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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration

Schulterschluss gegen Rassismus


Am 03.01.2016 wollen Rassist_innen der Grup­pierung ‘Beeskow wehrt sich’ durch Beeskow marschieren. Als Start­punkt dient ihnen dabei der Bahn­hof von Beeskow. Die Ini­tia­tive “Beeskow gegen Ras­sis­mus” ruft alle Bürger_innen dazu auf ein gemein­sames Zeichen der Sol­i­dar­ität mit den Geflüchteten und gegen Ras­sis­mus zu set­zen. Ab 14:30 Uhr find­et in diesem Sinne eine Kundge­bung auf dem Park­platz Bahn­hof­s­traße / Ringstraße statt.

Wir ste­hen für ein Beeskow das Geflüchtete willkom­men heißt und all jenen, die mit ras­sis­tis­chen Parolen und dumpfen Hass die Atmo­sphäre vergiften wollen, eine Absage erteilt!”,

so Christo­pher Voß, Sprech­er der Ini­tia­tive “Beeskow gegen Ras­sis­mus”. Auf der Kundge­bung wer­den u.a. Rede­beiträge von einem Vertreter der Ini­tia­tive, des DGB, der DKP, eines Mit­gliedes des Land­tages sowie der evan­ge­lis­chen Kirchenge­meinde Tauche zu hören sein. Für eine musikalis­che Unter­malung ist auch gesorgt.

Unser Schul­ter­schluss im gemein­samen Agieren gegen Ras­sis­mus und für eine offene Gesellschaft kann als Ver­sprechen für die Zukun­ft ver­standen wer­den. Wir wer­den weit­er für eine human­is­tis­che Flüchtlingspoli­tik und gegen Ras­sis­mus streiten.”

, so Voß.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Flucht & Migration Law & Order

Auswertung der NPD-Kundgebung am 31.10.2015

Die heute von der NPD durchge­führte Kundge­bung unter dem Mot­to „Gegen die Über­frem­dung unser­er Heimat“ ste­ht stel­lvertre­tend für Kundge­bun­gen der NPD. Nach dem Verteilen der drei Ban­ner, sechs Fah­nen und fünf Schildern startete die Ver­anstal­tung mit Musik, anschließend fol­gte die erste Rede, vorge­le­sen durch den NPD-Kreisver­bandsvor­sitzen­den Michel Müller. Nach weit­er­er Musik fol­gte der Rede­beitrag des NPD-Kom­mu­nalpolitk­ers André Schär. Nach­dem auch er seinen Beitrag ver­lesen hat­te, wurde recht zügig zusam­mengepackt und die ersten kleinen Grup­pen der 29 Teilnehmer_innen, haupt­säch­lich aus dem Havel­land und Mit­tel­mark, ent­fer­n­ten sich. Min­destens sieben Per­so­n­en kamen aus der kre­is­freien Stadt. Vier von diesen nehmen regelmäßi­gen an ras­sis­tis­chen und neon­azis­tis­chen Demon­stra­tio­nen und Kundge­bun­gen im Land Bran­den­burg teil. Auch das restliche Klien­tel war von ide­ol­o­gisch gefes­tigten Per­so­n­en, etwa aus dem Umfeld der NPD, des III. Weges oder der Freien Kräfte, bes­timmt. Die The­men der Rede­beiträge stam­men, wie das Mot­to der Ver­anstal­tung, aus dem Stan­dard­reper­toire der NPD: es wurde gegen Geflüchtete gehet­zt und der Unter­gang Deutsch­lands durch die gestiegene Zuwan­derung kon­stru­iert. Für Abwech­slung sorgte nur der spon­tane Ver­such auf den Protest einzuge­hen, da im Rah­men der Gegenkundge­bung ein Trans­par­ent mit der Auf­schrift „Gebt den Nazis die Straße zurück – Stein für Stein“ ent­fal­tet wurde. Nach 90 Minuten war die NPD verschwunden.

Bunter Gegen­protest
Der Gegen­protest kann, für Bran­den­burg­er Ver­hält­nisse, als voller Erfolg beze­ich­net wer­den: es kamen ca. 200 Per­so­n­en. Den­noch war effek­tiv­er Protest kaum möglich, da die Kundge­bun­gen so weit wie auf dem Neustadt Markt nur möglich voneinan­der ent­fer­nt waren und Rufe oder Pfiffe kaum bei der NPD angekom­men sein dürften. Die Lage war so eher für die Polizei opti­mal, als für den Protest.

