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Brandenburg an der Havel: Informationsveranstaltung zur Errichtung einer Asylunterkunft am Neuendorfer Sand

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Am gestri­gen Abend führten Vertreter_innen der Stadtver­wal­tung von Bran­den­burg an der Hav­el eine Infor­ma­tionsver­anstal­tung zum geplanten Neubau ein­er Gemein­schaft­sun­terkun­ft für Asyl­suchende am Neuen­dor­fer Sand durch. Unge­fähr 50 Men­schen nah­men diesen Ter­min wahr. Sowohl Asylgegner_innen als auch Befür­worter kamen dabei zu Wort.
All­ge­meine Informationen
Zunächst ver­mit­telte ein Vertreter der Stadt erst ein­mal all­ge­meinen Überblick, über die Men­schen, die kom­men wer­den, ihren rechtlichen Sta­tus und welche Art der Unter­bringung für sie angestrebt wird. Im Übri­gen wurde auch in dieser Ver­anstal­tung noch ein­mal dargestellt, dass die Auf­nahme von Asyl­suchen­den geord­net und nach einem bes­timmten Regle­ment abläuft.
Erster Anlauf­punkt für Men­schen, die im Land Bran­den­burg Asyl suchen, ist so zunächst die Erstauf­nah­meein­rich­tung in Eisen­hüt­ten­stadt (Land­kreis Oder-Spree). Dort find­et dann u.a. eine Erfas­sung ihrer Dat­en sowie eine gesund­heitliche Unter­suchung statt. Anschließend wer­den die Asyl­suchen­den über einen Verteilungss­chlüs­sel auf die einzel­nen Land­kreise und kre­is­freien Städte verteilt.
Die Stadt Bran­den­burg an der Hav­el hat dies­bezüglich beispiel­sweise die Pflicht 2,7 % der im Land aufzunehmenden Men­schen eine Unterkun­ft zur Ver­fü­gung zu stellen.
Momen­tan leben 258 Asyl­suchende in der Havel­stadt, davon 179 in der Gemein­schaft­sun­terkun­ft in der Flämingstraße und ins­ge­samt 79 in Wohnungen.
Um bis Ende 2015 weit­ere Men­schen aufnehmen zu kön­nen, ist nun geplant die Flämingstraße um 50 neue Plätze zu erweit­ern und neue Unterkün­fte in der Fohrder Land­straße, mit 105 Plätzen, sowie eben am Neuen­dor­fer Sand, mit 100 Plätzen, zu schaf­fen. Des Weit­eren­sollen 160 Woh­nun­gen angemietet werden.
Fra­gen, Antworten und Willkommenskultur
In der anschließen­den Frages­tunde bracht­en dann zunächst die Asylgegner_innenihre Vorurteile gegenüber Asyl­suchen­den durch entsprechende Anfra­gen an die Mod­er­a­tion zum Aus­druck. Warum der Stan­dort Neuen­dor­fer Sand? Warum soviel Geld für Asyl­suchende aus­geben? Kom­men eigentlich nur Män­ner und wäre es nicht bess­er, wenn sie ihre Heimat auf­bauen wür­den? Wie sieht der Gesund­heitss­chutz aus? Woher haben die das Geld für teure Fitnessstudios?
Die Stadtver­wal­tung ihrer­seits hat­te sich aber anscheinend gut auf die Ver­anstal­tung vor­bere­it­et und entsprechende Sach­bear­beit­er gle­ich mit ein­ge­laden, die auch auf die abstruses­ten Fra­gen kom­pe­tent antworten und so die beste­hen­den Vorurteile – zumin­d­est für die Mehrheit­der Anwe­senden – sach­lich entkräften konnten.
Hin­sichtlich der Stan­dort­wahl wurde noch ein­mal betont, dass die Sied­lung am Neuen­dor­fer Sand nicht der einzige Ort in Bran­den­burg an der Hav­el ist, in dem Asyl­suchende unterge­bracht wer­den sollen. Allerd­ings gäbe es für die hier geplante Neuein­rich­tung an anderen Punk­ten in der Stadt kaum ver­gle­ich­bar gute Stan­dortbe­din­gun­gen. Dies­bezüglich wur­den alle möglichen alter­na­tiv­en Stan­dorte, so der Sach­bear­beit­er der Stadt, genau geprüft und sorgfältig gegeneinan­der abge­wogen, auch im Hin­blick auf die Kosten. Dazu bemerk­te übri­gens ein Bürg­er, dass die Kosten­frage irrel­e­vant sei. Schließlich wer­den, sein­er Mei­n­ung nach, jährlich Mil­liar­den­werte an Waf­fen­tech­nik in die Krisen­län­der geliefert, so dass sich jet­zt nicht gewun­dert muss, wenn die Men­schen von dort aus Furcht vor Krieg, Folter und Vertrei­bung nun hier­her kommen.
Das jedoch vor allem Män­ner aus diesen Län­dern kom­men, lässt sich hinge­gen nicht bestre­it­en. Hier wurde jedoch darauf hingewiesen, dass die Stra­pazen ein­er Flucht, zum Teil über mehrere tausend Kilo­me­ter, durch Krisen­ge­bi­ete, übers Mit­telmeer, für viele Frauen und Kinder ein­fach nicht trag­bar sind und häu­fig den sicheren Tod bedeuten. Das heiße allerd­ings nicht, dass diese in ihren Heimatlän­dern keine Gefahr aus­ge­set­zt sind. Hin­ter jedem Akt der Flucht steckt eben meist noch ein viel größeres Dra­ma. Zudem wurde auch noch ein­mal darauf hingewiesen, dass keines der Krisen­län­der dieser Welt mit europäis­chen Staat­en ver­gle­ich­bar ist und ein gefordert­er „Auf­bau der Heimat“ auf­grund der Gegeben­heit­en vor Ort wohl eher eine roman­tis­che Illu­sion sei.
Hin­sichtlich des Gesund­heitss­chutzes müsse sich hinge­gen keine Sor­gen gemacht wer­den, da alle Asyl­suchen­den bere­its in Eisen­hüt­ten­stadt unter­sucht wür­den. Sollte es trotz­dem zu Krankheit­saus­brüchen kom­men, würde zunächst die gesamte Erstauf­nah­meein­rich­tung so lange in den Quar­an­tänezu­s­tand ver­set­zt, bis kein Risiko mehr für die Bevölkerung beste­ht. Zudem wurde im Hin­blick auf die zuvor konkret the­ma­tisierten Masern hingewiesen, dass der Tod eines kleinen­Jun­gen in Berlin vor allem auf die Impfver­weigerung sein­er deutschen Eltern zurück­zuführen ist.
Klar wider­sprochen wurde auch den immer wieder aufk­om­menden Fra­gen, ob Asyl­suchende beson­ders und ins­beson­dere finanziell bevorteilt wür­den. Laut den Angaben der Sozialdez­er­nentin erhal­ten Men­schen, die in Bran­den­burg an der Hav­el Asyl gefun­den haben und in Woh­nun­gen unterge­bracht sind, jedoch lediglich 359,00 € im Monat, das sind 40,00 € weniger als deutschen Staats­bürg­ern gemäß geset­zlich­er Grund­sicherung nach dem zweit­en Sozialge­set­zbuch (Hartz IV) zu ste­ht. Asyl­suchende die in einem Heim unterge­bracht sind, erhal­ten sog­ar noch weniger, näm­lich unge­fähr 328,00 € im Monat. Was sie mit Ihrem Geld allerd­ings machen, ob sie sich damit Essen und Klei­dung kaufen oder Sport treiben, bleibt ihnen allein überlassen.
Darüber hin­aus wird natür­lich angestrebt, dass die Asyl­suchen­den möglichst schnell in ein Beschäf­ti­gungsver­hält­nis kom­men, so dass sie sich ihren Leben­sun­ter­halt selb­st finanzieren kön­nen. Dies ist jedoch erst früh­estens nach drei Monat­en nach der Ankun­ft möglich und auch nur dann, wenn dadurch keine deutschen Staatsbürger_innen oder EU-Bürg­er_in­nen benachteiligt werden.
Damit waren dann auch die wesentlich­sten Fra­gen beant­wortet. Sicher­lich blieben einige der Anwe­senden, u.a. eine kleinere Gruppe älter­er Herrschaften, die ver­sucht­en aus­län­der­feindliche Ressen­ti­ments zu schüren, oder Einzelper­so­n­en, die unlängst bei den BraMM-Demos mitliefen, weit­er­hin skep­tisch, dafür melde­ten sich im Laufe des Abends immer mehr Men­schen, die sich erkundigten, wie genau geholfen wer­den kann.
Dies griff die Stadt natür­lich gerne auf und betonte, dass ehre­namtliche Hil­fe sehr willkom­men ist. Ins­beson­dere Men­schen die Deutschken­nt­nisse ver­mit­teln kön­nten wür­den drin­gend gebraucht wer­den. Über­haupt sei die Sprache eines der besten Mit­tel um sich einan­der kennenzulernen,so Vorurteile abzubauen und Inte­gra­tion dadurch zu fördern.
Auch der Leit­er der beste­hen­den Asy­lun­terkun­ft in der Flämingstraße meldete sich zu Wort und bestätigte, dass er bish­er keine schlecht­en Erfahrun­gen in seine Heim gemacht habe. Viele der dort unterge­bracht­en Men­schen seien von der Sit­u­a­tion in ihrem Heimat­land und der lan­gen Flucht geze­ich­net und sehn­ten sich eher nach Ruhe. Vie­len muss auch in der Bewäl­ti­gung ihres All­t­ags geholfen wer­den, da manche Dinge, die hier selb­stver­ständlich sind, in ihren Heimatlän­dern gar nicht existierten.
Des Weit­eren wur­den Begeg­nungsmöglichkeit­en und Willkom­mensfeste angeregt um sich bess­er ken­nen­zuler­nen. Dies­bezüglich ver­wies die Stadt aber auch auf schon beste­hende Ange­bote, wie die „Interkul­turelle Woche“ und ähn­liche Ver­anstal­tungsrei­hen, die gern häu­figer fre­quen­tiert wer­den können.
Die neue Asy­lun­terkun­ft am Neuen­dor­fer Sand soll ab Herb­st 2015 bezugs­bere­it sein.
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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration Law & Order

