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Ostereiersuche der Nazis verboten

(auf Indy­media, 25. März 2008) Neon­azis ver­sucht­en am 24.März 2008 eine Mah­nwache in Königs Wuster­hausen durchzuführen, nach­dem ihre “Ostereier­suche” in Waß­manns­dorf ver­boten wurde
Gestern, am 24. März 2008 sam­melten sich gegen 19:00 ca. 20 bis 30 Neon­azis am S Bahn­hof Königs Wuster­hausen, um gegen das Ver­bot, eine Ver­anstal­tung namens „Ostarafest“ in Waß­manns­dorf durchzuführen, zu protestieren.
Jedoch fasste die Polizei dies als eine Ersatzver­anstal­tung auf und unter­nahm den Ver­such die ca. 30 Nazis wegzuschick­en, nach­dem dieser gescheit­ert ist, nah­men sie die Per­son­alien von 20 der 30 Neon­azis auf und erteil­ten ihnen Platzver­weise. Etwa 15 der übrig gebliebe­nen Nazis stiegen 21:19 in die Region­al­bahn in Rich­tung Berlin nach Rathenow.

Dieses „Ostereier­suchen“ der Nazis in Waß­manns­dorf wurde von einem „ehe­ma­li­gen Funk­tionär ein­er ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft aus Berlin“ ver­anstal­tet und wahrschein­lich auch länger­fristig geplant.

Diese Vorkomm­nisse rei­hen sich ein in eine lange Liste brauner Aktiv­itäten rund um Königs Wuster­hausen. Für kom­menden Okto­ber haben Kam­er­ad­schaft­sak­tivis­ten aus Berlin in Zusam­me­nar­beit mit der lokalen NPD unter Michael Thal­heim bere­its einen weit­eren neo­faschis­tis­chen Auf­marsch angemeldet. Schon im Okto­ber 2007 marschierten 300 Neon­azis unter dem Mot­to “Jugend braucht Per­spek­tive” durch die Stadt.

Autonome Antifa Königs Wusterhausen

Bünd­nis Gegen Rechts — KW

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Kein Platz für faschistische Strukturen!”

Am 17. Mai plant ein Bünd­nis eine antifaschis­tis­che Demon­stra­tion durch die Innen­stadt in Tel­tow (Bran­den­burg). Tel­tow ist eine Stadt in der sowohl eine gewalt­tätig agierende Naziszene als auch ver­schiedene rechte Tre­ff­punk­te Fuß fassen kon­nten. Linke und alter­na­tive Men­schen sehen sich zunehmend mit den Auswirkun­gen dieser men­schen­ver­ach­t­en­den Ide­olo­gie kon­fron­tiert: Nazis machen Jagd auf Ander­s­denk­ende und ‑ausse­hende, tra­gen ras­sis­tis­che und anti­semi­tis­che Pro­pa­gan­da in die Öffentlichkeit und ver­suchen eine rechte Hege­monie zu etablieren. 

Gegen diesen Zus­tand richtet sich die Demo am 17. Mai um 15 Uhr am S‑Bahnhof Teltow 

Mehr Infos auf der Home­page der Antifa Tel­tow: www.antifa-in-teltow.de.vu

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Chainbreaker lösen sich auf

Inter­view, Fotos, MP3-Down­load zum Abschied­skonz­ert der Pots­damer Hardcore-Band

Chain­break­er sind Geschichte. Chain­break­er, das war eine der besten Hard­core-Punk-Bands aus dem Land Bran­den­burg. Nach sechs Jahren Beste­hen mit 

etwa 80 Konz­erten und etlichen Vinyl-Veröf­fentlichun­gen wer­fen die vier Pots­damer das Hand­tuch. Aus Anlass der let­zten bei­den noch anstehenden 

Konz­erte, führten wir mit der Band ein Inter­view. Die Geschichte von Chain­break­er, Gedanken zu Punk und Hard­core, zu Poli­tik und Nicht-Poli­tik und 

einige Anek­doten kom­men zur Sprache. 

Das let­zte Konz­ert in Bran­den­burg find­et am Fre­itag, dem 25. April im Black Fleck

(Zep­pelin­straße 26) in Pots­dam statt (zusam­men mit Altare und The Now Denial (Fly­er). Am Sam­stag, dem 26. April gibt es dann das endgültig let­zte Konz­ert: In der Kas­tanie 85

(Kas­tanien­allee 85 im Pren­zlauer Berg) in Berlin (mit Insuici­ety und The Now Denial).

Stellt euch bitte vor. Wie heißt ihr, welch­es Instru­ment spielt ihr, wie alt seid ihr?

Flo: Ich bin Flo, zurzeit 30 Jahre alt, spiele Schlagzeug. 

Froe­si: Ich bin Froe­si, 177 Zen­time­ter groß und ich spiele Bass. Ich bin 32. Will ja nicht den Ein­druck erweck­en, es sei mir peinlich. 

Stolle: Ich bin Dodo, Mad und immer wieder Stolle, in jedem Fall aber nicht weit­er rel­e­vant. Ich bin 102 Pro­fil­jahre alt und kann immer noch nicht 

Schlachzeuch spie­len, weil ich es immer noch nie pro­biert habe, dafür allerd­ings dann Gitarre umso weniger. 

Willy: ich Willy und bin 30! Sehe aber jünger aus. 

Man hört, es hät­ten ein, zwei Leute von euch mit Sol­id Decline bzw. mit Y 

zu tun (gehabt). Stimmt das?

Froe­si: Ja. Ich habe in Y gesun­gen, als es diese Band noch gab, was aber diesel­ben Leute sind. Willy hat uns dann auch noch für unsere Ami-Tour 

ver­stärkt, weil meine Stimme damals nicht so kräftig war… Jet­zt singe ich noch bei Sol­id Decline, was aber auch diesel­ben Leute sind. Nur ein 

ander­er Name und ein ander­er Sound. 

Wann wurde Chain­break­er gegrün­det? Was war das High­light in der Bandgeschichte?

Flo: Gegrün­det haben wir uns Anfang 2002. Bis­lang haben wir 80 Auftritte gehabt — bei den meis­ten davon hat­ten wir auch Spass. High­light der 

Bandgeschichte? Puuh — für mich waren die bei­den kleinen Touren, die wir gemacht haben, das High­light. Und die „Het­z­jagd im Nichts“ LP, auf der wir so 

sind, wie ich es immer haben wollte. 