Polizei – partei­isch as usual?
Die An- und Abreise von Teilnehmer_innen der NPD-Kundge­bung erfol­gte fast unkon­trol­liert. Kleine Grup­pen kon­nten nah an der Gegen­ver­anstal­tung vor­bei und anfangs sog­ar durch sie hin­durch laufen. Erk­lären lässt sich diese Zurück­hal­tung der Polizeibe­di­en­steten wom­öglich dadurch, dass diese von Anfang an recht stark damit beschäftigt waren den Gegen­protest im Auge zu behal­ten. Ohne Gefährdungssi­t­u­a­tion wur­den dem Protest keine spon­ta­nen Möglichkeit­en eingeräumt, als Antifaschist_innen einen Meter auf die Ste­in­straße gin­gen, wur­den diese zurückgeschickt.

Seit Beginn der Ver­anstal­tun­gen lagen mehrere lose Pflaster­steine auf dem Platz der Gegen­ver­anstal­tung, gegen Mitte der Ver­anstal­tung wur­den von ein­er Per­son, weil ein­er der Steine zufäl­lig in sein­er Nähe lag, die Per­son­alien aufgenom­men. Anschließend sam­melten mehrere Polizeibe­di­en­stete die ver­streut herum­liegen­den Steine ein. Eben­falls war fast durchgängig eine Kam­era auf die Ver­anstal­tung gerichtet, es ist davon auszuge­hen, dass sie min­destens teil­weise filmte. Durch der­ar­tige Maß­nah­men soll antifaschis­tis­ch­er Protest eingeschüchtert und krim­i­nal­isiert wer­den. Wir wer­den uns durch solche Pro­voka­tio­nen nicht ein­schüchtern lassen, son­dern weit­er­hin gegen Neon­azis und Rassist_innen auf die Straße gehen und für eine Gesellschaft ohne Diskri­m­inierung kämpfen.

AG Antifa [BRB]

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Antifaschismus Geschichte & Gedenken Sonstiges

Gedenkkundgebung für Rolf Schulze

Am 07. Novem­ber jährt sich der bru­tale Mord an Rolf Schulze. Er wurde im Jahr 1992 von drei Neon­azis auf dem Bahn­hof Schöne­feld aufge­grif­f­en und zum Kolpin­see in der Nähe des Dor­fes Lehnin gebracht. Dort quäl­ten die drei jun­gen Män­ner den woh­nungslosen 52-jähri­gen stun­den­lang: sie trat­en und schlu­gen ihn, hiel­ten seinen Kopf unter Wass­er und zün­de­ten ihn schlussendlich an. Anschließend ließen sie Rolf Schulze am Strand des Sees liegen und fuhren nach Hause. Am darauf­fol­gen­den Tag wurde die Leiche gefun­den. Die Neon­azis prahlten mit ihrer Tat, sodass es schnell gelang sie festzunehmen und ihnen den Prozess zu machen. Alle drei ver­büßten daraufhin lange Gefängnisstrafen.
 
Das Opfer geri­et danach nahezu in Vergessen­heit. Der Name Rolf Schulze tauchte zwar immer wieder in den Sta­tis­tiken zu /Todesopfern rechter Gewalt/ auf, eine Gedenkver­anstal­tung oder die weit­ere Aufar­beitung des Mordes geschah bis zum Jahr 2012 jedoch nicht. Zum 20. Todestag organ­isierte das /Antifaschistische Net­zw­erk: Bran­den­burg-Prem­nitz-Rathenow/ Infover­anstal­tun­gen und, gemein­sam mit der Partei Die LINKE, eine Kundge­bung. Sei­ther find­en jährlich Ver­anstal­tun­gen statt um den Mord nicht in Vergessen­heit ger­at­en zu lassen.
 
In diesem Jahr will die Antifa Jugend Bran­den­burg gemein­sam mit der Linksju­gend [’sol­id], der AG Antifa und der Partei Die LINKE daran anknüpfen. Ger­ade die Entwick­lung der GIDA-Bewe­gun­gen, die nahezu täglich stat­tfind­en­den Bran­dan­schläge auf geplante Geflüchtete­nun­terkün­fte und die Bedro­hun­gen gegenüber Geflüchteten und deren Unterstützer_innen zeigen deut­lich, dass sich das poli­tis­che Kli­ma wan­delt. Gewalt­tätige Über­griffe sind fast wieder an der Tage­sor­d­nung und wir sehen die real­is­tis­che Gefahr, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis nicht nur geplante son­dern auch bewohnte Unterkün­fte bren­nen und wieder Men­schen ster­ben. Der Tod von Rolf Schulze zeigt deut­lich, wohin ras­sis­tis­che und klas­sis­tis­che Het­ze führt. Gegen diese gilt es am 07. Novem­ber auf die Straße zu gehen.
 
