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Guben: Bunter Protest gegen Neonazi-Kundgebung

INFORIOT Knapp 250 Men­schen protestierten heute gegen eine Neon­aziskundge­bung vor dem Asyl­be­we­ber­ber­heim in der Deu­low­itzer Straße. An der Kundge­bung nah­men viele Vertreter*innen ver­schieden­er örtlich­er Ini­tia­tiv­en, Vere­ine, Kirchen­ver­bände und Parteien teil. Auch die Bünd­nis “Cot­tbus Naz­ifrei”, “Eisen­hüt­ten­stadt stellt sich quer” und die Ini­tia­tive “Flucht und Migra­tion Cot­tbus” waren u.a. unter­stützend vor Ort. Mit vie­len Trans­par­enten, Trillerpfeifen, Sprechchören und Gesang wurde die Neon­azi-Ver­anstal­tung begleitet.

Gegenkundgebung vor dem Asylbewerberheim in Guben
Gegenkundge­bung vor dem Asyl­be­wer­ber­heim in Guben

Ursprünglich woll­ten die Organisator*innen des Gegen­protests eine Men­schen­kette um das Asyl­be­wer­ber­heim erricht­en. Diese Aktion war als Schutz vor den Neon­azis gedacht. Durch die über­wälti­gende Teil­nahme an der Gegenkundge­bung posi­tion­ierte sich der Aufzug jedeoch schützend im Hal­bkreis vor dem Heim.
Die Neonazi-Kundgebung
Die Neon­azi-Kundge­bung

Zu der Neon­aziver­anstal­tung, an der 70 Per­so­n­en teil­nah­men, hat­te die Macher*innen der Face­book-Seite “Nein zum Heim in Guben” aufgerufen. Wie auch bei anderen Bran­den­burg­er “Nein zum Heim”-Seiten wird auch hier die NPD dahin­ter ver­mutet. An der Kundge­bung hat­ten zumin­d­est ettliche NPD Funktionär*innen aus dem Oder­land sowie der Lausitz teilgenom­men, eben­so wie Anhänger*innen der JN Bran­den­burg. Auf der Kundge­bung redete die Barn­imer NPD-Chefin und Bran­den­buger NPD-Press­esprecherin Aileen Rokohl und die NPD-Funk­tionärin Manuela Kokott. Bei­de het­zten gegen die Auf­nahme von Geflüchteten in der Gren­zs­tadt Guben.
Die Neonazikundgebung
Die Neon­azikundge­bung

Außer­dem nah­men Neon­azis aus Königs Wuster­hausen an der Ver­anstal­tung teil und waren mit eine Trans­par­ent als “Freie Kräfte Königs Wuster­hausen” vertreten. An den kom­menden zwei Mon­ta­gen will BraMM, ein PEGI­DA-Ableger in Bran­den­burg, in Königs Wuster­hausen auf­marschieren. Bei den let­zten Aufmärschen von BraMM in Bran­den­burg an der Hav­el und Fürsten­walde nah­men auch immer örtliche Neon­azis teil. Auch in Königs Wuster­hausen ist damit zu rechnen.
Die "Freien Kräfte Königs Wusterhausen"
Die “Freien Kräfte Königs Wusterhausen”

Bilder wur­den mit fre­undlich­er Genehmi­gung von Ney Som­mer­feld über­nom­men. Mehr Bilder: hier und hier.
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Bad Belzig: NPD Stadtrat wechselt zum „Dritten Weg“

