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Volksfreunde” on tour

Nach dem seit ger­aumer Zeit wieder die von Mar­tin Win­ter­lich aus Neustadt/Dosse betriebene Inter­net­do­main des Schutzbund Deutsch­land aktu­al­isiert wurde und ein weit­eres der berüchtigten Flug­blät­ter als Online — Doku­ment erschien, war es nur eine Frage der Zeit bis die ein­schlägi­gen Per­so­n­en wieder im Raum Rathenow auf­tauchen wür­den um die Bürg­er mit ihren unsin­ni­gen Parolen zu belästigen.

Heute war es nun so weit. In den Mit­tagsstun­den verteil­ten min­destens vier Per­so­n­en im Stadt­ge­bi­et von Rathenow die auf der Inter­net­seite für den Monat Okto­ber ange­priese­nen “Wahrheit­en” des Schutzbun­des. Dies­mal wurde die Hypothese “unser Volk in der Hand von Speku­lanten und Zin­shaien” the­ma­tisiert und ein­mal mehr die BRD als Wurzel allen Übels ver­teufelt. So wer­den, laut Schutzbund, “aus unser­er Jugend (…) umherziehende Arbeit­sno­maden, die (sich) mit Negern, Polen usw. um die Arbeit stre­it­en müssen.”

Ob es wegen solch­er Aus­sagen bere­its ein­geleit­ete Ermit­tlungsver­fahren wegen Volksver­het­zung gibt ist unklar. Gehan­delt wer­den sollte aber recht schnell, denn verteilt wur­den die Schutzbund — Flug­blät­ter auch vor der Gesamtschule in Rathenow — Ost, offen­bar ohne das sich irgend­je­mand des ver­ant­wortlichen Lehrerper­son­als daran störte.

Antifaschis­tis­che Recherchegruppe

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Razzia an Gymnasium wegen Tabak und Alkohol

(BM vom 29.11.) Fin­ster­walde — Das Ord­nungsamt von Fin­ster­walde (Elbe-Elster) hat bei
ein­er Razz­ia am örtlichen Janusz-Kor­czak-Gym­na­si­um nach Zigaret­ten und
Alko­hol gesucht. Es sollte fest­gestellt wer­den, ob dort unter 16jährige
rauchen oder Zigaret­ten bei sich haben, teilte die Stadtverwaltung
gestern mit, und ob Schüler mor­gens alko­holisiert in die Schule gehen
oder Alko­hol mit­brin­gen, um ihn dort zu kon­sum­ieren. Bei den 450
Schülern wurde aber kein Ver­stoß festgestellt.

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Häusliche Gewalt

Eber­swalde (Barn­im) Zu einem Stre­it zwis­chen einem alko­holisiert­er 39-jähriger Mann und sein­er 24-jähri­gen Ehe­frau kam es am Mon­tag in der Ringstraße. Während des Stre­its warf der Mann zahlre­iche Gegen­stände zu Boden. Durch den Lärm wurde das drei­jährige Kind wach und weinte. Der Mann schlug das Mäd­chen und ver­ließ dann die Woh­nung. Während Polizeibeamte die Frau auf­sucht­en kehrte er zurück, ver­hielt sich aggres­siv und bedro­hte seine Frau. Zur Ver­hin­derung weit­er­er Straftat­en wurde er in Gewahrsam genom­men. Außer­dem erhielt er einen Platzver­weis für die Woh­nung. Ein Atemalko­holtest ergab einen Wert von 1,79 Promille.

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Nazisymbole in Bad Freienwalde

Am 25.11.05 um 23h ent­deck­ten AntifaschistIn­nen am Sow­jetis­chen Ehren­mal in der
Berlin­er Str. mehrere Nazisym­bole. Auf dem Gelände des Rus­sis­chen Soldatenfriedhofes
wur­den ein­mal SS, zwei 2m x 2m große Hak­enkreuze sowie ein “white pow­er” Zeichen in den mit Schnee bedeck­ten Boden getreten. Die engagierten AntifaschistIn­nen beseitigten
die Sym­bole und hin­ter­ließen ein “Fuck you!”. Nach den jüng­sten Diskus­sio­nen und Auseinan­der­set­zun­gen um den Film
“Rabatz”, wieder ein weit­er­er Beweis für die Exis­tenz recht­sradikalen Gedankengutes
in der Kurstadt, welch­es von der Stadt immer­noch vehe­ment bestrit­ten wird. 

