht aus Angst link­er „Gegen­demon­stran­ten“ passiere, son­dern dass diese Vorge­hensweise die Raumgeber_innen vor „unge­bete­nen“ Besucher_innen schützen soll. So weiß also auch die NPD, dass sich jed­er Men­sch öffentlich zu ver­ant­worten hat, wenn er mit ihnen kooperiert.

Kurz nach 14:15 holten sich dann nach und nach ca. 12 Autos und ein Moped sich die Adresse des Ver­anstal­tung­sort an diesem Park­platz ab und macht­en sich schle­u­nigst auf den
Weg zur „Alten Fis­cher­hütte“ in Alt Frie­sack (www.fischerhuette-altfriesack.de). Unter
anderem waren die Neu­rup­pin­er Neon­azis Ben­jamin Sch. und Mar­tin E. anwe­send, einige PKWs kamen aus dem Ober­havel­land sowie aus Berlin.

Was deut­lich wird, ist, dass die NPD und einige einzelne Rechtsextremisten_innen Struk­turen in OPR zu stärken ver­suchen, denn die Kom­mu­nal­wahlen in 2008 sind nicht mehr allzufern. Doch hier und nir­gend­wo darf der NPD Raum für ihr nation­al­is­tis­ches, ras­sis­tis­ches und anti­semi­tis­ches Gedankengut gegeben wer­den. Men­schen, die mit der NPD und anderen Rechtsextremisten_innen zusam­men arbeit­en, müssen sich öffentlich verantworten.

Es bleibt dabei — kein Raum für Neonazis!

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200 beim Antifa-Volleyball

Am 31.3.2007 fand von 10 – 19 Uhr an der BTU Cot­tbus ein antifaschis­tis­ches Vol­ley­ball­turnier statt. Organ­isiert war es von der Vere­in­ten Linken Lausitz und der Linkspartei.PDS. Gemein­sam sollte in Cot­tbus ein Zeichen gegen Ras­sis­mus und Faschis­mus geset­zt wer­den. Es war ein großer Erfolg.
Angemeldet hat­ten sich bis zum Schlußter­min fün­fzehn Mannschaften, von denen bis auf eine alle kamen. Zu Höch­stzeit­en waren etwa 200 Per­so­n­en anwe­send, die fröh­lich spiel­ten, sich über Ras­sis­mus und Faschis­mus informierten oder sich son­sti­gen Aktiv­itäten hingaben.

Bis auf einen Zwis­chen­fall blieb es die gesamte Zeit ruhig. Etwa um die Mit­tagsstunde fand sich eine Gruppe von etwa 15 Nazis ein, die sich pro­vokant vor der Halle postierten und anfin­gen, Leute zu belästi­gen. Mit ein­er kurzen Aktion been­dete die Vere­inte Linke Lausitz gemein­sam mit anderen Antifaschis­ten die Nazi-Pro­voka­tion, woraufhin die Nazis fluchtar­tig das Weite sucht­en. Danach ging der Spiel­be­trieb bis in die Abend­stun­den ohne Prob­leme weiter.

Vere­inte Linke Lausitz

Inforiot