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Potsdam: 300 auf KSdN-Demo

300 Men­schen auf Antifade­mo +++ drum­rum blöde drein­schauende Anwohn­er & fil­mende Nazis

Am heuti­gen Sonnabend fand die zen­trale Demon­stra­tion der Kam­pagne “Keine Stimme den Nazis” statt, die maßge­blich von der Antifaschis­tis­chen Linken Berlin und dem Deutschen Gew­erkschafts­bund getra­gen wird.

Der Aufzug set­zte sich gegen 14.45 Uhr vom Region­al­bahn­hof Pots­dam-Medi­en­stadt in Bewe­gung und zog kreuz und quer durch ein ver­meintlich­es Nazi-Plattenbaugebiet.
Angesichts der vor kurzem erschienen­den Antifa-Bild-Zeitung der ALB, DGB-Jugend und Sol­id und dem Auftreten der Kam­pagne, deren poli­tis­ch­er Rich­tungszeig lediglich auf “alles außer NPD wählen” runter zu brechen ist, kann man die Demon­stra­tion get­rost als die vol­lkommene Verkör­pe­rung des Bünd­nis betra­cht­en, äußerte die Lau­ti-Mod­er­a­tion schließlich noch so Sätze, wie “Wir sind dage­gen, dass Men­schen in unter­schiedliche Klassenkat­e­gorien eingeteilt wer­den” und so tum­melte sich alles, was das Demokraten­herz begehrt in diesem Aufzug. Neben eini­gen Antifaschis­tis­che Aktion-Fah­nen in der Spitze, durften sich auch etliche Fah­nen von Partei-Jugend­ver­bän­den, wie Sol­id, den Jusos und der Grü­nen Jugend, der DKP, dem RSB und REVOLUTION wiederfinden.
Auch die Fahne der ehe­ma­li­gen Sow­je­tu­nion und eine Israelfahne wur­den getra­gen. Über den Lau­ti kam dann ob des Bünd­niskon­sens die Auf­forderung, die Nation­al­fah­nen ein zu pack­en, welch­er nicht nachgekom­men wurde.

Am Rande der Demo wurde von engagierten Antifaschis­ten die Antifa-Bild “Speziell” und Kam­pag­nen­fly­er verteilt. Ab etwa der Hälfte der Strecke schließlich wuchs die Demo auf etwa 400 Per­so­n­en an.

Fes­t­nah­men kon­nten soweit keine beobachtet wer­den. Am End­kundge­bung­sort kam es noch zu eini­gen härteren Reibereien zwis­chen Teil­nehmern, als sich Antifas ein Herz fassten und die israel­sol­i­darischen Per­so­n­en in die Schranken wiesen. Diese schal­teten daraufhin sofort die anwe­sende Polizei ein und dro­ht­en mit ein­er Anzeige. Etwas hand­fester wurde sie let­ztlich von der Ver­samm­lung entfernt. 

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Keine Stimme den Nazis!

Unge­fähr 500 Men­schen demon­stri­erten am Sam­stag, den 13. Sep­tem­ber 2008, unter dem Mot­to der Kam­pagne “Keine Stimme den Nazis!” in der Bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt Pots­dam gegen die Ver­suche von (neo)nazistischen Parteien und Organ­i­sa­tio­nen mit­tels der Teil­nahme an poli­tis­chen Wahlen langfristig ras­sis­tisch, anti­semi­tisch und völkisch ide­ol­o­gisierte Struk­turen auch auf kom­mu­nalpoli­tis­ch­er Ebene zu etablieren und leg­isla­tive Gremien zu besetzen.

Die Demon­stra­tion führte dabei durch die Pots­damer Plat­ten­bau­vier­tel “Am Stern” und “Drewitz”, in denen es immer wieder Prob­leme mit gewalt­bere­it­en (neo)nazistischem Milieu gibt. Absicht der Ver­anstal­ter war hier­bei gewe­sen, ein Beispiel für die vie­len Orte im Land zu wählen, in der sich der Her­aus­forderung des (Neo)nazismus gestellt wer­den muss. So wur­den während der Ver­anstal­tung auch diverse Gast­beiträge ver­lesen, die ähn­liche Ein­drücke auch aus anderen Bran­den­bur­gis­chen Städten vermittelten.

In der Kam­pagne “Keine Stimme den Nazis!” sind zurzeit 40 Ini­tia­tiv­en inte­gri­ert, die sich zum Ziel geset­zt haben über Ide­olo­gien und Gefahren des heuti­gen (Neo)nazismus zu informieren sowie durch vielfältige Aktio­nen an die Ver­nun­ft der Wähler_nnen zu appellieren.

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Rede­beitrag der Antifa Westhavelland:

Liebe Fre­unde und Genossen, liebe Zuhörer 

Wir demon­stri­eren hier und heute in der Lan­deshaupt­stadt gegen die Ver­suche von (Neo)nazis aus parteige­bun­den und freien Kräften mit­tels der Teil­nahme an poli­tis­chen Wahlen Macht und Ein­fluss in unser­er Gesellschaft zu erlangen. 