Für eine pro­gres­sive und antifaschis­tis­che Jugendkultur!

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Schönbohm erhält deutsch-italienischen Preis

Für seine mil­itärische und poli­tis­che Kar­riere zeich­net die Vere­ini­gung für deutsch-ital­ienis­che Fre­und­schaft Bran­den­burgs Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) mit dem “Capo-Circeo” ‑Preis aus. 

Schön­bohm habe in sein­er Zeit als Staatssekretär im Vertei­di­gungsmin­is­teri­um “mit Tat­en bewiesen, wie man ein Volk vere­inen kann”, heißt es in der Begrün­dung. Schön­bohm war als Staatssekretär an der Vere­ini­gung der Nationalen Volk­sarmee mit der Bun­deswehr beteiligt. 

Der Preis werde auch für Schön­bohms Poli­tik als Innense­n­a­tor in Berlin und bran­den­bur­gis­ch­er Innen­min­is­ter ver­liehen, hieß es. Schön­bohm habe den Bürg­ern Sta­bil­ität und Sicher­heit garantiert. 

Die Ver­lei­hung find­et am Sam­stag auf dem Kapi­tol in Rom statt, teilte das Min­is­teri­um am Fre­itag mit. 

In der Ver­gan­gen­heit hat­ten unter anderem der frühere Bun­deskan­zler Hel­mut Kohl und Frankre­ichs Ex-Präsi­dent Valéry Gis­card d´Estaing die Ausze­ich­nung erhalten. 

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Öffentlicher Druck zeigte Wirkung

Die Pots­damer Antifaschistin Julia S. ist am Don­ner­stag aus der Unter­suchung­shaft ent­lassen wor­den. Ein beste­hen­der Haft­be­fehl gegen die 21jährige wurde gegen Meldeau­fla­gen aus­ge­set­zt. Dreimal pro Woche muß sich Julia S. nun zukün­ftig bei der Pots­damer Polizei melden. 

Die junge Frau hat­te bere­its seit dem 20. Juni dieses Jahres in der Jus­tizvol­lzugsanstalt Luck­au-Duben in Unter­suchung­shaft einge­sessen. Polizei und Jus­tiz wer­fen ihr vor, in der Nacht zum 19. Juni gemein­sam mit drei weit­eren Linken an ein­er Auseinan­der­set­zung mit dem stadt­bekan­nten Neon­azi Ben­jamin Ö. in Pots­dam beteiligt gewe­sen zu sein (jW berichtete). Weil im Rah­men der Tätlichkeit­en auch ein Teleskop­schlag­stock durch die Linken zum Ein­satz gekom­men sein soll, hat­te die Pots­damer Polizei die Antifaschis­ten auf­grund des Ver­dacht­es des »gemein­schaftlichen ver­sucht­en Mordes« festgenom­men. Dies, obwohl der Neon­azi einzig eine Platz- und einige Schür­fwun­den im Rah­men der Auseinan­der­set­zung davon­trug. Von den ins­ge­samt vier beschuldigten Antifaschis­ten blieb nur Julia S. in Unter­suchung­shaft, da sie als einzige Beteiligte zum Zeit­punkt der Tat volljährig war. 

Die Inhaftierung der 21jährigen hat­te unter­dessen bun­desweit für Auf­se­hen gesorgt. Diverse Grup­pen und Per­so­n­en hat­ten sich für die umge­hende Freilas­sung von Julia S. engagiert, darunter auch der Bran­den­burg­er Flüchtlingsrat, ver­schiedene Pots­damer Hochschul­pro­fes­soren und der Filmemach­er Rosa von Praunheim. 

Bere­its einige Monat­en vor der Auseinan­der­set­zung war es in der bran­den­bur­gis­chen Lan­deshaupt­stadt ver­mehrt zu Über­grif­f­en von Neon­azis auf Antifaschis­ten gekom­men. Die Polizei habe jedoch einzig gegen die Opfer und nie gegen die aus der organ­isierten Neon­aziszene stam­menden Täter ermit­telt, lautet der Vor­wurf von linken Aktivis­ten an die Jus­tiz. Allein in der ersten Hälfte dieses Jahres war es im Raum Pots­dam zu knapp 20 Über­grif­f­en von gewalt­täti­gen Neon­azis gekom­men, wie eine Chronolo­gie neo­faschis­tis­ch­er Über­griffe der Gruppe »Jugend engagiert in Pots­dam« (www.jep-ev.de) belegt. 