2015.02.21 Eisenhuettenstadt Pascal Stolle
Wie erst jet­zt bekan­nt wurde, hat der Bad Belziger Neon­azi Pas­cal Stolle seinen Sitz in der Stadtverord­neten­ver­samm­lung sein­er mit­telmärkischen Heimat­stadt aufgegeben und war bere­its im Jan­u­ar 2015 zur neon­azis­tis­chen Klein­partei „Der dritte Weg“ gewech­selt. Dies hat­te er zumin­d­est in einem öffentlichen State­ment am 24. Feb­ru­ar 2015 im Social­me­dia angekündigt. Seinen Platz im Stadt­par­la­ment von Bad Belzig solle dem­nach kün­ftig der Kreistagsab­ge­ord­nete André Schär (NPD) inne haben.
Von den „freien Kräften“, über die NPD zum „Drit­ten Weg“
Der 1977 geborene Stolle war erst im Zuge der Bran­den­burg­er Kom­mu­nal­wahlen im ver­gan­genen Jahr mit 385 Stim­men (2,7 %) in die Bad Belziger Stadtverord­neten­ver­samm­lung gewählt wor­den. Er trat damals auf der Liste der NPD an, bekräftigte in seinem Social­me­dia-State­ment vom 24. Feb­ru­ar 2015 aber niemals Mit­glied dieser Partei gewe­sen zu sein.
Eine Aus­sage die dur­chaus plau­si­bel erscheint, da er seit Mitte der 2000er als Kopf der „freien Kräfte“ in Bad Belzig gilt, die wiederum über Jahre ein gutes Ver­hält­nis zu parteifer­nen bzw. von der NPD ent­täuscht­en Neon­azis aus dem Nord­west­en Bran­den­burgs pflegten.
Vor sein­er poli­tis­chen Kar­riere im ver­gan­genen Jahrzehnt war Stolle übri­gens für mehrere Jahre in ein­er Jus­tizvol­lzugsanstalt inhaftiert, weil er 1997 mit weit­eren Gesin­nungsgenossen Mit­glieder ein­er Punk Band in Pritzwalk (Land­kreis Prig­nitz) über­fall­en und bru­tal mis­shan­delt hatte.
Aus der Haft kam er allerd­ings ungeläutert zurück und set­zte seinen „Kampf“, wie bere­its im Jahr 2000 in einem Inter­view mit einem Szen­emagazin angekündigt, seit spätestens 2003 im lokalen Belziger Kam­er­ad­schaftsm­i­lieu weit­er fort.
Nach ein­er kurzen poli­tis­chen „Ruhep­hase“, die Stolle zwis­chen­zeitlich u.a. für die Grün­dung ein­er Fam­i­lie nutzte, fiel er erst seit zwei Jahren wieder als aktiv­er Neon­azi auf. Seit Sep­tem­ber 2013 nahm er regelmäßig an NPD Kundge­bun­gen in Bad Belzig teil und trat bei ein­er auch als Red­ner auf. Später ließ sich Stolle über eine Liste der Partei als Kan­di­dat für die Bad Belziger Stadtverord­neten­ver­samm­lung auf­stellen und wurde während der Kom­mu­nal­wahlen am 25. Mai 2014 auch zum Abge­ord­neten gewählt.
Doch bere­its am Wahlt­ag soll er gezeigt haben, dass er nicht wirk­lich reif für die par­la­men­tarische Arbeit ist, indem er während ein­er „Wahlpar­ty“ in Bad Belzig einen Fotografen attack­iert haben soll.
Auch son­st nahm Stolle seine Funk­tion als Abge­ord­neter zwar war, ent­fer­nte sich seit dem aber anscheinend ide­ol­o­gisch wieder von der NPD. Stattdessen trat er öffentlich immer mehr im Gefolge von Maik Eminger, dem mut­maßlich führen­den Kopf der radikaleren „freien Kräfte“ im Land­kreis Pots­dam-Mit­tel­mark, auf. Ins­beson­dere bei Aktiv­itäten der neon­azis­tis­chen Bewe­gung „Ein Licht für Deutsch­land“, deren Ini­ti­ierung Eminger zugeschrieben wird, war Stolle immer wieder zugegen.
Am 21. Feb­ru­ar 2015 hielt er während ein­er neon­azis­tis­chen Kundge­bung in Eisen­hüt­ten­stadt (Land­kreis Oder-Spree), die haupt­säch­lich vom „drit­ten Weg“ bewor­ben und von Maik Eminger angemeldet wurde, einen ersten Rede­beitrag für die neon­azis­tis­che Klein­partei. Zumin­d­est ver­meldete dies der „dritte Weg“ in ein­er Pressemit­telung. Let­zte Woche bestätigte nun Pas­cal Stolle den Wech­sel zu dieser neon­azis­tis­chen Klein­partei öffentlich. Damit ist der „dritte Weg“ jet­zt auch real in Bran­den­burg präsent.
