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Antifaschismus Gender & Sexualität

F_ANTIFA here we are!

Selb­st­darstel­lung der neuen f_antifa brandenburg: 
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Die fabb (f_antifa bran­den­burg) ist eine fem­i­nis­tis­che Antifa­gruppe in Bran­den­burg, gegrün­det aus Aktivist_innen, die zuvor mehr oder weniger in Bran­den­burg­er Struk­turen Poli­tik gemacht haben und dies in einem neuen Zusam­men­hang weit­er­führen wollen.

Die Bekämp­fung neon­azis­tis­ch­er Ide­olo­gie und Struk­turen ist kein Alle­in­stel­lungsmerk­mal für Antifa­grup­pen. Doch der Unter­schied zwis­chen Anti-Nazi-Arbeit und Antifa-Arbeit ist die grundle­gende Gesellschaft­skri­tik, die nicht auf den ver­meintlich recht­en Rand der Gesellschaft beschränkt ist. Antifa ste­ht für eine kri­tis­che Gesellschaft­s­analyse und für pro­gres­sive Verän­derun­gen, d.h. zum Beispiel auch, dass es für uns keine Zusam­me­nar­beit mit staatlichen Repres­sions- und ver­meintlichen Sicher­heit­sor­ga­nen gibt. Dabei sind Arbeit gegen Nazis, Ras­sis­mus, Kap­i­tal­is­mus und Sex­is­mus sowie Gedenkpoli­tik und die Unter­stützung von Betrof­fe­nen rechter Gewalt in Bran­den­burg poten­zielle The­men­schw­er­punk­te unseres antifaschis­tis­chen Wirkens, sowohl in organ­isierten Zusam­men­hän­gen, als auch im Alltag.

Das Aufdeck­en von men­schen­ver­ach­t­en­dem Denken und Han­deln fängt bei uns selb­st an: Welche Ras­sis­men und Sex­is­men, welche Vorurteile und Abwehrhal­tun­gen haben wir durch unsere Sozial­i­sa­tion verin­ner­licht? Wir wollen mit Blick auf die beste­hen­den ent­muti­gen­den Ver­hält­nisse neue Lösungsan­sätze und ‑prozesse entwick­eln, obwohl Wirk­lichkeit und eigen­er Anspruch im krassen Wider­spruch zueinanderstehen.
Im Hin­blick auf unsere eige­nen Erfahrun­gen und Ein­drücke haben wir fest­gestellt, dass sich bei dem The­ma Sex­is­mus in der antifaschis­tis­chen Szene oft kein pro­gres­siveres Bild als in den umliegen­den gesellschaftlichen Ver­hält­nis­sen abze­ich­net. “Unsere” Szene agiert nicht außer­halb der Gesellschaft, son­dern ist viel eher ein Spiegel dieser. Zwar gehört es zum guten Ton, auch gegen Sex­is­mus zu sein, allerd­ings ste­ht dahin­ter nur sel­ten eine kri­tis­che Auseinan­der­set­zung mit den gesellschaftlichen Ver­hält­nis­sen und der eige­nen Rolle. Viel zu oft wird die klas­sis­che Rol­lenaufteilung in ‘Män­ner’ und ‘Frauen’ reproduziert.

Jedoch kann Sex­is­mus nicht als los­gelöst von anderen Diskri­m­inierungs­for­men betra­chtet wer­den. Nichtweiße Men­schen oder Men­schen mit ein­er zugeschriebe­nen Behin­derung, die nicht cis-männlich sind, sind eben nicht nur Betrof­fene von Sex­is­mus, son­dern darüber hin­aus auch von beispiel­sweise Ras­sis­mus oder Ableis­mus betrof­fen. Die Verknüp­fung von ver­schiede­nen For­men von Diskri­m­inierung muss unbe­d­ingt mitgedacht werden.

Fem­i­nis­mus und Antifaschis­mus wer­den häu­fig als zwei getren­nte Bere­iche betra­chtet, aber wir wis­sen: Das gehört zusam­men! Wir wollen, dass Fem­i­nis­mus (nicht nur, aber auch) in der Szene mitgedacht wird und anerkan­nt wird, dass Fem­i­nis­mus keine Waffe gegen ‘Män­ner’, son­dern eine für Men­schen ist!

Wir haben uns expliz­it als ‘Frauen’ aus bran­den­bur­gis­chen Struk­turen zusam­menge­fun­den und sehen uns als Antifa­gruppe, für die es heißt, aktiv zu sein, ohne dabei immer nur zu reagieren. Eben­so ver­ste­hen wir unsere Gruppe als einen Ort der (Selbst-)Reflexion. Um in einem geschützten Rah­men unsere Erfahrun­gen mit Sex­is­mus aus­tauschen zu kön­nen, haben wir uns entsch­ieden, zunächst ohne Cis-Män­ner Poli­tik zu machen. Wir wer­den aber auch weit­er­hin mit Cis-Män­nern und gemis­cht­en Grup­pen zusam­me­nar­beit­en und die in unser­er Gruppe ent­stande­nen Denkan­sätze und Posi­tio­nen in unsere beste­hen­den Grup­pen tra­gen. Somit sehen wir uns als wichtige Erweiterung der antifaschis­tis­chen Szene, vor allem in Brandenburg.

Die Krise der Antifa wurde vielfach her­auf­beschworen. Ohne Frage, gibt es Zeit­en, in denen die Antifabe­we­gung sich auf sich besin­nt. Für uns war die „Krise“ keine. Für die fabb war es der Anfang ein­er neuen Gruppe.

Anmerkung: Die ein­fachen Anführungsstriche markieren soziale Konstrukte.