Brandenburger Willkommenskultur der besonderen Art: Polizeiübungen direkt neben der Flüchtlingsunterkunft

Trotz Protesten von Willkom­mensini­tia­tiv­en hat die FH der Polizei die Manöverübun­gen auf dem TÜV-Gelände direkt neben der Unterkun­ft für Flüchtlinge in Lehnitz/Oranienburg im Land­kreis Ober­hav­el fort­ge­set­zt. In der Flüchtling­sun­terkun­ft wohnen mehr als 200 Män­ner, Frauen und Kinder, die vor Krieg und Ver­fol­gung geflo­hen sind. Fach­leute schätzen, dass min­destens 40% der Flüchtlinge auf­grund der erlebten Ver­fol­gung und der Flucht trau­ma­tisiert sind.
 
Mit den Polizeiübun­gen in unmit­tel­bar­er Nach­barschaft ihrer Unterkun­ft sind sie erneut mit ein­er Geräuschkulisse kon­fron­tiert, die viele von ihnen mit ihrer Ver­fol­gung assozi­ieren: Hub­schraubere­in­sätze, Spezial­fahrzeuge und Hun­dertschaften in Uni­form, Übun­gen zur Häuser­stür­mung und Ver­fol­gung, Schießübun­gen mit unschar­fer Munition.
 
Auch die Polizeifach­hochschule sieht ein Prob­lem, offen­bar jedoch vor allem im Protest der Willkom­mensini­tia­tiv­en. Gespräch­sange­bote des Flüchtlingsrates unter Ein­beziehung ein­er Trau­maspezial­istin, die jahre­lange Erfahrung in der Arbeit mit Flüchtlin­gen hat, hielt die Fach­hochschule für unange­bracht. Zwar wird weit­er­hin Gesprächs­bere­itschaft sig­nal­isiert, es stellt sich jedoch die Frage, welch­es Ziel die Gespräche haben sollen, wenn die Fach­hochschule es ablehnt, Exper­tin­nen auch nur anzuhören und klarstellt, dass es Über­legun­gen zu einem Auswe­i­chort nicht gäbe.
 
Die Fach­hochschule lädt Flüchtlinge ein, durch Beobach­tung der Polizeimanöver ihre Äng­ste abzubauen — ein frag­würdi­ges Unter­fan­gen, das den jahre­lan­gen Erfahrun­gen der Trau­mather­a­pie wider­spricht. Denn eines der Symp­tome von Trau­ma­tisierung ist es ger­ade, die Kon­fronta­tion mit Erleb­nis­sen, die Assozi­a­tio­nen zum Trau­ma aus­lösen kön­nten, zu ver­mei­den. Und so gibt es die stilleren nicht-öffentlichen Stim­men in dem Heim in Lehnitz, die ihr Unbe­ha­gen mit der starken Polizeipräsenz in der Nach­barschaft in ein­er Atmo­sphäre des Ver­trauens sehr klar for­mulieren und den Wun­sch äußern, so schnell wie möglich einen anderen Wohnort zu finden.
Das erste Manöver in diesem Jahr ist been­det – die Auseinan­der­set­zung darüber, dass ein Gelände für Ter­ror­bekämp­fung, Schießübun­gen und Polizeigroßein­sätze direkt neben ein­er Unterkun­ft für Flüchtlinge wed­er ein­er human­itären Flüchtlingsauf­nahme noch den Europäis­chen Verpflich­tun­gen zur Berück­sich­ti­gung der Bedürfnisse beson­ders schutzbedürftiger Men­schen entspricht, geht weiter.
 
Willkom­men­skul­tur sieht anders aus! Der Flüchtlingsrat fordert die sofor­tige Aus­set­zung aller Polizeiübun­gen und per­spek­tivisch ein Auf­nah­mekonzept, das Flüchtlinge und andere sachkundi­ge Men­schen in die Gestal­tung der Unter­bringung einbezieht. 