„Drit­ter Weg“ in Brandenburg?
Bish­er fiel die vor allem in Süd­deutsch­land präsente und dort gegrün­dete Neon­azik­lein­partei „Der dritte Weg“ im Land Bran­den­burg lediglich durch Flug­blat­tak­tio­nen gegen die Unter­bringung von Asyl­suchen­den auf. Am 25. Okto­ber 2015 beteiligte sich dann eine kleine Del­e­ga­tion dieser Partei an ein­er von der NPD angemelde­ten Kundge­bung für die neon­azis­tis­che „Gefan­genen­hil­fe“ in Bran­den­burg an der Hav­el. Ein säch­sis­ch­er Funk­tionär des „drit­ten Weges“ hielt zudem einen Redebeitrag.
Am 21. Feb­ru­ar 2015 fol­gte dann die bere­its erwäh­nte Kundge­bung in Eisen­hüt­ten­stadt, die de fac­to, auf­grund des dom­i­nan­ten Auftretens des „Drit­ten Weges“, als erste eigene Ver­anstal­tung der Partei im Land Bran­den­burg gew­ertet wer­den kann.
Der „Dritte Weg“ wurde übri­gens bere­its im Sep­tem­ber 2013 als Partei gegrün­det und ist seit dem um bun­desweite Aus­bre­itung bemüht. Seine Pro­gram­matik ist betont „nation­al­rev­o­lu­tionär“ und lehnt sich somit an den „antikap­i­tal­is­tis­chen“ und „sozial­rev­o­lu­tionären“ Flügel der NSDAP an. In einem „Zehn-Punk­te-Pro­gramm“ fordert der „Dritte Weg“ u.a. die „Schaf­fung eines Deutschen Sozial­is­mus, fernab von aus­beu­ter­ischem Kap­i­tal­is­mus“ und „gle­ich­macherischem Kommunismus“.
Das sich dahin­ter aber auch nichts anderes als völkisch geprägter Nation­al­is­mus unter anderem Anstrich ver­birgt, wird im Parteipro­gramm­punkt „Umweltschutz ist Heimatschutz“ offen­sichtlich. Dem­nach geht es dem Drit­ten Weg vor allem um die „Erhal­tung und Entwick­lung der biol­o­gis­chen Sub­stanz des Volkes und die Förderung der Gesund­heit“ oder im his­torischen Kon­text gedeutet: um Volks­ge­mein­schaft und Rassenhygiene.
Des Weit­eren wer­den im Parteipro­gramm die Ein­führung der Todesstrafe und die „Wieder­her­stel­lung Gesamt­deutsch­lands in seinen völk­er­rechtlichen Gren­zen“ gefordert.
Die Grün­dungser­wä­gung des „Drit­ten Weges“ als Partei muss deshalb als tak­tisch inter­pretiert wer­den, um gegen staatliche Inter­ven­tio­nen im Sinne eines Vere­insver­botes gewapp­net zu sein. Auf let­zt genan­nter Basis wurde näm­lich erst im Juli 2014 das so genan­nte „Freie Netz Süd“, ein neon­azis­tis­ches Net­zw­erk dem viele Funk­tionäre des „Drit­ten Weges“ zuvor ange­hörten, verboten.
Faz­it
Wie erfol­gver­sprechend das Wirken des „Drit­ten Weges“ indes in Bran­den­burg sein wird, bleib abzuwarten. In großen Teilen des Lan­des ist die NPD Platzhirsch der extremen Recht­en. Lediglich im Nor­dosten Bran­den­burgs kon­nte sich die Partei „Die.Rechte“ bish­er als ern­sthafte Konkur­renz etablieren. Der „Dritte Weg“ will diesem Beispiel offen­bar nun min­destens im Süd­west­en fol­gen. Und mit dem Pas­cal Stolle hat diese Partei auch einen lokalen Szenenkopf gewonnen.
In einem Bran­den­burg­er Par­la­ment wird der „Dritte Weg“ jedoch damit nicht vertreten sein. Stolle will sein Stadtverord­neten­man­dat näm­lich an einen anderen NPD Funk­tionär aus Bad Belzig abtreten.
Fraglich ist damit allerd­ings aber auch, ob dem „Drit­ten Weg“ über­haupt an par­la­men­tarisch­er Arbeit gele­gen ist, oder ob diese Organ­i­sa­tion den Parteien­sta­tus nur benötigt, um mil­i­tan­ten Neon­azis eine Organ­i­sa­tion­sstruk­tur zu bieten.

