Tätlichkeiten gegenüber einem Ausländer wurden der Polizei am Montagvormittag von einem Supermarktparkplatz in Premnitz gemeldet. Zwei Unbekannte sollten den Mann bedrängt haben und anschließend mit einem PKW davongefahren sein. Polizeibeamte trafen vor Ort auf einen Leichtverletzten und veranlassten, dass er durch Rettungskräfte versorgt wird. Diese brachten ihn dann zur Behandlung in eine Klinik. Nach bisher vorliegenden Informationen war der 43-Jährige zuvor von Einsatzkräften der Zollverwaltung wegen Handelns mit unverzollten Zigaretten kontrolliert worden. Die Zollbeamten hatten bei ihm 2.100 Glimmstängel sichergestellt. Ob ein Zusammenhang zwischen der Kontrolle und der Verletzung besteht, wird durch die Polizei geprüft. Kriminalbeamte befragen dazu die beteiligten Personen sowie Zeugen, die den Vorfall der Polizei gemeldet hatten. Die Ergebnisse dieser Ermittlungen liegen derzeit noch nicht vor.
Jahr: 2008
Schlägerei am Bahnhof
In der Nacht zum Samstag wurden die Bundespolizei und die Beamten der
Fürstenwalder Polizei zum Briesener Bahnhof gerufen, da dort eine
Schlägerei zwischen etwa 30 Personen im Gange sein soll. Als die
Polizisten wenige Minuten später am Bahnhof eintrafen, hatte sich die
Prügelei bereits aufgelöst, ein Verletzter wartete vor Ort auf die Beamten.
Kurz zuvor (gegen 01.00 Uhr) waren mehrere Personen vom “Oktoberfest”
auf den Bahnhof gekommen und wollten von dort nach Hause fahren. Etwa 20
bis 25 Personen (überwiegend Männer) gingen zum Bahnsteig in Richtung
Frankfurt/O., etwa 10 Personen auf den Bahnsteig in Richtung Berlin.
Nach kurzer Zeit entspann sich ein Streit zwischen den beiden
Bahnsteigen, der in erhebliche Beleidigungen überging. Wenig später
kamen die ersten Steine und Flaschen aus Richtung des Frankfurter
Bahnsteiges geflogen. Plötzlich setzten sich einige Männer aus der
“Frankfurter” Gruppe in Bewegung, sie überquerten die Gleise und
stürmten auf den gegenüberliegenden Bahnsteig. Dort griffen sie
scheinbar wahllos die dort stehenden Personen an; Zeugen gaben an, dass
sich zum Teil vier “Frankfurter” auf ein Opfer stürzten. Die Angreifer
prügelten mit Fäusten auf ihr Gegenüber ein, teilweise traten sie am
Boden Liegende mit Füßen. Während des Angriffs wurden sie von dem Rest
der Gruppe, die noch auf dem Bahnsteig in Richtung Frankfurt standen,
angefeuert, Zeugen berichteten, dass auch rechtsgerichtete Ausrufe zu
hören waren. Als der Zug in Richtung Frankfurt sich dem Bahnhof näherte,
ließen die “Frankfurter” plötzlich von den Angriffen ab, liefen zum
gegenüberliegenden Bahnhof und stiegen in den Zug.
Bilanz der Schlägerei: Vier Verletzte, darunter eine junge Frau,
meldeten sich später unabhängig voneinander in der Rettungsstelle des
Klinikums Bad Saarow. Zwei Personen wurden zur stationären Behandlung
dort aufgenommen. Die insgesamt fünf Verletzten (zwischen 15 und 26
Jahre alt, aus Fürstenwalde und Berkenbrück) hatten überwiegend
Gesichtsverletzungen bei dem Angriff erlitten.
Nach Zeugenaussagen soll es sich bei den Angreifern um “FC
Victoria”-Fans aus Frankfurt/O. handeln. Die Ermittlungen der
Kriminalpolizei und des Staatsschutzes dauern noch an.
Durchsuchungsaktion war überfällig
Der parlamentarische und öffentliche Druck der letzten
Wochen und Monate hat die Sicherheitsbehörden jetzt endlich
zum Handeln gezwungen. Entsprechende
Verbotsforderungen hat die Linksfraktion im Bund wiederholt
gestellt.
Diese Organisation führt in aggressiver Art und Weise Kinder
und Jugendliche an neonazistisches Gedankengut heran und
steht in der Tradition der HJ und der verbotenen Wiking-
Jugend. Brandenburg gehört zu den regionalen
Schwerpunkten dieser Organisation. Die HDJ veranstaltet
Lager und Fahrten, beispielsweise regelmäßig nördlich von
Berlin.
