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Fassade kreativ gestaltet

Unbekan­nte Täter haben über die Oster­feiertage die Fas­sade des Haus­es ein­er Bau­fir­ma in der Ger­men­dor­fer Straße auf ein­er Länge von zehn Metern durch ver­schiedene Graf­fi­ti in sil­bern­er und schwarz­er Farbe beschädigt. Außer­dem wur­den zwei Fir­men­schilder der Bau­fir­ma und ein Stromverteil­erkas­ten beschmiert. Der Gesamtschaden beläuft sich auf etwa 2.500 Euro.

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Feierliche Filmpremiere

Lin­dow — Mit “Diese Zeit hat es nie gegeben” hat am Fre­itag um 19.30 Uhr in der Kirche Lin­dow das zweite Ost-West-Film­pro­jekt der evan­ge­lis­chen Kirchenkreise Altenkirchen (Rhein­land-Pfalz) und Tem­plin-Gransee (Bran­den­burg) Pre­miere. Der Film ent­stand nach ein­er Zeitzeu­gen­be­fra­gung und erzählt die Geschichte von Eri­ka Pelke. Die Frau aus dem thüringis­chen Pöß­neck war begeis­terte Anhän­gerin des Nation­al­sozial­is­mus, die nach dem Krieg unter Wer­wolf-Ver­dacht inhaftiert und anschließend ins berüchtigte Spezial­lager 2 nach Buchen­wald gebracht wurde. Dort wartete sie zwei Jahre auf eine Rechtssprechung. Doch auch danach fand Eri­ka Pelke auf Grund des Umgangs des SED-Regimes mit den so genan­nten “Schweige­lagern” keine seel­is­che Ruhe. Es ent­stand ein ehrlich­er und ein­drucksvoller Zeitzeu­gen­film. Nach der 84-minüti­gen Auf­führung wird her­zlich zu ein­er Diskus­sion eingeladen.

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Reiche fordert zur Einführung von Schulkleidung auf

Die Schulen in Pots­dam und Pots­dam-Mit­tel­mark sollen ein­heitliche Schulk­lei­dung ein­führen. Dafür hat sich gestern die Pots­damer CDU-Bun­destagsab­ge­ord­nete Kathe­ri­na Reiche aus­ge­sprochen. Bish­er gibt es ein­heitliche Schulk­lei­dung nur an der Max-Dor­tu-Grund­schule. Dort sei die Bilanz pos­i­tiv, so Reiche. Sie forderte die Schulkon­feren­zen auf, die Ein­führung ein­heitlich­er Klei­dung zu prüfen. Damit werde, so belegten Stu­di­en, das Sozialk­li­ma verbessert und die Schüler konzen­tri­erten sich stärk­er auf den Unter­richt. Zudem wür­den Eltern finanziell ent­lastet, da sie keine Marken­klei­dung kaufen müssten.

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Schlechte Behandlung von Gefangenen beklagt

(Offen­er Brief der Polizeikon­troll­stelle an das Pots­damer Polizeipräsidium)
Sehr geehrter Herr Küp­per, sehr geehrter Herr Marschall,
In den let­zten Monat­en erre­icht­en uns mehrfach Mit­teilun­gen über erniedri­gende und schikanöse Behand­lun­gen von Gefan­genen durch die Polizei.

Beispiel­haft möcht­en wir zwei Fälle aus den let­zten Wochen herausgreifen:

In ein­er Mit­teilung des Pots­damer Ermit­tlungsauss­chuss­es heißt es:

Direkt nach Bekan­ntwer­den der Räu­mung des linksalter­na­tiv­en „Ung­domshuset“ in Kopen­hagen ver­sam­melten sich am 01. März knapp 100 linke AktivistIn­nen, um ihrem Protest gegen die Räu­mung und ihrer Sol­i­dar­ität mit den Bewohner­In­nen Aus­druck zu ver­lei­hen. Auf dem Weg durch die Pots­damer Innen­stadt wurde mit Sprechchören dem Anliegen der Demon­stra­tion kraftvoll Aus­druck verliehen.

Kurz vor dem Luisen­platz ver­sucht­en dann plöt­zlich mehrere Polizis­ten, die Demon­stra­tion zu stop­pen, woraufhin sich die Teil­nehmerIn­nen zerstreuten.