Anlass für unsere Ver­anstal­tung sind die am 28. Sep­tem­ber 2008 im Land Bran­den­burg stat­tfind­en­den Abstim­mungen zur Bestä­ti­gung bzw. Neube­set­zung der Stadt – und Kreis­par­la­mente, zu denen auch die (neo)nazistischen Parteien NPD und DVU arbeit­steilig Kan­di­dat­en in den einzel­nen Lan­desre­gio­nen aufgestellt haben. 

Ich spreche hier für die Antifa West­havel­land und möchte in unserem Rede­beitrag ins­beson­dere auf die dor­tige Lage und das vor Ort operierende (neo)nazistische Milieu eingehen.

Bere­its in der sich auflösenden DDR entwick­el­ten sich in der Zeit zwis­chen 1989 und 1990 vor allem in den Städten Rathenow und Prem­nitz die (neo)nazistischen Grup­pierun­gen, die vor allem durch ihre ple­be­jis­chen Inter­pre­ta­tion von „poli­tis­ch­er Arbeit“, sprich: bru­taler Straßen­ter­ror und Ver­bre­itung von NS Pro­pa­gan­da nach Vor­bild der his­torischen SA, bis in die heutige Zeit die „Avant­garde“ des Milieus bilden.

Erst mit der Zeit entwick­el­ten sich aus den Schlägertrup­ps, bed­ingt durch die Erfahrun­gen aus kollek­tiv­en Aktio­nen, Schu­lun­gen sowie auch altersmäßige Weit­er­en­twick­lung organ­isierte Kam­er­ad­schaften, die einen dominieren­den Ein­fluss nicht mehr nur in Jugend­clubs, Diskotheken oder im Sta­dion son­dern auch in Vere­inen, Fir­men oder auf kom­mu­naler Ebene suchten.

Aus­druck dieser Entwick­lung war im West­havel­land die spätestens im Jahr 2000 gegrün­dete und vere­ins­mäßig organ­isierte Kam­er­ad­schaft „Hauptvolk“ zu der sich in dieser Region bis zu 60 Mit­glieder selb­st­be­wusst mit eigen­er Mode und ähn­lichen Acces­soires bekannten.

Außer­halb der Region öffentlich zunächst kaum beachtet, hat­te die Kam­er­ad­schaft in Rathenow und Prem­nitz über die Jahre eine Par­al­lel­welt mit eigen­er Infra­struk­tur aufge­baut, die dass Milieu, zum Teil mit Unter­stützung der ver­bote­nen Blood & Hon­our Struk­turen aus dem Magde­burg­er und Mit­telmärkischen Raum mit NS Pro­pa­gan­da, Nazirock und entsprechen­den Devo­tion­alien versorgte.

Ab 2004 drängte sich die Kam­er­ad­schaft „Hauptvolk“ sowie ihre Unter – und Nebenor­gan­i­sa­tio­nen bzw. deren Mit­glieder auch immer mehr in den öffentlichen Raum, nah­men an (Neo)naziaufmärschen im gesamten ost­deutschen Raum teil oder spiel­ten mit eige­nen Fußball­mannschaften im regionalen Lig­a­be­trieb mit.

Nur durch die stetige Antifaschis­tis­che Aufk­lärungsar­beit, mit deren Ergeb­nis­sen sich zwangsläu­fig auch Polizei, Staats – und Ver­fas­sungss­chutz auseinan­der­set­zen mussten, um sich im „tol­er­an­ten“ Bran­den­burg nicht unmöglich zu machen, gelang es schließlich die Aktiv­itäten der Hauptvolk — Struk­tur zumin­d­est im öffentlichen Raum im April 2005 durch ein vom Innen­min­is­teri­um beantragtes und ver­wal­tungs­gerichtlich abge­seg­netes Ver­bot zu sanktionieren.

Die Zer­schla­gung der über Jahre aufge­baut­en (Neo)nazistruktur gelang den Behör­den jedoch nicht.

Seit dem Jahr 2005 ist nun die wieder auf­strebende NPD, hier wie auch in anderen Regio­nen, bemüht, die Kad­er von ver­bote­nen und aufgelösten so genan­nten „freien Kräften“ in ihren Parteiap­pa­rat zu inte­gri­eren, in dem sie an die bish­er kam­er­ad­schaftlich organ­isierten Aktio­nen zu bes­timmten geschichtlichen Anlässen oder auf deren starkes Inter­esse an Nazirock, Mannschaftss­port oder Ähn­lichem eingeht.

Die Entwick­lung der NPD im West­havel­land ver­lief dadurch seit dem dur­chaus pro­gres­siv. So wurde der vorhan­dene Stützpunkt Rathenow zum Stadtver­band erweit­ert und der Kreisver­band Hav­el Nuthe maßge­blich durch Mit­glieder aus dem havel­ländis­chen Raum reaktiviert.

Die gestärk­te Parteistruk­tur, die seit 2005 zahlre­iche Ver­anstal­tun­gen und Aktio­nen in den Stadt – und Land­kreisen Havel­land, Brandenburg/Havel und Pots­dam – Mit­tel­mark durch­führte, kon­nte oder wollte jedoch, ver­mut­lich auf­grund der krim­inellen Vor­be­las­tung führen­der Mit­glieder sowie deren Tätigkeit für ver­botene Organ­i­sa­tio­nen, kaum geeignete Kan­di­dat­en für die Kom­mu­nal­wahlen am 28. Sep­tem­ber 2008 finden.

