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Freie Betten für Onkelz-Konzert gesucht

Das ist Reko­rd für den Lausitzring: In nur 27 Tagen wur­den 100 000
Tick­ets für das Abschieds-Fes­ti­val der Böh­sen Onkelz am 17./18. Juni
2005 verkauft. Eine Riesen-Her­aus­forderung für den Fremdenverkehrsverein
am Lausitzring. 

Schon jet­zt meldet der Kapaz­ität­sprob­leme bei Hotel- und Pensionszimmern
in der umliegen­den Gemeinde Schip­kau, der Stadt Sen­ften­berg und weiteren
Anrain­erkom­munen. Horst Huchatz, Vor­standsvor­sitzen­der des
Frem­den­verkehrsvere­ins, zur Bet­ten­nach­frage am Ring: “Allein unserem
Frem­den­verkehrsvere­in liegen bere­its über 300 Einze­lan­fra­gen vor. Und
das ist ein Dreivier­tel Jahr vor Ver­anstal­tungs­be­ginn erst der Anfang.” 

Der Frem­den­verkehrsvere­in bit­tet alle Hotel- und Pen­sions­be­sitzer sowie
Anbi­eter von Ferien­woh­nun­gen und Camp­ing-Möglichkeit­en aus der Region,
freie Bet­tenka­paz­ität rund um die Ver­anstal­tungstage am 17./18. Juni
2005 unter der Tele­fon­num­mer 03 57 54/3 14 50 oder per Email unter
fvv@amlausitzring.com anzumelden. Beson­ders stark ist vor allem die
Nach­frage von Grup­pen­reisenden, die sechs Bet­ten und mehr in einer
Unterkun­ft suchen. Hotels und Pen­sio­nen, die einen eigenen
Shut­tle-Ser­vice zum Lausitzring anbi­eten, kön­nen sich darüber hinaus
beson­ders empfehlen.

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Schläger festgenommen

(30.9.) Am Mittwochabend zogen mehrere Jugendliche mit “Sieg Heil”-Rufen durch
die Hos­pi­tal­straße in Wriezen. Polizeibeamte kon­nten dort zunächst
nie­mand ent­deck­en. Kurz darauf informierte eine Zeu­g­in die Polizei über
eine Schlägerei am Bahn­hof. Die Polizis­ten been­de­ten die Prügelei
sofort. Sie nah­men einen 17-jähri­gen Jugendlichen fest, der ger­ade auf
einen 24-jähri­gen, am Boden liegen­den, behin­derten Mann eingeschlagen
hat­te. Als Mit­täter wur­den drei weit­ere Jugendliche im Alter von 16 und
18 Jahren ermit­telt. Zwei kon­nten im Bere­ich des Tatortes und der Dritte
nach polizeilichen Ermit­tlun­gen festgenom­men werden. 

Nach bish­eri­gen Unter­suchun­gen soll der 17-jährige Wriezen­er, der als
Haupt­täter verdächtigt wird, im betrunk­e­nen Zus­tand dem taub­s­tum­men Mann
mit dem Knie ins Gesicht getreten und mehrfach mit der Faust geschlagen
haben. 

Zum Motiv kann erst nach Abschluss der Vernehmungen eine Aussage
getrof­fen wer­den. Diese dauern gegen­wär­tig noch an. Ver­let­zun­gen konnten
bei dem Opfer augen­schein­lich nicht fest­gestellt wer­den. Eine ärztliche
Behand­lung lehnte er ab. 

Die Kripo in Straus­berg ermit­telt wegen des Ver­wen­dens von Kennzeichen
ver­fas­sungswidriger Organ­i­sa­tio­nen und wegen gefährlich­er Körperverletzung.

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Büro verwüstet und beschmiert

(LR) In die Büroräume ein­er Lübben­er Fir­ma seien in der Nacht zu Donnerstag
Unbekan­nte einge­brochen und hät­ten die Räume mit Hak­enkreuzen und
Nazis­prüchen beschmiert, informiert die Polizei. 

Daneben hät­ten die Täter Büro­ma­te­ri­alien und tech­nis­che Geräte mit einer
Hol­zla­sur über­gossen. Auch seien aus einem etwa 30 Kilo­gramm schweren
Tre­sor Fir­me­nun­ter­la­gen und Bargeld entwen­det worden. 