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Rassistische Gewalt steigt auch in Brandenburg

Für das Jahr 2014 hat der Vere­in Opfer­per­spek­tive bis­lang 92 rechte Gewalt­tat­en (im Vor­jahr 85) reg­istri­ert. Sie richteten sich nach Ken­nt­nis der Beratungsstelle gegen min­destens 149 Betrof­fene. Der Anteil der ras­sis­tisch motivierten Tat­en liegt mit 58 deut­lich höher als im Jahr davor (41) und macht 63 Prozent aller reg­istri­erten Tat­en aus (2013: 48 Prozent). 19 Gewalt­tat­en wur­den aus Hass gegen poli­tis­che Gegner_innen verübt, 11 richteten sich gegen nicht Rechte, 2 gegen sozial Aus­ge­gren­zte / Men­schen mit Behin­derun­gen, jew­eils ein homo­phober und ein anti­semi­tis­ch­er Angriff wur­den erfasst. Es wur­den 76 Kör­per­ver­let­zun­gen — davon 41gefährliche — reg­istri­ert sowie 3 ver­suchte Kör­per­ver­let­zun­gen, 9 Bedro­hun­gen, 2 Brand­s­tiftun­gen, 1 Sachbeschädi­gung und eine sex­uelle Nöti­gung. Von einem hohen Dunkelfeld ist auszuge­hen. Nicht erfasst wur­den Kundge­bun­gen gegen die Auf­nahme von Flüchtlin­gen vor Flüchtling­sheimen und Pri­vat­woh­nun­gen, in denen Flüchtlinge leben. Sie sind von den Ver­anstal­tern als Ein­schüchterung gemeint und wer­den von den Betrof­fe­nen als Bedro­hung emp­fun­den, kön­nen aber sta­tis­tisch nicht als Gewalt­de­likt gew­ertet werden.
Die meis­ten Angriffe wur­den in Cot­tbus reg­istri­ert, gefol­gt vom Land­kreis Spree-Neiße, in dem nach wie vor Sprem­berg mit ein­er agilen gewalt­täti­gen Neon­aziszene einen Schw­er­punkt bildet.
 
Der Anstieg ras­sis­tis­ch­er Gewalt ist nach Ein­schätzung der Opfer­per­spek­tive auf die andauernde und mas­sive Mobil­isierung gegen Flüchtlinge zurück­zuführen (1). Sie wen­det sich let­z­tendlich gegen alle als Migrant_innen wahrgenomme­nen Men­schen. Ras­sis­tisch eingestellte Durchschnittsbürger_innen fühlen sich ermuntert und wer­den zu Gelegenheitstäter_innen, so wie in Pots­dam am 6. Sep­tem­ber, als ein nige­ri­an­is­ch­er Staats­bürg­er seine neue Woh­nung am Schlaatz beziehen will. Zwei Nach­barn stellen sich ihm in den Weg, um ihn nicht ins Haus zu lassen. Sie beschimpfen ihn ras­sis­tisch und erk­lären, er würde hier nicht wohnen. Als er darauf beste­ht, eine Woh­nung gemietet zu haben, sog­ar seine Schlüs­sel zeigt, schlägt ein­er der bei­den ihm ins Gesicht und besprüht ihn mit Pfef­fer­spray. In Elster­w­er­da belei­digt am 13. Mai ein Rechter einen Deutschen libane­sis­ch­er Herkun­ft ras­sis­tisch, als er diesen bei der Arbeit auf einem Garten­grund­stück beobachtet. Er tritt den sichtlich Erkrank­ten zweimal in den Unter­leib und dro­ht ihm mit dem Tod, falls er die Stadt nicht ver­lasse. Der Betrof­fene muss in Folge des Angriffs sta­tionär behan­delt werden.
 
Neben der tat­säch­lichen Zunahme ras­sis­tis­ch­er Gewalt wirken sich ver­mut­lich fol­gende Entwick­lun­gen auf die sta­tis­tis­che Erfas­sung aus: eine langsam zunehmende Sen­si­bil­isierung der Polizei für ras­sis­tis­che Tat­en und damit eine Verbesserung der Doku­men­ta­tion von Hin­weisen auf ras­sis­tis­che Motive und die große Unter­stützung von Asyl­suchen­den durch zahlre­iche Ini­tia­tiv­en. Die soziale Ein­bindung fördert die Bere­itschaft, nach ras­sis­tis­chen Angrif­f­en Anzeige zu erstat­ten und pro­fes­sionelle Hil­fe in Anspruch zu nehmen. Zur Ver­hin­derung langfristiger psy­chis­ch­er Angriffs­fol­gen man­gelt es in Bran­den­burg allerd­ings nach wie vor an qual­i­fizierten Über­set­zungsmöglichkeit­en bei Psy­chother­a­pi­en und ein­er unbürokratis­chen Regelung für Asyl­suchende, nach ras­sis­tis­chen Bedro­hun­gen bzw. Angrif­f­en den Wohnort wech­seln zu kön­nen (soge­nan­nte Umverteilung).
 
Mit Sorge beobachtet der Vere­in die Neuein­rich­tung von großen Sam­mel­lagern ohne abge­tren­nte Wohnein­heit­en. Masse­nun­terkün­fte stig­ma­tisieren die hier Unterge­bracht­en und schüren vor allem in kleinen Ortschaften ras­sis­tis­che Ressen­ti­ments. Die fehlende Pri­vat­sphäre beschädigt nicht nur die Bewohner_innen, sie fördert zudem Gewalt in den Unterkün­ften. Die geringe Ausstat­tung mit qual­i­fizierten Sozialarbeiter_innen ver­schärft die Situation.
Der Vere­in Opfer­per­spek­tive fordert die Lan­desregierung dazu auf, die Unter­bringungspoli­tik neu auszuricht­en. Das Innen­min­is­teri­um sollte in Rück­griff auf die Anti­ras­sis­musklausel in der Lan­desver­fas­sung die ihm unter­stell­ten Behör­den anweisen, Kundge­bun­gen gegen die Auf­nahme von Flüchtlin­gen nicht vor deren Woh­nun­gen bzw. Unterkün­ften zu genehmigen.
 
(1) Siehe: Netz gegen Nazis „Ras­sis­tis­che Mobil­isierun­gen gegen Flüchtling­sun­terkün­fte, Rechte Demon­stra­tio­nen und Wahlkampf bei NPD und AfD – Das Jahr 2014 in Brandenburg“

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(Anti-)Rassismus Flucht & Migration jüdisches Leben & Antisemitismus Sonstiges