Selb­st der Vor­sitzende des NPD Kreisver­ban­des Hav­el Nuthe, Michel Müller, kann oder will nicht kandieren, da er wegen Bei­hil­fe zum ver­sucht­en Mord in Tatein­heit mit gefährlich­er Kör­per­ver­let­zung bis vor zwei Jahren noch eine Gefäng­nis­strafe ver­büßte und oben­drein noch Führungskad­er beim “Hauptvolk“ war.

Von den vier Kan­di­dat­en die am 28. Sep­tem­ber 2008 in je einem Wahlbezirk des Land­kreis­es Havel­land für die NPD antreten um im kün­fti­gen Kreistag in Rathenow den Frak­tion­ssta­tus zu erhal­ten, haben auch nur drei eine Anschrift im West­havel­land, der Vierte stammt aus Nauen.

Ein näher­er Hin­blick offen­bart jedoch außer­dem, dass zwei der vier Kan­di­dat­en, René Schieske aus Sten­dal und Chris­t­ian Schuh aus Bran­den­burg, aus Nach­bar­re­gio­nen importiert wer­den mussten, um die Mis­ere an geeigneten Per­son­al im Kreisver­band Hav­el Nuthe zu vertuschen.

Lediglich Dieter Brose, Mit­glied des NPD Stadtver­ban­des Rathenow und Spitzenkan­di­dat für den Wahlkreis 1 (Rathenow), stammt aus dem ca. 20 km von Rathenow ent­fer­n­ten Nennhausen­er Ort­steil Liepe und ist als „net­ter“ älter­er Herr der einzige NPDler aus dem West­havel­land, der für eine Kan­di­datur im Kreis­par­la­ment unver­fänglich scheint.

Bei dem vierten Kan­di­dat­en han­delt es sich um Maik Schnei­der aus Nauen, der auch für die Wahlen zur Nauen­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung antritt. Schnei­der trat bere­its wegen des Ver­wen­dens von NS Sym­bol­en in Erschei­n­ung und ist seit spätestens 2006 regelmäßig bei (Neo)naziveranstaltungen zu bemerken.

Zu dem soll er der Führungsriege des (neo)nazistischen „Kampf­bund Deutsch­er Sozial­is­ten“ (KDS) in Berlin und Bran­den­burg anhören.

Trotz der eher mäßi­gen Kan­di­date­nauswahl hat die NPD jedoch gute Chan­cen in der näch­sten Leg­is­laturpe­ri­ode im havel­ländis­chen Kreistag vertreten zu sein, da im Rück­blick auf die Anzahl der Stim­ma­b­gaben bei den vor­ange­gan­genen Wahlen ein Per­so­n­enkreis, der einen Stim­menan­teil von unge­fähr 5 % aus­macht, stets braun wählt.

Mit einem möglichen Einzug der NPD in das Kom­mu­nal­par­la­ment wür
de dem west­havel­ländis­chen (Neo)nazimilieu eine neue Tür offen ste­hen, um ihre von Ras­sis­mus und NS Ver­her­rlichung geprägten völkischen Ide­olo­gie nicht nur zu ver­bre­it­en, son­dern auch durch die Mitwirkung ihrer dann par­la­men­tarischen Mit­telsmän­ner in Auss­chüssen region­al zu verankern.

Es ist das Konzept der NPD hier langfristig Struk­turen zu schaf­fen und diese zu etablieren.

Unser Konzept soll es sein, diese Strate­gie durch unser Engage­ment und unsere Kraft kon­tinuier­lich und durch viel­seit­ige Möglichkeit­en, auch und ins­beson­dere in Inter­ak­tion mit anderen gesellschaftlichen Kräften, ent­ge­gen zu wirken.

Am 28. Sep­tem­ber 2008 haben wir gemein­sam eine Chance zu entscheiden.

KEINE STIMME DEN FASCHISTEN!!!!!!!

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Rathenower NPD — Verband stellt Kandidaten vor

Nach dem die Wahlleit­er die Kan­di­daten­vorschläge der Parteien und Einzel­be­wer­ber für die Man­date in den Kom­mu­nal­par­la­menten nach ein­wöchiger Prü­fung auf deren Zuläs­sigkeit veröf­fentlicht­en und nun die “heiße” Phase des Wahlkampfes begonnen hat, sind die Bewer­ber jet­zt bemüht die noch unentschlosse­nen Wähler_innen mit­tels ver­stärk­ter Plakatierung und Infor­ma­tion­sstände für ihre Pro­gramme zu interessieren.

Auch die NPD nutzt diese Zeit um mit Plakat­en, die Über­schriften wie “Bürg­er­wut in den Kreistag” oder “Die Mark wählt Deutsch!” haben, bes­timmte Wäh­ler­schicht­en zu ködern und so einen Weg in die Kom­mu­nal­par­la­mente zu finden.

Im West­havel­land (Wahlkreis 1, Rathenow) tritt die Partei mit dem 1943 in den ehe­ma­li­gen deutschen Ost­ge­bi­eten gebore­nen Dieter Brose als Spitzenkan­di­dat an, dessen The­men­schw­er­punk­te, laut Auskun­ft des NPD Kreisver­band Hav­el Nuthe, Wirtschaft und Finanzen sind.