Lübben: Ein­brech­er schmieren Nazi-Sprüche

(BM) Lübben — Unbekan­nte haben Büroräume eines Handw­erks­be­triebs in Lübben
(Dahme-Spree­wald) mit Nazi­parolen und ‑sym­bol­en beschmiert. Außerdem
über­gossen sie Büro­ma­te­ri­alien und tech­nis­che Geräte mit einer
Hol­zla­sur, so dass die Gegen­stände unbrauch­bar wur­den, sagte gestern ein
Polizeis­prech­er. Die Ein­brech­er entwen­de­ten einen etwa 30 Kilogramm
schw­eren Wandtre­sor mit Fir­me­nun­ter­la­gen und Bargeld.

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Rassismus zwischen zwei Leitern.

Vier Briten the­ma­tisieren Frem­den­hass / Das englis­chsprachige “White Horse
The­atre” gastiert am Marie-Curie-Gymnasium

Zehn Charak­tere für vier Schaus­piel­er — da ist Impro­vi­sa­tion gefragt.
Dass sie diese beherrschen, zeigte die englis­chsprachige Theatergruppe
“White Horse The­atre” am Don­ner­stagvor­mit­tag im Marie-Curie-Gymnasium. 

Mit dem Stück “Promised Land” ver­sucht­en die vier Schaus­piel­er aus
Eng­land, den Schülern der siebten und acht­en Klasse des Hohen
Neuen­dor­fer Gym­na­si­ums die englis­che Sprache lebendig näher zu bringen. 

Lediglich zwei Leit­ern dien­ten ihnen dabei als Req­ui­siten. Mal als
Gefäng­nis, mal als Amt­s­theke dienend, wurde dieses Uten­sil kreativ
einge­set­zt. Auch mussten die Schaus­piel­er Schnel­ligkeit beweisen.
Inner­halb kürzester Zeit galt es, von der Polizistin in die Rolle einer
Sozialar­bei­t­erin zu schlüpfen. 

“Promised Land” zeigt die Geschichte ein­er von Sri Lan­ka nach England
geflo­henen jun­gen Frau. Gilt ihr Kampf anfangs noch den britischen
Behör­den, bekommt sie schließlich Asyl gewährt und ein Haus in der Gough
Street zugeteilt. Aus­gerech­net in der Straße, die von ein­er dreiköpfigen
ras­sis­tis­chen Jugendgang beherrscht wird. 

Trotz andauern­der Tyran­nisierung und bru­taler Gewal­tan­wen­dung gegen die
junge Immi­gran­tin gelingt ihr am Ende das Unmögliche: Zumin­d­est zwei der
Gang­mit­glieder schließen mit ihr Freundschaft. 

Auch wenn es nicht jedem Schüler gelang, den englis­chen Dialo­gen zu
fol­gen, wurde den jun­gen Zuschauern doch der Appell für Tol­er­anz und
Gast­fre­und­schaft klar. 

“Ich hat­te mit dem Ver­ständ­nis weniger Prob­leme”, ver­rät Alexander
Hampf, Schüler des Gym­na­si­ums. “Schließlich hat­ten wir das Stück schon
im Unter­richt vorbereitet.” 

Nach drei Wochen Tournee ste­hen die jun­gen Briten am Anfang ihrer
zehn­monati­gen Deutsch­landreise. Vor dieser Tour kan­nten sich die
Schaus­piel­er untere­inan­der noch nicht. Sie wur­den alle in Eng­land für
das “White Horse The­atre” gecastet. 

Dabei sind die Schaus­piel­er dur­chaus authen­tisch: Die Darstel­lerin der
asi­atis­chen Migran­tin hat auch im wirk­lichen Leben Wurzeln in Sri Lanka.

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Projektwerkstatt eröffnet

Gedenkstätte: Grünes Licht für
Umbau der Vil­la Eicke zu Jugendbegegnungsstätte

Die Gedenkstätte Sach­sen­hausen ver­fügt jet­zt über eine eigene
Pro­jek­twerk­statt für Schüler. In dem denkmalgeschützten Gebäude der
ehe­ma­li­gen “Waf­fen­meis­terei” sind die neuen Räume mit optimalen
Bedin­gun­gen für eine Gedenkstät­ten­päd­a­gogik unterge­bracht. Bei der
Ein­wei­hung der Räume kündigte Lan­des-Bil­dungsmin­is­ter Stef­fen Reiche
gestern zugle­ich an, dass die Mit­tel für den Umbau der Vil­la Eicke in
eine Jugend­begeg­nungsstätte bewil­ligt werden. 