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200 Rassist*innen marschierten erneut durch Oranienburg

INFORIOT Bere­its zum vierten Mal marschierten Neon­azis, Rassist*innen und Heimgegner*innen in der Kreis­stadt Oranien­burg (Ober­hav­el) auf. Erneut beteiligte sich die örtliche NPD stark an der Organ­i­sa­tion. Unter einem größeren Aufge­bot der Polizei marschierten die rund 200 Teilnehmer*innen durch strö­menden Regen und men­schen­leere Straßen, ohne größeren Gegenprotest.
Vorver­legung der Demon­stra­tion als Reak­tion auf den Gegenprotest
Die Organisator*innen des Auf­marsches hat­ten kurzfristig ihren „Abendspazier­gang“ um einen Tag vorver­legt. Die Vorver­legung hängt mit dem großen Bürg­er­fest zusam­men, welch­es am morgi­gen Mittwoch am Schloss­platz Oranien­burg stat­tfind­en soll. Zum dem Bürg­erst ruft das Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ auf, dem ein Vielzahl von Ini­tia­tiv­en, Parteien und Organ­i­sa­tio­nen ange­hören. Neben Infor­ma­tion­sstän­den und Rede­beiträ­gen treten sieben lokale Bands auf. Ursprünglich war das Bürg­er­fest als Gegen­ver­anstal­tung zum Auf­marsch gedacht, welch­er für den 4. März datiert war. Auf eine Gegen­ver­anstal­tung an dem heuti­gen Dien­stag hat­te das Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“ zugun­sten des Bürg­er­fests verzichtet. Vere­inzelt wurde der Auf­marsch durch Einzelper­so­n­en kri­tisch begleitet.

Der "Abendspaziergang"
Der “Abendspazier­gang”

Ein Sam­mel­beck­en an NPD, Hooli­gans und Dorfnazis 
Die Demon­stra­tion ver­sam­melte sich, wie schon die Male zuvor, auf dem Post­platz vor dem Bahn­hof. Die Ver­samm­lung wurde deut­lich dominiert durch Per­so­n­en aus dem Hooli­ganspeck­trum, sowie NPD Mit­glieder und Neon­azis, die ein­schlägige Bek­lei­dungs­marken, wie beispiel­sweise „Thor Steinar“, tru­gen. Neben den üblichen „Wir sind das Volk“-Transparenten wur­den auf­fal­l­end viele Bran­den­burg-Fah­nen auf der Demon­stra­tion getra­gen, wom­it die Ver­anstatung einem typ­is­chen Bran­den­burg­er Neon­azi­aufzug ähnelte. Den Ein­gang der Post bedeck­ten mehrere Trans­par­ente der Oranien­burg­er Willkom­mensini­tia­tive und den Bünd­nis „Ober­hav­el Naz­ifrei“, denn die Nutzung des Trep­pen­gelän­des wurde für die ras­sis­tis­che Ver­anstal­tung durch den Betreiber des Gelän­des untersagt.
Die Banner des Bündnisses "Oberhavel Nazifrei" versperrten die Posttreppe
Die Ban­ner des Bünd­niss­es “Ober­hav­el Naz­ifrei” versper­rten die Posttreppe