Novem­ber – 10 Uhr – Markgrafenplatz/Lehnin
 
Antifa Jugend Bran­den­burg | AG Anit­fa [BRB] | linksju­gend [’sol­id] BRB

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Dem deutschen Mob in Rathenow entgegentreten!

Ver­gan­genen Dien­stag zeigte sich wie wider­lich 500 Rathenow­er sein kön­nen. Da wur­den NPD-Funk­tionäre mit Het­ze in übel­ster Göbbels-Manier bejubelt, Reichs­fah­nen geschwun­gen und über­all waren Nazik­lam­ot­ten sowie NPD-Plakate zu sehen. Sämtliche neon­azis­tis­che Klien­tel der Region und des Umlands ver­sam­melte sich zusam­men mit “besorgten Bürg­ern” und Möchte­gern-Faschos die vielle­icht ger­ade mal 16 waren auf dem Märkischen Platz in Rathenow. Die riefen dann natür­lich am lautesten “Wir sind das Volk”. “Was seid ihr? Ein Scheiß seid ihr!”
20 Antifaschist_innen aus Rathenow woll­ten nach der bürg­er­lichen Gegenkundge­bung mit immer­hin 300 sol­i­darischen Men­schen nicht ein­fach gehen und zeigten lieber direkt gegenüber vom Märkischen Platz Flagge gegen die Naz­i­brut und ihre völkische Het­ze. Es waren aber lei­der zu wenige um richtig effek­tiv stören zu können.
 
Näch­sten Dien­stag zur sel­ben Zeit am sel­ben Ort wollen die Nazis wieder ihren deutschen Mob versammeln.
 
Deshalb kommt alle nach Rathenow!
Es wird wieder Zugtr­e­ff­punk­te geben und einen angemelde­ten Ort von dem offen­sive Gegen­proteste aus­ge­hen wer­den. Wir lassen nicht zu dass diese Het­ze die Gesellschaft weit­er vergiftet und hier Cot­tbuser Zustände entstehen!
+++ ZUGTREFFPUNKTE +++
POTSDAM
Tre­ff­punkt: 16:30 Uhr • Pots­dam Hbf • Gleis 3 • RE1 Rich­tung Magde­burg Hbf (Abfahrt 16:38 Uhr) • UMSTIEG Bran­den­burg Hbf • Gleis 5 • RB51 Rich­tung Rathenow (Abfahrt 17:08 Uhr)
BRANDENBURG/HAVEL
Tre­ff­punkt: 17:00 Uhr • Bran­den­burg Hbf • Gleis 5 • RB51 Rich­tung Rathenow (Abfahrt 17:08 Uhr)
BERLIN
Tre­ff­punkt: 17:00 Uhr • Berlin-Span­dau • Gleis 3 • RE4 Rich­tung Rathenow (Abfahrt 17:12 Uhr)
POGROME VERHINDERN BEVOR SIE ENTSTEHEN
ES GIBT KEIN RUHIGES HINTERLAND
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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Bündnis „Kein Ort für Nazis in Frankfurt (Oder)“ ruft zu Protesten gegen flüchtlingsfeindliche Demonstration am 01.11.2015 in Frankfurt (Oder) auf

Die bere­its sech­ste Ver­samm­lung der neon­azis­tis­chen Grup­pierung „Frankfurt/Oder wehrt sich“ soll am 01.11.2015 als Demon­stra­tion am Sta­dion starten.
Daher ruft das Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“ zu vielfälti­gen Gegen­protesten an dem Tag auf. Am „Oder­turm“ find­et ab 14:00 Uhr eine Kundge­bung mit einem bun­ten Pro­gramm statt.
„Mit Het­ze und Hass wollen die Neon­azis am 01.11.2015 wieder auf die Straße gehen. In Anbe­tra­cht der flüchtlings­feindlichen Stim­mungs­mache bun­desweit dür­fen wir nicht müde wer­den uns gegen rechte Aufmärsche stark zu machen. Wir wün­schen uns einen starken Protest am 01.11.2015“ so Janek Las­sau Sprech­er des Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder)“. Die gewalt­bere­ite Grup­pierung um „Frankfurt/Oder wehrt sich“ hat jüngst mit einem unangemelde­ten organ­isierten Fack­el­marsch und auch mit ein­er Dro­hung gegen das Student*innenwohnprojekt „Fforst“ gezeigt, dass sie trotz sink­ender Teilnehmer*innenzahl immer noch sehr aktiv sind.
 