Seit vie­len Jahren hat sich auch der Ini­tia­tivkreis für eine
inter­na­tionale Begeg­nungsstätte um den Umbau der leer ste­hen­den Vil­la an
der Bernauer Straße bemüht. Mit der Freiga­be von 0,7 Mil­lio­nen Euro aus
dem so genan­nten Mauer­fonds kann das Vorhaben nun umge­set­zt werden.
Hinzu kom­men Mit­tel aus dem Lan­des- und dem Bun­desju­gend­plan. Der Umbau
des Haus­es soll ins­ge­samt fast 1,3 Mil­lio­nen Euro kosten. Die bisherigen
Pläne sehen ein Gebäude mit 32 Bet­ten vor, das vom Deutschen
Jugend­her­bergswerk betrieben und von der Stiftung Brandenburgische
Gedenkstät­ten päd­a­gogisch betreut wird. Bis Ende 2006 kön­nte das Haus
fer­tig sein. Stiftungs­di­rek­tor Gün­ter Morsch war sichtlich zufrieden.
Zumal mit der Begeg­nungsstätte auch län­gere Pro­jek­te in der neuen
Werk­statt möglich wer­den. Schüler kön­nen dort wohnen und ganz in der
Nähe arbeiten. 

Morsch hat­te zuvor betont, dass mit der Pro­jek­twerk­statt auch der Wandel
in der Muse­um­sar­beit vol­l­zo­gen wird — weg von Führun­gen, hin zu Formen
des Ler­nens. “Wir brauchen Jugendliche, die sich mit der Geschichte
auseinan­der set­zen und Zivil­courage beweisen.” Dies bewirke weniger eine
Führung, son­dern das Forschen in Pro­jek­ten, so Morsch. 

Die neue Pro­jek­twerk­statt umfasst die Büros der zurzeit drei
Gedenkstät­ten­lehrer, den Pro­jek­twerk­stat­traum und vier Sem­i­nar­räume. In
der Werk­statt kön­nen vier Grup­pen gle­ichzeit­ig arbeit­en — sich
beispiel­sweise Führun­gen selb­st zusam­men­stellen. Ein anderes Projekt
nen­nt sich “Muse­um­skof­fer”. Es ist der Ver­such, sich anony­men jüdischen
Häftlin­gen anzunäh­ern und ihnen wieder eine Per­sön­lichkeit zu geben.
“Häftlings­ge­sellschaft” oder “eingeschränk­ter Kon­takt zur Außenwelt” -
dies waren Pro­jek­te von Runge-Schülern, über die sie gestern in der
Werk­statt anschaulich berichteten.

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Geldmangel gefährdet Geschichtsprojekt


Jugend­pro­jekt gegen Recht­sex­trem­is­mus in der KZ-Gedenkstätte Sach­sen­hausen erhält keine
Unter­stützung mehr

SACHSENHAUSEN Die Augen öff­nen sich. Eine Gruppe Jugendlich­er sitzt vor
einem 81 Jahre alten Her­rn und hört ihm zu. Der Erzäh­ler ist Adam König,
ein Mann, der die KZs Sach­sen­hausen, Auschwitz und Bergen-Belsen
über­lebte. Er erzählt vom Leben in diesen Lagern, vom All­t­ag, wie er
sich ret­ten kon­nte und wie er schließlich von den Alli­ierten 1945
befre­it wurde. Die Jugendlichen sind verblüfft, stellen dem Mann mit der
Brille etwas vor­sichtig Fra­gen. “Wie kon­nte das alles passieren?” 

Adam König spricht im Rah­men des Pro­jek­tes “Wahrnehmen,
Auseinan­der­set­zen, Akzep­tieren” mit Azu­bis in der KZ-Gedenkstätte
Sach­sen­hausen. Doch das 205 000 Euro teure Pro­jekt, das bis­lang zu zwei
Drit­teln vom Bun­de­spro­gramm Xenos und zu einem Drit­tel vom
Bil­dungsmin­is­teri­um gefördert wurde, wird nun nicht weit­er unterstützt.
“Wir bekom­men keine Gelder mehr”, sagt Pro­jek­tleit­er Uwe Danker. “Wie es
jet­zt weit­erge­ht, wis­sen wir nicht”. 

Damit geht ein Pro­jekt zu Ende, das bis­lang bun­desweit ein­ma­lig war.
Auszu­bildende mit unsicher­er beru­flich­er Per­spek­tive (so etwa aus
über­be­trieblichen Aus­bil­dun­gen) waren die Ziel­gruppe. “Das Programm
richtete sich nicht an rechte Jugendliche”, unter­stre­icht der 33-jährige
Poli­tologe. Ziel sei es gewe­sen, diejeni­gen zu stärken, die schon
demokratis­che Ein­stel­lun­gen hät­ten, damit sie später gegen rechte
Ressen­ti­ments vorge­hen können. 