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Antifaschismus

Aufruf: Pogida stoppen!

Am Mittwoch, den 20. Jan­u­ar um 18.30 Uhr, wollen wieder Neon­azis, Rassist_innen und “besorgte” Bürger_innen in Pots­dam unter dem Mot­to “2. Abendspazier­gang gegen die Islamisierung des Abend­lan­des” demon­stri­eren. Nach­dem ihr let­zter Ver­such am 11. Jan­u­ar kläglich scheit­erte, wollen sie erneut ihre ras­sis­tis­che Het­ze verbreiten.
Das wer­den wir auch dies­mal nicht ohne Wider­spruch zulassen. Der Feuer­schein bren­nen­der Geflüchtete­nun­terkün­fte, die Gewalt der Neon­az­iban­den und die ras­sis­tis­che Het­ze auf den Straßen sowie in den Par­la­menten ist schon lange nicht mehr zu überse­hen und zu über­hören. Dem gilt es entschlossen entgegenzutreten!
Wir fordern alle Antifaschist_innen und Antirassist_innen auf, am 20. Jan­u­ar ab 17.30 Uhr in die Pots­damer Innen­stadt zu kom­men! Der Tre­ff­punkt von POGIDA ist wieder der Bass­in­platz. Seid viele, seid kreativ! Gemein­sam wer­den wir sie block­ieren! Antifa in die Offensive!
Aktuelle Infos auf: inforiot.de und bei Twit­ter: @Ticker_Potsdam

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Sonstiges

Rathenow: Dem deutschen Mob entgegentreten — Antirassistische Strukturen stärken

Tick­er für den 12.Januar: http://twitter.com/Ticker_rthnw
In ver­schiede­nen Städten Bran­den­burgs tre­f­fen sich, mitunter wöchentlich, ras­sis­tis­che Bürger_innen und Neon­azis um u.a. gegen Geflüchtete zu het­zen. Städte wie Nauen kön­nen get­rost als “Nation­al befre­ite Zone” beze­ich­net werden.
plakatIn Rathenow demon­stri­eren seit Monat­en bis zu 800 deutsche Deutsche, Neon­azis, ras­sis­tis­che Bürger_innen und “besorgte” Anwohner_innen gegen ver­meintlichen Asylmiss­brauch, “Mul­ti­kul­ti”, Migrant_innen und für eine Rückbesin­nung auf das “eigene Volk”. Längst ist Rathenow zum aktuellen Bren­npunkt ras­sis­tis­ch­er Mobil­isierun­gen in Bran­den­burg gewor­den. Grund genug zu inter­ve­nieren und lokale pro­gres­sive Akteure zu unterstützen.
Das „Bürg­er­bünd­nis Havel­land“ und seine Neonazis 
Wie üblich ver­sucht sich auch das Rathenow­er „Bürg­er­bünd­nis“ an einem ser­iösen Auftreten. Seit Beginn der Demon­stra­tio­nen waren und sind jedoch immer wieder bekan­nte und zum Teil wegen mehrfach­er schw­er­er Gewalt­de­lik­te vorbe­strafte Neon­azis als Ordner_innen einge­set­zt, was der Anmelder, Nico Tews, fleißig zu leug­nen ver­sucht. Neben den Neon­azis und Rassist_innen, die diese Demon­stra­tion anmelden, finanzieren und organ­isieren, kom­men auch bis zu 100 Teil­nehmende aus diesem poli­tis­chen Spek­trum, ob nun Neon­azi-Bands (Preußen­stolzsänger Patrick Danz), NPD-Kad­er (Michel Müller) und diverse Grup­pierun­gen wie die „Freien Kräfte Neu­rup­pin /Osthavelland, „PEGIDA Havel­land“, „Der III. Weg“ oder DIE RECHTE.
Wir wis­sen nicht genau, was schlim­mer ist, die mas­sive Beteili­gung von Neon­azis oder die Tat­sache, dass der Großteil dieses offen­sichtlich recht­en Auf­marsches aus “ganz nor­malen Bürger_innen” besteht.
2015.11.24 Rathenow Zivilgesellschaft Kundgebung und Hassaufmarsch Buergerbuendnis (37)
Wach­s­tum­s­ten­den­zen
Schon jet­zt han­delt es sich hier­bei um den größten regelmäßig stat­tfind­en­den ras­sis­tis­chen Auf­marsch in Berlin und Bran­den­burg — Ten­denz steigend! Er strahlt weit über Rathenow hin­aus und mobil­isiert inzwis­chen auch über die Lan­des­gren­zen hin­aus regelmäßig Massen — vom Nazikad­er bis hin zum ganz “nor­malen Bürg­er”, während der Wider­stand bish­er von ver­hält­nis­mäßig weni­gen Schul­tern getra­gen wird. Aus dem Auf­marsch her­aus kommt es immer wieder zu Über­grif­f­en auf Jour­nal­is­ten und Antifaschist_innen und es ist nur eine Frage der Zeit bis diese Gewalt­bere­itschaft sich noch andere Bah­nen sucht.
Es dro­ht eine hege­mo­ni­ale Stel­lung des recht­en Mobs in der Region. Denn Fakt ist, um so länger organ­isierte Neon­azis und “besorgte Bürger_innen” eine gemein­same Wohlfüh­lver­anstal­tung haben, um so mehr Raum bietet sich ein­er per­ma­nen­ten Radikalisierung von Teilen der Bevölkerung.
Bran­den­burg ist schon jet­zt hin­ter Sach­sen und Meck-Pomm, das Bun­des­land mit den meis­ten recht­en Gewaltdelikten.
Anti­ras­sis­tis­ch­er Widerstand
Wir möcht­en mit euch gemein­sam dieser unerträglichen Sit­u­a­tion vor Ort Ein­halt gebi­eten. Es gilt zu ver­hin­dern, dass säch­sis­che Zustände um sich greifen. Am 12. Jan­u­ar plant das „Bürg­er­bünd­nis“ wieder eine Demon­stra­tion durch Rathenow. Wir wollen die antifaschis­tis­chen und anti­ras­sis­tis­chen Struk­turen vor Ort in ihrem Han­deln bestärken. Unsere Sol­i­dar­ität soll eine prak­tis­che wer­den, um den Men­schen, die seit Monat­en regelmäßig eine Gegenkundge­bung abhal­ten, Mut zu geben und sie zu unterstützen.
Es ist längst über­fäl­lig dem deutschen Mob ent­ge­gen­zutreten — In Rathenow und anderswo!
Demon­stra­tion am 12. Jan­u­ar 2016 um 17.45 Uhr vom Bahn­hof Rathenow
Zugtr­e­ff­punkt Berlin: 15.50 Uhr HBF
Zugtr­e­ff­punkt Pots­dam: 16.20 Uhr HBF
Zugtr­e­ff­punkt Bran­den­burg Hav­el: 16.50 Uhr HBF
Plakat: Hier herun­ter­laden.
Fly­er: Hier herun­ter­laden.
Weit­ere Bilder: Press­eser­vice Rathenow

