Am Samstag den 22. Januar 2005 will die kleine Bernauer Naziszene um Roy
Grassmann durch die Stadt marschieren. Sie stören sich am geplanten Neubau des Jungendtreffs DOSTO. Wahrscheinlich werden wie bei den
Aufmärschen im letzten Jahr diverse Kameradschaften aus Brandenburg und
Berlin als Unterstützung anreisen.
Ein breites Bündnis Bernauer Gruppen und Vereine ruft alle Bernauer und
Bernauerinnen auf, sich an den Protestaktionen unter dem Motto “Nazis
auslachen!” zu beteiligen.
Weitere Informationen zu den Uhrzeiten, der genauen Aufmarschroute und den
Gegenaktionen folgen.
Autor: redax
Potsdam — Wegen Körperverletzung ermittelt die Polizei gegen einen 21-jährigen Mann
aus der Gemeinde Nuthetal, der am Sonntagfrüh in der Potsdamer Innenstadt
festgenommen wurde. Informiert wurde die Polizei von dem aus Algerien
stammenden Opfer, der unverletzt blieb.
Der 29-Jährige war gegen 4.40 Uhr zu Fuß in der Charlottenstraße unterwegs.
Nachdem er an zwei entgegenkommenden Männern vorbeigegangen war, spürte er
einen Schlag in den Nacken und fühlte sich an seiner Kapuze festgehalten.
Kurz darauf erhielt der Mann noch zwei weitere Stöße. Als er sich umdrehte,
stellte er fest, dass ihn einer der beiden betzrunkenen Männer attackiert
hatte, und verständigte die Polizei. Die Beamten stellten kurz darauf den
21-jährigen Tatverdächtigen und seinen Begleiter. Der der Polizei bereits
bekannte Täter pustete sich auf 1,95 Promille und wurde ins Polizeigewahrsam
gebracht.
Gedenkstein beschmiert
Unbekannte haben am Wochenende im Geschichtspark auf dem Gelände des
ehemaligen Außenlagers des Konzentrationslagers Sachsenhausen einen etwa
zwei Meter hohen und einen Meter breiten Gedenkstein mit blauer Farbe
besprüht. Neben mehreren undefinierbaren Schriftzügen entdeckte die am
Sonntagvormittag verständigte Polizei an einer Stelle das Wort Jude. Die
Beamten fertigten Fotos, befragten Anwohner und verständigten das
Ordnungsamt, das sich um das Beseitigen der Schmiererei kümmerte.
Möglicherweise steht diese Straftat im Zusammenhang mit der Beschädigung
einer etwa 20 Meter vom Gedenkstein entfernten Bushaltestelle. Die Täter
hatten deren Scheiben zerstört und ebenfalls mit Schriftzeichen besprüht.
Die zum Verdacht der Volksverhetzung ermittelnde Kriminalpolizei sucht
Zeugen, die zwischen Sonnabend 17 Uhr und Sonntag 10 Uhr im Bereich der
Hamburger Straße auffällige Personen oder Fahrzeuge bemerkt haben.
Hinweise zu diesem Fall nehmen die Polizei in Nauen unter (0 33 21) 40 00
bzw. jede andere Polizeidienststelle entgegen.
POTSDAM. Am derzeitigen Standort des Sitzes der Jüdischen Gemeinde in der Potsdamer Innenstadt soll eine neue Synagoge gebaut werden. Das hat Gemeindevorsitzender Mikhail Chvarts bestätigt. Für das Gebetshaus in der Schlossstraße 1 soll der dort zu DDR-Zeiten entstandene Plattenbau bis 2006 teilweise abgerissen werden. Die Kosten für die Synagoge wollen das Land Brandenburg, die Stadt Potsdam und die Gemeinde jeweils zu einem Drittel aufbringen. Dabei setzt die Gemeinde auf den neu gebildeten “Förderverein Neue Synagoge”, der allerdings bisher nur 4 000 Euro gesammelt hat. Die alte Synagoge am heutigen Platz der Einheit war im April 1945 durch Bomben schwer beschädigt und später abgerissen worden.