Die bürg­er­liche Fas­sade bröck­elt weiter
Erneut beteiligte sich die NPD organ­isatorisch an der Ver­anstal­tung und nutzte den Aufzug als Agi­ta­tions­feld. Zu Beginn verteilte der NPD Kreis- und Stadtverord­nete Detlef Appel Fly­er an die Teilnehmer*innen. Die Tech­nik wurde auch dieses Mal durch die NPD gestellt, welche die am Post­platz ange­bracht­en Box­en durch ihre Mit­glieder und Sym­pa­thisan­ten, darunter Robert Weg­n­er, bewachen ließ. Auch wie gewohnt hielt das NPD/JN Mar­tin Ulbricht eine Rede, die im Gegen­teil zu seinen Reden zuvor einen deut­lich gemäßigten Ton anschlug. Allerd­ings behauptete er schon zum Beginn sein­er Rede, dass Asyl­suchende in lux­u­riösen Villen unter­bracht wer­den, die sich der Durch­schnitts­bürg­er nicht leis­ten kann. In weit­eren Auszü­gen sein­er Rede sprach er über eine „Asylflut“, die Deutsch­land schon erre­icht habe. Er sprach davon, dass ein Teil der Geflüchteten hier geduldet wären, da ihnen in ihrem Land die Folter dro­ht, an die sie nach sein­er Auf­fa­sung selb­st Schuld seien.
Detlef Appel (trägt Hut) beim Verteilen von Flyern
Detlef Appel (trägt Hut) beim Verteilen von Flyern

Auch in der Demon­stra­tion lief der Anmelder Car­lo-Eik Christopeit zusam­men mit bekan­nten NPD/JN und Freie Kräften Mit­gliedern Karsten B. und Chris­t­ian Sch., sowie den frisch gewählten Beisitzer des NPD Lan­desvor­standes, Robert Wolin­s­ki in ein­er Rei­he. Dieder Umstand lässt die bürg­er­liche Fassede der Ver­anstal­tung weit­er bröck­eln. Auch wenn Christopeit mehrfach behauptet habe kein Neon­azi zu sein und auch nichts mit der NPD zu tun haben, lässt ein Blick auf seine Face­book-Seite stark daran zweifeln. Neben weit­er­er „Nein zum Heim“-Seiten find­en sich auf sein­er Seite außer­dem Likes für den Neon­azi­rap­per „A3stus“, der Kam­pag­nen der JN und Freien Kräften „Sag was du denkst“ und „Ein Licht für Deutsch­land gegen Über­frem­dung“, sowie zufäl­liger­weise des ehe­ma­li­gen Bran­den­burg­er NPD-Press­esprech­er Flo­ri­an Stein.
v.l.n.r Christian Sch., Karsten B., Anmelder Carlo-Eik Christopheit im Gespräch mit Robert Wolinski
v.l.n.r Chris­t­ian Sch., Karsten B., Anmelder Car­lo-Eik Christopheit im Gespräch mit Robert Wolinski

Spanunun­gen auf den Bürg­er­fest erwartet
Von den Organisator*innen des Abendspazier­gangs wird auf den üblichen Face­book-Seite aktiv dazu aufgerufen, sich an dem anti­ras­sis­tis­chen Bürg­er­fest mor­gen zu beteili­gen. Es ver­spricht daher eine span­nungs­ge­ladene Ver­anstal­tung zu wer­den. Die Ver­nastal­ter des Bürg­er­festes behal­ten sich das Recht vor Per­so­n­en, die als störend emp­fun­den wer­den, oder in der Ver­gan­gen­heit „durch ras­sis­tis­che, nation­al­is­tis­che, anti­semi­tis­che oder son­stige men­schen­ver­ach­t­ende Äußerun­gen in Erschei­n­ung getreten sind“ sowie bekan­nt sind als Mit­glieder extrem rechter Parteien und Organ­i­sa­tio­nen von der Ver­anstal­tung auszuschließen.
Flyer zum Bürgerfest
Fly­er zum Bürgerfest