So erledigten die Jugendlichen zum einen prak­tis­che Arbeit­en auf dem
Gedenkstät­ten­gelände. Sie legten Leitun­gen und verspachtel­ten Wände im
Haus des früheren KZ-Inspek­teurs Theodor Eicke. Das Gebäude soll später
als Inter­na­tionale Jugend­begeg­nungsstätte dienen. Zum anderen setzten
sich die Jugendlichen mit der Geschichte des Nation­al­sozial­is­mus sowie
mit heuti­gen For­men des Recht­sex­trem­is­mus auseinan­der. “Wir versuchten
zunächst über die Arbeitswelt der Azu­bis an sie ranzukom­men, um dann
über heutige Jugend­kul­turen zum Leben im NS-Staat eine Brücke schlagen
zu kön­nen”, sagt Danker. Die Sem­i­nare fan­den im Hause und auf dem
Gelände Eick­es statt. “Die Jugendlichen soll­ten sich fra­gen: Wo bin ich
hier, was mache ich hier?”, erk­lärt der Pro­jek­tleit­er. Theodor Eicke war
der “Erfind­er” des KZ-Sys­tems im NS-Staat. Seine Unterkun­ft wurde von
KZ-Häftlin­gen erbaut, ste­ht heute unter Denkmalschutz und gehört der
Stiftung Bran­den­bur­gis­che Gedenkstät­ten. Es ist ein mar­o­des Haus, das
Jugendliche in den let­zten Jahren auf Vor­der­mann brachten. 

Das Ende des Pro­jek­tes ist ein Präze­den­z­fall für Bran­den­burg. Denn neue
Son­der­pro­gramme gegen Recht­sex­trem­is­mus und Ras­sis­mus seien derzeit rar,
so Karsten Friedel, Refer­at­sleit­er für Jugend­förderung- und
Jugend­sozialar­beit. Ger­ade vor dem Hin­ter­grund des erneuten Einzuges der
DVU in den Pots­damer Land­tag sei es weit­er­hin notwendig, regionale
anti­ras­sis­tis­che Pro­jek­te zu unter­stützen, so Friedel. “Man muss
allerd­ings nicht unbe­d­ingt zu Son­der­pro­gram­men greifen.” Bess­er sei es,
das Geld in “all­ge­meine außer­schulis­che Jugend­bil­dungsar­beit” zu
investieren. 

Ingo Gras­torf, Diplom-Sozi­ologe und Ver­fass­er ein­er kür­zlich erschienen
Studie zum The­ma jugendlich­er Recht­sex­trem­is­mus in Oranienburg,
bemän­gelt das Aus des Pro­jek­ts : “Die zivilge­sellschaftlichen Pflanzen,
die seit dem Start der Förder­pro­gramme 2000 gewach­sen sind, wer­den jetzt
durch das Stre­ichen wieder abgeschnitten.” 

Das Bil­dungsmin­is­teri­um ver­weist darauf, dass man jet­zt ein ähnliches
Pro­jekt unter­stütze. Gestern eröffnete Min­is­ter Stef­fen Reiche (SPD)
öffentlichkeitswirk­sam eine neue Pro­jek­twerk­statt im denkmalgeschützten
Gebäude der ehe­ma­li­gen “Waf­fen­meis­terei” in der Sachsenhausener
KZ-Gedenkstätte. Für die Ein­rich­tung und die tech­nis­che Ausstat­tung der
Werk­statt stellte das Bran­den­burg­er Aktions­bünd­nis gegen Gewalt,
Recht­sex­trem­is­mus und Frem­den­feindlichkeit 27 000 Euro zur Verfügung.
Die Schüler kön­nen sich in der Pro­jek­twerk­statt nach dem Prinzip des
forschen­den Ler­nens mit einzel­nen Aspek­ten der Lagergeschichte
auseinandersetzen.