Schwedt (os) Mit einer neuen Sonderausstellung wagt sich das Stadtmuseum Schwedt an die letzten Kriegsmonate des Jahres 1945 heran. Sechs Jahrzehnte nachdem die Front über die Uckermark hinwegrollte und verheerende Spuren hinterließ, wollen die Museumsmitarbeiter an die Geschehnisse von damals erinnern. Schwerpunkt bilden einerseits die Kampfhandlungen entlang der Oder, andererseits das zivile Leben in der Stadt. “Dass Schwedt heute so aussieht wie es aussieht, ist genau dieser Zeit geschuldet”, sagt Karin Herms, die die Ausstellung seit längerer Zeit mit vorbereitet. In nur wenigen Tagen ging die alte Stadt zu großen Teilen durch Artilleriebeschuss unter.
Mit Dokumenten, Funden, Gegenständen und Illustrationen sollen die Monate Januar bis Mai detailliert dargestellt werden, die näher rückende Front, die Flucht der Bewohner, der Beschuss, das Leid und die anschließende Not. “Für uns ist dieses Thema sehr wichtig, weil es in dieser Form bisher noch nie so dargestellt wurde”, erklärt Ulrike Müller vom Stadtmuseum.
Die Einrichtung baut dabei vor allem auf André Vogel vom Staatlichen Munitionsbergungsdienst. Er beschäftigt sich nicht nur beruflich mit fast jedem in Uckermark und Barnim entdeckten Kampfmittelrest, sondern interessiert sich auch privat für die Militärgeschichte im Raum Schwedt. Seine Recherchen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. So sind auch Waffen, Uniformen und militärische Zeugnisse ebenso zu sehen wie originale Tagebücher dieser Zeit, Fluchtkoffer, Familienalben.
Schon seit längerer Zeit hält das Museum Lebenserinnerungen von gebürtigen Schwedtern fest. Die Interviews stellen eine einzigartige Quelle zur Geschichte der Stadt dar. Teile dieser Erinnerungen ergänzen die neue Sonderausstellung, die am 30. Januar eröffnet wird. “Aus vielen Zeitzeugen ist es richtig herausgebrochen, als wir sie nach den Kriegswirren befragten”, erzählt Ulrike Müller. “Manche können aber auch bis heute nicht darüber reden.”
Besonders haften blieb ihr die Geschichte einer älteren Frau, die nach der Rückkehr vom Treck mit dem Schlüssel in der Hand vor den Ruinen ihres Hauses stand.
Letschin (MOZ) In den kommenden zwei Jahren könnte das Ehrenmal für die sowjetischen Gefallenen auf dem Letschiner Anger “umziehen”. Diesen Zeitplan hält jedenfalls Letschins Ortsbürgermeister Günter Fetting und SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat für realistisch. Im Zusammenhang mit der künftigen Gestaltung des Letschiner Angers hatte der CDU-Abgeordnete Hans-Dietrich Augustin darauf aufmerksam gemacht, dass bereits in der vorherigen Legislaturperiode darüber gesprochen worden war, das Ehrenmal umzusetzen. Es gäbe keine Sowjetunion mehr, keinen Sozialismus und wohl auch ein nachlassendes Interesse, so Augustin. Nichts gegen das Gedenken an die sowjetischen Gefallenen, aber ob ein solcher Friedhof mitten im Dorf sein müsse, sei zu überlegen.
Erst recht, da sich zwar an der Grundgestaltung des Angers in Letschin nicht viel ändern wird — vor allem die Wege sollen befestigt und einige Bäume ersetzt bzw. ergänzt werden — aber gerade um das Ehrenmal herum ist vorgesehen, eine neue Hecke aus einheimischen Gehölzen zu pflanzen. Noch nicht aus den Augen verloren ist auch die Überlegung, das Denkmal des Alten Fritz wieder an seinen angestammten Platz zu stellen — und der ist dort, wo sich heute noch das Ehrenmal befindet. Das Denkmal nämlich steht dem geplanten Bau eines zweiten Kreisels an der Ortsdurchfahrt im Wege und muss deshalb ohnehin umgestellt werden.
Günter Fetting, in der vergangenen Legislaturperiode Letschins Bürgermeister und bekennender Preußen-Freund, bestätigte, dass sich Letschin seinerzeit mit der Frage des Umbettens der sowjetischen Gefallenen beschäftigt habe. Die Idee, die sowjetischen Gefallenen auf den Letschiner Friedhof am Rand des Dorfes oder auf den Friedhof für sowjetische Soldaten in Lebus umzubetten, ist seitdem keinesfalls in Vergessenheit geraten. Im Gegenteil.