Froe­si: Auf unser­er ersten Tour haben wir im Novem­ber 2005 auch im Beset­zten Haus in Erfurt gespielt. Ich kann 

mich nur noch an total viele Leute erin­nern, die uns nicht von der Bühne lassen woll­ten. Alle sind irgend­wie und auch zwangsläu­fig abge­gan­gen, weil es 

so voll war. Alle schienen die Texte zu ken­nen und mit zu sin­gen. Das, zusam­men mit dem Konz­ert im Black Fleck in Pots­dam im August 2005 mit Pommes

Bru­tal aus Ham­burg und Reiz­gas aus Pots­dam, waren für mich die High­lights. Außer­dem ist es für mich immer 

sehr schön, mit den anderen rum zu hän­gen. Zum Beispiel sich mit Flo auf Tour die Städte anzuse­hen und von ihm etwas Wis­senswertes zu erfahren. Der 

ken­nt sich näm­lich in vie­len Din­gen ganz gut aus, also was so etwas über All­ge­mein­wis­sen hinausgeht. 

Mad: Das High­light wird gle­ichzeit­ig zum Schlus­slight. Am 25. April wird das Black Fleck offiziell abgerissen! 

Wie nen­nen wir denn den Stil, den Chain­break­er spie­len? Ein­fach Hardcore-Punk?

Flo: Jo — passt. 

Dodo: Ich nenne ihn … Spielor! Wie ihr ihn nen­nt darf ich euch lei­der nicht ver­rat­en. Mit Hard­core und Punk is das ja immer so ne Sache, Die einen 

weinen in ihr Bier, weil „das is ja gar kein Punk“, die andern haben extra ihre teuren Train­ingssachen ange­zo­gen und kön­nen dann keinen einzigen 

Round­house-kick unter die Leute brin­gen. Bei­des zusam­mengenom­men ste­ht dann für alles und gar­nichts und irgend­wo dazwis­chen is immer ein Platz frei. 

Willy: Solange wie “Geil­er..” davor ste­ht iss­es mir Jacke wie Hose, wies wer nen­nt! Aber Hard­core-Punk kön­nte hinkommen! 

Worum ging es bei Chain­break­er? Welche Ket­ten woll­tet ihr brechen?

Willy: Die Gold­ket­ten von Train­ing­sho­sen tra­gen­den Hard­core-Bol­los! Welche sonst! 

Flo: Zu allererst ging es bei der Band darum, Musik zu machen. Die drei anderen waren vorher ja in der Band Crude B.E., hat­ten während einer 

ein­jähri­gen Band­pause Lust, trotz­dem ein bißchen Lärm zu machen und haben mich gefragt, ob ich da nicht mit­machen will. Es ging wirk­lich nur ums 

Damp­fa­blassen — nichts Orig­inelles, keine „Kar­riere“ und auch keine poli­tis­che Agen­da. Auf den Namen Chain­break­er sind wir eher gekom­men, weil uns im 

ersten Jahr die Idee gefall­en hat, alle „Hardcore“-Klischees zu ver­wen­den, musikalisch und auch son­st. Ist ja auch ein Super-Klis­cheename. Hat mich 

ziem­lich gewun­dert, dass es dann doch noch gar nicht soooo viele Bands mit dem Namen gab. 

Froe­si: Zumin­d­est keine Hard­core-Bands… Aber was Flo sagt, stimmt. Wir anderen waren alle bei Crude B.E. und der Schlagzeuger Lof­fi ist damals für 

ein Jahr mit dem Fahrrad und seinem Cousin nach Afri­ka gefahren. Wir hat­ten ein­fach Bock, in der Zeit etwas zu machen. Es war dann von Anfang sehr 

punkig und mir hat das sehr gut gefall­en. Das Ganze ist dann doch ern­sthafter gewor­den und wir haben ein­fach weit­er gemacht, ein Demo aufgenommen, 

Konz­erte gespielt… 

Und warum löst ihr euch auf?

Flo: Die Fam­i­lien- und Job­si­t­u­a­tion hat sich in den let­zten Monat­en bei uns ziem­lich ver­schärft, so dass wir immer weniger Zeit hat­ten, um die Band so 

richtig zu betreiben. Und bevor es ein­er­seits stres­sig vom Aufwand und ander­er­seits unbe­friedi­gend vom Ergeb­nis her wird, haben wir beschlossen, die 

Band zu been­den. Für mich per­sön­lich kommt noch dazu, dass ich nach der LP nicht mehr so recht weiß, wie ich da noch mal einen drauf­set­zen kann. 

Froe­si: Was die Musik ange­ht, habe ich nicht das Gefühl, da käme nach der LP nichts mehr, weil wir sowieso immer das gemacht haben, was uns Spaß 

macht. Flo hat wahrschein­lich dieses Gefühl, weil wir uns in let­zter Zeit im Prober­aum nur im Kreis gedreht haben und keine neuen Ideen hat­ten. Ich 

spiele noch in ein­er anderen Band und auch bei mir nimmt das Studi­um und auch alles andere viel Zeit und vor allem auch Kopf in Anspruch. Ich war 

ein­fach nur noch mit dem hal­ben Arsch dabei und auf der LP zum Beispiel sind nur zwei Songs von mir. Nach langem Zögern habe ich mich entschieden, 

auszusteigen, obwohl es mir sehr schw­er viel fiel und ich mit ziem­lich­er Sicher­heit auch die anderen ent­täuscht habe. 

Dodo: Du hast die Wahl. Es ist immer 50/50. Aufhörn-Weit­er­ma­chen-Aufhörn-Weit­er­ma­chen… Und dann hast du die Wahl: Willst du mit diesem Spiel aufhörn 

oder weit­er­ma­chen? Also, Aufhörn-Weit­er­ma­chen-Aufhörn-Weit­er­ma­chen… Und du entschei­dest dich dafür, alles genau abzuwä­gen: entwed­er Aufhörn, oder 

Weit­er­ma­chen… am Ende stellt sich dann her­aus, du weißt, was du willst. Du hast dir deine 50 aus­ge­sucht und jet­zt brauchst du nur noch den Pfad in 

deinem Kopf zurück­ver­fol­gen in der Hoff­nung, deine Rechts-Links-Grün­schwäche möge heute nicht ganz so schwach wie son­st sein und fertig
ist die Kiste. 

Klare Sache.

Willy: Ab einem bes­timmten Alter is dit nor­mal! Erst die Haare dann die Fin­gernägel… Dann Haut… Und so langsam löst man sich kom­plett auf! 

Stammt ihr alle aus dem Land Bran­den­burg? Aus Pots­dam? Wie kommt man dazu, Hard­core ken­nen­zuler­nen und dann selb­st eine Band zu starten?