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Flüchtlingsrat fordert Abschiebestopp

POTSDAM Der Flüchtlingsrat Bran­den­burg hat einen Abschiebestopp für
Asyl­suchende gefordert, die ab Jan­u­ar unter die Härte­fall­regelung des
neuen Zuwan­derungs­ge­set­zes fall­en kön­nten. Nach dem Vorbild
Schleswig-Hol­steins müsse drei Monate vor Inkraft­treten des Gesetzes
auch in Bran­den­burg auf Abschiebun­gen verzichtet wer­den, sagte Judith
Gleitze vom Flüchtlingsrat gestern in Pots­dam. Derzeit wür­den in fast
allen Bun­deslän­dern Men­schen abgeschoben, die ab Jan­u­ar die
Härte­fall­regelung nutzen kön­nten. In Bran­den­burg müsse zudem eine
Härte­fal­lkom­mis­sion ein­gerichtet wer­den, forderte Gleitze. “Wir gehen
davon aus, dass das im Koali­tionsver­trag von SPD und CDU festgeschrieben
wird.”

Ein Leben in der Warteschleife

Tag des Flüchtlings: Ini­tia­tiv­en erinnern

Ein Leben in der Lücke. Ein Leben, das ges­tat­tet ist, geduldet, befris­tet. Bis wieder eine Instanz entsch­ieden hat, ob es weit­er geht in Deutsch­land oder zurück in die — ja was eigentlich? 

Heute ist Tag des Flüchtlings. Gestern luden Flüchtlingsrat, Flüchtlingsini­tia­tive Bran­den­burg und der Schaus­piel­er Kostas Papanas­ta­siou (Lin­den­straße) zum Pressege­spräch. Auf dem Podi­um saß auch die seit Juli 2003 in Pots­dam lebende Adela B.. Seit zehn Jahren lebt sie in Deutsch­land, dieses Jahr machte sie in Berlin ihr Abitur. Die Eltern sind von den Kriegsereignis­sen in Bosnien, woher sie damals flo­hen, trau­ma­tisiert. 2003 soll­ten sie alle abgeschoben wer­den. Der Asy­lantrag ist in erster Instanz abgelehnt. Mehr als die Hälfte ihres Lebens hat Adela in Berlin und Pots­dam ver­bracht. Ist zur Schule gegan­gen. Würde gern hier Studieren. Oder der Koso­vare, den Papanas­ta­siou kurz­er­hand zu seinem Patenkind erk­lärte. Im Koso­vo von der ser­bis­chen Polizei ver­fol­gt, kam er mit sein­er Frau vor 13 Jahren nach Berlin. Geduldet. Drei Kinder kamen in Deutsch­land zur Welt. Gehen hier zur Schule. Ihre Mut­ter­sprache ist deutsch, sagt der Vater. 2001 kam die Fam­i­lie in Abschiebe­haft. Sie beantragten Asyl, leben heute in Pots­dam. Die Kinder wären im Koso­vo so fremd wie jedes andere deutsche Kind auch. 

Während die Betrof­fe­nen das erzählen, zer­schnipselt Papanas­ta­siou auf seinem Stuhl ein Maßband: Wäre jed­er Schnipsel ein ver­loren­er Tag, der durch das Warten entste­ht, der Haufen wäre riesig, sagt er. “Ver­lorene Zeit. Für sich und das Land wo sie leben, um etwas Schöpferisches zu tun.” 

Die derzeit­i­gen Zustände möcht­en die Flüchtlingsini­tia­tiv­en nicht hin­nehmen. Sie fordern Bleiberecht für Fam­i­lien, die seit drei Jahren hier leben, für Alle­in­ste­hende, die seit fünf Jahren in Deutsch­land sind und für Min­der­jährige, die allein hier­her kamen, nach zwei Jahren. Sie wollen eine Chance dieser Men­schen auf Sicher­heit, Aus­bil­dung, Studi­um oder Beruf.

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Prozess wird fortgesetzt

(MAZ, 28.9.) RATHENOW Gestern [ am Mon­tag, dem 27.09.2004] wurde der Prozess gegen die
Asyl­be­wer­ber Mohamed Mah­moud und Abdel Amine im Rathenow­er Amtsgericht
fort­ge­führt. Die bei­den Flüchtlinge wur­den von der Arbeit­er­wohlfahrt (Awo)
Havel­land wegen übler Nachrede, Ver­leum­dung und Urkun­den­fälschung angezeigt
(MAZ berichtete). Sie waren Urhe­ber eines öffentlichen Briefes, in dem
Missstände im Asyl­be­wer­ber­heim im Birken­weg 2 in Rathenow ans Licht gebracht
wer­den soll­ten. Nach Aus­sagen des Angeklagten Amine haben die Heimbewohner
mehrmals ver­sucht, mit der Leitung ins Gespräch zu kom­men. Doch diese habe
sich nie auf die Prob­leme ein­ge­lassen. Angaben von Mohamed Mah­moud zufolge,
hat­te die Heim­lei­t­erin Bär­bel Pagel ihm ein­mal auf seine Suche nach einem
Gespräch geant­wortet, dass er als erwach­sen­er Men­sch in der Lage sein müsse,
seine Prob­leme sel­ber zu lösen. 

