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17-Jähriger als Messerstecher verhaftet

(REYK GRUNOW; MAZ) NEURUPPIN/LINDOW Ein 17-jähriger Neu­rup­pin­er soll für zwei Messer­at­tack­en auf andere Jugendliche ver­ant­wortlich sein. Die Polizei geht davon aus, dass er in Neu­rup­pin und in Lin­dow jew­eils einen 19-Jähri­gen im Stre­it niedergestochen hat. 

Geschnappt wurde der 17-Jährige bere­its Anfang Jan­u­ar in Neu­rup­pin. Am Abend des 7. Jan­u­ar soll er dort vor der Karl-Liebknecht-Schule einen anderen Jugendlichen ange­grif­f­en und durch einen Messer­stich schw­er ver­let­zt haben. Die bei­den Män­ner waren betrunk­en, als es zu der Prügelei kam und der 17-Jährige ver­mut­lich zustach. 

Der Täter kon­nte fliehen, die Polizei hat­te jedoch schnell den jun­gen Mann als Verdächti­gen aus­find­ig gemacht. Das Amts­gericht Neu­rup­pin erließ gegen den Jugendlichen sofort einen Haft­be­fehl, seit­dem sitzt er in Untersuchungshaft. 

Erst jet­zt stellte sich her­aus, dass er ver­mut­lich auch für eine zweite Tat ver­ant­wortlich ist. Die ereignete sich eine Woche zuvor, am 30. Jan­u­ar, in Lin­dow. Gegen 22.30 Uhr wurde damals die Polizei alarmiert; in einem Park war ein ver­let­zter Mann gefun­den worden. 

Als die Beamten in Lin­dow anka­men, wurde der ver­let­zte 19-Jährige bere­its im Ret­tungswa­gen behan­delt. Mehrere andere junge Leute standen herum. Die Polizei ord­nete sie schon dem Ausse­hen nach der recht­en Szene zu. 

Die offen­sichtlich betrunk­e­nen ange­blichen Opfer behaupteten, sie seien von etwa fünf Jugendlichen aus der linken Szene ange­grif­f­en wor­den. Schon am Tage seien sie in Lin­dow mit “Nazis raus”-Rufen angepö­belt wor­den. Als der 19-Jährige am Abend schließlich hin­ter einem Baum aus­treten wollte, sei er plöt­zlich über­fall­en und niedergestochen worden. 

Die Suche der Polizei nach den ange­blichen Tätern mit dun­klen Kapuzen­shirts blieb an diesem Abend in Lin­dow allerd­ings ohne Ergebnis. 

Inzwis­chen gehen Polizei und Staat­san­waltschaft davon aus, dass es den ange­blichen Angriff aus der linken Szene nie gegeben hat. Die Geschichte hat­ten sich die Jugendlichen zurecht­gestrickt, um einen aus ihrer Mitte zu deck­en: eben jenen 17-Jähri­gen, der am 7. Jan­u­ar in Neu­rup­pin ver­haftet wurde. 

Die Krim­i­nalpolizei ist überzeugt, dass er auch den 19-Jähri­gen in Lin­dow ange­grif­f­en hat. Gestern wurde gegen den Jugendlichen auch wegen der zweit­en Messer­at­tacke Haft­be­fehl erlassen. Außer­dem ermit­telt die Polizei gegen zwei weit­ere Per­so­n­en, die am 30. Dezem­ber in Lin­dow dabei waren. Ihnen wird Strafvere­it­elung vorgeworfen. 

Warum es zu der Messer­stecherei in Lin­dow gekom­men ist, kon­nte die Polizei bish­er nicht klären. Die bei­den ver­let­zten 19 Jahre alten Män­ner wur­den inzwis­chen auf eige­nen Wun­sch aus dem Kranken­haus ent­lassen, teilte die Polizei gestern mit.

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SPD gegen Geschichtsklitterung

Neu­jahrsemp­fang des SPD-Ortsvere­ins Sprem­berg / Elke Franke von der PDS hat­te einen Wunsch

«Gemein­sam Ver­ant­wor­tung für die Zukun­ft tra­gen» — unter diesem Mot­to stand
am Fre­itagabend der zehnte Neu­jahrsemp­fang des Sprem­berg­er Ortsvere­ins in
der Forster Land­straße. Viele waren der Ein­ladung gefol­gt — auch, um Günter
Baaske, den Vor­sitzen­den der SPD-Land­tags­frak­tion, zu erleben, Dietmar
Woid­ke, den bran­den­bur­gis­chen Min­is­ter für Ländliche Entwick­lung und
Ver­brauch­er­schutz, etwas zu fra­gen oder den Bun­destagsab­ge­ord­neten Wilfried
Schreck sich recht­fer­ti­gen zu hören. 