Flo: Ich komme wed­er aus Pots­dam, noch aus Bran­den­burg, son­dern aus dem Raum Bad Dürkheim. Was einen dazu bringt, Hard­core zu hören und eine Band zu 

starten? Keine Ahnung. Ich hab mich für Punkmusik und für Hard­core inter­essiert, weil das aggres­sive und laute Musik war, die mir gut gefall­en hat. 

Zuerst mal musikalisch, dann auch von dem, was die Musik­er an Inhal­ten trans­portieren woll­ten. Und wenn man dann ein bißchen tiefer reinrutscht, 

bleibt das meis­tens nicht aus, dass man sich auf die eine oder andere Art daran beteiligt — sei es, dass man selb­st eine Band hat, oder dass man 

Konz­erte ver­anstal­tet, Plat­ten verkauft, ein Fanzine macht. Das Schöne ist ja, dass man mit ein­fach­sten Mit­teln dur­chaus Großar­tiges auf die Beine 

stellen kann. Eine Band muss nicht notwendi­ger­weise vir­tu­os sein, um einen Haufen Energie zu trans­portieren. Ein Heft muss nicht notwendigerweise 

teuer gelay­outet und gedruckt sein, um inter­es­sante Gedanken zu ver­mit­teln… Ach, ich schweife ab. Kurz: ich hat­te irgend­wann Lust drauf, auch selbst 

Krach zu machen, nach­dem ich öfters den Krach von anderen gut gefun­den hatte. 

Froe­si: Willy ist der einzige von uns, der ursprünglich aus Pots­dam stammt. Ich sel­ber komme aus Schwedt/Oder. Eine Kle­in­stadt, zu Ostzeit­en ziemlich 

bekan­nt für das Petrol­chemis­che Kom­bi­nat. Arbeit­ge­ber für fast alle der 50.000 Ein­wohn­er, von denen jet­zt nur noch etwa ein Drit­tel da wohnen. Die 

Wohnkom­plexe, in die diese Stadt eingeteilt war, wur­den nach der Wende dann auch zu einem großen Teil zurück­ge­baut. Als „nation­al befre­ite Zone“ hat 

sich Schwedt dann nach der Wende einen Namen gemacht, aber da war ich schon in Pots­dam, habe also ein wasserdicht­es Ali­bi… Die Antwort zum zweiten 

Teil der Frage (der hier irgend­wie gar nicht richtig passt…) geht so: Musst eben mit den richti­gen Leuten rumhän­gen. Und irgend­wie woll­ten wir alle 

in ein­er Band sein und unsere Helden beklauen. 

Mad: Ich hab mich nie für meinen Stamm­baum inter­essiert. Aber ich bin mir sich­er, ich stamme von woan­ders. Das war dann auch genau der Grund, wieso 

ich mit Hard­core zusam­menge­führt wor­den bin. Ich wurde schon sehr früh entwurzelt und damit blieb fast gar keine andere Wahl, als es allen mit Punk 

und dann auch Hard­core dop­pelt und dreifach zurück­zugeben. Wie lange ich das noch durchziehn will, hängt davon ab, wie lange mein Nietengür­tel noch 

hält, aber solange gibt es keine Gnade, Vati! Naja, und als Band macht das Alleinetrinken ein­fach mehr Spaß. 

Willy: Geil, wenn Frösi für mich antwortet! Ja, ich bin der einzige der hier geboren is, hier lebt und hier auch noch arbeit­et und so Kram! Diese 

Stadt is zum Kotzen! Wie man zu dem Ganzen kommt? Weiss gar nich mehr genau wies war aber ich glaube ich hab von Schnei­der mal Point Blank bekommen 

was so mit die erste Hard­core-Sache war und dann nahm das Elend seinen Lauf! Jedes Konz­ert in Pots­dam miter­lebt wenn ich kon­nte! Egal ob ich die Band 

kan­nte oder nich! Is ja heute lei­der nich mehr so bei vie­len! Ja, jut, bei mir ooch nich! Das war alles so Anfang Neun­z­ja! Dann die Schüler­band sein 

lassen und ich glaube 1993 oder 94 die erste Band! Dann kam Crude B.E. die keinen Sänger hat­ten und ab gings! Ich glaub so wars! 

Was sind die Punk­te, die bei Chain­break­er beson­ders viel Spaß gemacht haben? Was heißt DIY für euch, 

was ist daran pos­i­tiv? Was ist eher anstrengend?

Flo: Am meis­ten Spaß hat­te ich bei Chain­break­er bei den Konz­erten — wenn wir merken, dass wir es geschafft hat­ten, mit den Leuten zusam­men einen guten 

Abend zu haben. Oder als wir die LP aufgenom­men haben und während dem Ein­spie­len ein­fach gemerkt haben, dass wir es da richtig machen. Anson­sten halt 

das Zusam­men­sein ein­mal mit den drei anderen an sich und dann mit all den anderen net­ten Leuten, die wir über die Band so ken­nen­gel­ernt haben. Manche 

dieser „Szene-Bekan­ntschaften“ sind schon so richtige Fre­unde gewor­den, z.B. Skräck aus Leipzig. Zu DIY 

habe ich mich ja eben schon ein biss­chen geäussert. DIY heißt für mich, selb­st aktiv mitzuhelfen, dass dieser ganze Musik-/Szene-Zirkus auch weit­er am 

Laufen gehal­ten wird und nicht darauf hof­fen, dass es irgend­je­mand anders schon machen wird. Als anstren­gend habe ich es immer dann emp­fun­den, wenn es 

den Leuten z.B. beim Konz­ertev­er­anstal­ten schon gere­icht hat, dass sie „ja über­haupt was machen“, ohne dass sie sich ein biss­chen Mühe gegeben haben. 

Wenn DIY heisst, dass man lust­los, unmo­tiviert und ohne ein Min­dest­mass an Organ­i­sa­tion ein­fach plan­los vor sich hin­wurstelt und das „Sel­ber­ma­chen“

schon der ganze Selb­stzweck ist und alles entschuldigt, kann man es auch sein lassen. Ich finde ja nicht, dass alles per­fekt sein muss und wie am 

Schnürchen klap­pen. Ich finde es aber schade, wenn so einiges nicht funk­tion­iert (und andere umso mehr Arbeit haben), weil sich vorher nie­mand einen 

Kopf gemacht hat, wie man eine Sache denn sin­nvoll ange­hen könnte. 

Dodo: Dito! Oder wie wir als Ital­iener­In­nen richtiger­weise sagen wür­den: „a detto“! 