Zwar habe das Innenministerium seinerzeit eine entsprechende Anfrage mit dem Hinweis abgelehnt, der Vertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Russland sehe ein solches Vorgehen nicht vor. Dem Wunsch Rußlands, die sowjetischen Kriegsgräberstätten in Deutschland zu erhalten, wurde durch den Artikel 18 des Deutsch-Sowjetischen Partnerschaftsvertrages von 1991 von deutscher Seite nachgekommen.
Günter Fetting informierte, dass es jetzt mit der Russischen Botschaft verhandelt werden soll. Federführend sei dabei der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Im Herbst vergangenen Jahres habe man dies bei einer Ortsbegehung in Letschin mit dem Landesvorsitzenden des Volksbundes besprochen.
Es gäbe sogar Überlegungen, so Günter Fetting, wie man die Umbettung der sowjetischen Gefallenen aus dem Ortszentrum auf den Letschiner oder Lebuser Friedhof nicht nur würdevoll, sondern auch vergleichsweise kostengünstig bewältigen könnte. “Der Umbetter des Volksbundes Erwin Kowalke, der demnächst in den Ruhestand geht, würde das als Rentner kostenlos übernehmen”, informierte Fetting die Gemeindevertretung. Er sei optimistisch, dass binnen zwei Jahren eine Klärung herbeigeführt werden könne. Die russische Botschaft sei nachgiebiger geworden und habe bereits andernorts ihre Zustimmung zum Umbetten sowjetischer Gefallener gegeben.
Angesichts dessen stimmte der Gemeinderat der geplanten Angergestaltung zu, die bei einem Abbau des Ehrenmals entsprechend angepasst werden soll. Ohne Diskussion.
Frauen fanden Zuflucht
FÜRSTENWALDE Auch 2004 flüchteten Frauen aus der Fürstenwalder Region vor häuslicher Gewalt durch ihre Partner und fanden beim Verein “Frauen helfen Frauen” Unterstützung. 18 Hilfesuchende waren es insgesamt, die mit ihren zwölf Kindern für eine gewisse Zeit in die Notwohnung einzogen. Dort blieben die Bewohnerinnen unterschiedlich lange, manche nur ein, zwei Tage, andere bis zu fünf Monaten, sagte Gertrud Preußner vom Frauenverein.
Hilfe suchten sowohl jüngere als auch ältere Frauen unterschiedlicher Nationalität und Bildungsstandes. Da in dem gesicherten Komplex gleichzeitig maximal nur sechs Plätze zur Verfügung stehen, war sechs weiteren Frauen der Einzug in das Frauenhaus Eisenhüttenstadt angeboten worden, dieses Angebot hatte aber letztendlich keine genutzt. Zum einen fehle vielen der Betroffenen das Geld, um regelmäßig zwischen dem Eisenhüttenstädter Wohnort auf Zeit und dem Fürstenwalder Sitz von regelmäßig zu kontaktierenden Behörden, Fachärzten, Bewährungshelferinnen oder Hilfsdiensten zu pendeln, so Gertrud Preußner. Außerdem seien viele der Kinder in Kindergärten oder Schulen der Region untergebracht. “Außerdem befinden sich viele junge Frauen in der Ausbildung oder in Trainingsmaßnahmen, haben jahrelange Kontakte zu Geschwistern, Eltern, Freunden oder Bekanntschaften in Fürstenwalde und dessen Umland und in dieser Situation sind soziale Bindungen wichtig”.
Wie Gertrud Preußner erläuterte, existiert in Fürstenwalde seit Anfang 2004 nur noch die Schutzwohnung, das zuvor existierende, wesentlich größere Frauenhaus musste aufgeben werden.