Wie Stef­fen Sauer, Recht­san­walt von Julia S., gegenüber junge Welt mit­teilte, wird der Prozeß gegen die Antifaschis­ten wahrschein­lich im April vor dem Landgericht Pots­dam beginnen.

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Die Provokationen gehen von „Rechts“ aus

In dem Artikel „Sturm 27 macht weit­er“ der Märkischen All­ge­meinen Zeitung vom 25. Novem­ber 2005 behauptet die Leit­ere­in des Polizeis­chutzbere­ich­es, Cer­stin Petersen – Schäfer, das „mit Blick auf die jüng­sten Auseinan­der­set­zun­gen zwis­chen Recht­en und Linken im West­havel­land (…) der linken Szene die Hauptver­ant­wor­tung“ zu zuweisen ist. „Pro­voka­tio­nen, die zu Grup­pe­nau­seinan­der­set­zun­gen führten, gebe es eher von links als von rechts“ so die Schutzbere­ich­sleit­ere­in weiter.

Diese Behaup­tung, ist nach unser­er Beobach­tung deut­lich zurück­zuweisen. Seit ger­aumer Zeit nehmen wir eine Grup­pierung jugendlich­er Recht­sex­trem­is­ten aus Rathenow und Prem­nitz war, die seit Anfang 2005 ver­sucht sich in der fes­ten recht­sex­tremen Szene zu pro­fil­ieren. Als vor­läu­figer Höhep­unkt muss dies­bezüglich der ver­suchte Bran­dan­schlag auf den Jugend­club Prem­nitz im Juni gese­hen wer­den, der im let­zten Moment vere­it­elt wurde.
Schnell machte sich auch hier das Gerücht bre­it, dass es sich bei der Aktion um einen von „Linken“ provozierten Racheakt für eine zu Ungun­sten von Prem­nitzer Recht­sex­trem­is­ten ver­laufende Schlägerei im Nach­bar­dorf Milow han­delte. Die Ini­tia­tive ging jedoch, nach unser­er Recherche, auch bei dieser Auseinan­der­set­zung von Rechts aus. Da ein Großteil der Jung­nazis ver­mut­lich noch nicht polizeilich in Erschei­n­ung getreten ist und sich bei ihrer ersten angezettel­ten Schlägerei sogle­ich heftig die Fin­ger ver­bran­nten wird offen­bar automa­tisch als neg­a­tiv für die beteiligten Linksori­en­tierten ausgelegt.
Gle­ich­es gilt übri­gens auch für das von Petersen – Schäfer genan­nten Beispiel Stadt­fest. Da zieht eine 15 köp­fige Jung­naz­itruppe, ver­botene Nazi­parolen grölend, „zufäl­lig“ an ein­er Gruppe von 50 Linksori­en­tierten vor­bei und die Reak­tion in dieser Sit­u­a­tion – unser­er Beobach­tung zufolge in erster Lin­ie „Nazis raus“ Rufe – wird von der Polizei als Pro­voka­tion emp­fun­den, woge­gen die Block­ade ein­er angemelde­ten und gerichtlich abge­seg­neten (Nazi)demonstration im Novem­ber 2005 als „Tag der Demokrat­en“ gefeiert wird.

Verkehrte Welt offen­bar auch bei den jüng­sten Zwis­chen­fällen im Rathenow­er Stadtzen­trum. An drei Woch­enende Anfang Novem­ber sucht­en kleinere Grup­pen von Jung­nazis immer wieder die Tre­ff­punk­te junger Linksori­en­tiert­er auf um dann mit „Sieg Heil“ Rufen und Flaschen­wür­fen eine Großau­seinan­der­set­zung zu provozieren. Set­zten sich dann die Linksori­en­tierten zu Wehr hat­te das in der Regel zwei Konsequenzen.
Erstens mobil­isierten die Jung­nazis ein­schlägige Recht­sex­trem­is­ten aus der ver­bote­nen Kam­er­ad­schaft „Sturm 27“ sowie dem NPD Ortsver­band Rathenow um ihre Unter­legen­heit auszu­gle­ichen und zweit­ens erhöhte die Polizei die Repres­salien gegen Linksori­en­tierte, weil diese ja als ver­meintliche Pro­voka­teure ange­se­hen werden.
Als beson­ders Ärg­er­lich ist in erster Lin­ie let­zter Punkt zu werten, weil er bei den jun­gen Leuten ein Mis­strauen in den Staat und seine Insti­tu­tio­nen bewirkt, dass sie im End­ef­fekt wieder sel­ber trifft. So kommt es häu­fig vor das nach recht­en Über­grif­f­en oder dem Skandieren von Nazi­parolen keine Anzeigen mehr erstat­tet werden.