Froe­si: Proben, Konz­erte, Plat­ten kaufen, Plat­ten hören, Plat­ten aufnehmen, Plat­ten ein­tüten… Und mit den Jungs… 

Willy: Spaß gemacht hat alles eigentlich! Alles andre muss ich ja nu nich wieder­holen was die jungs schon sagten! 

Ein guter Teil eur­er Songs beack­ert gesellschaftliche The­men. Ihr habt ein Pro-Fem­i­nis­mus-Lied, eins gegen Boule­vardzeitun­gen, eins gegen Nazis, 

eins über den Stress, den man mit dem Chef auf Arbeit haben kann. Wie poli­tisch sind Chain­break­er als Band, wie poli­tisch seid ihr als Individuen?

Flo: Hmm… Eigentlich han­deln unsere Songs doch fast auss­chliesslich vom Saufen. Was ist denn mit „poli­tisch“ gemeint? Nie­mand von uns bek­lei­det ein 

poli­tis­ches Amt, nie­mand ist parteipoli­tisch organ­isiert. Wir nutzen als Band halt das biss­chen Raum, das wir haben, um es mit unseren Gedanken zu 

füllen. Jed­er Text basiert zunächst mal auf einem per­sön­lichen Ein­druck, auf ein­er per­sön­lichen Ebene — das The­ma oder der Anlass ist oft ein 

poli­tis­ch­er“, aber auf Holzham­mer­ag­i­ta­tion habe ich wenig Lust. Lieber jemand anders ein­fach mal die eige­nen Ein­drücke schildern. Bei vie­len Sachen 

habe ich eh viel zu wenig Ahnung, als dass ich mir anmaßen kön­nte, irgendwelche Lösun­gen und Paten­trezepte feil zu bieten. Ich will eigentlich nur 

beschreiben, was ich sehe und den Leuten ihre Schlussfol­gerun­gen selb­st überlassen. 

Froe­si: Hat er ganz gut gesagt. Wir sind so poli­tisch, wie du sein kannst, wenn du Dinge schilder­st, die dich bewe­gen oder ankotzen. 

Stolle: Der Raum in dem wir uns bewe­gen, brummt regel­recht vor poli­tis­ch­er Über­ladung. Daher ist es auch so gut wie unmöglich, unpoli­tisch zu sein. 

Mit allem was wir tun, oder auch nicht tun, nehmen wir Ein­fluss auf Kom­mendes, Zukün­ftiges. So gesehn sind wir alle Poli­tik­erIn­nen und deshalb fordere 

ich: gle­iche Diäten für alle! 

Willy: Wie will man das definieren, wie poli­tisch man is? Ich habe meine Prinzip­i­en und einen guten Men­schen­ver­stand! Und diese bei­den Sachen haben 

sich sich­er durch poli­tis­che The­men geprägt! 

Ihr spielt ein Cov­er von der Uralt-Deutsch­punkband Tox­o­plas­ma. Musikalisch seid ihr aber keineswegs 

Deutsch­punk. Wie ver­bun­den fühlt ihr euch zur Punkszene im Ganzen?

Flo: Wieso sind wir kein Deutsch­punk? Wir spie­len eine Art Punk, kom­men aus Deutsch­land und haben deutsche Texte — was braucht es denn noch, um 

Deutsch­punk“ zu sein? Was ist denn Deutsch­punk? Ich habe mit der Beze­ich­nung echt meinen Frieden gefun­den — zumal zwis­chen O.H.L. und Dack­el­blut, die 

ich bei­de auf ihre Weise als „Deutsch­punk“ empfinde, dur­chaus Platz für uns ist. Und was soll „die“ Punkszene sein? Wir ver­ste­hen uns schon als 

Punkband — damit haben wir jeden­falls sich­er mehr zu tun als mit vie­len „Hardcore“-Bands, musikalisch, aber auch darüber hin­aus. Dass wir nicht 

unbe­d­ingt die Brun­nen­punker mit Iros und „Schiess doch, Bulle“-Sprüchen auf dem Rück­en sind – geschenkt… 

Froe­si: Außer­dem ist doch wirk­lich nie­mand an Tox­o­plas­ma vor­bei gekom­men. Sei es nun 1983 im West­en gewe­sen, als die erste LP raus kam oder Anfang der 

90er, als sie sich noch mal zusam­men getan haben, um den Osten aufzukaufen. Alle haben dazu schon mal gepogt. Deswe­gen mag ich den Cov­er­song auch so. 

Alle ken­nen den und kön­nen mitsin­gen. Die ganzen zuge­hack­ten Emos, die Met­als, die Hard­core-Hei­nis, na ja, und die ganzen Punks sowieso. Alle 

verbinden damit irgen­deine bes­timmte Zeit, die wenig­stens bei mir nicht völ­lig frei von unfrei­williger Komik war. Und alle fühlen sich daran erinnert 

und feiern zusam­men ab, obwohl die Erin­nerun­gen vielle­icht völ­lig andere sind. Reicht. 

Dodo: Wie ver­bun­den fühl ich mich zur Punkszene im Ganzen…? Glob­al gesehn? So generell? Watt für ne kom­plexe frage. Ja und nein! Nich zu allem fühl 

ich mich hingestoßen, aber zu vielem fühl ich mich fort­gewidert. Und ditt is doch Punk, watt für gold­ene Weisheit­en. Die Ein­stel­lung zählt 

und­soweiterund­soweit­er. Und nich wieviel Stern­burg-But­tons du uffe Flieger­jacke von dein­er Oma hast. Punk heisst unter anderem zwar ooch Schwamm, aber 

wenn ditt einzige watt du noch auf­saugen kannst, Bier is, denn kann ick mit dir genau­so viel watt anfan­gen, wie mit ner horde Voll­rent­ner beim 

Karnevalskegeln.

Willy: Punk und Szene… Naja… Mich hat das ganze die let­zten was-weiß-ich wieviel Jahre begleit­et! Also verbinde ich da schon nen wichti­gen Teil 

meines Lebens mit! Außer die „saufend vorm Super­markt asseln“-Phase is bei mir noch nich angekom­men! Aber ob das nu der Punk is den ich kenne… Denke 

nich! Punk is nu nich grad die Legit­i­ma­tion zum über­mäßi­gen Saufen und sich scheiße benehmen! 

Welche Konzertlä­den im Land Bran­den­burg habt ihr im Laufe der Zeit ken­nen­gel­ernt? Wo wars toll, wo ätzend? Welche Bands find­et ihr gut?