Montagsdemo, die Dritte

Am 23. März um 18 Uhr ist es die AGUS GADAT beru­fliche Schulen, die zum Protest gegen Ras­sis­mus und Frem­den­feindlichkeit aufruft. Unter anderem soll auf großer Lein­wand ein Kurz­film gezeigt wer­den, der die Aus­gren­zung von Obdachlosen deut­lich macht, es wird Musik geben und Arbeit­en von Auszu­bilden­den zum The­ma wer­den zu sehen sein. Im Jan­u­ar hat­ten Schü­lerin­nen und Schüler der Evan­ge­lis­chen Schule unter dem Ein­druck von „Pegi­da“ die erste Neu­rup­pin­er Mon­tags­demon­stra­tion „Für Vielfalt gegen Ein­falt“ organ­isiert. Bei Schnee und Regen kamen mehr als 300 Men­schen auf den Schulplatz. Im Feb­ru­ar set­zte das Ober­stufen­zen­trum Ost­prig­nitz-Rup­pin die Rei­he fort, wieder bei sehr mäßi­gen Wit­terungs­be­din­gun­gen. Jet­zt ist endlich Früh­ling, und die Ver­anstal­ter hof­fen auf wach­sende Beteili­gung. Das Aktions­bünd­nis Neu­rup­pin bleibt bunt unter­stützt die Schü­lerini­tia­tive und set­zt sich dafür ein, dass die Demon­stra­tio­nen bis zum Som­mer fort­ge­set­zt wer­den. Denn für den 6. Juni rufen Recht­sex­trem­is­ten zu ein­er frem­den­feindlichen Großdemon­stra­tion „gegen Über­frem­dung“ nach Neu­rup­pin. Sie scheuen nicht ein­mal davor zurück, das Fontane­denkmal und den welt­bekan­nten Schrift­steller selb­st für ihre ras­sis­tis­che Pro­pa­gan­da zu miss­brauchen. Aus­gerech­net den Welt­bürg­er Theodor Fontane für frem­den­feindliche Ziele zu miss­brauchen – das ist ein schlechter Witz. Die Fam­i­lie Fontane war eine hugenot­tis­che Flüchtlings­fam­i­lie, die hier gut aufgenom­men wurde. Die Neu­rup­pin­er haben und hat­ten ein sehr entspan­ntes Ver­hält­nis zu ihren Zuwan­der­ern. „Neon­azis kön­nen hier nicht punk­ten, das wird nichts in Neu­rup­pin“, ist Bünd­nis­sprech­er Mar­tin Osin­s­ki überzeugt. In Neu­rup­pin kön­nten die Recht­sex­trem­is­ten mit frem­den­feindlichen Parolen keinen Blu­men­topf gewin­nen. Die Mon­tags­demos bere­it­en den bre­it­en, friedlichen Protest vor, mit dem Anfang Juni der braune Spuk zurück­gewiesen wer­den soll. Die Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland ste­hen seit Jahren unter Beobach­tung des Verfassungsschutzes.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Oberhavel: „Abendspaziergang“ zieht nach Zehdenick

INFORIOT Die ras­sis­tis­che Mobil­isierung gegen Asyl­suchende in Ober­hav­el reißt nicht ab. Nach­dem Anfang März bekan­nt wurde, dass Zehdenick 100 Asyl­suchende im früheren Lehrlingswohn­heim des Ober­stufen­zen­trums am Wesendor­fer Weg zen­tral unter­brin­gen wird, machen Heimgegener_innen in Inter­net und auf der Straße mobil gegen das Vorhaben. Seit Ende 2014 wur­den 18 Asyl­suchende dezen­tral in Woh­nun­gen in der Stadt untergebracht.
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Auf der Social-Media-Plat­tform „Face­book“ ent­stand am 15. März die Seite „Nein zum Heim Zehdenick“, die nach heuti­gen Stand etwas weniger als 300 „Likes“ bekom­men hat. Knapp 100 Neon­azis und Rassist_innen zogen dann am heuti­gen Mittwochabend durch die Havel­stadt. Unter ihnen befan­den sich lokale NPD und JN-Mit­glieder, darunter Burkhard Sah­n­er, Robert Wolin­s­ki, Thomas Salomon, Robert Weg­n­er, Karsten Bachert und Philip Badz­cong. Außer­dem bekam die Demon­stra­tion Unter­stützung aus Berlin-Buch, u.a. durch den Pankow­er NPD-Kreisvor­sitzen­den Chris­t­ian Schmidt.
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Bei der Demon­stra­tion in Zehdenick han­delt es sich um eine Fort­set­zung der „Abendspaziergänge“, die monatlich in der Kreis­stadt Oranien­burg aus­ge­tra­gen wur­den. Nach diesem Vor­bild hiel­ten die Zehdenick­er den Ablauf der Demon­stra­tion ab. Im Hin­ter­grund zieht die NPD weit­er­hin die Fäden, hält sich jedoch aus tak­tis­chen Grün­den bedeckt.
Dro­hen Ober­hav­el meck­len­burg­er Zustände?

Screenshot der Facebookgruppe "Hilfe für die Brandopfer vom Zehdenicker Ortsteil Osterne"
Screen­shot der Face­book­gruppe “Hil­fe für die Bran­dopfer vom Zehdenick­er Ort­steil Osterne”

Dass der „Spazier­gang“ in Zehdenick und die NPD hier einen regen Zulauf haben, ist wenig ver­wun­der­lich. So hat die Partei in der Ver­gan­gen­heit schon das Fun­da­ment für die frucht­bare Mobil­isierung in der Stadt gelegt. Derzeit engagiert sich die NPD Ober­hav­el aktiv für die Bran­dopfer eines Wohn­blocks im Zehdenick­er Ort­steil Osterne. In der öffentlich ein­se­hbaren Face­book-Gruppe „Hil­fe für die Bran­dopfer vom Zehdenick­er Ort­steil Osterne“ wurde der NPD Vize-Kreisvor­sitzende Robert Wolin­s­ki vor eini­gen Tagen zum Admin­is­tra­tor ernan­nt. Ganz nach den Vor­bild der NPD-Arbeit in Meck­len­burg-Vor­pom­mern bietet die Partei ihre ehre­namtliche Hil­fe an, vor allem in der struk­turschwachen Region
In dem Fall täti­gen Robert Wolin­s­ki sowie weit­ere NPD-Funk­tionäre wie der Krem­mer Abge­ord­nete Björn Beuchel oder die Fürsten­berg­erin Heike Popiela (ehem. NPD-Stadtverord­nete in Fürsten­berg) Geld­spenden, bieten ihre PKWs an für die Über­führung von Sach­spenden oder ver­mit­teln Brand­sanierungs­fir­men. Das Engage­ment geht jedoch nicht ein­her ohne örtliche Politiker_innen anzuprangern, die unzurechende Reak­tio­nen zeigen, sowie zum anderen eine beiläu­fige Het­ze gegen Ausländer_innen und Asyl­suchende. So waren die Anliegen von Osterne auch schon Gegen­stadt auf dem 4. „Abendspazier­gang“ in Oranien­burg und auch in Zehdenick. Bei bei­den Ver­anstal­tun­gen beklagte sich die Zehdenick­erin Nicol Schulze für die unzure­ichende Unter­stützung durch den Bürg­er­meis­ter Arno Dahlen­burg (SPD). Auf der Diskus­sionsver­anstal­tung zu Asyl am 11. März in der Niko­lai-Kirche Oranien­burg fiel sie vor Allem durch islam­feindliche Aus­sagen auf.
Wenig Gegen­wind
Zu ein­er Gegenkundge­bung unter dem Mot­to „Pro Asyl­be­wer­ber in Zehdenick” riefen die Frak­tio­nen des Zehdenick­er Stadt­par­la­ments auf. Mehrere Parteien ver­legten ihre Ver­samm­lun­gen nach Zehdenick. Mit eben­falls knapp 100 Besucher_innen war die Gegen­ver­anstal­tung auf dem Mark­t­platz gut platziert. Zu Beginn des „Abendspazier­gangs“ wurde jedoch die Gegen­ver­anstal­tung, die schon um 17 Uhr begann, für been­det erklärt.
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Die Stadt Zehdenick lädt mor­gen zu ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung in der Men­sa der Lin­den­grund­schule zu der geplanten Unter­bringung Zehdenick ein. Für den kom­menden Mittwoch wurde eine weit­ere Demon­stra­tion in Oranien­burg auf der „Nein zum Heim in Oranien­burg“ Seite angekündigt.
Weit­ere Bilder: hier und hier.
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Antifaschismus