Dem SPD-Ortsvere­insvor­sitzen­den Andreas Lemke oblag es schließlich, alle zu
begrüßen und die erste Rede dieses Abends zu hal­ten. Nicht viel Rückschau,
aber viel Vorschau. Denn «im kom­mu­nalen Umfeld hat es das Jahr 2005 in sich,
ich denke hier­bei an die Regions­bil­dung Cot­tbus — Spree-Neiße. Es ist kein
Geheim­nis: Wir Sprem­berg­er möcht­en Cot­tbus als Kreis­sitz.» Außer­dem gehe es
in diesem Jahr um die Pro­fil­ierung des Eigen­be­triebes zu Hartz IV, den
Pro­duk­tions­be­ginn der Papier­fab­rik, den erneute Architek­ten­wet­tbe­werb um das
AWH, die Vor­bere­itung des zweit­en Bauab­schnitts des Spremberger
Kranken­haus­es, die Bewer­bung des City-Wer­ber­ings um den Kul­tur­preis der
Sozialdemokratis­chen Gemein­schaft für Kom­mu­nalpoli­tik, den Stad­tum­bau und
die Stad­ten­twick­lung und schließlich um den Erhalt der
Jus­tizvol­lzugsanstalt. «Dabei ist allen Beteiligten das Glück und die
Tüchtigkeit der Glück­sen­gel AG aus der Gesamtschule Wirth­straße zu
wün­schen, die dieses Jahr schon siegre­ich begin­nen und einen Preis entgegen
nehmen kon­nten» , wort- und sinn­spielte Lemke in sein­er Rede. Vom 60.
Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai war er dann auch schnell bei der
derzeit­i­gen Diskus­sion um die Erweiterung der Gedenkstätte auf dem
Sprem­berg­er Geor­gen­berg um elf Opfer des Stal­in­is­mus. «Wir Sozialdemokraten
wer­den es nicht durchge­hen lassen, wenn Neon­azis oder andere braune Gruppen
die heutige Zeit nutzen, um im Trüben zu fis­chen und die alten Gespenster
wieder aufleben zu lassen» , so Lemke, «in Sprem­berg begeben sich derzeit
die CDU und die mit ihr ver­ban­del­ten poli­tis­chen Grup­pen in eine gefährliche
Nähe zu dieser Ide­olo­gie. Mit der Würdi­gung der NSDAP-Mit­glieder auf einem
Gedenkstein, der bish­er den Ver­fol­gten und Getöteten des Naziregimes
vor­be­hal­ten blieb, soll Sprem­berg­er Geschicht­sklit­terung betrieben werden.»
Dage­gen werde sich die Sprem­berg­er SPD vehe­ment wehren, «wir wer­den es nicht
zulassen, dass der Name unseres Genossen Ernst Tschick­ert, der sowohl von
den Nazis als auch von den Stal­in­is­ten ver­fol­gt und dann vom russischen
Geheim­di­enst umge­bracht wor­den war, jet­zt in ein­er Rei­he mit Parteigängern
des Nation­al­sozial­is­mus auf einem Gedenkstein erscheint.» 

Ein weit­eres Sprem­berg­er und SPD-eigenes Prob­lem am Fre­itagabend zur Sprache
zu brin­gen, machte sich Elke Franke (PDS) zur Auf­gabe. Sie war als
Vor­sitzende der Sprem­berg­er Stadtverord­neten­ver­samm­lung ein­ge­laden worden.
Und eben in dieser Funk­tion wün­schte sie sich, dass sie im Jahr 2005
verkün­den kann, dass es wieder eine SPD-Frak­tion in der
Stadtverord­neten­ver­samm­lung gibt. Am 15. Dezem­ber des ver­gan­genen Jahres
hat­te sie fest­stellen müssen, dass keine SPD-Frak­tion mehr existiert, «und
das ist eigentlich unvorstell­bar für eine Stadt mit 26 000 Einwohnern.» 

In ein­er weit­eren Rede äußerte sich Lemke nun nicht zu diesem Wun­sch, freute
sich aber und bot an, allen, die ihn dazu ansprechen, auch Auskun­ft zu
geben. Im Gespräch mit der RUNDSCHAU bestätigte Lemke, dass im Ortsverein
Gespräche mit den vier ehe­ma­li­gen Frak­tion­s­mit­gliedern geführt wor­den waren,
aber sich eben unter ihnen keine Mehrheit für die alte Frak­tion fand. Nun
wolle Lemke sehen, was in der näch­sten Stadtverord­neten­ver­samm­lung am 23.
Feb­ru­ar geschieht. 

Der Gew­erkschafter Ulrich Freese (SPD) bedauerte am Fre­itagabend, dass die
ehe­ma­li­gen Frak­tion­s­mit­glieder Frank Würtz und auch Wern­er Plon­ka nicht
bere­it seien, wieder eine Frak­tion mit Lemke zu bilden, «schließlich sind
sie ja auch alle von den Bürg­ern für die SPD gewählt wor­den, und zum
Gesamtergeb­nis hat­te Andreas Lemke das beste Einzel­ergeb­nis beigesteuert.»
Andreas Lemke könne aber auch als Einzelkämpfer ohne eine Frak­tion in der
Stadtverord­neten­ver­samm­lung die Inter­essen sein­er Wäh­ler vertreten, «den
SPD-Ortsvere­in jeden­falls hat er hin­ter sich» , so Freese. 

Auch Welt­prob­leme und bran­den­bur­gis­che Sor­gen wur­den am Freitagabend
gewälzt. Während Gün­ter Baaske angesichts der Spenden­bere­itschaft der
Bun­des­bürg­er nach der Flutkatas­tro­phe in Südasien auf eine «Glob­al­isierung
der Men­schlichkeit» hofft, Einzel­heit­en aus dem Bran­den­burg­er Haushalt für
das Jahr 2005 erzählte und schließlich erläuterte, warum aus sein­er Sicht im
Osten kein Platz ist für einen Niedriglohnsek­tor und statt dessen auf
Hochtech­nolo­gie und qual­i­fizierte Arbeit­skräfte geset­zt wer­den sollte, lobte
Diet­mar Woid­ke das Strittmat­ter-Land im Leader-plus-Pro­gramm, erk­lärte, wie
er den Per­son­albe­stand seines Min­is­teri­ums ver­ringern muss und machte
neugierig auf einen Demogra­phie-Bericht zum Land Bran­den­burg, der in wenigen
Wochen vor­liegen soll. 