Ein­er der Haup­tan­klagepunk­te ist der Vor­wurf der Asyl­be­wer­ber, die
Heim­leitung würde unbefugt die Zim­mer auf­schließen und betreten. Zahlreiche
Zeu­gen­vernehmungen in den let­zten zwei Prozessta­gen haben diesen Vorwurf
jedoch bestätigt. “Daran dürfte kein­er mehr zweifeln”, so Regine Götz. Auch
gestern wurde der Vor­wurf zum einen durch eine Heim­be­wohner­in und zum
anderen durch einen Sozialar­beit­er bestätigt. In den drei Monat­en, in denen
er im Birken­weg 2 arbeit­ete, hat­te er das “anges­pan­nte Ver­hält­nis zwischen
Bewohn­ern und Heim­leitung”, so der Zeuge, nicht überse­hen kön­nen. Seine
Bemühun­gen, die Asyl­be­wer­ber in die Gesellschaft zu inte­gri­eren, hat­te sich
die Heim­leitung in den Weg gestellt. Den anderen Haup­tan­klagepunkt, der
Vor­wurf, die Heim­leitung würde Briefe der Bewohn­er öff­nen, kon­nte er auch
bestäti­gen: In dem Post­fach im Büro habe er geöffnete Briefe liegen sehen.
Eigentlich sollte Richter Roland Legi­er schon gestern, am dritten
Ver­hand­lungstag, sein Urteil fällen. Doch die Staat­san­waltschaft und die
Vertei­di­ger kon­nten sich nicht einigen. 

Die Anwälte der Angeklagten beantragten Freispruch.
Mehrfache Beschw­er­den durch Bewohn­er und deren Zeu­ge­naus­sagen hätten
ergeben, dass die Vor­würfe “eine oft geübte Prax­is im Asyl­be­wer­ber­heim in
Rathenow” seien. Um die Beweis­lage zu bestärken, stell­ten sie weitere
Anträge auf Zeu­gen­vernehmungen. Der Staat­san­walt meinte darauf, er wolle das
“nicht sper­ren”. Doch er fügte hinzu: “Selb­st wenn es zu einem Freispruch
kommt, ist der Prozess nicht die Bühne für solche Prob­leme.” Dabei übersah
er, dass die Asyl­be­wer­ber angeklagt sind. “Wir haben alle Bemühungen
unter­nom­men”, so der Anwalt Ulrich von Kling­gräff, “dass diese Bühne gar
nicht erst betreten wer­den muss”. 

Die Anträge auf Vernehmung weit­er­er Zeu­gen wurde bewil­ligt. Auch überlegt
Ligi­er, ob er die Heim­lei­t­erin Pagel ein weit­eres Mal und dann auch die
Sozialar­bei­t­erin­nen des Heimes vernehmen wird. Pagel hat­te sich in der
ersten Vernehmung teil­weise selb­st wider­sprochen. Ihre Aus­sagen sollen nun
noch ein­mal über­prüft werden. 

Die Zeu­gen­vernehmung und die Verkün­dung des Urteils set­zte Richter Ligier
auf den 18.Oktober um neun Uhr an.

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Lübbenau gedenkt seinem Widerstandskämpfer

Vor dem Altar ste­ht ein Kreuz aus Kiefern­holz, die sicht­bare Erin­nerung an den Lausitzer Wider­stand­skämpfer Wil­helm Friedrich Graf zu Lynar. Darauf ste­ht: geboren 3. Feb­ru­ar 1899, gefall­en 29. Sep­tem­ber 1944. Der damals 45-Jährige gehörte zu ein­er Gruppe von 5000 Men­schen, die nach dem gescheit­erten Atten­tat auf Hitler vor 60 Jahren ihr Leben lassen mussten. Lynar wurde abgeurteilt und hin­gerichtet. Am Mittwochabend gedacht­en in der Lübbe­nauer Niko­laikirche etwa 100 Men­schen dem Grafen,
in ihrer Mitte auch seine Familie. 

