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Antifaschismus Bildung & Kultur

Sommer, See und Antifa

INFORIOT Tief im Wald ver­steckt und bei Tem­per­a­turen über 30 Grad trafen sich etwa 200 Aktivist_innen vom 26. bis 29. Juli bei Witt­stock. Nach dem erfol­gre­ichen Start im let­zten Jahr in Cot­tbus fand nun zum zweit­en Mal das “JanzWeitDraussen”-Camp statt. Dort tauscht­en sich die Teil­nehmenden in Work­shops und Vorträ­gen über antifaschis­tis­che Poli­tik in Bran­den­burg aus.
Der Erfolg aus dem let­zten Jahr ermutigte die Organisator_innen auch in diesem Jahr ein Antifa-Camp in Bran­den­burg zu organ­isieren. Gestützt von ver­schiede­nen Antifa­grup­pen, linken Pro­jek­ten und Einzelper­so­n­en kon­nte erneut ein volles Pro­gramm auf die Beine gestellt wer­den, das durch Ideen der Teil­nehmenden ergänzt wurde.

Janz Weit Draussen – aber nicht allein
Aus ganz Bran­den­burg und den benach­barten Bun­deslän­dern reis­ten junge wie ältere Antifas an, die sich vor Ort ver­net­zten und Erfahrun­gen aus­tauscht­en. Gele­gen­heit­en dafür gab es vor Ort reich­lich: Neben dem umfan­gre­ichen inhaltlichen Pro­gramm bot der nahe liegende See eben­so einen Ort um ins Gespräch zu kom­men, genau­so wie beim Eis-Essen oder abends während der Par­ties. Das kul­turelle Pro­gramm durfte somit eben­falls nicht fehlen. Am Fre­itag sorgten Entartist, die PC Toys und Lady Lazy sowie Jamer­ic für einen wun­der­schö­nen Abend. Am Sam­stag heizten dann Unit­ed and Strong sowie die Kaput Krauts auf der Bühne ein, bevor es im soge­nan­nten „Bunker“ mit den FemHoolz, Schnöselpö­bel und dem Geheimtipp Rüpel­haft statt Einzel­haft weiterging.

Nicht nur musikalisch haben sich die Organisator_innen etwas ein­fall­en lassen. Am Don­ner­stag kon­nten alle in ihren Bezugs­grup­pen im Antifa Fam­i­lien­du­ell gegeneinan­der antreten. Am Fre­itag wurde mit „Ham­burg­er Git­ter“ ein wichtiger Beitrag zu Polizeitak­tik während des G20 gezeigt und am Sam­stag kon­nten die Kenner_innen der regionalen Neon­aziszene ihr Wis­sen im Nazi-Bin­go überprüfen.

Bildet Ban­den und Reflektionsgruppen
Inhaltlich ging es dies­mal ver­stärkt um die eigene Szene. Selb­stkri­tisch wurde sich in den Work­shops mit Hier­achien in selb­stor­gan­isierten Grup­pen auseinan­der geset­zt und über Antifa und Männlichkeit gesprochen. In den Work­shops zu Neuer Recht­en, Anti­semitismus und Ver­schwörungs­the­o­rien wur­den gemein­same Hand­lungsmöglichkeit­en disku­tiert. Natür­lich durften trotz der heißen Tem­per­a­turen auch prak­tis­che Work­shops nicht fehlen, bot doch der Sprung in den See danach eine willk­om­mende Abküh­lung. Die Ausstel­lung [Kein schön­er Land] der Opfer­per­spek­tive gab zudem einen Überblick um die mörderischen Aus­maße neon­azi­tis­ch­er Gewalt in Bran­den­burg seit 1990, denen min­destens 22 Men­schen zum Opfer gefall­en sind.
Alle Ange­bote hat­ten natür­lich den Fokus auf den Aus­tausch der unter­schiedlichen Grup­pen und Gen­er­a­tio­nen der Teil­nehmenden. Mit Hil­fe der F_antifa Bran­den­burg wurde zusät­zlich eine eigene FLTI*-Vernetzung ermöglicht. Der Ver­net­zungsanspruch scheint dur­chaus Erfolg gehabt zu haben. Einige ex-Bran­den­burg­er_in­nen trafen hier alte und neue Bekan­nte aus ihren Heimat­städten wieder. Andere kamen über gemein­same Erfahrun­gen ins Gespräch und tauschen Kon­tak­t­dat­en aus. Beson­ders für junge Men­schen aus der Region um Witt­stock bot das Camp zudem die Möglichkeit mit anderen Aktivist_innen in Kon­takt zu treten.
Höhep­unk­te
Neben dem durch­weg som­mer­lichen Wet­ter, war das Gelände selb­st eines der Höhep­unk­te dieses Woch­enen­des. Weit ent­fer­nt von der näch­sten größeren Stadt, gele­gen an einem wun­der­schö­nen See, kon­nten sich alle Teil­nehmenden hier entspan­nen und die einzi­gar­tige Atmo­sphäre genießen.
Dies­mal Witt­stock, näch­stes Mal vielle­icht in dein­er Region
Nach­dem das Camp im ver­gan­genen Jahr sich mit Cot­tbus einen Hotspot der Neon­azi-Szene aus­suchte, war auch die Entschei­dung für die Region in Ost­prig­nitz-Rup­pin mit dem Wun­sch ver­bun­den, erneut in eine Region zu gehen, wo es in der Ver­gan­gen­heit immer wieder zu ras­sis­tis­ch­er Gewalt und Über­grif­f­en durch Neon­azis kam; um damit den weni­gen Antifas vor Ort zu zeigen, dass sie nicht alleine sind.