Bis 20 Uhr gab es für die Gäste die Getränke kosten­los. Und der Speise- und
Par­ty­ser­vice in der Forster Land­straße hat­te nicht nur seinen Saal zur
Ver­fü­gung, son­dern auch ein reich­es Büfett zusammengestellt.

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Politisch gern frei”

BORNE Auf Vorschlag von Lan­drat Lothar Koch (SPD) soll der Nieder­län­der Cornelis
Berk­ouw­er zum ehre­namtlichen Aus­län­der­beauf­tragten des Landkreises
Pots­dam-Mit­tel­mark berufen wer­den. Dies bestätigten der Auss­chuss für
Gesund­heit, Soziales und Frauen am Don­ner­stag “mit besten Empfehlun­gen” ans
Par­la­ment, das Anfang März wieder tagen wird. 

Berk­ouw­er träte damit die Nach­folge Valeri Tsche­chowskis an, der im
ver­gan­genen Som­mer um seine Abberu­fung gebeten hat­te, da er sich beruflich
neu ori­en­tieren wollte. Aus Kosten­grün­den hat­te der Kreistag damals zugleich
auf die erneute Bestel­lung eines haup­tamtlichen Beauf­tragten verzichtet.
Seit­dem nimmt die Gle­ich­stel­lungs­beauf­tragte Ines-Ane­li­ka Lübbe einen Teil
der Auf­gaben des Aus­län­der­beauf­tragten wahr; die geset­zlich verbrieften
Leis­tungs- und Beratungsansprüche von Spä­taussiedlern und Asylbewerbern
erfüllt das Amt für Soziales und Wohnen. 

Den­noch hät­ten sich Lück­en aufge­tan, die zu schließen die Ein­set­zung eines
Beauf­tragten notwendig macht, erläuterte Ker­stin Küm­pel, Bürochefin des
Lan­drats, den Abge­ord­neten. Cor­nelis Berk­ouw­er soll kün­ftig sowohl den
Par­la­men­tari­ern und der Kreisver­wal­tung als poli­tis­ch­er Rat­ge­ber mit wachem
Sachver­stand zur Ver­fü­gung ste­hen als auch the­ma­tis­ch­er Ansprech­part­ner für
Bürg­er­be­lange sein. 

Der im Belziger Ort­steil Borne lebende 76-Jährige gilt als integer,
kom­mu­nika­tiv, ver­bun­den denk­end und aus Erfahrung kom­pe­tent. Durch sein
langjähriges Engage­ment unter anderem als Vor­sitzen­der des kreislichen
Aus­län­der­beirates und die Mitar­beit im Belziger Info-Café “Der Winkel”, ist
er mit der Lebenssi­t­u­a­tion von Migranten und Flüchtlin­gen eben­so vertraut
wie mit struk­turell-geset­zlichen Rah­menbe­din­gun­gen. Wegen seines
authen­tis­chen wie diplo­ma­tis­chen Auftretens wird der Nieder­län­der vom
betrof­fe­nen Per­so­n­enkreis wie von Behör­den als Mit­tler akzeptiert. 

“Die Wahl ist aus­geze­ich­net, Herr Berk­ouw­er ken­nt sich aus und weiß Wege aus
prob­lema­tis­chen Lagen zu zeigen”, freute sich Han­nelore Hein­rich (FDP) aus
Treuen­bri­et­zen, für die der Nominierte kein Unbekan­nter ist. Als
Vor­sitzen­der des Aus­län­der­beirates hat­te Berk­ouw­er bis zu seinem Rücktritt
nach poli­tis­chen Kon­tro­ver­sen mit Innen­min­is­ter Jörg Schön­bohm (CDU) im
Jahre 2000 dem Kreistags­gremi­um angehört. 

“Wir befind­en uns in ein­er insta­bilen gesellschaftlichen Sit­u­a­tion, die
Flutwellen von Angst und Unsicher­heit aus­löst, aber auch Möglichkeit­en und
Verbindun­gen bietet. Wir müssen hier in ein­er Region miteinan­der auskommen,
unab­hängig von Herkun­ft, Alter, Arbeit und Hartz IV. Nach solchen
Per­spek­tiv­en möchte ich suchen”, begrün­dete er nun seinen Wiedereinstieg
auch ins Beiratsamt. 

Dass er ehre­namtlich aus­füllen soll, was gut und gern Kraft und Zeit eines
Vol­lzeitjobs kosten kön­nte, sieht Cor­nelis Berk­ouw­er eher als Chance. “Ich
bes­timme die Pri­or­itäten mein­er Arbeit selb­st; zum Leben reicht mir die
hol­ländis­che Rente, und poli­tisch bleibe ich gern schön frei!”

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15 Genfelder in Brandenburg geplant

Am 3. Feb­ru­ar ist das neue Gen­tech­nikge­setz in Kraft getreten. Darin ist fest­gelegt, dass die Betreiber von Gen­feldern spätestens drei Monate vor der Aus­saat beim Bun­de­samt für Ver­brauch­er­schutz und Lebens­mit­tel­sicher­heit ihr Vorhaben melden müssen. Nun liegt das Stan­dortreg­is­ter nun im Inter­net vor. Darin sind 15 Felder im Land Bran­den­burg verzeichnet. 

Bere­its seit mehreren Jahren wird in Bran­den­burg gen­ma­nip­uliert­er Mais ange­baut. Bish­er haben die Betreiber die genauen Stan­dorte der Gen­felder ver­heim­licht. Das ist nun vorbei. 