Am Sam­stag, den 13. Sep­tem­ber 2008, als zeit­gle­ich ca. 500 Antifaschist_innen in Pots­dam gegen die Ver­suche von (neo)nazistischen Organ­i­sa­tio­nen demon­stri­erten, Ein­fluss in die Bran­den­burg­er Kom­mu­nalpoli­tik zu nehmen, führte die NPD auf dem Märkischen Platz in Rathenow einen beschei­de­nen Info­s­tand durch, der von den Kreistagskan­di­dat­en Dieter Brose und Chris­t­ian Schuh sowie dem Nazis­chläger und Ex — NPD Stadtver­band­schef Mar­cell Hor­lebeck betreut wurde.

In ein­er während der Aktion verteil­ten Broschüre stellt Spitzenkan­di­dat Brose, der nach ein­er kaufmän­nis­chen Kar­riere seit vier Jahren im Ruh­e­s­tand ist, die iso­la­tion­is­tis­chen Konzepte sein­er Partei zur Wirtschafts — und Finanzpoli­tik dar.

Konkret soll sich dem­nach das exportab­hängige Deutsch­land vom inter­na­tionalen Markt abschot­ten und mehr auf die Förderung regionaler Ressourcen, sprich: der Land­wirtschaft, und dem so genan­nten “Mit­tel­stand” konzen­tri­eren; die “Indus­trien­ation” im High-Tech-Zeital­ter also wieder Agrarstaat werden.

Unverkennbar sind aber auch die ras­sis­tisch motivierten, frem­den­feindlichen Untertöne in Brose´s “Wirtschafts­dok­trin”, die bewusst Äng­ste vor “Aus­län­dern” schüren, in dem diese dort auss­chließlich als “Lohn­drück­er” und “Konkurenten” im Kampf um die Arbeit­splätze negiert werden.

Im Ver­gle­ich zu den Infor­ma­tion­sstän­den der anderen vor Ort präsen­ten Parteien, strafte die Rathenow­er Bevölkerung den NPD Stand jedoch mit Desinteresse.

Bild 1: Geringes Inter­esse am Stand der NPD sowie an den anwe­senden havel­ländis­chen Kan­di­dat­en Dieter Brose (Wahlkreis 1) und Chris­t­ian Schuh (Wahlkreis 3), v.l.n.r.

Bild 2: Auch Nazis­chläger und Ex NPD Stadtver­band Chef Mar­cell Hor­lebeck (1.v.l.) unter­stützt den Stand

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Protest gegen DVU und NPD

Pots­dam (dpa/bb) — Zwei Wochen vor den Kom­mu­nal­wahlen in Bran­den­burg haben mehrere hun­dert Men­schen in Pots­dam gegen Rechts mobil gemacht. Dem Aufruf der lan­desweit­en Kam­pagne «Keine Stimme den Nazis» seien rund 500 Teil­nehmer gefol­gt, sagte Sprecherin Kim Som­mer. Nach ihren Angaben wollen die recht­sex­tremen Parteien NPD und DVU bei der Kom­mu­nal­wahl am 28. Sep­tem­ber in ins­ge­samt zwölf Kreisen und zwei kre­is­freien Städten antreten. «Sie dür­fen dort keine Chance haben», mah­nte Som­mer. Die lan­desweite Kam­pagne wird getra­gen von einem bre­it­en Bünd­nis ver­schieden­er Organ­i­sa­tio­nen und Ini­tia­tiv­en wie der DGB-Jugend, der Linksju­gend (sol­id) oder den Jusos.

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Spartacus-Debatte eskaliert

Innen­stadt – Die Debat­te um einen Ersatz­s­tan­dort für das Spar­ta­cus ver­schärft sich. Gestern forderte Pots­dams SPD-Vor­sitzen­der Mike Schu­bert von Linke-Frak­tion­schef Hans-Jür­gen Schar­fen­berg, sich von Äußerun­gen zu dis­tanzieren, die Haus­be­set­zun­gen und Graf­fi­ti unter­stützen wür­den. Schu­bert kri­tisierte etwa den Linken-Kan­di­dat Ron­ny Besançon, der mit „Worten wie ’Dop­pelzüngigkeit’ die Stim­mung“ anheize. Mit Blick auf einen Far­ban­schlag auf das Stadthaus in der Nacht zu gestern ver­wies Schu­bert auf den Linke-Stadtverord­neten Her­bert Schlomm, der in einem Auss­chuss gesagt hat­te, dass etwa das Besprühen des alten Spar­ta­cus-Haus­es „berechtigter Protest“ sei: „Sind Farbbeu­tel dann auch nur Mei­n­un­gen?“ Die Täter hat­ten das Stadthaus auf hun­dert Quadrat­metern mit roten und weißen Farbbeu­tel bewor­fen, später fol­gte ein Beken­ner­schreiben, offen­bar aus dem Spar­ta­cus-Umfeld. Der SPD- Stadtverord­nete Har­ald Küm­mel warnte den Vere­in Spar­ta­cus e.V. davor, „getrieben von extrem­istis­chen Ele­menten aus der Linkspartei sich selb­st zu diskred­i­tieren.“ Die „Fre­unde des Spar­ta­cus“ hat­ten vorgestern mit Beset­zun­gen gedro­ht, sollte kein Ersatz für das Haus gefun­den wer­den. Am Mittwoch hat­ten die Stadtverord­neten das Ex-Restau­rant „Min­sk“ als Ersatz abgelehnt. Schar­fen­berg sagte, die SPD ver­wech­sle „Ursache und Wirkung“ dieser Entschei­dung, es gäbe „völ­liges Unver­ständ­nis“ in der Szene.