Weit­ere Bilder: hier.
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Keine Zukunft für Nazis! Mobilisierung gegen den „Tag der Deutschen Zukunft“ (TDDZ) 2015 gestartet

tddz-postAm 06. Juni wollen Neon­azis den „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TDDZ) in Neu­rup­pin aus­tra­gen. Der TDDZ ist eine seit 2009 jährlich stat­tfind­ende Neon­azi-Kam­pagne, welche in Neu­rup­pin ihren diesjähri­gen Höhep­unkt als Großauf­marsch find­en soll. Mit dieser Veröf­fentlichung begin­nt die antifaschis­tis­che Mobil­isierung zu Gege­nak­tiv­itäten zum TDDZ.
Kün­ftig bietet die Web­seite http://neuruppin.no-tddz.org Infor­ma­tio­nen zu Aktio­nen, Ter­mi­nen, Hin­ter­grün­den und Gege­nak­tiv­itäten rum um die TDDZ Kam­pagne und stellt Mobi-Mate­r­i­al und Anreiseempfehlun­gen zur Verfügung.
Für den TDDZ engagieren sich die lokal ansäs­si­gen Neon­azi-Struk­turen der „Freien Kräfte Neuruppin/ Osthavel­land“. Sie wollen mit diesem Großauf­marsch, bei dem bis zu 500 Teilnehmer_innen erwartet wer­den, an ver­gan­gene neon­azis­tis­che Ver­anstal­tun­gen in Neu­rup­pin anknüpfen und ihre Posi­tion in der Region Nord­west­bran­den­burg fes­ti­gen. Der Tag stellt den Höhep­unkt ein­er bere­its laufend­en Rei­he von Ver­samm­lun­gen und Aktio­nen dar. Dabei wird jede Gele­gen­heit genutzt, um sich in Szene zu set­zen und Anhänger_innen zu mobil­isieren. In diesem Rah­men wollen sie ein­er­seits durch Anheizen ras­sis­tis­ch­er Denkmuster an beste­hende Ressen­ti­ments und die ras­sis­tis­che Stim­mungen in Teilen der Gesellschaft anknüpfen und ander­er­seits eine Drohkulisse gegenüber Migrant_innen und Geflüchteten auf­bauen. Es ist mit einem der größten Aufzüge seit den jährlichen Märschen im bran­den­bur­gis­chen Halbe zu rechnen.
Wir wollen dies nicht hin­nehmen und rufen alle engagierten Antifaschist_innen dazu auf, gemein­sam den Neon­azis ent­ge­gen zu treten und den TDDZ durch Men­schen­block­aden scheit­ern zu lassen.
Kommt am 6. Juni 2015 nach Neu­rup­pin und lasst uns gemein­sam den TDDZ blockieren.
Keine Zukun­ft für Nazis! TDDZ in Neu­rup­pin verhindern!

Kurza­ufruf | Lange Ver­sion | Mobistuff
Alle Infos:
[Web] http://neuruppin.no-tddz.org
[Mail] kontakt(ät)neuruppin.no-tddz.org
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Erfolgreicher Gedenkspaziergang zum 19. Todestag von Sven Beuter