Kundge­bung des Bünd­nis „Kein Ort für Nazis in Frank­furt (Oder) am „Oder­turm“ ab 14:00 Uhr.
Weit­ere Infor­ma­tio­nen fol­gen auf der Inter­net­seite : http://www.kein-ort-fuer-nazis.org/ sowie auf Twit­ter #FFO_Nazifrei und Face­book kofn.ffo
Eine Aktion­skarte für den 01.11.2015 fol­gt in Kürze auf unser­er Website.
 
Frank­furt (Oder), den 30.10.2015
Pressekon­takt: keinortfuernazisffo@riseup.net , 0160 994 098 96
Ansprech­part­ner für die Presse ist Herr Janek Lassau.

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus

Gegendemo in Prenzlau

Die Stadt Pren­zlau lebt seit über 20 Jahren mit den Men­schen des Asyl­be­wer­ber­heims zusam­men. Auch denen, die jet­zt zu uns kom­men, weil sie vor Krieg und Ver­fol­gung fliehen, wollen wir einen sicheren Ort bieten. In Pren­zlau ist kein Platz für Frem­den­feindlichkeit und Rassismus.
Es war Ruhig! Nun kom­men sie, die „Besorgten Bürg­er“ und „Patri­oten“. Dass Bewohn­er Äng­ste und Fra­gen haben ist ver­ständlich. Diese müssen besprochen wer­den. Es darf aber kein Hass und recht­sradikale Pro­pa­gan­da herrschen.
Wir rufen hier­mit zum Gegen­protest auf. Wir wollen einen laut­en und bun­ten Protest mit Musik und Her­zlichkeit auf die Beine stellen. Den Braunen Protestieren­den rufen wir zu: IHR seid hier NICHT willkommen!
Pren­zlau bleibt bunt und weltof­fen. Kein Ort für Nazis! Ste­ht am 14.11. mit uns zusammen!
DEMO: Buntes Pren­zlau — Kein Platz für Fremdenhass
Face­book-Ver­anstal­tung: https://www.facebook.com/events/1487693598225738/
14.11. 2015, 17:00Uhr- 01:00Uhr
Straße des Friedens, Prenzlau
Bleibt Bunt – Eure Bunten

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Antifaschismus Law & Order

Brandenburger Justiz kriminalisiert Protest gegen rechte Kundgebung

Am 31.01.2015 beteiligte sich Irmela Men­sah-Schramm an ein­er Gegenkundge­bung gegen eine Neon­azi-Kundge­bung, die in Blanken­felde (Tel­tow-Fläming) stat­tfand. In diesem Rah­men äußerte sie laut­stark ihren Unmut über die Ver­bre­itung von rechtem Gedankengut und recht­en Parolen. Als ihr die Stimme ver­sagte, reck­te sie ihren Mit­telfin­ger in die Höhe, um ihre Miss­bil­li­gung der men­schen­ver­ach­t­en­den Pro­pa­gan­da zum Aus­druck zu bringen.
 
Ein Teil­nehmer der Neon­azi-Kundge­bung erstat­te daraufhin Anzeige wegen Belei­di­gung. Gegen den Straf­be­fehl legte Frau Men­sah-Schramm Wider­spruch ein, so dass nun ein Prozess vor dem Amts­gericht Zossen anber­aumt ist.
 
Der Vere­in Opfer­per­spek­tive kri­tisiert diese Krim­i­nal­isierung von dem legit­i­men und notwendi­gen Protest gegen rechte Pro­pa­gan­da und Neonazi-Kundgebungen.
 
„Anstatt rechte Gewalt­de­lik­te schnell und effek­tiv zu ver­fol­gen, krim­i­nal­isiert die Jus­tiz Gegener_innen der recht­en Het­ze und hält sich und diese mit der­ar­ti­gen Lap­palien auf. Betrof­fene rechter Gewalt hinge­gen müssen teil­weise jahre­lang auf die prozes­suale Ver­fol­gung der Gewalt­straftat­en warten,“ drückt Mar­tin Vese­ly von der Opfer­per­spek­tive sein Unver­ständ­nis über diese Strafver­fol­gung aus.
 