“Dieser Gottes­di­enst ist umstrit­ten”, sagt Pfar­rer Michael Oel­mann gle­ich zu Beginn sein­er Predigt, den die Lübbe­nauer Schützengilde gemein­sam mit der evan­ge­lis­chen und katholis­chen Kirche organisiert
hat­te. “Manche erin­nern sich nicht gern, was vor 20, 40 oder 60 Jahren war. Erin­nerung ist nicht immer bequem.” Damit spielte Oel­mann nicht nur auf die Tat­sache an, dass sich einige Mit­glieder des Gemein­dekirchen­rates dage­gen aus­ge­sprochen haben, mit den Uniformierten
einen Gottes­di­enst abzuhalten. 

Auch den Stre­it um eine Straßenum­be­nen­nung in Lübbe­nau the­ma­tisierte der Pfar­rer sehr direkt. Vor kurzem hat­te die Stadtverordnetenversammlung
entsch­ieden, dem Wider­stand­skämpfer im Stadtzen­trum eine Straße zu wid­men. So soll die jet­zige Post­straße, die Markt und Bahn­hof verbindet,
nach Lynar benan­nt wer­den. Kurz nach dieser Entschei­dung gab es eine Unter­schrifte­nak­tion, die sich aus Kosten­grün­den gegen eine Umbe­nen­nung aussprechen. Mehr als 1200 Men­schen unterze­ich­neten das Protestschreiben. 

Für Michael Oel­mann ist es undenkbar, sich des Grafen zu Lynar nicht zu erin­nern: “In seinem Haus wurde geistig gebaut — an einem neuen Deutsch­land. Sein­erzeit war selb­st pas­siv­er Wider­stand lebens­ge­fährlich.” Oel­mann begrüßte es aus­drück­lich, dass die
Schützengilde, dessen Ehren­mit­glied der Wider­stand­skämpfer ist, sich dieser Erin­nerung nicht ver­schließt. Die Schützen legten zum Gedenken
einen Kranz nieder. “Wir haben alle gemerkt, wie wichtig Erin­nerung ist”, sagt Ernst Krüger­mann, der Haupt­mann der Schützengilde zu Lübbe­nau. “Auch nach 60 Jahren berührt eine Lebens­geschichte noch unser
Gewis­sen.” Der prämierte Film der Vetschauer Gym­nasi­astin­nen Anne Kolouschek und Clau­dia Miehle über das Leben des Grafen Lynar unter­strich Krüger­manns Aussage. 

“Jet­zt kön­nen die Ver­schwör­er des 20. Juli 1944 aus dem kul­turellen Gedächt­nis der Stadt Lübbe­nau, aber auch der gesamten Lausitz nicht mehr gestrichen wer­den”, so Michaek Oel­mann. Die nach dem Grafen Lynar
benan­nte Straße sei nun auch äußeres Zeichen, dass sich Lübbe­nau zu diesem Mann bekenne: “Ich bin stolz, bald auf ein­er Straße zu gehen, die
seinen Namen trägt”, rief der Pfar­rer der Gemeinde zu. 

Auch Lübbe­naus Bürg­er­meis­ter Hel­mut Wen­zel befür­wortet die Straßenum­be­nen­nung. “Geschichte wird viel zu schnell aus­ge­blendet. Vielle­icht ist es oft bess­er, sich per­sön­lich zurück­zunehmen”, sagte er
in Rich­tung der Umbe­nen­nungs­geg­n­er. Allerd­ings: “Es geht ihnen nicht um das Anliegen, das unter­stützen sie. Sie fühlen sich lediglich per­sön­lich betrof­fen.” Es gehe also nicht darum, die Erin­nerung an Lynar ausblenden
zu wollen, son­dern um ganz per­sön­liche Inter­essen. Die will Wen­zel den Protestieren­den gern zugeste­hen, ver­weist jedoch gle­ichzeit­ig auf die Entschei­dung der Stadtverord­neten: “Das war ein knap­per, aber
demokratis­ch­er Entschluss.” Was er sein­er Ver­wal­tung und dem Par­la­ment jedoch ankrei­det: “Die Zeit war zu kurz, um das The­ma zu disku­tieren. Da kön­nen wir uns fra­gen, wieso wir das nicht eher kom­mu­niziert haben.” 

Für Gui­do Graf zu Lynar, dem Sohn des früheren Adju­tan­ten des Gen­er­alfeld­marschalls Erwin von Wit­zleben, ist die Straßen­wid­mung eine späte Anerken­nung: “Ich empfinde das als große Ehre und Bestätigung,
dass wir Lynars nicht mehr als böse Junker gese­hen wer­den, son­dern als gute Bürg­er.” Sein Dank gilt vor allem der Schützengilde, die die Erin­nerung an seinen Vater am Leben hält.