Bere­its jet­zt ste­ht fest, dass es auch 2019 „Janz weit nach draussen“ gehen wird. Die Organisator_innen über­legen sich bere­its, wo das Camp dann seine Zelte auf­schla­gen wird. Denn wie im let­zten Jahr, so stand auch im diesen Jahr das JWD-Camp unter dem Mot­to: Sup­port your local Antifa.
Mehr Bilder gibt es hier.

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Antifaschismus

25 Jahre sind wir schon am Start und die wollen wir feiern!

Dieses Wir ist natür­lich in all den Jahren stets in Verän­derung. Immer wieder kom­men und kamen neue Men­schen, neue Ideen, neue Ein­drücke. Einge­sessene Men­schen bleiben, ziehen weit­er, lassen Spuren bei uns, kom­men manch­mal zurück.
Was uns aber immer verbindet, ist eine Idee von ein­er linken und gerecht­en Welt, die wir in unseren ver­gan­genen Häusern und nun im gegen­wär­ti­gen Haus täglich ver­suchen im Kleinen zu ver­wirk­lichen. Nun ist es 25 Jahre her, als die Idee von einem selb­stver­wal­teten, linken Haus­pro­jekt in Neu­rup­pin in den Köpfen und Herzen einiger Jugendlich­er begann und durch eine Haus­be­set­zung 1993 umge­set­zt wurde. Den Anfang und die gesamte Zeit, die bis heute mit unter­schiedlichen the­o­retis­chen, poli­tis­chen, kreativ­en und liebevollen Inhal­ten und Aktiv­itäten gefüllt wurde, wollen wir feiern!
Dafür laden wir euch zu unser Jahres­feier am 24.08 und 25.08 in der Bahn­hof­s­trasse 10a in Neu­rup­pin ein. Das Woch­enende wird aus Konz­erten, Work-Shops, Lesun­gen, Nach­mit­tagsange­boten für Kinder, Kick­er- und Flunky­ball­turnieren, Küfa und Sport bestehen.
Die Uhrzeit­en und Inhalte der einzel­nen Events, das Line­Up, weit­eres Pro­gramm, usw. wer­den in kom­mender Zeit noch veröf­fentlicht. Hal­tet euch also das Woch­enende frei und bringt Freund*innen und gute Laune mit! Wir freuen uns auf euch.
Eure MittenDrin-Crew

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Antifaschismus

Höchste Zeit ein kleines Resümee zu ziehen.