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Antifaschismus

Wir sind hier, Bruder Amadeu

INFORIOT — 25 Jahre sind seit dem Tod von Amadeu Anto­nio Kiowa ver­gan­gen. Heute, am 6. Dezem­ber, erin­nerten 80 Men­schen mit ein­er Gedenkver­anstal­tung unter dem Titel „Wir sind hier, Brud­er Amadeu“ an den von Neon­azis zu Tode geprügel­ten Eber­swalder. In Rede­beiträ­gen wurde dem damals 28-jähri­gen Amadeu Anto­nio und vie­len anderen Opfern ras­sis­tis­che Gewalt gedacht. Der Eber­swalder Bürg­er­meis­ter Fried­helm Bogin­s­ki verdeut­lichte in seinem kurzem Beitrag die Schwierigkeit­en der Stadt mit Neon­azis und Ras­sis­mus umzuge­hen. Aber, so Bogin­s­ki, die Mei­n­ung­shoheit in der Stadt haben mit­tler­weile die Men­schen, die sich für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit ein­set­zen. Für ihn ste­ht fest: „Wir sind auf einem guten Weg“. Ein ähn­lich­es Faz­it zog auch Austen Brandt, Vor­sitzen­der von Phoenix e.V, einem Vere­in der sich bun­desweit gegen Ras­sis­mus engagiert. Brandt sagte, dass dem Neg­a­tiv­en, welch­es Eber­swalde durch die neon­azis­tis­che Gewalt anhaftet, viel Pos­i­tives ent­ge­genge­set­zt wer­den kann. Viele, so seine Ansicht, engagieren sich und heißen Geflüchtete willkommen.
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Engage­ment in Gedenken an Opfer ras­sis­tis­ch­er Gewalt
Die Organisator_innen der Kundge­bung set­zen sich im Rah­men der Kam­pagne „Light me Amadeu“ seit vie­len Jahren nicht nur für ein aktives Gedenken in Eber­swalde, son­dern gegen ras­sis­tis­che und aus­gren­zende Poli­tik im Land­kreis ein. Demon­stra­tio­nen gegen die Res­i­den­zpflicht und gegen das Gutschein­sys­tem für Asylbewerber_innen gehörten eben­so zur anti­ras­sis­tis­chen Kam­pag­ne­nar­beit wie das derzeit­ige Engage­ment für die dezen­trale Unter­bringung von Geflüchteten. Als Teil aktiv­er Gedenkar­beit fordert die Kam­pagne die Umbe­nen­nung der Eber­swalder Straße, wo sich heute die Gedenk­tafel befind­et, in Amadeu-Anto­nio-Straße. Zwar gab es bis heute nur eine sym­bol­is­che, aber keine offizielle Straßenum­be­nen­nung, jedoch wurde im Sep­tem­ber 2014 das Bürg­er­bil­dungszen­trum Amadeu Anto­nio eröffnet.
rassismus to?tet

Amadeu-Anto­nio-Preis erst­mals vergeben
Am ver­gan­genen Fre­itag wurde erst­mals der Amadeu-Anto­nio-Preis vergeben. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis ging an das The­aterteam der “Bühne für Men­schen­rechte”, das mit dem Stück Asyl-Dialoge und dem Nach­fol­ger Asyl-Monologe in zahlre­ichen Städten unter­wegs war. Als Zweit­platzierte wur­den die Band Antilopen­gang und das “Zen­trum für poli­tis­che Schön­heit” mit 1.000 Euro aus­geze­ich­net. Der Preis ehrt kreatives Engage­ment für Men­schen­rechte und gegen Ras­sis­mus aus. 