Der heutigen bundesweiten Razzia muss jetzt schleunigst ein
Verbot folgen. Da die HDJ bereits als neonazistisch
ausgerichteter Jugendverband eingestuft wurde, ist die
Überprüfung des Vereinsverbotes durch das
Bundesinnenministerium überfällig. Darüber hinaus bleibt die
beharrliche Auseinandersetzung mit rechtsextremistischen
Gedankengut Alltagsaufgabe.
Gegen 12.30 Uhr wurde die Polizei zu Hilfe geholt. Vor Ort wurden drei 22- bis 34-jährige Männer festgestellt. Die Alkoholkontrolle ergab Werte von 1,86 bis 3,5 Promille. Den Störenfrieden wurde ein Platzverweis erteilt, dem sie nur unwillig nachkamen, informierte die Polizei. Der 34-Jährige rief in Richtung der Polizeibeamten und der Passanten “Sieg Heil” und “Heil Hitler”.
Um weitere Straftaten zu verhindern, wurde er von der Polizei zunächst in Gewahrsam genommen. Die verbliebenen Personen begaben sich unterdessen zur Bushaltestelle vor dem Herzberger Arbeitsamt in der Lugstraße und schlugen dort die Scheiben der Haltestelle ein. Auch sie wurden in polizeilichen Gewahrsam genommen.
Gegen die drei Personen wurden Anzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen bzw. Sachbeschädigung erstattet.
Beschmierter Boden
Potsdam — Unbekannte haben gestern einen “Stolperstein” in der Potsdamer Innenstadt mit einem Hakenkreuz
beschmiert. Der beschmutzte Stein erinnert an Samuel Guttmann und damit wie die übrigen sechs Gedenksteine in der Landeshauptstadt an einen Verfolgten aus der Zeit des Nationalsozialismus. Die Farbe ist nach Angaben der Polizei heute wieder beseitigt worden.
In mehr als 300 Orten in Deutschland, Österreich, Ungarn und den Niederlanden erinnern so genannte “Stolpersteine” an die Auswirkungen des Nazi-Terrors. In brandenburgischen Städten sind in den vergangenen Monaten bereits mehrmals solche Gedenksteine von Rechtsextremisten geschändet worden.
Razzien bei rechtem Nachwuchs
Mit einer Großrazzia ging die Polizei am Donnerstag gegen die neofaschistische »Heimattreue Deutsche Jugend« (HDJ) vor. Gegen die Organisation wurde nach Angabe des Bundesinnenministeriums ein vereinsrechtliches Ermittlungsverfahren eingeleitet, das zu einem Verbot führen könnte. Unter Federführung des Bundeskriminalamtes wurden ab sechs Uhr früh über 80 Wohnungen und Büroräume in 14 Bundesländern von der Polizei durchsucht. Die Ermittlungen richten sich laut Innenministerium gegen rund 100 Personen.
Die HDJ ist eine der größten und wichtigsten Nachwuchs- und Rekrutierungsorganisationen der neofaschistischen Szene in Deutschland. Sie fungiert dabei offenbar in Nachfolge der 1994 vom Bundesinnenministerium verbotenen Wiking Jugend. Mehrere frühere Spitzenfunktionäre der Wiking Jugend sitzen heute an führender Stelle in der HDJ. Ihr Vorbild ist eindeutig die Hitlerjugend. Bei Zeltlagern und Veranstaltungen der Organisation wird im Sinne ihres »soldatischen Erziehungsideals« Uniform getragen, obwohl dies durch das Versammlungsgesetz verboten ist. Paramilitärische Ausbildung ist wichtiger Bestandteil ihrer Kinder- und Jugendcamps, bei denen nach Recherchen von Journalisten selbst Scheinhinrichtungen vollzogen wurden. Eine enge Verbindung scheint zur NPD zu bestehen. So fanden am Donnerstag Razzien auch im Haus des Berliner NPD-Vorsitzenden und Liedermachers Jörg Hähnel sowie im Haus seiner Frau Stella, die Pressesprecherin des NPD-Frauenverbandes ist, statt.