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Kein Grund Versprechungen bürgerlicher Parteien zu trauen

Die vorgestern stattge­fun­dene Stadtverord­neten­ver­samm­lung und das Abstim­mungsver­hal­ten ver­schieden­er Frak­tio­nen über die Zukun­ft des Spar­ta­cus­es und des Jugend­clubs S13 hat mal wieder gezeigt, dass es auch grade für jün­gere Men­schen kein­er­lei Grund gibt den Ver­sprechun­gen bürg­er­lich­er Parteien in Pots­dam zu ver­trauen. Obwohl ein Großteil der Pots­damer Parteien auf ein­er Podi­ums­diskus­sion zuvor Unter­stützung für den Spar­ta­cus zugesichert hat­te, stimmte die Mehrheit am Mittwochabend gegen einen Antrag der Frak­tion “die Andere”, welch­er die Nutzung des leer­ste­hen­den “Min­sk” am Brauhaus­berg vorschlug.

Viele Unterstützer_Innen sahen in diesem Antrag eine Hof­fu­nung für eine Wieder­eröff­nung des alter­na­tiv­en Jugend­clubs. Der Entscheid gegen die Unter­stützung der alter­na­tiv­en Jugend­szene Pots­dams zeigt die Nichtigkeit von Pro­gram­men wie “Pots­dam beken­nt Farbe” und “Pots­damer Tol­er­anzedikt”. Die Stadt sollte nicht nur dem Bil­dungs­bürg­er­tum eine Ini­ta­tive bieten, son­dern den Auf­bau und Erhalt von alter­na­tiv­en Jugen­dein­rich­tun­gen aktiv und verbindlich fördern. Allein das Schmück­en mit Schautafeln, auf denen bürg­er­liche Ide­ale wie Tol­er­anz und Weltof­fen­heit ange­priesen wer­den, reicht nicht aus. Wenn diese Ide­ale nicht umge­set­zt wer­den, verkom­men sie zur Farce. Wir sehen einen direk­ten Zusam­men­hang zwis­chen der Bekämp­fung von Recht­sex­trem­is­mus und der Unter­stützung alter­na­tiv­er Pro­jek­te. Alis­sa vom AK Antifa sagt dazu: “Der Protest der Stadt in Form der Straße der Demokraten_innen gegen das DVU-Fest am 20.09.08 ist in Anbe­tra­cht des gestri­gen Beschlusses der Stadtverord­neten­ver­samm­lung ein Feigenblatt. 

Gegen Rechts zu demon­stri­eren und gle­ichzeit­ig der antifaschis­tis­chen Gegenkul­tur die Räume zu ver­weigern, zeugt von der Ver­logen­heit der Stadt Pots­dam und kann und darf so nicht akzep­tiert wer­den. Es wird offen­sichtlich ver­sucht, linksalter­na­tive Bestreben zu Erstick­en und diese zu Überge­hen. Den Jugendlichen wird schnell bewusst wer­den, dass ihnen das demokratis­che Konzept nicht weit­er­helfen kann und will.”

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Der Demonstrationsaufruf:

Am 28. Sep­tem­ber 2008 find­en im Land Bran­den­burg Kom­mu­nal­wahlen statt. NPD & Co
wollen in möglichst alle Kreistage und Stadtverord­neten­ver­samm­lun­gen einziehen.
Ein Erfolg bei den Kom­mu­nal­wahlen soll das Fun­da­ment für die Land­tagswahlen 2009
schaf­fen. Deshalb baut die NPD neue Parteistruk­turen auf und ver­sucht in
Bürg­erini­tia­tiv­en und Vere­inen mitzuar­beit­en. Gle­ichzeit­ig ist ein sprunghafter
Anstieg ihrer Aktiv­itäten zu verze­ich­nen. Tatkräftige Unter­stützung gibt es von
gewalt­täti­gen Neon­azis aus dem Spek­trum der „Freien Kameradschaften“.

Mit bil­li­gen Klis­chees über Migran­tInnen knüpfen NPD & Co an bestehende
Ras­sis­men in der Bevölkerung an und stellt sich als Alter­na­tive zum Sozialabbau
der Regierung dar. Ein Blick in ihr Pro­gramm oder die Parteizeitung zeigt
jedoch, wofür sie wirk­lich ste­hen: nation­al­is­tis­ch­er Wahn nach einer
Volks­ge­mein­schaft, Anti­semitismus, eine ver­quere Kapitalismuskritik,
Führerkult, Homo­pho­bie, ras­sis­tis­che Aus­gren­zungspoli­tik und Ver­her­rlichung des
Nationalsozialismus.

Die Ver­bre­itung solch­er Inhalte hat mit zur Folge, dass Bran­den­burg eines der
Bun­deslän­der mit den meis­ten recht­en Über­grif­f­en ist. Das ist jedoch nur der
Gipfel des alltäglich zu erleben­den Ras­sis­mus. Anklang find­et rechtes
Gedankengut ins­beson­dere bei Jugendlichen. Dies belegt eine emnid-Umfrage von
Okto­ber 2007: Zwölf Prozent der 18- bis 29-jähri­gen Bran­den­burg­erIn­nen können
sich vorstellen, die NPD zu wählen.