Am 3. Feb­ru­ar ist das neue Gen­tech­nikge­setz in Kraft getreten. Darin ist fest­gelegt, dass die Betreiber von Gen­feldern spätestens drei Monate vor der Aus­saat beim Bun­de­samt für Ver­brauch­er­schutz und Lebens­mit­tel­sicher­heit ihr Vorhaben melden müssen. Das wird dann vom Bun­de­samt im Inter­net veröf­fentlicht. In einem öffentlich zugängi­gen Stan­dortreg­is­ter sind der Ort, die Pflanzen­sorte und das genaue Flurstück verzeichnet. 

Seit dem 3. Feb­ru­ar liegt das Stan­dortreg­is­ter nun im Inter­net vor. Darin sind 15 Felder im Land Bran­den­burg verze­ich­net. Neben zwei Ver­suchs­feldern in Dahns­dorf (Pots­dam-Mit­tel­mark), die von der Biol­o­gis­chen Bun­de­sanstalt für Land- und Forstwirtschaft betrieben wer­den, han­delt es sich auss­chließlich um kom­merziellen Anbau. Der insek­ten­re­sistente Mais der Fir­ma Mon­san­to soll in fol­gen­den Orten ange­baut wer­den: Lieben­walde (Ober­havel­land), Seelow, Gusow, Neu­treb­bin, Lebus, Hohen­stein, Hein­ers­dorf, Neulitzegöricke, Neureetz (alles Märkisch-Oderland). 

Das Aus­brin­gen der Saat ist für April angekündigt. Noch ist es also möglich, dass die Land­wirte ihren Plan rück­gängig machen und auf den Anbau der gen­ma­nip­ulierten Pflanzen verzichtet. Denn es ist von mas­siv­en Protesten auszuge­hen, lehnt doch eine große Mehrheit der Bevölkerung den Kon­sum der Gen-Pflanzen ab. Der geern­tete Gen­mais wird als Fut­ter­mit­tel ver­wen­det, lan­det dann aber als Fleisch‑, Milch- oder Eier­pro­dukt in den Super­märk­ten. Diese Pro­duk­te müssen nicht als gen­ma­nip­uliert gekennze­ich­net werden.
Thomas Janosch­ka vom Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gen­tech­nik appel­liert an alle Land­wirte und die Ver­suchs­be­treiber in Dahns­dorf, auf den Anbau von Gen­mais zu verzicht­en. „Es gibt für den Anbau keine ökonomis­che Notwendigkeit. Die Prob­leme mit Schadin­sek­ten sind auch anders lös­bar. Es beste­ht die Gefahr, das die Schadin­sek­ten Resisten­zen erwer­ben, andere Insek­ten wie z.B. Schmetter­linge kön­nten geschädigt wer­den. Außer­dem ist zu befürcht­en, dass der Mais von kon­ven­tionellen und von Öko-Bauern gen­tech­nisch verseucht wird. Damit wird der Anbau von gen­tech­nikfreien Mais erschw­ert bzw. unmöglich gemacht.“
Die Frei­land­ver­suche mit Genkartof­feln in Golm (Max-Planck-Insti­tut) und Berge (Bay­er-Tochter Solav­ista) sind noch nicht im Stan­dortreg­is­ter enthal­ten. Ob die Betreiber in diesem Jahr trotz­dem einen Anbau pla­nen ist bish­er unklar. 

Es ist möglich, dass die Liste noch nicht voll­ständig ist und noch weit­ere Felder für dieses Jahr gemeldet wer­den. Das Stan­dortreg­is­ter find­en sie unter www.bvl.bund.de
und eine Karte mit den Feldern und weit­ere Infor­ma­tio­nen unter www.dosto.de/gengruppe.

Barn­imer Aktions­bünd­nis gegen Gentechnik

Bre­itschei­d­str. 43a, 16321 Bernau

Tel.: 03338/459407

www.dosto.de/gengruppe

gengruppe@dosto.de

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Freie Heide: Grüne für zivile Nutzung

(Poli­tik Dig­i­tal, 4.2., Jens Stein­er) Die Frak­tion Bünd­nis 90/ Die Grü­nen hat am 03. Feb­ru­ar 2005 im Bundestag
einen Antrag zur zivilen Nutzung der Kyritz-Rup­pin­er Hei­de einge­bracht. Darin wird die Bun­deswehr aufge­fordert auf die Nutzung des ehe­ma­li­gen Bom­bo­droms im Nor­den Bran­den­burgs zu verzicht­en. Auch Bun­destagspräsi­dent Wolf­gang Thierse gehört zu dessen Unter­stützern. Ziel des Antrags ist, den Stre­it­fall “Bombodrom,Freie Hei­de” wieder auf die zuständi­ge Bun­de­sebene zu brin­gen. Er soll möglichst noch vor der Oster­pause im Bun­destag in erster Lesung berat­en werden.

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Will die Landesregierung bei Opfern rechter Gewalt sparen?

Vere­inen und Ini­tia­tiv­en wird die Förderung gestrichen.
Opfer­per­spek­tive e.V. mah­nt notwendi­ge Mit­tel im Kampf gegen
Recht­sex­trem­is­mus an.

Die Bran­den­burg­er Lan­desregierung will für Opfer recht­sex­tremer Gewalt
keinen Cent mehr aus­geben. Der Vere­in Opfer­per­spek­tive, der seit vielen
Jahren Opfern rechter Gewalt hil­ft, soll nicht mehr unter­stützt werden.
Bish­er hat­te das Land mit 32.000 ? zwölf Prozent der Kosten getragen.
Der Vere­in, der mehrfach für seine Arbeit aus­geze­ich­net wurde, muss
jet­zt um seine Exis­tenz kämpfen. 