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KZ-Gedenktafeln beschädigt

(Mona X auf Indy­media) Auf dem Gelände des ehe­ma­li­gen Mäd­chen-Konzen­tra­tionslagers und späteren
Ver­nich­tungslagers Uck­er­mark (nahe Fürsten­berg) wur­den mehrere Hin­weis- und Infor­ma­tion­ss­childer beschädigt bzw. samt Pfos­ten aus dem Boden geris­sen und zerstört. 

Die Schilder waren ent­lang des angren­zen­den Berlin-Kopen­hagen-Rad­wegs durch das diesjährige Trans­gen­der Frauen Les­ben Bau-Camp aufgestellt wor­den. Die Schilder dienen zur Sicht­bar­ma­chung der Gedenkstätte, die in einem Wald­stück liegt und sind Teil der Gedenkstätte Uck­er­mark. Bere­its im Jahr zuvor waren zur Gedenkstätte Uck­er­mark zuge­hörige Schilder mutwillig zer­stört worden. 

Das Gelände des ehe­ma­li­gen Mäd­chen-Kkonzen­tra­tionslagers und späteren
Ver­nich­tungslagers Uck­er­mark gren­zt direkt an die Mahn und Gedenkstätte Ravens­brück an. Allerd­ings ist sie noch kein Teil der Mahn- und Gedenkstätte Ravens­brück. So sieht sich nun auch nie­mand offiziell
ver­ant­wortlich die Schilder zu erset­zen. “Wir, die Teil­nehmerin­nen des diesjähri­gen Camps, wollen nicht bis zum Bau-camp im näch­sten Jahr warten und trotz allem die Schilder erset­zen und wieder aufstellen. 

Dafür benöti­gen wir Geld!” Spenden sind willkom­men unter: Les­ben­tele­fon Göt­tin­gen e.V., Ktonr. 101 916 300, BLZ 260 900 50, Volks­bank Göt­tin­gen, Stich­wort “Uck­er­mark”.

1942 wurde das wenig bekan­nte Konzen­tra­tionslager Uck­er­mark speziell für Mäd­chen und junge Frauen errichtet. Im Konzen­tra­tionslager­sys­tem der Nation­al­sozial­is­ten wurde es ver­harm­losend als sog. “Jugend­schut­zlager”
beze­ich­net. Die Mäd­chen wur­den meist unter dem Stig­ma “asozial” inhaftiert oder durch die staatliche Für­sorge eingewiesen. 

Als die SS im April 1945 das Lager auflöste schick­ten sie die bis dahin über­leben­den Frauen und Mäd­chen auf die Todesmärsche. 

Im Jan­u­ar 1945 wurde ein Teil des Mäd­chen-Konzen­tra­tionslagers zum Ver­nich­tungslager umfunk­tion­iert, bis es im April 1945 geräumt wurde und die bis dahin Über­leben­den auf die Todesmärsche geschickt wur­den. Uns, den Teil­nehmerin­nen des Frauen Les­ben Trans­gen­der Camps ist es ein großes Anliegen die Geschichte des ehe­ma­li­gen Konzen­tra­tionslagers für
Mäd­chen und spätere Ver­nich­tungslager Uck­er­mark bekan­nter zu machen. 

Wir sehen einen Zusam­men­hang zwis­chen diesen Zer­störun­gen und der ras­sis­tis­chen und anti­semi­tis­chen Real­ität in Deutsch­land. Weitest­ge­hend ungestört kon­nten 4000 Neon­azis in Wun­siedel zum wieder­holten Male einen Trauer­marsch für Rudolf Heß abhalten.
Die recht­sex­tremen Parteien DVU und NPD sind mit enor­men Stim­mengewin­nen in die Land­tage gewählt worden.
Auf den zahlre­ichen Mon­tags­demos gegen Hartz IV (= geplanter Sozial­raub) nehmen regelmäßig mehr oder weniger unge­hin­dert Neon­azi-Grup­pen aktiv teil. Neon­azis stim­men übere­in mit all­ge­me­ingülti­gen Parolen der Mon­tags­demos wie “Wir sind das Volk” und teilen den pos­i­tiv­en Bezug auf die “deutsche Volksgemeinschaft”. 

Tod dem Faschismus!

Kein Vergeben! Kein Vergessen!

www.maedchen-kz-uckermark.de

www.ravensbrueck.de

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