Trotz ver­schieden­er zivilge­sellschaftlich­er Ini­tia­tiv­en gibt es in Brandenburg
eine sta­bile rechte Szene, ins­beson­dere in ländlichen Regio­nen. Dort, wo
Neon­azis die Straße dominieren oder sich in Gast­stät­ten, Clubs und
Jugen­dein­rich­tun­gen bre­it machen, entste­hen „No Go — Areas“ für Men­schen, die
dem plat­ten Feind­bild der Recht­en entsprechen.

Aber es gibt Viele, die dies ändern wollen, die sich nicht von den Rechten
ein­schüchtern lassen. Mit ihnen zusam­men­stellen wir uns gegen NPD & Co. Wir
lassen die Betrof­fe­nen rechter und ras­sis­tis­ch­er Gewalt nicht alleine und
ste­hen für ein sol­i­darisches Zusam­men­leben aller Menschen.

Wir treten den Recht­en mit vielfälti­gen Aktio­nen ent­ge­gen und machen der
extremen Recht­en einen Strich durch die Rechnung!

Keine Stimme den Nazis!

Wed­er im Par­la­ment, noch auf der Straße oder im Verein!

Sam­stag, 13. Sep­tem­ber 2008, 14:00 Pots­dam Bahn­hof Medienstadt

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Antifaschistisches Konzert im Friedrich-Wolff-Haus

Am 19.09.08 find­et im Friedrich-Wolf-Haus in Lehnitz unser erstes Konz­ert und somit auch unsere qua­si Ein­wei­hungspar­tie in den poli­tis­chen Alltag.

Das Konz­ert find­et im Rah­men der Kam­pagne „ Keine Stimme den Nazis“ statt und soll über die Machtbe­stre­bun­gen der NPD, sowie deren men­schen­ver­ach­t­en­des Welt­bild aufklären.

Die NPD ist derzeit bun­desweit die Partei mit den meis­ten Stim­men außer­halb des Bun­destages und hat sehr gute Chan­cen in einige Kreistag Bran­den­burgs reingewählt zuw­er­den. Ger­ade in Land­kreisen wie Ober­hav­el, wo es kaum eine antifaschis­tis­che Kul­tur gibt oder einen alter­na­tiv­en Jugend­klub. Per­so­n­en die nicht ins Welt­bild der „ordentlichen, sauberen Deutschen“ a la NPD passen haben somit keinen Schutzraum und sind täglich den Bedro­hun­gen, Belei­di­gun­gen und Tätlichkeit­en der Neon­azis ausgesetzt.

Das Konz­ert soll somit tem­porär einen Schutzraum bieten vor Sex­is­mus, Ras­sis­mus und anderen Unterdrückungsformen.

Ein­ge­laden haben wir als Bands die regionalen Helden von AoT, Fam­i­lieMitHund und Dog­ma­tiz, sowie die Berlin­er Rock­größen von Stake­out. Begin­nen wird das Konz­ert um 19 Uhr, der Ein­lass ist 18 Uhr. Das Konz­ert begin­nt pünk­tlich, also seid ihr es auch.

Es wird auch einen Infor­ma­tion­s­stand geben, bei dem es Infor­ma­tio­nen zu Neon­azis in Oranien­burg, über Recht­en Lifestyle und über die Kam­pagne „Keine Stimme den Nazis“ geben wird.

Alle die find­en, dass die NPD stinkt, Nazis doof sind oder der Kap­i­tal­is­mus über­wun­den wer­den muss sind her­zlichst ein­ge­laden. Alle die meinen Neger soll­ten sich ver­pis­sen, Juden beherrschen die Welt und den Holo­caust gab es nie wer­den gebeten dem Führer zufol­gen und uns nicht zu belästigen.

Was ihr braucht? 3?uro für den Ein­tritt und ein wenig Geld für die Getränke. Diese sind auch gut angelegt, da wir damit bessere und schönere Arbeit gegen Nazis ver­richt­en kön­nen, die ihr dann in der Zukun­ft über­all in der Stadt sehen oder von der ihr hören/lesen werdet.

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Wahlkampfhilfe für NPD-Brandenburg

Heute, Don­ner­stag den 11. Sep­tem­ber, hängte eine Gruppe von 12–15 Nazis, darunter drei Frauen, im Stadt­ge­bi­et von Erkn­er NPD-Wahlplakate auf. Dabei kam es zu einem tätlichen Angriff auf alter­na­tive Jugendliche, die die Dumpf­back­en beobachteten.
Kein­er der Plakatier­er kon­nte der lokalen Naziszene zuge­ord­net wer­den. Offen­bar stammten sie aus Niedersachsen(siehe Foto), Berlin und Sach­sen. Dies scheint symp­to­ma­tisch für den Zus­tand des Lan­desver­ban­des der NPD zu sein, der nicht ein­mal in der Lage ist, seine Wahlplakate selb­st anzubringen.

Mehr Infos gibt es hier.