“Die Poli­tik der Lan­desregierung ist ver­ant­wor­tungs­los gegenüber den
Opfern men­schen­ver­ach­t­en­der Gewalt. Die Men­schen, die sich vor Ort
gegen Recht­sex­trem­is­mus engagieren, wer­den allein gelassen”, so Judith
Porath, Geschäfts­führerin der Opferperspektive. 

Von den gestern bekan­nt gewor­de­nen Kürzun­gen sind auch das
Hand­lungskonzept Tol­er­antes Bran­den­burg und das Aktions­bünd­nis gegen
Gewalt, Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit betrof­fen, dem
sämtliche För­der­mit­tel für Pro­jek­te im Land gestrichen wer­den. Die
Aus­län­der­beauf­tragte soll über­haupt kein Geld mehr für Maß­nah­men gegen
Ras­sis­mus erhalten. 

Stattdessen hat der Min­is­ter­präsi­dent einen Lot­tomit­tel-Fonds gegen
Recht­sex­trem­is­mus angekündigt. Ob die Opfer­per­spek­tive daraus gefördert
wer­den wird, ist völ­lig unklar. Noch im Koali­tionsver­trag hat­ten SPD und CDU
den Recht­sex­trem­is­mus als zen­trale gesellschaft­spoli­tis­che Aufgabe
definiert, dessen Bekämp­fung her­aus­ra­gende Bedeu­tung zukommt. “Sollte
die Lan­desregierung die Kürzun­gen wahrma­chen, wäre das Wort­bruch”, so
Porath. 

Noch nie wur­den nach Zäh­lun­gen der Opfer­per­spek­tive so viele Menschen
Opfer rechter Gewalt wie 2004; das Innen­min­is­teri­um bestätigt die
Zunahme der Gewalt­tat­en. Den­jeni­gen zu helfen, die der Gewalt zum
Opfer fall­en, ist ele­men­tar im Kampf gegen Rechtsextremismus.
“Offen­bar”, so Judith Porath, “hat die Lan­desregierung über die
Auseinan­der­set­zung mit der DVU-Frak­tion die Real­ität im Land aus dem
Blick verloren”.

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Bernau macht mobil: Gegen Neonazis!

(MOZ, 4.2.) Bernau (MOZ) Die Bürg­er von Bernau wollen es nicht länger hin­nehmen, dass
Aufmärsche von Neon­azis das Bild der Stadt verz­er­ren. Auf einer
Ver­anstal­tung des Net­zw­erkes für Tol­er­anz am Dien­stagabend wurde darüber
disku­tiert, wie dem Recht­sradikalis­mus ent­ge­genge­treten wer­den soll. 

Die bit­tere Erfahrung kann man schon in Berlin oder Pots­dam machen. Wer in
gewiss­er Ent­fer­nung das Wort Bernau ausspricht, hört schnell mal: “Ach, das
ist doch die Stadt mit den Recht­sradikalen.” Sollen ein paar Aufmärsche von
Neon­azis tat­säch­lich diese völ­lig falsche Wahrnehmung von Bernau in der Welt
bestimmen? 

Das kann, darf und soll nicht sein, war am Dien­stagabend die einhellige
Mei­n­ung im Ratssaal. Zu der von Pro­fes­sor Carl-Jür­gen Kaltenborn moderierten
Gespräch­srunde “Gemein­sam gewalt­frei gegen Recht­sex­trem­is­mus” hat­ten sich
mehr als 40 Men­schen einge­fun­den — engagierte Bürg­er vom Schüler bis zum
Pensionär. 

Konkreter Anlass für die vom Net­zw­erk für Tol­er­anz und Weltof­fen­heit sowie
dem Jugend- und Sozialauss­chuss ini­ti­ierte Ver­anstal­tung waren der rechte
Auf­marsch vom 22. Jan­u­ar gegen den Stadtverord­netenbeschluss für einen
Neubau des das Dos­to und der Anschlag auf den Jugend­klub in der folgenden
Nacht.

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Landtagsfraktionen wehren sich gegen “rechten Block”

(BM, 04.02.05, Dieter Salz­mann) Pots­dam — Im Land­tag wächst die Empörung über den Besuch von
Land­tagsab­ge­ord­neten der recht­sex­trem­istis­chen NPD-Frak­tion aus Sach­sen im
Pots­damer Par­la­ment. Das Tre­f­fen zeige, daß “an einem recht­sradikalen Block
gear­beit­et wird”, sagte Flo­ri­an Engels, Sprech­er der SPD-Frak­tion. Dem müsse
man sich “glasklar” ent­ge­gen­stellen. Die NPD-Abor­d­nung unter Leitung des
Frak­tions-Chefs Hol­ger Apfel auf dem Brauhaus­berg war, wie berichtet, am
Dien­stag einem CDU-Par­la­men­tari­er aufgefallen. 

Unter­dessen prüft Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch (SPD) ein Hausver­bot für
NPD-Mit­glieder. Alle rechtlichen Schritte wür­den aus­geschöpft, sagte er. Es
sei jedoch schwierig, alle Besuch­er entsprechend zu kon­trol­lieren. Das
Par­la­mentsprä­sid­i­um werde sich bei sein­er näch­sten Sitzung am Mittwoch mit
möglichen Kon­se­quen­zen beschäftigten, sagte der Landtagspräsident.
Unter­dessen hat sich Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) für ein neues
NPD-Ver­botsver­fahren aus­ge­sprochen. “Ich ste­he ganz klar dafür”, sagte
Platzeck gestern. Zwar sei mit einem Ver­bot nicht das Prob­lem des
Recht­sex­trem­is­mus zu lösen. Ein Nicht-Ver­bot bedeute jedoch, daß die NPD den
Zugang zur öffentlichen Parteien­fi­nanzierung behalte. 