Für die Fürstenwalder Notwohnung sowie die Kontakt- und Beratungsstelle des Vereins standen 16666 Euro vom Land Brandenburg, 8000 Euro vom Landkreis und 17900 Euro von der Stadt zur Verfügung. Der Bund zahlte weitere 17250 Euro für eine ABM-Stelle. Obwohl noch keine bestätigten Zahlen für 2005 vorliegen, scheint der Fortbestand der Notwohnung gesichert, die Personalsituation hat sich sogar entspannt. Gertrud Preußner wird von Christine Hochmuth und Marita Wittenburg unterstützt, die im Dezember und für ein halbes Jahr über das Programm “Arbeit statt Sozialhilfe” eingestellt werden konnten. Zudem hat eine ehemalige Bewohnerin des Frauenhauses den telefonischen Bereitschaftsdienst übernommen.
Gedenken am 31. Januar am Panzer
Letschin (sm/MOZ) Kienitz” Ortsbürgermeister Roland Grund hat im Gemeinderat angefragt, was eigentlich geplant sei zum 60. Jahrestag der Befreiung. Er wies darauf hin, dass am 31. Januar 1945 die Rote Armee in Kienitz als erstes über die Oder gekommen sei. Der amtierende Bürgermeister Michael Böttcher verwies daraufhin auf eine entsprechende Gedenkveranstaltung des Landkreises. Zudem werde am 31. Januar am Denkmal in Kienitz, das an den ersten sowjetischen Panzer erinnert, der über die Oder gekommen ist, um 9 Uhr eine Kranzniederlegung stattfinden. Letschins Ortsbürgermeister Günter Fetting informierte zudem, dass am Tag, an dem Letschin befreit wurde, am 17. April, eine Kranzniederlegung in Letschin geplant sei.
Heimliche zweite Staatsbürgerschaft
Potsdam — Nach Auffassung der brandenburgischen Landesregierung muss Deutschland das heimliche Beschaffen einer zweiten Staatsbürgerschaft erschweren. Dafür werde sich das Land auf Bundesebene einsetzen, kündigte Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) an. Derzeit erhielten die deutschen Behörden keine Kenntnis von der Einbürgerung eines deutschen Staatsangehörigen in einem ausländischen Staat. Durch die Einbürgerung in anderen Ländern sei aber die deutsche Staatsangehörigkeit hinfällig. Wer in Deutschland leben wolle, brauche dann eine Aufenthaltsgenehmigung. ddp
Spendeneinnahmen für Garnisonkirche blieben bisher unter den Erwartungen
Die Grundsteinlegung für die Garnisonkirche findet wie vorgesehen am 14. April, dem 60. Jahrestag des englischen Bombenangriffs auf Potsdam, statt. Das bestätigte Andreas Kitschke, Vorstandsmitglied der Fördergesellschaft für den Wiederaufbau (FWG), die am Sonnabend zum Neujahrsempfang in die Friedenskirche eingeladen hatte.
Von den Verhandlungen mit dem Grundstücksmieter ARAG zur Abtretung der Fläche für den Aufbau werde die Grundsteinlegung nicht berührt, da ihr Ort auf dem Gehweg im öffentlichen Straßenraum liegt. Bis dahin reichten vor der Sprengung des Turms und der anschließenden Straßenverbreiterung die Grundmauern. Zum Stand der Gespräche über die Abtretung des Grundstücks wollte sich Baubeigeordnete Elke von Kuick-Frenz nur in einem Satz äußern: “Es wird verhandelt.” Nach PNN-Informationen hat Oberbürgermeister Jann Jakobs dabei mit der hinter der ARAG stehenden Unternehmerfamilie jedoch Fortschritte erreicht, die eine baldige Einigung möglich erscheinen lassen.
Die Fördergesellschaft hat einen weiten Weg vor sich, um das vor Jahresfrist in einem “Ruf aus Potsdam” angekündigte Wiederaufbauvorhaben umzusetzen, dessen Kosten auf 65 Millionen Euro veranschlagt werden. Wie ihr Vorsitzender Dr. Hans Rheinheimer sagte, blieben die Spendeneinnahmen bisher unter den Erwartungen. Rheinheimer sieht den Hauptgrund darin, dass das Projekt noch immer umstritten ist. Nach wie vor werde die Bedeutung der Kirche für das moralische und geistige Leben in Preußen, für die theologische und religiöse Entwicklung und ihr ästhetischer und baukünstlerischer Wert unterschätzt.