Inner­halb kürzester Zeit zog die Polizei daraufhin ein Großaufge­bot in Pots­dam zusam­men, es waren Ein­heit­en aus ganz Bran­den­burg und sog­ar aus Berlin im Ein­satz. In der Nähe des Bran­den­burg­er Tors wur­den dann vor allem Junge Men­schen festgenom­men, welche von der Polizei des Land­friedens­bruch­es und ander­er Delik­te beschuldigt wur­den. Von den ins­ge­samt 16 Festgenomme­nen war ein Großteil weib­lich und unter 18 Jahren alt – eine klare Ein­schüchterungstak­tik. Was für viele der min­der­jähri­gen Festgenomme­nen fol­gte, waren klare Erniedri­gun­gen und Rechts­brüche seit­ens der Polizei. So wur­den Festgenommene aufge­fordert, sich trotz der erhe­blichen Kälte auf offen­er Straße die Schuhe und Sock­en auszuziehen, da darin Rasierklin­gen ver­steckt sein kön­nten. Teil­weise wur­den Gespräche mit anderen Men­schen unter­sagt, selb­st wenn die Betrof­fe­nen mit mehreren anderen im gle­ichen Auto saßen. Manche der Betrof­fe­nen wur­den belei­digt, einige junge Frauen mussten sich auch vor männlichen Polizis­ten halb entk­lei­den. Nach­dem sie sich darüber beschw­erten, wurde Ihnen gedro­ht, dass sie auch gezwun­gen wer­den kön­nten, sich ganz entk­lei­den zu müssen. Auf Nach­frage, was denn der Grund für die Ver­haf­tun­gen sei, antworteten einige PolizistIn­nen mit „Wis­sen wir jet­zt auch nicht.“ oder dro­ht­en damit, dass „der Haftrichter“, dass später schon erk­lären würde.

Auf der Wache in der Pots­damer Tresck­ow­straße wur­den dann nochmals alle weib­lichen Ver­hafteten dazu gezwun­gen, sich kom­plett zu entk­lei­den, außer­dem wurde Ihnen die Unter­suchung „aller Kör­peröff­nun­gen“ ange­dro­ht, da darin ange­blich „Feuer­w­erk­skör­p­er“ ver­steckt sein kön­nten. Andere Ver­haftete beka­men offen­bar willkür­lich immer mehr Anzeigen wegen ein und der­sel­ben vorge­wor­fe­nen Tat, eini­gen wur­den wichtige Medika­mente abgenom­men und erst nach dem Hinzukom­men eines Arztes wieder aus­ge­händigt, so dass diese erst ver­spätet ein­genom­men wer­den kon­nten. Manchen Betrof­fe­nen wur­den die ihnen zuste­hen­den Tele­fonate ver­weigert, sog­ar mit den eige­nen Eltern kon­nten einige der unter 18jährigen Ver­hafteten keine Gespräche führen. …“

2.
Bei der Rück­reise von Fans des SV Babels­berg 03 vom Auswärtsspiel in Schön­berg kam es am 11.03.2007 auf dem Berlin­er Haupt­bahn­hof zu einem Polizeiüber­griff, weil ein Fan während der Ein­fahrt der S‑Bahn am Bahn­steig zu dicht an der Bahn­steigkante ges­tanden haben soll. Im Ergeb­nis des „zu seinem Schutz“ ges­tarteten Ein­satzes der Bun­de­spolizei wurde der Arm aus­gekugelt und die Bän­der überdehnt. Eine 17-Jährige, die gegen die Fes­t­nahme protestierte, wurde zur Fest­stel­lung der Iden­tität in den Gewahrsam auf der Wache der Bun­de­spolizei im Bahn­hof gebracht. Dort wurde sie ein­er erken­nungs­di­en­stlichen Behand­lung unter­zo­gen und gezwun­gen, sich voll­ständig zu entk­lei­den. Die Eltern wur­den erst im Nach­hinein über die Maß­nah­men der Polizei informiert.

Für bei­de Fälle liegen unser­er Ini­tia­tive glaub­würdi­ge Berichte von Augen­zeug­in­nen und Betrof­fe­nen vor.

Obwohl wir erhe­bliche Zweifel haben, dass die Polizei berechtigt ist, eine Ver­samm­lung ohne weit­eres aufzulösen, möcht­en wir diese Frage nicht weit­er erörtern. Wir wollen dahingestellt sein lassen, ob die Polizei in bei­den Fällen Per­so­n­en in Gewahrsam nehmen durfte.