Wittstock/Dosse: Bürgerversammlung zur Aufnahme weiterer Asylsuchender

2015.03.17 Wittstock_Dosse Buergerversammlung zur Aufnahme von Asylsuchenden (2)
Auf­grund der nach wie vor steigen­den Zahlen von in der Bun­desre­pub­lik ank­om­menden Flüchtlin­gen und Asyl­suchen­den, hat sich Wittstock/Dosse auf Bit­ten des Land­kreis­es Ost­prig­nitz-Rup­pin entschlossen noch ein­mal 50 Men­schen aufzunehmen und in der Stadt unterzubrin­gen. Um dieses Vorge­hen trans­par­ent für alle zu gestal­ten, hat­te das Witt­stock­er Bürg­er­bünd­nis heute ab 19.00 Uhr zu ein­er Infor­ma­tionsver­anstal­tung in die Heilig-Geist-Kirche in der nördlichen Alt­stadt geladen. Unge­fähr 50 Bürger_innen nah­men dieses Ange­bot an.
Bewährte Unter­bringung
Eine Mitar­bei­t­erin des Land­kreis­es Ost­prig­nitz-Rup­pin führte zunächst mit einem all­ge­meinen Überblick in die anschließende Fragerunde ein. Gemäß ihren Aus­führun­gen wird der Kreisver­wal­tung mehrmals im Jahr die Zahl der aufzunehmenden Asyl­suchen­den mit­geteilt. Dies geschieht nach einem Quoten­sys­tem, dem­nach 4,6 % aller im Land Bran­den­burg ank­om­menden Flüchtlinge vom Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin aufgenom­men wer­den müssen. In diesem Jahr rech­net die Kreisver­wal­tung unge­fähr mit 400 aufzunehmenden Asyl­suchen­den. Dies sind etwas mehr als 2014, da in großen Teilen der Welt nach wie vor Krieg und Vertrei­bung herrscht, so die Mitar­bei­t­erin des Kreis­es. Bestrebt sei sie bzw. der Land­kreis ansich, diese Men­schen in erster Lin­ie in Woh­nun­gen unterzubrin­gen, weil dies die geeignet­ste Art und Weise für eine erfol­gre­iche Inte­gra­tion ist. Allerd­ings klappt die Anmi­etung von Wohn­raum nicht immer, da manch­mal mehr Asyl­suchende kom­men als Woh­nun­terkün­fte zur Ver­fü­gung ste­hen. Zurzeit sind jeden­falls immer­hin 166 Men­schen in Woh­nun­gen im gesamten Land­kreis unterge­bracht. Des Weit­eren sind im Neu­rup­pin­er Heim für Asyl­suchende 208 Per­so­n­en unterge­bracht und in der seit Jan­u­ar 2015 zur Ver­fü­gung ste­hen­den Heimunterkun­ft in Wusterhausen/Dosse unge­fähr 50. Den­noch wird drin­gend weit­er­er Wohn­raum gesucht. Dies­bezüglich hat sich wiederum Wittstock/Dosse ange­boten, da der Kreis bere­its bei der ersten Unter­bringung von Flüchtlin­gen im Herb­st ver­gan­genen Jahres gute Erfahrun­gen gemacht hat. Damals wur­den die Asyl­suchen­den über­gangsweise zunächst im „B3-Cen­ter“ unterge­bracht, dort auf das Leben in der Stadt eingewöh­nt und dann schließlich auf Woh­nun­gen verteilt. Auf diese Erfahrun­gen soll jet­zt aufge­baut wer­den und zum 1. April 50 weit­ere Flüchtlinge in ähn­lich­er Weise aufgenom­men wer­den. Dies­bezüglich bit­tet auch der Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin die Bürger_innen den ank­om­menden Men­schen zu helfen und sie aufzufangen.
Hil­fs­bere­ite Bürger_innen
Inter­es­san­ter Weise stellte dies für den Großteil der auf der Bürg­erver­samm­lung anwe­senden Men­schen auch über­haupt kein Prob­lem da. Die Fra­gen der meis­ten inter­essierten Bürger_innen ziel­ten somit auch eher darauf ab, wie und wo konkret geholfen wer­den kann. Gibt es beispiel­sweise die Möglichkeit die Flüchtlingskinder sofort in die Kitas zu inte­gri­eren? Wie läuft die Inte­gra­tion in der Schule? Gibt es aus­re­ichend Ange­bote für Deutschkurse? Wie sieht es mit Beschäf­ti­gungsmöglichkeit­en aus? Kön­nen Paten­schaften über­nom­men werden?
All diese Fra­gen wur­den ruhig, sach­lich und kom­pe­tent durch die im Podi­um sitzen­den Experten beant­wortet. Schließlich soll­ten alle Zweifel aus­geräumt wer­den, so dass aus etwaigen Missver­ständ­nis­sen keine Vorurteile entste­hen. Auf die konkreten Fra­gen gab es dann auch genaue Antworten. Beispiel­sweise wird die Unter­bringung von Flüchtlingskindern in Kita unbe­d­ingt angestrebt, obwohl hier­für kein Recht­sanspruch beste­ht. Anders ver­hält es sich hinge­gen mit der schulis­chen Aus­bil­dung, hier gilt auch für Kinder von Asyl­suchen­den Schulpflicht, so dass auch hier eine bessere Inte­gra­tion ermöglicht wer­den kann. Zwar gibt es keine so genan­nten „Willkom­men­sklassen“, wie beispiel­sweise in Großstädten, jedoch wird hier­für bere­its nach ein­er entsprechen­den Ersat­zlö­sung gesucht. Gefun­den wur­den inzwis­chen schon Lösun­gen für das Ange­bot zusät­zlich­er Deutschkurse, die zurzeit beispiel­sweise von Lehrer_innen im Ruh­e­s­tand betreut wer­den. Unter­richts­fall durch etwaige Mehrbe­las­tung von in Dienst befind­lichen, lehren­den Men­schen wird so ver­mieden. Deutschkurse sind übri­gens nicht nur Grund­lage für eine gute Inte­gra­tion, son­dern auch für die Auf­nahme ein­er Tätigkeit. Dies­bezüglich wur­den ja die über Jahre gel­tenden, erschw­erten Bedin­gun­gen erhe­blich gelock­ert. Asyl­suchende dür­fen dem­nach jet­zt schon nach drei Monat­en ein­er beru­flichen Tätigkeit nachge­hen, wenn die Stelle nicht mit einem deutschen Staats­bürg­er oder einem Bürg­er aus der EU beset­zt wer­den kann. Kontin­gent­flüchtlinge dür­fen zudem sog­ar sofort arbeiten.
Die beste Art der Inte­gra­tion ist aber immer noch der per­sön­liche Kon­takt zwis­chen den Men­schen. Gelobt wurde deshalb der Vorschlag ein­er Bürg­erin, Patentschaften für Asyl­suchende zu übernehmen.
Asylgegner_innen bleiben wort­los, aber ablehnend
Selb­stver­ständlich waren natür­lich auch Asylgegner_innen im Saal anwe­send. Allerd­ings blieben die sieben Sym­pa­thisan­ten von „Witt­stock sagt nein zur Asylpoli­tik“, darunter auch mehrere bekan­nte Neon­azis, heute erstaunlich ruhig. Desin­ter­essiert spielte sie mit ihren Handys oder schliefen ab und zu ein. Den­noch ist die Ruhe möglicher­weise trügerisch. Denn für den 28. März 2015 ruft „Witt­stock sagt nein zur Asylpoli­tik“ unter dem Mot­to „Nein zu dieser Asylpoli­tik“ zu einem erneuten Auf­marsch in der Stadt auf.
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Antifaschismus