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken

Gedenkkundgebung in Erinnerung an Rolf Schulze

rolfschulzegedenken2015_1Am Mor­gen des 07. Novem­ber nah­men cir­ca 25 Per­so­n­en an ein­er Gedenkkundge­bung für den von Neon­azis ermorde­ten Rolf Schulze in Lehnin teil. Das Gedenken find­et seit dem Jahr 2012 regelmäßig auf dem Mark­grafen­platz im Ort­szen­trum statt, denn der Ort, an dem der woh­nungslose 52-jährige im Jahr 1992 ermordet wurde, befind­et sich am Kolpin­see. Dieser liegt inmit­ten eines Waldes in der Nähe Lehnins. Ver­mut­lich aus diesem Grund, iden­ti­fizieren sich viele Lehniner_innen nicht mit dem Mord. Des Weit­eren fehlt eine inten­sive Auseinan­der­set­zung im Rah­men der Lokalpolitik.
Ins­ge­samt wur­den drei Rede­beiträge ver­lesen. Der erste stammte von der „Linken Jugend Fläming“, in diesem wur­den Gedenk­tage und ihre Bedeu­tung im his­torischen Kon­text the­ma­tisiert. Im Anschluss wurde der Rede­beitrag der Opfer­per­spek­tive ver­lesen. Diese engagiert sich nicht nur im Bere­ich der Opfer­ber­atung son­dern unter­stützt zahlre­iche Ini­tia­tiv­en im Land Bran­den­burg die sich dem Gedenken an die Todes­opfer rechter Gewalt wid­men. Der Beitrag zeigte die Kon­ti­nu­ität der Diskri­m­inierung von woh­nungslosen Men­schen seit 1993 bis heute auf. Schon während der Nazidik­tatur wur­den sys­tem­a­tisch soge­nan­nte „Asoziale“ ver­fol­gt, einges­per­rt und ermordet. Trotz­dem wurde an sie keine Entschädi­gun­gen gezahlt. Die Diskri­m­inierung set­zt sich dann weit­er fort, denn Polizeibe­di­en­stete, Ordnungsamtsmitarbeiter_innen und pri­vate Sicher­heits­be­di­en­stete ver­drän­gen woh­nungslose Men­schen zunehmend aus Fußgänger­zo­nen, Bahn­höfen und anderen öffentlichen Räu­men. Zum Schluss ging der Rede­beitrag noch auf den aktuellen Ver­such von Neon­azis ein, woh­nungslose Men­schen zu instru­men­tal­isieren um gegen Geflüchtete zu het­zen. So kur­sieren unter anderem Sprüche wie „Ich helfe lieber einem deutschen Woh­nungslosen als einem Asy­lanten“ im Netz. Gle­ichzeit­ig stellen woh­nungslose Men­schen eine nicht unbe­deu­tende Gruppe unter den Todes­opfer rechter Gewalt in der Bun­desre­pub­lik dar. Bei dem let­zten Rede­beitrag han­delte es sich um den Aufruf der antifaschis­tis­chen Kam­pagne „fight­ing for 20 years“ von der Antifa Jugend Bran­den­burg, welch­er unter http://fightingfor20years.blogsport.de/aufruf/ nachge­le­sen wer­den kann.rolfschulzegedenken2015_2
Wir wer­den auch in Zukun­ft wieder nach Lehnin kom­men um an Rolf Schulze und die anderen Todes­opfern zu erin­nern, denn wenn wir vergessen, wohin Ras­sis­mus, Neon­azis­mus und Kap­i­tal­is­mus führen, ver­liert unser Kampf für eine gerechte Welt seine Grundlage!

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Bildung & Kultur Gender & Sexualität