Anliegen unseres Schreibens ist vor­rangig die Tat­sache, dass die Polizei in Berlin und Pots­dam bei Fes­t­nah­men und im Gewahrsam immer wieder auf Hand­lungsmuster zurück­greift, die für die Betrof­fe­nen einen offen­sichtlich demüti­gen­den und erniedri­gen­den Charak­ter tragen.

Beson­ders deut­lich tritt dies zu Tage, wenn Festgenommene gezwun­gen wer­den, mit dem Gesicht auf der Strasse zu liegen. Mit ver­gle­ich­baren Gesten wird häu­fig im Tier­re­ich Unter­w­er­fung demon­stri­ert. Ein solch­es Ver­hal­ten der Polizei gegen gefes­selte und wehrlose Per­so­n­en ist kaum als eine erforder­liche Maß­nahme zur Gefahren­ab­wehr zu bew­erten. Vielmehr stellt es eine Macht­demon­stra­tion und einen Ein­schüchterungsver­such gegen die Festgenomme­nen – also einen direk­ten Angriff gegen deren Per­sön­lichkeit dar. Das so ver­mit­telte Gefühl des Aus­geliefert­seins kann zu schw­er­wiegen­den psy­chis­chen Erkrankun­gen führen.

Das erzwun­gene Entk­lei­den hat einen ähn­lichen Charak­ter. Unüberse­hbar ist allerd­ings, dass diese Polizeimaß­nahme eine aus­geprägte Form sex­u­al­isiert­er Gewalt darstellt. (Darunter ist nicht gewalt­tätiger Sex, son­dern die sex­uelle Prä­gung eines Gewaltver­hält­niss­es zu ver­ste­hen.) Auch der Zwang, Ein­griffe und Ein­blicke in den per­sön­lichen Intim­bere­ich zulassen zu müssen, kann zu ein­er trau­ma­tis­chen Erfahrung wer­den, die schwere Fol­gen hat.

Angesichts der Schwere dieser Polizeiein­griffe und der erhe­blichen Gefahren für die Gesund­heit und Per­sön­lichkeit­sen­twick­lung ins­beson­dere bei Jugendlichen kön­nen der­ar­tige Maß­nah­men nur in den allersel­tensten Extrem- und Aus­nahme­si­t­u­a­tio­nen zuläs­sig sein. Pauschale Hin­weise auf die Gewahrsam­sor­d­nung, die Eigen­sicherung der Beamten oder mögliche Suizidge­fahren reichen nicht aus.

Wir fordern Sie drin­gend auf, dafür Sorge zu tra­gen, dass Gefan­gene durch die Bran­den­burg­er Polizei kün­ftig in ein­er Art und Weise behan­delt wer­den, die die Per­sön­lichkeit achtet. Über den Zweck der Maß­nah­men hin­aus­ge­hende erniedri­gende Macht­demon­stra­tio­nen von Polizist/inn/en gegenüber Gefan­genen müssen mit aller Kon­se­quenz geah­n­det werden.

Für eine rasche Antwort wären wir Ihnen dankbar.

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Platzeck-Appell gegen Bombodrom

Bundeswehr/Demonstration

Bran­den­burgs Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) hat von Bun­desvertei­di­gungsmin­is­ter Franz Josef Jung (CDU) gefordert, auf eine mil­itärische Nutzung der Kyritz-Rup­pin­er-Hei­de zu verzichten.

Beim 15. Oster­marsch in Fret­z­dorf (Ost­prig­nitz-Rup­pin) sagte Platzeck am Son­ntag, das so genan­nte Bom­bodom sei “längst ein Sym­bol für die Block­ade der Zukun­ftschan­cen ein­er gebeutel­ten Region gewor­den”. Schon jet­zt hät­ten zahlre­iche notwendi­ge Investi­tio­nen wegen der unklaren Recht­slage nicht getätigt wer­den kön­nen. Der Bund solle daher auf weit­ere juris­tis­che Auseinan­der­set­zun­gen verzichten.

Nach den Worten Platzecks wür­den Tief­flüge und Bomben­ab­würfe die bish­eri­gen Investi­tio­nen in der Region entwerten und 15.000 Arbeit­splätze gefährden. Die Luft­waffe will den rund 12.000 Hek­tar großen früheren sow­jetis­chen Trup­penübungsplatz für rund 1700 Ein­sätze pro Jahr nutzen. Darum wird seit 1992 vor Gericht gestritten.