»Ich habe das Innenministerium wiederholt darauf aufmerksam gemacht, daß dieser Verein die Voraussetzungen für ein Verbot erfüllen dürfte«, erklärte SPD-Innenexperte Sebastian Edathy am Donnerstag gegenüber tagesschau.de. Er verschweigt dabei, daß die Regierungsfraktionen ein solches Verbot bislang verschleppt haben. Seit dem Sommer liegen dem Bundestag Anträge der Fraktionen Die Linke, FDP und Bündnis90/Die Grünen für ein Verbot der HDJ vor. »Es würde mich nicht wundern, wenn der Bundesinnenminister einer formalen Aufforderung durch das Parlament mit einem Verbot der HDJ zuvorkommen würde«, so Edathy. Offenbar will sich jetzt die Bundesregierung nach jahrelanger Untätigkeit mit den Lorbeeren eines HDJ-Verbots schmücken. Aus Sicht der Linksfraktion kommt es nun darauf an, die gewonnenen Erkenntnisse zügig auszuwerten, ein schnelles Verbot der Organisation auszusprechen und dieses konsequent umzusetzen.
»Die Menschen erwarten, dass wir weiter Druck machen«, sagte Thomas Nord, der Landesvorsitzende der Linkspartei. Deswegen sollte die Partei in den neuen Kreistagen zügig und entschlossen auf alle demokratischen Kräfte zugehen, mit denen es inhaltliche Schnittmengen gibt.
Bei einem Treffen besprachen die Landesparteispitze und Vertreter der Kreistagsfraktionen am Mittwochabend das Ergebnis der Kommunalwahl vom 28. September.
Thomas Nord und Landtagsfraktionschefin Kerstin Kaiser plädierten dabei für eine »politische Offensive« in den Kreistagen. Nord geht es nicht nur um die SPD, obwohl es nun in elf Kreisen rechnerische Mehrheiten für rot-rote Bündnisse gibt.
Die Linkspartei gewann 234 Sitze in den Kreistagen und in den Stadtparlamenten der kreisfreien Städte Potsdam, Cottbus, Frankfurt (Oder) und Brandenburg/Havel, die SPD 240. Die CDU, die acht Prozent einbüßte, kommt auf 187 Mandate.
Doch die SPD hadert offensichtlich noch stark mit den neuen Kräfteverhältnissen, mit der Tatsache, dass sich die Linkspartei auf Augenhöhe bewegt. »Die tun so, als ob sie noch überall die Stärksten wären und uns die Bedingungen diktieren könnten«, bemerkte Kerstin Kaiser. Nach Einschätzung Nords bereitet sich die SPD in den Kreistagen auf den Ausstieg aus den kommunalen Bündnissen mit der CDU vor. Nicht, um Rot-Rot zu machen, sondern um mit wechselnden Mehrheiten zu spielen. Die SPD wolle die Linkspartei offenbar einbinden, aber zugleich ihre Inhalte und Ansprüche nicht zum Zuge kommen lassen. Dies ziele darauf ab, die LINKE mit Blick auf die Landtagswahl im Herbst 2009 vorzuführen. Die Zeit für diese taktischen Spielchen sei aber »definitiv vorbei«, sagte Nord.
Wenn die SPD mit der Linkspartei kooperieren wolle, gehe das nicht zum Nulltarif. »Maßstab sind die Ansprüche und Interessen unserer Wähler, die uns vor allem wegen unseres sozialpolitischen Profils gewählt haben.« Deswegen »müssen wir jetzt mit unseren kommunalpolitischen Programmen in allen Kreistagen in die Offensive«.
Dort, wo es zu ernsthaften Verhandlungen mit anderen demokratischen Gruppierungen kommen sollte, empfahl Nord, ein hohes Maß an Transparenz zu verlangen und selbst zu praktizieren. Eine feste Kooperation mit anderen Fraktionen sollte es nur auf der Basis schriftlicher Vereinbarungen geben, die die Bürger nachlesen können.
Bislang gab es in Märkisch-Oderland ein Bündnis der Fraktionen von SPD, Linkspartei und Bauernverband. Im dortigen Kreistag sitzt Kerstin Kaiser.
Am heutigen Donnerstag wurden bundesweit fast 100 Büros und Wohnungen von Mitgliedern der rechtsextremen Organisation ‑Heimattreue Deutsche Jugend- (HDJ) von der Polizei kontrolliert. Von den 14 in Brandenburg durchsuchten Objekten, befanden sich zwei im Landkreis Teltow-Fläming. In beiden Fällen sind einschlägig bekannte NPD-Kader betroffen.
So wurde das Wohnhaus der Familie Hähnel im Ort Am Mellensee durchsucht. Erst Ende August hatten die Grünen und die Antifa bekannt gemacht, das Jörg und Stella Hähnel heimlich in den Landkreis zogen. Seitdem kommt die Familie nicht mehr aus den Negativschlagzeilen: Jörg Hähnel, Berliner NPD-Chef, droht wegen seinem Umzug der Verlust seines Lichtenberger Mandats, da er als Bezirksverordneter auch in Berlin wohnhaft sein muss. Noch in diesem Herbst muss sich der HDJ-Aktivist zudem vor dem Berliner Amtsgericht wegen der Billigung von Straftaten verantworten.