Wahlkampfhelfer aus Uelzen (Nieder­sach­sen)

blöd guck­en wird anscheinend bezahlt 

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Böse Onkel wählt man nicht

Wie vor kurzem in Sach­sen wollen Recht­sex­treme auch in Bran­den­burg in die Kreis­tage und Stadträte gelan­gen. Doch der Wahlkampf der NPD für die brandenburgi­schen Kom­mu­nal­wahlen ist gemessen an den Zie­len ein Fiasko. Bess­er sieht es für die DVU aus.

Die Vertreter zivilge­sellschaftlich­er Insti­tu­tio­nen, die sich mit dem Recht­sex­trem­is­mus befassen, zeigen ver­hal­tene Erle­ichterung. Nur noch drei Wochen sind es bis zu den Bran­den­burg­er Kom­mu­nal­wahlen am 28. Sep­tem­ber. Und der NPD ist es anscheinend nicht gelun­gen, die Voraus­set­zun­gen für einen Wahler­folg zu schaf­fen. Nach ihrem erfol­gre­ichen Abschnei­den bei den säch­sis­chen Kom­mu­nal­wahlen im Juni, bei denen sie in alle Kreistage des Bun­des­lands ein­zog, bestand die Befürch­tung, dass sich Ähn­lich­es in Bran­den­burg wieder­holen könnte.

Auch wenn dort, wo die NPD zu den Wahlen antritt, d. h. vor allem im so genan­nten Speck­gür­tel Berlins und im Süden Bran­den­burgs, Abge­ord­nete der Partei in die Kom­mu­nal­par­la­mente gelan­gen soll­ten, so scheinen sich die schlimm­sten Befürch­tun­gen nicht zu bestäti­gen. Die NPD wollte den Wahlkampf in Bran­den­burg nutzen, um ihre Struk­turen zu fes­ti­gen. Eine Vertre­tung in möglichst vie­len Kom­mu­nal­par­la­menten sollte diese dann sta­bil­isieren und die Partei zu ein­er wahrnehm­baren poli­tis­chen Kraft machen.

Gemessen an den Zie­len, die sich die rechts­extreme Partei geset­zt hat, war der Wahlkampf bish­er ein Fiasko. Selb­st im Süden des Bun­des­lan­des, wo die NPD über Rück­halt ver­fügt, hat­te sie Prob­leme, geeignete Kan­di­dat­en zu find­en. Ins­beson­dere fehlt es ihr an vorzeig­baren Vertretern, die sich möglichst bürg­er­lich geben. Dafür find­en sich Kad­er der mil­i­tan­ten Szene der neun­ziger Jahre auf den Lis­ten der NPD, wie etwa Frank Hüb­n­er, ein ehe­ma­liges Mit­glied der 1992 ver­bote­nen Deutschen Alternative.

Vor allem zwei von der NPD ver­fol­gte bzw. ihr zugeschriebene Konzepte haben in den Monat­en vor der Wahl für Aufre­gung gesorgt. Gemäß der so genan­nten Worter­grei­fungsstrate­gie soll­ten NPD-Kad­er die Aufmerk­samkeit auf sich ziehen und auf öffentlichen Ver­anstal­tun­gen ihre Beteili­gung an poli­tis­chen Diskus­sio­nen erzwin­gen. Dieses Vorhaben scheit­erte in Bran­den­burg vor allem daran, dass nur wenige führende NPD-Mit­glieder intellek­tuell befähigt sind, mit ihren poli­tis­chen Geg­n­ern zu diskutieren.

Noch größere Sor­gen bere­it­ete den Geg­n­ern der Recht­sex­tremen die Vorstel­lung, Mit­glieder der Partei kön­nten sich »under­cov­er« in örtlichen Vere­inen betäti­gen und recht­sex­treme Pro­pa­gan­da ver­bre­it­en. Der bran­den­bur­gis­che NPD-Vor­sitzende Klaus Beier, der auch Bun­de­spress­esprech­er der Partei ist, gab Anlass zu solchen Speku­la­tio­nen mit der Ankündi­gung, NPD-Mit­glieder wür­den als unab­hängige Einzelkandi­daten antreten, um ungestört von Gegen­wehr »nationale Poli­tik in die Par­la­mente zu tragen«.

Unbe­grün­det ist die Angst vor staatlichen Maß­nah­men und gesellschaftlichem Protest nicht. Im Gegen­satz zu Sach­sen set­zte man sich in Bran­den­burg früh mit dem Recht­sex­trem­is­mus auseinan­der. Auch wenn die Qual­ität der Auseinan­der­set­zung häu­fig zweifel­haft ist, trifft die NPD selb­st in der tief­sten Prov­inz auf Gegen­wehr. So leg­en z.B. Unternehmen wie EKO Stahl in Eisen­hüt­ten­stadt Wert darauf, keine aktiv­en Rechts­extremisten zu beschäftigen.

Dass die ver­meintliche Unter­wan­derungsstrate­gie den­noch der­art beachtet wurde, hat wohl mehr mit den Geg­n­ern der NPD zu tun als mit der Partei selb­st. Die Behaup­tung, Recht­sex­treme wür­den z.B. Frei­willige Feuer­wehren unbe­merkt unter­wan­dern, ver­harm­lost die Sit­u­a­tion in den Vere­inen. Denn natür­lich betäti­gen sich NPD-Mit­glieder, die in solche Organ­i­sa­tio­nen ein­treten, ohne ihre Parteim­it­glied­schaft bekan­ntzugeben, dort auch poli­tisch. Dass sie nicht auf­fall­en und sog­ar akzep­tiert wer­den, ist darauf zurück­zuführen, dass ihre Ansicht­en von den ande­ren Mit­gliedern geteilt werden.