Aktionswoche Gesellschaft Macht Geschlecht 7.–13.Nov

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Vom 7. bis zum 13.November 2015 find­et die bun­desweite Aktionswoche gesellschaft.macht.geschlecht statt. Dieses Jahr drehen sich alle Ver­anstal­tun­gen rund um das The­ma „Kör­per­nor­men“. Wer einen Kör­p­er hat, der unter­liegt Beurteilun­gen. Ob dieser Kör­p­er nun als weiblich/männlich, schwarz/weiß, schlank/fett, heil/kaputt oder alles in allem als begehrenswert oder funk­tions­fähig begrif­f­en wird. Ob es die eige­nen Bew­er­tun­gen sind oder die Ander­er. Kör­p­er wer­den ein­ge­ord­net, klas­si­fiziert, normiert und aller­lei anderen (zum Beispiel medi­zinis­chen) Zwangs­maß­nah­men aus­ge­set­zt. Sie sind auch Arbeitswerkzeuge, Lus­to­b­jek­te, sie schmerzen, fügen Schmerzen zu, sind veränderlich.Körper „dür­fen“ nicht ein­fach da sein. Sie wer­den in binäre Mech­a­nis­men ein­sortiert und Zwän­gen aus­geliefert. Sie wer­den ide­ol­o­gisch aufge­laden: Sie sollen zum Beispiel männlich und Sol­dat sein, weib­lich und schön, behin­dert und untauglich, weiß und kul­tiviert, schlank und ath­letisch – und so weiter.
Die Men­schen, die in und mit diesen Kör­pern leben, wer­den dementsprechend zugeschnitten.
Unter dem Mot­to „my body, my expe­ri­ence, my sex­u­al­i­ty, my per­for­mance, my choice?” wer­den ver­schiedene Ver­anstal­tungs­for­mate auch in Pots­dam ange­boten. Wir wollen mit euch inner­halb dieser Aktionswoche über Kör­per­nor­men disku­tieren. Ihr werdet die Chance haben in einem Drag-Work­shop mit euren eige­nen Kör­per­nor­men zu spie­len oder in span­nen­den Fil­men die Auswirkun­gen von Kör­per­nor­men auf Sex­u­al­ität zu erfahren. Kommt vor­bei und erfahrt mehr! Fra­gen und Anmerkun­gen bitte an unsere Geschlechter­poli­tikref­er­entin Julia.
7.11.2015, Olga 20 Uhr:::fmt*-Abend::: Film zu Kör­per­nor­men bezüglich der weib­lichen Vulva:::
Frauen* + Trans* only
“Die Abbil­dung des weib­lichen Geschlechts ist nach wie vor irri­tierend und mit vielfälti­gen Ver­boten belegt. Jahrzehnte der Retusche in den Medi­en, Anti-Pornografiekam­pag­nen und Abbil­dungsver­bote führen zu einem öffentlichen Bild der Vul­va, das wenig mit ihrer Real­ität zu tun hat. Es herrscht das „Schön­heit­side­al der Unsicht­barkeit“. Es geht um die Repräsen­ta­tion und die Mod­el­lierun­gen des weib­lichen Gen­i­tales, anatomis­che Irrtümer, Zen­sur, Beschnei­dung durch Pho­to­shop und Laser­skalpelle sowie die Schön­heit und Einzi­gar­tigkeit des weib­lichen Wolllustorgans.”
Es wird lustig, ernst, irri­tierend und gefeiert wird eine Vielfalt von Körpern.
Der Film wird im Rah­men des monatlichen “untyp­is­chen Abend” (only Frauen*Trans) der ?? k?ak — untyp­isch aus­ras­ten Gruppe in der Olga gezeigt. Bitte beachtet hier­bei die bes­timmten Bedin­gun­gen (nur Frauen*Trans) des Abends.
Im Film wird expliz­it über weib­liche gen­i­tal Muti­la­tion, Ras­sis­mus und Sex­is­mus gesprochen.
11.11.2015, femArchiv::: 19 Uhr::: Ten­der to all Gen­der::: Roller Der­by als kri­tis­che Prax­is und Gegenkul­tur in ein­er kör­per­normierten Sportwelt der zwei Geschlechter:::: Vor­trag+ Diskussion
„Ten­der to all gen­der“ — Kör­p­er und Geschlecht im Roller Derby
Roller Der­by ist eine Vol­lkon­tak­t­sportart auf Rollschuhen – vornehm­lich von, für und mit Frauen*. 2001 aus der Riot Grrrl Bewe­gung in Austin/Texas wieder­ent­standen ver­bre­it­et sich Roller Der­by que(e)r über die Welt und eröffnet immer mehr Frauen* ein Spiel, das nicht nur Kraft und Aus­dauer benötigt, son­dern auch neue Räume schafft für ein sich selb­st Ken­nen­ler­nen und Aus­pro­bieren. Das Aus­loten der eige­nen Gren­zen gehört eben­so dazu wie das Exper­i­men­tieren mit unter­schiedlichen Selb­st- und Rol­len­bildern. Und schließlich ist Roller Der­by eine der weni­gen Sportarten, die sich ganz bewusst mit Trans*- und Inter­sex­u­al­ität auseinan­der­set­zt, die Vielfalt feiert und neue Erfahrungsräume für alle Men­schen schafft.
12.11.2015, Sem­i­nar­raum KuZe::17.45 – 21.45 Uhr:::: Drag-Work­shop: Dressed As Girl_Guy
[Als Dragqueen wird eine Mann* beze­ich­net, der inner­halb ein­er Büh­nen­rolle in „typ­isch weib­lich­er“ Klei­dung und Ausse­hen stereo­type Ver­hal­tensweisen darstellt oder persifliert.]
[Als Dragk­ing (in Anlehnung an Dragqueen) wird eine Frau* beze­ich­net, die inner­halb ein­er Büh­nen­rolle in „typ­isch männlich­er“ Klei­dung und Ausse­hen stereo­type Ver­hal­tensweisen darstellt oder persifliert.]
Spie­lend leicht mal über die viel zitierten Geschlechter­gren­zen hüpfen? Und warum eigentlich? Prak­tis­che Tipps und Gedankenbasteleien…
Gibt es Vor­la­gen für die Kopi­en, die wir täglich neu von „Frauen*“ und „Män­nern*“ machen?
? mit Klamotten.
? mit Gesten.
? mit unserem Auftreten.
? dadurch wie wir reden.
? durch die Annahme — „so sind wir eben.“
# Was soll eigentlich dieses DRAG sein?
? eine Spielerei?
? eine radikale Praxis?
? Gren­zen ausloten?
? Bühnenperformance?
? Stereo­type bedi­enen oder auf­fliegen lassen?
Diesen Über­legun­gen nachge­hen und guck­en, was die prak­tis­che und bewußte Aus­pro­bierei so macht mit der Sicht auf uns selb­st und unser­er jew­eili­gen Erfahrung von geschlechtlich­er Insze­nierung inner­halb und außer­halb vom Alltag;
Das kann in diesem Work­shop passieren.
Wie passiert das? Durch gemein­sames Basteln mit Gedanken, aber auch mit span­nen­dem Werkzeu­gen wie: Binder, Schminke, Bartk­le­ber, Klam­ot­ten und gern auch etwas Augengezwinker.
13.11.2015:::Nil:::15.30Uhr::: Falsche Orgas­men:::: Film+ Diskussion:::
Laut ein­er Studie haben 68% aller deutschen Frauen und 20% aller deutschen Män­ner schon min­destens ein­mal den Orgas­mus vor­getäuscht. Dunkelz­if­fer unbekan­nt. Wir ahnen es alle. Es ist sehr wahrschein­lich, dass der vor­getäuschte Orgas­mus häu­figer vorkommt als der echte. Und gut möglich, dass ein Großteil aller Frauen
schon mal so getan haben, als ob — aus welchen Grün­den auch immer. Aber auch die Män­ner sind hier keine Unbeteiligten. In FAKE ORGASM geht es um diese eine entschei­dende Frage. Es geht um das absolute Vergnü­gen, das unserem Sexleben zu Grunde liegt — und um noch vieles mehr …
Der Kün­stler Laz­lo Pearl­man macht sich auf die Suche nach Antworten. Mit explo­siv­er und ger­adezu orgiastis­ch­er Kraft trifft er mit­ten ins Zen­trum eines der intim­sten The­men, die uns Men­schen beschäfti­gen. FAKE ORGASM wirft unsere Vorstel­lun­gen, Vorurteile und Dog­men über Sex und Iden­tität über den Haufen, geht neue Wege und führt zu erstaunlichen Erken­nt­nis­sen: War der ”echt”? Oder nicht? … und was ist über­haupt ”echt”?
Im Film wird expliz­it über Sex gere­det und kör­per­liche Nack­theit gezeigt.