Bei dem zweiten durchsuchten Objekt im Landkreis handelt es sich um die Wohnräume des NPD-Schulungskaders Matthias Ridderskamp in Blankenfelde. Auch er ist kein Unbekannter im Zusammenhang mit der HDJ: So war er nach Anwohnerangaben einer der Hauptorganisatoren des sog. ‑Märkischen Kulturtages- der HDJ am 4. November in Blankenfelde. Damals trafen sich mehr als 200 RechtsextremistInnen, darunter viel NPD-Prominenz, im Gasthaus ‑Zur Eiche- mit Lagerfeuer, Fackeln und keltischer Musik. Von Teilnehmern wurde eine Journalistin am Rande attackiert und verletzt.
In Brandenburg kamen mehr als 120 PolizistInnen zum Einsatz. Die Beamten hatten 18 Beschlüsse für 14 Objekte in der Mark erwirkt. Davon verteilten sich sechs auf Oberhavel, jeweils zwei auf Teltow-Fläming und Märkisch-Oderland, und jeweils einer auf Havelland, Prignitz, Frankfurt (Oder) und Oder-Spree.
Die größte Jugendorganisation der rechten Szene veranstaltet geheime Zeltlager für Kinder und Jugendliche um diese im Sinne einer nationalsozialistischen Tradition zu erziehen. Laut Bundesinnenministerium sollen “Die heutigen Durchsuchungen […] Klarheit darüber verschaffen, ob sich die HDJ in aggressiv-kämpferischer Weise gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet oder ihre Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderläuft.”
Die Polizei hat in mehreren Bundesländern Objekte der rechtsextremen Jugendorganisation “Heimattreue Deutsche Jugend” (HDJ) durchsucht. Es bestünden “tatsächliche Anhaltspunkte, dass sich die HDJ gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet”, begründete das Bundesinnenministerium am Donnerstag die Aktion. Die HDJ hatte im August durch ein Zeltlager in Mecklenburg-Vorpommern Schlagzeilen gemacht, in dem Kindern Nazi-Gedankengut nahegebracht wurde.
Die Berliner Polizei hatte am Morgen berichtet, in der Hauptstadt seien 15 Objekte überprüft worden, in Brandenburg 14 und in Mecklenburg-Vorpommern 17. Das Bundeskriminalamt koordiniere die bundesweite Aktion wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Vereinsgesetz, hatte auch “Morgenpost Online”, das Internet-Portal der “Berliner Morgenpost”, zuvor gemeldet. Insgesamt würden bundesweit mehr als 80 Wohnungen und Büroräume durchsucht worden.
Der Verein ist laut Bundesinnenministerium ein neonazistisch ausgerichteter Jugendverband: “Zunächst unpolitisch erscheinende Freizeitaktivitäten — wie Zeltlager — dienen dazu, Kinder und Jugendliche bereits in jungen Jahren an nationalsozialistisches Gedankengut heranzuführen, um sie in ihrem späteren Leben zu rechtsextremistisch Verblendeten zu machen.” Staatssekretär August Hanning erklärte laut Mitteilung: “Die heutigen Durchsuchungen sollen uns Klarheit darüber verschaffen, ob sich die HDJ in aggressiv- kämpferischer Weise gegen die verfassungsmäßige Ordnung richtet oder ihre Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderläuft.”
Illegaler Aufenthalt
Am Morgen des 07.10.08 stellten zivile Polizeibeamte am Wittstocker Bahnhof zwei vietnamesische Staatsbürger im Alter von 23 und 26 Jahren, die sich illegal dort aufhielten. Eine Überprüfung erbrachte, dass seine Aufenthaltsgestattung bereits zeitlich abgelaufen war und zudem eine räumliche Beschränkung für Berlin bestand. Er hatte bereits wiederholt gegen die Auflagen verstoßen. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Neuruppin wurde er vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen der Wittstocker Kriminalpolizei dauern an.
Bei der Überprüfung des 26-jährigen Mannes stellte sich heraus, dass gegen ihn ein Haftbefehl vorlag. Er wurde zum Zwecke der Abschiebung festgenommen. Die Person wurde im Anschluss an die Ausländerbehörde in Neuruppin übergeben, die die weiteren Maßnahmen für die Abschiebung veranlasst.