Für eine »Undercover«-Strategie dürfte der Partei ohne­hin das Per­son­al fehlen. Um an Ort und Stelle eine kul­turelle oder poli­tis­che Hege­monie zu erwer­ben, bräuchte die NPD diszipli­nier­te und vorzeig­bare Kad­er. Die per­son­elle Schwäche der Bran­den­burg­er NPD rührt u.a. aus der An­fang 2004 erfol­gten Abspal­tung der »Bewe­gung Neue Ord­nung«, die sich später »Schutzbund Deutsch­land« nan­nte und im Som­mer 2006 ver­boten wurde. Unter dem dama­li­gen Lan­desvorsitzenden Mario Schulz tren­nten sich wegen der Wahl eines gebür­ti­gen Bosniers zum NPD-Kan­di­dat­en für die Europawahl die Mit­glieder von der Partei, die eine wesentlich unverhohlene­re national­sozialistische Poli­tik vertraten.

Auch die Zusam­me­nar­beit mit den Kam­er­ad­schaften kon­nte diesen Ver­lust an Per­son­al bish­er nicht aus­gle­ichen, obwohl die Bedin­gun­gen für die NPD in dieser Hin­sicht eigentlich gün­stig sind. Das Bran­den­burg­er Innen­min­is­teri­um geht sehr restrik­tiv gegen Kam­er­ad­schaften vor. Diese wer­den in aller Regel ver­boten, sobald sie ein bes­timmtes organ­isatorisches Niveau erre­ichen. So bleibt den mil­i­tan­ten Neon­azis nur der Weg in die recht­sex­tremen Parteien, vor­wiegend in die NPD, wenn sie sich legal organ­isieren wollen. Doch Mit­glieder, die sich für ein eher bieder-bürg­er­lich­es Auftreten aussprechen, ger­at­en so in der Par­tei in die Min­derzahl. In der DVU beste­ht eine entsprechende Alternative.

Deshalb wird das öffentliche Bild der bran­den­bur­gis­chen NPD von mil­i­tan­ten Neon­azis geprägt. Dirk Wilk­ing, der Geschäfts­führer des Insti­tuts für Gemein­we­sen­ber­atung, das mehrere so genan­nte mobile Beratung­steams in Bran­den­burg im Ein­satz hat, sagt dazu: »Im Gegen­satz zu Sach­sen kon­nte sich die NPD in Bran­den­burg nie als die »Gute-Onkel-Partei« darstellen. Im Bewusst­sein des größten Teils der Bevölkerung dürfte es sich bei der NPD um die bösen Bösen han­deln und bei der DVU um die guten Bösen.« Das dürfte auch daran liegen, dass in den Diskus­sio­nen über den Recht­sex­trem­is­mus zurzeit meist nur über die NPD gere­det wird.

Doch die DVU in Bran­den­burg als »Phan­tom­partei« einzuschätzen, wie es der Ver­fas­sungss­chutz, die regionalen Medi­en und auch die Lan­desregierung tun, ist mit­tler­weile schlichtweg falsch. Seit 1999 ist die Partei mit ein­er Frak­tion im Land­tag vertreten, die zum großen Erstaunen nicht durch Skan­dale aufge­fall­en ist. Mit ein­er Vielzahl von kleinen Anfra­gen ist die Frak­tion seit einiger Zeit par­la­men­tarisch recht rege tätig. In den ver­gan­genen Jahren hat die DVU ihre ­Arbeit region­al ver­stärkt, ihre Funk­tionäre treten immer häu­figer öffentlich in Erscheinung.

Gemäß dem mit der NPD vere­in­barten »Deutsch­­land-Pakt« soll zu den Land­tagswahlen 2009 die DVU antreten. Deshalb leg­en Beobachter das Engage­ment der NPD im Kom­mu­nal­wahlkampf häu­fig als Vor­bere­itung darauf aus, den »Deutsch­­land-Pakt« aufzukündi­gen und 2009 statt der DVU anzutreten. Gegen die These vom Ver­drän­gungskampf zwis­chen DVU und NPD spricht, dass das Ver­hält­nis der bei­den Parteien derzeit von Koop­er­a­tion gekennze­ich­net ist. So teil­ten sie sich gemäß dem »Deutsch­land-Pakt« die Wahl­kreise des Lan­des Bran­den­burg auf, um nicht gegeneinan­der zu kandidieren.

Den­noch ist die DVU der NPD im Wahlkampf um einiges voraus. Sie fand geeignete Kan­di­dat­en und stellte deshalb deut­lich mehr auf als die NPD. Sollte die DVU nicht wegen eines möglichen Ablebens ihres mit­tler­weile doch recht alten Bun­desvor­sitzen­den Ger­hard Frey auseinan­der­fall­en, dann dürfte sie unange­focht­en von der NPD zu den Land­tagswahlen 2009 antreten. Denn diese muss sich weit­er­hin dem müh­samen Parteiauf­bau in Bran­den­burg widmen.

Inforiot