Flo: In Bran­den­burg haben wir ziem­lich oft in Pots­dam gespielt und ein­mal in Wit­ten­berg — das war’s dann auch schon. Ist ein biss­chen schade, dass da 

wenig zu sein scheint bzw. dass wir davon nichts mit­gekriegt haben. Wir hät­ten gerne an Orten gespielt, wo wir noch nicht waren und wo es auch ein 

sin­nvolles State­ment gewe­sen wäre, dort zu sein, die Leute nicht mit den Stiefel­nazis alleine zu lassen. Schade.
Auch was Bands bet­rifft, haben wir ausser­halb von Pots­dam, vielle­icht noch Rathenow nicht viel gehört. Insofern kann ich nur hof­fen, dass da draußen 

voll die geilen Bands sind… 

Worum geht es im Song „Dorf­nazis must Die“? Was war der Anlass, den zu schreiben?

Flo: In dem Song geht es um die beson­ders trau­rige Sorte Leute, die sich selb­st für ras­sisch auser­wählt hal­ten und ihr über­legenes Dasein tagtäglich 

an ihrer span­nen­den Bushal­testelle mit einem Kas­ten Bier zele­bri­eren müssen. Als wir noch in Golm, kurz vor Pots­dam geprobt haben, sind wir desöfteren 

an so einem Trupp Idioten vor­beigekom­men, die gle­icher­massen lächer­lich wie ang­ste­in­flössend waren, so dass dann irgend­wann der Text bei rausgekommen 

ist.

Für Leute, die nicht aus Pots­dam kom­men: Was sind denn die C‑Bands, von denen ihr auf der LP schreibt?

Flo: Es han­delt sich um eine satanis­che Geheim­sek­te, deren inner­er Führungszirkel aus uns beste­ht und die Erwäh­nung ist ein geheimer Rit­us, um die 

Kräfte des Bösen zu evozieren… Die Wahrheit ist viel ein­fach­er: Das sind alle Bands aus Pots­dam, deren Namen mit C anfängt. Also wir selb­st, Cyness, Con­fessed Crime, Can­cer Clan, Curse The Cross, Crowskin, nicht zu vergessen die verblich­enen Crude B.E.. Ist seit einiger Zeit irgend­wie so, dass alle unsere Fre­unde Bands grün­den, in deren Namen ein C steht. 

Was ist für die Zukun­ft zu erwarten? Wird es noch eine Chain­break­er-Veröf­fentlichung geben? Bzw. spielt ihr aktuell noch in anderen Bands?
MAD: True til death, egal wer von bee­den zuerst dran globt. Aber ma im Ernst, ick werd weit­er Konz­erte machen und meen Teil dazu beitra­gen, damit von 

irgendwem anders den ihre Kinder ooch Punk genießen kön­nen wenn andre schon längst „vernün­ftig“ gewor­den sind.. 

Flo: Ich spiele weit­er­hin in der Band Crowskin (eine C‑Band!) Gitarre. 

Willy: Und wie treu! Ich mach bei Cold War (mit C… yes) weit­er und mal schauen ob sich da noch was 

ergibt! Son­st werde ich ver­suchen, weit­er­hin so oft wie mögliche meinen Arsch zu Shows bewe­gen und wenns geht mal wieder Bands bekochen oder was zu 

machen! War viel zu sel­ten in der let­zten Zeit! 

Zum Abschluss bitte ein kleines Geheim­nis von jedem Band­mit­glied! Ein obskures Hob­by, eine Anek­dote, ein pein­lich­es Geschichtchen aus der Jugend, 

eine eigentlich uncoole Lieblingss­cheibe im heimis­chen Plattenschrank …

Flo: Uncoole Lieblingss­cheiben habe ich keine — ich steh zu allem, was bei mir so rum­ste­ht, jawohl, auch zu den Strassen­jungs! Obskure Hob­bies habe 

ich eigentlich auch nicht (außer mit 30 immer noch in ein­er Band wie Chain­break­er mitspielen). 

Froe­si: Wenn das so ist, teilen wir wohl ein obskures Hob­by… Was mich bet­rifft, ist meine Lieblings-Pein­liche-Geschichte, wie ich mir 1989 auf dem 

Her­man­nplatz in Berlin für mein Begrüßungs­geld eine Stonewash­jacke gekauft habe und das zu ein­er Zeit, als alle anfin­gen bunte Wit­boy Karot­ten zu 

tra­gen. Als ich sie dann das erste Mal in der Schule nicht ohne Stolz aufge­tra­gen habe, kam das Mäd­chen, auf das ich damals stand vor­bei und sagte mit 

nicht zu übertr­e­f­fend­er Ironie in der Stimme „coole Jacke“. Danach habe ich das Ding nie wieder ange­zo­gen. An pein­lichen Plat­ten habe ich nichts 

weit­er, außer man möchte die „Appetite for Destruc­tion“ von Guns’n‘Roses unbe­d­ingt dazu zählen. 

Stolle: Mein kleines Geheim­nis — ich bin gar nich so schlau, wie ich tue. Mein obskures Hob­by — ich trage benutzte Unter­wäsche. Meine peinliche 

Anek­dote — ich dachte, Karot­ten­jeans und Nikestiefel sind Punk. Und so wars dann auch. Meine uncoole lieblingss­cheibe — Hot Choco­late: „Hottest Hits“ 

Willy: Erstens Frösi: Zu der Zeit hat man keine Wit­boy-Karot­ten getra­gen son­dern wenn Wit­boy, dann die weit­en Dinger, dazu Rol­li undn Hemd drüber! So 

bin ich rumger­an­nt aber meine Hosen waren von Pash! Dazu kamen immer Sachen von Foot­ball-Teams und jed­er hat­te seine Mannschaft von denen er allet 

anhat­te (meine war Frank­furt Galaxy)! Jacke, Cap, Sshirt und und und! Natür­lich hat­te keen­er von uns je son Spiel jesehn aber wat solls! Und immer 

schön uffm Hard­en­berg­platz in Berlin rumposen! Grausame Zeit! War dit pein­lich jenuch? Achso… Ick hab mal Squaredance jemacht und Flöte im 

Spiel­mannszug jespielt! Jetz bin ick raus! 

Discografie Chain­break­er

Chain­break­er — Demo­tape (2004
, ausverkauft).

Chain­break­er — Chain­break­er 7“.

VA — Deutsch­land in Decline 7“ (2005).

Chain­break­er / Mön­ster Split 7“.

Chain­break­er – Het­z­jagd ins Nichts LP (2007).