NPD und DVU hat­ten Mitte Jan­u­ar vere­in­bart, kün­ftig zusammenzuarbeiten.
Vorge­se­hen ist unter anderem, daß bei Wahlen DVU-Kan­di­dat­en auf NPD-Listen
aufgestellt wer­den und umgekehrt. Primäres Ziel bei­der Parteien ist der
Einzug in den Bun­destag bei den Wahlen im Herb­st 2006. 

“Die Möglichkeit war nie so groß”, sagt der SPD-Lan­des­geschäfts­führer Klaus
Ness. Nach sein­er Ein­schätzung gibt es eine klare Arbeit­steilung: Die DVU
stellt ihre Organ­i­sa­tion zur Ver­fü­gung und die NPD inte­gri­ert die Gruppen
aus dem recht­en Spek­trum. Es beste­he die Gefahr, daß es der NPD im Osten
gelin­gen werde, die alternde PDS als Sam­mel­beck­en der Unzufriedenen
abzulösen und deren bish­erige ziv­il-gesellschaftliche Struk­turen zu
übernehmen, sagte Ness. 

Diese Auf­fas­sung ver­tritt auch der Leit­er des mobilen Beratungsteams,
Wol­fram Hülse­mann. Die Recht­sex­tremen prak­tizierten neue Strate­gien. Indem
sie bürg­er­lich aufträten, sich für soziale Ein­rich­tun­gen engagierten und
“den Staat ver­teufeln und ein­fache Lösun­gen” propagierten, erhofften sie
sich Akzep­tanz. Laut Hülse­manns lehne ein erhe­blich­er Teil jün­ger­er und
älter­er Men­schen in der Mark demokratis­che Wertvorstel­lun­gen ab. 

Für Parteien­forsch­er Jür­gen Dit­tbern­er ver­mit­telt der Umgang der
demokratis­chen Parteien mit den Recht­en den Ein­druck von Hilflosigkeit.
Bloßes Ignori­eren sei “ober­fläch­lich und schwach”, sagte der Poli­tologe und
rät zur direk­ten Konfrontation. 

Land­tagspräsi­dent prüft Hausver­bot für NPD

Rechtliche Umset­zung schwierig / PDS: Par­la­ment ist öffentlich­es Haus

(Berlin­er Zeitung, 4.2., Jens Blanken­nagel und Mar­tin Kles­mann) POTSDAM. Ein Tre­f­fen von Par­la­men­tarien der NPD mit DVU-Abge­ord­neten im
Bran­den­burg­er Land­tag hat die demokratis­chen Parteien in Pots­dam in
Aufre­gung ver­set­zt. Sie suchen jet­zt nach Möglichkeit­en, wie verhindert
wer­den kann, dass der Land­tag zum Tre­ff­punkt recht­sex­tremer Parteien wird.
Zu den uner­wün­scht­en Besuch­ern am Dien­stag zählte auch der sächsische
NPD-Frak­tion­schef Hol­ger Apfel, der sich zulet­zt im Land­tag in Dresden
geweigert hat­te, der Opfer des nation­al­sozial­is­tis­chen Holo­causts zu
gedenken. 

Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch (SPD) prüft jet­zt ein Hausver­bot für die
NPD. Er sagte am Don­ner­stag, dies sei rechtlich aber nicht einfach
durchzuset­zen. Der Vorschlag, den CDU-Frak­tion­schef Thomas Lunacek machte,
wird von der SPD unter­stützt. Dabei geht es den Frak­tion­sspitzen nicht
zulet­zt um die Sig­nal­wirkung. Die PDS-Frak­tionsvor­sitzende Dag­mar Enkelmann
sieht den Vorstoß indes kri­tisch: “Der Land­tag ist nun mal ein öffentliches
Haus”, sagte sie. Solange die NPD nicht ver­boten sei und im Potsdamer
Land­tag nicht öffentlich ras­sis­tis­che Pro­pa­gan­da betreibe, gebe es kaum eine
rechtliche Hand­habe. Auch Fritsch selb­st ist unsich­er: “Die Recht­slage ist
schwierig.” Jed­er Abge­ord­nete habe bes­timmte Rechte, unab­hängig von der
Parteizuge­hörigkeit, sagte er. “Klar ist aber, dass im Land­tag keine
Parteiver­anstal­tun­gen stat­tfind­en dürfen.” 

Die Frak­tio­nen von SPD und CDU ver­muten, dass NPD und DVU im Land­tag bereits
über die Bun­destagswahl 2006 sprachen, was wom­öglich einer
Parteiver­anstal­tung gle­ich käme. DVU und NPD hat­ten vor Monat­en ein
Wahlbünd­nis geschlossen: Bei der näch­sten Bun­destagswahl soll die NPD mit
ein­er offe­nen Liste für DVU-Mit­glieder auch in Bran­den­burg antreten. 

“Das Haus­recht erstreckt sich nicht darauf, die Parteizuge­hörigkeit der
Besuch­er zu ermit­teln”, räumte Fritsch ein. Hausver­bote habe es bish­er nicht
gegeben. Eigentlich sei es nur möglich, wenn einzelne Per­so­n­en gegen die
Hau­sor­d­nung oder gegen Geset­ze ver­stoßen — etwa durch das Tra­gen verbotener
Sym­bole. Parteien­forsch­er wie Jür­gen Dit­tbern­er von der Uni­ver­sität Potsdam
reagierten skep­tisch: Ein solch­es Hausver­bot sei “nur ein Sym­bol­mit­tel, das
in der Sache nichts ändert”, sagte er. 