Wir möcht­en uns bedanken bei allen, die das Camp so wun­der­voll gemacht haben. In erster Lin­ie wollen wir ganz großes Lob an bei den Teil­nehmenden aussprechen. Eure Mitwirkung, der respek­tvolle Umgang miteinan­der, auf einan­der auf­passen – es hat ein­fach alles gepasst. Über euer pos­i­tives Feed­back haben wir uns beson­ders gefreut und eure Anre­gun­gen nehmen wir uns sehr zu Herzen. Dann möcht­en wir uns natür­lich für die vie­len Helfer*innen vor Ort und im Vor­feld bedanken, die bei der Pla­nung und der Durch­führung des Camps uner­müdlichen Ein­satz gezeigt haben. Ein weit­er Dank geht an die großar­tige KüFa und die tolle Zusam­me­nar­beit mit dem Koch-Team. Außer­dem wollen wir uns bei bei allen Referent*innen für die inter­es­san­ten Inputs und anre­gen­den Diskus­sio­nen bedanken. Ein weit­er­er Dank geht an die Opfer­pe­spek­tive. Nicht nur die Ausstel­lung, die an Opfer rechter Gewalt in Bran­den­burg nach 1990 erin­nert, son­dern auch die Exkur­sion nach Witt­stock, bei der in ein­er kleinen Aktion an Kajrat Batesov gedacht wurde, führte uns die Dimen­sion rechter Gewalt vor Augen. Ein weit­er­er Dank geht an Grandioso-Ver­sand & Tex­til­druck und das PCB – Kollek­tiv für die Unter­stützung, und an Entartist, PC TOYS, Lady Lazy, Jamer­ic, Unit­ed And Strong, Kaput Krauts, FemHoolz, Schnöselpö­bel und Rüpel­haft statt Einzel­haft, die uns die Abende und die Nächte ver­süßt haben. Und schließlich ein ganz spezieller Dank an die Locals für die tolle Zusam­me­nar­beit und die Bere­it­stel­lung des schö­nen Geländes.
Natür­lich ist nicht alles per­fekt gelaufen. Im Großen und Ganzen wur­den unsere Erwartun­gen fast schon übertrof­fen. Wir sind mehr als zufrieden und sehr motiviert das JWD Camp weit­er zu führen!
Wir sind sehr ges­pan­nt wir ihr das Camp fan­det. Falls ihr Lob, Kri­tik oder Anre­gun­gen habt, oder gerne mit­machen wollt, kön­nt ihr uns gerne über unsere Kon­tak­tadresse kon­takt [ät] jwd-camp.org erreichen.
So weit von uns.
Danke noch mal und vielle­icht bis zum näch­sten Jahr! <3

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Sonstiges

Das Frierock-Festival wird 20 Jahre alt

Die Besuch­er des alter­na­tiv­en Rock-Fes­ti­vals gehen in diesem Jahr auf eine Zeitreise:

Bands aus zwei Jahrzehn­ten brin­gen die Freilicht­bühne in Frie­sack zum Beben. Aus den ver­schieden­sten Orten Deutsch­lands und der Welt reisen die Kün­stler zum Fes­ti­val an und präsen­tieren eine Mis­chung aus Punk, Ska, Rock und Hard­core. Das Pub­likum darf sich erneut auf die Glam-Punk Kom­bo “Eat Lip­stick” aus Berlin freuen, die mit ihrem schillern­den Out­fit und aus­drucksstarken Büh­nen­show beein­druck­en. Aus­ge­lassene Stim­mung bei der After­show Par­ty am Fre­itag ist garantiert, denn “Ani­ta Drink und The Shred­der” wer­den auch in diesem Jahr an den Turnta­bles rotieren.

Straßenmusik­er und Singer­song­writer “Kay” aus Pots­dam wird das Frie­rock-Fes­ti­val mit melodis­chen Klän­gen auf der Gitarre eröff­nen. Die Punkband mit Cel­lo “Guts Pie Earshot” überzeugt mit ihrer exper­i­mentellen Mis­chung aus tanzbarem Tech­no, Break­beat, Punk, Jazz und World Music. Extra für das Frie­rock-Jubiläum hat sich die Hard­core-Band “Entro­phy” aus OPR wiedervere­int. Auch zwei Bands aus Ros­tock sind vertreten. Die “Crush­ing Cas­pars” brin­gen Baltic Sea Hard­core nach Frie­sack: ein Mix aus Old­school Hard­core, Punk Rock und brül­len­dem Rock’n’Roll. Die Ros­tock­er Spaßkapelle “Anti­spielis­mus”, beste­hend aus neun ver­rück­ten, sym­pa­this­chen Musik­ern, reist mit diversen Zupf‑, Schlag- und Blasin­stru­menten an und lädt mit Ska zum Tanzen ein. Mit “ABM” aus Rathenow, “Scrap” aus Bran­den­burg Hav­el und der Haus­band “Punch up Pogos” aus Elstal gibt es Met­al und Punkrock aus der Region auf die Ohren. Wer “Rage Against the Machine” mag, sollte auf keinen Fall “Mag­gies Farm” aus Pots­dam ver­passen. Die weiteste Anreise haben die Jungs von “Ofer­ta Espe­cial”, die fein­sten rock­i­gen Ska Punk aus Madrid im Gepäck haben. “Alle guten Dinge sind drei”, denken sich “A Pony Named Olga”, die aus Berlin ein­gerit­ten kom­men. Mit akro­batis­chen Ein­la­gen auf dem Kon­tra­bass und Polk­a­bil­ly haben sie die Frie­rock-Crowd längst in ihren Bann gezo­gen. Mit Posaunen, Akko­rdeon und Trompe­ten set­zt das “SkaZ­ka Orches­tra” aus Berlin die Segel, um am Rhinkanal den Anker zu wer­fen. Den Ausklang geben mit “Mad Dub” Fre­unde des Fes­ti­vals mit jazz­igem Elek­tro-Dub aus Berlin.