An dem Protest­marsch am Oster­son­ntag gegen das “Bom­bo­drom” beteiligten sich etwa 10.000 Men­schen. Zum Auf­takt der 104. Protest­wan­derung sprach der The­ologe Eugen Drew­er­mann. Die Aktio­nen gegen den geplanten Bomben­ab­wurf­platz in der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de find­en seit 15 Jahren statt. Die Lan­desregierun­gen von Bran­den­burg und Meck­len­burg-Vor­pom­mern unter­stützen den Protest der Bürgerinitiativen.

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Rechte Gewalt im Potsdamer Kulturzentrum

Zwei Über­griffe mit mut­maßlich recht­sex­tremen Hin­ter­grund ereigneten sich in den ver­gan­genen Tagen in Potsdam

Im Kul­turzen­trum Waschhaus hat sich nach Mit­teilun­gen des Potsdamer
Antifa-Arbeit­skreis­es eine Straftat mit offen­sichtlich recht­sex­tremen Hintergrund
ereignet.
In der Nacht zum Don­ner­stag soll dort ein Jugendlich­er von einen Par­tybe­such­er so
schw­er ver­let­zt, dass er einen Nasen­bruch, ein Schädel-Hirn-Trau­ma, eine
Kiefer­prel­lung und mehrere Hämatome am Kopf davon trug. Er befind­et sich in
sta­tionär­er Behand­lung im Kranken­haus. Laut der Pressemel­dung der Antifa­gruppe hatte
sich die Auseinan­der­set­zung an einen T‑Shirt mit recht­en Motiv­en entzündet.
Dieses soll auf der Vorder­seite mit dem Logo der Naz­iband “Frontalkraft” bedruckt
gewe­sen sei. Auf der Rück­seite soll der Spruch “Schwarz ist die Nacht, in der wir
euch kriegen — Weiß sind die Män­ner, die für Deutsch­land siegen — Rot ist das Blut
auf dem Asphalt” sowie einem Maschi­nengewehr zu sehen gewe­sen. Das spätere Opfer
habe den Träger des T‑Shirt in eine Diskus­sion über das Motiv ver­wick­eln wollen. Der
habe aber nach einen kurzen Wortwech­sel sofort zugeschla­gen. Auch nach dem der
junge Mann am Boden lag, habe er weit­er auf ihn eingeschla­gen. Umstehenden
Par­tygästen sei es nur mit Mühe gelun­gen, den Schläger von seinen Opfer zu trennen.
Der Antifa-Arbeit­skreis forderte in der Pressemit­teilung das Waschhaus auf,
„endlich mit dem Prob­lem recht­sex­tremer BesucherIn­nen offen­siv umzuge­hen und solchen
Per­so­n­en keinen Zutritt mehr zu gewähren“. (Peter Nowak)

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Iskra feiert Geburtstag Israels

Am 3. Mai ist Israel-Tag — die ISKRA feiert mit!

Unter dem Mot­to „Israel — Land der Wis­senschaft und Kul­tur” schließen sich 50 deutsche Städte dem Israel Tag 2007 an. Von München bis Berlin wird öffentlich der 59. Geburt­stag Israels gefeiert. Auch in Frank­furt (Oder) wird es Kul­tur und Infor­ma­tio­nen rund um Israel geben, organ­isiert von der ISKRA.

Inner­halb von weni­gen Jahren entwick­elte sich der Israel-Tag zu einem großen öffentlichen Event. 2003 von der I‑Like-Israel (ILI)-Bewegung in München ini­ti­iert, schlossen sich sei­ther immer mehr Grup­pen und Städte an. Am kom­menden 3. Mai beteili­gen sich bere­its 50 Städte und über 200 Organ­i­sa­tio­nen am Israel-Tag. Sie kom­men aus dem gesamten gesellschaft­spoli­tis­chen Spektrum.

In Frank­furt (Oder) wird Israels Geburt­stag vom 3. bis 5. Mai unter dem Mot­to “Ent­decke Israel! Poli­tik und Kul­tur aus Nahost” gefeiert. Eröffnet wer­den die Feier­lichkeit­en am 3. Mai um 16 Uhr auf dem Brun­nen­platz. Infos­tände wer­den Israel in Poli­tik, Touris­tik, Arbeit, Essen und Kul­tur präsen­tieren. Auch kleine Sprachkurse wer­den ange­boten. Ab 20 Uhr wird das Stück „Kor­czak” im The­ater Frank­furt aufge­führt. Außer­dem gibt es jüdis­che Musik — Klezmer.