Irmela Men­sah-Schramm wurde dieses Jahr für ihr langjähriges zivilge­sellschaftlich­es Engage­ment gegen rechte Pro­pa­gan­da mit dem Göt­tinger Frieden­spreis ausgezeichnet.
 
Der Prozess find­et am Don­ner­stag, 29. Okto­ber 2015 um 13:30 Uhr vor dem Amts­gericht Zossen im Saal 1 statt.
Pressege­spräche vor Ort sind möglich, bitte vorher anmelden.
Für Rück­fra­gen: Mar­tin Vese­ly Tel.: 0171 — 19 35 669

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Law & Order

Update zum Veranstalter der Neonazikundgebung am 31.10.2015

Die NPD Hav­el-Nuthe veröf­fentlichte heute Abend ein Bild, welch­es eine Kundge­bung in Bran­den­burg an der Hav­el ankündigt. Die Infor­ma­tio­nen deck­en sich mit den Rechercheergeb­nis­sen, welche wir bere­its Sam­stag veröf­fentlicht­en. Das Bild gibt eben­falls die genaue Uhrzeit und das „Pro­gramm“ preis: die Kundge­bung soll von 11 bis 13 Uhr gehen, als Red­ner sind Andre Schäré Schär von der NPD Pots­dam-Mit­tel­mark und Michel Müller von der NPD Hav­el-Nuthe angekündigt. Bei­de sind fes­ter Bestandteil der lokalen NPD Struk­turen in den Kreisver­bän­den Pots­dam-Mit­tel­mark und Hav­el-Nuthe und trat­en bere­its öfter im Rah­men ihrer dor­ti­gen Arbeit öffentlich auf. Somit ist nun Bestätigt, dass die Kundge­bung eine ein­deutig ras­sis­tis­che und neon­azis­tis­che Aus­rich­tung haben wird. Umso wichtiger ist es gegen solche Het­ze auf die Straße zu gehen. Weit­ere Infor­ma­tio­nen folgen.
 
Es heißt aber­mals: Ras­sis­mus entschlossen entgegentreten!
 
AG Antifa [BRB]

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(Anti-)Rassismus Antifaschismus Sonstiges

FFO: Rassistische Gruppierung bedroht “Refugee Welcome”-Tresen

Das ver­bue­un­dung­shaus fforst, ein inter­na­tionales stu­den­tis­ches Haus- und Kul­tur­pro­jekt, bietet öffentlichen Raum für kul­turelle Ver­anstal­tun­gen. Vor zwei Wochen verteil­ten Bewohnende des fforst-Haus­es Ver­anstal­tung­sh­in­weise in ihrer Nach­barschaft. Sie beab­sichtigten damit, eine Ein­ladung auszus­prechen, Ansprech­part­ner bei Prob­le­men vorzustellen und über einen möglichen erhöht­en Lärm­pegel bis 22:00 Uhr zu informieren.
In der vor­let­zten Woche tauchte diese Ein­ladung als Foto auf der Face­book­seite der Gruppe „Frankfurt/Oder wehrt sich“ auf. Über diese Seite wird seit Anfang des Jahres Stim­mung gegen Geflüchtete ver­bre­it­et, auch wurde über dieses Por­tal zu den let­zten ras­sis­tis­chen Aufmärschen in Frankurt (Oder) mobil­isiert. Betreiber der Gruppe, in der sich neben Nach­wuch­snazis wie Den­nis Kun­nert auch Alt-Hooli­gan Sven Lemke tum­melt, ist der in Beeskow lebende und ehe­ma­lige Frank­furter Neon­azi Peer Koss.