Rein­hören

MP3 zum Download:

Chain­break­er — Dorf­nazis must die (MP3-Datei, 1.1 MB)

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Eine “Kopfnuss” für ein Neonazi- Shirt

Am 04.04.2007 erlitt ein Par­ty­gast im Waschhaus einen offe­nen Nasen­bein­bruch, nach­dem er einen weit­eren Anwe­senden auf sein neon­azis­tis­ches Shirt “Schwarz ist die Nacht, in der wir euch kriegen — Weiß sind die Män­ner, die für Deutsch­land siegen — Rot ist das Blut auf dem Asphalt” ansprach. Heute, nach genau einem Jahr, fand die Ver­hand­lung im Pots­damer Amts­gericht statt.

Laut Anklageschrift schlug der Täter aus uner­sichtlichen Grün­den mit mehreren Schlä­gen auf den Geschädigten, u.a. mit dem Kopf gegen das Gesicht, ein.
Der Angeklagten beschreibt in sein­er Aus­sage vor Gericht, dass er zuvor vom Neben­kläger auf sein T‑Shirt ange­sprochen wurde und dieser ihn über eine halbe Stunde dazu auf­fordete sich “zu ver­pis­sen”. Als der Geschädigte noch anf­ing in seinem Gesicht “rumzu­fum­meln”, set­zte der Angeklagte zur “Kopfnuss” und einem weit­eren Faustschlag gegen das Auge des Geschädigten an.
Zu seinem T‑Shirt machte er die Angaben, dass er es geschenkt bekom­men habe, und nur gele­gentlich bei der Arbeit trüge. Zuvor sprach er von einem “recht­sex­trem­istis­chen T‑Shirt” mit der Auf­schrift der Bran­den­burg­er Neon­azi-Band “Frontalkraft”. Was eigentlich auf der Rück­seite stand, wußte er nicht. Auch als die Neben­klage ihm einen Auszug aus dem aktuellen Ver­fas­sungschutz-Bericht über diese Textzeilen auf einem Bek­lei­dungsstück vor­legte, wollte er dieses nicht als sein Rück­en­mo­tiv anerkennen.
Im späteren Ver­lauf wirft sein Pflichtvertei­di­ger die Frage auf, ob es eigentlich trotz Courage nicht das gute Recht seines Man­dan­ten wäre, zu tra­gen was er will, wenn es nicht ver­boten sei.
Der Geschädigte sagte zu dem Ver­lauf des Abends aus, dass sich nach­dem er den Angeklagten mit “Schick­es Nazi-T-Shirt” ansprach, eine Diskus­sion zwis­chen mehreren beglei­t­en­den Par­tygästen über den ras­sis­tis­chen Inhalt der Klei­dung ent­bran­nte, die unge­fähr 10 Minuten dauerte.
Ohne Vor­war­nung pack­te der Angeklagte ihn dann am Kra­gen und schlug mit einem wuchti­gen Schlag durch den Kopf aus­ge­führt gegen seine Nase und mit einem zusät­zlichen Faustschlag zu Boden. 

Vor weit­eren Zeug_innenaussagen wurde die Beweis­lage geschlossen. Die Staat­san­waltschaft bew­ertete den Angeklagten als geständig, jedoch sei es nicht gerecht­fer­tigt einen solchen Schlag auszuführen. Sie plädierte auf 50 Tagessätze zu je 10 ?.
Die Neben­klage forderte zusät­zlich noch ein Schmerzens­geld von 1000 ? an den Geschädigten. die Pflichtvertei­di­gung betont, dass die grund­sät­zlichen Absicht­en des Angeklagten auf der Par­ty auf “neudeutsch gesagt, abzuhän­gen oder zu chillen” waren, und keines­falls eine Schlägerei. Diese schloss sich let­zlich den Forderun­gen der Staat­san­waltschaft an.
Die Rich­terin sah den Angeklagten als nicht beson­ders glaub­würdig an. Der Angeklagte wurde somit zu 50 Tagessätzen zu 10 ? und einem Schmerzens­geld von 1000? verurteilt.

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Prozess zum Überfall eines Rechtsextremisten im Potsdamer Waschhaus

Am Fre­itag, den 05.04.08 um 10 Uhr wird am Pots­damer Amts­gericht die vor gut einem
Jahr stattge­fun­dene Attacke eines recht­sex­tremen Pots­damers auf einen Partybesucher
der Waschhaus­es verhandelt.

Wie der Arbeit­skreis Antifaschis­mus Pots­dam bere­its berichtete, fand in der Nacht
vom 4. zum 5.April 2007 in der Pots­damer Par­ty- Loca­tion “Waschhaus” ein rechter
Über­griff statt. Ein­er der anwe­senden Gäste sprach einen offensichtlich
recht­sex­tremen Gast auf dessen T‑Shirt an auf dem groß und deut­lich fol­gen­des Zitat
der recht­sex­tremen Cot­tbuser Neon­azi-Band “Frontalkraft” zu lesen war: “Schwarz ist
die Nacht, in der wir euch kriegen, weiß sind die Män­ner, die für Deutschland
siegen, rot ist das Blut auf dem Asphalt.” (Auch im kür­zlich erschienenen
Ver­fas­sungss­chutz-Bericht des Lan­des Bran­den­burg 2007 ist dieses T‑Shirt erwäh­nt und
abge­bildet). Nach­dem der Par­tybe­such­er den Täter mit den Worten “Schick­es Nazi-
T‑Shirt!” auf die recht­sex­treme Sym­bo­l­ik ange­sprochen hat­te, kam es zu einem kurzen
Wortwech­sel. In dessen Folge schlug der Neon­azi dem Par­ty­gast zuerst mit seinem Kopf
und dann mit sein­er Faust in das Gesicht, und zwar mit der­ar­tiger Wucht, dass der
Geschädigte einen offe­nen Nasen­bein­bruch und ein Schädel­hirn­trau­ma erlitt.

Direkt nach dem Vor­fall behauptete das Waschhaus zusam­men mit dem MBT ein Konzept zu
entwick­eln um der­ar­tige Vor­fälle zu ver­hin­dern, zB war von einer
Podi­umsver­anstal­tung die Rede. Davon kann bis heute keine Rede sein,. Wir gehen
davon aus, dass das Waschhaus das MBT nur als Feigen­blatt benutzte um sich der
berechtigten Kri­tik zu entziehen. Dass weit­er­hin Men­schen mit rechter Gesin­nung im
“Waschhaus” ein und aus gehen kön­nen, zeigt auch das let­zte öffentlich bekannt
gewor­dene Ereig­nis, bei dem ein Par­ty­gast am 20. Feb­ru­ar 2008 einen “Hitler- Gruß”
machte. Bis heute ist von Seit­en des “Waschhaus” keine aktive Auseinan­der­set­zung mit
dem The­ma “Recht­sex­trem­is­mus und Gewalt” zu verzeichnen. 