DVU-Frak­tion­ssprech­er Thi­lo Kabus sagte, dass es sich bei dem NPD-Besuch am
Dien­stag um ein “informelles Tre­f­fen” bei­der Frak­tio­nen gehan­delt habe.
Anwe­send seien nur die Frak­tionsvorstände gewe­sen. “Es war ein Austausch
über die Erfahrun­gen der ver­gan­genen Zeit”, sagte Kabus, einst selb­st lange
Jahre NPD-Mit­glied und von 1992 bis 1998 sog­ar NPD-Lan­deschef in
Bran­den­burg. Weit­ere Tre­f­fen schloss Kabus nicht aus. Die Debat­te um ein
möglich­es Hausver­bot nan­nte der DVU-Mann eine “ver­fas­sungswidrige
Ein­schränkung der Arbeitsmöglichkeit­en” der DVU-Mitglieder. 

Tat­sache ist indes, dass NPD und DVU seit ihrem Wahlbünd­nis verstärkt
gemein­same Posi­tio­nen vertreten. Dabei beste­he die Gefahr, dass die
weit­ge­hend vom Münch­n­er Ver­leger Ger­hard Frey fer­nges­teuerte DVU in
Bran­den­burg von der NPD dominiert werde, wie Brandenburgs
Ver­fas­sungss­chutzchefin Win­friede Schreiber jüngst gewarnt hatte. 

Min­is­ter­präsi­dent Matthias Platzeck (SPD) sprach sich am Don­ner­stag erstmals
für ein erneutes Ver­botsver­fahren gegen die NPD aus. Allerd­ings müsse es
gründlich abgesichert sein, sagte er. 

Kon­flikt im Land­tag spitzt sich zu

Prä­sid­i­um berät über NPD-Hausverbot

(MAZ, 4.2.) POTSDAM Die Land­tags­frak­tio­nen von SPD, CDU und PDS haben Wider­stand gegen die
Koop­er­a­tion zwis­chen den recht­sex­tremen Parteien DVU und NPD angekündigt.
Das kür­zliche Tre­f­fen der Pots­damer DVU-Frak­tion mit NPD-Abge­ord­neten aus
dem Dres­d­ner Land­tag zeige, dass “an einem recht­sradikalen Block gearbeitet
wird”, sagte SPD-Frak­tion­ssprech­er Flo­ri­an Engels gestern. “Dem müssen wir
uns glasklar ent­ge­gen­stellen.” DVU-Sprech­er Thi­lo Kabus sagte, es habe
lediglich einen “Erfahrungsaus­tausch über die Arbeit in Landesparlamenten”
gegeben. 

Die Bran­den­burg­er DVU hat­te sich am Dien­stag über­raschend mit sächsischen
NPD-Poli­tik­ern im Land­tag getrof­fen. Daraufhin bat CDU-Frak­tion­schef Thomas
Lunacek Land­tagspräsi­dent Gunter Fritsch, ein Hausver­bot zu prüfen. Es sei
nicht hil­fre­ich, wenn sich zu den bere­its im Land­tag vorhan­de­nen Extremisten
weit­ere gesell­ten, so Lunacek. Fritsch sicherte seine Bere­itschaft zu einer
solchen Maß­nahme zu, will sich aber zunächst über die Möglichkeiten
informieren. Am 9. Feb­ru­ar wird sich laut Fritsch das Prä­sid­i­um des
Par­la­ments mit dem The­ma befassen. Ein Hausver­bot für den brandenburgischen
Land­tag ist nir­gend­wo schriftlich geregelt. 

PDS und SPD unter­stützten ein möglich­es Hausver­bot gegen die NPD. “Wenn
jemand im Land­tag faschistische
, nation­al­sozial­is­tis­che oder rassistische
Parolen verkün­det, hat der Präsi­dent das Recht, ihn des Haus­es zu
ver­weisen”, sagte die PDS-Frak­tion­schefin Dag­mar Enkel­mann. Der
Parteien­forsch­er Jür­gen Dit­tbern­er nan­nte ein Hausver­bot “nur ein
Sym­bol­mit­tel, das in der Sache nichts ändert”. 

Nach Ansicht des Poli­tolo­gen der Uni­ver­sität Pots­dam will die NPD den
Bünd­nis­part­ner DVU mit Blick auf die Bun­destagswahl 2006 auf einen
radikaleren Kurs brin­gen. Dage­gen müssten die demokratis­chen Parteien
über­parteilich vorge­hen und ihre bish­erige “Hil­flosigkeit” im Umgang mit den
Recht­sex­tremen abstreifen. “Parteien, die Auschwitz leug­nen und nationale
Min­der­heit­en ver­acht­en, müssen in der öffentlichen Diskus­sion gestellt
wer­den.” Das Ignori­eren der Abge­ord­neten in den Län­der­par­la­menten sei
“ober­fläch­lich und schwach”. 

Wider­stand gegen “recht­en Block”

Pots­damer Land­tags­frak­tio­nen wollen Hausver­bot für NPD durchsetzen

(LR, 4.2.) Die Bran­den­burg­er Land­tags­frak­tio­nen von SPD, CDU und PDS haben Widerstand
gegen die Koop­er­a­tion der recht­sex­tremen Parteien DVU und NPD angekündigt. 

Das kür­zliche Tre­f­fen der Pots­damer DVU-Frak­tion mit NPD-Abge­ord­neten aus
dem Säch­sis­chen Land­tag zeige, dass “an einem recht­sradikalen Block
gear­beit­et wird”, erk­lärte gestern SPD-Frak­tion­ssprech­er Flo­ri­an Engels.
“Dem müssen wir uns glasklar ent­ge­gen­stellen.” DVU-Sprech­er Thi­lo Kabus
sagte, es habe lediglich einen “Erfahrungsaus­tausch über die Arbeit in
Lan­despar­la­menten” gegeben. 