Auf Face­book wird speziell die am 30.10.2015 im fforst stat­tfind­ende Ver­anstal­tung „Lib­ertär­er Tre­sen — Refugees Wel­come“ ins Visi­er genom­men. Zu der Par­ty sind expliz­it auch Geflüchtete, denen anson­sten ein Besuch ander­er Lokalitäten in Frank­furt (Oder) zuteils ver­wehrt oder unan­genehm ist, ein­ge­laden. Dabei ist das Ziel die Iso­la­tion der in Flüchtling­sun­terkün­ften leben­den Men­schen zum Rest der Gesellschaft zu durch­brechen, echte Begeg­nun­gen zu ermöglichen, Äng­ste und Unwis­senheit­en zu beseit­i­gen und ein attrak­tives Pro­gramm für Men­schen, die schon lange in Frank­furt (Oder)/ S?ubice leben, wie für neu Angekommene zu bieten.
Mit dem Aufruf von „Frankfurt/Oder wehrt sich“ soll ein Bedro­hungszenario geschaf­fen wer­den, um die Ver­anstal­tung zu behin­dern, Angst zu schüren oder gar tat­säch­lich Schaden und Abschreck­ung zu erzeu­gen. Ein Verteter der Lib­ertären Aktion Frank­furt (Oder) bemerkt: „Wir ken­nen diese Gruppe und wis­sen auch mit welchen Mit­teln sie gegen Geflüchtete und die, die diese unter­stützen, vorge­ht.“ Bei der let­zten ras­sis­tis­chen Demon­stra­tion wur­den Antifaschist*innen von stadt­bekan­nten Neon­azis kör­per­lich ange­grif­f­en. Auch am Über­fall auf M. Kurzwelly und mehrere aus Syrien geflüchtete Men­schen waren Per­so­n­en aus dem Umfeld der als Face­book­gruppe star­tenden, flüchtlings­feindlichen Ini­tia­tive beteiligt. „Wir lassen uns von Gewalt und Panikmache nicht daran hin­dern etwas Gutes für die hier leben­den Men­schen und für die Gesellschaft auf die Beine zu stellen“, so eine Vertreterin des ver­buen­dung­shaus­es fforst. Die Ver­anstal­tung wird wie geplant stattfinden.
Ver­anstal­tun­gen der Lib­ertären Aktion bieten keinen Platz für Rassist*innen und Neon­azis. Das ver­buen­dung­shaus fforst ist ein Ort , an dem Men­schen vielfältig­ster Art zusam­men kom­men kön­nen und an dem Visio­nen für eine gemein­same bessere Zukun­ft entste­hen und gelebt werden.
Die Polizei wird über die Ereignisse umfassend informiert.
Wir laden alle dazu ein, die Ver­anstal­tung zu besuchen und damit zu zeigen, dass wir Prob­leme nicht durch Gewalt und Angst lösen, son­dern durch einen lebendi­gen Aus­tausch. Zum Vorteil aller wollen wir dazu Willkom­men heißen im fforst den öffentlichen Raum nicht neuen ras­sis­tis­chen, diskri­m­inieren­den und nation­al­is­tis­chen Strö­mungen zu überlassen.

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(Anti-)Rassismus Law & Order

Kritik am Gesetzentwurf zu Bankkonten für Gedultete

88Seit Jahren ver­wehren deutsche Geldin­sti­tute vie­len Migrant_innen mit Bezug auf man­gel­nde Deutschken­nt­nisse und Gedulde­ten auf­grund fehlen­der Möglichkeit­en, mit ihren Dul­dun­gen dem Iden­tität­snach­weis nach dem deutschen Geld­wäschege­setz zu entsprechen, die Eröff­nung eines Bankkon­tos. Zahlre­iche Betrof­fene erhal­ten ohne Bankkon­to keine Arbeitsstelle, kön­nen keine Woh­nun­gen mieten, keinen Strom beziehen oder kein Fahrkarten­abon­nement abschließen. Diese mas­sive Diskri­m­inierung ver­hin­dert eine Teil­habe am sozialen und wirtschaftlichen Leben. So find­et ein seit 9 Jahren in Bran­den­burg leben­der Inge­nieur mit Dul­dung immer wieder an ihm inter­essierte Unternehmen. Diese kön­nen ihn am Ende jedoch nicht anstellen, weil ihm ein Bankkon­to fehlt.
 
Erst der sog. Zahlungskon­tenrichtlin­ie der Europäis­chen Union (RL 2014/92/EU), die 2016 in deutsches Recht umge­set­zt wer­den muss, ver­danken wir es, dass diese Diskri­m­inierung in Deutsch­land endlich been­det wer­den könnte.
 