Die Press­esprecherin Alis­sa vom AK_Antifa Pots­dam sagt dazu: “Es ist skan­dalös das
wieder darüber nachgedacht wird dem Waschhaus Gelder zuzuschiessen solange dort
keine klare und offene Posi­tion gegen Recht­sex­trem­is­mus bezo­gen wird. Während andere
jugend­kul­turelle Pro­jek­te die sich klar gegen Recht­sex­trem­is­mus posi­tion­ieren vor
dem aus stehen.”

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Hakenkreuzschmiererei

Unbekan­nte Täter besprüht­en in der Zeit von Mittwoch, 23 Uhr bis Don­ner­stag, 7 Uhr die Schaufen­ster­scheiben sowie die Ein­gangstür des Imbiss­ladens eines türkischen Inhab­ers in der Wit­ten­berg­er Bahn­straße mit Hak­enkreuzen. Die etwa 60 cm x 60 cm großen Hak­enkreuze wur­den mit­tels schwarz­er Farbe aufge­sprüht. Die Krim­i­nalpolizei hat die Ermit­tlun­gen wegen der Ver­wen­dung von Kennze­ichen ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen aufgenommen.

Zeu­gen, die sach­di­en­liche Hin­weise geben kön­nen, wer­den gebeten, sich bei der Polizei­wache Wit­ten­berge, Tel.: 03877–9300 bzw. jed­er anderen Polizei­di­en­st­stelle zu melden. 

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Potsdam: Toleranzedikt wird übersetzt

Kleger: Bis zu 30 000 Unter­schriften als Ziel / Schüler möcht­en The­sen für Jugend ver­ständlich machen

(Hen­ri Kramer)Nicht jede Zuschrift zum Tol­er­anzedikt spricht von Weltof­fen­heit. „Ich bin so tol­er­ant, dass alle Aus­län­der dahin gehen sollen, wo sie her kamen“, ist eine anonyme Mei­n­ung, die in diesen Tagen an das Team des Medi­en­labors geschickt wor­den ist. Den­noch find­et sich das Beken­nt­nis auf der Inter­net­seite zur Diskus­sion um die Neu­fas­sung des his­torischen Pots­damer Tol­er­anzedik­ts wieder. Ganz bewusst sollen dabei auch extreme Mei­n­un­gen öffentlich wer­den. „Bish­er wur­den uns mehrere hun­dert Postkarten zuge­sendet“, sagte gestern Daniel Wet­zel, der mit seinem Medi­en­la­bor die Diskus­sion um das Tol­er­anzedikt strukturiert.

Die Ini­tia­toren der stadtweit­en Aktion hat­ten gestern zu einem beson­deren Ter­min ins Pots­damer Stadthaus geladen: Schüler und Lehrer soll­ten vom Sinn des Pro­jek­ts überzeugt wer­den, das das Jahr über die öffentliche Diskus­sion in Pots­dam prä­gen soll. Ein erste Ini­tia­tive junger Leute gibt es schon: Die Schüler der 12. und 13. Klasse der Goethe-Schule in Babels­berg wollen sich in den kom­menden Wochen mit dem Entwurf und den The­sen des Tol­er­anzedik­ts beschäfti­gen – und sie in eine ein­fach, für Jugendliche ver­ständliche Sprache über­set­zen. „Wir ste­hen erst am Beginn“, sagte Rai­ka Seipold, Lehrerin an der Gesamtschule.

Solch­es Engage­ment wün­scht sich Daniel Wet­zel an vie­len Orten der Stadt – und ger­ade bei jun­gen Men­schen. So erzählte er von einem Pro­jekt des pri­vat­en Pots­damer Schiller-Gym­na­si­ums: Schüler hät­ten einen Film über Hass- Graf­fi­ties in Drewitz gedreht. Zusam­men mit Ingrid Schramm, ein­er bun­desweit bekan­nten Aktivistin gegen Recht­sex­trem­is­mus, liefen sie dabei durch das Wohnge­bi­et und nah­men mit der Kam­era auf, wie sich Hak­enkreuze oder Has­s­parolen mit ein­fachen Mit­teln ent­fer­nen lassen. „Bald soll der Film auf unser­er Inter­net­seite zum Tol­er­anzedikt veröf­fentlicht wer­den“, kündigte Wet­zel an.

Das The­ma Ras­sis­mus war bei den Schülern gestern allerd­ings nicht von Haupt­in­ter­esse: Maria Ulrich vom Leib­niz-Gym­na­si­um kri­tisierte zum Beispiel, dass schon der Umgang der Pots­damer Schulen untere­inan­der von zu viel Neid und Vorurteilen geprägt werde: „Woran liegt das?“ Auf die Frage ging der Pots­damer Poli­tikpro­fes­sor Heinz Kleger ein, der den Entwurf für das Tol­er­anzedikt vorgelegt hat­te. „Auch so eine Diskus­sion muss geführt wer­den: In ein­er Leis­tungs­ge­sellschaft darf Wet­tbe­werb nicht in Aggres­siv­ität oder For­men des Mob­bings umschla­gen.“ Ger­ade um solche The­men und Erleb­nisse aus dem per­sön­lichen Umfeld der Pots­damer gehe es bei der Diskus­sion ums Tol­er­anzedikt – dem Pro­jekt der gescheit­erten Pots­damer Bewer­bung zur Stadt der Wis­senschaft, das mit einem Extra-Preis gefördert wird.

Die Aktion soll dabei in den kom­menden bei­den Monat­en ihren Höhep­unkt erre­ichen. Im Mai wer­den in möglichst vie­len Schulen und im gesamten Stadt­ge­bi­et Tafeln aufgestellt, an denen alle Pots­damer ihre Mei­n­un­gen zu den The­sen des Tol­er­anzedik­ts abgeben kön­nen. „Es wäre ein Erfolg, wenn wir 20 000 bis 30 000 Unter­schriften sam­meln, die sich für eine tol­er­ante und weltof­fene Stadt aussprechen“, nan­nte Kleger das Ziel – und warnte davor zu glauben, die aufgestell­ten The­sen seien so for­muliert, dass jed­er sich dazu beken­nen könne. Im Gegen­teil, sagte er: Denn gäbe es genug Tol­er­anz, wenn in Pots­dam eine Moschee gebaut wer­den soll? Die Antworten auf manchen anony­men Briefen zum Tol­er­anzedikt klin­gen da deut­lich skeptisch.