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Flucht & Migration

Stadtwerke zerschlagen Porzellan im freiLand

Bei der Errich­tung der Notun­terkün­fte für Flüchtlinge im frei­Land ver­stoßen die Ver­ant­wortlichen rüde gegen Absprachen und riskieren nicht nur eine gute Koop­er­a­tion und die Betrieb­s­genehmi­gung des Kul­turzen­trums son­dern auch das gemein­same Pro­jekt zur Unter­bringung der Flüchtlinge in neuen Unterkün­ften, die kein Zelt oder Con­tain­er sind.
Obwohl die Vertreter der Lan­deshaupt­stadt und der Stadtwerke öffentlich stets ver­sich­ern, eine gute Koop­er­a­tion mit dem frei­Land anzus­treben, wer­den nun­mehr gegebene Zusagen zum wieder­holten Male gebrochen. Eine ver­trauensvolle Zusam­me­nar­beit ist so nicht möglich.
Die Stadtwerke pla­nen die Park­plätze und die Wiese, die teil­weise zum Pacht­gelände gehören, durch einen Zaun abzutren­nen und mit­tel­fristig zu verkaufen. Das frei­Land hat hier­von erst erfahren, als Aufträge bere­its aus­gelöst waren und auch das nur durch Zufall und hart­näck­iges Nachfragen.
Wer­den diese Pläne Wirk­lichkeit, geht die Möglichkeit ver­loren, das von der FH Pots­dam, der Stadt und vom frei­Land geplante Make­Space Pro­jekt umzuset­zen. Ziel des Pro­jek­ts ist es, gute und preiswerte Unterkün­fte für Flüchtlinge auf der Wiese des frei­Land zu real­isieren. Aus den uns bekan­nt gewor­de­nen Pla­nung­sun­ter­la­gen wird deut­lich, dass nicht, wie abge­sprochen, bei­de Leicht­bauhallen auf den Beton­flächen errichtet wer­den sollen, son­dern eine der Hallen auf der Wiese.
Unter­stützung für das gemein­same Anliegen ein­er besseren Unter­bringung und schnellen Inter­gra­tion der Neu-Pots­damer_in­nen ver­sicherte zum Beispiel Frank Thomann, Leit­er der Task­force Flüchtlinge, unter anderem auf ein­er Pressekon­ferenz im freiLand.
Die jet­zige unabge­sproch­ene Vorge­hensweise von SWP und KIS, zwei Gesellschaften, die sich im Eigen­tum der Lan­deshaupt­stadt befind­en, führt diese Ver­sicherun­gen jedoch völ­lig ad absurdum.
Offen­sichtlich ist es ihnen egal, wie lange Men­schen im wun­der­schö­nen Pots­dam im Con­tain­er aushar­ren müssen, solange nur der Druck der Sit­u­a­tion genutzt wer­den kann, um das städtis­che Grund­stück an der Friedrich-Engels-Straße für einen gewin­nver­sprechen­den Verkauf vorzu­bere­it­en. Dies ist beson­ders bizarr in ein­er Sit­u­a­tion, in der öffentlich nutzbare Flächen und Gebäude hän­derin­gend gesucht werden.
Das Plenum des frei­Lan­des erlebt hier in beispiel­los­er Weise, wie in kürzester Zeit Ver­sprechen gebrochen, hin­ter­rücks Absprachen getrof­fen und Beschlüsse vor­bere­it­et wer­den, während der Öffentlichkeit gegenüber der Geist der Koop­er­a­tion und Inte­gra­tion beschworen wird.
En pas­sant erfahren wir, dass nicht nur der Raum für Make­Space nicht zur Ver­fü­gung ste­ht, son­dern auch unsere Park­plätze aus dem Pachtver­trag gelöst und auf das Innere des Gelän­des ver­legt wer­den sollen.
Die Park­flächen sind unverzicht­bar für die Betrieb­s­genehmi­gung, und so plant man mit einem Inge­nieur­büro offen­bar bere­its fleißig, die in ehre­namtlich­er Arbeit ent­stande­nen Grün- und Spielflächen auf dem frei­Land-Gelände ganz ein­fach zu planieren. Wed­er der respek­t­lose Umgang mit dem Engage­ment viel­er Men­schen noch die Ver­nich­tung von Bäu­men und öffentlichen Aufen­thalt­sorten passt in irgen­dein­er Weise in die Zeit oder eine offene, tol­er­ante und demokratis­che Stadt. Park­plätze statt Spielplätze ist 1960er.
Dieser Umgang mit den dem frei­Land ist indiskutabel und hochgr­a­dig irri­tierend. Die Nutzer*innnen des frei­Lands wer­den sich diese unfre­undliche und vordemokratis­che Ver­fahrensweise nicht gefall­en lassen.
Damit die Geflüchteten so gut wie möglich vor Ort inte­gri­ert wer­den kön­nen und das frei­LAND weit­er­hin seinem soziokul­turellen Auf­trag gerecht wer­den kann, sind unabdingbar:
Die Sicherung der seit Auf­nahme des frei­LAND-Betriebs mit­genutzten Wiese zur Friedrich-Engels-Straße für die Real­isierung des Make-Space-Pro­jek­ts wie vereinbart.
Den Verzicht auf einen Zaun, der die Flüchtlinge vom frei­LAND abschot­tet, was dem Ziel der Inte­gra­tion entgegenwirkt.
Die Ein­rich­tung von Schallschutz zum Schutze der Flüchtlinge vor Störun­gen durch Ver­anstal­tun­gen und Besucher*innen des freiLands.
Die Sicherung der frei­Flächen zwis­chen den frei­Land-Häusern für Ver­anstal­tungs­be­trieb und vorhan­dene Pro­jek­t­gärten und Spielflächen.
Fotos der Spiel- und Garten­flächen im frei­Land, die Park­plätzen weichen sollen:
https://goo.gl/photos/6KgPhtT5Qoq6zK9P7
Die Fotos sind aufgenom­men von Max Dali­chow und ohne weit­ere Bedin­gun­gen für kom­merzielle und nichtkom­merzielle Nutzung, Weit­er­ver­ar­beitung und Änderung jeglich­er Art frei. Die Nutzungsrechte wer­den soweit zuläs­sig aufgegeben.
( https://creativecommons.org/publicdomain/zero/1.0/ )