Zum 19. Todestag von Sven Beuter, den 20. Feb­ru­ar 2015, ver­anstal­tete die AG Antifa gemein­sam mit dem Bund Bran­den­burg­er Queru­lanten, der Partei DIE Linke und deren Jugen­dor­gan­i­sa­tion [’sol­id] einen Gedenkspazier­gang. Dieser startete an Sven Beuters let­ztem Wohnort in der Mu?hlentorstraße 13. Dort ver­sam­melten cir­ca 50 Men­schen. Vor Ort wurde der erste Rede­beitrag ver­lesen, der Sven Beuters Leben the­ma­tisierte. Im Anschluss set­zte sich der Gedenkspazier­gang unter den Klän­gen von Punkmusik in Bewe­gung. Die näch­ste Zwis­chenkundge­bung fand in der Graben­straße statt, in dieser trafen Sven Beuter und sein Totschläger aufeinan­der. Wie es genau zur Auseinan­der­set­zung kam, ist bis heute nicht ganz klar. Als sich­er gilt jedoch, dass Sascha. L. sein Opfer ziem­lich schnell bewusst­los geschla­gen hat, denn jed­wede Abwehrspuren an Sven Beuter Armen fehlen. Nach dem Ver­lesen eines Rede­beitrags zum Tather­gang ging es Rich­tung Havel­straße, dort vor dem Haus Num­mer 13 befind­et sich die, von der Stadt Bran­den­burg an der Hav­el im Jahre 2007 ges­tiftete, Gedenkplat­te fu?r Sven Beuter. In unmit­tel­bar­er Nähe der Kreuzung Grabenstraße/Havelstraße stand der verurteilte Totschläger Sascha L. mit vier weit­eren Neon­azis. Sie provozierten die Teilnehmer_innen des Gedenkspazier­gangs verbal.
Dass es zu solch ein­er Pro­voka­tion kom­men kon­nte, ist ein Skan­dal, denn durch den Anmelder des Gedenkspazier­gangs wurde die Polizei darauf aufmerk­sam gemacht, dass Sascha L. am Rande
provozieren kön­nte und sie dies unterbinden mögen. Daher ist die Aus­sage einiger Polizeibeamt_innen wenig glaubwu?rdig, dass sie nicht wu?ssten, wer Sascha L. ist. Beson­ders da nicht
nur sein Name son­dern auch zahlre­iche Bilder in der lokalen und u?berregionalen Presse in den ver­gan­genen Wochen auf­taucht­en, denn Sascha L. nahm an allen vier Spaziergän­gen der BraMM in Bran­den­burg an der Hav­el teil und skandierte dabei unter anderem den „Ku?hnengruß“. So ist es auch
nicht ver­wun­der­lich, dass die Staats­macht mehre Minuten brauchte, Sascha L. und seine vier Begleiter_innen des Platzes zu ver­weisen, denn hat­ten doch min­destens zwei ziv­il gek­lei­dete Beamte eher damit zu tun, jedes Trans­par­ent, jede Fahne und jede Parole des Gedenkspazier­ganges haar­ge­nau zu doku­men­tieren. Auch ver­sucht­en sie mehrmals „unauf­fäl­lig“ in den Lau­ti zu schauen, um die Redner_innen iden­ti­fizieren zu kön­nen. Auch die Aus­sage eines weit­eren Polizis­ten, Sascha L.
hätte seine Strafe abge­sessen und er kön­nen hinge­hen wohin er möchte und man könne keinen Platzver­weis gegen ihn aussprechen ist eine Farce, denn die ver­gan­gen Mon­tage in Bran­den­burg an der Hav­el zeigten, wie schnell die Polizei gegenu?ber Antifaschist_innen ist, wenn es um Platzverweise
geht.
Nach­dem sich die Polizei nach mehreren Minuten doch entschlossen hat die provozieren­den Neon­azis Rich­tung Innen­stadt zu schick­en, kon­nte der let­zte Rede­beitrag an der Gedenkplat­te gehal­ten wer­den. Im Anschluss erfol­gte die Kranznieder­legung und eine Schweigeminute, sodass jed­er fu?r sich Abschied nehmen konnte.
Kein Vergeben, kein Vergessen!
AG Antifa [BRB]

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