Das es auch anders geht, zeigen die polizeilichen Ver­bote der bei­den Kam­er­ad­schaften „Hauptvolk“ und „Sturm 27“, die ohne die konkrete Recherc­hear­beit von AntifaschistIn­nen vor Ort so nicht möglich wären. Auch die jüng­ste Polizeiak­tion gegen Mit­glieder des ver­bote­nen „Sturm 27“ zum so genan­nten „Heldenge­denk­tag“ kann auf die jahre­lange antifaschis­tis­che Beobach­tung zu diesem Anlass zurück­ge­führt werden.

Antifaof­fen­sive West­havel­land.

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Freiheit für Julia … ist jetzt Wirklichkeit!!!

Liebe Genossin­nen und Genossen,

für Julia wird dieser tag ange­fan­gen haben wie jed­er andere auch, aufstehen,

arbeit­en, lesen, Freigang und später schlafen … JA ABER DAS ZUHAUSE! das Landgericht Pots­dam hat das Ver­fahren gegen Julia eröffnet. Sie wird nicht isoliert ver­han­delt wer­den, son­dern mit den anderen vier Antifaschistin­nen zusam­men. Das Landgericht hat daneben den Haft­be­fehl unter Aufla­gen außer Vol­lzug geset­zt. Es kon­nte; wie dies vorher propagiert wor­den ist; eine Flucht­ge­fahr nicht fest­gestellt wer­den. Sie wird sich dreimal wöchentlich bei der Polizei zu melden haben und ihren pass abgeben müssen.
Julia wird in diesem Augen­blick von der JVA abge­holt und darf nach über 5 Monat­en endlich wieder in ihrem eige­nen bett schlafen. das dürfte auch ein Grund sein, nach so langer zeit mal wieder zu feiern.

es gibt noch eins zu fordern: EINSTELLUNG ALLER VERFAHREN GEGEN DIE BESCHULDIGTEN ANTIFASCHISTINNEN!!!

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Attacke auf linken Cottbuser Plattenladen

COTTBUS — Unbekan­nte Randalierer
haben die Fensterscheiben
des linksalter­na­tiv­en Plattenladens
AK 14 in der Adolph-Kolping-Sraße
zer­stört. Wie Polizeis­prech­er Bernd
Fleis­ch­er gestern gegenüber der Rundschau
bestätigte, hat­te sich die Attacke bereits
in der Nacht zum Dien­stag ereignet.
“Wir gehen nicht von einem politischem
Tat­mo­tiv aus.” Zwar hät­ten Polizeibeamte
den Schriftzug “Good night left side”
(Gute Nacht, linke Seite) an der Hauswand
vorge­fun­den. “Doch es ste­ht nicht fest,
ob diese Parole erst in dieser Nacht an die
Wand geschmiert wurde.” Bere­its im September
des Jahres 2004 hat­ten Unbekan­nte die Fenster
des Ladens eingeschlagen.

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Wer ist Täter und wer Opfer?

Julia S. ist frei. Ihre Fre­unde in Pots­dam haben die junge Antifaschistin nach fünf Monat­en in Unter­suchung­shaft mit ein­er Begrüßungspar­ty emp­fan­gen. Doch nach wie vor wird gegen die 21-jährige Pots­damerin und vier weit­ere Jugendliche der Vor­wurf des ver­sucht­en Mordes erhoben. Die Pots­damer “Soli­gruppe”, die sich für die Angeklagten ein­set­zt, hält den Tatvor­wurf für falsch und ist überzeugt: “Die Staat­san­waltschaft ver­sucht, mit dem Fall Poli­tik zu machen.” 

Seit 20. Juni 2005 saß Julia S. in der Unter­suchung­shaft der JVA Luck­au-Duben. Organ­i­sa­tio­nen, Grup­pen und einzelne Per­sön­licheit­en aus Poli­tik, Wis­senschaft und Kul­tur hat­ten sich in einem offe­nen Brief für ihre Freilas­sung einge­set­zt. Ihre Mut­ter Heike S. hat­te den Pots­damer Ober­bürg­er­meis­ter per­sön­lich aufge­sucht, um den Brief mit der Forderung „Frei­heit für Julia“ zu übergeben. Julia war mit vier anderen, zuvor gegen Aufla­gen aus der Haft ent­lasse­nen Per­so­n­en am Abend des 18.Juni in der Pots­damer Innen­stadt festgenom­men wor­den. Voraus­ge­gan­gen war eine tätliche Auseinan­der­set­zung der Gruppe mit einem bekan­nten Neon­azi, der leicht ver­let­zt wurde. 