Nauen: NPD und „Freie Kräfte“ machen erneut Stimmung gegen geplante Asylunterkunft

Titelbild
NPD und „Freie Kräfte“ haben am heuti­gen Vor­mit­tag in der havel­ländis­chen Kle­in­stadt Nauen erneut gegen eine geplante Unterkun­ft für Asyl­suchende Stim­mung gemacht. Unge­fähr 80 Neon­azis hat­ten sich dazu in der Bre­dow­er Straße Ecke Straße des Friedens getrof­fen und eine Kundge­bung durchge­führt. Die Ver­samm­lung soll einige Tage zuvor von Pierre Bod­din, einem Sym­pa­thisan­ten der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“, angemeldet wor­den sein. Gegen die Ver­anstal­tung protestieren unge­fähr 30 Men­schen. Allerd­ings, auf­grund der polizeilichen Aufla­gen, erst in ein­er Ent­fer­nung von 100m zur Neonazikundgebung.
Stille Proteste
Schirmherr der Proteste war die Bürg­erini­tia­tive „Nauen für Men­schlichkeit“. Diese hat­te eben­falls eine Kundge­bung bei der Polizei angemeldet und sich am Bre­dow­er Weg Ecke Feld­straße ver­sam­melt. Die Proteste ver­liefen allerd­ings rel­a­tiv still. Es wur­den keine Slo­gans gerufen und keine Rede gehal­ten. Stattdessen wurde in klein­er Runde disku­tiert sowie Plakate und Trans­par­ente gegen Ras­sis­mus und für die Auf­nahme von Asyl­suchen­den gezeigt. An den Protesten beteiligten sich auch Nauens Bürg­er­meis­ter Detlef Fleis­chmann (SPD), der Vor­sitzende der Stadtverord­neten­ver­samm­lung Hart­mut Siegel­berg (SPD), der Bun­destagsab­ge­ord­nete Har­ald Pet­zold (DIE.LINKE), Mit­glieder des Jugend­clubs MIKADO e.V. sowie das Bünd­nis gegen Rechts Falkensee.
Organ­isierte Hetze
Die Ver­anstal­tung der Neon­azis wurde hinge­gen von der Ini­tia­tive „Nein zum Heim in Nauen“ , hin­ter der sich mut­maßlich der lokale Ortsver­band der NPD ver­birgt, im Social­me­dia bewor­ben. Eben­falls wurde in den Inter­ne­tauftrit­ten der „NPD Hav­el-Nuthe“, der „NPD Neu­rup­pin“, der „NPD Ober­hav­el“ und der „NPD Pots­dam-Mit­tel­mark“ expliz­it auf die Kundge­bung hingewiesen. Die einzelne Parteiver­bände set­zen damit das um, was unlängst auf dem Lan­desparteitag der NPD unter dem Mot­to „Protest muss Partei ergreifen“ beschlossen wurde, näm­lich sich „ mit allen Ini­tia­tiv­en, die friedlich gegen die Fol­gen der Massenein­wan­derung protestieren“ zu sol­i­darisieren. Allerd­ings geht es anscheinend nicht nur darum „Sol­i­dar­ität“ zu zeigen, son­dern offen­bar auch selb­st in der Debat­te aktiv mitzumischen.
Als ein­er der Drahtzieher der heuti­gen Ver­anstal­tung gilt näm­lich der Neu­rup­pin­er NPD Abge­ord­nete Dave Trick. Sein Name wird zumin­d­est Impres­sum des virtuellen Fly­ers für die heutige Ver­anstal­tung genan­nt. Eine Verbindung sein­er­seits nach Nauen wurde in der Ver­gan­gen­heit durch offene Sym­pa­thien zu den „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavelland“deutlich, an deren Ver­anstal­tun­gen in der Stadt er schon mehrfach teil­nahm. Zudem war Trick unlängst an den Tumul­ten bei ein­er Sitzung der Nauen­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung am 12. Feb­ru­ar 2015 beteiligt, bei der u.a. über den Verkauf eines Grund­stück­es für die Errich­tung der Asy­lun­terkun­ft abges­timmt wurde. Dabei kam es auch zu einem Polizeiein­satz. Trick, weit­ere NPD Funk­tionäre, Sympathisant_innen der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ und andere Heimgegner_innen, hat­ten zunächst Parolen skandiert und anschließend gegen die Fen­ster­scheiben des impro­visierten Sitzungs­ge­bäudes geschla­gen. Daraufhin wur­den sie durch ange­forderte Bere­itschaft­spolizei des Gelän­des verwiesen.
Eine der damals skandierten Parolen war übri­gens: „Wir sagen nein, zum Asy­lanten­heim!“, also genau der Slo­gan mit dem im Social­me­dia für die heuti­gen Ver­anstal­tung gegen die Unterkun­ft für Asyl­suchende mobil­isiert wurde. Der Wieder­erken­nungswert der Parole hielt sich jedoch in Grenzen.
Nur wenige Nauen­er Heimgegner_innen, welche die Stadtver­samm­lung am 12. Feb­ru­ar mas­siv störten, waren gekom­men. Stattdessen reis­ten dutzende Neon­azis aus den Land­kreisen Prig­nitz, Ost­prig­nitz-Rup­pin, Havel­land, Pots­dam-Mit­tel­mark, Tel­tow-Fläming, Dahme-Spree­wald, Oder-Spree und Spree-Neiße an.
Auch der erste Red­ner, der Kreistagsab­ge­ord­nete Michel Müller (NPD), war extra aus der 45km ent­fer­n­ten Stadt Rathenow angereist, um in ein­er kleinen Neben­straße in Nauen die „sofor­tige Abschiebung aller Aus­län­der“, welche in der Bun­desre­pub­lik kein Anrecht auf Asyl haben, einzu­fordern sowie „das weltweit einzi­gar­tig ein­klag­bare Recht auf Asyl sofort zu stre­ichen“. Des Weit­eren schürte er Über­frem­dungsäng­ste und warnte vor krim­inellen Asyl­suchen­den. Seine eigene krim­inelle Kar­riere, die ihn u.a. für mehrere Jahre ins Gefäng­nis brachte ver­schwieg Müller hingegen.
Auch der aus Neu­rup­pin zugereiste zweite Red­ner, Dave Trick, bedi­ente zunächst die üblichen Klis­chees zum The­ma Asyl, ein­schließlich der ange­blich höheren Geburten­rate von Aus­län­dern, um dann vor einem „Deutsch­land ohne Deutsche“, also dem dro­hen­den „Volk­stod“, zu war­nen. Enden ließ er seine Rede schließlich mit ein­er Auf­forderung zur Teil­nahme am so genan­nten „Tag der Deutschen Zukun­ft“ (TDDZ). Diese jährlich an wech­sel­nden Orten aus­ge­tra­gene Großver­anstal­tung wird 2015 von den „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“ in Neu­rup­pin ausgerichtet.
Bere­its seit Wochen läuft hier­für eine umfan­gre­iche Mobil­isierung im gesamten Bun­des­ge­bi­et. Nauen liegt jedoch in beson­derem Inter­esse der „Freien Kräfte Neu­rup­pin / Osthavel­land“, da diese Grup­pierung hier ihr zweites Stand­bein und sog­ar ein eigenes Post­fach unter­hält. Insofern wurde bere­its im Aufruf zu der heuti­gen Ver­anstal­tung expliz­it auf die Inter­net­seite zum „TDDZ“ hingewiesen.
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Antifaschismus