Am Fre­itag, den 4. Mai, wird es geschichtlich: Die Ausstel­lung „Visa fürs Leben — Diplo­mat­en, die Juden ret­teten” soll über Ret­tungsak­tio­nen während der Zeit des Holo­caust informieren. Sie wird bis zum 17. Mai im Kleist-Forum zu sehen sein. Am Abend sind alle zur Shab­bat-Feier in der Jüdis­chen Gemeinde ein­ge­laden. Für den 5. Mai ist eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung zum The­ma „Mod­ern­er Anti­semitismus” geplant.

Die in Frank­furt (Oder) beteiligten Organ­i­sa­tio­nen, neben der ISKRA u.a. Süh­neze­ichen Friedens­di­enst, Build­ing-Bridges und die Jüdis­che Gemeinde, wollen mit dem Israel Tag ein couragiertes Zeichen set­zen gegen Anti­semitismus, für Demokratie, Men­schen­rechte und eine friedliche Entwick­lung im Nahen Osten.

Dem­nächst wird es auch eine Inter­net­seite zu den Frank­furter Israel-Tagen geben.

Iskra

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Deutschland Kaputt — Bombendank!”

Am Sam­stag den 14.4 um 16.00 Uhr wird auf dem Pots­damer Luisen­platz, eine Kundgebung
zum Jahrestag der Bom­bardierung Pots­dams stattfinden.

In der Nacht vom 14. zum 15. April 1945 wur­den Teile der Pots­damer Innen­stadt durch
britis­che Bomberver­bände zer­stört. Nach­dem gutes Zure­den und der Abwurf von
Flug­blät­tern nicht halfen, ver­sucht­en die Alli­ierten, mit soge­nan­nten “moral
bomb­ings” die deutsche Durch­hal­tege­sellschaft zu demor­al­isieren. “Moral bombing” -
in kleineren Rah­men – führte nach Ansicht der britis­chen Luft­waffe u.a. zuvor in
Ital­ien zu einem Auf­begehren der Bevölkerung gegen das faschis­tis­che Regime. Der
Ver­such, dies in Deutsch­land zu wieder­holen, trug keine Früchte. Ziel der Alliierten
war es, wichtige Indus­triean­la­gen und die Infra­struk­tur für den Nach­schub an die
Front zu zer­stören. Sämtliche Betriebe in Pots­dam dien­ten zu dieser Zeit der
Kriegs­maschiner­ie. Ihre Arbeit­skräfte rekru­tierten sie aus den 50 kleineren
Zwangsar­bei­t­erIn­nen­lagern, die in und um Pots­dam geschaf­fen wurden.
Hauptziel der 4.000 inner­halb von 20 Minuten abge­wor­fe­nen Bomben war der Potsdamer
Haupt­bahn­hof als Verkehrsknoten­punkt für Berlin. Die Bom­bardierung sollte den
sow­jetis­chen Boden­trup­pen ermöglichen, Berlin mit gerin­geren Ver­lus­ten zu befreien.
Der britis­che Bombe­nan­griff ließ, wie alle anderen Schläge gegen den NS-Staat,
Men­schen, gegen die sich die Deutsche Bar­barei richtete, auf eine baldige Niederlage
des Nation­al­sozial­is­mus und auf Befreiung durch die Alli­ierten hoffen. 

Der 14. April wird in Pots­dam seit der Wiedervere­ini­gung als Anlass genom­men, die
deutschen Gräueltat­en zu rel­a­tivieren, indem die Opfer des Nation­al­sozial­is­mus in
eine Rei­he mit denen der alli­ierten Bomben gestellt wer­den. Die Geschichtspolitik
der Berlin­er Repub­lik machte es möglich: Die Shoah wird als Teil deutsch­er Identität
benutzt, um Deutsch­land als geläuterte Nation darzustellen, die eine besondere
Ver­ant­wor­tung zu tra­gen habe. Das durch den Krieg verur­sachte Leid wird allen
Beteiligten attestiert, zu allererst den Deutschen. Doch wo es nur noch Leidende
gibt, gibt es keine TäterIn­nen. Ursache und Wirkung wer­den auf den Kopf gestellt und
der Opfermythos salon­fähig gemacht.