Die Bran­den­burg­er DVU hat­te sich am ver­gan­genen Dien­stag über­raschend mit
säch­sis­chen NPD-Poli­tik­ern im Land­tag getrof­fen (die RUNDSCHAU berichtete).
Daraufhin bat CDU-Frak­tion­schef Thomas Lunacek Land­tagspräsi­dent Gunter
Fritsch, ein Hausver­bot zu prüfen. Es sei nicht hil­fre­ich, “wenn sich neben
den schon jet­zt vorhan­de­nen Extrem­is­ten im Land­tag noch weit­ere aus anderen
Bun­deslän­dern hinzuge­sellen”, hieß es in dem Brief. 

Fritsch sicherte seine Bere­itschaft zu ein­er solchen Maß­nahme zu. Am
näch­sten Mittwoch wird sich laut Fritsch das Prä­sid­i­um des Par­la­ments mit
dem The­ma befassen. Beim Hausver­bot gehe es um eine
“Einzelfal­l­entschei­dung”, die der Par­la­mentspräsi­dent sorgfältig abzuwägen
habe, sagte dessen Büroleit­er Ger­not Schmidt.

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Schwitzen für einen Euro anstatt Knast


Befürch­tun­gen, Plätze für Straftäter-Pro­gramm kön­nten durch HartzIV-Regelung ver­drängt werden

(Neues Deutsch­land, Bernd Bau­mann) Nach dem Mot­to »Schwitzen statt sitzen« ver­fuhren im ver­gan­genen Jahr in 2481 Fällen Straftäter, denen Gerichte saftige Geld­straßen aufge­brummt hat­ten– das waren 61 Fälle mehr als im Jahr zuvor. Weil die Verurteil­ten nicht zahlen kon­nten, leis­teten sie ersatzweise gemein­nützige Arbeit. Andern­falls müssten sie ins Gefängnis.
Eine solche Ersatzfrei­heitsstrafe abwen­den kön­nen die Betrof­fe­nen durch gemein­nützige Arbeit in rund 1000 Ein­rich­tun­gen und Insti­tu­tio­nen in Bran­den­burg. Es han­delt sich dabei zum Beispiel um Kirchenge­mein­den, Kindergärten, Senioren­tr­e­ffs oder Tier­heime. Dort müssen die Straftäter aufräu­men, putzen oder im Garten ackern.

Es gebe inzwis­chen einen Trend hin zur gemein­nützi­gen Beschäf­ti­gun­gen und weg vom Ein­sitzen in ein­er Jus­tizvol­lzugsanstalt, erläutert Jus­tizmin­is­teri­ums-Sprech­er Thomas Melz­er. Vielfach beantragten sog­ar bere­its ein­sitzende Häftlin­gen die Umwand­lung ihrer Rest­strafe in gemein­nützige Arbeit, weil sie den tris­ten Aufen­thalt im Gefäng­nis nicht länger aushal­ten. Geld­strafen ver­hän­gen die Richter häu­fig bei Belei­di­gun­gen, Dieb­stahl, weniger schw­eren Kör­per­ver­let­zun­gen, Betrug oder Wirtschaftsdelikten.

Das Jus­tizmin­is­teri­um spart durch »Schwitzen statt sitzen« Geld. Schließlich kostet den Staat jed­er Haft­platz pro Tag min­destens 25 Euro. Wenn die in Frage kom­menden Strafen dage­gen durch gemein­nützige Arbeit abge­golten wer­den, ver­ringern sich die jährlichen Aus­gaben um etwa drei Mil­lio­nen Euro. Allerd­ings wur­den jet­zt Befürch­tun­gen laut, dass die mit HartzIV einge­führten Ein-Euro-Jobs die Stellen für das Pro­gramm »Schwitzen statt sitzen« ver­drän­gen. Ins Grü­beln gekom­men waren Mitar­beit­er der sozialen Dien­ste der Jus­tiz, die Verurteilte in gemein­nützige Arbeit ver­mit­teln. Etliche Ein­rich­tun­gen kön­nten die für die Straftäter zur Ver­fü­gung ste­hen­den Plätze rest­los stre­ichen und stattdessen Empfänger des Arbeit­slosen­gelde­sII einsetzen. 

Jus­tizmin­is­terin Bar­bara Blechinger (CDU) ver­wies der­ar­tige Äng­ste vor­erst ins Reich der Spekulationen.

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Vertriebenenstein muss weg”

Innen­stadt — Die Antifa Pots­dam fordert die Dein­stal­la­tion des “Ver­triebe­nen­steines” am Alten Markt bis zum 8. Mai 2005. An diesem Tag jährt sich das Ende des Zweit­en Weltkrieges zum 60. Mal. “Die so genan­nten Ver­triebe­nen­ver­bände sind von allen recht­en Organ­i­sa­tio­nen die, die am erfol­gre­ich­sten eine Revi­sion der Nachkrieg­sor­d­nung anstreben”, so Liane Funken, Press­esprecherin des Arbeit­skreis­es Antifa. Es sei unerträglich, wie die Bemühun­gen der extremen Recht­en dahin gin­gen, deutsche Opfer des Krieges mit den von den Nazis Ermorde­ten gle­ichzuset­zen. Der “Ver­triebe­nen­stein” zeige, dass es keine klare Dis­tanzierung von den Aktiv­itäten dieser Ver­bände seit­ens der demokratis­chen Parteien gäbe, so Funke.

Inforiot