Kuli­nar­isch kom­men die Besuch­er an diversen Essensstän­den mit fleis­chhalti­gen, veg­e­tarischen und veg­a­nen Speisen auf ihre Kosten. So etwa am Mex­i­can-Food Truck aus Pots­dam. Eben­falls fährt ein Bier­wa­gen vor und am Cock­tail­stand “Gold­staub” bekom­men die Besuch­er den richti­gen Mix. Auch das tra­di­tionelle Fußball­turnier um den Frie-ROCK am Sam­stag gehört wie jedes Jahr dazu. Unter dem Mot­to ” Das Pub­likum macht mit” füllt der neuge­grün­dete Frie­sack­er “Land in Sicht e.V.” mit ein­er inter­ak­tiv­en Per­for­mance einen neuen Pro­gramm­punkt. Mit der Fort­führung der Frie­rock-Rack­er-Zone bleibt das Rock­fes­ti­val bewusst fam­i­lien­fre­undlich. Als visuelles High­light sorgt in diesem Jahr eine Feuer­show und anlässlich des großen Jubiläums erwartet alle eine ganz beson­dere Überraschung!

Tick­ets für das gesamte Woch­enende, inklu­sive Camp­ing, kosten 20 Euro. Sie sind auss­chließlich an der Abend­kasse erhältlich. Ein­lass ist am Fre­itag, den 10. August, ab 16 Uhr.

Wir wür­den uns freuen, wenn Sie unser kleines, feines Fes­ti­val in Ihren Medi­en ankündi­gen und sind froh über jegliche Berichterstattung.

Hier noch der Link zur Home­page, ein Link zu einem tollen rbb-Heimatjour­nal-Beitrag und ein Link zum Video-Zusam­men­schnitt aus dem Jahr 2017.

http://www.frierock-festival.de

https://www.rbb-online.de/heimatjournal/archiv/carla-kniestedt-laesst-sich-im-havellaendischen-friesack-ueberra.html

https://www.youtube.com/watch?v=7Mo8tyRvSkw

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Der Rudolf Heß-Marsch – Comeback eines Nazievents?

Erneut mobil­isieren Neon­azis bun­des- und europaweit nach Berlin-Span­dau um dem Hitler­stel­lvertreter Rudolf Heß in Berlin zu gedenken. Der Erfolg
der AfD und die damit ver­bun­de­nen schlecht­en Wahlergeb­nisse viel­er Nazi­parteien, machen Nazi­großevents wie im säch­sis­chen Ostritz zur
logis­chen Kon­se­quenz für NPD und Co: Für die eigene Finanzierung und den Schul­ter­schluss des mil­i­tan­ten Nazis­pek­trums. Der Auf­marsch in Spandau
ist Teil dieser Strate­gie und ste­ht in ein­er Lin­ie mit der­lei Nazi­großver­anstal­tun­gen. Diesem Spek­trum bleibt nur das offene
Propagieren und gewalt­tätige Ausüben ihrer NS-Ide­olo­gie, wenn es nicht an Bedeu­tung ver­lieren will. Dies birgt eine enorme Gefahr. Schon kurz
nach dem Heß-Auf­marsch 2017 wurde die Mobil­isierung in der Naziszene als Erfolg ver­bucht, da es den Veranstalter*innen gelun­gen war Parteien wie
Die Rechte, die NPD, den III. Weg und Kam­er­ad­schaften auf diesem Auf­marsch-Event zu einen. Mit der Wieder­bele­bung der Heß-Märsche droht
erneut ein neo­faschis­tis­ch­er Großauf­marsch zum jährlichen erin­nerungspoli­tis­chen Rit­u­al der NS-Szene zu wer­den. Dies müssen wir
ver­hin­dern – zusam­men und mit unter­schiedlichen Mitteln!
Mi. 01. August 2018: 19 Uhr, Horte, Peter-Göring-Str. 25, Strausberg
Do. 09. August 2018: 19 Uhr, La Datscha, Am Babels­berg­er park 15, Potsdam
Referent*innen:
Bünd­nis “NS-Ver­her­rlichung stoppen!”
http://nsverherrlichungstoppen.blogsport.eu/

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