Dieser Akt des Selb­st­mitlei­ds schlägt sich auch in der langjähri­gen Debat­te über den
Wieder­auf­bau preussis­ch­er Herrschafts- und Repräsen­ta­tions­baut­en in der Potsdamer
Innen­stadt nieder. So ist die Gar­nisonkirche bere­its seit den 80er Jahren besonderes
Anliegen ein­er tra­di­tionell-faschis­tis­chen Sol­datenor­gan­i­sa­tion aus Westdeutschland.
Evan­ge­lis­che Kirche und Sozialdemokratie set­zen mit­tler­weile das Pro­jekt fort, indem
sie aus der Mil­itärkirche ein Ver­söh­nungszen­trum basteln wollen. Man würde wohl
nicht ein­mal in ein­er Dorf­stampe einen der­art dreis­ten Ver­such erwarten, Opfer und
Täter gle­ichzuset­zen, als aus­gerech­net am Tag der Reich­s­pogrom­nacht die Potsdamer
Ver­söh­nungskapelle einzuwei­hen und der Bom­bardierung deutsch­er Städte zu gedenken.

Von der bürg­er­lichen Einopfer­ung prof­i­tierten auch Neon­azis. Seit Ende der Neunziger
wird vor allem am 13. Feb­ru­ar in Dres­den den dor­ti­gen Bombenopfern gedacht. Deren
zunächst küm­mer­liche Aktiv­itäten entwick­el­ten sich in den let­zten Jahren zu einem
Anziehungspunkt für mehrere Tausende FaschistIn­nen. Den bish­eri­gen Höhep­unkt bildete
der Nazi­auf­marsch 2005, der mit ca. 6000 Teil­nehmerIn­nen der größte seit 1945 war.
Auch Pots­damer Neon­azis waren regelmäßig zugegen. 

Im Gegen­satz zu Dres­den spielte der Geschicht­sre­vi­sion­is­mus bei den Pots­damer Nazis
keine große Rolle, was zum Einen an ihrer fehlen­den the­o­retis­chen Arbeit und zum
anderen an ihrem dumm­plumpen Gebaren liegen dürfte. Erste Anze­ichen ein­er Änderung
hin­sichtlich der poli­tis­chen Schw­er­punk­te gab es am 13. Feb­ru­ar diesen Jahres. In
den Abend­stun­den marschierten cir­ca 30 vornehm­lich junge Neon­azis unter der Führung
von Sebas­t­ian Glaser (Ex-Mit­glied der ver­bote­nen Berlin­er Kam­er­ad­schaft Tor) und
Robert Meier (Freie Kräfte Pots­dam) durch Pots­dam. Es ist dur­chaus zu erwarten, dass
Sie weit­er­hin ver­suchen wer­den andere geschicht­strächtige Dat­en zu besetzen.

Wie in Dres­den, wurde auch in Pots­dam das The­men­feld des Geschicht­sre­vi­sion­is­mus und
der Einopfer­ung deutsch­er Täter von der bürg­er­lichen Mitte aus betrieben und dem so
ein frucht­bar­er Boden geliefert. So wäre es nicht ver­wun­der­lich, wenn sich die
Gar­nisonkirche zu einem neon­azis­tis­chen Wall­fahrt­sort entwick­eln würde. Die frühere
Funk­tion als preussis­che Mil­itärkirche, in der sich Hin­den­burg und Hitler die Hand
gaben, dürfte als Grund genü­gen. Diese friedliche Machtüber­gabe an Hitler gilt als
die kon­se­quente Über­führung Preussens in die Moderne.

Im Gegen­zug verblüfft es, dass es neben der Renais­sance preussis­ch­er Architek­tur und
einem Gedenkstein für die Ver­triebe­nen, keine Kennze­ich­nung der ehemaligen
Zwangsar­bei­t­erIn­nen­lager in Pots­dam gibt — waren doch die 10.000 zum Zeit­punkt der
Bom­bardierung in Pots­dam inhaftierten Zwangsar­bei­t­erIn­nen die einzi­gen unschuldigen
Opfer. Auch die von den “Fre­undin­nen des Sach­sen­hausenkomi­tees”, des Bündnis
“Mad­stoP” und mit Unter­stützung des AStA sowie der Uni­ver­sität­sleitung der
Uni­ver­sität Pots­dam am 19. April 2005 errichtete Gedenk­tafel für die Häftlinge des
KZ Sach­sen­hausen, die im Außenkom­man­do Grieb­nitzsee Zwangsar­beit für das Deutsche
Rote Kreuz leis­ten mussten, wurde nach ihrer Beschädi­gung nicht wieder ersetzt.