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Antifaschismus

Bis zu 500 Menschen setzen Zeichen der Solidarität und Vielfalt

Über­griff nach der Demon­stra­tion auf dem Altmarkt.
500 Men­schen fol­gten am Mittwochabend dem Aufruf von Cot­tbus Naz­ifrei! und beteiligten sich an der Demon­stra­tion unter dem Mot­to „Herz statt Het­ze“. In Zusam­me­nar­beit mit anderen gesellschaftlichen Akteuren wie dem Cot­tbuser Auf­bruch, dem Film­fes­ti­val Cot­tbus, dem Human­is­tis­chen Jugendw­erk Cot­tbus e.V. und der Ini­tia­tive Flucht und Migra­tion Cot­tbus wurde ein vielfältiges Pro­gramm gestal­tet. Auch Per­so­n­en des öffentlichen Lebens wie der Uni­ver­sität­spräsi­dent Dr. Jörg Stein­bach fan­den klare Worte. Im Anschluss kam es zu einem Über­griff auf einen Demonstrationsteilnehmer.
Bis zu 500 Men­schen set­zten in den Abend­stun­den ein kraftvolles Zeichen für Sol­i­dar­ität und Men­schlichkeit. „Wir ste­hen gemein­sam für eine vielfältige Stadt ohne Hass und rechte Gewalt!“, so Jakob Lupus von Cot­tbus Naz­ifrei!. Sämtliche Plätze in der Innen­stadt wur­den von der Demon­stra­tion ein­genom­men, sodass die Kundge­bung der recht­spop­ulis­tis­chen „Alter­na­tive für Deutsch­land“ auf den Viehmarkt ver­drängt wurde.
Ein engagiert­er Demon­stra­tionsteil­nehmer beobachtete im Anschluss an die Demon­stra­tion, wie Einzelper­so­n­en ein Trans­par­ent auf dem Alt­markt zer­störten, das im Laufe der Demon­stra­tion ent­standen war. Er forderte
die Stör­er auf, dies zu unter­lassen und wurde daraufhin von bis zu 10 Men­schen bedro­ht und tätlich ange­grif­f­en. „Wir lassen Betrof­fene von solchen Über­grif­f­en nicht allein und lassen uns nicht ein­schüchtern,“ so Lupus weit­er. Auch in Zukun­ft wird das Bünd­nis Cot­tbus Naz­ifrei! gegen rechte Gewalt und Het­ze mobil machen.

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Antifaschismus Flucht & Migration

Kein zweites Köln!

Wir kön­nen es nicht fassen! Deut­lich­er kon­nte die Botschaft nicht sein: „zuerst Hen­ri­ette Rek­er dann André Stahl“ stand mit schwarz­er Schrift geschmiert an ein­er Hauswand in Bernau. Eine deut­liche Mord­dro­hung gerichtet an den Bürg­er­meis­ter André Stahl (Die Linke), nach­dem Hen­ri­ette Rek­er, die frischgewählte Ober­bürg­er­meis­terin von Köln, am Sam­stag Opfer eines neon­azis­tis­chen Angriffes gewor­den war.
Wir, die Jugend­bil­dungs- und Freizei­tini­tia­tive Bernau (bif), sind geschockt über diese, ganz offen­sichtlich neon­azis­tis­che Het­ze gegen André Stahl. Als wäre es nicht genug, dass in den let­zten Monat­en fast tagtäglich Neon­azis und Ras­sistIn­nen in Bran­den­burg auf­marschieren und ihre ras­sis­tis­chen Parolen ver­bre­it­en, nun wird André Stahl bedroht.
Wir ken­nen André Stahl als einen engagierten Demokrat­en, der sich ein­set­zt für seine Mit­men­schen. Während auf anderen Seit­en der Poli­tik die Schließung der Gren­zen gefordert wird, zeigt Stahl, wie auch Reker
Men­schlichkeit. Sie ste­hen für Hil­fe geflüchteter Men­schen und für ein friedlich­es und demokratis­ches Zusam­men­leben. Der Mord­ver­such an Rek­er und die Bedro­hung Stahls sind Aus­druck ein­er eng­stirni­gen, welt­frem­den und zu tief­st zu verurteilen­den recht­en Ideologie!
Bernau hat kein Platz für Ras­sistIn­nen und Neon­azis! Der Angriff macht für uns mehr denn je deut­lich, dass eine Sol­i­dar­ität gegenüber Geflüchteten notwendig ist. Wir danken André Stahl für seine
Unter­stützung und wün­schen uns weit­er­hin eine sol­i­darische und an den Bedürfnis­sen der Geflüchteten ori­en­tierten Auf­nahme, Unter­bringung und Begleitung in Bernau!
Jugend­bil­dungs- und Fre­itzei­tini­tia­tive Bernau e.V.
20.10.2015