Der Richtlin­ie entsprechend haben das Bun­desmin­is­te­rien der Finanzen und das Bun­desmin­is­teri­um der Jus­tiz und Ver­brauch­er­schutz jet­zt einen Entwurf für ein Zahlungskon­tenge­setz vorgelegt, das im März 2016 in Kraft treten kön­nte. Zeit­gle­ich pla­nen sie die Ein­führung ein­er Verord­nung zum prob­lema­tis­chen § 4 Absatz 4 Satz 1 Nr. 1 Geld­wäschege­setz (GwG), der durch seinen Nexus zum deutschen Aus­län­der­recht die Grund­lage für die Ver­weigerung der Kon­to­eröff­nung bildet. Die geplante Verord­nung soll auch solche amtlichen Doku­mente von Geflüchteten, ins­beson­dere von Gedulde­ten, die keinen Ausweis­er­satz darstellen, als Legit­i­ma­tion­s­grund­lage für eine Kon­to­eröff­nung anerkennen.
 
Bis zum in Kraft treten dieser Regelung, hat die Bun­de­sanstalt für Finanz­di­en­stleis­tun­gauf­sicht (BaFin) mit einem Schreiben vom 21.8.2015 eine Über­gangslö­sung einge­führt, die auch Men­schen vor Eröff­nung ihres Asylver­fahrens und Men­schen mit Dul­dun­gen zur Kon­to­eröff­nung berechtigen.
 
Mit dem Gesetz und der Verord­nung sollen dann ab 2016 Geldin­sti­tute keinen Men­schen mehr auf­grund der Staat­sange­hörigkeit, des Wohn­sitzes oder wegen ander­er in Artikel 21 der Char­ta der Grun­drechte der EU genan­nter Gründe von der Eröff­nung eines Kon­tos mit Basis­di­en­stleis­tun­gen auss­chließen dür­fen. Wenn sie Men­schen ablehnen, was nur noch in eini­gen Aus­nah­me­fällen möglich sein wird, müssen sie dies schriftlich begrün­den und den Betrof­fe­nen den Beschw­erdeweg erk­lären. Der Beschw­erdeweg soll ein neu einge­führtes, kosten­los­es Ver­wal­tungsver­fahren sein.
 
Das Vorhaben eines Geset­zen­twurfs mit zusät­zlich­er Verord­nung begrüßen wir, es geht allerd­ings nicht weit genug. Eine voll­ständi­ge Beendi­gung der Diskri­m­inierung sehen wir erst als erre­icht an, wenn:
1. In dem Gesetz ein aus­drück­lich­es Ver­bot von Ablehnun­gen der Geschäfts­beziehung wegen fehlen­der bzw. unzure­ichen­der Deutschken­nt­nisse erfolgt,
2. Zeit­gle­ich mit diesem Gesetz das Geld­wäschege­setz geän­dert wird, indem darin der Nexus des § 4 Absatz 4 Satz 1 Nr. 1 GwG zum Aus­län­der­recht gekappt wird.
 
Wir fordern die Poli­tik dazu auf, diese Änderun­gen vorzunehmen, um die Richtlin­ie kon­se­quent umzuset­zen, die Diskri­m­inierung damit endlich voll­ständig zu been­den und ein echt­es Basiskon­to für alle Men­schen einzuführen.
 
Eine Stel­lung­nahme der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg, des Antidiskri­m­inierungsnet­zw­erks Berlin, des Migra­tionsrates Berlin und des Antidiskri­m­inierungsver­ban­des Deutsch­land zu dem Geset­zen­twurf haben die Organ­i­sa­tio­nen heute in den zuständi­gen Bun­desmin­is­te­rien der Finanzen und der Jus­tiz und für Ver­brauch­er­schutz eingereicht.
 
Auf der Web­site der Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Bran­den­burg ist die Stel­lung­nahme ein­se­hbar: www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de
 
Bei Nach­fra­gen wen­den Sie sich an: Antidiskri­m­inierungs­ber­atung Brandenburg/Opferperspektive e.V. Ansprech­per­son: Nad­ja Hitzel-Abdel­hamid 0151–59100083
www.antidiskriminierungsberatung-brandenburg.de
 
Antidiskri­m­inierungsnet­zw­erk Berlin des Türkischen Bunds in Berlin-Bran­den­burg e.V.
Ansprech­per­son: Ker­stin Kühn 030–61305328
www.adnb.de
 
Migra­tionsrat Berlin-Bran­den­burg e.V.
Ansprech­per­son: Cristi­na Martín 030–61658755
www.migrationsrat.de
 
Antidiskri­m­inierungsver­band Deutsch­land e.V.
Ansprech­per­son: Eva Andrades 030–61305328
www.antidiskriminierung.org

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