Den deutschen Opfermythos angreifen! Gegen jeden Geschichtsrevisionismus!

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Naziangriff im Waschhaus Potsdam

In der Nacht vom 4. auf den 5. April, kam es in der Schinkel­halle im Potsdamer
Waschhaus zum wieder­holten Male zu einem Naz­iüber­griff. Dabei wurde ein Jugendlicher
schw­er ver­let­zt und befind­et sich zur Zeit in sta­tionär­er Behand­lung im Krankenhaus.

Kurz vor 4.00 Uhr sprach Tyler W.* einen Gast, der sich zuvor neben ihn set­zte, auf
sein T- Shirt an. Dieses war auf der Vorder­seite mit dem Logo der Naziband
“Frontalkraft” bedruckt. Auf der Rück­seite prangte der Spruch “Schwarz ist die
Nacht, in der wir euch kriegen — Weiß sind die Män­ner, die für Deutsch­land siegen -
Rot ist das Blut auf dem Asphalt” sowie einem Maschinengewehr. (

Nach einem kurzen Wortwech­sel schlug der offensichtlich
recht­sradikale junge Mann Tyler ohne Vor­war­nung ins Gesicht. Daraufhin ging der
Jugendliche ohne Gegen­wehr sofort zu Boden, was den Täter nicht davon abhielt ihn
weit­er zu mal­trätieren. Es fol­gten weit­ere gezielte Faustschläge ins Gesicht.
Anwe­sende Par­tygäste ver­sucht­en den Täter davon abzuhal­ten, was ihnen nur mit Mühe
gelang.

Zur Zeit wird Tyler sta­tionär behan­delt, da er einen offe­nen Nasen­bein­bruch mit
ein­er 2 cm großen Platzwunde erlitt, sowie ein Schädel-Hirn-Trau­ma, eine
Kiefer­prel­lung und mehrere Hämatome.

An einem Ver­anstal­tung­sort, an dem das Secu­ri­ty-Team regelmäßig Klei­dung von Thor
Steinar trägt, muss man sich über einen der­ar­ti­gen Vor­fall nicht wirk­lich wundern.
Hin­ter dieser Marke steckt ein­deutig recht­sex­tremes Gedankengut, fol­glich fühlen
sich Gäste mit gle­ich­er Gesin­nung dort wohl. In ein­er der­ar­ti­gen Umge­bung kann es
nie­man­den erstaunen, wenn es zu recht­sex­tremen Über­grif­f­en kommt. 

Dazu sagt Alis­sa vom ak_antifa Pots­dam: “Wir fordern das Waschhaus auf, endlich mit
dem Prob­lem recht­sex­tremer BesucherIn­nen offen­siv umzuge­hen und solchen Personen
keinen Zutritt mehr zu gewähren. Dies umzuset­zen, dürfte ihnen allerd­ings mit den
jet­zi­gen Türste­hern schw­er fallen.” 

* Name zum Schutz des Geschädigten geändert

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Demonstration nach Überfall

Nach einem mut­maßlich frem­den­feindlich motivierten Über­fall auf den 56-jähri­gen Schwarzafrikan­er Evariste S. plant der Arbeit­skreis Afri­ka (AK- Afri­ka) der Pankow­er SPD eine Demon­stra­tion gegen Ras­sis­mus. Vorge­se­hen­er Ter­min für die Kundge­bung sei der 21. April, sagte gestern der stel­lvertre­tende Vor­sitzende des AK Afri­ka, Sven Mekarides. Der Fall des schw­erver­let­zten Afrikan­ers ist weit­er ungek­lärt. Die Polizei hat­te den aus Burun­di stam­menden Berlin­er am Mor­gen des 1. April hil­f­los in ein­er Hen­nigs­dor­fer Bäck­erei aufge­fun­den. Der 56-Jährige war kurzzeit­ig ansprech­bar und gab an, zuvor in der S‑Bahn von mehreren Per­so­n­en geschla­gen wor­den zu sein. Nach Angaben des Arbeit­skreis­es liegt Evariste S. weit­er­hin im Koma.

Inforiot