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Antifaschismus

Zielscheibe Südbrandenburg

Nach dem Auf­marsch von rund 400 „besorgten Bürger*innen“ und Neon­azis im cot­tbusser Stadt­teil Sach­sendorf haben sich Rechtsppopulist*inen und Rassist*inen aller Couleur Süd­bran­den­burg als neues Agi­ta­tion­sziel geset­zt. So wird für die näch­sten Wochen gle­ich für mehrere Ter­mine mobilisiert.
In der Ver­gan­gen­heit war in Süd­bran­den­burg eher ein Bild des sol­i­darischen Miteinan­der geschaf­fen wor­den. Viele Men­schen haben sich an dem Gelin­gen ver­schieden­er Pro­jek­te beteiligt. So wur­den Rück­zugsräume, Begeg­nungsstät­ten, Klei­derkam­mern, Wohn­raum, Feste, Ini­tia­tiv­en und Zukun­ftsper­spek­tiv­en geschaf­fen. Dabei wur­den viele Hür­den, seien es Sprach­bar­ri­eren oder kul­turelle Unter­schiede bewältigt. Es wurde und wird sich aus­ge­tauscht, ken­negel­ernt und die ein oder andere Fre­und­schaft ist auch schon ent­standen. Das Alles wäre ohne das Zusam­men­wirken eines bre­it­en Spek­trums der Gesellschaft nicht möglich.
Ob radikale Antifaschistin, Gew­erkschaf­terin oder Bürg­er­ak­tivist, alle waren sich in dem Punkt es miteinan­der und nicht gegeneinan­der zu ver­suchen. Dabei sind Zusam­men­schlüsse und Pro­jek­te ent­standen die vor 5 Jahren noch undenkbar waren. Dadurch sind neue Chan­cen für uns als eine antifaschis­tis­che und radikale Linke ent­standen unsere Posi­tio­nen wieder deut­lich auf die Straße zu tra­gen. Faschis­toide Struk­turen wie z.B. PEGIDA müssen in diesem Kon­text gese­hen kon­se­quent bekämpft und offen gelegt wer­den. Es muss klar sein das es keinen Platz für Leute gibt die Schutz­suchende zu Sün­den­böck­en für das kap­i­tal­is­tis­che Sys­tem erklären.
PEGIDA in Cottbus?
Die Welle der Dummheit, Igno­ranz und ras­sis­tis­chen Dem­a­gogie ist nun auch vol­lends in unser­er süd­bran­den­bur­gis­chen Pam­pa angekom­men. Da mobil­isieren Neon­azis kurz­er­hand 400 Leute via Face­book und keine Woche später rei­ht sich eine Ver­anstal­tung an die näch­ste. So wollen nicht nur NPD und AfD Cot­tbus als Mit­telpunkt ihrer „Herb­stof­fen­sive“ sehen, auch „besorgte Bürger*innen“ rufen zum Protest auf. Neben diversen Aktio­nen in Cot­tbus sind auch Sprem­berg und Sen­ften­berg auf dem Plan der braunen Hetzer.
Bei ihren Aktio­nen spie­len sie dabei immer wieder mit Unter­stel­lun­gen, Behaup­tun­gen und nutzen die Angst der Men­schen scham­los für ihre Ziele aus. Aus dem Wis­sen in Cot­tbus bei der bre­it­en Masse eben nicht auf frucht­baren Boden zu tre­f­fen, wer­den not­falls auch „besorgte Bürger*innen“ mitgebracht.
Bei dem AfD-Auf­marsch am 04.11. rech­nen wir mit ein­er hohen Zahl auswär­tiger Teilnehmer*innen. Für den Tag ist AfD-Spitze Alexan­der Gauland angekündigt und PEGIDA (Dres­den) hat für den Mon­tag zuvor nicht in Dres­den angemeldet. Es gilt dieser Pro­voka­tion angemessen zu begeg­nen. Cot­tbus wird nicht wieder ein Home­zone für Faschis­ten werden!
Für Alle die sich bish­er für ein Miteinan­der einge­set­zt haben kommt noch ein­mal eine Her­aus­forderung hinzu. Antifaschis­mus heißt Kampf dem Faschis­mus! Jet­zt heißt es Faschis­ten, Nazis, Ras­sis­ten und wie sie alle heißen mit Nach­druck zu bekämpfen. Daher rufen wir euch dazu auf euch mit kreativ­en Aktio­nen bei den fol­gen­den Ter­mi­nen zu beteili­gen. Zeigt das Antifaschis­mus in Süd­bran­den­burg keine Ran­der­schei­n­ung ist.
Fight Nazis! Sup­port Refugees!
Faschis­mus bekämpfen! Auf allen Ebe­nen, mit allen Mitteln!
Termine
16.10. Cot­tbus: NPD und „Cot­tbus wehrt sich“ sabotieren! „Fre­und­schaft über­windet Grenzen“-Demo 16:00
17.10. Sprem­berg: NPD-Auf­marsch verhindern!
26.10. Cot­tbus: Frauke Petry und AfD aus dem Stadthaus jagen!
30.10. Sen­ften­berg: BraMM-Auf­marsch verhindern!
04.11. Cot­tbus: AfD-Auf­marsch zum Desaster machen!
Weit­ere Infos gibt in den näch­sten Tagen hier.
Weit­ere Ter­mine für ganz Bran­den­burg hier.

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