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Deutsche Bahn vermietet an Thor-Steinar-Shop

INFORIOT — Zum 1. April dieser Woche ist das Frank­furter Bek­lei­dungs­geschäft Nordic Com­pa­ny, das auss­chließlich die als extrem rechts bekan­nte Mode­marke Thor Steinar verkauft, in eine Immo­bilie der Deutschen Bahn AG am Vor­platz des Frank­furter Haupt­bahn­hofs umgezogen.

Zuvor befand sich das im Sep­tem­ber ver­gan­genen Jahres eröffnete Geschäft (mehr) etwas Abseits des Stadtzen­trums: In direk­ter Nähe zum Sta­dion des lokalen Ver­band­sligis­ten teilte das Unternehmen einen Kom­plex mit der Sportlerk­lause, ein­er Bar, die dafür bekan­nt ist, immer wieder rechte Kund­schaft — namentlich aus dem Umfeld der lokalen Hooli­gan-Grup­pierung FCV Ultras — beherbergt zu haben. Auch unter deren als gewalt­bere­it bekan­nten und neon­azis­tisch ori­en­tierten Anhänger_innenschaft erfreut sich Thor Steinar größter Beliebtheit. Die Marke ist mit­tler­weile zum fes­ten Bestand­steil im Stadt­bild geworden.

Durch den Umzug kann die Nordic Com­pa­ny mehr als bish­er mit Laufkund­schaft rech­nen. Es bleibt zu befürcht­en, dass durch den promi­nen­ten Platz der Immo­bilie auch Inter­esse und Akzep­tanz unter den Bürger_innen der Stadt gegenüber der Nordic Com­pa­ny, ihrer Ware und Kund­schaft zunehmen.

In den let­zten Monat­en stand Thor Steinar wegen Ver­stoß gegen das Marken­recht im Ram­p­en­licht der Öffentlichkeit. Zudem sind und waren Geschäfte, die das Label verkaufen von der Kündi­gung beste­hen­der Mietver­hält­nisse bedro­ht. Was die Bahn dazu ver­an­lasst haben kön­nte, ihre Liegen­schaft an einen recht­en Szene-Laden zu ver­mi­eten, ist zum jet­zi­gen Zeit­punkt noch unklar.

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Nazis in den Weg stellen

Wir, die Autonome Antifa[schistische Aktion] Lübben, haben entsch­ieden am 12. April 2008 eine antifaschis­tis­che Demon­stra­tion zu ver­anstal­ten. Der offen­sichtliche Grund hier­für ist ein “Anti-Repres­sions-Auf­marsch” der Freien Kräfte in der Kreis-Stadt.

Ihr The­ma spielt auf die Polizeiliche Räu­mung des Bunker 88, der sich in der Nähe des Bahn­hofs befind­et, an. Dabei wurde in dem von David Schmidt angemieteten Gelände in der Nacht vom 12. zum 13. Jan­u­ar ein Nazikonz­ert von der Polizei been­det und aufgelöst. Zu diesem Konz­ert waren Nazis aus mehreren Bun­deslän­dern angereist. Von 176 der 190 Teil­nehmer sei die Iden­tität bekan­nt, sagte damals ein Polizeis­prech­er. Die Nazis kamen unter anderem aus Bran­den­burg, Berlin, Ham­burg, Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Bay­ern. Damals verblieben 46 Nazis in der ehe­ma­li­gen Brauerei und ver­bar­rikadierten sich.

Im Bunker 88 wurde während der Polizeimaß­nahme mas­siv­er Wider­stand durch die Faschis­ten angekündigt und geleis­tet. Die Beamten der Spezialein­heit­en des Lan­deskrim­i­nalamtes Bran­den­burg wur­den beim Betreten des Objek­tes mit Flaschen bewor­fen und der Rest der Nazis wurde durch die Spezielein­heit geräumt.

Der Bunker 88 stellt nicht nur Region­al eine wichtige Struk­tur der Faschis­ten, son­dern ist bun­desweit in Nazikreisen angesehen.

Lübben ist all­ge­mein als Nazi-Hochburg bekannt.

Die Nazis ver­anstal­teten bere­its im Dezem­ber 2006 solch eine Auf­marsch mit ca 200 Teil­nehmern. Auch damals gab es eine Antifa-Demo.

Die antifaschis­tis­che Auf­tak­tkundge­bung find­et am 12.04. 2008 um 13 Uhr auf dem Bahn­hofsvor­platz statt. Da der Nazi­auf­marsch etwa zur sel­ben Zeit am sel­ben Ort begin­nt, also in Sicht- und Hör­weite sollte für alle Zugan­reisenden Antifaschist_Innen klar sein, das auch die Nazis in den sel­ben Zügen anreisen. Für alle die aus der Rich­tung Cot­tbus kom­men, wird in Cot­tbus der 12 Uhr Zug auf Gleis 2 emp­fohlen. Für Antifaschist_Innen die aus der Rich­tung Berlin kom­men, sei der 12 Uhr Zug ab Berlin Alexan­der­platz Gleis 1 empfohlen.

Beim let­zten Nazi-Auf­marsch in Lübben gab es nicht nur eine Antifa-Demo, son­dern auch 2 bürg­er­liche Ver­anstal­tun­gen. Wir laden alle bürg­er­lichen und demokratis­chen Kräfte ein, sich an unser­er Demon­stra­tion gegen den Bunker und den Nazi­auf­marsch, zu beteili­gen. Da wir gegen jede Form von Nation­al­is­mus demon­stri­eren, wollen wir keine Nation­al-Fah­nen auf unser­er Demon­stra­tion, außer­dem auch keine Parteifah­nen, da es auch nicht um die näch­ste Wahl geht.

Deshalb rufen wir alle Antifaschist_Innen dazu auf zur Antifaschis­tis­chen Demon­stra­tion am 12.04.2008 ins bran­den­bur­gis­che Lübben (Nieder­lausitz) zu kom­men, um sich den Nazis in den Weg zu stellen!


12.04.2008 “Bunte Häuser statt Braune Bunker!”
Auf­takt 13 Uhr Bahn­hofsvor­platz Lübben, Demon­stra­ton 14 Uhr.

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Randaliert und rechte Parolen gegrölt

Eine Nacht im Polizeige­wahrsam ver­brachte ein Mann, der Mon­tagabend in Bran­den­burg an der Hav­el durch Brüllen rechter Parolen und Treten gegen ein Buswarte­häuschen und einen Stromkas­ten auffiel. Der Mann war mit 2,89 Promille erhe­blich alko­holisiert. Nach Abschluss der polizeilichen Maß­nah­men wurde der Mann am Dien­stag wieder ent­lassen. Beschädi­gun­gen an den genan­nten Gegen­stän­den kon­nten die Beamten in der Nacht nicht feststellen.

Inforiot