28.03. Neonaziaufmarsch in Wittstock/Dosse verhindern!

Kein Fußbre­it den Nazis!
WK_flyer_A6Am 28. März 2015 wollen Rassist*innen und organ­isierte Neon­azis erneut ab 14 Uhr eine Demon­stra­tion unter dem Mot­to “Gegen Asylpoli­tik” in der Nord­bran­den­bur­gis­chen Kle­in­stadt Wittstock/Dosse abhal­ten. Die Stadt Witt­stock hat­te am 24. Okto­ber verkün­det den Land­kreis Ost­prig­nitz-Rup­pin bei der Unter­bringung von Asyl­suchen­den zu unter­stützen. [1] Seit dem verze­ich­net Wittstock/Dosse ver­mehrt neon­azis­tis­che Aktiv­itäten und gewalt­tätige Übergriffe.

Zu dem Auf­marsch mobil­isieren die Face­book-Seite „Witt­stock SAGT NEIN ZUR Asylpoli­tik“ und die Gruppe “Asylpoli­tik in Witt­stock NEIN DANKE“. Die öffentlich ein­se­hbare Gruppe, die 473 Mit­glieder aus Witt­stock und anderen Städten bein­hal­tet, ist ein Hort men­schen­ver­ach­t­en­der und ras­sis­tis­ch­er Het­ze gegenüber Migrant*innen und Geflüchteten. Die Beträge erstreck­en sich über Zeitungsar­tikel mit lokalen und vor allem aber über­re­gionalen Bezü­gen bis hin zu Wer­be­blöck­en der ras­sis­tis­chen Aufmärsche in Marzahn-Hellers­dorf oder der Aktio­nen der neon­azis­tis­chen Kle­in­st­partei „Der III. Weg“, die neuerd­ings ver­sucht in Bran­den­burg Fuß zu fassen. [2]

Bere­its am 08. Novem­ber [3] hiel­ten 100 Rassist*innen und Neon­azis unter maßge­blich­er Beteili­gung der Freien Kräfte Neuruppin/Osthavelland und lokaler Neon­azis eine Kundge­bung „Gegen Asyl“ auf den Mark­t­platz in Witt­stock ab. Am 06. Dezem­ber [4] mobil­isierten diese zu einem Fack­el­marsch unter dem Mot­to: „Asylflut in Witt­stock NEIN DANKE“ und kon­nten mit knapp 200 Per­so­n­en die angemeldete Routen laufen. Ver­suche von Antifaschist*innen und Bürger*innen die Route zu block­ieren wurde durch die Polizei mit Gewalt ver­hin­dert. Auch in den let­zten Monat­en vie­len die lokalen Neon­azis immer wieder mit spon­ta­nen Aktio­nen auf, so auch am 31. Jan­u­ar, wo sie fernab von der Öffentlichkeit eine spon­tane Route von der Polizei genehmigt bekom­men haben.

Die Auf­marsch stellt wieder­holt einen Höhep­unkt ras­sis­tis­ch­er Mobil­isierung und Gewalt in Witt­stock dar. Erst einige Woche zuvor ver­schafften sich Neon­azis in Witt­stock Ein­tritt in die Woh­nung eines jun­gen Mannes und richteten ihn bru­tal zu, während sie seine drei Freund_Innen im Neben­z­im­mer eingeschlossen haben. [5]

Es gibt kein ruhiges Hinterland
Ähn­lich wie bei dem Auf­marsch in Dezem­ber ist am 28. März mit ca. 200 Neon­azis und Rassist*innen in Wittstock/Dosse zu rech­nen. Das Bürg­er­bünd­nis „Witt­stock beken­nt Farbe“ mobil­isiert dage­gen mit einem Straßen­fest in der Papageien­sied­lung (Dührerstraße/ Ecke Friedrich-Schiller­straße), welch­es von 13–17 Uhr angemeldet ist. Zusät­zlich gibt es von der evan­ge­lis­chen Kirchenge­meinde einen Spazier­gang, welch­er an der St. Marienkirche gegen 14 Uhr startet. Diese Ver­samm­lun­gen kön­nen als Anlauf­punk­te für Antifaschist*innen und Bürger*innen genutzt werden.

Wir wer­den die ras­sis­tis­che Het­ze nicht hin­nehmen und rufen daher alle auf sich der Demon­stra­tion ent­ge­gen­zustellen. Lasst uns gemein­sam mit den Geflüchteten sol­i­darisch sein und unmissver­ständlich klar stellen, dass Neon­azis und Rassist*innen in Witt­stock nicht willkom­men sind!

+++ACHTET AUF WEITERE INFORMATIONEN+++
28. März 2015 | 13:00 | Bahn­hof Wittstock/Dosse
Zugtr­e­ff­punkt zur gemein­samen Anreise aus Berlin:
11:00 // S Gesund­brun­nen // Abfahrt 11:19 // Gleis 4
Alle Infos:
[Web] http://neuruppin.no-tddz.org/
[Mail] kontakt(ät)neuruppin.no-tddz.org
[Face­book] NOTDDZ 2015
[Twit­ter] @NOTDDZ2015
Fußnoten
[1] http://www.wittstock.de/news/1/257634/nachrichten/wittstock-dosse-hilft-fl%C3%BCchtlinge-werden-vor%C3%BCbergehend-untergebracht.html
[2] https://inforiot.de/der-iii-weg-will-nach-eisenhuettenstadt/
[3] https://presseservicern.wordpress.com/2014/11/08/opr-npd-kundgebungen-gegen-fluchtlinge-in-wittstockdosse-und-neuruppin/
[4] https://inforiot.de/wittstockdosse-gespenstischer-fackelmarsch-gegen-asylsuchende-polizei-verhindert-blockaden-proteste-nur-am-rande/
[5] https://fbcdn-sphotos-d‑a.akamaihd.net/hphotos-ak-xpf1/v/t1.0–9/11063_1609259415974016_7754260041721680852_n.jpg?oh=09808f15242bbb69b212aa86a1028edb&oe=55B74EC1&__gda__=1434564397_d1f20c017243219ba9e8f3090350d82d