Fördergesellschaft und Stadt wollen ihre Anstrengungen bündeln, für das Projekt Garnisonkirche deutschlandweit und auch im Ausland zu werben. Dazu zähen dessen Präsentation auf dem Kirchentag in Hannover sowie die Herausgabe einer Silbermedaille, von Uhren, Textilien, Druckerzeugnissen, Porzellan und anderes.
In seinem Grußwort bekannte sich der Oberbürgermeister zu dem von der Evangelischen Kirche vorgelegten Konzept, das kulturelle Veranstaltungen und ein Versöhnungszentrums einschließt. Für die Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG), die eine ausschließliche Nutzung als Gotteshaus fordert, stünden die Türen zur Mitarbeit weiterhin offen. Die TPG hat bisher 5,5 Millionen Euro für den Wiederaufbau der Garnisonkirche eingeworben.
Tauschobjekt für Wiederaufbau
Grundstück an Pappelallee angeboten / Ein Jahr “Ruf aus Potsdam”
Die Stadt Potsdam hat der Versicherungsgruppe Arag, der das Grundstück am ehemaligen Standort der Garnisonkirche in der Breiten Straße gehört, ein Tauschgrundstück an der Pappelallee im Bornstedter Feld angeboten. Das sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs am Rande des Neujahrsempfangs der Fördergesellschaft Potsdamer Garnisonkirche am Samstag in der Friedenskirche. Die Verhandlungen, auch über andere Angebote, gestalteten sich aber “schwierig”.
Am ersten Jahrestag des “Rufs aus Potsdam”, der unter Schirmherrschaft von Ministerpräsident Matthias Platzeck, Bischof Wolfgang Huber und Innenminister Jörg Schönbohm zum Wiederaufbau der Kirche gestartet worden war, kamen zahlreiche Gäste, die Schirmherren fehlten aus Termingründen, wie es hieß.
Der Vorsitzende der Fördergesellschaft, Hans P. Rheinheimer, wies auf die Probleme eines Projektes hin, das in der Außenwahrnehmung immer noch “zu konfliktbeladen” sei. Ziel müsse sein, den Wiederaufbau “zu einem sympathischen Projekt zu machen” und ihm “seine Sperrigkeit zu nehmen”. Damit spielte er auf die Differenzen mit der Traditionsgemeinschaft Potsdamer Glockenspiel (TPG) an, die sich bislang wegen ihrer Ablehnung eines Versöhnungszentrums in der Kirche nicht am “Ruf aus Potsdam” beteiligen will. Unmachbar ist laut Rheinheimer die von der TPG geforderte vertragliche Regelung, was in der Kirche zu geschehen habe. Dennoch sei “die Hand ausgestreckt” zur Zusammenarbeit.
Auch der Oberbürgermeister lud die TPG zur Mitarbeit ein, allerdings unter der Maßgabe, den Wiederaufbau “nicht zu einem Kirchenkampf zu missbrauchen”. Die Stadt stehe eindeutig auf Seiten der Kirche und der Fördergesellschaft und werde das Projekt — im Zusammenhang mit der Wiedergewinnung der Plantage — künftig mehr im Marketingkonzept zur Außenwerbung der Stadt betonen.
Einen neuen Anlauf zu Gesprächen mit der TPG soll es nach Fertigstellung des Nutzungskonzepts für das Kirchenschiff geben, sagte Stadtkirchenpfarrer Markus Schütte. Das derzeit von Vertretern der Kreissynode und der Kirchenleitung diskutierte Konzept werde bereits vorfristig Ende März vorliegen. “Wir werden nicht auf das Versöhnungszentrum verzichten, aber auch nichts völlig Neues aus dem Ärmel schütteln.“In sechs Monaten könne mit der Gründung der Stiftung Garnisonkirche gerechnet werden, sagte Rheinheimer, der seit kurzem auch mit dem großzügigen Förderer der Dresdner Frauenkirche, dem Medizinnobelpreisträger Günter Blobel, in “gutem Kontakt” steht.
Eher “politisch und ideell” als finanziell sei derzeit die Hilfe von Seiten des Landes für das Kirchenprojekt, so Albrecht Gerber, Büroleiter des Ministerpräsidenten. Am 14. April wird der symbolische Grundstein zur Kirche neben deren ehemaligem Standort an der Breiten Straße gelegt.