Weil dabei auch ein Teleskop­stock benutzt wor­den sein soll, sieht die Staat­san­waltschaft die Tat­merk­male des gemein­schaftlichen Mord­ver­suchs gegeben. In dem von der Filmemacherin Rosa von Praun­heim, der AG Antifaschis­mus der Uni­ver­sität Pots­dam, dem Bran­den­burg­er Flüchtlingsrat, mehreren Hochschul­pro­fes­soren, der WASG Pots­dam sowie Funk­tion­strägern aus SPD und Grü­nen unterze­ich­neten Brief wird hinge­gen ein anderes Bild von den Vorgän­gen in Pots­dam geze­ich­net: „Eine antifaschis­tis­che Bedro­hung in der Öffentlichkeit gibt es nicht — Neon­azis und ihre Struk­turen sind das Prob­lem”, beto­nen die Unterzeichner. 

Damit set­zte sich der offene Brief auch kri­tisch mit Pres­sev­eröf­fentlichun­gen auseinan­der, in denen von ein­er Gewalt­spi­rale bei recht­en und linken Pots­damern die Rede ist. Im Brief wer­den dem gegenüber einige rechte Über­griffe der jüng­sten Ver­gan­gen­heit in Pots­dam und Umge­bung aufge­lis­tet. Allein seit Mai 2005 seien in Pots­dam 17 rechte Über­griffe bekan­nt gewor­den. Die Dunkelz­if­fer liege noch höher. Sog­ar im Gerichts­ge­bäude seien Zeu­gen, die gegen Rechte aus­sagen woll­ten, durch Neon­azis mas­siv eingeschüchtert worden. 

Auch das linke Pots­damer Wohn­pro­jekt Chamäleon sei immer Ziel von Neon­azian­grif­f­en gewe­sen, zulet­zt am 12. Juni diesen Jahren. Julia S. ist Vor­sitzende des Chamäleon e.V. und ist auch sel­ber schon von Neon­azis ange­grif­f­en wor­den und in Prozessen gegen Rechte als Zeu­g­in aufge­treten. Der Vere­in hat Julia S. jüngst in Abwe­sen­heit als Vor­sitzende wiedergewählt. Den­noch wurde eine Haftbeschw­erde mit der Begrün­dung abgelehnt, es beste­he Flucht­ge­fahr, da Julia S. kein gefes­tigtes soziales Umfeld habe. 

“Hätte Julia sich wirk­lich der Strafver­fol­gung entziehen wollen, wäre ihr das auch ohne weit­eres möglich gewe­sen”, heißt es in dem offe­nen Brief. “Schließlich befand sie sich ja auf freiem Fuß, ehe sie zwei Tage nach dem strit­ti­gen Vor­fall von der Polizei bei einem Erste-Hil­fe-Kurs ver­haftet wurde, den sie für ihre Tätigkeit als Betreu­ung von Jugend­freizeit­en absolvierte. Offen­bar hat Julia aber nicht ein­mal in Erwä­gung gezo­gen, sich zu ver­steck­en oder dem Gericht zu entziehen.” 

In dem Brief wird auch kri­tisiert, dass Täter aus der recht­en Szene oft mit gerin­gen Strafen davon kom­men, während Linke sofort mit ein­er Anklage des Mord­ver­suchs kon­fron­tiert wür­den. Das stelle eine „offen­sichtliche juris­tis­che Ungle­ich­be­hand­lung“ dar. Die Unterze­ich­n­er fordern deshalb die Aufhe­bung der Anklage wegen ver­sucht­en Mordes. 

Auch der Pots­damer Recht­san­walt Stef­fen Sauer, der Julia S. juris­tisch ver­tritt, ist der Ansicht, dass mit dem Anklagevor­wurf des Mord­ver­suchs eine poli­tis­chen Aktivistin eingeschüchtert wer­den soll: „Julia S. ist in Pots­dam rel­a­tiv bekan­nt, als Ansprech­part­ner­in für offizielle Stellen wie etwa die Lan­deszen­trale für poli­tis­che Bil­dung“, sagt der Anwalt.

Inforiot