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Law & Order

Rechtswidrige Hausdurchsuchung im Horte

Straus­berg — Polizei durch­sucht pri­vate Räume mit unzulänglichem Vor­wand, betritt und filmt Räume des Vere­ins ohne wirk­samen Durchsuchungsbeschluss
Am Vor­mit­tag des 10. März 2015 durch­sucht­en etwa 30 Beamte der Polizei das pri­vate Zim­mer eines Vere­ins­mit­glieds in den Räum­lichkeit­en des Alter­na­tiv­en Jugend­pro­jek­ts 1260 e.V.
Etwa 15 Beamte, sowohl uni­formiert als auch in ziv­il, began­nen nach Öff­nung der Haustür sofort in alle Räume auszuschwär­men und die Räum­lichkeit­en zu fil­men. Beim Betreten der Wohnge­mein­schaft wurde keine Rück­sicht auf die Räume der anderen Bewohner_innen genom­men. Die Polizist_innen kon­nten erst durch ener­gis­ches Drän­gen davon abge­hal­ten wer­den, nicht andere Pri­va­träume zu betreten und filmten während­dessen Küche, Bad und WC.
Zur Begrün­dung durch die Polizei ist dem richter­lichen Durch­suchungs­beschluss aus dem August des let­zten Jahres zu ent­nehmen, dass nach Beweis­mit­teln für die Bege­hung eines Land­friedens­bruchs nach § 125 StGB gesucht werde. Es sollte soge­nan­ntes „Bild­ma­te­r­i­al“, welch­es am „Tattag“ vom Beschuldigten ange­fer­tigt wor­den sei, sowie nicht näher definierte „Tatk­lei­dung“ aufge­fun­den wer­den. Dem Beschluss ist zusät­zlich zu ent­nehmen, dass der Tatverdächtige am 24.November 2013 „Mit­demon­stri­erende“ zum „gewalt­samen Durch­brechen“ ein­er Polizeikette aufge­fordert haben soll.
Wie genau das soge­nan­nte „Bild­ma­te­r­i­al“, welch­es nicht näher beschrieben ist, mit dem Tatvor­wurf in Verbindung ste­ht, bleibt unbe­grün­det. Nach diesem Beschluss bleibt zu ver­muten, dass sich die beschuldigte Per­son sel­ber beim Bege­hen der vorge­wor­fe­nen Straftat gefilmt oder fotografiert haben soll.
Eben­so wenig wird genauer beschrieben, worum es sich bei der „Tatk­lei­dung“ genau han­deln soll, nach der nach 16 Monat­en trotz unzulänglich­er Beschrei­bung, gesucht wurde. Der schon auf­grund der nicht näher beschriebe­nen Beweis­mit­tel wohl kaum halt­bare Durch­suchungs­beschluss, hat­te zwis­chen­zeitlich auch seine Wirk­samkeit ver­loren. Laut ein­er Entschei­dung des Bun­desver­fas­sungs­gerichts (BVer­fG) aus dem Jahre 1997 ist eine richter­liche Durch­suchungsanord­nung keine Beantra­gung auf Vor­rat. Nach dem Ablauf von sechs Monat­en ent­fal­tet eine Durch­suchungsanord­nung keine Wirkung mehr. Eine über sechs Monate nach Erge­hen der Anord­nung erfol­gende Durch­suchung ist unzuläs­sig. Den Polizeibeamten, für die die Vol­lziehung von Durch­suchungs­beschlüssen zum täglich Geschäft gehört, hätte dieser Umstand bei einem Blick auf das Datum (12.08.2014) sofort bewusst wer­den müssen.
Die ungenü­gende Beschrei­bung der „Tatk­lei­dung“ und des „Bild­ma­te­ri­als“ sowie die Vol­lziehung eines nicht mehr wirk­samen Durch­suchungs­beschlusses unter Mißach­tung der Vor­gaben des BVer­fG lassen Zweifel an ein­er sauberen polizeilichen und staat­san­waltschaftlichen Ermit­tlung wach­sen. Vielmehr ergibt sich daraus nun die Ver­mu­tung, dass es andere Beweg­gründe für diese Durch­suchung gegeben haben könnte.
Wir als AJP1260 e.V. verurteilen das undemokratis­che Vorge­hen der Polizei und das unsaubere Arbeit­en von Staat­san­waltschaft und Gericht scharf. Der Vere­in wird rechtliche Schritte gegenüber den Ermit­tlungs­be­hör­den prüfen, da während der Durch­suchung Räume des Vere­ins AJP 1260 e.V. betreten und durch­sucht wor­den sind, obwohl diese vom ohne­hin unwirk­samen richter­lichen Beschluss nicht umfasst waren, und zudem begrün­dete Bedenken beste­hen, ob das Gericht sein­er Pflicht, den Antrag auf Durch­suchung gewis­senhaft zu prüfen, nachgekom­men ist.

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Antifaschismus Flucht & Migration

Unsere Demo “Keine Lager für Frauen! Alle Lager abschaffen!”

Ein klein­er Rück­blick auf unsere Demo zum Inter­na­tionalen Frauen­tag am 7.3.:

Unge­fähr 200 Flüchtlings­frauen und ihre Freund*Innen sam­melten sich vor dem Pots­damer Haupt­bahn­hof, während schwungvolle Tromm­lerin­nen für gute Sim­mung sorgten.
In einem Rede­beitrag beschrieb Elis­a­beth Ngari, unter welchen Bedin­gun­gen Frauen und Kinder in abgele­ge­nen Bran­den­burg­er Sam­melun­terkün­ften leben müssen: Qualvolle Enge, durch Arbeitsver­bote erzwun­gene Untätigkeit, Stress und Angst vor Über­grif­f­en bes­tim­men den All­t­ag. “Wie lange noch soll Angst unsere Leben bes­tim­men?” klagte sie die Ver­ant­wortlichen an und forderte endlich lan­desweite Regelun­gen zu erlassen, Asyl­suchende in Woh­nun­gen unterzubrin­gen – vor allem die Frauen und Kinder!
Mit laut­en Parolen zog die Demon­stra­tion durch die Pots­damer Innen­stadt und endete mit der Abschlusskundge­bung vor dem Land­tags­ge­bäude mit Rede­beiträ­gen und mit klas­sis­ch­er Musik von Musik­erin­nen der Gruppe Lebenslaute.
Sehr bewegt hat uns, dass viele asyl­suchen­den Frauen von weit­em für die Demon­stra­tion angereist waren, sog­ar aus Nürn­berg und München waren Flüchtlings­frauen gekom­men um in vie­len Sprachen laut zu rufen: “Keine Lager für Frauen! Alle Lager Abschaffen!”
Rede­beiträge zum Nach­hören beziehungsweise Nachlesen:
Speech of Women in Exile in English
Rede­beitrag von Women in Exile in Deutsch
Rede­beitrag von Women in Exile & Friends in Deutsch
Sol­i­darische Grüße aus Frankfurt
Sol­i­darische Grüße aus Göttingen
Aktivist*Innen vom queeren Wagen­platz ‘Schwarz­er Kanal’
Wir bedanken uns bei Allen, die uns bei der Organ­i­sa­tion der Demo tatkräftig oder mit Spenden unter­stützt haben.

Inforiot